ANTARES NÖ AMATEURASTRONOMEN NOE VOLKSSTERNWARTE Michelbach Dorf 62 3074 MICHELBACH NOE VOLKSSTERNWARTE 3074 MICHELBACH Die VOLKSSTERNWARTE im Zentralraum Niederösterreich „Die Sterne jenseits des Saturn müssen unzählige Sonnenwelten oder Zentralfeuer sein, die ihrerseits von Planeten umkreist werden, die für uns unsichtbar sind" Giordano Bruno, 1584 AKTUELLES AM STERNENHIMMEL APRIL 2017 Die ersten Wintersternbilder, in der westlichen Himmelshälfte, gehen vor Mitternacht unter; die Frühlingssternbilder Löwe, Jungfrau und Bärenhüter kommen am Osthimmel hoch; die unscheinbare Wasserschlange schlänget sich über dem Südhorizont, Becher und Rabe sind südlich der Jungfrau aufzufinden. Merkur kann zu Monatsbeginn am Abendhimmel aufgefunden werden, Mars bleibt Planet der frühen Abendstunden. Jupiter, am 07.04.2017 in Opposition in der Jungfrau, ist Planet der gesamten Nacht, der Ringplanet Saturn, im Schützen, verlagert gegen Monatsende seine Aufgänge vor Mitternacht. Venus wird strahlender „Morgenstern“. INHALT Auf- und Untergangszeiten Sonne und Mond Aktueller Sternenhimmel Fernglasobjekte Planetendaten Sternschnuppenschwärme Vereinsabend 14.04.2017 Öffentliche Führung 21.04.2017 VEREINSABEND 14.04.2017 REFERENT Dr. Richard Schwarz, Institut für Astrophysik der Universität Wien THEMA Exoplaneten und ihre Entdeckungsmöglichkeiten Detailinformationen finden Sie in der Rubrik VEREINSABEND. Besucher heißen wir herzlich willkommen! EINTRITT FREI! Die Auf- und Untergangsdaten für alle Himmelsobjekte gelten für die Koordinaten der NOE VOLKSSTERNWARTE 3074 MICHELBACH. Quelle: http://www.calsky.com NOE VOLKSSTERNWARTE 3074 MICHELBACH Michelbach Dorf 62, 3074 Michelbach Seehöhe 640 m NN Geografische Koordinaten UTM-Koordinaten UTMREF-Koordinaten N 48 05 16 - E 015 45 22 33U 556320 E 5326350 N 33 U WP 5632 2635 ANTARES Nö Amateurastronomen | 3100 St.Pölten | I http://www.noe-sternwarte.at | ZVR-Zahl 621010104 DIE SONNE (☉) Sonnenuntergang - SU Dauer etwa 3 – 4 Minuten, bis Sonne vollständig unter dem Horizont verschwunden ist. Dämmerung In der Astronomie unterscheidet man 3 Phasen der Dämmerung Bürgerliche Dämmerung BD Sonne 06° unter dem Horizont Nautische Dämmerung ND Sonne 12° unter dem Horizont Astronomische Dämmerung AD Sonne 18° unter dem Horizont Die Dauer der Dämmerungsphasen ist abhängig vom jeweiligen Längengrad und der wahren Ortszeit. Bürgerliche Dämmerung - BD Mit Abnahme der Himmelshelligkeit werden die Planeten Venus und Jupiter sichtbar. Am Ende der bürgerlichen Dämmerung steht die Sonne 6° unter dem Horizont, Sterne bis 1,0m können aufgefunden werden. Nautische Dämmerung - ND Folgt auf die bürgerliche Dämmerung. Am Ende steht die Sonne 12° unter dem wahren Horizont. Sterne bis 3,0m und die Umrisse der Sternbilder können mit freiem Auge aufgefunden werden. Astronomische Dämmerung - AD Schließt an die nautische Dämmerung an; endet, wenn der Sonnenmittelpunkt 18° unter dem wahren Horizont liegt. Die astronomische Nacht beginnt, der Himmel ist völlig dunkel. Sonnenaufgang - SA Am Ende der Nacht werden die Dämmerungsphasen in umgekehrter Reihenfolge bis zum Sonnenaufgang - SA durchlaufen. Transit Die Sonne steht im Zenit, wahre Mittagszeit. Sonne steht im Sternbild 01.04.2017 – 18.04.2017 19.04.2017 – 30.04.2017 Fische Widder Aufgangszeiten / Sonne (☉) Datum AD ND MESZ MESZ 01.04.2017 04h 47m 05h 26m Dauer min 40 38 05h 17m 05.04.2017 04h 37m Dauer min 41 38 10.04.2017 04h 24m 05h 06m Dauer min 42 39 04h 55m 15.04.2017 04h 11m Dauer min 43 40 h m h 04 44m 20.04.2017 03 58 Dauer min 45 41 25.04.2017 03h 45m 04h 33m Dauer min 48 42 h m h 30.04.2017 03 32 04 22m Dauer min 50 44 Pisces Aries BD MESZ 06h 04m 31 05h 55m 32 05h 45m 32 05h 35m 33 h 05 25m 33 05h 15m 34 h 05 06m 35 Psc Ari ♓ ♈ 14/88 39/88 Transit 889 deg2 441 deg2 SA MESZ 06h 35m Konst. Symbol 13h 00m 48s Psc ♓ 06h 27m 12h 59m 38s Psc ♓ 06h 17m 12h 58m 14s Psc ♓ 06h 07m 12h 56m 58s Psc ♓ 05h 58m 12h 55m 51s Ari ♈ 05h 49m 12h 54m 54s Ari ♈ 05h 40m 12h 54m 10s Ari ♈ Untergangszeiten / Sonne Datum SU MESZ 01.04.2017 19h 27m Dauer min 05.04.2017 19h 33m Dauer min 10.04.2017 19h 40m Dauer min 15.04.2017 19h 47m Dauer min 20.04.2017 19h 55m Dauer min 25.04.2017 20h 02m Dauer min 30.04.2017 20h 09m Dauer min (☉) BD MESZ 19h 59m 32 20h 05m 32 20h 13m 32 20h 20m 33 20h 28m 33 20h 36m 34 h 20 44m 35 ND MESZ 20h 37m 38 20h 43m 38 20h 52m 39 21h 00m 40 21h 09m 41 21h 18m 42 h 21 28m 44 Sommerzeit MEZ Mitteleuropäische Zeit MESZ Mitteleuropäische Sommerzeit DST Daylight Saving Time AD MESZ 21h 17m 40 21h 24m 41 21h 34m 42 21h 44m 44 21h 55m 46 22h 06m 48 h 22 18m 51 Tageslänge h 12h 52m 13h 06m 13h 23m 13h 40m 13h 57m 14h 13m 14h 29m 01.01.2017 – 26.03.2017 29.10.2017 – 31.12.2017 26.03.2017 – 29.10.2017 MEZ + 1:00 h Sommerzeit (englisch) MONDLAUF Mondphasen / Auf- und Untergangszeiten Datum Phase Symbol Zeit d Aufgang 03.04.2017 1. V. ☽ 20:39 h 32,0216' 11:17 h 04.04.2017 1. V. --:-- h 10.04.2017 VM 18:52 h 11.04.2017 VM 08:08 h 29,9599' --:-- h 19.04.2017 LV ☾ 11:57 h 30,1191' 02:18 h 26.04.2017 NM 14:16 h 33,1320' 06:08 h Neumond NM 1. Viertel 1. V. Vollmond VM MONDLAUF Datum 01.04.2017 05.04.2017 07.04.2017 11.04.2017 13.04.2017 18.04.2017 21.04.2017 26.04.2017 29.04.2017 Phase Libration Ost Absteigender Knoten Erdnähe Größte Südbreite Libration West Aufsteigender Knoten Erdferne Größte Nordbreite Libration Ost Zeit Untergang % Sternbild --:-- h 49,4 Gem 02:49 h 60,9 Gem --:-- h 98,2 Vir 06:40 h 99,8 Vir 11:47 h 52,2 Sgr 20:00 h 00,2 Cet Letztes Viertel LV Entfernung km (≈) Durchmesser (′) 20:00 h 357.000 km 33′,5 18:00 h 406.000 km 29′,4 BESCHREIBUNG Jeweils berechnet für den Erdmittelpunkt Erstes Viertel 03.04.2017, 20:39 h MESZ Nördlichster zunehmender Halbmond des Jahres Letzter nördlicherer zunehmender Halbmond Nächster nördlicherer zunehmender Halbmond 08.03.2014 24.03.2018 Letztes Viertel 19.04.2017, 11:57 h MESZ 2.-südlichster abnehmender Halbmond des Jahres Letzter südlicherer abnehmender Halbmond Nächster südlicherer abnehmender Halbmond Mond durchquert auf seinem Sternbilder lateinisch Tau Taurus Ori Orion Gem Gemini Cnc Cancer Leo Leo Vir Virgo Lib Libra Oph Ophiuchus Sgr Sagittarius Cap Capricornus Aqr Aquarius Psc Pisces Cet Cetus Ari Aries Tau Taurus Gem Gemini 20.03.2017 09.03.2018 Lauf um die Erde folgende Sternbilder deutsch Symbol Datum Stier ♉ 01.04.2017 Orion 02.04.2017 Zwillinge ♊ 03.04.2017 Krebs ♋ 05.04.2017 Löwe ♌ 06.04.2017 Jungfrau ♍ 10.04.2017 Waage ♎ 13.04.2017 Schlangenträger 16.04.2017 Schütze ♐ 17.04.2017 Steinbock ♑ 20.04.2017 Wassermann ♒ 22.04.2017 Fische ♓ 24.04.2017 Walfisch 26.04.2017 Widder ♈ 27.04.2017 Stier ♉ 28.04.2017 Zwillinge ♊ 30.04.2017 Zeitpunkte für Mondbeobachtung Phase günstig 3 Tage Ende April 1. Viertel Frühjahr Vollmond Winter Letztes Viertel Herbst 25 Tage Ende Juli – 04.04.2017 – – – – – – – – 09.04.2017 12.04.2017 14.04.2017 16.04.2017 19.04.2017 21.04.2017 23.04.2017 25.04.2017 – 29.04.2017 weniger günstig Ende Oktober Herbst Sommer Frühjahr Ende Jänner DER STERNENHIMMEL 04/2017 Mit der Umstellung der Zeitrechnung am 26.03.2017 auf Mitteleuropäische Sommerzeit (MESZ) geht die Sonne scheinbar um 1 Stunde später auf, dafür bleibt es am Abend länger hell. Da mit dem Fortschreiten des Jahreslaufs auch die Tage spürbar länger werden, kann mit Himmelsbeobachtung erst zu einer immer späteren Abendzeit begonnen werden. Die astronomische Dämmerung beginnt am 01.04.2017 um 04h 47m, Sonnenaufgang ist um 06h 35m, Sonnenuntergang um 19h 27m, mit Ende der astronomischen Dämmerung beginnt die Nacht um 21h 17m, der Tag dauert 12h 52m. Am 30.04.2017 endet die astronomische Nacht um 03h 32m, Sonnenaufgang ist um 05h 40m, Sonnenuntergang um 20h 09m, die astronomische Nacht beginnt um 22h 19m, die Tageslänge nimmt auf 14h 29m zu (alle Zeiten in MESZ). Während die zirkumpolaren Herbststernbilder Cepheus (Cepheus, Cep, 27/88, 588 deg2), Cassiopeia (Cassiopeia, Cas, 25/88, 598 deg2), das Himmels-W, und Perseus (Perseus, Per, 24/88, 651 deg2) sich ihrer nördlichsten Position nähern und die Sternenkette der herbstlichen Andromeda (Andromeda, And, 19/88, 722 deg2) mit der Andromedagalaxie M031 (NGC 224, 3,4m, 186’ x 62’, 2,52 Mio LJ) in der ersten Nachthälfte noch mit freiem Auge tief am Nordwesthorizont aufgefunden werden kann, strebt die Größere Bärin (Ursa Major, UMa, Großer Bär, 03/88, 1.280 deg2), deren beste Beobachtungszeit das Frühjahr ist, ihrer Zenitstellung zu. Der zirkumpolare Große Bär (Ursa Major, UMa), eines der bereits von Claudius Ptolemäus in seinem Almagest aufgelisteten 48 antiken Sternbilder, grenzt im Norden an den Drachen (Draco, Dra) und die Giraffe (Camelopardalis, Cam), im Westen an die Giraffe (Camelopardalis, Cam) und den Luchs (Lynx, Lyn), im Süden an den Kleinen Löwen (Leo Minor, LMi), den Löwen (Leo, Leo, ♌) und die Jagdhunde (Canes Venatici, CVn) sowie im Osten an das Haar der Berenike (Coma Berenices, Com), die Jagdhunde (Canes Venatici, CVn), den Bärenhüter (Rinderhirte, Bootes, Boo) und den Drachen (Draco, Dra), 19 seiner Sterne sind heller als 4m. Bekannter an diesem Sternbild ist der Große Wagen, der jedoch kein eigenes Sternbild, sondern ein Asterismus (= charakteristisches Sternenmuster, das nicht als Sternbild gilt) und somit Teil des Großen Bär (Ursa Major, UMa) ist; Alkaid (η UMa, eta UMa, auch Benetnasch, 1,86m, 101 LJ, B3 V), Mizar (ζ UMa, zeta UMa, 2,1m, 78 LJ, A2 V) und Alioth (ε UMa, 1,69m - 1,83m, 81 LJ, A0 p) symbolisieren die Deichsel (= Schwanz), Megrez (δ UMa, 3,32m, 81 LJ, A3 V), Phekda (γ UMa, 2,41m, 84 LJ, A0 V SB), Merak (β UMa, 2,34m, 79 LJ A1 V) und Dubhe (α UMa, 1,81m, 124 LJ, K1 II-III) den Wagenkasten (= Hinterteil). Die Hesperiden, Nymphen der griechischen Mythologie, bewachten die Äpfel, die ewige Jugend verliehen; diese Äpfel, die drei „Deichselsterne“, waren ident mit dem Kleinen Bären (Ursa Minor, UMi). Die Römer sahen sieben Ochsen (lat. septemtriones, auch septentriones - septem = sieben, trio = Dreschochse), die ständig um den Himmelspol wanderten. Septentrio wurde zum Synonym für den Norden und den Nordwind (Septentrio). In den romanischen Sprachen lebt der Begriff noch heute fort, Nordrhein-Westfalen heißt auf italienisch Renania settentrionale-Vestfalia. Der Asterismus „Großer Wagen“ Stern Bayer Flamsteed griech. ε UMa 77 epsilon Alioth 79 zeta Mizar ζ UMa Alcor 80 Alkaid η UMa 85 eta Megrez δ UMa 69 delta 64 gamma Phekda γ UMa β UMa 48 beta Merak Dubhe α UMa 50 alpha mag LJ 1,69m 81 2,23m 78 81 3,99m 1,86m 101 3,32m 81 2,41m 84 m 2,34 79 1,81m 124 Spektrum A0p A2 V A5 V B3 V A3 V A0 V A1 V K1 II-III RA 12h 54m 13h 24m 13h 26m 13h 48m 12h 16m 11h 54m 11h 02m 11h 02m DE 55° 55′ 54° 53′ 54° 57′ 49° 16′ 56° 59′ 53° 39′ 56° 20′ 56° 20′ Mizar (ζ UMa, 2,23m / 4,0m, d = 14,4“, 78 LJ, A2 V) und Alcor (80 UMa, 3,99m, 81 LJ, A5 V), das Reiterlein, etwa 3 LJ voneinander entfernt und nicht durch die Schwerkraft aneinander gebunden, sind visuelle Doppelsterne, bei guter Sehleistung können diese mit freiem Auge getrennt werden. Mizar (ζ UMa), in kleinen Teleskopen als Doppelstern sichtbar, ist ein Vierfachsystem, das jedoch nur spektroskopisch nachgewiesen werden kann. Die Komponenten des Dreifachsternsystem Alcor (80 UMa) stehen zu dicht beieinander, um mit dem Teleskop getrennt werden zu können. Den Polarstern Polaris (Alrukaba, α UMi, 1,94m - 2,05m, 430 LJ, F7 Ib-IIv) findet man etwa 1½ Monddurchmesser neben der um das 5-fache verlängerten Verbindungslinie der hinteren Kastensterne Merak (β UMa, 2,34m) und Dubhe (α UMa, 1,81m). In der Verlängerung der Linie von Phekda (γ UMa, 2,41m, 84 LJ) nach Merak (β UMa, 2,34m, 79 LJ) um 10° steht der Doppelstern υ UMa (ipsilon UMa, 3,78m / 11m, d = 11”, 115 LJ, F0 IV), ca. 10° nördlich von υ UMa erstreckt sich die M081-Galaxiengruppe (40° × 20°, entspricht 5,87 × 2,93 Mio LJ) in unmittelbarer Nachbarschaft zur Lokalen Gruppe, über die Sternbilder Großer Bär und Giraffe (Camelopardalis, Cam). An die 60 Galaxien gehören dieser Gruppe an, darunter sieben große Galaxien; die bekanntesten Mitglieder sind die Spiralgalaxien M081 (NGC 3031, Bode's Nebula, 6,9m, d = 26,9' × 14,1' = 95.000 LJ, 11,84 Mio LJ) und M082 (NGC 3034, 8,6m, d = 11,2′ × 4,3′ = 40.000 LJ, 11,51 Mio LJ), entdeckt am 31.12.1774 vom Berliner Astronomen J. E. Bode. Etwa 150.000 LJ voneinander entfernt, enthält M081, die Größere der beiden, etwa 250 Milliarden Sterne. M082 weist, bedingt durch eine nahe Begegnung an M081 vor etwa 500 Mio Jahren, hohe Sternentstehungs-Raten (Starburst) auf. Die Irreguläre Galaxie UGC 5336 (Holmberg IX) ist eine kleine Satellitengalaxie von M081. Die Irreguläre Galaxie NGC 3077 (10,0m, d = 5,4′ × 4,5′ = 20.000 LJ, 12,5 Mio LJ) begegnete vor etwa 300 Mio Jahren der Galaxie M081, dabei bildete sich zwischen den beiden ein Band aus Wasserstoffgas, in dem seit etwa 100 Mio Jahren neue Sterne entstehen. Weitere Galaxien dieser Gruppe sind NGC 2403 (8,93m, 21,9' × 12,3' = 75.000 LJ, 10,76 Mio LJ), NGC 3077 (10,6m, 5,4' × 4,5' = 20.000 LJ, 12,46 Mio LJ) und NGC 2976 (10,82m, 5,9' × 2,7' = 20.000 LJ, 11,61 Mio LJ). Südlich der Deichsel des Großen Wagen steht das kleine, wenig auffällige Sternbild Jagdhunde (Canes Venatici, CVn, 38/88, 465 deg2) nördlich des Himmelsäquators. Im Norden und Westen grenzen die Jagdhunde (Canes Venatici, CVn) an den Großen Bären (Ursa Major, UMa), im Süden an das Haar der Berenike (Coma Berenices, Com) und im Osten an den Bärenhüter (Bootes, Boo). In der Antike der Größeren Bärin zugerechnet, wurden die Jagdhunde (Canes Venatici, CVn) als eigenständiges Sternbild erst um 1690 im Himmelsatlas Uranographia von Johannes Hevelius eingeführt. Cor Caroli (das Herz Karls, Asterion, der Sternreiche, α CVn, 2,89m, 110 LJ, A0 + F0) und der Gelbe Zwerg Asterion (β CVn, auch Chara, Freude, 4,26m, 27 LJ, G0), der 2.-hellste Stern, bilden gemeinsam dieses Sternbild; auf alten Abbildungen wurden sie als die Jagdhunde Chara (Freude) und Asterion (der Sternreiche) des Bärenhüters dargestellt. Zum Namensursprung des im Teleskop trennbaren Doppelsterns Cor Caroli (Herz des Karl, α CVn, 2,89m/5,61m, d = 19,4", 120 LJ, A0 + F0) existieren zwei Versionen. Als Karl II., Sohn des im Jahre 1649 hingerichteten englischen Königs Karl I., 1660 den Thron bestieg und damit die Dynastie der Stuarts fortsetzte, soll der Stern nach Aussage des Hofphysikers Sir Charles Scarborough besonders hell geleuchtet haben. Der englische Kartograf Francis Lamb stellte den Stern 1673 in einer Sternkarte als gekröntes Herz dar und nannte ihn „Cor Caroli Regis Martyris“. Einer anderen Quelle nach ehrte der Hofastronom Edmond Halley Karl II. anlässlich der 1675 stattgefundenen Eröffnung der Sternwarte Greenwich. Seine Komponenten α1 CVn (2,84m - 2,98m, A0) und α2 CVn (5,61m, F0) sind spektroskopische Doppelsterne, der Begleiter von α2 CVn umkreist diesen in 5,47 Tagen. Der Gelbe Zwerg Asterion (β CVn, auch Chara, 4,26m, 27 LJ, G0) ist mit einer Oberflächentemperatur von 5860 K (Sonne 5760 K), der Masse, dem Entwicklungsstadium, dem Alter (etwa 1 - 2 Milliarden Jahre älter als Sonne), dem Radius (etwa 4% größer als Sonne), einer vergleichbaren Rotationsgeschwindigkeit und der Umlaufgeschwindigkeit um das galaktische Zentrum unserer Sonne sehr ähnlich. Die größten Unterschiede gibt es beim Metallgehalt (etwa 60% so viel Eisen wie Sonne) und der Leuchtkraft (rund 25% über der Sonne). Der französische Astronom und Kometenjäger Charles Messier nahm die 4 Galaxien M051 (Whirlpool-Galaxie, NGC 5194/5195, 8,5m), M063 (NGC 5055, 9,0m), M094 (NGC 4736, 8,5m) und M106 (NGC 4258, 8,5m) sowie den Kugelsternhaufen M003 (NGC 5272, 6,5m) in seinen Katalog nebliger Objekte (Messierkatalog) auf. Die südöstlich des ersten Deichselsterns des Großen Bären gelegene Whirlpool-Galaxie M051 (auch Strudel-Galaxie, NGC 5194-5195, 8,4m/9,6m, d = 11,2′ x 6,9′ / 5,6′ x 4,5′ = 87.000 LJ / 43.000 LJ, 26,8 Mio LJ), entdeckt am 13.10.1773 von Charles Messier und, unabhängig davon, am 05.01.1775 von Johann Elert Bode, ist ein wechselwirkendes Galaxienpaar, ihre letzte Begegnung liegt etwa 400 Mio Jahre zurück. NGC 5195 (9,6m, d = 5,6' × 4,5' = 43.000 LJ, 26,8 Mio), die kleinere Begleitgalaxie von M051, ist durch die Gravitationswirkung von NGC 5194 irregulär verformt. Durch eine Materiebrücke miteinander verbunden, erscheint NGC 5195 als Anhängsel von M051. Bei der Spiralgalaxie M063 (NGC 5055, 8,5m, d = 12,6′ x 7,2′ = 98.000 LJ, 26,7 Mio LJ), der ersten Nebelentdeckung von Pierre Mechain am 14.06.1779 bei einer Kometenbeobachtung, sind mit einem Fernglas oder mittlerem Teleskop keine Spiralstrukturen erkennbar. Die Spiralgalaxie M094 (NGC 4736, 8,1m, d = 11,2′ x 9,1′ = 56.000 LJ, 16 ± 1,3 Mio LJ), entdeckt am 22.03.1781 von Pierre Mechain, ist eine der hellsten Galaxien in der CanesVenatici-I-Gruppe, einer Galaxiengruppe in der näheren Nachbarschaft der Lokalen Gruppe innerhalb des Virgo-Superhaufens. Von Charles Messier nicht beobachtet und nachträglich in seinen Katalog aufgenommen, ist die am 06.05.1783 von Pierre Mechain entdeckte Spiralgalaxie M106 (NGC 4258, 8,3m, d = 18,6′ x 7,2′ = 135.000 LJ, 25,7 Mio LJ, SAb), eine der schönsten Galaxien des MessierKatalogs, im Fernglas und im kleineren Teleskop als länglicher Fleck zu sehen (vergleichbar M031), in einem größeren Teleskop werden Ansätze von Spiralarmen und Staubwolken erkennbar. Der Coma-Sculptor-Wolke, einer Galaxienbrücke zwischen M064 und NGC 253 zugerechnet, ist M106 Teil einer 17 Objekte umfassenden Galaxiengruppe, der unter anderem NGC 4242, das Galaxienpaar NGC 4485/4490 und die irreguläre Galaxie NGC 4449 angehören. M003 (NGC 5272, 5,9m, d = 19‘ = 190 LJ, 34.170 LJ), mit einer halben Million Sterne / 800.000 Sonnenmassen ein sehr großer Kugelsternhaufen, enthält mit 212 veränderlichen Sternen (davon 170 RR Lyrae Sterne) die größte Anzahl dieser Sternklasse in unserer Galaxie. Von 186 Sternen konnte eine Periode bestimmt werden. In seinem 300 Mio Jahren dauernden Umlauf um das Milchstraßenzentrum variiert sein Abstand zwischen 15.000 LJ und 50.000 LJ. Im Fernglas ein runder nebliger Fleck, kann der ziemlich kompakte Kugelsternhaufen erst in einem größeren Teleskop in Einzelsterne aufgelöst werden Während die Sterne des Wintersechsecks in der westlichen Himmelshälfte auffindbar sind, kommt das Frühlingsdreieck am Osthimmel hoch – der Jahreszeitenwechsel kann am Himmel mitverfolgt werden! Als erster Stern des Wintersechsecks geht in der ersten Nachthälfte Rigel (β Ori, 0,3m / 6,8m / 6,8m, 773 LJ, B8 Iab) im Orion (Orion, Ori, 26/88, 594 deg2) unter, fast zeitgleich innerhalb einer Stunde folgen Sirius (α CMa, -1,46m, 8,7 LJ, A1 V) im Großen Hund (Canis Maior, CMa, 43/88, 380 deg2), die Offenen Sternhaufen der Hyaden (Melotte 25, Mel 25, d = 330' = 15 LJ, 153 LJ, Alter 625 Mio Jahre) mit Aldebaran (α Tau, 0,87m, 65 LJ, K5 III), dem „Roten Auge des Stiers“, als Vordergrundstern, und die Plejaden M045 (Siebengestirn, 1,6m, d = 110‘, Alter 100 Mio Jahre, 380 LJ) im Stier (Taurus, Tau, 17/88, 797 deg2), der Orionnebel M042 (NGC 1976, 4,0m, d = 85,0'×60,0' =30 LJ, 1.344 LJ) und M043 (NGC 1982, 9,0m, 1.350 LJ), die flächenhellsten Emissionsnebel im Schwertgehänge des Orion, und die auffälligen Gürtelsterne Alnitak (ζ Ori, 1,74m, 818 LJ, O9 7 Ibe), Alnilam (ε Ori, 1,69m, 1342 LJ, B0 Iab) und Mintaka (δ Ori, 2,20m - 2,35m, 916 LJ, O9 5 II), gefolgt von Beteigeuze (α Ori, 0,0m - 1,3m, 643 LJ, M1 2 Ia). Prokyon (α CMi, 0,43m/10,8m, 2,2 - 5,0“, 11,4 LJ, F5 IV) im Kleinen Hund (Canis Minor, Kleinerer Hund, CMi, 71/88, 183 deg2), Castor (Kastor, α Gem, 1,58m/2,9m, 4,3“, 50 LJ, A1 V) und Pollux (β Gem, 1,16m, 34 LJ, K0 III) in den Zwillingen (Gemini, Gem, ♊, 30/88, 514 deg2) folgen nach Mitternacht, das fast regelmäßige Fünfeck des ausgedehnten, leicht erkennbaren Fuhrmann (Auriga, Aur, 21/88, 657 deg2), steht tief im Nordwesten. Die beste Beobachtungszeit für die Offenen Sternhaufen M036 (NGC 1960, 6,0m, d = 12’ = 15 LJ, 4.297 LJ), M037 (NGC 2099, 5,6m, d = 25’ = 33 LJ, 4.510 LJ) und M038 (NGC 1912, 6,4m, d = 15’ = 15 LJ, 3.480 LJ) sowie NGC 2281 (5,4m, d = 15’ x 15’, 2.000 LJ), dem hellsten und größten Offenen Sternhaufen, ist vorüber. Der nördliche Teil des Fuhrmannes (Auriga, Aur) und der gelbe Doppelstern Capella (α Aur, lat. Zicklein, 0,08m, 42 LJ, G5 III) sind in unseren Breiten zirkumpolar. Östlich der Zwillinge (Gemini, Gem, ♊) gelegen, zeigt sich der aus lichtschwachen Sternen bestehende, am Stadthimmel meist völlig unauffällige Krebs (Cancer, Cnc, ♋, 31/88, 506 deg2), ein Sternbild der Ekliptik und das Bindeglied zwischen dem Winter- und Frühlingshimmel, dem Beobachter als ein auf dem Kopf stehendes Y. Der Krebs (Cancer, Cnc, ♋), eines der 48 von Claudius Ptolemäus in seinem Almagest erwähnten antiken Sternbilder, grenzt im Norden an den Luchs (Lynx, Lyn), im Westen an die Zwillinge (Gemini, Gem, ♊) und den Kleinen Hund (Canis Minor, CMi), im Süden an die Wasserschlange (Hydra, Hya) und im Osten an den Löwen (Leo, Leo, ♌) und den Kleinen Löwen (Leo Minor, LMi). Der Krebs symbolisierte um 3000 v. Chr. im Alten Ägypten (Ab-Schetui) wie auch in Babylonien eine Schildkröte; als Skarabäus repräsentierte er im Neuen Reich die Unsterblichkeit und stand wie die Schildkröte für Tod und Wiedergeburt des Nils im Zusammenhang mit der Nilschwemme. Die Griechen der Antike sahen darin einen Krebs. In einem astronomischen Manuskript aus dem 12. Jh. als Wasserkäfer dargestellt, beschreibt ihn der arabische Astronom Albumasar in seinem 1489 erschienenen Werk als Flusskrebs, Jakob Bartsch stellte ihn im 17. Jh. als Hummer dar. Der Doppelstern ι Cnc (iota Cnc, 3,9m/6,6m, 30,5", 300 LJ, G6 + A3) symbolisiert den Schwanz, Asellus Borealis (γ Cnc, nördlicher Esel, 4,66m, 160 LJ, A1 V) und Asellus Australis (δ Cnc, südlicher Esel, 3,94m, 150 LJ, K0 III) sind der Körper. Im Südteil des Krebses stellen Acubens (α Cnc, 4,26m, 180 LJ, arab. „die Scheren des Krebses“, A3) und Altarf (β Cnc, arab. Auge, 3,53m, 230 LJ, K4 III), der hellste Stern im Krebs, ein orange leuchtender Riesenstern, die Scheren dar. Die Doppelsternsysteme ρ1 Cnc (5,3m/6,2m, d = 275", 45 LJ), bestehend aus einem gelblichen (5,3m, G8) und einem tiefrot leuchtenden Stern (6,2m, M3) und ι Cnc (iota Cnc, 4,0m/6,6m, d = 30,5", 300 LJ, G6 + A3) können mit einem kleineren Teleskop in ihre Einzelsterne aufgelöst werden. Der seit prähistorischen Zeiten bekannte, etwa 730 Mio. Jahre alte Offene Sternhaufen Praesepe (Krippe) M044 (NGC 2632, 3,15m, d = 1,2º = 15 LJ, 610 LJ, II 2 m), gelegen zwischen Asellus Borealis (γ Cnc, nördlicher Esel, 4,66m, 160 LJ) und Asellus Australis (δ Cnc, südlicher Esel, 3,94m, 150 LJ), enthält 350 Sterne zwischen 6m und 12m. Die Sterne sind physikalisch und dynamisch den Sternen der Hyaden sehr ähnlich, so dass ein gemeinsamer Ursprung beider Haufen nahe liegt. Die himmlische Futterkrippe – eine Art Schimmer zwischen diesen beiden Sternen – diente einst auch zur kurzfristigen Wetterprognose, weil sie bei Cirrus-Bewölkung unsichtbar wird. Asellus Australis (δ Cnc), in unmittelbarer Nähe der Ekliptik, wird manchmal vom Mond oder von Planeten bedeckt. Neueren Schätzungen zufolge ist der südlich der Krippe M044 und westlich von Acubens (α Cnc, 4,26m, 180 LJ) liegende Offene Sternhaufen M067 (NGC 2682, 6,9m, d = 25' = 21 LJ, 2.960 LJ, II 2 m), entdeckt 1779 von J. G. Köhler, mit einem Alter von 3,7 Milliarden Jahren einer der ältesten bekannten seines Typs. Im Fernglas ein längliches Nebelfleckchen, bietet er im Teleskop einen sehr schönen Anblick. Zu seinen insgesamt etwa 500 Sternen zählen fast 200 Weiße Zwerge, über 100 sonnenähnliche Sterne und viele Rote Riesen. Noch ältere Offenen Sternhaufen sind NGC 188 (Perseus, 8,1m, d = 15,0, 6.700 LJ, 6,4 Milliarden Jahre) und NGC 6791 (Leier, 9,5m, d = 10', 13.300 LJ, 8 – 9 Milliarden Jahre – neueren Forschungsergebnissen zufolge „nur“ 2,4 Milliarden Jahre). Südlich des Offenen Sternhaufens M067, an der Grenze zum Krebs, an der Grenze zum Winterhimmel, steht der Kopf der Wasserschlange (Hydra, Hya, 01/88, 1.303 deg2), gebildet aus den Sternen ε Hya (3,38m, 135 LJ, G0), δ Hya (4,14m, 179 LJ, A0 V), Minchir (σ Hya, 4,45m, 355 LJ, K1 III), η Hya (eta Hya,4,30m, 466 LJ, B3 V) und ρ Hya (rho Hya, 4,35m, 336 LJ, A0 V). Die hellen Sterne im Kopf der Wasserschlange (Hydra, Hya) Name Bayer Flamsteed Typ mag LJ Spektrum RA ε1 Hya 11 DS 3,38m 135 G0 08h 47m 11 DS 7,00m 135 F7 08h 47m ε2 Hya m δ Hya 4 4,14 179 B9 III 08h 38m Minchir σ Hya 5 4,45m 355 K1 III 08h 39m m η Hya 7 4,30 466 B3 V 08h 44m m ρ Hya 13 4,35 336 A0 V 08h 49m DE 06° 23′ 06° 23′ 05° 40′ 03° 19′ 03° 22′ 05° 48′ Die Wasserschlange (Hydra, Hya), das ausgedehnteste, aber wegen der meist lichtschwachen Sterne wenig markante Sternbild des Nachthimmels, erstreckt sich südlich der Tierkreiszeichen Krebs (Cancer, Cnc, ♋), Löwe (Leo, Leo, ♌) und Jungfrau (Virgo, Vir, ♍) tief am südlichen Horizont entlang, der Schwanz zeigt zum Sommerhimmel hin und endet im Sternbild Zentaur (Centaurus, Cen) südlich der Waage (Libra, Lib, ♎). Herakles sollte in einer seiner 12 Aufgaben die in den Sümpfen nahe der Stadt Lerna hausende neunköpfige Wasserschlange Hydra töten. Acht ihrer Köpfe waren sterblich, einer unsterblich. Für jeden Kopf, den ihr Herakles mit dem Schwert abschlug, wuchsen zwei neue nach, einen gleichzeitig angreifenden riesenhaften Krebs zertrat er. Sein Neffe Iolaos schaffte Brennholz heran und brannte die Wunden aus, sodass keine Köpfe mehr nachwachsen konnten. Herakles schlug der Hydra auch das unsterbliche Haupt ab, begrub dieses und wälzte einen schweren Fels darüber. Den Rumpf der Hydra spaltete er in zwei Teile, in ihr Gift tauchte er seine Pfeile, die seitdem unheilbare, tödliche Wunden schlugen. Diese Arbeit wurde ihm jedoch von Eurystheus nicht angerechnet, da ihm sein Neffe Iolaos geholfen hatte. Die Wasserschlange (Hydra, Hya), der Krebs (Cancer, Cnc, ♋) und Herakles (Hercules, Her) wurden als Sternbilder an den Himmel gesetzt. Im Norden grenzt die Wasserschlange (Hydra, Hya) an die Waage (Libra, Lib, ♎), die Jungfrau (Virgo, Vir, ♍), den Raben (Corvus, Crv), den Becher (Crater, Crt), den Sextanten (Sextans, Sex), den Löwen (Leo, Leo, ♌) und den Krebs (Cancer, Cnc, ♋), im Westen an den Kleinen Hund (Canis Minor, CMi), das Einhorn (Monoceros, Mon) und das Achterdeck (Puppis, Pup), im Süden an den Kompass (Pyxis, Pyx), die Luftpumpe (Antlia, Ant) und den Zentaur (Centaurus, Cen), im Osten an die Waage (Libra, Lib, ♎). Der hellste Stern, der orangerote Riesenstern Alphard (arab. „der Alleinstehende“, α Hya, 1,98m, 177 LJ, K3 III, 4.000 K), mit der ca. 400-fachen Leuchtkraft und dem 40,8-fachen Durchmesser unserer Sonne, ist auch als Cor Hydrae (Herz der Wasserschlange) bekannt. Der Offene Sternhaufen M048 (NGC 2548, 5,8m, d = 54' = 23 LJ, 2.510 LJ, I 2 m), an der Grenze zum Einhorn (Monoceros, Mon) gelegen, entdeckt 1771 von Charles Messier, bildet den glanzvollen Abschluss des Winterhimmels. Bei dunklem Himmel mit freiem Auge sichtbar, bietet M048 in einem Fernglas einen lohnenden Anblick. Mit einem Teleskop sind etwa 50 Sterne von 9m - 13m beobachtbar, insgesamt besitzt M048 80 Sterne, der hellste hat 8,8m, sein Alter beträgt 300 Mio Jahre. Wegen seiner geringen Helligkeit und seiner südlichen Position ist der Kugelsternhaufen M068 (NGC 4590, 7,6m, d = 11,0' = 120 LJ, 36.580 LJ), entdeckt am 09.04. 1780 von Charles Messier als „Nebel ohne Sterne”, von Mitteleuropa aus ziemlich schwierig zu beobachten. Südöstlich von Kraz (β Crv, 2,65m, 140 LJ, G5 II) gelegen, kann M068 erst mit einem größeren Teleskop in Einzelsterne aufgelöst werden. Sein Alter beträgt 10 Milliarden Jahre, als Kugelsternhaufen des galaktischen Halos entfernt er sich bis 100.000 LJ vom galaktischen Zentrum, für einen Umlauf benötigt er 500 Mio Jahre. Die südliche Feuerradgalaxie M083 (NGC 5236, 7,5m, d = 12,9′ × 11,5′ = 55.000 LJ, 14,7 Mio LJ, Typ Sc), die 2.-hellste Galaxie des Frühjahrshimmels, in unseren Breiten knapp 15° über dem Horizont und deshalb ein schwieriges Beobachtungsobjekt, ist in südlichen Breiten eine der hellsten Spiralgalaxien am Nachthimmel. Der Schiffskompass (Pyxis, Pyx, 65/88, 221 deg2), ein unscheinbares Sternbild südlich der Wasserschlange (Hydra, Hya), steht horizontnah über dem Südwesthorizont. Nur einer seiner Sterne ist heller als 4m. Der französische Astronom Nicolas Louis de Lacaille teilte 1763 das ausgedehnte antike Sternbild Argo Navis (Schiff der Argonauten) in die drei Konstellationen Achterdeck (des Schiffes) (Puppis, Pup), Segel (des Schiffes) (Vela, Vel) und Schiffskiel (Carina, Car), den Schiffskompass (Pyxis, Pyx) positionierte er östlich von Argo Navis. Die zwischen Segel und Schiffskompass liegenden Sterne wurden früher als Mast (Malus) bezeichnet. Der Rote Zwerg Gliese 317 (12m, M3.5, 0,24 Sonnenmassen, ≈ 30 LJ) wird von mindestens zwei Planeten, Gliese 317 b und Gliese 317 c, umkreist. Als Deep-Sky-Objekte enthält der Kompass die Spiralgalaxie NGC 2613 (10,4m, d = 7,2′ × 1,8′, 66 ± 5 Mio LJ, Typ Sb), die Offenen Sternhaufen NGC 2627 (8,40m, d = 11', etwa 70 Sterne ab 11m) und NGC 2658 (9,2m, d = 10,0', etwa 30 Sterne ab 12m) und den Planetarischen Nebel NGC 2818 (8,2m, d = 1,4′ × 1,4′, 10.400 LJ). Das südlich des Großen Bär (Ursa Major, UMa) liegende unscheinbare, aus Sternen ab 4m bestehende Sternbild Kleiner Löwe (Leo Minor, LMi, 64/88, 232 deg2), eingeführt 1687 von dem Danziger Astronomen Johannes Hevelius, hat seine Zenitstellung erreicht. Im Norden grenzt der Kleine Löwe (Leo Minor, LMi) an den Großen Bär (Ursa Major, UMa), im Westen an den Luchs (Lynx, Lyn), im Südwesten an den Krebs (Cancer, Cnc, ♋), im Süden an den Löwen (Leo, Leo, ♌) und im Osten an den Großen Bär (Ursa Major, UMa). Der westliche Stern 21 LMi (4,49m), der nördliche β LMi (4,20m, 200 LJ, G9 III), der östliche Praecipua (46 LMi, 3,83m, 98 LJ, K0 III) und die südlichen, knapp beieinander stehenden 30 LMi (4,72m) und 28 LMi (5,52m) bilden ein unregelmäßiges Viereck; von 21 LMi aus westwärts gelangt man zu 10 LMi (4,54m, 176 LJ, G8 III) und den knapp südwärts stehenden Sternen 11 LMi (5,40m, 207 LJ, F0 V) und 8 LMi (5,39m). Der Veränderliche MiraStern R LMi (6,3m - 13,2m, Periode 372 Tage, 1.100 LJ) ist von 10 LMi (4,54m) und 11 LMi (5,40m) über eine lichtschwache Sternenkette südöstlich aufzufinden, südlich davon steht die Balkenspiralgalaxie NGC 3003 (11,5m, d = 5,8' × 1,3' = 181.000 LJ, 181 Mio LJ, Typ SBbc). Die Balkenspiralgalaxien NGC 3395 (11,8m, d = 2,1' × 1,2' = 45 000 LJ, ≈ 70 Mio. LJ, Typ SBc) und NGC 3430 (11,5m, d = 4,1'× 2,2', Typ SBc) stehen südlich von Praecipua (46 LMi). Der hellste Stern ist Praecipua (lat. „Vorsteher“, Flamsteed 46 LMi, 3,83m, 98 LJ, K0 III), der 2.-hellste, gelblich leuchtende Stern β LMi (4,2m, 200 LJ, G9 III) wurde in Johann Bayers Sternkatalog Uranometria (1603) aufgenommen. Der Kleine Löwe enthält einige Veränderliche Sterne: Veränderliche Sterne im Kleinen Löwen (Leo Minor, LMi) Stern RA DE Max Min Periode R LMi 09h 46m 34° 31' 6,13m 13,20m 372 30° 22' 8,03m 8,45m 0,48 VW LMi 11h 03m h m m UY LMi 10 47 34° 41' 8,13 8,35m 27° 50' 8,21m 8,44m 0,2 VV LMi 11h 03m h m m UW LMi 10 44 28° 38' 8,45 8,67m 3,88 30° 33' 8,55m 8,84m 0,28 VX LMi 11h 06m LJ 1100 405 3800 7500 422 3600 Spektrum M6.5e - M9.0e F3 V M PV (hr) BD (AI) PV (hr) Im Maximum mit einem Fernglas leicht auffindbar, ist für die Beobachtung des Veränderlichen Mira-Sterns R LMi (6,3m - 13,2m, Periode 372 Tage, 1100 LJ, M6.5e M9.0e) während seines Minimums ein Teleskop erforderlich. NGC-Objekte (Galaxien) im Kleinen Löwen (Leo Minor, LMi) NGC Typ Art RA DE mag d LJ h m m 33° 25' 11,5 5,8′ × 1,3′ 181.000 3003 GX SBbc 09 50 3344 GX Sc 10h 44m 24° 55' 9,7m 7,1′ × 6,5′ 30.000 3395 GX SBc 10h 50m 32° 59' 11,8m 2,1′ × 1,2′ 45.000 3396 GX Irr 10h 50m 32° 59' 12,2m 3,1′ × 1,2′ 3430 GX SBc 10h 44m 24° 55' 11,5m 4,1' × 2,2' Entfernung 181 Mio LJ 25 Mio LJ 70 Mio LJ 81,2 Mio LJ Der deutsch-britische Astronomen Wilhelm Herschel entdeckte die Balkenspiralgalaxie NGC 3003 (11,5m, d = 5,8' × 1,3' = 181.000 LJ, 181 Mio LJ, Typ SBbc) am 07.12.1785 und die Spiralgalaxie NGC 3344 (9,7m, d = 7,1′ × 6,5′ = 30.000 LJ, ~ 25 Mio Jahre, Typ Sc) am 06.04.1785. Südlich von Praecipua (46 LMi) stehen die Balkenspiralgalaxien NGC 3430 (11,5m, d = 4,1 '× 2,2', Typ SBc) und NGC 3395 (11,8m, d = 2,1' × 1,2' = 45 000 LJ, ≈ 70 Mio. LJ, Typ SBc), entdeckt am 07.12.1785 von Wilhelm Herschel; NGC 3395 bildet gemeinsam mit der irregulären Galaxie NGC 3396 (13,4m, 3,1' x 1,2') das Objekt Arp 270. Das Sterntrapez des Löwen (Leo, Leo, 12/88,947 deg2), östlich des Krebs (Cancer, Cnc, ♋), nähert sich unübersehbar der Zenitstellung, Jungfrau (Virgo, Vir, ♍) und Bärenhüter (Bootes, Boo) sind die Sternbilder des Osthimmels. Galaxiengruppen im Löwen, der Virgo-Galaxienhaufen, der Coma-Galaxienhaufen Frühjahr bedeutet Galaxienzeit. Regulus (α Leo, 1,4m, 77,5 LJ, B7 V), Spica (α Vir, lat. Kornähre, 0,98m, 262 LJ, B1 III) und Arcturus (α Boo, - 0,1m, 36,7 LJ, K2 III) sind das Frühlingsdreieck; diese auffällige Sternenformation ist als großräumige Figur am Osthimmel sichtbar und eine wichtige Orientierungshilfe am Frühlingshimmel. Die Sterne Name Regulus Spica Arktur des Frühlingsdreiecks Bayer Flamsteed Typ mag α Leo 32 1,36m α Vir 67 3S 0,98m α Boo 21 −0,04m LJ Spektrum RA DE 77,5 B7 V 10h 09m 11° 55′ 262 B1 III 13h 26m -11° 12′ 36,7 K2 III 14h 16m 19° 09′ Das auffällige, leicht erkennbare Sternentrapez des Löwen (Leo, Leo, ♌, 12/88, 947 deg2), ein Sternbild der Ekliptik, steht am Frühjahrshimmel im April hoch im Zenit. Im Norden grenzt der Löwe (Leo, Leo), eines der 48 von Claudius Ptolemäus in seinem Almagest aufgeführten antiken Sternbilder, an den Großen Bär (Ursa Major, UMa) und den Kleinen Löwen (Leo Minor, LMi), im Westen an den Krebs (Cancer, Cnc, ♋),), im Süden an die Wasserschlange (Hydra, Hya), den Sextant (Sextans, Sex) und den Becher (Crater, Crt) und im Osten an die Jungfrau (Virgo, Vir, ♍) und das Haar der Berenike (Coma Berenices, Com). Das harte Fell des Nemeischen Löwen, der in der Umgebung der Stadt Nemea Dörfer und Städte verwüstete, widerstand jeder Waffe und machte ihn unverwundbar. Der griechische Held Herakles (Herkules) kämpfte mit dem Löwen, erwürgte ihn mit bloßen Händen und trug sein Fell danach als Mantel, der ihn vor Feinden schützte. Regulus (α Leo, 1,36m, 78 LJ, B7 V), das "Herz des Löwen", Algieba, (γ Leo, 2,01m, 126 LJ, K1 III + G7 III), Zosma (δ Leo, auch Duhr, Gülbahar, 2,56m, 58 LJ, A4 V) und Denebola (β Leo, 2,14m, 36 LJ, A3 V), der „Schwanz des Löwen", bilden den Rumpf, die auch als „Sichel“ bezeichnete gebogene Sternenkette Adhafera (ζ Leo, 3,43m, 260 LJ, F0 III), Rasalas (μ Leo, auch Ashemali, 3,88m, 133 LJ, K2 III) und Algenubi (ε Leo, 2,97m, 251 LJ, G1 II) stellen den Kopf dar. Alterf (λ Leo, 4,32m, 250 LJ, K5 III), westlich von Algenubi (ε Leo), und Al Minliar al Asad (κ Leo, 4,5m, ≈ 200 LJ, K2 III), westlich von Rasalas (μ Leo), bilden den Abschluss. Der ekliptiknahe Regulus (α Leo, 1,36m, 77,5 LJ, B7 V, 13.000 K) wird regelmäßig vom Mond und sehr selten von Merkur und Venus bedeckt. Am 09.07.1959 erfolgte die letzte Bedeckung durch die Venus, die nächste wird am 01.10.2044 wieder durch die Venus erfolgen. Wegen deren derzeitiger Bahnlage wird eine Bedeckung durch andere Planeten in den nächsten paar Jahrtausenden nicht möglich sein. Am 20.03.2014 war in einem schmalen Streifen über dem Nordatlantik und Nordamerika (auch in New York City) eine Bedeckung durch den Asteroiden (163) Erigone zu beobachten. Regulus (α Leo, 1,36m/7,6m/13,0m, 3’/4", 78 LJ, B7 V, 13.000 K), dessen lateinischer Name Kleiner König oder Prinz bedeutet, ist Teil eines Dreifachsystems; seiner Rotation von 15,9 Stunden um die eigene Achse wegen ist er an den Polen stark abgeplattet, sein Alter wird auf einige hundert Millionen Jahre geschätzt , er hat den 3,5-fachen Durchmesser unserer Sonne. Seine beiden Begleitsterne (7,6m / 13m, d = 4") umkreisen Regulus in einem Abstand von 3′ in etwa 130.000 Jahren. Die beiden Komponenten des Doppelsterns Algieba (γ Leo, Stirn des Löwen, 2,01m /3,5m, d = 4,4", 126 LJ, K1 III + G7 III), γ1 Leo (2,01m, K1 III) und γ2 Leo (3,50m, G7 III), über 18 Milliarden Kilometern voneinander entfernt, können mit einem Teleskop von 4 cm Öffnung getrennt werden. Der weiß leuchtende Denebola („Schwanz des Löwen“, β Leo, 2,14m, 36 LJ, A3 V) besitzt die 2,3-fache Masse und die 12-fache Leuchtkraft unserer Sonne. 1918 wurde der Rote Zwerg Wolf 359 (13,53m, 7,8 LJ, besitzt 10% der Sonnenmasse), der 5.-nächste Stern, vom deutschen Astronomen Max Wolf mittels Astrofotografie entdeckt und in seinem Sternkatalog veröffentlicht, für seine Beobachtung ist ein größeres Teleskop erforderlich. Neben einigen anderen Galaxien enthält der Löwe die Galaxiengruppe Leo-I (auch M066/M096-Gruppe, Entfernung ~ 35 Mio LJ), die wie die Lokale Gruppe und andere benachbarte Galaxiengruppen zum Virgo-Superhaufen zählt. 5 Galaxien hat Charles Messier in seinen „Katalog nebliger Objekte“ aufgenommen. Leo-I gliedert sich in die M066-Untergruppe mit dem so genannten Leo-Triplet M065, M066 und NGC 3628 und in die M096-Untergruppe mit den hellen Galaxien M095, M096, M105 und NGC 3384; in der Literatur werden beide Untergruppen teilweise als einzelne Gruppen geführt, deren hellste Mitglieder die Spiralgalaxien M066 (8,9m) und M096 (9,3m) sind. Die Galaxien (GX) der M066-Untergruppe im Sternbild Löwe Messier NGC Typ mag d Typ LJ Entfernung RA DE 8,7′ × 2,5′ SAB a 94.000 32,8 Mio LJ 11h 19m 13°06′ M065 3623 GX 9,2m 8,3′ × 4,2′ SAB b 87.000 32,8 Mio LJ 11h 20m 12°59′ M066 3627 GX 8,9m m 3628 GX 9,6 13,48′ × 4,3′ SAB p 120.000 30 Mio LJ 11h 20m 13°35′ m 1,5′ × 1,1′ SA(s)0 11h 15m 12°49′ 3593 GX 12,6 m Gelegen zwischen Coxa (Chertan, θ Leo, 3,33 , 170 LJ, A2 V) und ι Leo (3,9m, 70 LJ, F2 + G3), bilden die Spiralgalaxien M065 (NGC 3623, 9,2m, d = 8,7‘ × 2,5‘, 30 Mio. LJ, Typ SAB(rs)a), M066 (NGC 3627, 8,9m, d = 8,3‘ × 4,2‘ = 100.000 LJ, 30 Mio Jahre, Typ SAB(s)b), beide entdeckt am 01.03.1780 von Pierre Mechain, und NGC 3628 (9,5m, d = 13,5‘ × 4,3‘ = 120.000 LJ, 30 Mio Jahre, Typ SAb pec), entdeckt am 08.04.1784 von William Herschel, das Leo-Triplett, den Kern der M066-Galaxiengruppe, der auch noch die Spiralgalaxien NGC 3593 (12,6m, 1,5′ × 1,1′) und IC 2768 als Gruppenmitglieder zugerechnet werden. Das Galaxienpaar M065 (NGC 3623, 9,2m, d = 8,7′ × 2,5′ = 94.000 LJ, 32,8 Mio. LJ, Typ Sb) und M066 (NGC 3627, 8,9m, d = 8,3′ × 4,2′ = 87.000 LJ, 32,8 Mio Jahre, Typ Sb) ist bereits im Fernglas erkennbar. Auf länger belichteten Aufnahmen ist bei der Spiralgalaxie NGC 3628 (9,5m, d = 13,5′ × 4,3′ = 120.000 LJ, 30 Mio Jahre, Typ Sc), entdeckt am 08.04.1784 von William Herschel, ein Gezeitenschweif zu sehen, der wahrscheinlich durch die Wechselwirkungen mit den Gravitationsfeldern der beiden Nachbargalaxien M065 und M066 entstanden ist. Die Galaxien (GX) der M096-Untergruppe im Sternbild Löwe Messier NGC Typ mag d Typ LJ Entfernung 70.000 32,6 Mio LJ M095 3351 GX 9,8m 7,6′ × 4,5′ SB b M096 3368 GX 9,3m 7,8′ × 5,3′ SAB ab 76.000 34,3 Mio LJ M105 3379 GX 9,5m 5,1′ × 4,7′ E1 55.000 37,9 Mio LJ 3299 GX 13,1m 2,2" x 1,7" SAB d 70.000 20 Mio LJ 3377 GX 10,2m 5,2′ × 3,0′ E5.5 3384 GX 10,9m 5,5′ × 2,5′ SB(s)0 35,1 Mio LJ m 3412 GX 10,4 3,6′ × 2,0′ SB(s)0 3489 GX 10,2m 3,5′ × 2,0′ SAB 0 RA 10h 44m 10h 47m 10h 48m 10h 36m 10h 48m 10h 48m 10h 51m 11h 00m DE 11° 42′ 11° 49′ 12° 35′ 12° 42′ 13° 59′ 12° 38′ 13° 25′ 13° 54′ Die M096-Galaxiengruppe setzt sich zusammen aus den Spiralgalaxien M095 (NGC 3351, 9,8m, d = 7,6′ × 4,5′ = 70.000, 32,63 Mio LJ, SB b), M096 (NGC 3368, 9,3m, d = 7,8′ × 5,3′ =76.000 LJ, 34,3 Mio LJ, SAB ab), M105 (NGC 3379, 9,5m, d = 5,1′ × 4,7′ = 55.000 LJ, 37,9 Mio LJ, E1) und NGC 3384 (10,9m, 5,5′ × 2,5′, 35,1 Mio LJ, SB(s)0). Die Galaxien NGC 3299 (13,1m, d = 2,2" x 1,7" = 70.000 LJ, 20 Mio LJ, SAB d), NGC 3377 (10,2m, 5,2′ × 3,0′, E5.5), NGC 3412 (10,4m, 3,6′ × 2,0′, SB(s)0) und NGC 3489 (10,2m, 3,5′ × 2,0′, SAB 0) werden ebenso dieser Gruppe zugerechnet. M095, M096, M105 und NGC 3384 bilden ein interessantes Galaxien-Quartett. Die elliptische Galaxie NGC 3607 (9,9m, d = 4,9′ × 2,5′ = 95.000 LJ, 70 Mio LJ, Typ E-S0), entdeckt am 14.03.1784 von Wilhelm Herschel, liegt zwischen Coxa (θ Leo, theta Leo, 3,33m, 170 LJ) und Zosma (δ Leo, 2,56m, 58 LJ). NGC 2903 (8,8m, d = 12,6‘ × 5,5‘ = 70.000 LJ, ~ 20 Mio. LJ, Typ SB(s)d), die größte und hellste Spiralgalaxie im Löwen, entdeckt am 16.11.1784 von Wilhelm Herschel, leicht auffindbar südwestlich des Sichelstern Algenubi (ε Leo, 2,97m, 251 LJ) und ca. 1,5° südlich von Alterf (λ Leo, 4,32m, 250 LJ), hat eine ovale Zentralaufhellung. Zwischen Löwe (Leo, Leo, ♌) und Wasserschlange (Hydra, Hya) gelegen, ist der über dem Südhorizont stehende Sextant (Sextans, Sex, 47/88, 314 deg2), eingeführt 1690 von dem Danziger Astronomen Johannes Hevelius, als ein unscheinbares Sternbild am Nachthimmel kaum zu erkennen, nur einer seiner Sterne ist heller als 5m.Der Sextant soll nicht den in der Schifffahrt gebräuchlichen Sextanten darstellen, sondern dessen Variante, mit der damals die Winkel zwischen Sternpaaren ermittelt wurden, ein Instrument, mit dem Hevelius Sternpositionen vermaß und das er meisterlich beherrschte. Der Sextant (Sextans, Sex) grenzt im Norden an den Löwen (Leo, Leo, ♌), im Westen und Süden an die Wasserschlange (Hydra, Hya) und im Osten an den Becher (Crater, Crt) und den Löwen (Leo, Leo, ♌). β Sex (5,09m, 345 LJ, B6 V) und α Sex (4,49m, 287 LJ, A0 III) liegen knapp südlich parallel zum Himmelsäquator. Knapp südlich vom östlichen β Sex liegt δ Sex (5,21m, 300 LJ, B9.5 V), südwestlich vom westlich gelegenen α Sex steht γ Sex (5,05m, 262 LJ, A2 V). Der bläulich-weiße α Sex (4,49m, 287 LJ, A0 III), der hellste Stern, hat eine Oberflächentemperatur von 15.000 K. Während für die Trennung in zwei bläulich-weiß leuchtende Einzelsterne (5,6m, A1 und 6,1m, A4) beim Doppelsternsystem γ Sex (5,05m / 6,1m, 0,6", 262 LJ) ein größeres Teleskopen erforderlich ist, können beim Doppelsternsystem 35 Sex (6,1m / 7,2m, 6,8", 800 LJ) die zwei orange leuchtende Komponenten (6,1m, K3 und 7,2m, K0) bereits mit einem kleineren Teleskop in Einzelsterne aufgelöst werden. NGC-Objekte (Galaxien) im Sextanten (Sextans, Sex) NGC Typ Art RA DE mag d h m m 3115 GX S0 10 05 -07° 43′ 9,1 7,2′ × 3,2′ 3156 GX S0 10h 13m 03° 08' 12,1m 1,9' × 0,9' 03° 22' 13,1m 1,3′ × 0,7′ 3165 GX Sdm 10h 14m h m 3166 GX SAB 10 14 03° 26' 10,5m 4,4′ × 2,2′ h m 3169 GX Sa 10 14 03° 28' 10,3m 4,7′ × 2,5′ LJ 90.000 95.000 Entfernung 25 Mio LJ 60 Mio LJ 70 Mio LJ 70 Mio LJ 70 Mio LJ Ihrer länglichen Form wegen auch als „Spindelgalaxie“ bekannt, sehen wir die Galaxie NGC 3115 (9,1m, d = 7,2′ × 3,2′, 25 Mio LJ, S0), entdeckt am 22.02.1787 von William Herschel, östlich von γ Sex, in Kantenlage. Die Galaxien NGC 3156 (12,1m, d = 1,9' × 0,9', 70 Mio LJ, Typ S0), NGC 3165 (13,9m, d = 1,3′ × 0,7′, 70 Mio LJ, Typ Sdm) , NGC 3166 (10,5m, d = 4,4′ × 2,2′ = 90.000 LJ, 70 Mi LJ, Typ SB0-a) und NGC 3169 (10,3m, d = 4,7′ × 2,5′ = 95.000 LJ, 70 Mio LJ, Typ Sa) bilden eine lichtschwache Galaxiengruppe, für deren Beobachtung größere Teleskope erforderlich sind. Die Galaxie NGC 3165 steht in Wechselwirkung mit den Galaxien NGC 3166 und NGC 3169. Die Galaxien NGC 3166 und NGC 3169, etwa 50.000 LJ voneinander entfernt, beeinflussen aufgrund der Schwerkraftwirkung gegenseitig ihre Strukturen. Gelegen südlich von Regulus, Sextant (Sextans, Sex) und Wasserschlange (Hydra, Hya), ist die Luftpumpe (Antlia, Ant, 62/88, 239 deg2), ein sehr unscheinbares Sternbild südlich des Himmelsäquators, da in unseren Breiten horizontnah nur wenige Grad über dem Horizont, nur schwer beobachtbar. Der hellste Stern ist der orangefarbene α Ant (4,28m, 366LJ, K6 III). Eingeführt 1752 vom französischen Astronomen Nicolas Louis de Lacaille, soll das Sternbild die von Otto von Guericke erdachte und von Robert Boyle weiterentwickelte Luftpumpe darstellen. Im Norden grenzt die Luftpumpe (Antlia, Ant) an die Wasserschlange (Hydra, Hya), im Westen an den Schiffskompass (Pyxis, Pyx), im Süden an das Segel des Schiffes (Vela, Vel) und im Osten an den Zentaur (Centaurus, Cen) und die Wasserschlange (Hydra, Hya). Die hellen Sterne in der Luftpumpe (Antlia, Ant) Name Bayer Flamsteed Typ mag LJ m α Ant 101 4,28 366 ε Ant 105 4,51m 700 ι Ant 109 4,60m 199 m θ Ant 108 4,78 366 η Ant 107 5,23m 366 Spektrum K4 III K3 III K0 III A7 V A8 IV RA 10h 28m 09h 30m 10h 57m 09h 45m 09h 59m DE -31° 07′ -35° 59′ -37° 11′ -27° 49′ -35° 35′ ζ1 Ant (5,76m, 8", 372 LJ) ist ein Doppelsternsystem (Komponente A (HR 3781), 6,19m; Komponente B (HR 3780), 6,96m). U Ant (5,5m - 7,1m, 840 LJ, C5), ein tiefroter Veränderlicher Stern, verändert seine Helligkeit ohne erkennbare Periodizität. Weit abseits der Milchstraße gelegen, enthält die Luftpumpe (Antlia, Ant) nur wenige Deep-Sky-Objekte. Die Ebene der Spiralgalaxie NGC 2997 (9,4m, d = 9,5' × 6,8', Typ Sc), entdeckt am 04.03.1793 von Wilhelm Herschel, ist zu etwa 45° in unsere Blickrichtung geneigt ist. Der Planetarische Nebel NGC 3132 (9,2m, d = 1,4′ × 0,9′ = 0,5 LJ, 2.000 LJ), entdeckt am 02.03.1835 von dem britischen Astronomen John Herschel, die abgestoßene Gashülle eines Sterns an der Grenze zum Schiffssegel (Vela, Vel), hat die Form einer 8, weshalb er auch als Eight-Burst-Nebula, oder aber, seiner Ähnlichkeit zu M057 wegen, auch als Südlicher Ringnebel bezeichnet wird. Ein Doppelsternsystem befindet sich in seinem Innern, in kleineren Teleskop ist der Zentralstern inmitten eines ovalen nebligen Scheibchens sichtbar. Noch am Osthimmel sind die Jungfrau (Virgo, Vir, ♍) und das Haar der Berenike (Coma Berenices, Com) aufzufinden, bekannt für den Virgo-Galaxienhaufen und den ComaGalaxienhaufen. Die Jungfrau (Virgo, Vir, ♍, 02/88, 1.294 deg2), nach der Wasserschlange (Hydra, Hya) das 2.-größte Sternbild am Himmel und eines der von Claudius Ptolemäus im Almagest beschriebenen 48 Sternbilder der antiken Astronomie, liegt südlich des Haar der Berenike (Coma Berenices, Com), ihre hellsten Sterne sollen eine liegende Person darstellen. Die Sonne hält sich derzeit ist vom 16.09. - 31.10. im Ekliptik-Sternbild Jungfrau (Virgo, Vir, ♍) auf, in dem gegenwärtig auch der Herbstpunkt liegt. Nach einer Version der klassischen griechischen Mythologie soll das Sternbild Persephone, die Tochter der Getreide- und Fruchtbarkeitsgöttin Demeter und von Zeus darstellen. Persephone wurde von Hades, dem Gott der Unterwelt, entführt, der sie zur Braut nahm. Zeus konnte sie vor diesem Schicksal nicht bewahren, aber die Vereinbarung treffen, nach der Persephone die eine Hälfte des Jahres bei ihrem Mann Hades verbringen musste, und die andere Hälfte an die Oberfläche zurückkehren durfte. Die Jungfrau (Virgo, Vir, ♍) grenzt im Norden an den Bärenhüter (Bootes, Boo), das Haar der Berenike (Coma Berenices, Com) und den Löwen (Leo, Leo, ♌), im Westen an den Löwen (Leo, Leo, ♌) und den Becher (Crater, Crt), im Süden an den Becher (Crater, Crt), den Raben (Corvus, Crv), die Wasserschlange (Hydra, Hya) und die Waage (Libra, Lib, ♎) und im Osten an die Waage (Libra, Lib, ♎) und die Schlange (Kopf) (Serpens Caput, Ser). Die weiß leuchtende Spica (α Vir, 0,92m - 0,98m, 262 ± 18 LJ, B1 III-IV), ein bedeckungsveränderlicher Riesenstern (22.400 K, 13.500-fache Sonnenleuchtkraft, 7,8facher Sonnenradius, 11-fache Sonnenmasse, Periode 4,0142 Tagen) und Teil eines Mehrfachsystems, wird als Supernova enden. Sein kleinerer Begleitstern (18.500 K, 1.700fache Sonnenleuchtkraft, 4-fache Sonnenradius, etwas weniger als 7-fache Sonnenmasse, d = 0,12 AE, B) umkreist diesen in etwa vier Tagen. Aufgrund des geringen Abstandes kann dieser wie mindestens zwei weitere kleinere Begleitsterne mit optischen Teleskopen nicht beobachtet werden. Die gelblich leuchtende Vindemiatrix („Weinleserin“, ε Vir, 2,85m, 102 LJ, G8 III) ist der 2.hellste Stern. Die beiden etwa gleich großen und gleich hellen Sterne des Doppelsterns Porrima (γ Vir, 3,48m / 3,50m, 38,6 LJ, F0 V) verändern während eines Umlaufs in rund 170 Jahren ihren Winkelabstand relativ stark; 1920 konnten die Komponenten beim größten Abstand (6,2”) mit einem kleinen Teleskop beobachtet werden, 2005 war beim geringsten Abstand (0,3”) ein größeres Teleskop zur Auflösung der Komponenten erforderlich. Westlich von Vindemiatrix (ε Vir, 2,85m, 102 LJ, G8 III), auf der Verbindungslinie zu Denebola (β Leo, 2,14m, 36 LJ), liegt der riesige Virgo-Galaxienhaufen mit mindestens 1300, vermutlich aber über 2000 Galaxien, von denen etwa 250 mit einem mittleren Teleskop ab 15 cm (= 6") Öffnung beobachtet werden können. Sein Zentrum ist von unserer Milchstraße etwa 54 Mio LJ entfernt. 11 Galaxien nahm Charles Messier in seinen „Katalog nebliger Objekte“ auf. Die Messier-Galaxien (GX) des Virgo-Galaxienhaufens in Jungfrau (Virgo, Vir, ♍)) Messier NGC Typ Konst. mag d LJ Entfernung RA DE M049 4472 E4 Vir 8,37m 10,2’ x 8,3’ 157.000 53,1 Mio LJ 12h 30m 08° 00′ M058 4579 SBc Vir 9,78m 5,9′ × 4,7′ 107.000 62,5 Mio LJ 12h 38m 11° 49′ M059 4621 E3 Vir 9,79m 5,4′ × 3,7′ 76.000 48,3 Mio LJ 12h 42m 11° 39′ M060 4649 E1 Vir 8,83m 7,4′ × 6,0′ 115.000 53,2 Mio LJ 12h 44m 11° 33′ M061 4303 ScI Vir 9,67m 6,5′ × 5,8′ 94.000 49,6 Mio LJ 12h 22m 04° 28′ M084 4374 SO Vir 9,27m 6,5′ × 5,6′ 110.000 57,8 Mio LJ 12h 25m 12° 53′ M085 4382 SO Vir 9,22m 7,1′ × 5,5′ 99.000 47,8 Mio LJ 12h 25m 18° 11′ M086 4406 E3 Vir 9,18m 8,9′ × 5,8′ 147.000 56,7 Mio LJ 12h 27m 12° 57′ M087 4486 E1 Vir 8,62m 8,3′ × 6,6′ 132.000 54,9 Mio LJ 12h 31m 12° 24′ M089 4552 E0 Vir 9,81m 5,1′ × 4,7′ 74.000 49,9 Mio LJ 12h 36m 12° 33′ M090 4569 Sb+ Vir 9,48m 9,5′ × 4,4′ 85.000 30,7 Mio LJ 12h 37m 13° 10′ Das erste Mitglied des Virgo-Galaxienhaufen, die elliptische Riesengalaxie M049, wurde im Februar 1771 von Charles Messier entdeckt. In den Jahren 1779 - 1781 trug er weitere, zum Teil von seinem Freund Pierre Mechain entdeckte „neblige Wölkchen“ in seinen Katalog ein, so auch die wegen ihrer starken Radiostrahlung als Virgo A bekannte Riesengalaxie M087. Obwohl Messier bereits erkannte, dass diese Nebel eine Gruppe bilden und es sich nicht um Offene Sternhaufen handelt, konnte er von der Natur der Galaxien als Sternensysteme außerhalb unserer Milchstraße, fast 150 Jahre vor der ersten Beobachtung von Einzelsternen im „Andromedanebel“ M031, natürlich nichts wissen. Die Verteilung aller bekannten Galaxien des Haufens des zentralen Bereichs weist kein eindeutig definiertes Zentrum auf. Die drei Riesengalaxien M049, M060 und M087, mit ungefähr 6 Billionen Sonnenmassen etwa 10-mal so groß wie die beiden anderen, bilden die Mittelpunkte von Untergruppen: Haufen A um die elliptische Riesengalaxie M087 (NGC 4486, 8,6m, d = 8,3′ × 6,6′ = 132.000 LJ, 54,9 Mio LJ, E1), im geometrischen Zentrum des Haufens die mit Abstand größte dieser Gruppen mit etwa 100 Billionen Sonnenmassen, bzw. die gut 300-fache Masse unserer Milchstraße. M087, eine sehr aktive Galaxie, wird als Radioquelle als Virgo A, als Röntgenquelle auch als Virgo X-1 bezeichnet. Haufen B um die elliptische Riesengalaxie M049 (NGC 4472, 8,3m, d = 10,2' × 8,3' = 157.000 LJ, 53,1 Mio LJ, E4) im Süden bildet ein auffälliges Unterzentrum. Haufen C um die elliptische Riesengalaxie M060 (NGC 4649, 8,8m, d = 7,4′ × 6,0′ =120.000 LJ, 53,2 Mio LJ, E2), dem östlichsten Objekt des Virgo-Haufens im MessierKatalog, ist eine vergleichsweise kleine Gruppe im Osten von Haufen A. Die elliptische Riesengalaxie M049, mit einem hellen kompakten Kern und einem weit ausgedehnten diffusen Halo, besitzt etwa 7000 Kugelsternhaufen, mit etwa 5.000 Kugelsternhaufen besitzt M060 einen verhältnismäßig dicht bevölkerten Halo. M087, nahe dem Zentrum des Virgo-Galaxienhaufens, hat mit einer geschätzten Anzahl von 12.000 ± 800 Kugelsternhaufen im Orbit, davon 5.700 durch Beobachtung bestätigt, das größte bisher bekannte System von Kugelsternhaufen einer Galaxie. Im Zentrum von M087 vermutet man ein supermassereiches Schwarzes Loch mit einer Masse von 6,6 Milliarden Sonnenmassen. Das Haar der Berenike (Coma Berenices, Com, 42/88, 386 deg2), als eine Ansammlung lichtschwacher Sterne ein unauffälliges Sternbild am Frühlingshimmel, grenzt im Norden an die Jagdhunde (Canes Venatici, CVn), im Westen an den Großen Bären (Ursa Major, UMa) und den Löwen (Leo, Leo, ♌), im Süden an die Jungfrau (Virgo, Vir, ♍) und im Osten an den Bärenhüter (Bootes, Boo). Abseits der ausufernden Lichtverschmutzung durch künstliche Beleuchtung ist es am besten in einer dunklen, mondlosen Nacht aufzufinden. Das Haar der Berenike soll das prachtvoll lange, wallende Haar der Königin Berenice von Ägypten (≈ 270 - 221 v. Chr.) darstellen, das sie nach der siegreichen und unverletzten Heimkehr ihres Ehemanns König Ptolemaeus Euergetes aus der Schlacht gegen die Assyrer (247 v. Chr.) der Liebesgöttin Aphrodite opferte. Die Götter, davon sehr erfreut, haben das Haar der Berenice an den Himmel versetzt. Der Astronom Kónon von Samos, der in Alexandrien arbeitete und mit Archimedes befreundet war, führte das Sternbild 247 v. Chr. am Himmel ein. Eratosthénes (um 230 v. Chr.) nennt die Sterngruppe das „Haar der Königin Bereníke von Ägypten“. Ptolemaíos (138 n. Chr.) zählt diese Sterne zum Löwen als "außerhalb der Figur". Die Araber begannen im Mittelalter, die Sterngruppe als eigenes Bild zu führen. Seit Tycho de Brahe (1599) ist dies allgemein üblich. Der südlich gelegene Doppelstern Diadem (α Com, 4,3m, 5,1m/5,1m, d = 0,1", 60 LJ, F5 V), der hellste Stern, der nördliche β Com (4,26m, 27 LJ, G0 V) und der westlich gelegene Rote Riese γ Com (4,36m, 250 LJ, K1 III) bilden ein rechtwinkeliges Dreieck. Für die Beobachtung der beiden etwa gleich hellen Sterne des Doppelsterns Diadem (α Com, 4,3m, 5,1m/5,1m, d = 0,1", 60 LJ, F5 V) ist ein größeres Teleskop erforderlich. β Com (4,26m, 27 LJ, G0 V) besitzt etwa die Größe und Leuchtkraft unserer Sonne. Der Rote Riese γ Com (4,36m, 250 LJ, K1 III) ist der hellste Stern des Coma-BerenicesSternhaufen Melotte 111 (Cr 256, 1,8m, d = 3,5º = 20 LJ, 288 LJ), einer lockeren Ansammlung von 37 Sternen, dem nach dem Bärenstrom und den Hyaden 3.-nächsten Offenen Sternhaufen. Mit einem lichtstarken Fernglas ist der Großteil seiner Sterne gleichzeitig im Blickfeld. Das System 24 Com (5,0m/6,6m, 20,3", 250 LJ, K2 + A9) kann mit einem kleinen Teleskop in seine Einzelsterne, einen Roten Riesen (5,0m, K2) und einen blau-weißen Begleitstern (6,6m, A9) aufgelöst werden. Die Sterne der Systeme 17 Com (5,29m/6,6m, d = 145", 250 LJ, A0 + A1) und 32 Com (6,3m/6,9m, d = 196") weisen einen so weiten Winkelabstand auf, dass sie bereits mit einem Fernglas getrennt werden können. Das enge Paar des Dreifachsystem 35 Com (5,1m/7,2m, d = 1,1"), der helle Hauptstern 35 Com A (5,1m, F7 III) und sein Begleitstern 35 Com B (7,2m, F6 V), 1929 von Friedrich Georg Wilhelm Struve aufgelöst, ist derzeit 1,1" voneinander entfernt. Mehr als 200 Veränderliche Sterne können im Haar der Berenike beobachtet werden. Der Mira-Stern R Com (7,1m - 14,6m, Periode 363 Tage) ist im Helligkeitsmaximum (7,1m) im Fernglas sichtbar, zu seiner Beobachtung im Minimum (14,6m) wird ein größeres Teleskop benötigt. Charles Messier hat die Galaxien M064, M085, M088, M091, M098, M099 und M100 sowie den Kugelsternhaufen M053 in seinen Katalog nebliger Objekte aufgenommen. Im südlichen Teil befinden sich einige hellere Einzelgalaxien in 20 - 40 Mio LJ Distanz, sowie Mitglieder des Virgo-Galaxienhaufens, so die linsenförmige Galaxie M085 (NGC 4382, 9,1m, d = 7,1' × 5,5' = 105.000 LJ, 60 ± 4 Mio. LJ, S0) und die Spiralgalaxien M088 (NGC 4501, 9,4m, d = 6,9' × 3,7', 47 Mio. LJ, Sbc), M098 (NGC 4192, 10,1m, d = 9,8' × 2,5', 60 Mio. LJ, Sb) und M100 (NGC 4321, d = 7,6' × 6,2' = 120.000 LJ, 56 ± 6 Mio. LJ, Sc). Der Coma-Galaxienhaufen (Abell 1656, katalogisiert von George Ogden Abell, d = 5° = 20 Mio LJ, ≈400 Mio LJ), eine Ansammlung von über 1000 Galaxien westlich von β Com, hat durch seine relative Nähe für die Erforschung der großräumigen Verteilung der Galaxien eine große Rolle gespielt. Die Spiralgalaxie M064 (NGC 4826, 8,5m, d = 10,0′ × 5,4′ = 56.000 LJ, 18,3 Mio LJ), entdeckt von Edward Pigott am 23.03.1779 und unabhängig davon durch Johann Elert Bode am 04.04.1779 sowie durch Charles Messier am 01.03.1780, erinnert mit ihren in einem größeren Teleskop im Zentrum erkennbaren ovalen Dunkelwolke (d = 9,2′ × 4,6′ = ~8.000 LJ) an ein Auge, weswegen sie auch als Black-Eye-Galaxy bezeichnet wird. Laut aktuellen Studien rotiert die interstellare Materie in den Außenbereich entgegen der Drehrichtung im Innenbereich, ein Hinweis darauf, dass die Galaxie vor weniger als einer Milliarde Jahre mit mindestens einer anderen Galaxie kollidiert sein muss. Der Kugelsternhaufen M053 (NGC 5024, 8,33m, d = 12,6′ = 230 LJ, 61.270 LJ), unabhängig am 03.02.1775 von Johann Elert Bode und am 26.02.1777 von Charles Messier entdeckt, ist mit 750.000 Sonnenmassen wesentlich größer und massereicher als M013 (Hercules). Sein Umlauf im Halo der Milchstraße um das Zentrum dauert 1 Milliarde Jahre, wobei sein größter Abstand 100.000 LJ beträgt. Bereits im Fernglas erscheint er als nebliger Fleck. NGC 5053 (9,8m, d =10,5' = 160 LJ, 53.500 LJ), einer der leuchtschwächsten bekannten Kugelsternhaufen, etwa 1° südöstlich von M053, entdeckt am 14.03.1784 von Friedrich Wilhelm Herschel, weist mit etwa 3.500 Sternen eine sehr geringe Sterndichte auf, er hat eine geringe Metallizität, ein konzentrierter Kern fehlt. Unter guten Sichtbedingungen kann er mit einem 20 x 100-Großfernglas als schwaches Nebelfleckchen beobachtet werden. Am Südosthimmel, gelegen zwischen Jungfrau (Virgo, Vir, ♍) und Wasserschlange (Hydra, Hya), stehen das etwas unauffälligere Sternenviereck des Bechers (Crater, Crt, 53/88, 282 deg2) und östlich davon das kleine, aber auffällige Sternentrapez des Raben (Corvus, Crv, 70/88, 184 deg2). Wasserschlange (Hydra, Hya), Becher (Crater, Crt) und Rabe (Corvus, Crv) stehen in einer engen mythologischen Beziehung zueinander. Der Mythologie nach hat Apollo den Raben (Corvus, Crv), ausgesandt, um einen Becher (Crater, Crt) Wasser zu holen. Mit Verspätung, in den Fängen die Wasserschlange (Hydra, Hya), kehrte er zurück. Darauf angesprochen, log der Rabe, dass er von der Wasserschlange behindert wurde, um an die Quelle zu gelangen. Der erboste Apollo versetzte alle drei zur Strafe an den Himmel. Becher (Crater, Crt) und Rabe (Corvus, Crv) enthalten keine beobachtungswerten Objekte. Das unauffällige Sternentrapez Alkes (α Crt, 4,08m, 174 LJ, K1 III), Al Sharasif (β Crt, 4,46m, 266 LJ, A2 III), γ Crt (4,08m, 84 LJ, A5 V) und Labr (δ Crt, 3,57m, 90 LJ, G8 III) bildet den Fuß, ε Crt (4,81m, 364 LJ, K5 III) und θ Crt (4,46m, 305 LJ, B9 5Vn), vom westlichen Labr ausgehend, und die östlich von γ Crt wegführenden ζ Crt (4,71m, 350 LJ, G8 III) und η Crt (5,17m) stellen den Pokal des Bechers (Crater, Crt, 53/88, 282 deg2), eines der 48 Sternbilder der antiken Astronomie, dar. Im Norden grenzt der Becher (Crater, Crt), gelegen südlich des Himmelsäquators, an die Jungfrau (Virgo, Vir, ♍) und den Löwe (Leo, Leo, ♌), im Westen an den Sextanten (Sextans, Sex) und die Wasserschlange (Hydra, Hya), im Süden an die Wasserschlange (Hydra, Hya) und im Osten an den Raben (Corvus, Crv). Für die Auflösung des Doppelsternsystems γ Crt (4,08m/9,6m, 52", 84 LJ, A5 V) in Einzelsterne benötigt man ein mittleres Teleskop. Wilhelm Herschel entdeckte 3 Balkenspiralgalaxien: die dem Galaxienhaufen Abell 1060 angehörende NGC 3511 (10,8m, d = 5,8′ × 2′, Typ SBc), die wir von der Seite sehen, am 21.12.1786, NGC 3887 (10,6m, d = 3,5' × 2,7', Typ SBc) am 31.12.1785 und NGC 3981 (11,0m, d= 5,3'x 2,5', Typ SBbc) am 07.02.1785; diese können bereits mit mittleren Teleskopen beobachtet werden. Die vier hellsten Sterne des Raben (Corvus, Crv, 70/88, 184 deg2), eines kleinen Sternbilds nördlich der Wasserschlange (Hydra, Hya), der nördliche Algorab (δ Crv, 2,94m, 120 LJ, B9 V), der nordwestliche Gienah (γ Crv, 2,59m, 190 LJ, B8 III), der südwestliche Minkar (ε Crv, 3,02m, 140 LJ, K2 III) und südöstliche Kraz (β Crv, 2,65m, 140 LJ, G5 II) bilden ein auffallendes Viereck. Knapp nordöstlich von Algorab (δ Crv) steht η Crv (4,30m, 59 LJ, F2 V), Alchiba (α Crv, 4,02m, 49 LJ, F2 IV) liegt südlich von Minkar (ε Crv). Die arabischen Namen Minkar (ε Crv, 3,02m) und Alchiba (α Corvi, 4,02m) bedeuten „Schnabel“ und „Zelt“. Das auch als Antennengalaxie bekannte, stark miteinander wechselwirkende Galaxienpaar NGC 4038 (10,3m, 5,2' x 3,1') und NGC 4039 (10,4m, 3,1' x 1,6'), entdeckt am 07.02.1785 von William Herschel, steht in einer Entfernung von ~ 62 Mio LJ westlich der Verbindungslinie Gienah (γ Crv) - Minkar (ε Crv) bei 31 Crt. Durch die Verschmelzung der beiden Galaxien wird das interstellare Gas verdichtet, die gebildeten Sternentstehungsgebiete sowie die dazugehörenden Emissionsnebel sind als helle Knoten in den Spiralarmen sichtbar. Im Zentrum des Planetarischen Nebel NGC 4361 (10,9m, d = 2,1′ × 2,1′, 2.500 LJ), entdeckt am 07.02.1785 von dem deutsch-britischen Astronomen Wilhelm Herschel, ist der 12,8m helle Zentralstern, ein Weißer Zwerg, zu sehen. Einer der Spiralarme der Balkenspiralgalaxie NGC 4027 (Arp 22, 11,7m, d = 3,2′ × 2,4′, ~ 83 Mio. LJ), entdeckt am 07.02.1785 von Wilhelm Herschel und Teil der NGC 4038Galaxiengruppe, ist ausgeprägter als der andere, als Ursache wird ein Zusammenstoß mit einer anderen Galaxie in der Vergangenheit von NGC 4027 vermutet. An der Grenze von Jungfrau und Rabe gelegen, ist die Spiralgalaxie M104 (NGC 4594, 8,3m, d = 8,5′ × 5,4′ = 105.000 LJ, 44,7 Mio LJ), eine Galaxie in Kantenlage (edge-on), entdeckt am 09.04.1781 von Pierre Mechain, nicht Teil des Virgo-Galaxienhaufens. Das in einem Teleskop sehr dunkle und stark ausgeprägte, etwa 2.500 LJ breite Staubband erinnert an einen mexikanischen Sombrero, daher Sombrero-Galaxie. In größeren Teleskopen sind einige hundert der auf über 2000 geschätzten Kugelsternhaufen sichtbar, die Anzahl der Kugelsternhaufen übersteigt damit bei weitem die unserer Milchstraße (~ 160). Die Verlängerung der Deichselsterne des Großen Bären (Ursa Major, UMa), Alkaid (Benetnasch, η UMa, eta UMa, 1,86m, 101 LJ) und Mizar (ζ UMa, zeta UMa, 2,1m, 78 LJ), weisen zu dem hellsten Stern des Nordhimmels und dem 3.-hellsten Stern des Himmels, dem auffällig rötlichen Arktur (α Boo, - 0,04m, 36,7 LJ), dem hellsten Stern des Bärenhüters (Rinderhirte, Bootes, Boo, 13/88, 907 deg2), eines der 48 von Claudius Ptolemäus beschriebenen Sternbildern der antiken griechischen Astronomie. Der Überlieferung nach verfolgt der Bärenhüter (Bootes, Boo, auch Rinderhirte) mit seinen zwei Jagdhunden (Canes Venatici, CVn) den Großen Bären (Ursa Major, UMa). Einer anderen Überlieferung nach ist der Bärenhüter Philomelos, der Sohn des Iasion und der Demeter, der den Wagen und den von Ochsen gezogenen Pflug erfand; der Ochsentreiber (Rinderhirte, Bärenhüter) stellt den Übergang vom Nomadentum zum sesshaften antiken Landbau dar. Die hellsten Sterne im Bärenhüter (Bootes, Boo) stellen eine etwas gekrümmte Mannesfigur dar, die Anordnung der 1m – 3m hellen Hauptsterne erinnern in der Form an einen Kinderdrachen oder an eine große Eistüte, deren südliche Spitze von Arktur (α Boo, 0,04m, 36,7 LJ, K2 III) gebildet wird. Westlich davon steht Muphrid (η Boo, 2,68m, 37 LJ, G0 IV), südöstlich ζ Boo (3,78m, 180 LJ, A3 IVn). Izar (ε Boo, 2,5m / 4,9m, d = 2,8", 150 LJ, K0 II) steht nordöstlich, nordwestlich von diesem findet man ρ Boo (3,57m, 149 LJ, K3 III). Nordöstlich von Izar steht δ Boo (3,46m, 117 LJ, G8 III), Seginus (γ Boo, 3,03m, 85 LJ, A7 III) liegt nördlich von ρ Boo. Die nördliche Spitze bildet Nekkar (β Boo, 3,49m, 148 LJ, G8 III). Der gelborange Rote Riese Arktur (α Boo, - 0,04m, 36,7 LJ, K2 III), der 3.-hellste Stern an unserem Himmel, ist einer der Halosterne unserer Milchstraße, er wandert relativ zur Sonne mit hoher Eigengeschwindigkeit quer durch die Scheibe unserer Galaxis. Der Bärenhüter (Bootes, Boo) ist ungewöhnlich reich an Doppelsternen, δ Boo (3,5m / 7,8m, d = 105", 117 LJ), ι Boo (iota Boo, 4,75m / 7,7m / 6,5m - 7,1m, d = 38,5", 97 LJ) und Alkalurops (µ Boo, 4,31m/6,98m/7,63m, d = 108″, 120 LJ) sind auch mit dem Fernglas gut trennbar, Sternhaufen und Nebel enthält er hingegen kaum. Izar (ε Boo, 2,5m / 4,9m, d = 2,8", 150 LJ, K0 II + A2 V) gilt als eines der schönsten Doppelsternsysteme, ein tiefgelber, heller Stern (2,5m, K0 II) und sein bläulicher Begleitstern (4,9m, A2 V) können in einem Teleskop beobachtet werden. Der arabische Name Izar bedeutet „Gürtel“, sein lateinische Name Pulcherrima die „Wunderschöne“. NGC 5466 (9,1m, d = 9,2', 55.000 LJ) zählt mit geschätzten 100.000 Sonnenmassen zu den masseärmsten bekannten Kugelsternhaufen. Wegen seines großen Abstandes vom galaktischen Zentrum wurde er noch nicht völlig von den Gezeitenkräften aufgelöst. Die lichtschwache Galaxie NGC 5966 (12,3m, d = 1,6' × 1,0', Typ E) wurde am 18.03.1787 von Wilhelm Herschel entdeckt. Tief im Norden und Nordosten kommen mit Wega (α Lyr, 0,0m), nach Arktur der 2.-hellste Stern der nördlichen Hemisphäre und der 5.-hellste Stern am Nachthimmel, in der Leier (Lyra, Lyr, 52/88, 286 deg2) und dem zirkumpolaren Deneb (α Cyg, 1,3m) im Schwan (Cygnus, Cyg, 16/88, 804 deg2) die ersten Vorboten des Sommersternenhimmels hoch. Die Nördliche Krone (Corona Borealis, CrB, 73/88, 179 deg2) und Hercules (Hercules, Her, 05/88, 1.225 deg2), beide von Claudius Ptolemäus im Almagest erwähnte antike Sternbilder, stehen als Bindeglieder zwischen Frühlings- und Sommerhimmel auf der Verbindungslinie von Arcturus (α Boo, -0,1m, 36,7 LJ) zu Wega (α Lyr, 0,03m, 25,3 LJ). Die 7 Sterne ι CrB (4,98m, 351 LJ, A0p), ε CrB (4,14m, 250 LJ, K2 III), δ CrB (4,59m, 150 LJ, G4 III), γ CrB (3,81m, 200 LJ, A0), Gemma (α CrB, 2,22m, 80 LJ, A0 V, lat. Edelstein, auch Alphekka, Gnosia, Asteroth), Nusakan (β CrB, 3,7m, 114 LJ, F0) und θ CrB (4,14m, 300 LJ, B6 V) bilden die nach Norden geöffnete halbkreisförmige Sternenkette der kleinen Nördlichen Krone (Corona Borealis, CrB, 73/88, 179 deg2). Der griechischen Mythologie nach war die Nördliche Krone die mit Edelsteinen besetzte Krone der Ariadne, Tochter des Königs Minos von Kreta. Der Held Theseus bezwang mit Ariadnes Hilfe den Minotaurus. Mit einem Faden fand er den Weg zurück aus dem Labyrinth, in dem das Untier gefangen gehalten wurde. Der bläulich-weiße Bedeckungsveränderliche Gemma (α CrB, lat. „Edelstein“, Alphekka, 2,22m, 80 LJ, A0 V) verringert seine Helligkeit, ausgelöst durch einen lichtschwächeren Begleiter, alle 17,36 Tage um 0,1m, er strahlt wie ein Diamant. Weit abseits der Milchstraße gelegen, enthält das Sternbild einige Doppelsterne und Veränderliche Sterne, jedoch keine helleren Sternhaufen, Gasnebel oder Galaxien, die in den Messier-Katalog oder NGC-Katalog aufgenommen wurden. Wegen seiner lichtschwachen Sterne – nur 3 sind heller 3m – ist das unauffällige Sternentrapez des Herkules (Hercules, Her, 05/88, 1.225 deg2) eine nicht leicht erkennbare Konstellation des Frühsommerhimmels. Der zentrale Teil des Herkules wird von dem markanten, jedoch nicht sehr auffälligen trapezartigen Sternenviereck des südöstlichen Cujam (ε Her, epsilon Her, 4,57m, 163 LJ, A0 V), dem südwestlichen ζ Her (zeta Her, 2,81m, 35 LJ, G0 IV), dem nordwestlichen η Her (eta Her, 3,48m, 112 LJ, K2 III) und dem nordöstlichen π Her (pi Her, 3,16m, 367 LJ, G8 III) gebildet. Die Kugelsternhaufen M013 (NGC 6205, 5,7m, d = 21’ = 160 LJ, 25.890 LJ) und M092 (NGC 6341, 6,3m, d = 14’ = 110 LJ, 27.140 LJ) können bereits mit einem Fernglas über dem Osthorizont beobachtet werden; die beste Beobachtungszeit Frühsommer, wenn Herkules am höchsten am Himmel steht. ist jedoch der Polaris (α UMi, 1,94m – 2,05m, 431 LJ, F7 Ib-IIv), Kochab (β UMi, 2,07m, 126 LJ, K4 IIIva), Pherkad (γ2.UMi, 3,00m, 480 LJ, A2 II-III), Pherkad Minor (γ1.UMi, 5,02m, 390 LJ, K4 III), Yildun (δ UMi, 4,36m, 183 LJ, A1 Vn), ε UMi (4,21m, 346 LJ, G5 IIIvar), Alifa al Farkadain (ζ UMi, 4,29m, 376 LJ, A3 Vn) und Anwar Al Farkadain (η UMi, 4,95m, 97 LJ, F5 V), die 7 Sterne des Asterismus Kleiner Wagen und Teil des Kleinen Bär (Ursa Minor, UMi, Kleinere Bärin, 56/88, 256 deg2), stehen im April hoch im Nordosten. Diese sind in unseren durch die künstliche Beleuchtung lichtüberfluteten Nächten in Ortschaften schwer auszumachen. Bei zu starker Himmelsaufhellung (Mondlicht, künstliche Beleuchtung) ist es schwierig bis unmöglich, alle Sterne zu erkennen. Für die Beurteilung der Dunkelheit des Nachthimmels am Beobachtungsort, die Qualität der eigenen Augen in dunklen Gegenden zu prüfen und den Grad der Lichtverschmutzung festzustellen, sind diese Sterne gut geeignet. Je dunkler der Himmel, desto mehr Sterne erkennt man. Der Polarstern Polaris (Alrukaba, α UMi, 1,94m – 2,05m, 431 LJ), ein visueller Doppelstern, etwa 0,9° vom Himmelsnordpol entfernt, hat einen von Wilhelm Herschel 1780 entdeckten Begleitstern (9,0m, 18,4"). Polaris selbst ist ebenfalls ein Doppelstern (Winkelabstand 0,17“), der optisch erst 2006 mit Hilfe des Hubble-Weltraumteleskops aufgelöst werden konnte. Die Schlange (Serpens, Ser, 23/88, 637 deg2), gequert vom Schlangenträger (Ophiuchus, Oph, 11/88, 948 deg2), ist das einzige Sternbild, das aus zwei nicht zusammenhängenden Teilen besteht. Serpens Caput (Kopf der Schlange), der westliche Teil der Schlange, kommt östlich des Bärenhüters (Bootes, Boo) knapp über dem Osthorizont hoch, Serpens Cauda (Schwanz der Schlange), der östliche Teil, folgt nach Mitternacht. Bereits mit einem Fernglas kann über dem Osthorizont der Kugelsternhaufen M005 (NGC 5904, 5,7m, d = 20’ = 150 LJ, 26.620 LJ) im Kopf der Schlange (Serpens Caput), südwestlich von Unuk (α Ser, Unukalhai, Hals der Schlange, 2,63m, 73 LJ, K2 III), dem hellsten Stern (östlich der Jungfrau, Virgo, Vir, ♍), aufgefunden werden. Tief im Südosten kommt vor Mitternacht die Waage (Libra, Lib, 29/88, 538 deg2) hoch. Wann haben Sie das letzte Mal zum dunklen Nachthimmel hinaufgeblickt, einen Planeten entdeckt, ein Sternbild bewusst aufgefunden oder eine Galaxie gesehen? April ist die Zeit des Frühlings, der Winter ist wärmeren Temperaturen gewichen, die Tage werden länger, die Nächte kürzer. Lust, diese und andere Objekte zu beobachten? Wer Himmelsbeobachtung ernsthaft durchführen will, sollte sich eine drehbare Sternkarte besorgen und systematisch diese Regionen, abseits des durch künstliche Beleuchtung unnatürlich aufgehellten Nachthimmels, durchmustern. Die NOE VOLKSSTERNWARTE 3074 MICHELBACH, die Volkssternwarte im Zentralraum Niederösterreich, eröffnet nach der WINTERPAUSE wieder die Führungssaison. Großer Bär und Frühlingshimmel Frühlingshimmel, Galaxien, Kugelsternhaufen, Mars, Jupiter Am Freitag, 21.04.2017 (19:30 h – 24:00 h) starten wir mit diesen Himmelsthemen die Führungssaison 2017. Ab dann erwartet auch Sie wieder ein ganz persönliches “Erlebnis Astronomie“! FERNGLASOBJEKTE Astroaufnahmen dieser und anderer Objekte finden Sie in unserer Website http://www.noe-sternwarte.at Rubrik Galerie! Die M081 - Galaxiengruppe Messier NGC RA M081 3031 09h55m33s 2403 07h36m51s 4236 12h16m42s IC 2574 10h28m23s M082 3034 09h55m52s 2366 07h28m55s UGC 4305 08h19m05s 2976 09h47m15s 3077 10h03m19s 4605 12h39m59s 5139 09h40m32s 5204 13h29m37s 3738 11h35m49s im Großen Bären (Ursa Major, UMa) DE mag d LJ 69°03'55" 6,9m 26,9' × 14,1' 95.000 65°36'09" 8,93m 21,9' × 12,3' 75.000 69°27'45" 10,0m 21,9' × 7,2' 75.000 68°24'44" 10,8m 13,2' × 5,4' 45.000 69°40'47" 9,3m 11,2' × 4,3' 40.000 69°12'57" 10,9m 8,1' × 3,3' 30.000 70°43'12" 11,1m 7,9' × 6,3' 30.000 67°54'59" 10,82m 5,9' × 2,7' 20.000 68°44'02" 10,6m 5,4' × 4,5' 20.000 61°36'33" 10,1m 5,8' × 2,2' 20.000 71°10'56" 13,0m 3,6' × 3' 15.000 58°25'07" 11,73m 5,0' × 3' 15.000 54°31'26" 12,13m 2,5' × 1,9' 10.000 Entfernung 11,84 Mio LJ 10,76 Mio LJ 14,51 Mio LJ 13,11 Mio LJ 11,51 Mio LJ 10,40 Mio LJ 11,06 Mio LJ 11,61 Mio LJ 12,46 Mio LJ 16,96 Mio LJ 12,52 Mio LJ 14,51 Mio LJ 15,49 Mio LJ Mindestens zehn Galaxien, nämlich M081, M082, NGC 2366, NGC 2403, NGC 2976, NGC 3077, IC 2574, UGC 4459 und die Zwerggalaxien Holmberg I, Holmberg II und Holmberg IX, gehören der M081-Galaxiengruppe an. M081 und M082, 38’ voneinander entfernt, bilden ein beeindruckendes Galaxienpaar am Nordhimmel und können gemeinsam in einem Okularfeld beobachtet werden. Bei einer engen Begegnung zwischen M081 und M082 vor etwa 600 Mio Jahren wurde die Struktur von M082 zerstört, nahe dem Zentrum von M082 werden aktuell dreimal so viele Sterne geboren wie in der gesamten Milchstraße, M082 ist die hellste Infrarot-Galaxie des Himmels und enthält mehr als 100 Offene Sternhaufen mit mehr als 100.000 Sternen. Im Zentrum von M081 verbirgt sich ein Schwarzes Loch mit 60 Mio Sonnenmassen, Messungen aus dem Jahr 1996 lassen im Zentrum von M082 auf ein Schwarzes Loch mit 30 Mio Sonnenmassen schließen. DIE PLANETEN MERKUR (☿) Merkur, am 01.04.2017 in größter östlicher Elongation, kann in der Abenddämmerung noch bis 07.04.2017 aufgefunden werden, Für seine Beobachtung ist ein lichtstarkes Fernglas erforderlich. Merkur wandert durch die Sternbilder Widder Aries Fische Pisces Datum 01.04.2017 02.04.2017 03.04.2017 04.04.2017 05.04.2017 06.04.2017 07.04.2017 10.04.2017 15.04.2017 20.04.2017 25.04.2017 30.04.2017 Aufgang MESZ 07h 00m 06h 57m 06h 54m 06h 51m 06h 47m 06h 44m 06h 41m 06h 30m 06h 10m 05h 50m 05h 31m 05h 15m Untergang MESZ 21h 17m 21h 19m 21h 19m 21h 19m 21h 19m 21h 17m 21h 15m 21h 05m 20h 34m 19h 53m 19h 11m 18h 36m ♈ ♓ Ari Psc 01.04.2017 – 20.04.2017 21.04.2017 – 30.04.2017 Durchmesser mag 7,67" 7,90" 8,14" 8,39" 8,64" 8,90" 9,16" 9,94" 11,08" 11,74" 11,75" 11,19" -0,1m 0,1m 0,3m 0,5m 0,7m 1,0m 1,3m 2,2m 4,4m 6,4m 4,2m 2,6m Sternbild Ari Ari Ari Ari Ari Ari Tau Ari Ari Ari Psc Psc Symbol ♈ ♈ ♈ ♈ ♈ ♈ ♉ ♈ ♈ ♈ ♓ ♓ 01.04.2017 20.04.2017 Größte östliche Elongation Planet steht östlich der Sonne, geht somit nach Sonne unter ABENDSTERN Beobachtung am ABENDHIMMEL Untere Konjunktion Erdnähe Perigäum VENUS (♀) Venus wird strahlender Höhepunkt des Morgenhimmels, am 30.04.2017 strahlt sie in maximalen Glanz (-4,7m). Venus wandert durch die Sternbilder Fische Pisces Datum 01.04.2017 05.04.2017 10.04.2017 15.04.2017 20.04.2017 25.04.2017 30.04.2017 Aufgang MESZ 05h 34m 05h 19m 05h 03m 04h 48m 04h 36m 04h 24m 04h 14m Untergang MESZ 18h 42m 18h 14m 17h 44m 17h 19m 16h 59m 16h 44m 16h 34m ♓ Psc 01.04.2017 – 30.04.2017 Durchmesser mag 57,53" 55,40" 52,04" 48,34" 44,63" 41,13" 37,92" Sternbild -4,2m -4,4m -4,6m -4,7m -4,7m -4,7m -4,7m Psc Psc Psc Psc Psc Psc Psc Symbol ♓ ♓ ♓ ♓ ♓ ♓ ♓ MARS (♂) Mars kann nah am Abendhimmel tief über dem Nordwesthorizont aufgefunden werden, seine Untergangszeiten bleiben fast gleich. Mars wandert durch die Sternbilder Widder Aries Stier Taurus Datum 01.04.2017 05.04.2017 10.04.2017 15.04.2017 20.04.2017 25.04.2017 30.04.2017 Aufgang MESZ 07h 48m 07h 39m 07h 28m 07h 18m 07h 08m 06h 58m 06h 49m Untergang MESZ 22h 34m 22h 34m 22h 34m 22h 33m 22h 33m 22h 32m 22h 30m ♈ ♉ Ari Tau 01.04.2017 – 12.04.2017 13.04.2017 – 30.04.2017 Durchmesser mag 4,19" 4,15" 4,09" 4,05" 4,00" 3,95" 3,91" Sternbild 1,5m 1,5m 1,5m 1,5m 1,6m 1,6m 1,6m Ari Ari Ari Tau Tau Tau Tau Symbol ♈ ♈ ♈ ♉ ♉ ♉ ♉ JUPITER (♃) Jupiter, rückläufig in der Jungfrau, kommt am 07.04.2017 in Opposition zur Sonne, er ist Planet der gesamten Nacht. 10.04.2017 23h 00m 07.04.2017 Entfernung AE Km Lichtlaufzeit Opposition Erde – Jupiter 4,45 666 Mio km 00:37 h Mond bei Jupiter 1,4° nördlich Planet der gesamten Nacht Datum 01.04.2017 02.04.2017 05.04.2017 06.04.2017 10.04.2017 11.04.2017 15.04.2017 16.04.2017 20.04.2017 21.04.2017 25.04.2017 26.04.2017 30.04.2017 01.05.2017 Aufgang MESZ 19h 52m --:-19h 34m --:-19h 10m --:-18h 47m --:-18h 24m --:-18h 01m --:-17h 39m --:-- Untergang MESZ --:-07h 03m --:-06h 46m --:-06h 25m --:-06h 05m --:-05h 44m --:-05h 23m --:-05h 02m JUPITER - PLANETENDATEN Mittlere Entfernung - Sonne Kleinste Entfernung - Sonne Größte Entfernung - Sonne Kleinste Entfernung - Erde Größte Entfernung - Erde Mittlere Entfernung - Erde Durchmesser Rotationszeit Siderische Umlaufzeit Synodische Umlaufzeit Monde Durchmesser mag 44,12" 44,14" 44,18" 44,19" 44,19" 44,18" 44,12" 44,10" 43,98" 43,94" 43,77" 43,72" 43,49" 43,43" 5,2024 AE* 5,0 AE 5,4 AE 3,95 AE 6,45 AE 5,20 AE 142.984 km 09h 55m 30s 11,857 Jahre 398,9 Tage 67 -2,5m -2,5m -2,5m -2,5m -2,5m -2,5m -2,5m -2,5m -2,5m -2,5m -2,4m -2,4m -2,4m -2,4m Sternbild Vir Vir Vir Vir Vir Vir Vir Vir Vir Vir Vir Vir Vir Vir Symbol ♍ ♍ ♍ ♍ ♍ ♍ ♍ ♍ ♍ ♍ ♍ ♍ ♍ ♍ = 778,272 Mio. km 1 Astronomische Einheit (AE*) 149,597870700 Mio. km entspricht etwa dem mittleren Abstand Sonne - Erde Die 4 Galiläischen Monde D – Äquator Io 3.630 km Europa 3.138 km Ganymed 5.262 km Kallisto 4.800 km mag 5,0m 5,3m 4,6m 5,7m Umlaufzeit 1,769 Tage 3,551 Tage 7,155 Tage 16,689 Tage Simon Marius (lat. Form von Simon Mayr; * 10.01.1573jul. Gunzenhausen; † 26.12.1624jul./ 05.01. 1625greg. Ansbach, deutscher Mathematiker, Astronom und Arzt) entdeckte 1610 unabhängig von Galilei (07.01. 1610greg.) nur einen Tag später (08.01.1610greg.) ebenfalls die vier großen Monde des Jupiter (Gregorianischer Kalender / 1610greg.): „Tunc primum aspexi Iovem, qui versabatur in opposito Solis, et deprehendi stellulas exiguas, modo post, modo ante Iovem in linea recta cum Iove.“ „Damals sah ich den Jupiter zum ersten Mal, der sich in Opposition zur Sonne befand; und ich entdeckte winzige Sternchen bald hinter, bald vor dem Jupiter, in gerader Linie mit dem Jupiter.“ Galileo Galilei bezichtigte ihn daraufhin des Plagiats. Sehr detaillierte Untersuchungen von Oudemans und Bosscha haben jedoch ergeben, dass Marius seine recht exakten Ergebnisse nicht nur mit selbständigen Beobachtungen erhalten hat, sondern dass diese sogar genauer waren als die von Galilei bis 1614 veröffentlichten. Aus Dankbarkeit gegenüber den Brandenburg–Ansbacher Fürsten schlug Simon Marius vor, die neu entdeckten Monde Brandenburgische Gestirne zu nennen. Galilei wollte sie Mediceische Gestirne nach der Familie der Medici benennen. Ihre heutigen Namen Io, Europa, Ganymed und Kallisto hatte Johannes Kepler im Oktober 1613 angeregt; Simon Marius propagierte diese mythologische Benennung in seinem Hauptwerk Mundus Iovialis. SATURN (♄) Saturn, Planet der zweiten Nachthälfte, setzt nach dem Stillstand am 06.04.2017 zu seiner Oppositionsschleife an. Er bewegt sich rückläufig im Schützen. Datum 01.04.2017 05.04.2017 10.04.2017 15.04.2017 20.04.2017 25.04.2017 30.04.2017 01.05.2017 17.04.2017 Aufgang MESZ 01h 53m 01h 37m 01h 17m 00h 57m 00h 37m 00h 17m 23h 52m --:-01h 00m Untergang MESZ 10h 24m 10h 09m 09h 49m 09h 29m 09h 09m 08h 49m --:-08h 25m Durchmesser mag 16,96" 17,07" 17,21" 17,34" 17,48" 17,60" 17,72" 17,74" Mond bei Saturn 0,4m 0,4m 0,4m 0,4m 0,3m 0,3m 0,3m 0,3m Sternbild Sgr Sgr Sgr Sgr Sgr Sgr Sgr Sgr Symbol ♐ ♐ ♐ ♐ ♐ ♐ ♐ ♐ 4,0° nördlich URANUS (⛢) Der grünliche Uranus, am 14.04.2017 in den Fischen in Konjunktion mit der Sonne, hält sich am Tageshimmel auf und ist nicht beobachtbar. Datum 01.04.2017 05.04.2017 10.04.2017 15.04.2017 20.04.2017 25.04.2017 30.04.2017 14.04.2017 Entfernung AE Km Aufgang MESZ 07h 04m 06h 49m 06h 30m 06h 11m 05h 51m 05h 32m 05h 13m Untergang MESZ 20h 27m 20h 13m 19h 55m 19h 37m 19h 18m 19h 00m 18h 42m Konjunktion Erde – Uranus 20,93 3.131 Mio km Durchmesser mag 3,35" 3,35" 3,35" 3,35" 3,35" 3,35" 3,35" 5,9m 5,9m 5,9m 5,9m 5,9m 5,9m 5,9m Sternbild Psc Psc Psc Psc Psc Psc Psc Symbol ♓ ♓ ♓ ♓ ♓ ♓ ♓ Tageshimmel NEPTUN (♆) Datum 01.04.2017 05.04.2017 10.04.2017 15.04.2017 20.04.2017 25.04.2017 30.04.2017 Aufgang MESZ 05h 47m 05h 31m 05h 12m 04h 52m 04h 33m 04h 14m 03h 54m Untergang MESZ 16h 44m 16h 29m 16h 10m 15h 51m 15h 32m 15h 14m 14h 55m Durchmesser mag 2,17" 2,18" 2,18" 2,18" 2,19" 2,19" 2,20" 8,0m 8,0m 7,9m 7,9m 7,9m 7,9m 7,9m Sternbild Aqr Aqr Aqr Aqr Aqr Aqr Aqr Symbol ♒ ♒ ♒ ♒ ♒ ♒ ♒ Der bläuliche Neptun, im März in Konjunktion mit der Sonne, hält sich am Tageshimmel auf und ist nicht beobachtbar. STERNSCHNUPPENSTRÖME Der Hauptstrom an Meteoren im April wird von den LYRIDEN verursacht. Ihr Maximum ist in der Nacht von 21.04.2017 auf den 22.04.2017. Stark aktive Ströme Radiant Lyriden Zeitraum 16.04 - 25.04. Maximum 21.04 - 22.04. Gering aktive Ströme Radiant Tau Draconiden Virginiden Sigma Leoniden Libriden Delta Pavoniden Pi Puppiden April Ursiden Alpha Virginiden April Virginiden Gamma Virginiden My Virginiden Alpha Bootiden Zeitraum 13.03. - 17.04. 01.03. – 15.04. 11.03. - 05.05. 11.03. - 05.05. 11.03. - 16.04. 18.04. - 25.04. 18.03. - 09.05. 10.03. - 06.05. 01.04. - 16.04. 05.04. - 21.04. 01.04. – 12.05. 14.04. – 12.05. Maximum 31.03. - 02.04. 10.04. 17.04. – 18.04. 17.04. – 18.04. 05.04. – 06.04. 23.04. – 24.04. 19.04. – 20.04. 07.04. – 18.04. 07.04. – 08.04. 14.04. – 15.04. 29.04. 28.04. Am Tag aktive Ströme Radiant April Pisciden Epsilon Arietiden Zeitraum 08.04 - 29.04. 25.04 - 27.05. Maximum 20.04 - 21.04. 09.05. - 10.05. Monatsübergreifende Ströme Radiant Eta Aquariden Omega Capricorniden Beta Corona Austriniden Nördliche Mai Ophiuchiden Südliche Mai Ophiuchiden Zeitraum 19.04. - 28.05. 19.04. - 15.05. 23.04. - 30.05. 08.04. - 16.06. 21.04. - 04.06. Maximum 05.05. – 06.05. 02.05. 16.05. 18.05. – 19.05. 13.05. – 18.05. VIRGINIDEN Die VIRGINIDEN, nicht sehr helle Objekte, sind während des gesamten Monats um Mittermacht zu beobachten, ihr Maximum erreichen sie am 12.04.2017. Der Strom ist nicht sehr stark ausgeprägt. In den letzten Jahren wurden jeweils weniger als 5 Meteore je Stunde beobachtet. Einzelne Virginiden-Meteore sind bis ins erste Mai-Drittel zu beobachten. Die Existenz dieses Meteorstroms wird von Experten in Frage gestellt. Beobachtung Radiant Maximum Geschwindigkeit Anzahl/Stunde Ursprungskomet 01.03.2017 – 15.04.2017 Jungfrau (Virgo, Vir, ♍)) Nahe Spica (α Vir, 0,98m, 262 LJ) um den 12.04.2017 Gegen Mitternacht Schwaches Maximum 22 km/h – 25 km/h 5 Meteore je Stunde Nicht bekannt Der Jungfrau (Virgo, Vir, ♍) werden im April zwei Meteorschauer zugerechnet: April-Virginiden Alpha-Virginiden Meteorschauer Beobachtung Radiant Maximum Geschwindigkeit Anzahl/Stunde Ursprungskomet April-Virginden 01.04.2017 – 16.04.2017 Jungfrau (Virgo, Vir, ♍) 07.04.2017 – 08.04.2017 schwacher Schauer Langsame Objekte Nur wenige, nicht sehr helle Meteore Nicht bekannt Alpha-Virginiden 10.03.2017 – 06.05.2017 Jungfrau (Virgo, Vir, ♍) 07.04.2017 – 18.04.2017 Kein starker Schauer Langsame Objekte Nur wenige, nicht sehr helle Meteore Nicht bekannt LYRIDEN Bei den LYRIDEN, zu beobachten vom 15.04.2017 bis 24.04.2017, handelt es sich um schnelle (um 50 km/sec), teilweise helle Objekte. Mehrere Radianten werden vermutet. Beobachtung Radiant Ausstrahlungspunkt Maximum Beobachtung Geschwindigkeit Anzahl/Stunde Ursprungskomet Sonnenumrundung 15.04.2017 - 24.04.2017 Leier (Lyra, Lyr) Ca .7° südwestlich von Wega (α Lyr, 0,03m, 25,3 LJ) Mehrere Radianten werden vermutet 21.04.2017 Maximum nicht sehr ausgeprägt 22:00 h - 04:00 h, ab Mitternacht Schnelle Objekte um 49 km/sec 10 - 20 Meteore je Stunde Auch helle Exemplare (2,4m) Komet C/1861 G1 (Thatcher) 415 Jahre (im Mittel) Die günstigste Beobachtungszeit liegt während des Maximums am 21.04.2017 zwischen 22:00 h und 04:00 h. Rund 10 - 20 Meteore / Stunde können gesehen werden, darunter einige helle Exemplare (2,4m). In seltenen Fällen sind bis zu neunzig Sternschnuppen pro Stunde gezählt worden, auch von Raten von über 100 wird berichtet. Etwa 15% erzeugen nachleuchtende Spuren Der Ursprungskomet Komet C/1861 G1 (Thatcher) benötigt für einen Sonnenumlauf im Mittel 415 Jahre. SIGMA-LEONIDEN Die SIGMA-LEONIDEN, ein schwacher und breit gestreuter Strom, sind während des gesamten Monats zu sehen, ihr Maximum haben sie am 16.04.2017. Vereinzelte Objekte sind noch bis Mitte Mai nachweisbar. Der Strom der Sigma-Leoniden ist langsam am Versiegen, Beobachtungen in den letzten Jahren fehlen. Es ist möglich, dass dieser Strom bereits versiegt ist. Beobachtung Radiant Maximum Anzahl/Stunde HINWEIS 11.03.2017 - 05.05.2017 Löwe (Leo, Leo, ♌) 16.04.2017 Wenige Meteore je Stunde Es ist möglich, dass dieser Strom bereits versiegt ist. ETA-AQUARIDEN (Mai-Aquariden) Im letzten April-Drittel tauchen die ersten ETA-AQUARIDEN, auch Mai-Aquariden genannt, auf. Es sind schnelle Objekte mit einer auffallend langen Leuchtspur. Auf Grund der Horizontnähe sind sie in unseren Breiten nicht leicht zu beobachten, in südlicheren Gegenden sind sie jedoch ein auffälliger Meteorstrom. Die beste Beobachtungszeit liegt gegen 03:00 h in den Tropen. Beobachtung Radiant Maximum Beobachtung Geschwindigkeit Anzahl/Stunde Ursprungskomet HINWEIS 19.04.2017 - 28.05.2017 Wassermann (Aquarius, Aqr, ♒) Bei η Aqr (eta Aqr, 4,04m, 184 LJ) 06.05.2017 Ab etwa 03:00 h morgens in den Tropen Schnelle Objekte, um 65 km / sec Hinterlassen auffallend lange Leuchtspuren 20 Meteore je Stunde um die Zeit des Maximums bis zu 60 Meteore Mai 2013 mehr als 100 Meteore Komet 1P/Halley Horizontnah in unseren Breiten auffälliger Meteorstrom in südlicheren Breiten / Tropen PI PUPPIDEN Die PI PUPPIDEN, südlich von 30° nördlicher Breite m Abendhimmel sichtbar, sind von Mitteleuropa aus nicht beobachtbar. In den Jahren 1977 und 1982 konnten kurzzeitig bis 40 Objekte je Stunde beobachtet werden, das Perihel lag damals innerhalb der Erdumlaufbahn. Der Ursprungskomet 26P / Griff-Skjellerup wurde durch den Planeten Jupiter auf eine neue Umlaufbahn gelenkt, das Perihel befindet sich nunmehr außerhalb der Erdumlaufbahn, eine Aussage über die Anzahl zukünftiger Meteorsichtungen kann deshalb nicht getroffen werden. Beobachtung Radiant Maximum Beobachtung Geschwindigkeit Anzahl/Stunde Ursprungskomet HINWEIS 15.04.2017 - 28.04.2017 Achterdeck (Puppis, Pup) 22.04.2017 Ab etwa 03:00 h morgens in den Tropen Langsame Objekte um 15 km / sec Gering, 1977 und 1982 für kurze Zeit um die Zeit des Maximums bis zu 40 Meteore Komet 26P / Grigg-Skjellerup Von Mitteleuropa aus südlich von 30°nördlicher Breite beobachtbar VEREINSABEND Freitag, 14.04.2017 Der Verein ANTARES NOE AMATEURASTRONOMEN veranstaltet jeden zweiten Freitag im Monat seinen monatlichen Vereinsabend. Nach der Begrüßung und den Vereinsnachrichten folgt ein Vortrag mit astronomischen Themen. Gemütliches Beisammensein, Erfahrungsaustausch und die PRÄSENTATION von ASTROFOTOS unserer Mitglieder sind fester Bestandteil dieser Vereinsabende. BESUCHER sind HERZLICH WILLKOMMEN! EINTRITT FREI!!! Gasthof Leo GRAF Bahnhofplatz Süd - 7 3100 St. Pölten Treffen ab 18:00 h 19:00 h Begrüßung, Vereinsnachrichten 19:30 h VORTRAG Dr. Richard Schwarz Institut für Astrophysik der Universität Wien Exoplaneten und ihre Entdeckungsmöglichkeiten Über den Vortragenden Dr. Richard Schwarz Institut für Astrophysik der Universität Wien Geboren am 02.10.1974 in Wien, inskribierte Richard Schwarz nach der Matura an der HTL Mödling – Fachrichtung Mechatronik und abgeleistetem Zivildienst 1995 an der Universität Wien Astronomie und Physik und 1996 Geophysik. 2002 schloss er das Studium der Astronomie mit Auszeichnung ab (Diplomarbeit: Stabilität von Trojanerbahnen mit hoher Inklination). Am 09.09.2005 bestand er die Defensio (Globale Stabilität der L4 und L5 Trojaner) mit Auszeichnung. 2002 war er Gründungsmitglied der Österreichischen Gesellschaft für Astronomie und Astrophysik (ÖGA2), 2008 Gründungsmitglied der Forschungsplattform „Exolife“. Seit 2012 ist er Projektleiter des FWF Projekts P 23810-N16 „Dynamik von coorbitalen Planeten in Doppelsternen“. Seit 2012 Lehrer für Angewandte Mathematik und Physik an der HTL – Rennweg, hält er an der VHS Wien (Wiener Planetarium, Urania) Vorträge für die interessierte Öffentlichkeit. THEMA Exoplaneten und ihre Entdeckungsmöglichkeiten Die systematische und professionelle Suche nach Planeten außerhalb unseres Sonnensystems hat inzwischen zur Entdeckung von rund 3600 Exoplaneten in 2700 Planetensystemen geführt. Es gibt mehrere Methoden, um Exoplaneten bei Sternen, aber auch in Doppel- und Mehrfachsternsystemen zu finden. Diese Methoden werden in diesem Vortrag im Einzelnen und anhand von Beispielen beobachteter Systeme vorgestellt. FÜHRUNGSTERMINE 2017 ANTARES NOE AMATEURASTRONOMEN Öffentliche Sternwarteführung mit Himmelsbeobachtung Freitag 21.04.2017 19:30 h – 24:00 h NOE VOLKSSTERNWARTE 3074 MICHELBACH Großer Bär und Frühlingshimmel Frühlingshimmel, Galaxien Mars, Jupiter M 0676 5711924 E [email protected] Großer Bär und Frühlingshimmel FÜHRUNGSINHALT Einstimmung mit einem Astronomievortrag, Himmelsbeobachtung mit Vereinsteleskopen. Die Frühlingssternbilder Löwe, Jungfrau und Bärenhüter dominieren den Sternenhimmel, der Große Wagen und die Jagdhunde stehen hoch im Zenit. Der Virgo – Galaxienhaufen, Galaxien im Löwen, Objekte im Großen Wagen und die Whirlpool-Galaxie sind wie Mars und Jupiter Beobachtungsobjekte. EINLASS auf das Sternwartegelände 30 Minuten vor Führungsbeginn ÖFFENTLICHE FÜHRUNG Keine Anmeldung erforderlich EINTRITTSPREISE EUR 7,00 / Erwachsener EUR 5,00 / Jugendliche 6 – 19 EUR 6,00 / Studenten bis 26 EUR 20,00 / Familienkarte (bis 5 Personen*) * Option 1 1 Erwachsener + bis zu 4 Kindern Option 2 2 Erwachsene + bis zu 3 Kindern Die Eintrittsgelder werden ausschließlich für den Erhalt der Sternwarte und für zusätzliche Ausstattung verwendet. Wir ersuchen um Verständnis, dass zu unseren Führungen KEINE Hunde gestattet sind. Bitte beachten Sie das Rauchverbot am Gelände der Sternwarte. Das Sternwartegelände ist videoüberwacht. Eltern haften für ihre Kinder. Führungsauskunft: Gerhard Kermer M 0676 5711924 Fachbereich Führungen M 0664 73122973 E [email protected] Die Gegend um Michelbach ist ein beliebtes Wander- und Ausflugsgebiet. Entdecken Sie die Umgebung von Michelbach auch als Wanderparadies! Mit der auf dem Sternwartegelände installierten Webcam kann jederzeit die aktuelle Wettersituation eingeholt werden (http://www.noe-sternwarte.at) BEOBACHTUNGSHINWEISE Himmelsbeobachtung ist eine Freiluftveranstaltung! Wir empfehlen festes Schuhwerk und ausreichend wärmende Kleidung (Kopfschutz, Handschuhe, zusätzliche Unterwäsche, usw.) für die Himmelsbeobachtung. Lieber zwei Pullover zu viel als einer zu wenig! Auch Aprilnächte können noch sehr KÜHL sein!! Für die Himmelsbeobachtungen wünschen wir allen Sternfreunden STERNKLARE NÄCHTE! Gerhard KERMER ANTARES NOE AMATEURASTRONOMEN NOE VOLKSSTERNWARTE 3074 MICHELBACH Vorsitzender Fachbereich Öffentlichkeitsarbeit und Führungen M 0676 5711924 E [email protected] I http://www.noe-sternwarte.at Impressum VEREIN ANTARES NÖ Amateurastronomen A-3100 St. Pölten T 0676 5711924 E [email protected] I http://www.noe-sternwarte.at ZVR-Zahl: 621010104 Vertretungsberechtigter Vorstand: Gerhard Kermer (Vorsitzender) Verantwortlich für den Inhalt: Verein Antares Haftungshinweis: Trotz sorgfältiger inhaltlicher Kontrolle übernehmen wir keine Haftung für die Inhalte externer Links. Für den Inhalt der verlinkten Seiten sind ausschließlich deren Betreiber verantwortlich. NOE VOLKSSTERNWARTE 3074 MICHELBACH Geografische Koordinaten N 48 05 16 - E 015 45 22 3074 Michelbach, Michelbach Dorf 62 UTM-Koordinaten 33U 556320 E 5326350 N Seehöhe 640 m NN UTMREF-Koordinaten 33 U WP 5632 2635