Baubroschüre - Kanton Luzern Dienststelle Immobilien

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ArmeeAusbildungszentrum
Luzern
Neubau
und
Umbau Meilibau
2
1997 – 1999
1997 – 1999
ArmeeAusbildungszentrum
Luzern
Neubau
und
Umbau Meilibau
INHALT
«Ein Symbol der selbstverständlichen Notwendigkeit»:
4–5
Urs Mahlstein
Bauträgerschaft und Planungsteam
6–7
Von der Kochkiste zum Kombisteamer
oder von der Militärkaserne zum Ausbildungszentrum:
René Hollermayer
8–9
Von der Kampfbahn zur Kaderschmiede der Armee
oder vom Wachthäuschen zur Réception: Hans-Rudolf Hasler
10 – 13
Neubau – Räumliche Konzentration: Christine Enzmann
14 – 18
Baupläne
19 – 29
Meilibau – Skulptur in der Landschaft: Franz Bucher
30 – 35
Fassadensanierung Meilibau: Arthur Schmid
36 – 37
2/3
Qualitätvolles Weiterbauen an einem Baudenkmal der Moderne:
Claus Niederberger
38 – 39
Energie- und Haustechnikkonzept: Jürg Weilenmann
40 – 41
Landschaftsarchitektur: Stefan Koepfli
42 – 43
Fragmente am Horizont: Silvie Defraoui
44 – 45
Raumprogramm Meilibau und Neubau
46
Bauchronik
47
Baukennwerte
48
IMPRESSUM
Herausgeber: Hochbauamt des Kantons Luzern
Fotos: Nique Nager
Gestaltung: Atelier Steinemann, Neuenkirch
Druck: Brunner AG, Kriens
4/5
«Ein Symbol der selbstverständlichen Notwendigkeit»
Urs Mahlstein, Kantonsbaumeister
Meilibau: Ostfassade mit Haupteingang
Die vorteilhafte geographische Lage des Ka-
Analyse der Situation, eingehenden planeri-
Der Meilibau als Architekturzeuge der Dreis-
Das präzise Einfügen der Bauten in die Land-
hohe Ansprüche stellte oder die Künstler
tinnen und Architekten am Architekturwett-
sernenareals, die günstige Erschliessung, die
schen Vorabklärungen, einem klar formulier-
sigerjahre - Transparenz und Offenheit - die
schaft Allmend wurde in einem Studienauf-
ganz einfach an der gestellten Aufgabe schei-
bewerb. Der markante Meilibau aus den
vorhandenen Infrastrukturen mit den Raum-
ten Anforderungskatalog und einem breit
Fassade als schützende Haut: drei Themen,
trag unter fünf Landschaftsarchitekten eva-
terten. Das nun erstellte Werk wurde in ei-
dreissiger Jahren wurde instand gestellt und
und Landreserven und die positive Einstel-
ausgeschriebenen Architekturwettbewerb
die es im Rahmen der Planungs- und Bauar-
luiert. Der ausgeführte Entwurf stellt mit
nem neuen Verfahren unter vier eingela-
hat ein Gegenüber erhalten. Die zwei Bauten
lung des Regierungsrates und des Stadtrates
konnten optimale Voraussetzungen für die
beiten an der ehemaligen Kaserne Allmend
sparsamen aber präzis eingesetzten Mitteln
denen Künstlerinnen und Künstlern ausge-
verkörpern zwei Generationen und strahlen
von Luzern zum Gemeinschaftswerk Armee-
politische Diskussion im Rahmen der Bewilli-
zu bearbeiten galt. Mit den heutigen techni-
den Bezug zur Natur her. Mit landschaftstypi-
wählt. Die Arbeiten beruhen auf einer
trotzdem den gleichen Geist aus. Für diese
Ausbildungszentrum führten zur Standort-
gung des Projektes geschaffen werden. Ent-
schen Möglichkeiten, mit der Offenheit ge-
schen Elementen und körperhaften Ausfor-
genauen ästhetischen und konzeptionellen
ausserordentliche Leistung gebührt allen Be-
wahl Luzern. Rund sechs Jahre nach dem
sprechend hoch war die Zustimmung zum
genüber neuen Technologien und zeitgenös-
mulierungen verschiedener Freiflächen wer-
Analyse des Meili- und des Neubaus und be-
teiligten ein grosser Dank.
Standortentscheid durch den Bundesrat und
Projekt bei den eidgenössischen Räten, dem
sischer Architektur und mit viel Liebe konn-
den die Bauten und die Allmend zusammen-
inhalten verschiedene mehrteilige und mate-
kurz vor Inbetriebnahme des Ausbildungs-
Grossen Rat, dem Stadtrat von Luzern und
ten die Betonstruktur und die Betonfassaden
geschmolzen. Die viel diskutierten und nun
riell divergente Installationen.
zentrums hat sich die positive Stimmung
dem Luzerner Volk von Stadt und Kanton.
erhalten werden.
wieder instand gestellten ID-Unterstände ge-
noch verstärkt. Weitere Aspekte, vor allem
4/5
winnen dabei wieder an Bedeutung und be-
Mit Überzeugung, harter Arbeit und viel Wil-
Synergien mit kantonalen, schweizerischen
Das neue Armee-Ausbildungszentrum Luzern
«Lapidar, ökonomisch, ein Symbol der selbst-
kommen eine neue, vor allem architektoni-
le ist in Luzern ein schweizerisches Aus-
aber auch europäischen Veranstaltungen
ist ein Gemeinschaftsprojekt zwischen dem
verständlichen Notwendigkeit»: Auf dieses
sche Funktion.
bildungszentrum entstanden. Dieses Projekt
und Nutzungen, zeichnen sich ab und werden
Bund, dem Kanton Luzern und der Stadt Lu-
Ziel sind Konzept, Form und Organisation
das Zentrum als bedeutenden Treffpunkt
zern. Die Stadt Luzern als Grundeigentümer,
des Neubauprojektes ausgerichtet. Als «ein-
Zu einer eigentlichen Kunstdebatte führte
Grossprojekte effizient umzusetzen. Inner-
im Rahmen von militärischen, politischen
der Bund als Nutzer und Hauptträger der Ko-
fache Kiste» erfüllt der Neubau die hohen
das Auswahlverfahren zur Definition der
halb von sieben Jahren war es möglich, die
und zivilen Veranstaltungen auszeichnen.
sten (70 Prozent) und der Kanton Luzern als
Ansprüche an Licht, Übersichtlichkeit und
künstlerischen Gestaltung des Zentrums.
notwendigen Entscheide des städtischen, des
Gebäudeeigentümer, Bauherr und Mitfinan-
Erschliessung. Das «innere System» dient
77 Projektideen vermochten die Jury nicht zu
kantonalen und des eidgenössischen Parla-
Der Meilibau als erster bedeutungsvoller
zierer (30 Prozent) haben gemeinsam ein
gleichzeitig der Erschliessung, dem Bezug
überzeugen. «Zu beliebig», «zu belehrend»,
ments zu erwirken, Volksabstimmungen in
Kasernenbau in Sichtbeton – notabene
Projekt realisiert, das grosse Anerkennung
zur Landschaft und der Definition von Funk-
«zu wenig kritisch», «zu kleinräumig», so be-
der Stadt Luzern und im Kanton Luzern
Stampfbeton – und anerkanntes Denkmal der
verdient. In einer breit abgestützten Projekt-
tionsbereichen. Die Fassade aus Glas- und
gründete die Jury ihren Entscheid gegenüber
durchzuführen und letztlich die Planung und
«Moderne» und die Lage auf der Allmend
organisation trafen die kompetenten Vertre-
Bronzeelementen und die innere karge Mate-
den Innerschweizer Kunstschaffenden. Da
Umsetzung eines Bauprojektes von mehr als
als vielfältiges Naturreservat verpflichteten
ter aller Partner weitsichtige Entscheide und
rialisierung in Beton und Holz verdeutlichen
stellte sich schon die Frage, ob eine so präzi-
70 Millionen Franken zu erwirken. Die in ar-
die Bauherrschaft zu einer überragenden
führten das Projekt zielstrebig und terminge-
den Willen der Architektinnen «less is more»
se abgeschlossene Architektur «Kunst am
chitektonischer Hinsicht erbrachte grosse
Planungsqualität. Mit einer umfassenden
recht entsprechend den Planungsvorgaben.
– die Kunst liegt in der Reduktion.
Bau» überhaupt braucht, ob das Auswahlver-
Leistung verdanken wir allen involvierten
fahren richtig gewählt wurde, ob die Jury zu
Planern, aber auch den beteiligten Architek-
zeigt, dass auch der Staat in der Lage ist,
6/7
Bauträgerschaft und Planungsteam
BAUHERRSCHAFT
Willi Stucki, Bundesamt für Armeematerial
BAUKOMMISSION
Baudepartement des Kantons Luzern
und Bauten
Dieter Schütz, Abteilungsleiter Hochbauamt
vertreten durch das Hochbauamt
Theodor Riesen, Bundesamt für Betriebe
des Kantons Luzern, Vorsitz
Urs Mahlstein, Kantonsbaumeister
des Heeres
René Hollermayer, Projektleiter Hochbauamt
Dieter Schütz, Abteilungsleiter
Urs Mahlstein, Kantonsbaumeister
des Kantons Luzern
René Hollermayer, Projektleiter
Kurt Stalder, Vorsteher Finanzverwaltung
Willi Stucki, Bundesamt für Armeematerial
des Kantons Luzern
und Bauten
PROJEKTAUFSICHT
Paul Fäh, Stab Militär-, Polizei- und Umwelt-
Andreas Born, Generalstab/Untergruppe Pla-
Ulrich Fässler, Militärdirektor des Kantons
schutzdepartement des Kantons Luzern
nung, Immobilien Militär bis Frühling 1999
Luzern bis Sommer 1999, Vorsitz
Alexander Lieb, Rechtsabteilung Militär-,
Urs Büschlen, Generalstab/Untergruppe Pla-
ARCHITEKTEN
Enzmann + Fischer Architekt/innen, Zürich
ELEKTROPLANER
Margrit Fischer, Militärdirektorin des Kan-
Polizei- und Umweltschutzdepartement des
nung, Immobilien Militär ab Frühling 1999
Lüscher Bucher Theiler
Neubau
Antonio Bühlmann, Luzern
tons Luzern ab Sommer 1999, Vorsitz
Kantons Luzern
Hans-Rudolf Hasler, Vorsteher Militär-
Architekten GmbH, Luzern
Planung und gestalterische Leitung:
Meilibau und Neubau
Max Pfister, Baudirektor des Kantons Luzern
Hans-Rudolf Hasler, Vorsteher Militärbetriebe
betriebe des Kantons Luzern (ab 1.1.2000
Meilibau
Christine Enzmann, Evelyn Enzmann,
William Micheli
Alfred Roulier, Kommandant der Stabs- und
des Kantons Luzern
Amt für Militär)
Gesamtleitung und Koordination:
Philipp Fischer
Kommandantenschulen bis Sommer 1999
(ab 1.1.2000 Amt für Militär)
René Heiderich, Projektleiter, Nutzer
Prof. Roman Lüscher
Jean-Pierre Badet, Kommandant Armee-Aus-
Hans Stricker, Chef Rechtsdienst der Stadt
Armee-Ausbildungszentrum Luzern
bildungszentrum Luzern ab Sommer 1999
Luzern, bis Herbst 1998
Beratend: Claus Niederberger, Denkmalpflege
Kurt Muster, Stellvertretender Direktor Gene-
Frau Alexandra Braun Kesselring, Bau-
ralstab
direktion der Stadt Luzern, ab Herbst 1998
Der «Meiligraben»
längs der Südfassade
HLK- UND MSR-PLANER,
Büro Vier, Luzern
MEDIENKOORDINATION
Generalplaner: (Senn+Partner AG, Horw/
Neubau
Amstein + Walthert, Luzern (bis Ende 1999:
des Kantons Luzern
Büro für Bauökonomie AG, Luzern/Lüscher
Kostenplanung, Submission: Arthur Leuthard
Elektrowatt Engineering, Luzern)
Jean-Pierre Deville, Stadtarchitekt Luzern
Bucher Theiler Architekten GmbH, Luzern)
Bauleitung: Franz Häusermann
Meilibau und Neubau
Meilibau Aussenhauterneuerung
Ali Ishan Dalkan
BETREIBER
Architektur: Sybille Theiler Rindlisbacher
LANDSCHAFTSARCHITEKT
Militärbetriebe des Kantons Luzern
Bauingenieurarbeiten: Arthur Schmid
Stefan Koepfli, Landschaftsarchitekt, Luzern
(ab 1.1.2000: Amt für Militär), vertreten
Kostenplanung, Submission: Heinz Hofer
durch Hans-Rudolf Hasler, Vorsteher
SANITÄRPLANER
Anton Wyss, Luzern
BAUINGENIEURE
Meilibau und Neubau
Lüscher Bucher Theiler
Senn + Partner AG, Horw
Guido Niederberger
NUTZER
Architekten GmbH, Luzern
Aussenhauterneuerung Meilibau,
Armee – Ausbildungszentrum Luzern,
Meilibau Innensanierung
Anteil Fundation
GESAMTKONZEPT ENERGIE
vertreten durch Divisionär Jean-Pierre Badet
Projektierung und gestalterische Leitung:
Arthur Schmid
UND HAUSTECHNIK
Franz Bucher
Dr. Eicher + Pauli AG, Luzern
Ueli M. Eggstein, Luzern
Cerutti + Partner Architekten AG, Rothenburg
Innensanierung Meilibau
Meilibau Innensanierung
mit Anteil Fundation
AKUSTIK UND BAUPHYSIK
Ausführungsplanung: Urs Meyer,
Matjaz Tominec
Martinelli und Menti AG, Meggen
Robi Niederberger
Meilibau im Hintergrund
Ralph Meier
Bauleitung: Michael Henggeler,
Desserich + Partner AG, Luzern
Werner Zihlmann
Neubau
KÜNSTLERIN
Max Burri
Silvie Defraoui, Vufflens-le-Chateau
Büro für Bauökonomie AG, Luzern
Neubau mit Wasserfläche,
Jürg Weilenmann
Meilibau Innensanierung
Kostenplanung, Submission: Urs Furrer
Von der Kochkiste zum Kombisteamer
oder von der Militärkaserne zum Ausbildungszentrum
René Hollermayer, Projektleiter Hochbauamt
sich die Grenzen des Baustoffes Beton in Zu-
VOM BRENNSTOFF ERDÖL ZURÜCK
ten Hartbetonböden: nicht weniger als 35
sammenhang mit der gewünschten glatten
ZU HOLZ, VON DER ÖLHEIZUNG ZUR HOLZ-
Produkte wurden untersucht, 24 davon be-
Oberfläche. Insbesondere das zusätzliche
SCHNITZELHEIZUNG
mustert und getestet, bis wir eine Imprägnie-
Auskleiden der Schalungen mit einer bakeli-
Wenn es für jemanden Sinn macht, eine Voll-
rung fanden, die alle Randbedingungen er-
sierten Platte führte dazu, dass dem Beton
kostenrechnung in Betracht zu ziehen, ist es
füllte.
beim Abbinden an der Oberfläche durch die
sicher die öffentliche Hand. Und nachdem
Schalung kein Wasser entzogen werden
unter anderen der Kanton wie auch die Stadt
Das Hochbauamt hat über sechshundert
konnte und damit relativ starke Farb- und
eigene Wälder besitzen, die einen Holzüber-
schriftliche Aufträge an Planer und Unter-
Strukturdifferenzen an der Oberfläche auf-
schuss produzieren, macht es sicher auch
nehmer erteilt. Bis zur Bauabrechnung wer-
traten.
Sinn, diesen (nachwachsenden) Brennstoff zu
den zwischen drei- und viertausend Zah-
verwenden, der beim Wachsen genau so viel
lungsanweisungen erfolgen.
VOM SEEROSENTEICH ZUM WASSER-
C0 2 bindet, wie er beim Verbrennen oder
BECKEN MIT OLYMPIAMASSEN
beim Verfaulen freigibt. Überlegungen zur
Um es vorwegzunehmen: die Idee der Was-
Vollkostenrechnung machen nicht nur für die
serfläche bestand bereits im Wettbewerbs-
öffentliche Hand Sinn, denn auf irgend eine
projekt der Geschwister Enzmann, allerdings
Weise wird die Gesellschaft auch wieder zur
wurde diese immer mit «Seerosenteich» be-
Kasse gebeten, wenn ein Tanker den Rank in
titelt. Landschaftsarchitekt Stefan Koepfli,
den Ärmelkanal nicht erwischt hat.
der die Idee der Wasserfläche auf der SüdDas Gesamtprojekt Armee-Ausbildungszen-
hängige, vom Bund eingesetzte Gruppe atte-
VON DER MILITÄRKASERNE ZUM
seite des Neubaus weiterverfolgte, konnte
Das beste Controlling bringt nichts, wenn die
trum Luzern besteht aus den drei Teilprojek-
stierte uns denn auch eine optimierte Anlage
AUSBILDUNGSZENTRUM
durch entsprechende Situierung, Dimensio-
Stimmung nicht stimmt. Hier war nicht nur
ten «Aussenhauterneuerung Meilibau», «In-
ohne Vorschläge für zusätzliche Kostenre-
Abgesehen von den sichtbaren Qualitätsstei-
nierung und Detailausgestaltung schliesslich
eine fachlich kompetente, sondern auch eine
nensanierung Meilibau» und «Neubau» und
duktionen.
gerungen wie der Ausstattung der Zimmer
alle Beteiligten überzeugen. Um auf eine Ab-
zwischenmenschlich funktionierende Gruppe
oder den Duschkabinen zu jedem Unter-
schrankung verzichten zu können, wählte der
an der Arbeit. Alle waren motiviert, Höchst-
wurde während der Bauzeit ergänzt, indem
wir die Umgebung als eigenständiges Projekt
Im Rückblick auf die drei Jahre Bauzeit und
kunftszimmer gibt es auch eher verborgene
Architekt eine Wassertiefe von maximal
leistungen zu erbringen und zwischendurch
etablierten. Später wurde die Reservefläche
in Anbetracht der Umnutzung der ehemali-
Veränderungen. So ist z.B. ein Standard-
20 Zentimetern. Der Boden erhält ein Kies-
mussten wir von der Bauherrenseite her den
im Trakt 1 (Turm Meilibau) mit den beiden
gen Kaserne zum modernen Ausbildungszen-
Unterrichtszimmer heute je nach Grösse über
bett mit dunklen Steinen.
Enthusiasmus eher etwas dämpfen, das Rad
Zusatzprojekten «Multimediale Lehrmittel»
trum sind mir diverse «von / zu – Betrach-
sechs, respektive zwölf Bodendosen mit
und «Amt für Militär» belegt, so dass auf die
tungen» oder Themen durch den Kopf gegan-
sämtlichen Medien erschlossen. Alleine für
VOM GESTRICHENEN ZURÜCK ZUM
wir einerseits bestrebt, die Ideen der Planer
Einweihung vom 10. Dezember 1999 sechs
gen, anhand derer ich einige Entwicklungen
die universelle Kommunikationsverkabelung
ROHEN BETON
zu unterstützen, dürfen auf der anderen Seite
Teilprojekte unter dem Begriff «Armee-Aus-
rekapitulieren möchte:
wurden über 100 km (!) Leitungen verlegt.
Wie die Untersuchung des Restaurators er-
aber die Erstellungskosten wie auch die
gab, war die gesamte Tragkonstruktion des
Nachhaltigkeit eines Bauwerkes nicht aus
bildungszentrum Luzern» den Betreibern
jedesmal wieder neu zu erfinden. Zwar sind
VON DER KOCHKISTE ZUM KOMBISTEAMER
VOM BETON AUSSEN ZUM BETON INNEN
Meilibaus und mit ihr vor allem die Rippen-
den Augen verlieren.
Im Gegensatz zur von Truppenverbänden be-
Dem Sichtbeton aussen am Meilibau setzt der
decke ursprünglich gestrichen worden. Nach
Aber nicht nur das Planerteam hat sich Lor-
Dem Projekt waren von Anfang an straffe
triebenen Militärküche haben wir heute ei-
Neubau einen Innenraum in Beton entgegen,
eingehenden Diskussionen in der Baukom-
beeren verdient, sondern auch unsere direk-
Grenzen gesetzt, einerseits durch den klaren
nen Verpflegungsbereich, der privat geführt
der als Verbindungs-, Belichtungs- und Er-
mission wurde beschlossen, die Tragkon-
ten Ansprechpartner auf der Betreiber- und
Bedürfnisnachweis und das Raumprogamm,
wird und nicht nur die Teilnehmer im Armee-
schliessungszone dient. Während beim Meili-
struktion nicht zu überstreichen, sondern die
Nutzerseite, ohne deren Beitrag das Projekt
andererseits aus der vorgegebenen Kosten-
Ausbildungszentrum Luzern bedient. Der
bau unter Leitung des Bauingenieurs und in
restliche Farbe zu entfernen und den Beton
weder in dieser kurzen Zeit, noch in dieser
limite. Um diese Faktoren unter einen Hut zu
Neubau beherbergt auch eine Cafeteria, die
enger Zusammenarbeit mit der Denkmalpfle-
roh zu belassen und nur jene Stellen zu re-
Qualität realisiert worden wäre.
bringen, musste unter anderem der Neubau
als öffentliches Restaurant geführt wird. Pro
ge das ursprüngliche Erscheinungsbild mit
profilieren, an denen die Armierung sichtbar
Und selbstverständlich ist die Umsetzung von
in Bezug auf Kosten und somit auch im Volu-
Tag werden bis 500 Personen verpflegt und
sägeroher Brettschalung möglichst genau re-
wurde. Dieser Schritt konnte gewagt werden,
Ideen nur mit Unternehmern möglich, die ihr
men gegenüber dem Wettbewerbsprojekt
1000 Essen ausgegeben.
konstruiert wurde, verwendete man im Neu-
nachdem die Anlage mit weissen Wänden
Handwerk auch verstehen und bereit sind,
nochmals um 20 Prozent reduziert werden.
bau grossflächige, glatte Schalungen. Die
und einem grösseren Verglasungsanteil ins-
Aussergwöhnliches zu leisten. Ein Beispiel
Eine Prüfung des Projektes durch eine unab-
Ausführung der Betonoberfläche am Meilibau
gesamt heller in Erscheinung tritt als bisher.
von unzähligen ist die Suche nach der opti-
und Nutzern übergeben werden können.
lässt kaum Wünsche offen. Im Neubau zeigen
malen Versiegelung der zum Teil eingefärb-
Vor dem Haupteingang Meilibau
8/9
Von der Kampfbahn zur Kaderschmiede der Armee
oder vom Wachthäuschen zur Réception
Hans-Rudolf Hasler, Vorsteher Militärbetriebe des Kantons Luzern (ab 1.1.2000: Amt für Militär)
GESCHICHTE DES WAFFENPLATZES
Die Waffenübungen auf dem Schiess- und Exerzierfeld auf der Luzerner Allmend reichen
in die Mitte des 17. Jahrhunderts zurück.
Nebst der Ausbildung von Infanterie-Rekruten diente das Gelände zu Beginn auch der
Ausbildung von Artilleristen (samt ArtillerieSchiessübungen), Kavalleristen und anderen
Spezialformationen. Die Unterkünfte für die
Haupteingang Meilibau mit Sitzgruppe und Réception
Mannschaften waren zu dieser Zeit in der
Stadt Luzern angesiedelt. Um 1920 wurde
10/11
das Allmendgelände gar als Fliegerstütz-
In den neuen Waffenplatzverträgen wurde in-
Die Lehrgänge decken spezifische Ausbil-
Fachbereich des Führungsgehilfen (z.B. Ver-
GENERALSTABSLEHRGÄNGE
punkt gebraucht. Als Infrastruktur dienten
nerhalb des Waffenplatz-Geländes für die
dungsinhalte für die verschiedenen Führungs-
sorgung, Verkehr und Transporte, AC-
Generalstabsoffiziere sind die wichtigsten
die Hangars (Fliegerschuppen), welche heute
Realisierung des Armee-Ausbildungszentrums
stufen bzw. Funktionen ab. Es sind dies:
Schutz), in der konzeptionellen Stabsarbeit
Führungsgehilfen eines höheren Komman-
noch im südlichen Teil der Allmend stehen.
eine Baurechtsfläche ausgeschieden. Auf dem
sowie im Verständnis für die anderen Dienst-
danten. Sie bilden das Rückgrat der Stäbe in
bereiche im Stab.
Brigaden, Divisionen und Armeekorps, wo
übrigen Gelände findet, wenn auch in einem
FÜHRUNGSLEHRGÄNGE
Zwischen 1910 und 1939 erfolgte die eigent-
begrenzten Rahmen, nach wie vor Truppen-
Angehende Kommandanten und deren Stell-
liche Entwicklung zum Infanterie-Waffen-
ausbildung statt. Somit lebt ein Teil des
vertreter von Bataillonen/Abteilungen und
TECHNISCHE LEHRGÄNGE
führen ganze Stäbe, Teilstäbe (Nachrichten-
platz. In diese Zeit fiel auch der Bau der neu-
ursprünglichen Schiess- und Exerzierfeldes
Regimentern aller Truppengattungen sowie
Angehende Führungsgehilfen müssen – bevor
dienst, Operationen, Logistik, Führungsorga-
en Kaserne, welche in den Jahren 1933 bis
auf der Luzerner Allmend auch im 21. Jahr-
zukünftige Generalstabsoffiziere werden in
sie oben beschriebene Stabslehrgänge besu-
nisation) oder Arbeitsgruppen und wissen,
1935 von Architekt Armin Meili innerhalb
hundert weiter.
Taktik, Stabstechnik, Ausbildungs- und Men-
chen können – fachspezifische (technische)
wie man Probleme löst. Die vertiefte Ausbil-
von 22 Monaten und mit Hilfe von 230 Fir-
schenführung ausgebildet. Sie verstehen die
Lehrgänge besucht haben. Im Armee-Ausbil-
dung als Generalist erlaubt es ihnen, auch in
men erstellt wurde. Bezogen wurde der Mei-
aktuellen Bedrohungsformen, die Mechanik
dungszentrum Luzern werden die Adjutanten
komplexen Aufgabenstellungen den Über-
sie leitende Funktionen innehaben. Sie
Theorieraum und Unterkunftszimmer Meilibau
li-Bau am 1. Februar 1935 durch die Infante-
AUSBILDUNGSSTÄTTE FÜR DIE HÖHEREN
einer Kampfgruppe aus verschiedenen Trup-
und Nachrichtenoffiziere, in den Fach-
blick zu wahren und die gesteckten Ziele zu
rie-Unteroffiziersschule und beherbergte
KADER DER SCHWEIZER ARMEE
pengattungen, können den Einsatz (Kampf
Bundesämtern die übrigen Funktionen, aus-
erreichen. Sie erarbeiten Entschlussgrund-
und Existenzsicherung) eines Truppenkör-
gebildet. Beim Adjutanten sowie beim Nach-
lagen, Einsatzkonzepte und Befehle grosser
Verbände für Sicherungs- und Kampfeinsätze.
während rund 60 Jahren die Infanterie-Schulen Luzern. Am 2. November 1994 wurde die
Mit der Inbetriebnahme des Armee-Ausbil-
pers in Stabsarbeit planen und führen sowie
richtenoffizier handelt es sich um sehr ein-
letzte Infanterie-Schule auf dem Waffenplatz
dungszentrums wird die Ausbildung der
entsprechende Unterlagen anlegen.
flussreiche Stabsangehörige. Der Adjutant
Luzern vom damaligen Militärdirektor,
höheren Kader der Schweizer Armee in
Dr. Ulrich Fässler, verabschiedet.
Luzern konzentriert. Die Hauptaufgabe des
In nur vier Wochen erfolgten infrastrukturel-
muss sich zusätzliche Kenntnisse über Recht,
«TRANSFER PLUS»
STABSLEHRGÄNGE
Personelles, Administration, Führungsabläu-
Dabei handelt es sich um einen Speziallehr-
Armee-Ausbildungszentrums ist die Ausbil-
Angehende Führungsgehilfen als Stabsan-
fe, Information und Menschenführung aneig-
gang für zivile Führungskräfte mittlerer Ka-
le Anpassungen, welche die Aufnahme der
dung der Kommandanten und Stabsoffiziere
gehörige von Bataillonen/Abteilungen, Regi-
nen. Der Nachrichtenoffizier kennt Mittel
derpositionen, der an einen bestehenden
Zentralschulen im Rahmen eines Provisori-
der Schweizer Armee ab Stufe Bataillon bis
mentern und grossen Verbänden wie Bri-
und Kampfverfahren des Gegners, die Um-
Führungslehrgang angelehnt ist. Die Idee ist,
ums im Meili-Bau für die Jahre 1995 und
zu den Kadern der Brigaden und Divisionen.
gaden, Divisionen und Armeekorps werden
welteinflüsse sowie die verbandseigenen
die klassischen Qualitätsmerkmale der Ar-
1996 ermöglichten. Somit waren die «Nägel
In verschiedenen Lehrgängen erhalten die
in denselben Gebieten wie ihre Kommandan-
Merkmale und kann Konsequenzen grosser
mee in Führungsgebieten interessierten Zivi-
mit Köpfen» in Richtung Armee-Ausbildungs-
höheren Kader ihre der vorgesehenen Funk-
ten in den Führungslehrgängen ausgebildet.
Tragweite für den Einsatz ableiten.
len weiter zu geben und mit diesen in einen
zentrum Luzern eingeschlagen.
tion entsprechende Grundausbildung.
Das Schwergewicht liegt aber bei der Bera-
Dialog zu treten. Ein kleiner professioneller
tung des Kommandanten im spezifischen
Lehrkörper vermittelt die fundierte Füh-
rungssystematik, gesamtheitliches Denken,
TAKTISCHES TRAININGSZENTRUM (TTZ)
Dem ab 1.1.2000 neu geschaffenen Amt für
Denken in Varianten, Konzpeterarbeitung,
Büro Trakt 3, Meilibau
ZENTRUMSVERWALTUNG
Präsentationstechnik, Stabsarbeit (mit mi-
Das Taktische Trainingszentrum ist integrie-
Militär des Kantons Luzern obliegt gemäss
litärischem Lehrgang), Führung unter Zeit-
render Bestandteil des Armee-Ausbildungs-
Vertrag mit dem Bund die Zentrumsverwal-
druck und Stressbewältigung, wobei auch
zentrums Luzern. Es befindet sich im be-
tung (lokalisiert in den Büros im Trakt 1).
ein Erfahrungsaustausch in Management-
nachbarten Kriens auf dem Gelände des ehe-
Diese setzt sich aus eidgenössischem und
methoden stattfindet.
maligen Eidg. Zeughauses und verfügt über
kantonalem Personal zusammen und umfasst
Die modulartig aufgebauten Lehrgänge und
zwei Führungssimulatoren und einen Ent-
die Funktionen Verwaltung Armee-Ausbil-
die moderne Unterrichtsinfrastruktur des
wicklungssimulator. Der Führungssimulator
dungszentrum Luzern, Logistik-Betrieb Ar-
Armee-Ausbildungszentrums Luzern sind auf
ist ein Ausbildungsinstrument, mit dem Kom-
mee-Ausbildungszentrum Luzern/Taktisches
einem hohen Stand und gewährleisten ein
mandanten und Stäbe in ihrer wichtigsten
Trainingszentrum, Waffenplatzverwaltung,
grosses Entwicklungspotenzial.
Tätigkeit, dem Führen von Verbänden im Ein-
Waffenplatzkommando, Kreiskommando,
satz, hohe Lernerfolge erzielen. Die Grund-
Wehrpflichtersatz und Zeughausverwaltung
MULTIMEDIALE LEHRMITTEL UND
lage zu den Übungen ist ein digitalisiertes
Musegg.
KARTENKOMPETENZZENTRUM
Gelände der Schweiz, in welches eine gegne-
Das Bildungs- und Schulungszentrum der Ar-
Ebenfalls im Armee-Ausbildungszentrum
rische und eine eigene Ausgangslage gelegt
mee verfügt über eine moderne Infrastruktur
Luzern angesiedelt sind die Multimedialen
werden. Die durch Signaturen dargestellten
und Haustechnik, welche speziell geschultes
Lehrmittel sowie das Kartenkompetenz-
Verbände reagieren in Echtzeitverhältnissen.
Personal für Betrieb und Unterhalt der Gesamtanlage, Bauten sowie Einrichtungen vor-
zentrum. Der Begriff Multimedia steht für
komplexe audiovisuelle Verknüpfungen von
BETRIEB UND UNTERHALT
aussetzen.
Theorieraum Meilibau
Sound, digitalem Video, 3D-Grafik, Animation und virtueller Realität. Diese Effekte
Das Armee-Ausbildungszentrum wird organi-
RESTAURATION
werden in Lernprogrammen und Präsentatio-
satorisch und betriebswirtschaftlich wie ein
Die Restauration mit dem öffentlich zugängli-
UNSER ZIEL
nen zur Verfügung gestellt. Entsprechende
ziviles Bildungs- und Schulungszentrum
chen Restaurant «Murmatt» samt Garten-
- Kundennähe, durch aufmerksame
Produkte nennt man Multimediale Lehrmittel.
(«Seminar-Hotel») geführt. Es verfügt über
wirtschaft wird einem Pächter übergeben. Es
Bedienung und Gastfreundlichkeit
Das Kartenkompetenzzentrum dient primär
modernste Ausbildungs-Infrastrukur. Jede
bietet rund 130 Gästen Platz. Die Speisesäle
- Optimale Raumbelegung und Funktions-
der Herstellung von verschiedenen Ausbil-
Etage lässt sich in der Hälfte des Korridors
umfassen insgesamt 280 Plätze.
tüchtigkeit der Infrastrukturen
dungsunterlagen auf Kartenbasis bzw. mit
abschliessen und kann autonom mit eigenem
Kartendaten zu Gunsten der Lehrgänge im
Treppenhaus funktionieren. So wird ermög-
SICHERHEIT
im Handeln
Armee-Ausbildungszentrum Luzern.
licht, gleichzeitig verschiedene Benutzer zu
Früher bürgten Wachtsoldaten mit Wacht-
- Betrieb im Sinne eines Profit-Centers
beherbergen.
häuschen und Barrieren sowie Aussenzaun
- Und – vielleicht «vergisst» hin und wieder
für die Sicherheit der Kaserne und deren
ein Teilnehmer seinen Koffer in Luzern
Areal. Neu wird die Sicherheit im Innern der
und kehrt zurück hierher sehr gern!
- Offenheit, Transparenz und Flexibilität
Duschen und Unterkunftszimmer Meilibau
Gebäulichkeiten mittels elektronischer Mittel
(Badge) und der Réception/Loge gewährleistet.
ZIVILE NUTZUNG
In freien Zeiten ist zudem eine zivile Nutzung
möglich. So stehen beispielsweise auch für
nicht-militärische Kurse oder Anlässe Unterkünfte, aber auch Schulungs- und Seminarräume zur Verfügung. Priorität hat allerdings die Armee.
12/13
Neubau – Räumliche Konzentration
Christine Enzmann, Architektin
STÄDTEBAULICHER KONTEXT
zur Landschaft aufnimmt. Gleichzeitig ist es
Mit der nahen Pferderennbahn, dem Fuss-
die Haupterschliessung der verschiedenen
ballstadion und der Messehalle ist die All-
Nutzungen, das durch seine geschossüber-
mend ein viel besuchter Ort und mit ihrer
greifende, offene Bauweise zum zentralen
vielfältigen Vegetation für die Bewohner
Begegnungsort des gesamten Gebäudes wird.
der Stadt ein qualitativ hochstehendes Naherholungsgebiet am Fusse des Pilatus. Im
STATISCHES KONZEPT
nördlichen Teil liegt der Eichwald, der mit
Die Scheibenkonstruktion des Innenhofs
seinem Baumbestand, nur Eichen, einzigartig
dient als eigentliches Tragwerk zur Abnahme
ist. Direkt am südlichen Rand des Waldes
von vertikalen und auch horizontalen Kräf-
steht die alte Kaserne von Architekt Armin
ten. Die Decken der Obergeschosse werden
Meili aus den dreissiger Jahren. Das Gebäu-
als Flachdecken auf Stützen erstellt und mit
de gliedert sich längs entlang des Wald-
den Betonscheiben des Innenhofes verbun-
randes.
den. Die Decken über dem ersten Obergeschoss und dem Erdgeschoss sind als vorge-
SITUATION
spannte Flachdecken ausgebildet. Der Neu-
Der Neubau steht in der Verlängerung der
bau steht auf Grund der Bodenbeschaffenheit
Kaserne nach Westen gegen die Brünig-
und der Grundwasservorkommen auf Bohr-
Bahnlinie. Durch die Konzentration der Ge-
pfählen und ist im Untergeschoss in wasser-
bäude in die Nordecke der Allmend konnte
dichtem Beton ausgeführt.
die Parkanlage erhalten bleiben. Die beiden
Gebäude richten sich auf die davor liegende
Ebene und bilden zusammen den Abschluss
des Parkes gegen den Eichwald. Dem gegliederten Gebäudevolumen der Kaserne steht
ein einfacher Kubus gegenüber, der als funktionaler Bau mit der sachlichen Architektur
aus den dreissiger Jahren im Dialog steht.
ARCHITEKTONISCHES KONZEPT
Der Neubau ist als fünfgeschossiger, kompakter und ökonomischer Baukörper konzipiert,
in den ein übergeordnetes räumliches System
eingeschrieben ist. Dieses System ist eine
dreidimensionale Raumfolge von verschiedenen Funktionsbereichen wie Eingangshalle,
Treppenanlage, Foyer und Aufenthaltsbereiche. Es bildet mit seinem Innenhof und den
grossen Panoramafenstern an jeder Fassade
ein lichtdurchflutetes Gebilde, das den Bezug
Neubau mit Südfassade und Panoramafenster
14/15
zimmer mit zwei Betten und grössere mit
fünf Betten und zentralen Duschen im Bereich des Innenhofs. Für Instruktoren wurden im dritten Obergeschoss Büros und im
vierten Obergeschoss Zimmer mit Nasszellen
eingerichtet. Die Nutzräume erstrecken sich
Neubau mit Nordfassade und Panoramafenster
peripher entlang der Fassaden und sind über
BETRIEBLICHE ORGANISATION
sekundäre Korridore erschlossen, die in
Der Neubau dient als Ergänzungsbau zur be-
Windradform über die Fassade belichtet
stehenden, umgebauten Kaserne und umfasst
sind. Der Innenhof liegt zentral als Teil des
ein vielfältiges Raumprogramm wie Restau-
inneren Erschliessungsraumes. In diesem
ration, Schulungsbereiche, Büros und Unter-
eingespannt befinden sich auf dem dritten
künfte. An der Ostfassade als erstes «Panora-
und zweiten Obergeschoss grosse Aufent-
mafenster», in direktem Bezug zur alten Ka-
haltsbereiche. Sie sind zueinander offen und
serne, befindet sich der Eingang.
nehmen geschossübergreifend Bezug zum
Die Innenraumgestaltung unterstützt das
Die Eingangshalle ist Auftakt zum inneren
Foyer im ersten Obergeschoss.
architektonische Konzept. Der innere Erschliessungsraum bildet sowohl funktionell
Erschliessungsraum. Am Ende der Halle ver-
Lichthof Neubau
Lichthof Neubau
weist eine grosse, breite Treppe auf das helle
GESTALTUNGS- UND MATERIALKONZEPT
als auch statisch das Rückgrat des Gebäudes.
Foyer im oberen Geschoss. Im Erdgeschoss
Als Dialog zur Sichtbetonfassade des vorhan-
Er ist als monochromer Körper in Beton aus-
befinden sich die Verpflegungsbereiche der
denen Gebäudes besteht die Fassade des
formuliert und wurde mit einer Glanzlasur
Schule, mit dem Speisesaal im Westen und
Neubaus aus einer semitransparenten Glas-
behandelt, die dem Raum eine zusätzliche
der Küche mit Selbstbedienung im Norden.
hülle. Der Aufbau entspricht einer konventio-
Dimension gibt. Grosse Akustik- und Be-
Nach Süden orientiert mit Aussenterrasse ist
nell hinterlüfteten Fassade.
leuchtungselemente sind an Decken und
das Restaurant, welches der Schule und auch
Ein wichtiger Bestandteil des architektoni-
Wänden in den Beton eingelassen und in de-
der Zivilbevölkerung offensteht.
schen Ausdrucks sind die Panoramafenster
zenten Grautönen gehalten.
Von der Eingangshalle gelangt man über die
an jeder Fassade, die mit ihrem Betonrah-
Im Gegensatz dazu stehen die Nutzräume.
grosse Haupttreppe ins Foyer im ersten
men durch die Glashülle stossen und so den
Sie sind in ihrer Form einfache, rechtwinkli-
Obergeschoss, wo durch das südliche Pan-
inneren Erschliessungsraum in Beton ab-
ge Räume unterschiedlicher Grössen. Gene-
oramafenster der Blick in die Ebene der All-
zeichnen. Um die Betonung der Fenster zu
rell sind die Wände verputzt, das Holzwerk
mend und auf die Alpenkette freigegeben
erreichen, tritt die Fassadenfläche möglichst
gestrichen. Die grossen Säle im ersten Ober-
wird. Das Foyer dient sowohl als Aufent-
homogen in Erscheinung. Die Fenster zu den
geschoss und Erdgeschoss sind mit Wand-
halts- als auch als Empfangshalle. Es verbin-
Nutzräumen wurden als Kastenfenster konzi-
und Deckenverkleidungen in Holz ausgestat-
det die grossen Schulungssäle und nimmt mit
piert mit äusseren, einfach verglasten Wen-
tet. Der Bodenbelag in eingefärbtem Hartbe-
dem nördlichen Panoramafenster Bezug zum
deflügeln und inneren Holzfenstern mit Wär-
ton zieht sich kontinuierlich durch das ganze
Eichwald auf. Von aussen gesehen gestatten
meschutzglas. Dadurch sind die Fenster op-
Gebäude. Die Nutzräume sind farblich unter-
die beiden Panoramafenster einen Durch-
tisch völlig in die Fassade integriert. Die
schiedlich gestaltet. Die Arbeitsräume sind
blick durch das ganze Gebäude.
Holzfenster sind wettergeschützt. Zusätzlich
hell, die Unterkunftszimmer leicht getönt und
Gegen Westen orientiert sind die Theoriesäle.
konnten der Sonnen- und der Lärmschutz
der öffentliche Bereich mit Restaurant ver-
Sie können mit Schiebeelementwänden indi-
(Brünigbahn) elegant gelöst werden. Die Ma-
mittelt mit einem warmen Grauton eine inti-
viduell verbunden oder abgetrennt werden.
terialien der Fassade sind Baubronze und
mere Stimmung.
Die Aula in der Nordostecke wird mit ihrer
Strukturglas. Sie geben der Fassade ihre Le-
Die Möblierung in den Unterkünften, in den
ansteigenden Bestuhlung vor allem für Pro-
bendigkeit. Die Farbe der Baubronze gliedert
Aufenthaltsbereichen und in der Restaurati-
jektionen und Frontalunterricht gebraucht.
sich in die Natur ein, die strukturierte Glas-
on ist aus unterschiedlichen Naturhölzern
Im zweiten Obergeschoss befinden sich für
fläche verändert je nach Sonnenstand ihren
und setzt sich bewusst von den farblich be-
das Betriebspersonal kleinere Unterkunfts-
Ausdruck.
handelten Oberflächen in den Räumen ab.
16/17
18/19
SITUATION
1
Meilibau
2
Neubau
3
Haupteingang
4
Parkierung
5
Kiesplatz
Korridore Neubau
6
Treppenanlage
Niveau 5
7
Sockelzone
Niveau 4
8
Wasserbecken
Niveau 3
9
Kiesrasen
0
10
20
30
40
50 m
20/21
NEUBAU NIVEAU 1
NEUBAU NIVEAU 3
1
Eingangshalle
1
Aufenthalt Lichthof
2
Küche
2
Zimmer Betriebspersonal
3
Selbstbedienung
3
Duschen Betriebspersonal
4
Speisesaal
4
Verwaltung
5
Restaurant
5
Technik
6
Direktionsraum
NEUBAU NIVEAU 0
NEUBAU NIVEAU 2
1
Vorraum/Telefon
1
Foyer
2
öffentliche Toiletten
2
Theoriesaal
3
Garderoben Personal
3
Aula/Filmsaal
4
Container
4
Garderobe
5
Lager Küche
5
Lager
6
Küchenchef
6
Technik
7
Aufenthalt
8
Technik
9
Lager Betrieb
0
10 m
0
10 m
22/23
NEUBAU NIVEAU 5
1
Lichthof
2
Zimmer Lehrkörper
3
Sitzung/Büro
4
Verwaltung
5
Technik
NEUBAU QUERSCHNITT
Niveau 5
Niveau 4
Niveau 3
Niveau 2
Niveau 1
Niveau 0
NEUBAU NIVEAU 4
1
Aufenthalt/Lichthof
2
Büro Lehrkörper
3
Sitzung
4
Verwaltung
5
Technik
NEUBAU LÄNGSSCHNITT
Niveau 5
Niveau 4
Niveau 3
Niveau 2
Niveau 1
Niveau 0
0
10 m
0
10 m
24/25
MEILIBAU NIVEAU 0
1
Archiv
2
Magazin
3
Technik
4
Büro
5
Besprechung
6
Kopierraum
7
Feldpost
8
Aufenthaltsraum
0
10 m
26/27
MEILIBAU NIVEAU 1
MEILIBAU NIVEAU 2
1
Haupteingang
1
Sitzgruppe
2
Büro
2
Büro
3
Besprechung
3
Korridor
4
Grosser Theorieraum
4
Grosser Theorieraum
5
Kleiner Theorieraum
5
Kleiner Theorieraum
6
Bibliothek
6
Informatikraum
7
Kanzlei
8
Korridor
0
10 m
0
10 m
28/29
MEILIBAU NIVEAU 4
1
Sitzgruppe
2
Büro
3
Korridor
4
Unterkunftszimmer
5
Dusche
MEILIBAU SCHNITT A-A
Niveau 7
Niveau 6
Niveau 5
Niveau 4
Niveau 3
Niveau 2
Niveau 1
Niveau 0
0
10 m
MEILIBAU SCHNITT B-B
Niveau 7
Niveau 6
Niveau 5
Niveau 4
Niveau 3
Niveau 2
Niveau 1
Niveau 0
0
10 m
30/31
Modell mit dem ersten Projekt für die Infanteriekaserne von Armin Meili im Jahr 1931.
Der vorgeschlagene Bauplatz liegt zwischen Eichwald und Horwerstrasse. Quelle: Bundesarchiv.
Meilibau – Skulptur in der Landschaft
Franz Bucher, Architekt
Die folgende Geschichte ist die Geschichte,
ersten Projekts lässt einen eher normalen
mit deren Bewusstsein wir ein neues Gebäu-
städtischen Bau mit einem zweigeschossigen
de in ein altes hinein entworfen haben. Sie
Säulengang zur Horwerstrasse hin erkennen.
nennt die Umgebung, in der die neu entwor-
Die Stadtbehörden verlangten in der Folge
fenen Objekte ihren Sinn finden können. Sie
aber die Verschiebung der Anlage an den
DER NEUE BAU VON 1935
hat uns vor allem erlaubt, die Entscheide auf
Südrand des Eichwaldes. Denn, sollte die
Die Verwendung von armiertem Beton für die
sie auszurichten, seien sie nun rational oder
Stadt Luzern je einen Flughafen erhalten, so
Tragstruktur, als sichtbare Fassade und für
emotional. Obwohl sie auf vielen Recherchen
war das einzige mögliche Gelände jenes der
die Fundationspfählung war in der Zentral-
in Archiven, Untersuchungen am Bau und in-
Allmend.
schweiz absolut neu. Das war damals
tensiven Analysen der Pläne und Fotos be-
Im Projekt am neuen Bauplatz behielt Meili
modernste Bautechnologie und die Infanterie-
ruht, wissen wir, dass es auch eine erfundene
alle Teile und die funktionale Organisation
kaserne ist einer der wenigen schalungsroh
Geschichte ist. Sie hat weder Anspruch auf
der Anlage bei. Der Verlust des Standortes
gelassenen Betonbauten aus den dreissiger
Vollständigkeit noch auf absolute Objekti-
nahe der Horwerstrasse hatte aber Konse-
Jahren. Die relativ kleine Tiefe der Räume
vität.
quenzen für die formale Ausbildung der ein-
mit den grossen Fenstern führte zu über-
zelnen Teile. Sollte das Gebäude weiterhin
durchschnittlich lichtdurchströmten Innen-
VORGESCHICHTE – SKULPTUR IN DER
den Stadteingang prägen, hatte es nun auf ei-
räumen und erlaubte zusammen mit der
LANDSCHAFT
ne grössere Distanz zu wirken. Es entstand
räumlichen Grosszügigkeit der Korridore ein
Die Regierung des Kantons erklärte 1931 die
die markante und grossmassstäbliche Silhou-
dauerhaft hohes Mass an Gediegenheit zu
Luzerner Allmend zum Bauplatz für «eine
ette zur Horwerstrasse hin. Es entstand die
schaffen. Der Innenausbau war äusserst
neuzeitliche, schweizerische Infanteriekaser-
Idee der Architektur als Skulptur in der
sparsam ausgeführt, der einzige Schmuck
ne». Der Architekt Armin Meili arbeitete für
Landschaft: Das Gebäude als Fenster auf die
waren nebst den Leuchten die in verschiede-
den Bauplatz zwischen der Horwerstrasse
Alpen, die Verknüpfung der Anlage mit dem
nen Pastelltönen gehaltenen Türen, Wände
und dem Eichwald ein Projekt aus, bei dem
Eichwald und die Ausrichtung als grosses
und Decken. Zum Bau der Infanteriekaserne
er ausdrücklich bestrebt war, den südlichen
Zeichen für den distanzierten Betrachter auf
in Luzern erschienen im Sommer 1935 aus-
Stadteingang auf «monumentalste Art» zu
der Horwerstrasse.
führlich beschreibende Artikel in verschiede-
4
4
4
4
1
2
3
Luftaufnahme der Infanteriekaserne von Armin Meili 1935.
Quelle: «Der Baumeister»,
August 1935.
1
Trakt 1
2
Trakt 2
3
Trakt 3
4
Unterstände
kennzeichnen. Eine Vogelperspektive des
nen Publikationen, wie z.B. «Vaterland» vom
8. Juni 1935 oder «Das Werk 1935/11».
zusätzlich zu isolieren, damit es den heutigen
Um die äusseren architektonischen Qualitä-
Wärmeschutzvorschriften gerecht wird. Fer-
ten der Kaserne zu erhalten, wurde die Sicht-
ner war der Schallschutz für die neue Nut-
betonfassade rekonstruiert und ihre Textur
zung völlig ungenügend. Es wurde darum ein
der sägerohen Holzschalung in der ursprüng-
neuer, auf Trittschalldämmung liegender Un-
lichen Methode wiederhergestellt.
terlagsboden erstellt.
In Zusammenarbeit mit einem innovativen
32/33
Fensterbauer konnte ein Musterfenster entGESCHICHTE AUSSEN: REKONSTRUKTION
wickelt werden, das auch mit modernen Iso-
DER ORIGINALEN OBERFLÄCHEN
lierverglasungen die ursprüngliche Schlank-
Eine eingehende architektonische Untersu-
heit der Fensterprofilierung wieder erreich-
chung des Gebäudes von Armin Meili zeigte,
te. Die originalen Fenster der Nordfassade
dass die Kaserne nach aussen eine subtile
des Haupttraktes konnten saniert werden.
und ausgereifte Anlage darstellt. Die Gestal-
Den stärksten neuen Eingriff in die äussere
tung der Baukörper und der Fassaden inter-
Gestalt stellen die grossflächigen Fenster des
pretiert in vielfältiger und spielerischer Art
Eingangsgeschosses auf der Nordseite des
und Weise die unterschiedliche Landschaft
Haupttraktes dar. 1935 baute Armin Meili die
um das Gebäude herum, sei es die weite Ebe-
Fenster mit einer fast zwei Meter hohen
ne und das Panorama der Berge, der enge
Brüstung ein, um aus dem Ess-Saal-Korridor
«Kasernenhof» zum Eichwald oder die All-
nicht auf den Putzhof blicken zu müssen.
mend auf der Seite zur Stadt hin. In der ar-
Heute ist die Sicht auf den neuen Parkplatz
chitektonischen Interpretation dieser Räume
und den Eichwald eine Notwendigkeit und
integriert sich das Gebäude aktiv in die nahe
der Blick vom Parkplatz durch das Gebäude
und ferne Umgebung. Das Resultat ist eine
in die Berge eine Überraschung für den
sehr unterschiedliche volumetrische Ausprä-
Ankömmling.
gung einzelner, fast autonomer Gebäudeteile.
Dementgegen sind die durchgehende Textur
des Sichtbetons und das sich teppichartig
ALTERN UND RECYCLING
ROLLENWECHSEL: NEUES PROGRAMM
über die Fassaden entwickelnde Muster der
In den folgenden 60 Jahren war die Kaserne
Der Entscheid, dass die Anlage nicht mehr
Fenster die massgebenden Mittel, um die
stetigem physischem Verschleiss ausgesetzt.
als Infanteriekaserne dienen, sondern das
Einheit des Gebäudes zu betonen. Als Gegen-
Das Klima und die Luftverschmutzung setz-
Armee-Ausbildungszentrum der Schweiz be-
gewicht zur massiven Wirkung des Betons
ten dem Sichtbeton zu. An den Fassaden-
herbergen wird, hiess auch, dass fortan nicht
stehen die in jeder Fassade differenziert aus-
oberflächen waren seit den achtziger Jahren
mehr Rekruten, sondern Offiziere ausgebildet
gebildeten Fenster mit ihren filigranen, verti-
gravierende Schäden wie Korrosion an den
werden. Die neuen Nutzungen konnten in
kal zeichnenden weissen Holz-Profilen, sowie
Armierungen, Abplatzungen des Betons und
drei Trakten und in einem Neubau architek-
der Sonnenschutz in Form von leichten, stoff-
klaffende Risse sichtbar zu erkennen. Spon-
tonisch und städtebaulich sinnvoll und be-
bespannten Ausstellmarkisen.
tane Reparaturen und Ergänzungen verfrem-
triebstechnisch optimal angeordnet werden.
Schliesslich ist es Armin Meili gelungen, die
deten den architektonischen Gehalt des Ge-
Es war notwendig, den Ausbaustandard und
Gesamtanlage in einem offenen, schwierigen
bäudes. Defekte Stoffmarkisen wurden durch
den Installationsgrad des Gebäudes zu er-
Gleichgewicht zwischen Einheit und Einzel-
Raff-Lamellenstoren ersetzt. Die ursprüngli-
höhen und den Komfort auf ein zeitgemässes
teilen zu fixieren. Dieser originale Entwurf
chen Pastelltöne im Innern waren mehrfach
und der neuen Nutzung entsprechendes Ni-
Armin Meilis hat heute unverminderte Gül-
und in den verschiedensten Farben überstri-
veau anzuheben. Im Sinne eines kommunika-
tigkeit.
chen worden, wie die Farbuntersuchungen
tiven Ausbildungszentrums wurden verglaste
am Gebäude gezeigt haben.
Abschlüsse zwischen Korridoren und Unterrichtsräumen realisiert. Das Gebäude war
Korridorzone Meilibau Trakt 2
GESCHICHTE INNEN: NEUE INTERPRETATION
In den Innenräumen herrscht eine Atmos-
(TRANSPARENZ – KARGHEIT – ANTIQUITÄT)
phäre von formaler und materialmässiger
Das neue Thema im Inneren des Gebäudes ist
Kargheit. Diese Kargheit ist jedoch nicht
die Transparenz und der kontinuierliche
Selbstzweck. Sie ist Geschichte, indem sie
Raum. Mittels unterschiedlicher Verglasung
daran erinnert, dass die Kaserne ursprüng-
der Abschlüsse zwischen den Korridoren und
lich unter sehr schwierigen wirtschaftlichen
den Büro-, Unterrichts- und Unterkunftsräu-
Verhältnissen erstellt wurde. Sie ist auch ge-
men wird dieses Thema umgesetzt. Dadurch
boten, um im Innern die Präsenz der Land-
entsteht ein offenes, kommunikationsfreund-
schaft und der Rippendecke zu unterstützen.
liches Gebäude und eine erlebbare räumliche
Die Betonrippendecke ist das eindrücklichste
Grosszügigkeit. So erlaubt beispielsweise ein
Element im Innern des Meilibaus. Sie besitzt
Gang durch den Korridor des Haupttraktes
Qualitäten einer inneren Betonskulptur und
auf die eine Seite die Sicht auf den Eichwald
ist einzigartig in ihrer Ausdehnung und geo-
und auf die andere den Blick in die Theo-
metrischen Regelmässigkeit. Sie ist hand-
rieräume und durch sie hindurch auf die fan-
werklich gefertigtes Originalteil und hat Ei-
tastische Bergkulisse.
genschaften einer Antiquität. Um die mineralen Qualitäten des Betons freizulegen, wurde
die Decke zusammen mit den Betonunterzügen und -stützen glasfasergestrahlt. Der Skelettbau wird dadurch visuell erlebbar gemacht.
Die neuen Bauteile wurden möglichst zurückhaltend detailliert. Denn diese sollen sich
vom Alten und Bestehenden abgrenzen, sich
aber trotzdem nicht als Einzelobjekte in Szene setzen. Das ganze Gebäude ist einheitlich
Korridorzone Meilibau Trakt 3
und einfach materialisiert.
In seiner Grundanlage ist der Meilibau im Innern eine äusserst flexible Skelettkonstruktion. Die notwendigen Eingriffe am Bau tragen
dieser Flexibilität Rechnung, mit dem Ziel,
das Gebäude für zukünftige Nutzungsänderungen offen zu halten. Sehr nutzungsspezifische Bauteile werden so ausgeführt, dass sie
mit möglichst einfachen Mitteln verändert
werden können. Feste und schwer veränderbare Bauteile sind so angelegt, dass sie verschiedenen Nutzungen in gleicher Form dienen können.
Westfassade vor und nach
der Fassadensanierung
Fassadensanierung Meilibau
Arthur Schmid, Leiter Generalplaner Fassadensanierung
BETONABTRAG
BETON
- Die Dauerhaftigkeit der vorbetonierten
Der Betonabtrag an den Oberflächen erfolgte
Der bestehende Beton besteht aus einem
Fassaden des Meilibaus ist um mehrere Jahr-
grösstenteils mit einem Wasserhochdruck-
«Stampfbeton» mit ca. 400kg Zement pro m 3.
zehnte verlängert.
Roboter (Arbeitsdruck zwischen 1200 und
Das Grundkonzept für den Vorbeton an den
- Die Ästhetik, d.h. Betonstruktur, Fugenbild
2400 bar; mittlere Abtragtiefe ca. 35 mm).
Fassaden des Meilibaus basiert auf der be-
und Farbgebung entspricht den ursprüng-
Das Waschwasser wurde mit entsprechenden
währten Grundlage, dass der Aufbau einer
lichen Fassaden.
Vorrichtungen aufgefangen und in ein Ab-
Fassade von innen nach aussen immer wei-
- Das Ziel «Fassadenerhaltung» wurde
setzbecken gepumpt.
cher werden soll.
erreicht.
Die Rezeptur für den verwendeten Beton
- Die gewählte Instandsetzung ist eine Kom-
VERDÜBELUNG ALT-/NEUBETON,
setzt sich wie folgt zusammen:
promisslösung, da unter den vorgegebenen
BEWEHRUNG
Bindemittel:
Randbedingungen nicht alle technischen und
Die Verdübelung der bestehenden Betonfas-
Zement, hydraulischer Kalk; Weisskalk-
ästhetischen Forderungen auf einen Nenner
saden mit der neuen Vorsatzschale erfolgte
hydrat, Flugasche ca. 370 kg/m 3
zu bringen waren.
mit rostfreien Chromnickelstahl-Ankern.
Zuschlagstoffe:
Grundsätzlich war es nicht möglich, die teil-
Kies, Sand, Steinmehl ca. 1650kg/m 3
weise fehlende Bewehrung in die bestehen-
Zusatzmittel:
den Fassaden innerhalb der Vorbetonzone
Verflüssiger, Luftporenbildner ca. 10kg/m 3
einzubauen. Folgende Massnahmen wurden
Die Ausführung der Vorbetonierarbeiten
AUSGANGSLAGE
Die Hauptgründe für die Schäden an den Fas-
Fensterprofile und der Sonnenschutz.
getroffen:
wurde laufend überwacht, die Qualitätssiche-
Ende der achtziger Jahre stellte man an der
saden waren Betonabplatzungen infolge kor-
Die Wärmeschutznormen sollten bei der neu-
- Einbau einer ganzflächigen Bewehrung
rung durch ein neutrales Materialprüfinstitut
ursprünglichen Infanteriekaserne fest, dass
rodierter Bewehrung, klaffende Risse an
en Nutzung der bestehenden Kaserne ein-
mit einem rostfreiem Netz
sichergestellt.
sich einzelne Betonteile von den Fassaden
praktisch allen Fassadenteilen und teilweise
gehalten werden. Auf eine wirtschaftliche
(Ø 3 mm, Maschenweite 100mm)
lösten und abstürzten. Das Vordach an der
auf der ganzen Gebäudehöhe, Risse infolge
Lösung wurde grossen Wert gelegt. Am 2. Juni
- Überbrückung von grösseren Rissen mittels
BESCHICHTUNG BETONOBERFLÄCHEN
Südfassade des Traktes 2 musste infolge un-
Arbeitsfugen und unterschiedlichen Setzun-
1992 wurde vom Kantonalen Hochbauamt
Stahllamellen (50 x 4 mm, L = 500 mm)
Die vorbetonierten und konventionell instand
genügender Tragsicherheit im Winter
gen der einzelnen Gebäudeteile sowie Un-
unter Einbezug der Kantonalen Denkmalpfle-
- Einbau von konstruktiven Zusatz-
gestellten Oberflächen wurden mit einer
1988/1989 auf der ganzen Länge von 109 m
dichtigkeiten bei den Dachentwässerungen.
ge beschlossen, die Variante «Vorbetonieren
bewehrungen
CO 2 -bremsenden Beschichtung (Lasur) ver-
vertikaler Betonoberflächen; Ausnahme Me-
entfernt werden.
sehen. Die verwendete Beschichtung weist
FUNDATION
tallverkleidung mit Wärmedämmung bei den
RISS-SANIERUNG
einen geringen Glanzgrad auf, welcher auch
ZUSTANDSAUFNAHMEN FASSADEN
Die Kaserne Allmend ist auf 9.0 bis 13.5 m
Sanitärtürmen an der Nord-Fassade» weiter
Die bestehenden Risse wurden in vier
von der Denkmalpflege akzeptiert wurde.
Im Frühling 1989 wurden Bohrkerne an den
langen Fertigbetonpfählen fundiert. Durch
zu verfolgen und detailliert auszuarbeiten.
Kategorien eingestuft und je nach Einstufung
Fassaden entnommen und von Material-
den Umbau wird der Meilibau zusätzlich be-
1995 wurde auf die Metallverkleidungen der
instandgestellt:
KOSTEN
prüflabors untersucht.
lastet, was die ohnehin an der Traglastgrenze
Sanitärtürme verzichtet.
Dichtende Injektion aller Risse; Abdeckung
Die Betonfassadeninstandsetzung mit
Die Resultate können wie folgt zusammenge-
liegende Pfählung zusätzlich beansprucht.
ca. 15 cm breit, Verstärkung mit Stahllamel-
ca. 10’000 m 2 sanierten Betonoberflächen
fasst werden:
Die Bauherrschaft entschied sich auf Emp-
SUBMISSION
len und Einbau von zusätzlicher konstrukti-
kostet insgesamt 5’800’000 Franken.
Betondruckfestigkeit
fehlung der Ingenieure und der Geologen für
Im Juli 1995 wurde auf Grund einer Vorsub-
ver Bewehrung je nach Einstufung der Risse.
ca. 20 bis 50 N/mm 2
eine Zusatzpfählung zur Stabilisierung der
mission der Kostenvoranschlag für die Beton-
Haftzugfestigkeit
differenziellen Setzungen und zur Aufnahme
fassaden-Instandsetzungsarbeiten erarbeitet.
SCHALUNG
- Die Wahl des Sanierungssystems war
ca. 1.1 bis 2.7 N/mm 2
der zusätzlichen Lasten aus dem Umbau.
Die Ausschreibung der Betoninstand-
Die neue Schalung musste unter folgenden
zweckmässig.
setzungsarbeiten erfolgte im Sommer 1996
Randbedingungen erstellt werden:
- Die konstruktive Ausbildung erfüllte alle
Bindemittelgehalt (Zement)
36/37
FOLGERUNGEN
ca. 380 bis 420 kg/m 2
RANDBEDINGUNGEN UND VARIANTEN
durch das zweistufige selektive Verfahren
Ästhetisch gleiche Anforderungen wie das
Anforderungen.
Karbonatisierungstiefe
DER FASSADENSANIERUNG
(Präqualifikation). Im Submissionsverfahren
bestehende Schalungsbild, Etappengrösse
- Die Einwirkungen aus dem Baugrund konn-
ca. 20 bis >45mm
Der architektonische Ausdruck des ganzen
wurde auch die Variante Spritzbeton-Fassa-
dem ursprünglichen Bild angepasst
ten mit der Zusatzpfählung begrenzt werden.
Gebäudekomplexes sollte möglichst wenig
deninstandsetzung einbezogen. Am 25. März
(ca. 4.5 x 1.5 m)
- Die Funktionstauglichkeit der Fassaden als
verändert werden, insbesondere die Beton-
1997 wurde der Auftrag zur Ausführung der
fassaden mit den rohen Brettschalungen, die
Betoninstandsetzungsarbeiten erteilt.
Tragwerk ist gewährleistet.
Detail Fenstersturz- bzw. -leibung während und
nach der Sanierungsarbeiten
Qualitätvolles Weiterbauen an einem Baudenkmal der Moderne
Claus Niederberger, Kant. Denkmalpfleger-Stellvertreter
ZUM SANIERUNGSKONZEPT DES ALTBAUES
Weltkrieg entstandene grosse Bauwerk präg-
MIT EINEM ERGÄNZENDEN NEUBAU
ten, auch bei der Umnutzung, dem Umbau
Sowohl die Geschichte, der Bau und die Nut-
und der Erweiterung der Gesamtanlage zum
zung des Gebäudes als Kaserne, als auch der
Armee-Ausbildungszentrum der Schweiz
Umbau und die Erweiterung zur Schweizeri-
konsequent weitergeführt. Daraus ist ein
schen Militärakademie sind mit einer Fülle
baulich eindrucksvolles Werk entstanden.
politischer, gesellschaftlicher, wirtschaftli-
Die heute sanierte Gesamtanlage ist aus
cher und kultureller Ereignisse verknüpft,
denkmalpflegerischer Sicht ein bedeutendes
die eine Vielzahl von baulichen Veränderun-
Beispiel, wie für die Lösung einer neuen Bau-
gen zur Folge hatte. Jeder bauliche Prozess
aufgabe ein interessanter Altbau integriert,
ist mit Eingriffen, Veränderungen und Um-
umgenutzt, qualitätvoll umgebaut und über-
wandlungen verknüpft, selbst dann, wenn es
zeugend mit einem Neubau ergänzt werden
sich um eine Reparatur oder eine Restaurie-
kann, wenn dafür auch die erforderlichen ar-
rung handelt. Deshalb ist jedes Planen und
chitektonisch qualitätvollen Verfahren und
Bauen im Bereich eines Ortes eine Heraus-
kompetente Fachleute im Planungs- und Bau-
forderung zu einer qualitätvollen Ausein-
prozess berücksichtigt werden. Das Beispiel
andersetzung zwischen dem Erhalten von
zeigt auch, wie vorzüglich sich speziell Bau-
überliefertem und dem Gestalten von neuem
ten der frühen Moderne für Umnutzungen,
Kulturgut. In der Qualität dieser Ausein-
Um- und Ergänzungsbauten eignen. Wir hof-
WAS IST EIN BAUDENKMAL ?
BAUDENKMAL DES «NEUEN BAUENS»
Das «Neue Bauen» war und ist noch immer
andersetzung steckt der Schlüssel zur Förde-
fen, dass diese grosse und eindrucksvolle Sa-
Baudenkmäler sind sichtbare Zeugen unseres
Die Architektur in den ersten Jahrzehnten
ein Vorbild, ein Beispiel und ein Massstab für
rung von Baukultur. Wo, wenn nicht speziell
nierung den Umgang mit weiteren Bauten
Kulturerbes, denen wir in den Lebensräumen
des 20. Jahrhunderts ist Ausdruck eines kul-
wesentliche Architekturtendenzen in unserer
im Umgang mit Baudenkmälern, sind deshalb
der Moderne in unserer Region prägen und
unseres Alltags begegnen, aus denen wir im
turellen Aufbruchs. Bekannt unter dem Be-
Zeit und damit von grosser kulturhistorischer
bei planerischen und baulichen Massnahmen
vermehrt zu ähnlichen praktischen Leistun-
Alltag die Baugeschichte unserer Orte wahr-
griff «Neues Bauen», basiert diese neue Ar-
Bedeutung.
besonders strenge Qualitätsmassstäbe anzu-
gen animieren wird. Wir danken allen betei-
nehmen und an denen wir unsere baulichen
chitekturauffassung auf der Bejahung der
Die Kaserne Allmend in Luzern wurde 1929-
wenden ?
ligten Institutionen und Personen, die sich
Leistungen wirkungsvoll auf kulturelle Qua-
Moderne und dem Vertrauen in die sozialen
1931 projektiert und 1933-1935 gebaut. Sie
Der Kanton Luzern hat, mit tatkräftiger Un-
für diese Synthese von Alt und Neu engagiert
lität überprüfen können. Die uns überliefer-
und humanen Möglichkeiten von Wissen-
ist nicht nur das grösste öffentliche Bauwerk
terstützung des Bundes, seine Verantwortung
haben.
ten baulichen Kulturgüter gehören nicht nur
schaft und Technik als Garanten des gesell-
der früheren Moderne in der Zentralschweiz,
für diesen Pionierbau des «Neuen Bauens»
uns, sondern sind im historischen Prozess
schaftlichen Fortschrittes. Aus dieser an-
sondern auch der erste aus Sichtbeton
in der Zentralschweiz als kulturbewusster
zur Erhaltung, Mehrung und Weitergabe an
spruchsvollen, idealistischen Weltanschau-
erstellte Kasernenbau der Schweiz. Der
Bauherr wahrgenommen: Für die Planungs-
die nächste Generation zu übertragen.
ung wurde ein neuer Städtebau und eine
Architekt dieser Bauanlage, Armin Meili
arbeiten zur Sanierung des bestehenden Bau-
Baudenkmäler sind keine Dokumente, die in
neue Architektur, das sogenannte «Neue Bau-
(1892-1981), gehört in der Zentralschweiz zu
denkmales wurden kompetente Fachleute
Archiven und Tresoren geschützt werden
en», geprägt. Die traditionellen Stilformen
den bedeutendsten Vertretern der Wendezeit
beigezogen, die sorgfältige Projektstudien er-
können. Sie sind, besonders in unserer Zeit
der Architektur, die im Historismus des 19.
vom Historismus zur Moderne. Er hat sich,
arbeiteten. Für das Projekt des Neubaus wur-
des Umbruches, einer Vielzahl von Um-
Jahrhunderts neu auflebten, wurden als un-
wie kaum ein anderer Architekt dieser Regi-
de beispielhaft ein überregionaler Architek-
nutzungen und den damit verbundenen bau-
taugliche Baukonzeptionen abgelehnt. Nach
on, im In- und Ausland einen Namen als
turwettbewerb, für die Altbauten und den
lichen Veränderungen ausgesetzt.
der Grundvorstellung des «Neuen Bauens» ist
Fachmann erworben. Die Kaserne Allmend
Neubau ein Wettbewerb für die Kunst am Bau
Unsere Baudenkmäler sind somit vielfach in
eine Bauaufgabe aus ihrer inneren Funktion
erfüllt alle Voraussetzungen für ein beson-
und für die Umgebung ein Studienauftrag mit
ihrer Struktur und Substanz gefährdet. Dies
zu entwickeln und mit zeitgemässen Materia-
ders schützenswertes Baudenkmal aus der
mehreren Landschaftsarchitekten durchge-
gilt heute im besonderen Mass, weil noch nie
lien (Eisenbeton, Stahl, Glas usw.) sachlich
Frühzeit des «Neuen Bauens» in der Zentral-
führt. Die sorgfältig erarbeiteten Projektkon-
zuvor so viel in so kurzer Zeit gebaut worden
und einfach zu gestalten. Die Räume sollen
schweiz. Der Meili-Bau wurde 1995 von der
zepte wurden architektonisch und technisch
ist, wie in diesem Jahrhundert.
von Licht und Sonne durchflutet und flexibel
Eidgenossenschaft ins Inventar der Kulturgü-
konsequent und qualitätvoll verwirklicht. Der
organisiert werden können. Die Bewegung
ter von nationaler Bedeutung aufgenommen.
Kanton hat die Weitsicht, die Grosszügigkeit
des «Neuen Bauens» ist der Anfang und die
und den Mut zu zeitgenössischer Architektur,
Basis der Architektur des 20. Jahrhunderts.
die das in der Krisenzeit vor dem Zweiten
38/39
Energie- und Haustechnikkonzept
Jürg Weilenmann, Projektverfasser Gesamtkonzept Energie und Haustechnik
«SO WENIG WIE MÖGLICH,
Neubau: Der spezifische Heizenergiebedarf
WÄRMEVERSORGUNG MIT HOLZ-
SO VIEL WIE NÖTIG»
ist dank einer äusserst kompakten Bauform
SCHNITZELFEUERUNG:
Zielsetzungen: Das integrale Energie- und
und einer konsequenten Aussenisolation mit
Für die Wärmeversorgung wurden in der
Haustechnikkonzept wurde für beide Gebäu-
189 MJ/m 2a sehr tief. Der Grenzwert wurde
Konzeptphase verschiedene Varianten mit-
de ausgearbeitet und hat primär das Ziel,
eingehalten; der Zielwert des SIA (220 MJ/m a)
einander verglichen. Eine automatische
den Energieverbrauch für Wärme und Elek-
konnte sogar unterschritten werden.
Holzschnitzelfeuerung wurde aus den folgen-
2
trizität unter Berücksichtigung von wirt-
den Gründen realisiert:
schaftlichen und betrieblichen Rahmenbedin-
ELEKTRIZITÄTSBEDARF
- Sie erfüllt die Zielsetzung des Energiegeset-
gungen zu minimieren. Dabei wurden die fol-
Der Elektrizitätsbedarf wurde für beide Bau-
zes, bei öffentlichen Gebäuden nach Möglich-
genden Grundsätze umgesetzt:
ten nach der aktuellen SIA-Norm (Elektrizität
keit erneuerbare Energien zu verwenden.
- Der Heizwärmebedarf wird durch konse-
im Hochbau 380/4) für die wichtigsten Nut-
- Bei der volkswirtschaftlich korrekten Be-
quenten Wärmeschutz reduziert.
zungen berechnet.
trachtung der Wirtschaftlichkeit unter
Um einen bezüglich Energienutzung und
LÜFTUNGS- UND KLIMAANLAGEN:
ENERGIEMESSUNGEN ZUR ERFOLGS-
- Die energetisch relevanten Anlagen, insbe-
Meilibau: Der Elektrizitätsbedarf beträgt
Berücksichtigung von Energiepreiszuschlä-
Schadstoffausstoss optimalen Betrieb der
Lüftungs- und Klimaanlagen sind energiein-
KONTROLLE:
sondere Lüftung, Klimatisierung und Be-
rund 300’000 kWh/a oder 70 MJ/m 2a. Dies
gen für externe Kosten ist die Holzschnitzel-
Holzfeuerung zu erzielen, deckt diese nur et-
tensiv. Deshalb wurden solche nur dort reali-
Der effektive Energieverbrauch wird durch
leuchtung, sind den ausgewiesenen Bedürf-
kann als sehr guter Wert betrachtet werden.
feuerung die wirtschaftlichste Lösung.
wa die Hälfte der maximal erforderlichen
siert, wo dies infolge von Vorschriften zwin-
fest eingebaute Energiezähler erfasst. Da
nissen der Benutzer angepasst. Dadurch
Er wird ermöglicht durch weitgehenden Ver-
- Holz ist ein einheimischer, erneuerbarer
Wärmeleistung; zudem wird die Holzfeue-
gend nötig ist, zum Beispiel in Küche und Ca-
Energiezähler relativ teuer sind und die
werden Überdimensionierung und Überin-
zicht auf mechanische Lüftungsanlagen und
Energieträger. Das Holz aus nahe gelegenen
rung in der warmen Jahreszeit abgeschaltet.
feteria aufgrund von gastgewerblichen
Ergebnisse mit beträchtlichem Aufwand aus-
stallationen vermieden.
durch den Einsatz modernster Beleuchtungs-
Wäldern kann genutzt werden; es entfallen
Trotzdem kann jedoch rund 82 Prozent des
Vorschriften, oder wo Fensterlüftung für den
gewertet werden müssen, wurden nur wich-
- Die Anlagen sind einfach und überschaubar.
technologie und effizienter EDV-Technologie,
lange Transportwege.
Jahreswärmebedarfs mit Holz gedeckt wer-
Benutzer nicht zumutbar ist. So wurden in
tige Energieflüsse erfasst.
Dies ermöglicht einen übersichtlichen und
vor allem bei den Bildschirmen. Der erfreu-
- Die Wertschöpfung liegt praktisch vollstän-
den. Den restlichen Wärmebedarf – die Spit-
der Aula und im Theoriesaal Lüftungsanla-
Im Rahmen der Erfolgskontrolle werden die
zuverlässigen Betrieb.
lich tiefe Elektrizitätsbedarf führt in Kombi-
dig in der Region mit Mehrinvestitionen für
zenlast im Winter sowie die Schwachlast im
gen installiert; dort ist Fensterlüftung weder
effektiven Verbrauchswerte ermittelt und
- Erneuerbare Energie deckt den Energiebe-
nation mit der relativ grossen Gebäudemasse
den Bau des Schnitzelsilos und der Anlagen
Sommer und in der Übergangszeit - deckt ein
sinnvoll noch zumutbar. Simulationen haben
mit den Planungswerten verglichen. Dadurch
darf, wo dies volkswirtschaftlich gerechtfer-
und aussen liegendem Sonnenschutz dazu,
sowie Aufwendungen für die Aufbereitung
Gasheizkessel. Auf die Verwendung von Hei-
gezeigt, dass eine aktive Kühlung in der Aula
kann gewährleistet werden, dass zu hohe
tigt und betriebswirtschaftlich vertretbar ist.
dass auch im Sommer ohne aktive Kühlung
des Holzes.
zöl kann durch dieses Konzept verzichtet
und im Theoriesaal bei der zu erwartenden
Verbrauchswerte erkannt und deren Ursach-
werden.
Nutzung nicht notwendig ist. Diese Anlagen
en behoben werden können.
ein angenehmes Raumklima erwartet werden
40/41
Transparenz auch in der Haustechnik
Diese Zielsetzungen führen nicht nur zu ei-
kann.
nem tiefen Energieverbrauch, sondern auch
Neubau: Der zu erwartende Elektrizitätsbe-
BRAUCHWARMWASSER:
Kühlung nachgerüstet werden kann. Das
zu geringen Investitionen und Betriebskosten.
darf liegt bei rund 230’000 kWh/a oder 100
Die Erwärmung des Brauchwarmwassers er-
Atrium kann auf natürliche Weise gelüftet
MJ/m a. Dieser Wert ist etwas höher als beim
folgt ganzjährig durch die Heizungsanlage
werden, indem unten und oben Lüftungsklap-
BAULICHER WÄRMESCHUTZ
Meilibau; zurückzuführen ist dies vor allem
für die beiden Gebäude getrennt. Im Neubau
pen gezielt geöffnet werden.
Meilibau: Durch die Randbedingung, dass
darauf, dass wesentliche Teile des Neubaus
wird die Abwärme der Kühlzellen für die
Für den Neubau wurde die Realisierung eines
das äussere Erscheinungsbild in Sichtbeton
mechanisch belüftet werden müssen.
Küche zur Vorwärmung des Warmwassers
Erdregisters erwogen, um die für die Lüf-
verwendet. Da durch diese Wärmerückgewin-
tungsanlagen benötigte Aussenluft im Winter
nung ein beträchtlicher Teil des Warmwas-
vorzuwärmen und im Sommer vorzukühlen.
serbedarfs gedeckt werden kann und weil
Dies ist aus energetischer Sicht sehr sinnvoll.
sowie eine Wärmeschutzverglasung redu-
auch unter Berücksichtigung von externen
Beim Armee-Ausbildungszentrum Luzern
ziert. Durch diese Massnahmen konnte der
Energiepreiszuschlägen Solaranlagen nicht
konnte diese Lösung jedoch nicht umgesetzt
spezifische Heizenergiebedarf auf 297
wirtschaftlich sind, wurde, trotz des Grund-
werden, weil dies infolge des Grundwasser-
MJ/m2a halbiert und der Grenzwert einge-
satzes, erneuerbare Energien zu nutzen, auf
spiegels zu sehr hohen, nicht mehr vertretba-
halten werden.
die Installation von Solaranlagen verzichtet.
ren Kosten geführt hätte.
sind jedoch so vorbereitet, dass eine aktive
2
nicht verändert werden darf, wurden die
Wärmeverluste im wesentlichen durch eine
Innenisolation, die Sanierung des Flachdachs
Der ehemalige Tankraum als Holzschnitzelsilo
Foto folgt am Montag per ISDN
42/43
Landschaftsarchitektur
Stefan Koepfli, Landschaftsarchitekt
IDEE
HAUPTEINGANG
mit seiner Ausdehnung an die Flachwasser-
Die Bauten des Armee-Ausbildungszentrums
Der von Architekt Meili eindrücklich insze-
teiche der ehemaligen Riedlandschaft und
Luzern stellen im ehemaligen Sumpf- und
nierte Hauptzugang wird der veränderten
schafft durch seine Situierung einen klar de-
Riedgebiet Allmend einen bedeutenden
Verkehrssituation angepasst und durch eine
finierten räumlichen Bezug zur Allmend.
Schwerpunkt dar. Ihr klares architektoni-
klare Zuordnung der Bereiche neu organi-
Die auf der vorgelagerten Wiese hainartig
sches Ordnungsprinzip ist offensichtlich und
siert. Neu verlegte Granitplatten heben die
angeordneten Silberweiden stellen den über-
überträgt sich auch auf die neue Umgebungs-
Zone entlang der Ostseite auf Trottoirniveau
greifenden Dialog mit der Landschaft All-
gestaltung. Mit sparsam eingesetzten Mitteln
an. Durch den Einbezug der Murmattstrasse
mend dar. Das filigrane Erscheinungsbild
präzisiert sie einerseits die Beziehung der
in den Eingangsbereich erhält der Hauptein-
dieser charakteristischen Riedbäume kontra-
Bauten und Flächen untereinander und stellt
gang eine angemessene Ausdehnung.
stiert mit dem Gebauten und aktiviert das gegenseitige Potential.
anderseits den Bezug zur Natur und Geschichte der Landschaft Allmend her. Land-
SÜDZONE
Die Neugestaltung der Terrasse vor dem Mei-
schaftstypische Elemente wie Entwässe-
Die durch den Neubau veränderte räumliche
libau reagiert mit Schotterrasen auf die be-
rungsgräben oder charakteristische Pflan-
Situation konkretisiert sich in der Südzone.
stehenden Umgebungselemente. Ein grosszü-
zengesellschaften werden thematisiert.
Der mit Kies ausgebildete Platz zwischen
giger «Grünteppich» wird vor der streng
Neu- und Meilibau wird sich zum neuen Zen-
strukturierten Fassade ausgelegt. Die einbe-
PARKIERUNG
trum und zur Drehscheibe der Besucherströ-
zogene bestehende Begrenzungsmauer stellt
Die grosszügige Parkierungsfläche aus Sicker-
me entwickeln.
einen Bezug zur Terrasse des Neubaus her
asphalt liegt eingespannt zwischen der
Ueber die Treppenanlage betritt man die
und integriert die Vorzone in das übergrei-
Kulisse des Eichwaldes und des Neubaus. Be-
Sockelzone, welche den Neubau einfasst. Die
fende Gesamtkonzept.
pflanzungsstreifen aus typischen Riedpflan-
Betonplatten dieser horizontalen Fläche
zen gliedern diese Zone. Sie erinnern an die
übertragen die Fassadengliederung in die
ehemaligen Entwässerungsgräben auf der
Ebene und unterstützen Stellung und Positi-
Allmend und stellen einen zeitgemässen Aus-
on des Neubaus. Zudem wird so der notwen-
druck eines alten strukturellen Landschafts-
dige Respektabstand zu den Parkierungs-
elementes dar. Der Rhythmus dieser Streifen
flächen sichergestellt. Südlich begrenzt ein
wird mit den alten ID-Unterständen fortge-
Wasserbecken die Sockelzone. Es erinnert
setzt, welche den bebauten Bereich mit dem
Eichwald verzahnen. In den Asphalt eingelegte Metallplatten markieren die einzelnen
Parkplätze.
Fragmente am Horizont
Silvie Defraoui, Künstlerin
MEILIBAU UND NEUBAU
In seiner ursprünglichen Konzeption ist der
Für diese beiden so verschiedenen Gebäude
Meilibau beispielhaft für seinen Zeitgeist und
wählte ich zwei sich ergänzende Aspekte der
auch von grosser bildnerischer Stärke. In
Wahrnehmung, wie zum Beispiel Nah und
den Jahren 1933 / 35 fertiggestellt, ist er
Fern, wobei das Ferne wünschenswert, das
selbst eine Interpretation der Geschichte.
Nahe aber oft unbekannt ist.
Aus diesem Grunde habe ich auch die einma-
Einerseits ein Wissen, das man seit den er-
lige Rippendecke der Korridore zum Träger
Die Panoramafenster und der Lichthof des
sten Schuljahren hat und teilweise wieder
einer Zeittafel der Schweizergeschichte ge-
Neubaus verbinden das in sich geschlossene
vergisst, aber dessen Konsequenzen in jedem
wählt. Diese Zeittafel (1291-1940 ) ist nach
Gebäude stark mit der Aussenwelt. Im Innen-
hier aufgewachsenen Menschen Spuren hin-
Paul Hilber aufgebaut, aber leicht gekürzt
hof stehen Wolken, Meer und Strand wie zum
terlässt. Dies wird im Meilibau veranschau-
und den architektonischen Möglichkeiten an-
Abruf auf Regalen. Es sind schwarz/weiss
licht.
gepasst.
Fotografien von Wellen und Sand. Man kann
Andererseits der Wunsch zum Ausbruch und
Nur die obere Hälfte der Ziffern und Buchsta-
es auch Gezeiten nennen. Wellenlängen und
zum Unerreichbaren, welcher heutzutage oft
ben ist an den Betonbalken befestigt, die Zei-
darunter auf Sand jeweils die Bezeichnung
Meilibau, Korridorzone
des Meeres: Pazifik, Mittelmeer, Ostsee usw.
durch die Computerfenster scheinbar mög-
chen wurden horizontal geteilt, der untere
lich gemacht wird. Dafür steht der Neubau.
Teil steht unsichtbar im Raum. Die Buchsta-
Die schwarzen Schriftzeichen verlieren sich
ben sind Ornamente geworden, Fragmente
im dunkeln Holzgestell. Ebenfalls auf Holz-
einer Vision in Bewegung. Die Schrift ist
regalen stehen farbige Spiegelbilder von Wol-
kodifiziert, das Bild gehört zum Unbewussten,
ken an den Wänden, dies ist die Verbindung
das heisst, ein Wissen ohne bestimmte Ord-
zum natürlichen Oberlicht.
nung.
Nirgends ist wirklich ein Bild von Himmel
Auch die steigende und sinkende Niveaulinie
oder Meer, aber auf drei Wänden und ab-
in den durchsichtigen Teilen der Trennwän-
wechselnd von verschiedenen Ebenen aus
de, so wie die tiefblauen Glasscheiben
sichtbar, näher oder ferner, sind diese Land-
gehören zu diesen nicht genau abzugrenzen-
schaftsfragmente da, um einen unfassbaren,
den visuellen Eindrücken. Man könnte diese
erweiterten Horizont zu bilden.
Neubau Foyer
Eingriffe als Befragung der Überlieferung
und der Transparenz ansehen.
44/45
Raumprogramm
MEILIBAU
NEUBAU
TRAKT 1:
NIVEAU 3 BIS 5:
Postbüro
38 Einzelzimmer mit Nasszellen
Energiezentrale
für Lehrkörper
Haupteingang/Anmeldung
36 Büros für Lehrkörper
Büros Militärbetriebe des Kantons Luzern
15 Fünfbettzimmer für Betriebspersonal
(ab 1.1.2000 Amt für Militär)
6 Zweibettzimmer für Betriebspersonal
Büros Kommandos der Lehrgänge
Aufenthalts- und Sitzungsräume
Multimediale Lehrmittel / Kartenkompetenz-
Zentrale Duschen
zentrum
NIVEAU 2:
TRAKT 2:
Foyer
Installationsräume, Lager
Theoriesaal, unterteilbar, für 254 Personen
Repro – Zentrale
Aula für 252 Personen
Südfassaden
Archive
Vortragssaal 150 Personen
NIVEAU 1:
Bibliothek
Speisesaal, unterteilbar, für 280 Personen
21 Theorieräume für 16 Personen
Restaurant für 130 Personen
9 Theorieräume für 8 Personen
Küche und Selbstbedienung
3 Informatikräume
Bauchronik
1995 MÄRZ
1997 SEPTEMBER
Baubeginn Neubau
Video - Aufnahmestudio
NIVEAU 0:
Abstimmung und Erteilung des Baurechts
48 Vier- bis Fünfbettzimmer
Nebenräume Keller
der Stadt Luzern an den Kanton
für Kursteilnehmer
Lager
8 Zwei- und Dreibettzimmer
Technik
für Kursteilnehmer
1997 APRIL
1996 MÄRZ
Baubeginn Innensanierung Meilibau
Entscheid Bundesrat über Baubotschaft 1996
1999 SEPTEMBER
TRAKT 3:
1996 MAI
Büros Kommando Armee-
Zustimmung Projekt und Kredit Grosser Rat
Ausbildungszentrum
Bauende Meilibau
1999 NOVEMBER
Sekretariat
1996 SEPTEMBER
Besprechungszimmer
Volksabstimmung Kanton Luzern
Bauende Neubau
1999 DEZEMBER
1996 OKTOBER
Voranschlagskredit Grosser Rat
1996 DEZEMBER
Zahlungskredit eidgenössische Räte
1997 JANUAR
Nordfassaden
Baubeginn Aussenhauterneuerung Meilibau
Einweihung
46/47
Baukennwerte
Datum des Kostenstandes: 1. April 1995
Zürcher Baukostenindex: 115,5 Punkte
MEILIBAU
NEUBAU
Baubeginn: Januar 1997
Baubeginn: September 1997
Bauende: September 1999
Bauende: November 1999
GRUNDSTÜCKPERIMETER
Gebäudegrundfläche SIA 416
GGF
2’572 m 2
1’393 m 2
Bearbeitete Umgebungsfläche
BUF
11’910 m 2
12’570 m 2
Geschossfläche SIA 416
GF
17 548 m 2
8’015 m 2
Nettogeschossfläche SIA 416
NGF
12’625 m 2
6’903 m 2
Konstruktionsfläche SIA 416
KF
4’923 m 2
1’112 m 2
Nutzfläche SIA 416
NF
8’949 m 2
4’931 m 2
Verkehrsfläche SIA 416
VF
3’089 m 2
1’619 m 2
Funktionsfläche SIA 416
FF
588 m 2
353 m 2
Verhältnis Nutzfläche/Geschossfläche
Fq1
0,51
0,615
Energiebezugsfläche
EBF
10’098 m
2
5’959 m 2
Rauminhalt SIA 116
RI
60’392 m 3
32’930 m 3
Dachflächen
DF
3’300 m 2
1’393 m 2
Fassadenflächen
FAF
8’776 m 2
2’972 m 2
Kosten nach Baukostenplan (BKP)
1
Fr. 2’780’000
Fr. 1’390’000
2
Fr. 34’048’000
Fr. 19’490’000
3
Fr. 313’000
Fr. 1’870’000
4
Fr. 1’358’000
Fr. 1’745’000
5
Fr. 1’705’000
Fr. 1’305’000
9
Fr. 2’042’000
Fr. 1’470’000
Fr. 42’246’000
Fr. 27’270’000
1’940 Fr./m 2
2’432 Fr./m 2
Total
Kostenkennwert BKP 2
pro m 2 GF
Kostenkennwert BKP 2
pro m 3 RI
564 Fr./m 3
592 Fr./m 3
Kostenkennwert BKP 4
pro m 2 BUF
114 Fr./m 2
139 Fr./m 2
Kostenkennwert BKP 1 – 8
pro m 2 GF
2291 Fr./m 2
3’219 Fr./m 2
Kostenkennwert BKP 1 – 8
pro m 3 RI
666 Fr./m 3
783 Fr./m 3
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