Aktuelles Am Himmel Der offene Sternhaufen M 35 im Sternbild Zwillinge erstreckt sich über rund ein halbes Grad am Himmel. Rechts unten ist Peter Wienerroither der offene Haufen NGC 2158 zu sehen. Peter Wienerroither lichtete diese beiden Sternansammlungen mit seinem Vier-ZollRefraktor von Takahashi und einer 15 Bogenminuten CCD-Kamera vom Typ Starlight SXV-H9 ab. Rundgang am Winterhimmel Der prächtige Winterhimmel belohnt denjenigen, der der klirrenden Kälte trotzt, mit einer Parade prächtiger offener Sternhaufen und einigem mehr. Viele Objekte des Winterhimmels sind schon mit einem Feldstecher oder kleinen Teleskop schön anzusehen. Ziehen Sie sich also recht warm an, und folgen Sie uns bei diesem winterlichen Rundgang. B Viel los im Fuhrmann, Stier und Orion wird, wird der lockere Sternhaufen M 36 den Feldstecher: Etwas westlich des Zenits Als nächstes bietet sich uns die Dreierket- niert. Sie sind bereits im Feldstecher recht steht jetzt, zwischen den Sternbildern der te der offenen Sternhaufen im Fuhrmann deutlich zu sehen. Ein Schwenk von knapp Kassiopeia und des Perseus gelegen, der an: M 38, M 36, und M 37 (von West nach zehn Grad nach Südsüdost zum größeren bekannte Doppelsternhaufen h und c. Je- Ost). Mit scheinbaren Größen von 12 bis (knapp ein halbes Grad) und helleren (5,1 der der beiden Haufen erreicht die schein- 24 Bogenminuten und ähnlicher Gesamt- mag) M 35 in den Zwillingen rundet die- bare Größe des Vollmonds und ist etwa helligkeit um 6 mag, liegt ihr Reiz im un- sen schönen Sternhaufenvergleich ab. Ein 4 mag hell. Dieses einmalige Sternhaufen- terschiedlichen im größeres Teleskop zeigt auch den fernen, paar ist daher selbst unter einem hellen Fern­rohr: Während für die reichen bezie- und daher schwachen optischen Begleiter Himmel prächtig anzusehen. Bereits ein hungsweise sehr reichen Haufen M 38 von M 35, NGC 2158 (8,6 mag, fünf Bogen- kleiner Refraktor mit einer Vergrößerung und M 37 schon ein Teleskop zum Auflö- minuten), als nebliges Fleckchen (siehe von etwa 25-fach offenbart die ganze Ster- sen der zahllosen Einzelsterne benötigt Bild oben). eginnen wir unsere Beobachtungsnacht mit zwei echten Knüllern für Erscheinungsbild durch eine Handvoll heller Sterne domi- nenfülle. Am abendlichen Winterhimmel kulminieren auch die bekannten Plejaden, schön Damit Schüler aktiv mit den hoch über dem Südhorizont stehend. Ihre Inhalten dieses Beitrags hellsten Sterne können Sie schon mit dem arbeiten können, stehen auf unserer Internet­seite bloßen Auge erkennen, und bereits ein einfacher Feldstecher zeigt viele mehr. Um www.wissenschaft-schulen.de didaktische Materialien zur freien Verfügung. Darin auch die zarten Schleier der Plejadennebel wird die Lage und Größe unseres Sonnensystems im Vergleich zur Milchstraße gezeigt. sichten zu können, benötigen Sie aller- Unser Projekt »Wissenschaft in die Schulen!« führen wir in Zusammenarbeit mit der dings einen wirklich dunklen Himmel, Landesakademie für Lehrerfortbildung in Bad Wildbad und dem Haus der Astronomie mindestens einen Großfeldstecher, und in Heidelberg durch. zudem eine sehr saubere Optik. 62 Januar 2010 Sterne und Weltraum Der Orionnebel D er Orionnebel M 42 und M 43 erscheint dem bloßen Auge als Sternchen im Schwert des Orion. Aber schon der kleinste Feldstecher offenbart den Nebel im Umfeld des Sterns θ Orionis. Mit einer Helligkeit von 4 mag ist M 42, zusammen mit seinem nördlichen Anhängsel M 43, nördlichen Sternenhimmel. Die unter 40 Bogenminuten einem dunklen Himmel visuell erfassbare Ausdehnung erreicht 45 3 30 Bogenminuten. Aus dem Bernd Hubl richtete seinen Vier-Zoll-Refrak- hellen, rund fünf Bogenminuten haben wir uns jetzt aber etwas Abwechs- tor von Televue auf den Reflexionsnebel großen Zentrum entspringt zu jeder lung verdient. Natürlich kommt da der M 78 im Sternbild Orion. In dieser Himmels- Seite ein nebliger Arm. Zusammen prächtige Orionnebel gerade recht! In ei- region bilden sich zahlreiche neue Sterne, bilden sie einen nach Süden geöff- ner dunklen Nacht zeigt schon ein Feldste- deren Licht die Gas- und Staubwolken in neten großen Bogen. Er sieht aus, als cher, dass sich die weit nach Süden aus- dieser Region beleuchtet. ob er den oberen Bereich einer Nach so vielen offenen Sternhaufen nebligen Blase bildet. greifenden Arme fast wieder treffen und Bereits ein fest aufgestellter diese Nebelregion wie eine Blase umklammern (siehe Feldstecherkasten rechts). Ein fällig ungleiche Haufenpaar von M 46 (27 10350-Feldstecher löst den zentralen Teleskop enthüllt bizarre Strukturen in je- Bogenminuten, 6,1 mag) und M 47 (30 Bo- Mehrfachstern θ Ori in mehrere der Vergrößerung, bis hin zum eckigen, genminuten, 4,4 mag). Während es eines Komponenten auf – das »Trapez« ist hellen Zentralgebiet um das Sterntrapez. Teleskops bedarf, den »Ster­nen­matsch« ein im Zentrum des Orionnebels Hier kommt auch der Stadtbeobachter zu von M 46 aufzulösen, besteht M 47 aus ei- geborener, sehr junger Sternhaufen, seinem visuellen Genuss, denn die kon- nigen sehr hellen Sternen, die sich bereits von dem uns viele Mitglieder noch in trastreiche Kernregion des Orionnebels in einem Feldstecher in einzelne Licht- den Dunkelwolken des Nebels verträgt sowohl eine höhere Vergrößerung punkte trennen lassen. ver­borgen bleiben. als auch einige Himmelsaufhellung. Zum Einhorn und darunter Nur die Kälte setzt ein Ende! Dem ambitionierten Teleskopbeobachter Bis Mitternacht durchlaufen auch die un- bietet sich noch eine reiche Auswahl un- scheinbaren Sternbilder Monoceros und zähliger weiterer interessanter Objekte. Puppis (Einhorn und Achterdeck des Sie sehen sich diese am besten mit etwas Schiffs, rund 20 Grad nördlich beziehungs- höheren Vergrößerungen von etwa 50- weise östlich von Sirius) ihre Kulmination. bis 150-fach an. Wir wollen hier nur den Hier verläuft die südliche Wintermilch- kleinen Planetarischen Nebel M 76 in der straße mit weiteren eindrucksvollen Ob- Westspitze des Perseus, die Galaxie in Kan- jekten für den Feldstecher oder ein kleines tenstellung (englisch: edge-on) NGC 891 Teleskop: Etwa zwei Grad östlich von ε Mo- im östlichen Zipfel der Andromeda, den nocerotis finden wir den etwa zwölf Bo- Supernova-Überrest M 1 (Krebsnebel) am genminuten großen offenen Sternhaufen Ostrand des Stiers, den Refle­xionsnebel M 78 im Orion (siehe Bild oben), und den NGC 2237, der von sechs hellen Sternen Klaus-Peter Schröder 40 Bogenminuten zwischen 6 und 8 mag dominiert wird. Schwenken wir nun nach Süden zum kleinen, mit –24,5 Grad Deklination sehr gleißend hellen Sirius, dessen Umgebung M 79 im Hasen nennen. Die Beobachtungs- von offenen Sternhaufen nur so wimmelt: liste des Winterhimmels ließe sich noch Nur vier Grad südlich, und daher leicht zu beliebig fortsetzen – nur die Kälte setzt der übersehen, steht der wirklich prächtige Beobachtung irgendwann ein Ende! Be- Der wohl bekannteste Gas- und offene Sternhaufen M 41 (38 Bogenminu- enden wir unseren Rundgang aber nicht, Staubnebel am nördlichen Sternhim- ten groß, 4,5 mag hell). Auf der Verbin- ohne nicht wenigstens mit dem Feldste- mel ist der große Orionnebel. Bernd dungslinie Sirius-Prokyon liegt M 50 (15 cher noch einen Blick auf die bereits im Hubl nutzte für diese Aufnahme ein Bogenminuten, 5,9 mag), und knapp 14 Südosten hoch stehende Praesepe geworKLAUS-PETER Schröder fen zu haben. Sechs-Zoll-Newton-Teleskop. Grad östlich von Sirius finden Sie das auf- www.astronomie-heute.de weit südlich stehenden Kugelsternhaufen Bernd Hubl Bernd Hubl der hellste galaktische Nebel am Januar 2010 63 Aktuelles Am Himmel: Der Himmel im Überblick N Abendhimmel ε α Herkules ega rW Leie 17h 18 h 19 h 16 15 b γ enBär ter hü h η α h 20 h 14 h NW δ Drache NO 60 γ Mi r za se ch de b us 80 α he Ke p Kle ine Ei rB är 22 h α Gro ße Polaris M b α Orion α 0 � ε Siri α γ b Hase s anu Erid –20 SO rsc hi ff 7h 6h Taube 5h 4h 3h Zeichenerklärung Gasnebel Offene Sternhaufen Kugelsternhaufen Galaxien α π � S Benutzung der Sternkarten: Die Ränder der Karten entsprechen dem Ho­ri­zont, ihre Mitten dem Punkt senkrecht über unseren Köpfen (dem Ze­nit). Für die rechts genannten Zeiten gibt die Karte den ungefähren Anblick des Sternenhimmels wieder. Drehen Sie dabei die Karte so, dass sich die Himmelsrichtung, in die Sie gerade blicken, unten befindet. Beispiel: Beim Blick in Richtung Norden drehen Sie die Karten um 180°, so dass das »N« am Rand der Karten unten steht. Auf etwa halber Höhe zwischen dem Horizont und dem Ze­nit sehen Sie dann den Po­lar­stern im Kleinen Bären und unweit davon den Großen Wagen, einen Teil des Sternbilds Gro­ßer Bär. Auffinden der hellsten Planeten: Der Mond und die Planeten befinden sich stets in der Nähe der Ekliptik, die in den Karten als rote Linie markiert ist. Die Ekliptik durchzieht die zwölf Sternbilder des Tierkreises. 64 Januar 2010 SW 2h b ht e β h 1 α 8h Ac h isc alf W M42 SuW-Grafik γ ra ze rn us W γ h 0 ad Hy b Rigel Gr Huoße nd r Fische 23.1. 25.1. en Stier ge u ho sus Pega b Pl 20 α Aldeb aran s nu Ura . 21.1 Mi n yo ok Pr tei k M 33 en er ein d Kl un H 27.1. γ b ej b α M31 eda Androm h+ us α Widder ad ge Be 9h b Dreiec ann s llin Ein ε Pers e m Fuhr eb Kr pe Zw i α ge γ Kapella Pollux ese Kastor Pra an 40 23 h γ α c we r Lö chl α b b 29.1. α α b p sio Kas /82 eia 81 b ine γ α an t ers 21h b ne De γ rB är Kle e Löw h 1. Se xt α α e b Giraffe 11 O Mars Wa ss hw an α Jagdhund h 12 80 Luchs 10 h ε α 60 31. Sc 13 h ε -1 0 1 2 3 4 Sternhelligkeit [mag] Himmelsanblick am Abend (linke Karte) für: 1. Dezemberhälfte 2009 2. Dezemberhälfte 2009 1. Januarhälfte 2010 2. Januarhälfte 2010 24:00 Uhr MEZ 23:00 Uhr MEZ 22:00 Uhr MEZ 21:00 Uhr MEZ Himmelsanblick am Morgen (rechte Karte) für: 1. Dezemberhälfte 2009 2. Dezemberhälfte 2009 1. Januarhälfte 2010 2. Januarhälfte 2010 8:00 Uhr MEZ 7:00 Uhr MEZ 6:00 Uhr MEZ 5:00 Uhr MEZ Sterne und Weltraum α N Andromeda g b 23 3h h us se h 0h h Kassiope ia +c a b 60 a Eid ec hs e Pe r 4 1h 2h 22 h NO NW Morgenhimmel 5htier S g 30.12. ann Fuhrm Venus b a us he a a b 80 g Schwan Den eb a e aff Gir Ke p ella Kap 21 h 6h r Luc les h 19 M ge Bäre Pro s 1. 3. Haar der Berenike rus a lan e Löw 20 h a 8 b er 5 r ge urn 0 1. 5. Sat SuW-Grafik trä en ng hla Sc nhüt M Kr eb ar M M3 Arktu Sch 18 h s Jagdhunde Nö Kr rdlic a on he e e ep es Pra ky a on 13 a r ine KleLöwe 40 a Jungfrau 17 h 9h An ta re s a Spika Wa age 11.1. . her 7.1 Bec –20 9.1. SO 16 h 15h e ng hla c ers s as W g 14h 13h SW 10h Rabe 11h 12h Kentaur S ng ng 16 18 www.astronomie-heute.de 20 22 0 Uhr MEZ 2 4 6 8 Januar 2010 65 SuW-Grafik fgang Sonnenau urn Sat Mondun tergang fg a fgang Merkurau Mondau Beginn der Dämmeru ng auf gan g runte rgan g Dämmeru ng 1. Febr. Jupit e ufg an Ende der 20. Jan. g rgan unte unterga Sonnen s Venu 10. Jan. g Merkuruntergang aufgang 1. Jan. Venus- Dämmerung, Mond- und Planetenlauf Ma rsa O er oß Gr Bär 7h rku Pol lux b 92 He b g W M 1.1. hs e g M a Leier a 60 Mizar Orion Zwillinge /82 81 ch Dra g Wega Pfeil Adler b a K asto h Klein80 er Bär Klei Hunner d 20 ris a Pol Mizar 50° g b g b Luchs M 92 40° α b Herkules Wega g M 13 Jagdhunde b α α b b g 10° d Krebs g Löwe Arktur Bärenhüter α α b Pollux Haar der Berenike α α Kastor M3 Gemma Nördliche Krone d 20° α Kleiner Löwe d Leier 30° Mars b 30.1. 2.1. α Regulus e Zwillinge Praesepe α b b g 18h 0° 17h M5 16h Schlangenträger 15h d 14h 13h 12h g Jungfrau 11h 10h 9h Nördliche Wasserschlange Sextant Einhorn α Becher α Venus Rabe d M8 14.1. -30° 8.1. Waage b Merkur Sonne M 20 α Groß r Schiffskompass 10.1. Antares d 12.1. Schütze Luftpumpe 3 -1 0 1 2 4 Sternhelligkeit in Größenklassen Wolf -40° p Achterschiff z s Teleskop Altar –60° Segel des Schiffes Zentaur Oben ist der Sternhimmel in einem Streifen von +40 bis –40 Grad Positionen der Planeten Winkelmaß um den Himmelsäquator dargestellt. Die rote geschwungene Linie Schiffskiel 1 Astronomische Einheit Süden der Himmelskugel). Die Positionen der Sonne und der Planeten sind 2010, 0h M am 15. Januar jeweils für den Monatsanfang eingezeichnet, die Pfeile zeigen die Mond kann sich maximal fünf Grad oberhalb oder unterhalb der Ekliptik aufhalten. Seine Positionen und Phasen sind für jeden zweiten Tag, jeweils für Mitternacht, angegeben. Links sehen Sie die Planetenbahnen im inneren Sonnensystem, wie sie sich einem Betrachter darbieten würden, der von oben auf die Erdbahnebene schaut. Gezeigt sind die Po­si­tionen der Planeten Merkur, Venus, Erde und Mars zu Mo­nats­an­fang, die Pfei­le ge­ben die bis zum Mo­nats­en­de zu­rückgelegte Strecke an. Das Widdersymbol markiert die Richtung zum Frühlingspunkt. Die Pfeile außerhalb der Marsbahn geben die Richtungen zu den äußeren Planeten Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun an und sind mit ihrem jeweiligen Symbol markiert. SuW-Grafik Unten sind die Planeten mit ihren Phasen aus der Fernrohrper­ spektive zum angezeigten Datum beziehungsweise zur Monats- mitte in einem einheitlichen Maßstab dargestellt: Ein Millimeter entspricht einer Bogensekunde. 10 Bogensekunden 5.1. 5.1. � � Ernst E. von Voigt 15.1. � 25.1. � 25.1. Januar 2009 � t repräsentiert die Ekliptik (den Schnittkreis der Erdbahnebene mit bis zum Monatsende zurückgelegte Bahn am Himmel an. Der 66 e h e -50° 7h M 24 -20° Südliche Krone Prokyon Kleiner Hund 8h 6.1. a Spika SuW-Grafik b Saturn -10° Schild α 4.1. � � Sterne und Weltraum h+c g Perseus α 50° α Kapella Deneb b b M31 g Eidechse Andromeda b 28.1. 26.1. Plejaden M 45 g Beteigeuze α Füchslein b Pegasus Fische 22.1. e d z M 42 g 5h 4h Orion Rigel 3h g 2h α 1h Füllen 24h Delphin 23h 20.1. Mira 22h α α ßer Hund Hase Eridanus -10° 16.1. 21.12. b Merkur -20° Sonne Venus -30° M 55 Schütze Südlicher Fisch Mikroskop Taube Merkur α n Schild 19.12. α Bildhauerwerkstatt 0° α Steinbock Ofen α 19h b Jupiter Fomalhaut b 20h Neptun b b 10° α 18.1. b Walfisch Sirius Atair 21h Wassermann Uranus b 20° Pfeil α g Fische Bellatrix b a g b Albireo α g 6h Leier 30° z b α 24.1. α Aldebaran α Wega h g M33 α Widder Stier α Schwan t b Dreieck 40° g b Fuhrmann d Südliche Krone -40° Grabstichel Pendeluhr Astronomische Ereignisse (Zeiten inPhönix MEZ) Kanopus α MEZ Maler Kranich -50° Inder Tag MEZ Ereignis 1. 1. 20:55 Achernar b Per (Algol, Bedeckungsveränderlicher, 2,1 – 3,4 mag) im Minimum α 22h Mond in größter Erdnähe (Perigäum, Entfernung = 358 682 Kilometer) 22:45 Austritt 85 Gem (5,4 mag) am dunklen Mondrand 4. 1. 2:55 Austritt p Leo (4,9 mag) am dunklen Mondrand 7. 1. 11:40 abnehmender Halbmond (letztes Viertel) 11. 1. 23h Venus in oberer Konjunktion (–3,9 mag) 12. 1. 7:30 letzte Morgensichtbarkeit der abnehmenden Mondsichel, tief im Südosten 15. 1. 8:12 Neumond (Ringförmige Sonnenfinsternis; Afrika, Indischer Ozean, China, siehe S. 68) 16. 1. 17:30 erste Abendsichtbarkeit der jungen, 1,5 Tage alten Mondsichel (Fernglas) 17. 1. 3h 18. 1. 21:20 -60° Maximum der Quadrantiden (Dauer rund drei Nächte, ergiebig!) Mond in größter Erdferne (Apogäum, Entfernung = 406 435 Kilometer) z Gem (3,6 – 4,2 mag, Cepheide) im Maximum T Cep (6,1 – 10,0 mag, Mirastern) im Maximum 20. 1. 17:05 Eintritt 19 Psc (5,3 mag) am dunklen, nördlichen Mondrand, bei fortgeschrittener Dämmerung im nördlichen Deutschland zu sehen 21. 1. 22:50 b Per (Algol, Bedeckungsveränderlicher, 2,1 – 3,4 mag) im Minimum 23. 1. 11:54 zunehmender Halbmond (erstes Viertel) 7h Merkur in größter westlicher Elongation (24,8 Grad) 18:18 Eintritt 5 Gem (5,9 mag) am dunklen Mondrand 19:50 Eintritt d Gem (3,5 mag) am dunklen Mondrand 21:55 Austritt d Gem (3,5 mag) am hellen Mondrand 25. 1. 27. 1. 28. 1. 29. 1. 30. 1. 31. 1. Kleinplanet (354) Eleonora in Opposition (9,6 mag) 23:38 Eintritt 63 Gem (5,3 mag) am dunklen Mondrand 21h Mars in Opposition zur Sonne (–1,3 mag) 7:18 Vollmond 10h Mond in größter Erdnähe (Perigäum, Entfernung = 356 593 Kilometer) 5:35 Eintritt o Leo (3,8 mag) am hellen Mondrand 6:30 Austritt o Leo (3,8 mag) am dunklen Mondrand www.astronomie-heute.de Januar 2009 67 Teleskop Aktuelles Am Himmel: Das Sonnensystem Nördliche Sichtbarkeitszone der partiellen Finsternis g gan g n t er rga un e t en g un nn an en rg nn te So un en n on 20 % ei iS be ni s 40 % r r Uh 60% e st 0 :3 fi n en n n So UT Ende bei Son nena ufg Maximum an bei S g onn ena ufg Beg an inn b g ei S o nnena ufgang e nd Ma Begin E xim n be um iS o b T Uh 8: is rn te s Fin 7 i art rp e ell n nis statt. Alle Uhrzeiten sind in UT angegeben. Von Mitteleuropa aus ist auch die partielle Phase nicht zu sehen. Der Lauf des Mondes nis statt. Da sich dann der Mond in Erdfer- bis zu 81 Prozent der Sonnenscheibe vom Zu Monatsanfang finden wir den noch fast ne aufhält und die Erde der Sonne beson- vollen Erdtrabanten an der Grenze zwi- ders nahe steht, reicht der scheinbare Mond bedeckt. Der zunehmende Mond zeigt sich be- schen den Sternbildern Zwillinge und Durchmesser unseres Trabanten nicht aus, reits am Abend des 16. Januar als extrem Krebs. Am 3. Januar passiert der Mond den die Sonnenscheibe vollständig zu verfins­ schmale Sichel knapp über dem Westhori- rötlich strahlenden Mars und wir finden tern. Maximal 11 Minuten und 7 Sekunden zont. Zwei Tage später finden wir die ihn 4,5 Grad südwestlich des hellen Sterns lang verdeckt die schwarze Neumond- Mondsichel sechs Grad oberhalb von Jupi- Regulus im Löwen. In den folgenden Ta- scheibe einen Großteil der Sonne und ist ter. Am 23. ist der zunehmende Halbmond gen lässt sich Mond in der zweiten Nacht- dabei von einem gleißend hellen Ring um- erreicht und der Erdtrabant ist rund fünf hälfte beobachten. Am 11. Januar dürften geben. Diese ringförmige Sonnenfinsternis Grad südlich von Hamal im Widder ent- wir tief am südöstlichen Horizont die ist die längste dieses Jahrtausends. Von Deutschland aus ist aber von ihr fernt. Zwei Tage später zeigt sich der Mond letztmals vor Neumond am 15. sichten. Wer den Neumond am 15. Januar am nichts zu sehen. In Wien lässt sich wenige Folgenächten passiert er b Tauri im Stier Minuten nach Sonnenaufgang um 7:43 Uhr und das Sternbild Zwillinge. Am 30. Januar Tag beobachten möchte, dem sei eine Rei- MEZ noch eine zu 0,8 Prozent verfinsterte strahlt der Vollmond vom Himmel. se zum Indischen Ozean oder an die Süd- Sonne sichten, von Budapest aus 2,4 Pro- spitze des indischen Subkontinents emp- zent. Die nächste, von Deutschland aus gut Die Planeten fohlen, sie­he die Grafik oben. An diesem zu beobachtende, partielle Sonnenfinsternis Merkur zeigt sich im Januar am Morgen- Tag findet eine ringförmige Sonnenfinster- findet am 4. Januar 2011 statt, dann werden himmel. Ab dem 16. kann der sonnennächs­ schma­le Sichel des abnehmenden Mondes nicht weit von den Plejaden und in den te Planet tief im Südosten in der Morgendämmerung erspäht werden. Merkur geht Julianisches Datum (UTC) an diesem Tag um 6:43 Uhr (alle Zeiten am 1. Januar 13:00 Uhr MEZ = 12:00 UTC 2 455 198,0 sind in MEZ und beziehen sich auf Frank- am 31. Januar 13:00 Uhr MEZ = 12:00 UTC 2 455 228,0 furt am Main) auf, Rund 20 Minuten später sollte er dann über dem Horizont zu sehen Sternzeit für Greenwich am 1. Januar um 0 Uhr UTC: t0 = 6h42m10s sein, klare Sicht vorausgesetzt. Am 22. Januar durchläuft der –0,1 mag helle Merkur Die Sternzeit für Greenwich für ein anderes Datum D um 0 Uhr UTC ergibt sich aus t0 zu: t0, D = t0 + 3m56s,.555 3 N. Dabei ist N die Anzahl der seit dem Monatsersten seine größte westliche Elongation von rund 25 Grad. Die Sichtbarkeitsperiode en- vergangenen Tage. det spätes­tens am 1. Februar, wenn Merkur Die gesuchte Sternzeit t auf der geo­gra­fischen Länge l und dem Beob­achtungs­ wegen seiner immer horizontnäheren zeitpunkt T in Weltzeit UTC ergibt sich zu: Stellung von der hellen Morgendämme- t = t0, D + l/15 + 1,002737909 3 T rung überstrahlt wird. l ist östlich von Greenwich positiv, westlich davon negativ. obere Konjunk­tion zur Sonne und ist daher Venus durchläuft am 11. Januar ihre in diesem Monat nicht zu sehen. 68 Januar 2010 Sterne und Weltraum NASA / Fred Espenak / SuW-Grafik Myanmar eine ringförmige Sonnenfinster- 00 rU e Südl ne d iche Sic htbarkeitszo Indischen Ozean, der Südspitze Indiens und : 30 7: 0 T hr U UT r h 0U 20 % 0U r UT 40 % 6:3 Am 15. Januar 2010 findet über dem 60 % 6 :00 U h 5: 30 Uhr U T 8 8 en 80 % Zon e der ringförmig maximale Dauer der ringförmigen Phase: 11m07s 0% Mars erreicht am 29. Januar die Oppo- Der Riesenplanet Jupiter tritt allmäh- Uranus lässt sich noch für kurze Zeit am sition zur Sonne. Er ist dann –1,3 mag hell lich von der Himmelsbühne ab und ist kein Abendhimmel beobachten. Er wechselt am und leuchtet in einem rötlich-gelben sehr auffälliges Objekt mehr. Am 5. wech- 15. vom Sternbild Wassermann in die Fi- Glanz. Der Rote Planet bewegt sich rück- selt Jupiter aus dem Steinbock in den Was- sche. Am Monatsanfang geht der grünliche, läufig durch das Sternbild Löwe und tritt sermann über. Zu Monatsanfang geht der 5,9 mag helle Planet um 22:57 Uhr unter, am 10. in den Krebs über. Am Tag der Op- –2,1 mag helle Jupiter um 20:28 Uhr unter, position geht Mars um 16:39 Uhr auf, kul- am Monatsende schon um 21:05 Uhr. Neptun beendet seine Abendsichtbar- miniert um 0:43 Uhr und geht um 8:32 am Monatsende schon um 19:07 Uhr. Saturn ist ein bevorzugtes Objekt der Uhr unter. Im Fernrohr zeigt sich nun ein zweiten Nachthälfte. Zu Monatsanfang dicht an der Grenze zum Wassermann. Am 14,1 Bogensekunden großes Scheibchen, lugt der 0,8 mag helle Ringplanet um 23:49 Monatsanfang geht der bläuliche, 8 mag auf dem sich bei guter Sicht helle und Uhr über den Horizont, zum Monatsende helle Planet um 20:19 Uhr unter, am Mo- dunkle Regionen seiner Oberfläche und bereits um 21:50 Uhr. Derzeit ist das Ring- natsende schon um 19:26 Uhr. die hellen Polarkappen sichten lassen (sie- system zu fünf Grad geöffnet und er- he hierzu auch SuW 12/2009, S. 54 – 55 und scheint daher noch sehr schmal. Mittler- Zwergplaneten SuW 11/2009, S. 82 – 86). Schon mit etwas weile blicken wir auf die Nordseite des (134 340) Pluto steht zu dicht bei der Son- Geduld lässt sich auch die Rotation des Ringsystems, auf Saturn hat der sieben- ne und ist daher in diesem Monat nicht zu Planeten erkennen, der sich mit einer Pe- jährige Nordfrühling begonnen. beobachten. keit. Er befindet sich im östlichen Steinbock Tilmann Althaus riode von 24 Stunden und 37 Minuten nur West Achse dreht. Derzeit sind fünf irdische Späher in der Nähe des Roten Planeten aktiv, drei davon in Umlaufbahnen. Nach wie vor ebenfalls in Betrieb sind die mittlerweile vor sechs Jahren auf dem Mars gelandeten Rover Spirit und Opportunity, die eigentlich nur je 90 Tage auf dem Mars durchhalten sollten. Erscheinungen der Galileischen Jupitermonde Tag MEZ Ereignis 3. 19:31 Europa BA 5. 18:25 Europa SE 7. 17:48 Io DA; 18:39 SA 8. 18:05 Io VE 12. 18:10 Europa SA 13. 18:58 Ganymed BA 21. 18:44 Europa VE 23. 18:39 Io DE 30. 18:23 Io DA 31. 18:20 Io VE 18:21 Ganymed DA V = Verfinsterung durch Jupiters Schatten, S = Schattenwurf auf Jupiter, B = Bedeckung durch Jupiter, D = Durchgang vor der Jupiter­ scheibe, A und E = Anfang und Ende der Erscheinung 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 Uhrzeit System I System II 1. 1. 1:00 MEZ 224,4° 52,5° 0,102 0,610 6,095 36,568 5,682 157,637 136,367 0,101 0,604 6,042 36,250 2,504 150,010 60,100 Zunahme in 10 s 1 min 10 min 1h 10 h 1d 10 d www.astronomie-heute.de 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 Europa Ganymed Callisto Zentralmeridiane des Jupiter Europa Ganymed Callisto West Ost Io Io Tag Jupitermonde S VE Ost Dione Hyperion Rhea Titan Iapetus S N S VE N S VE VA Saturnmonde W O Oliver Montenbruck / SuW-Grafik wenig langsamer als die Erde um seine N VE S N VA, VE = Anfangs- und Endpunkte der Verfinsterung durch den Schatten Jupiters N scheinbare Bahnen der Saturnmonde am Himmel Januar 2010 69 Planetoiden Meteore Bahn von (354) Eleonora Im Januar ereignen sich zahlreiche enge Die Beobachtungsbedingungen für den Kleinplaneten Meteorstrom der Quadrantiden sind 2010 und anderen Himmelsobjekten. Unter an- leider nicht ideal. Wegen seiner Bedeu- zwischen Krebs derem zieht am 29. Januar (532) Herculina an der allerdings recht lichtschwachen tung in der Meteorastronomie möchte 1.2. ich dennoch auf ihn eingehen und Sie zu 25 Galaxie NGC 4394 vorbei, und nur einen Beobachtungen anregen. Den dichtesten 20 Tag später wandert (2) Pallas durch die Teil des Stroms werden wir am Abend des 15 äußeren Bereiche des hellen Kugelsternhaufens M 5. Mit einem gegenseitigen Ab1.1. 25 stand von nur etwa 25 Bogensekunden ausgesprochen eng ist die Begegnung zwi- sich zwischen dem Bärenhüter (Bootes), dem Herkules und dem Drachen. Daher Wasserschlange d 15.12. 22. Januar. gegen 20 Uhr MEZ. Der Radiant befindet 5 e schen (64) Angelina und PPM 125869 am 3. Januar durchqueren, wahrscheinlich b 10 (64) Angelina entdeckte am 4. März h 1861 der deutsche Astronom Ernst Wil- s 3 4 5 6 7 8 9 helm Leberecht Tempel in Marseille. Sie kommt am 29. Januar im Sternbild Krebs steht er zu dieser Zeit leider so knapp Ernst E. von Voigt Begegnungen über dem Horizont, dass man trotz der vielen Teilchen, welche die Erde treffen, nur wenige davon in der Atmosphäre über Mitteleuro­pa aufleuchten sieht. Optimal sind diesmal Beobachtungsorte im in eine sehr günstige Opposition zur Son- (18) Melpomene steht im Walfisch und nordöstlichen Asien. Beobachter in Nord- ne und erreicht mit 10,2 mag ihre größt- kulminiert zu Jahresbeginn bereits um deutschland oder noch weiter im Norden mögliche Helligkeit. Bei ungünstigen Op- 19:27 Uhr mit einer Helligkeit von 9,7 mag. Europas können zur Maximumszeit nur positionen ist der Aste­roid etwa 1,5 mag Nach dem 10. Januar ist der Planetoid wie- einige wenige, dafür aber sehr lange Spu- lichtschwächer. Der knapp 100 Kilometer der schwächer als 10 mag. ren von Quadrantiden-Meteoren sehen. (354) Eleonora kommt am 25. Januar Erst auf geografischen Breiten südlich von exzentrischen im Krebs in Opposition zur Sonne und etwa 60 Grad Nord steht der Quadranti- (e = 0,13) und um gut ein Grad gegen die wird dabei 9,6 mag hell. (siehe die Auf- den-Radiant im Norden hoch genug, um Ekliptik geneigten Bahn einmal in 4,4 Jah- suchkarte oben) Dieser Kleinplanet kulmi- auch verwertbare Meteorzahlen zu liefern. ren. Bei seiner sehr engen Begegnung mit niert Anfang Januar um 2:26 Uhr, am Mo- Seine genaue Position befindet sich bei PPM 125869 am 22. Januar lässt sich (64) a = 230 Grad, d = +49 Grad. Angelina besonders leicht auffinden (sie- natsende um 0:05 Uhr. (532) Herculina im Sternbild Haar der he Tabelle unten). große Himmelskörper umrundet die Sonne auf einer mäßig Die folgenden Morgenstunden des Berenike wird, wie (354) Eleonora, zu Mo- 4. Januar werden wegen des höher ste- Die zunächst 7,2 mag helle (4) Vesta be- natsbeginn heller als 10 mag. Der Plane- henden Radianten deutlich bessere Qua- wegt sich durch den Löwen und kulmi- toid erreicht seine größte Höhe um 5:50 drantiden-Raten zeigen, doch verdirbt niert am Monatsanfang um 4:28 Uhr. Bis Uhr. Ende Januar steht der mittlerweile dann der noch recht dicke, abnehmende Ende Januar ist die Helligkeit deutlich auf Mond den Spaß. Das Streulicht wird viele 6,5 mag angestiegen, und die Südstellung rund 9,4 mag helle Himmelskörper bereits um 4:15 Uhr im Süden. verfrüht sich auf 2:23 Uhr. und dadurch die sichtbare Meteorrate re- Michael Sarcander schwache Sternschnuppen schlucken duzieren. Die Quadrantiden-Teilchen tre- Planetoiden: Nahe Begegnungen mit anderen Himmelskörpern ten mit 41 Kilometer pro Sekunde in die Tag MEZ teore mit mittleren Geschwindigkeiten. 2. 1. Planetoid Erdatmosphäre ein und verursachen Me- mPl [mag] Abstand und P. W. 6:00 (349) Dembowska 11,9 3,09 158° α2 Lib 2,7 14h50m, 9 -16°039 etwas nach dem 10. Januar nachweisen, 7. 1. 20:00 (111) Ate 11,2 2,0 294 SAO 77295 6,3 5 35,9 +27 40 wie eine umfangreiche Auswertung von 9. 1. 0:55 (11) Parthenope 10,2 9,0 189 c2 Ori 4,6 6 03,9 +20 08 Videobeobachtungen 9. 1. 5:05 (2) Pallas 9,4 6,0 166 SAO 140177 6,2 14 51,0 -0 15 Beobachtungen nach dem Maximum – in 15. 1. 23:30 (52) Europa 10,6 4,0 23 110 Tau 6,1 5 23,6 +16 42 17. 1. 22:00 (18) Melpomene 10,1 9,5 198 SAO 129695 6,3 2 06,5 +0 02 diesem Jahr bei deutlich abnehmendem 18. 1. 4:00 (11) Parthenope 10,5 9,0 20 U Ori1) var. 5 55.8 +20 11 22.1. 19:00 (64) Angelina 10,4 0,25! 210 PPM 125869 7,1 8 53,8 +17 33 24. 1. 23:10 (130) Elektra 11,6 4,0 222 SAO 114722 6,0 6 58,9 +3 36 25. 1. 18:20 (18) Melpomene 10,2 9,0 151 SAO 110456 5,6 2 18,0 +1 45 28. 1. 1:35 (196) Philomela 11,2 6,5 193 o Gem 4,3 7 43,3 +28 53 28. 1. 20:00 (3) Juno 9,5 7,0 188 39 Cet 5,4 1 16,6 -2 30 29. 1. 18:00 (532) Herculina 9,5 7,0 143 NGC 43942) 10,9 12 25,9 +18 13 den Quadrantiden – also Stern­schnuppen, 30. 1. 3:00 (2) Pallas 9,3 6,5 43 M 53) 5,8 15 18,6 +2 05 die sich auf den oben genannten Punkt 31. 1. 4:00 (12) Victoria 11,9 4,5 165 SAO 182873 6,1 14 47,2 -21 19 zurück verlängern lassen – und sonstigen 31. 1. 19:00 (71) Niobe 11,8 3,5 243 SAO 40881 6,4 6 08,4 +41 03 Meteoren ist dabei ausreichend. Wichtig Objekt mObj [mag] Position 2000 a d 1) Mira-Stern, 4,8 mag – 12, 8 mag, Periode 372 Tage, Maximum im Februar; 2) Galaxie Typ SBb, Größe 3,99 3 3,59; 3) Kugelsternhaufen, Durchmesser 179 70 Januar 2010 Die Quadrantiden lassen sich noch bis kürzlich zeigte. Mondlicht – sind daher ebenfalls wertvoll, wenn auch nicht so unterhaltsam wie solche während des Maximums. Ihre Beobachtungen werden wie im­mer gerne unter www.imo.net entgegengenommen. Eine Unterscheidung zwischen ist, dass Sie die Grenzhelligkeit zur Zeit der Beobachtung am besten mehrfach reSterne und Weltraum gistrieren, da sich die jeweiligen Meteor­ zählungen nur mit dieser Kenntnis auf ein vergleichbares Maß bringen lassen. Datum diffuses Radiantengebiet, das als Anthe- Anthelionquelle lionquelle bezeichnet wird. Das Zentrum a d ligkeiten bestimmen, die sich in einer Ver- 31. Dezember 112° +21° nuar von den Zwillingen durch den Krebs teilungstabelle im Beobachtungsformular 5. Januar 117° +20° 10. Januar 122° +19° in Richtung Löwe (siehe nebenstehende zusammenfassen lassen. Wie immer lässt sich neben den ei- 15. Januar 127° +17° 20. Januar 132° +16° 25. Januar 138° +15° 30. Januar 143° +13° Optional können Sie auch die Meteorhel- gentlichen Meteorströmen auch im Januar eine Häufung von Sternschnuppen beobachten, die aus der Ekliptikebene b 1.2. g Jagdhunde 25. Bärenhüter d 20. 15. r s 3 4 5 6 7 8 dieses Gebiets wandert im Laufe des Ja- Tabelle). Die Eintrittsgeschwindigkeit dieser ekliptikalen Teilchen unterliegt einer großen Streuung um einen mittleren Wert von 30 Kilometern pro Sekunde. Rainer Arlt Kometenbahndaten im Januar Bahn von C/2007 Q3 (Siding Spring) Ernst E. von Voigt stammen. In dieser wiederum gibt es ein Meteorströme im Januar 10. 5. 9 e Kometen Der Schweifstern C/2007 Q3 (Siding Spring) verliert momentan nur geringfü- 1.1. Komet in nur 1,2 Grad Abstand am 3 mag hellen Stern Gamma im Bärenhüter vorbei. Der nahezu volle Mond macht eine Beobachtung dieser engen Begegnung allerdings praktisch unmöglich. Davon abgesehen ist C/2007 Q3 aber ab der zweiten Nachthälfte in Teleskopen ab 15 Zentimeter Durchmesser gut zu beobachten. Das gleiche Instrumentarium eignet sich für den kurzperiodischen Kometen 81P/Wild, der am 22. Februar seine Sonnennähe durchläuft. Seine Helligkeit steigt in diesem Monat deutlich von 11 auf 10 mag an. Auch 157P/Tritton wird im Februar sein Perihel durchlaufen. Dieser kurzperio­ dische Komet mit einer Umlaufszeit von 6,3 Jahren wird aber kaum heller als 12 mag werden. Für visuelle Beobachtungen sind daher Instrumente mit mehr C/2007 Q3 (Siding Spring) 81 P/Wild 157P/Tritton Periheldurchgangszeit T 2009 Okt. 7,2885 2010 Febr. 22,7485 2010 Febr. 20,4852 q (AE) 2,251609 1,597838 1,360609 e 1,000186 0,537369 0,601221 Perihel w 2,°0977 41,°8137 148,°6970 Knoten W 149,°4133 136,°0972 300,°1168 Inklination i 65,°6504 3,°2375 7,°2783 H0 [mag]/n 4,5/4 7,0/6 10,0/4 Kometenephemeriden im Januar Datum D [AE] r [AE] m1 [mag] C/2007 Q3 (Siding Spring) , 3 +23°349 25. 12. 13h34m 30. 12. 13 43,8 +25 19 4. 1. 13 53,1 +27 10 9. 1. 14 02,3 +29 06 14. 1. 14 11,2 +31 07 19. 1. 14 19,9 +33 12 24. 1. 14 28,2 +35 20 29. 1. 14 36,2 +37 31 2,345 2,310 2,279 2,252 2,230 2,213 2,200 2,193 2,424 2,445 2,467 2,491 2,515 2,540 2,567 2,594 10,2 10,2 10,2 10,2 10,2 10,3 10,3 10,3 3. 2. +39 42 2,192 2,621 10,4 +10°79 +0 10 -0 46 -1 39 -2 30 -3 17 -4 01 -4 40 -5 16 1,311 1,703 11,1 94°,8 35°,1 293° 1,257 1,205 1,154 1,106 1,060 1,016 0,975 0,936 1,687 1,672 1,658 1,646 1,635 1,625 1,617 1,610 10,9 10,8 10,6 10,5 10,3 10,2 10,1 10,0 97,0 99,2 101,4 103,8 106,1 108,6 111,2 113,8 35,4 35,5 35,5 35,5 35,3 35,0 34,6 34,1 293 293 293 293 292 292 291 291 gig an Helligkeit, die zwischen 10 und 10,5 mag beträgt. Am 29. Januar wandert der Komet Position 2000 a d 14 43,8 81P/Wild ,0 25. 12. 11h55m 30. 12. 4. 1. 9. 1. 14. 1. 19. 1. 24. 1. 29. 1. 3. 2. 12 06,0 12 16,9 12 27,7 12 38,4 12 48,8 12 59,0 13 08,8 13 18,3 Elong. Phase P. W. 82°,6 85,9 89,1 92,1 95,0 97,8 100,3 102,7 23°,7 23,7 23,5 23,2 22,9 22,6 22,2 21,7 300° 298 296 294 292 289 286 283 104,7 21,3 280 157P/Tritton 25. 12. ,7 0h05m +11°049 1,099 1,507 12,0 92°,5 40°,7 67° 30. 12. 0 15,5 +11 39 1,112 1,484 11,9 89,9 41,5 66 als 20 Zentimeter Öffnung erforderlich. 4. 1. 0 26,2 +12 19 1,126 1,463 11,9 87,6 42,2 66 Gegen Monatsende, am 30. Januar, passiert 9. 1. 0 37,7 +13 03 1,139 1,443 11,9 85,4 42,8 66 dieser Komet in weniger als ein Grad Win- 14. 1. 0 50,0 +13 49 1,151 1,426 11,8 83,4 43,3 66 kelabstand die Galaxie M 74 in den Fischen. 19. 1. 1 03,0 +14 39 1,164 1,410 11,8 81,6 43,7 66 Auch hier haben wir aber leider wieder Pech, denn genau an diesem Tag ist Vollmond! Michael Möller www.astronomie-heute.de 24. 1. 1 16,8 +15 31 1,177 1,396 11,8 79,9 44,0 67 29. 1. 1 31,3 +16 23 1,191 1,385 11,8 78,4 44,2 67 3. 2. 1 46,5 +17 16 1,205 1,375 11,8 77,1 44,3 68 Januar 2010 71 Aktuelles Am Himmel: Objekte des monats Der Sternhimmel steht die zentrale Figur des prächtigen mund auch »Siebengestirn« genannt), Die langen Nächte des Januar lassen fast Himmelsjägers Orion, der weißlichblaue nordöstlich von ihm sehen wir die Zwil- den gesamten Sternhimmel Revue passie- Stern Rigel funkelt hell an seinem west- linge mit den Sternen Kastor und Pollux. ren – und einige der beobachtbaren Stern- lichen Fuß, und die auffällig rötliche Be- Südöstlich des Orions begegnen wir Proky- bilder erwartet man in dieser Jahreszeit teigeuze leuchtet an seiner östlichen on im Kleinen Hund und, tief im Südosten absolut nicht: So können wir gegen 18 Uhr Schulter. Über dem Orion thront das Ster- funkelnd, dem hellen Sirius im Großen im Westen tatsächlich noch das Sommer- nenfünfeck des Fuhrmanns mit der hellen dreieck untergehen sehen! Früh am Mor- Kapella. In einer dunklen Nacht können Hund. Nach Mitternacht verändert sich der gen dagegen kommt tief am Südosthori- wir hier auch das matte Band der Winter- Anblick des Sternhimmels bereits merk- zont schon der rote Riesenstern Antares milchstraße, von der Kassiopeia (dem lich. Trotz der meist beißenden Kälte der im Kopf des Sternbilds Skorpion hervor, »Himmels-W«) und dem Perseus her kom- Januarnacht erobern nun allmählich die und der restliche Himmel wird von den mend, absteigen sehen. markanten Frühlingssternbilder den Nordwestlich vom Orion stehen der Südosthimmel – allen voran der Löwe, Der eigentliche Winterhimmel ist da- gelbliche Riesenstern Aldebaran, die Hya- gefolgt vom Stern Spika in der Jungfrau gegen besonders gut am späten Abend ab den und der bekannte und auffällige of- und dem Bärenhüter Bootes. etwa 22 Uhr zu sehen. Hoch im Süden fene Sternhaufen der Plejaden (im Volks- Frühlingssternbildern beherrscht. Klaus-Peter Schröder Doppelsterne im Januar Namen der Sternbilder Deutscher Name Lateinischer Name Abkürzung Name Sternbild Achterdeck Einhorn Eridanus Fuhrmann Großer Hund Hase Luchs Kleiner Hund Orion Perseus Stier Zwillinge Puppis Monoceros Eridanus Auriga Canis Major Lepus Lynx Canis Minor Orion Perseus Taurus Gemini Pup Mon Eri Aur CMa Lep Lyn CMi Ori Per Tau Gem 56 Per 5 Aur 14 Ori i Lep k Lep h 3752 118 Tau 32 Ori 33 Ori d Ori l Ori e Mon Perseus Fuhrmann Orion Hase Hase Hase Stier Orion Orion Orion Orion Einhorn Position 2000 a d ,6 4h24m 5 00,3 5 07,9 5 12,3 5 13,2 5 21,9 5 29,3 5 30,8 5 31,2 5 32,0 5 35,2 6 23,8 Abstand P. W. Helligkeiten Bemerkungen [mag] +33°589 +39 23 +8 30 -11 52 -12 57 -24 46 +25 09 +5 56 +3 17 +0 22 +9 56 +4 35 4,20 3,7 0,7 12,7 2,6 3,2 4,8 1,0 1,8 52,8 4,4 13,4 22° 265 344 337 358 97 206 43 27 0 43 27 Helligkeit, Bemerkungen 5,9/ 8,7 6,0/ 9,7 5,8/ 6,5 4,5/10,8 4,5/ 7,4 5,4/ 6,6 5,9/ 6,7 4,5/ 5,8 5,8/ 7,1 2,2/ 6,3 3,6/ 5,5 4,5/ 6,5 P = 198,9 a Positionen siehe nebenstehende Karte Deep-Sky-Objekte im Januar Katalognummer und Eigennamen Sternbild Position 2000 a d Art und Typ1) M 45 Stier ,0 3h47m +24°079 OH (I 3r) 1099 NGC 1582 Perseus 4 31,9 +43 49 OH (IV 2p) 379 7,0 mag NGC 1647 Stier 4 46,0 +19 04 OH 459 200 Sterne ab 8,6 mag IC 2118 Eridanus 5 06,4 –7 16 R NGC 1904 = M 79 Hase 5 24,2 –24 32 KH (V) 7,98 7,7 mag IC 418 Hase 5 27,5 –12 42 PN 0,92 9,5 mag NGC 1912 = M 38 Fuhrmann 5 28,7 +35 51 OH (III 2m) 219 6,4 mag; 100 Sterne ab 8 mag M 1 Stier 5 34,5 +22 01 SNR 89 3 49 NGC 1976 = M 42 Orion 5 35,3 –5 24 HII 909 3 609 4,0 mag; Großer Orionnebel NGC 1960 = M 36 Fuhrmann 5 36,3 +34 09 OH (II 3m) 129 6,0 mag; 60 Sterne ab 9 mag NGC 2068 = M 78 Orion 5 46,8 +0 05 R 89 8,0 mag NGC 2099 = M 37 Fuhrmann 5 52,3 +32 33 OH (II 1r) 249 5,6 mag; 150 Sterne ab 9 mag NGC 2168 = M 35 Zwillinge 6 09,0 +24 21 OH (III 2m) 289 5,1 mag; 120 Sterne ab 8 mag NGC 2175 Orion 6 09,7 +20 29 OH (IV 3p) 189 6,8 mag NGC 2237 Einhorn 6 31,7 +4 56 HII NGC 2287 = M 41 Großer Hund 6 46,0 –20 45 OH (II 3m) 389 4,5 mag NGC 2323 = M 50 Einhorn 7 02,1 –8 23 OH (II 3m) 169 5,9 mag NGC 2392 Zwillinge 7 29,2 +20 55 PN NGC 2422 = M 47 Achterschiff 7 36,6 –14 29 OH (III 2m) 299 4,4 mag; 25 Sterne ab 5 mag NGC 2419 Luchs 7 38,1 +38 53 KH 49 10,3 mag; »intergalaktischer Wanderer« NGC 2437 = M 46 Achterschiff 7 41,8 –14 49 OH (III 2m) 279 6,1 mag; 150 Sterne ab 6 mag 1179 3 189 909 3 669 0,339 1,5 mag; Plejaden Hexenkopfnebel 8,4 mag; Krebsnebel Rosettennebel 9,1 mag; Eskimonebel 1) HII = HII-Region; KH = Kugelsternhaufen; OH = Offener Sternhaufen; PN = Planetarischer Nebel; R = Reflexionsnebel; SNR = Supernova-Überrest 72 Januar 2010 Sterne und Weltraum Luchs NGC 1582 NGC 2419 Krebs Perseus 5 Fuhrmann 56 M38 M36 M37 M35 Zwillinge 118 NGC 2392 M45 M1 Stier NGC2175 NGC 1647 Kleiner Hund l Orion NGC 2237 e 14 32 33 M78 M 50 d Einhorn M42 IC2118 M46 M47 Achterdeck Ernst E. von Voigt / SuW-Grafik Großer Hund 1 2 HII, R, SNR 3 KH www.astronomie-heute.de 4 5 OH k Hase M41 0 i IC 418 Eridanus M 79 h 3752 6 PN Der Sternhimmel am 15. Januar um 0 Uhr MEZ in Richtung Süden. Die in den nebenstehenden Tabellen aufgelisteten Doppelsterne und Deep-Sky-Objekte sind markiert. Januar 2010 73 t r +30° u τ σ b Zwillinge i +25° Stier +20° Ernst E. von Voigt / SuW-Grafik Ernst E. von Voigt α ε k µ e NGC 1647 NGC 2392 δ d3 d1 d2 z ν +20° a λ g +15° r 5h p 4h30m Aufsuchkarte für den Sternhaufen NGC 1647 im Sternbild Stier γ +15° 7h30m 7m x 6h30m Aufsuchkarte für den Eskimonebel NGC 2392 im Sternbild Zwillinge Der übersehene Sternhaufen NGC 1647 und der Eskimonebel lich zur Entfernung, die fast dem Vierfa- Haben Sie schon mal vom lockeren, aber areal überblicken können. Bei einem durch interstellare Absorption im Taurus- reichen offenen Sternhaufen NGC 1647 ge- kleineren Feld, das heißt bei höheren Ver- Dunkelwolkenkomplex um gut 1 mag ge- hört oder ihn gar selbst beobachtet? Mit größerungen, geht der Haufencharakter schwächt. Das Alter von NGC 1647 bezif- einer Helligkeit von 6,4 mag, der beacht- verloren. Sie können in diesem Fall also fert die Fachliteratur übereinstimmend lichen Größe von 45 Bogenminuten und mit demselben Okular, mit dem Sie den auf 150 Millionen Jahre, das heißt dieser bis zu 200 sichtbaren Mitgliedssternen, Sternhaufen von Aldebaran aus aufsu- Haufen ist kaum älter als die Plejaden, dazu noch auf +19 Grad Deklination gut chen, auch gleich die eigentliche Beobach- aber schon sichtlich verstreuter. am Winterhimmel positioniert, hätte tung durchführen (siehe Bild unten). dieses Objekt eigentlich eine Messier- chen des Abstands zu den Plejaden entspricht, wird sein Sternenlicht auch noch Vor kurzem wurde in NGC 1647 ein interessanter sich bedeckender Doppelstern aber ein Platz auf jeder Beobachtungsliste Bedeckender Doppelzwerg als Testfall zu – aber nichts dergleichen! Und das alles NGC 1647 steht etwa 1800 Lichtjahre von kühlen, massearmen Zwergsternen vom nur, weil die unweit stehenden Plejaden uns entfernt und erreicht eine wahre Spektraltyp M besteht. Mit Hilfe ihrer ge- alle Blicke auf sich ziehen; so ungerecht Ausdehnung von 23 Lichtjahren. Zusätz- genseitigen Bedeckungen lassen sich die Nummer verdient. Zumindest stünde ihm gefunden (siehe Hebb et al., Astronomical Journal 131, S. 555ff., 2006), der aus zwei Peter Wienerroither kann es auch in der Astronomie zugehen! Um NGC 1647 die rechte Beobachtungsehre zu erweisen, bedarf es keiner großen Suchanstrengung, denn er steht knapp vier Grad nordöstlich vom hellen, orangefarbenen K-Riesen Aldebaran Wenig bekannt ist (α Tauri) und den bekannten Hyaden im der offene Stern- Stier (siehe Aufsuchkarte oben). Nur in ei- haufen NGC 1647 ner dunklen Nacht zeigt sich dieser Stern- im Sternbild Stier, haufen schon in einem Feldstecher oder der sich über rund größeren Sucher als blasses Lichtwölk- 45 Bogenminuten chen, da er recht verstreut ist. Will man erstreckt. Peter die einzelnen Sterne von NGC 1647 ab ei- Wienerroither ner Helligkeit von 8,6 mag auflösen, um verwendete ein so den Haufen auch bei aufgehelltem 160-Millimeter- Himmel finden zu können, benötigen Sie Teleskop vom Typ schon das Teleskop selbst. Am besten be- Takahashi Epsilon nutzen Sie ein Weitfeldokular mit nur und eine Canon EOS etwa 50- bis 60-facher Vergrößerung, so 10D, um dieses Bild dass Sie mindestens ein Grad Himmels­ abzulichten. 74 Januar 2009 15 Bogenminuten Sterne und Weltraum Radien und Massen der beiden Partner- Eindruck eines Gesichts in einer weiten sterne ziemlich genau ermitteln. Vom Kapuze (siehe Bild unten)! In einer kalten Sternhaufen sind auch das Alter und die Winternacht denkt man da natürlich so- Entfernung recht gut bekannt. Daher ha- gleich an den namensgebenden Eskimo. ben wir hier einen sehr interessanten Testfall für die Entwicklungsmodelle von Ein ganz heißes Objekt massearmen Sternen mit Massen unter- Man schätzt die Entfernung des Eskimo- halb von 0,5 Sonnenmassen, die derzeit nebels auf etwa 3000 Lichtjahre, was einen noch einige Unzulänglichkeiten aufwei- wahren Durchmesser von 0,7 Lichtjahren sen. So werden hier noch immer die Ab- ergibt. Die äußere Hülle strömt mit nur 16 sorptionseigenschaften der Gase in ihren Kilometern pro Sekunde nach außen und Atmosphären notorisch unterschätzt, vor ist der letzte »kühle Wind« des vormaligen allem, weil immer noch viele Molekülban- roten Riesensterns. Der freigelegte, sehr den keine Berücksichtigung finden. Dies heiße Kern des Sterns ionisiert nun diese führt dazu, dass die berechneten Modell- Hülle mit seiner Strahlung und schiebt sterne 10 bis 15 Prozent zu klein sind, und sie zugleich mit einem schnellen heißen im sichtbaren Licht bis zu 50 Prozent zu Wind nach außen. Die verdichtete Auf- hell ausfallen. Der Astrophysiker kann prallzone des schnellen inneren Winds also von NGC 1647 noch viel lernen. auf die langsame äußere Hülle zeigt sich uns in Form der hellen inneren Hülle, die Passend zur Jahreszeit: der Eskimonebel mit 60 Kilometer pro Sekunde expandiert. Aus diesem Bereich, der eine stark erhitzte Der kompakte und flächenhelle Planeta- Stoßwellenfront beherbergen dürfte, beob­ rische Nebel NGC 2392 macht dem Namen achtete der europäische Röntgensatellit seiner Objektklasse alle Ehre, denn mit 17 XMM-Newton sogar Röntgenstrahlung, 45 die das Vorkommen von zwei Millionen beziehungsweise Bogensekunden Durch­messer und 9 mag Helligkeit sieht Kelvin heißem Gas belegt. seine fast runde, zweischalige Hülle zu- Vermutlich ist NGC 2392 in Wirklichkeit nächst aus wie ein defokussiertes Geister- gar nicht so rund wie er aussieht, sondern bild von Jupiter. Im Sucher ist dieser Pla- bipolar geformt, wobei wir in seine Pol­ netarische Nebel aber nicht von einem achse hineinblicken. Hier in der Sichtlinie schwachen Sternchen zu unterscheiden. ist bereits der schnelle heiße Wind durch Tasten Sie sich daher im südöstlichen Be- die äußere Hülle durchgebrochen und reich des Sternbilds Zwillinge, von δ Gem weist ungebremst eine Geschwindigkeit (3,5 mag) ausgehend, um zwei Grad nach von 200 Kilometern pro Sekunde auf. Da- Südosten vor (siehe Aufsuchkarte oben). für gibt es spektroskopische Hinweise – Untersuchen Sie dann im fraglichen Ziel- trotz der Kälte der Nacht ist der Eskimone- gebiet die im Sucher gerade noch sicht- bel also ein ganz heißes Objekt! baren Sternchen mit dem Teleskop bei 60-facher Klaus-Peter Schröder Vergrößerung. Schon beim zweiten oder dritten Versuch wird sich einer davon als der gesuchte Planetarische Nebel entpuppen. Michael Karrer mindestens Für die eigentliche Beobachtung dürfen Sie gerne eine höhere Vergrößerung nutzen, denn der Nebel ist recht flächenhell. Steigern Sie die Vergrößerung ruhig bis zur Millimeterzahl der Öffnung, sofern es die Luftruhe erlaubt. Schon ein kleineres Teleskop zeigt die doppelte 45 Bogenminuten Hüllenstruktur: eine helle, nur 17 Bogensekunden große Zentralregion in der blassen, 45 Bogensekunden großen Au- Der Eskimonebel, ein Planetarischer Nebel, ßenhülle. Eine mittlere Öffnung macht befindet sich im Sternbild Zwillinge. Seine bei ruhiger Luft auch den etwa 10,5 mag äußere Hülle, die »Kapuze«, erstreckt sich hellen Zentralstern sichtbar. In einem grö- über rund 45 Bogensekunden. Michael ßeren Teleskop mit Öffnungen zwischen Karrer fotografierte ihn mit einem 12 bis 16 Zoll ergibt sich mit der ovalen Sieben-Zoll-Refraktor von Meade und einer inneren Hülle und ihren Strukturen der CCD-Kamera des Typs Starlight MX7c. www.astronomie-heute.de Januar 2009 75 Ernst E. von Voigt NGC 2419 steht sieben Grad nördlich und etwas östlich von Kastor (a Gemino- h +40° 8 ,1 rum, siehe Aufsuchkarte links) bei 7h38m und +38°539. In meinem 7 3 50-Fernglas NGC 2419 Luchs konnte ich NGC 2419 zwar nicht sehen, Luchs aber ein Zwei-Zoll-Refraktor kann ihn bei Fuhrmann Fuhrmann höheren Vergrößerungen durchaus zeigen. In meinem 130-Millimeter-Refraktor von +35° q o Starfire erkenne ich den Kugelsternhaufen bei 20-fach als kleinen diffusen Nebelball p mit nur geringer zentraler Helligkeitszua r Zwillinge nahme und ohne den Hauch einer Struktur. 55-fach enthüllt einen 13 mag hellen t +30° Stern etwa 1,5 Grad westlich: mit indi- s b 7h30m 7h Aufsuchkarte für rektem Sehen erstreckt sich der Halo bis den Kugelsternhau- zu diesem Stern, der maximale visuell er- fen NGC 2419 im fasste Durchmesser beträgt somit drei Bo- Sternbild Luchs genminuten (siehe Bild unten). Es gibt keinen klar abgegrenzten Kern, Der Kugelsternhaufen NGC 2419 im Sternbild Luchs aber eine leicht hellere innere Region mit Der nur 10,3 mag helle und vier Bogen- tativ an unsere Galaxis gebunden. Deshalb sekunden. Ihre Fläche ist zwar eindeutig minuten Kugelsternhaufen gab Harlow Shapley ihm den Namen »Inter- granuliert und unregelmäßig hell, aber NGC 2419 wurde am letzten Tag des Jah- galactic Tramp« (später wurde daraus »In- Einzelsterne sind definitiv nicht sichtbar. res 1788 von William Herschel entdeckt tergalactic Wanderer«). Es sind zwar einige wenige Sterne von 14 große einem Durchmesser von 45 bis 50 Bogen- und als HI 218 katalogisiert. Herschel be- Tatsächlich ist NGC 2419 sogar noch wei- und 15 mag innerhalb eines Durchmes- schrieb den Anblick in seinem 18,7-Zoll- ter von uns entfernt als damals angenom- sers von fünf Bogenminuten verstreut, Spiegel wie folgt: »considerably bright, men: 275 000 Lichtjahre trennen uns von aber dabei handelt es sich um Vorder- round, very gradually much brighter to- ihm – rund 100 000 Lichtjahre mehr als die grundsterne! Mit dem 16-Zöller meines wards the middle, about 39 diameter«. Große Magellansche Wolke! Obwohl 300 000 Freundes Joan konnte ich auf La Palma ein Auch sein Sohn John Herschel vermochte Lichtjahre vom galaktischen Zentrum ent- halbes Dutzend Sterne an der Wahrneh- es im Jahre 1832 nicht, den Haufen in Ein- fernt, gehört dieser »Tramp« dennoch zum mungsgrenze im »Intergalaktischen Wan- zelsterne aufzulösen. Er fand ihn »pretty Milchstraßensystem. Für einen Umlauf be- derer« aufblitzen sehen. Aber ich bin ehr- faint; large; round; very gradually brigh- nötigt er aber schätzungsweise drei Milliar- lich und gebe zu, dass es für eine ter towards the middle; 700.« Erst Lord den Jahre! Heute sind sogar fünf noch weiter einwandfreie Sichtung einzelner Sterne, Rosse konnte im Jahr 1850 mit seinem entfernte Kugelsternhaufen als Begleiter über einen längeren Zeitraum hinweg ge- 72-Zoll-Teleskop »Leviathan« einige Ein- der Milchstraße bekannt: der »Eridanus halten, nicht gereicht hat – vielleicht ha- zelsterne ausmachen und vermutete Cluster«, AM 1, und Palomar 3, 4 und 14. ben Sie mehr Glück? Michael Fritz schon ganz richtig, es könne sich bei dem Michael Fritz Objekt um einen weit entfernten Kugelsternhaufen handeln. Die Vermutung, dass NGC 2419 ein Kugelsternhaufen ist, bestätigte im Jahr 1922 eine Aufnahme von Carl Otto Lampland mit dem 42-Zoll-Reflektor am Lowell-Observatorium. Da selbst seine hellsten Roten Riesen nur eine scheinbare Helligkeit von 17,3 mag aufweisen, muss NGC 2419 sehr weit entfernt stehen. Die ers­te Entfernungsschätzung von Harlow Shapley im Jahr 1922 ergab An seinem 160 000 Lichtjahre. Walter Baade untersuchte 130-Millimeter- 1935 am Mount Wilson einige RR Lyrae-Ver- Refraktor zeichnete änderliche in dem Haufen und kam auf ei- der Autor den nen noch etwas höheren Wert: 182 000 Kugelsternhaufen Lichtjahre. Damals waren die wahren Aus- NGC 2419 im maße der Milchstraße und die Dynamik Sternbild Luchs, der ihres Halos noch nicht so gut verstanden wie heute, und so nahmen manche Astronomen an, NGC 2419 wäre nicht mehr gravi- 76 Januar 2009 3 Bogenminuten sich über rund drei Bogenminuten erstreckt. Sterne und Weltraum