Der Planet Nibiru und das Jahr 2012

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Der Planet Nibiru und das Jahr 2012
Wird es wohl noch eine JanuarFebruar-Ausgabe 2013 des “NETJournals” geben? Einige Panikmeldungen in den Medien und im
Internet stellen in Abrede, dass es
das Jahr 2013 überhaupt geben
wird. Einige Begriffe feiern dabei
Hochkonjunktur, wie aus dem folgenden Bericht hervorgeht.
Maya-Kalender, Nibiru und
“21.12.2012”
Diese drei Begriffe wurden am
meisten gegoogelt: der Begriff
“Maya-Kalender” 3’120’000mal, das
Datum “21.12.2012” 8’330’000mal;
obenaus schwingt jedoch der Begriff
“Nibiru” mit 11’000’000mal!
Diese drei Begriffe sollen aber
letztlich für ein und dasselbe stehen:
für das Weltende oder auch: den
Anfang von etwas Neuem!
Wie Erich von Däniken, so befasste sich auch Zecharia Sitchin, ein
amerikanischer Bestsellerautor, mit
dem Thema Prä-Astronautik. In seinen Büchern stellte er auf der Basis
der Übersetzung alter vorchristlicher
sumerischer Keilschrift-Texten die
Theorie auf, dass in vorgeschichtlicher Zeit Außerirdische, die Anunaki, die von Nibiru, einem hypothetischen zwölften Planeten, stammen,
die Erde kolonisiert und den Menschen als Arbeitssklaven erschaffen
hätten. Der Mensch habe im Auftrag
der Außerirdischen vor allem Arbeiten in Bergwerken verrichten müssen. Die Außerirdischen hätten vor
432’000 Jahren die Erde wegen Umweltproblemen auf ihrem Heimatplaneten aufgesucht, wobei die Pyramiden in Ägypten als Landehilfen gedient hätten. Die Außerirdischen hätten sich mit menschlichen Frauen
vermischt und vermehrt. Vor 13’000
Jahren schließlich hätte eine große
Flut (die Sintflut aus der Bibel) zahllose Menschen getötet, worauf es zu
Kriegen zwischen den Menschen
und den Außerirdischen gekommen
sei. Sitchin veröffentlichte dreizehn
Bücher, die in fünfundzwanzig Sprachen übersetzt wurden. Nibiru wurde
übrigens von den Sumerern als
geflügelten Planeten dargestellt.
November/Dezember 2012
Der Planet Nibiru, der aus dem Nichts auftauchen könnte.
Der geflügelte Planet (Rückkehr 2012?).
Der geflügelte Planet ist ein mächtiges Zeichen, das weltweit intuitiv verstanden wird, ohne
dass man konkret weiss, warum das so ist. Es liegt ein gewisser Wiedererkennungswert
vor. Man findet es in den vorkolumbianischen amerikanischen Andenkulturen ebenso wie
im alten Ägypten (Toth/Anubis, Mitte links), Griechenland (Hermes, Mitte) und Rom (Merkur, rechts) – und auf New Age Schmuckständen in aller Welt. Nicht zu reden von vielen
2012-Websites. Doch nicht nur da. Das Zeichen des Geflügelten Planeten ist ein zentrales Motiv in zahlreichen gloablen Konzernmarken, wie obiges Bild zeigt.
NET-Journal Jg. 17, Heft Nr. 11/12
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die Mitte davon ein.’ Die Bahn der
Sterne des Himmels sollen unverändert gehalten werden.”
Die Mehrheit der Historiker geht
von einem beweglichen Himmelsobjekt aus. Bei der Zuordnung als
Gleichsetzung mit Planeten oder
Kometen gehen die Einschätzungen
weit auseinander. Jupiter, Canopus,
Venus, das Phänomen des transneptunischen Objekts und der Komet
Halley werden als mögliche Kandidaten für Nibiru gehandelt1.
Nibiru - der zehnte Planet
Zecharia Sitchin (11.7.1920-9.10.2010) mit dem Planeten Nibiru auf seiner Umlaufbahn. Sitchin war ein amerikanischer Bestsellerautor, von dem 1995 das Buch “Der
zwölfte Planet” über den Planeten Nibiru herauskam. Er beschrieb, wie die Astronauten dieses Planeten zur Erde kamen und den Homo sapiens schufen. Droemer Knaur,
München 1995, ISBN 3-426-77159-4.
Im Internet und in einigen Büchern
wird manchmal behauptet, die Sonne
habe einen geheimnisvollen “zehnten” Planeten, der alle 3600 Jahre –
Das Zeichen dafür ist bekannt, und
es wird oft den Ägyptern zugeordnet,
die es auch oft nutzten. Nur nutzten
die Sumerer das Zeichen schon tausend Jahre früher. Die Mehrheit der
Historiker geht bei Nibiru von einem
beweglichen Himmelsobjekt aus.
Nibiru - Posten am Wendepunkt?
Im Werk der babylonischen Weltschöpfungserzählung Enûma elîs
wird in der fünften Tafel Nibiru als
eine der wichtigsten Gottheiten des
Marduk erwähnt: “Als Marduk die
Standorte des Nibiru, Enlik und Ea
am Himmel festsetzte”. In anderen
babylonischen Texten wird statt der
babylonischen Gottheit Ea auch die
Himmelsgötting Anu genannt1.
Die Nennungen in babylonischen
Keilschrifttafeln veranlasste die Forschung zu Spekulationen, ob die
Gottheit Nibiru ein Himmelsobjekt
oder eine bestimmte Konstellation
am Nachthimmel repräsentiert. In
den Aufzählungen wird Nibiru an verschiedenen astronomischen Erscheinungspunkten in Verbindung mit
Positionen von Sternen oder Planeten genannt. Die jeweiligen Sterne
oder Planeten unterlagen dabei keinen festen Zuordnungen. Der Stern
des Ea wurde beispielsweise an verschiedensten Offenbarungspunkten
beschrieben, der wahlweise als Gestirn, Segel des Schiffs, Fomalhaut
oder Venus benannt wurde. Ähnliche
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Nibiru - Marduk oder Planet X - auf sumerischen Keilschrifttafeln.
Zuweisungen erfuhren auch die
anderen Sterne der Götter, weshalb
ebenso bestimmte Himmelskoordinaten in Frage kommen, an denen
die Sterne der Götter auftauchten.
Auf einer vollständig erhaltenen
Keilschrifttafel wird Nibiru näher
beschrieben, aber das Geheimnis
um Nibiru bleibt dabei bestehen:
“Nibiru, der die Übergänge von
Himmel und Erde besetzt halten soll,
weil jeder oben und unten Nibiru
befragt, wenn sie den Durchgang
nicht finden. Nibiru ist Marduks Stern,
den die Götter am Himmel sichtbar
werden liessen. Nibiru steht als
Posten am Wendepunkt. Zum
Posten Nibiru mögen die anderen
sagen: ‘Der die Mitte des Meeres
(Tiamat) ohne Ruhe überschreitet,
sein Name sei Nibiru, denn er nimmt
NET-Journal Jg. 17, Heft Nr. 11/12
das nächste Mal im Jahr 2012 – ins
innere Sonnensystem zurückkehren
soll. Es gibt einen Widerspruch zwischen der Interpretation uralter
sumerischer Schriften, zum Beispiel
durch Zecharia Sitchin, und der wissenschaftlichen Erkenntnis über die
Entstehung der Planeten des Sonnensystems. Vor Sitchin hatten übrigens schon Immanuel Velikovsky
und Erich von Däniken die sumerischen Schriften als Tatsachen genommen. Dabei enthalten die beiden
Angaben “3600 Jahre Umlaufzeit”,
eine nächste Sonnenannäherung im
Bereich des Inneren Sonnensystems
und die Angabe “Wiederkehr 2012?”
die Umlaufbahn des hypothetischen
“12. Planeten” (Nummer 10 und 11
sind Sonne und Mond) ziemlich gut.
Mit den Gesetzen der HimmelsmechaNovember/Dezember 2012
nik lässt sich berechnen, dass Nibiru
im Schnitt etwa 235 Astronomische
Einheiten (235 mal den Abstand ErdeSonne) von der Sonne entfernt ist.
Wenn der Punkt der nächsten Annäherung an die Sonne im Bereich von
etwa 1 Astronomischen Einheit liegt
(also etwa der Entfernung der Erde zur
Sonne), dann hat die Bahn eine
Exzentrität (Abweichung von der
Kreisform) von 0.996, die weiteste
Sonnenentfernung läge bei 469 Astronomischen Einheiten. Die Bahn von
Nibiru gliche damit der eines langperiodischen Kometen.
Wenn Nibiru seit dem Beginn des
Sonnensystems also die Sonne auf
dieser extrem exzentrischen Bahn
umkreist, so ist eine solche Bahn
prinzipiell instabil, denn jedes Mal,
wenn der Planet die grossen Planeten des äusseren Sonnensystems
kreuzt, besteht die Chance, dass er
einem von ihnen zu nahe kommt und
darauf so stark abgelenkt wird, dass
er entweder in die Sonne fällt, mit
einem Planeten kollidiert oder (am
wahrscheinlichsten) in den interstellaren Raum geschleudert wird.
Seit seiner Entstehung vor 4.5
Milliarden Jahren hat Nibiru rund
1.25 Millionen Durchgänge durch das
Sonnensystem geflogen – es ist
praktisch unmöglich, dass er auf keinem einzigen seiner Sonnenumläufe
nicht in die Nähe Jupiters gekommen
ist und abgelenkt wurde. Es ist gut
möglich, dass es in den ersten Millionen Jahren des Sonnensystems derart extreme Planeten gab – diese
wurden aber innert kürzester Zeit (für
Astronomen heisst das: innert einigen Millionen Jahren) von Jupiter
und Saturn aus dem Sonnensystem
geschleudert. Mit Kometen, die wir
direkt beobachten können, passiert
dies andauernd.
Selbst wenn Nibiru der Ablenkung
auf wundersame Weise entkommen
wäre, so müssten wir ihn schon lange
gesehen haben, wenn er am 21.
12.2012 - wie manche behaupten - mit
der Erde kollidieren sollte. Positionen
der Planeten lassen sich mit den Kepler-Gesetzen berechnen. Einen Planeten wie Nibiru hätte man definitiv nicht
übersehen können – selbst, wenn alle
Astronomen diesbezüglich den Kopf in
den Sand gesteckt hätten, so könnte
jeder Amateurastronom mit einer
November/Dezember 2012
mittelmässigen Ausrüstung den Planeten durch sein Teleskop sehen.
Das gilt erst recht für den Fall, dass
Nibiru grösser als die Erde wäre.
Manchmal heisst es, Nibiru sei ein
“Brauner Zwerg” (also ein Objekt, das
zwischen 13 und 80 Mal so schwer ist
wie Jupiter und damit weder als Planet
noch als Stern bezeichnet werden
kann). Bei einem Durchflug im Jahr
2012 wäre dieser Nibiru bereits heute
von blossem Auge zu sehen! Ein solcher Planet hätte zudem wohl schon
bei seinem ersten Durchflug durchs
Sonnensystem (vor Milliarden von Jahren) alle anderen Planeten mit seiner
gewaltigen Masse aus der Bahn geworfen. Fazit: Es kann keinen solchen
“Zehnten Planeten” geben, der die
Sonne schon seit Jahrmilliarden
umkreist. Möglich wäre auf dieser Bahn
lediglich ein grosser Komet, vielleicht
wie damals Hale-Bopp (der rund 50-80
km Durchmesser hatte), der vor einigen
hundert bis zehntausend Jahren auf
diese Bahn hin abgelenkt wurde2.
Nibiru und die “Sternenbrüder”
Viele Verschwörungstheoretiker
sprechen davon, dass der Planet
„Nibiru“ oder „Planet X“ bei den Vorgängen am 20.12.2012 eine wichtige
Rolle spielen soll. Denn bald soll sich
Nibiru wieder der Erde nähern und
dabei jede Menge Chaos anrichten.
Er soll auch für die zehn biblischen
Plagen der Offenbarung verantwortlich sein.
Auf der Seite „Sternenbrüder“ findet sich eine lange Abhandlung über
Nibiru. Er soll allerdings kein Planet
sein, sondern ein Brauner Zwerg.
Einer seiner Monde wird nach Meinung des Seitenbetreibers von den
Anunaki bevölkert. Diese seien eine
humanoide Art (Mensch-Reptil-Hybriden) mit unterschiedlichem Aussehen, die uns Erdenmenschen teilweise sehr ähnlich sehen sollen.
Haarfarbe: blond bis schwarz, auch
rot. Größe der Männer: 2 bis 2,20
Meter; Frauen: 1,80 bis 2,20 Meter.
Sie sollen aus dem AldebaranSystem im Sternbild Stier kommen.
Ihre Nachfahren hätten sich in den
Plejaden angesiedelt.
Ein User schreibt in einem Blog:
“Bei meinen Nachforschungen über
NET-Journal Jg. 17, Heft Nr. 11/12
Die Anunaki sollen eine Art Reptilienmenschen sein.
Nibiru bin ich auf erschütternde Antworten gestossen, die zum Teil Beweise von Regierungsmitgliedern
enthalten, die nun ihr Schweigen gebrochen haben, weil sie es nicht
mehr mit ihrem Gewissen vereinbaren konnten, die Menschen zu belügen und ohne Vorwarnung gegen die
Wand rennen zu lassen. Seit den
80er Jahren wissen alle Regierungen, ausgewählte Wissenschaftler
und Militärs, dass exakt gegen Ende
2012 der Planet Nibiru die Umlaufbahn der Erde kreuzt und dabei verheerende Katastrophen auslöst, da
Nibiru 4mal grösser und 5mal massereicher als die Erde ist und die Gravitationskräfte das Erdmagnetfeld kollabieren lassen.”
Doch wie erwähnt, kann es zu keiner Kollision kommen, denn dann
wäre dieser Planet bereits sichtbar.
Ausserdem stimmen wir mit der
Internet-Userin Gaby überein, die geschrieben hat: “Ich frage mich, wo
das Gottvertrauen der ‘Lichtarbeiter’
bleibt. Niemand kann sterben, denn
das Leben ist ewig, nur der Körper
wird abgelegt.” Ein anderer antwortete: “Genau, habt Gottvertrauen. Es
wird 2012 genau das passieren, was
Ihr glaubt!”
Literatur:
1 Wikipedia
2 http://www.final-frontier.ch/nibiru
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