Das Astro-Jahr 2003 - Moerser Astronomische Organisation eV

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EUR 1,50
Foto: Helge Philipp
!
Sternwarte Moers (Seite 4)
Fortschritte an der Sternwarten-Kuppel
!
(Seite 11)
Was bietet dieses Jahr an astronomischen Highlights?
!
Visuelle Astronomie (Seite 18)
Das Astro-Jahr 2003
Teil 16: Weiterführende Literatur
!
Beobachtungsberichte
Mond, offene Sternhaufen und vieles mehr
www.sternwarte-moers.de
AstroKurier Intern
Liebe Leserinnen und Leser,
es ist wieder soweit: Ein neues Jahr hat begonnen! Es wird sehr interessant werden,
denn welche astronomischen Highlights zu erwarten sind, zeigt der Artikel „Das AstroJahr 2003“ in diesem Heft. Weiterhin sind wieder einige Beobachtungsberichte enthalten,
die hoffentlich zum Nachmachen anregen. Schreibt doch mal über Eure Aktivitäten. Es müssen keine umfangreichen Berichte sein. Eine Zeichnung, ein Photo oder ein paar Zeilen reichen oft um so manches Erlebnis „rüber zu bringen“.
Clear Skies! Helmut Gröll
Titelbild
Inhaltsverzeichnis
3
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M.A.O.-Intern
Sternwarte Moers - Fortschritte an der Kuppel
Manfred Hufers Notizbuch
Das Astro-Jahr 2003
Der Orionnebel M42 - mit der Mintron-Kamera
Astro-Photos von Siegfried Werner
Der Mond: Krater Tycho
Tag der offenen Tür der Geschwister-Scholl-Schule
Der AstroKurier wird gefaltet ...
Visuelle Astronomie (Teil 16)
Der offene Sternhaufen M38
Rigel, ein recht unbekannter Doppelstern?
Der Mond: Das Schroetertal
Buchbesprechungen
Nächster AstroKurier
(H. Gröll)
(H. Philipp)
(M. Hufer)
(H. Schremmer)
(H. Schremmer)
(S. Werner)
(H. Gröll)
(M. Shishido)
(H. Philipp)
(H. Gröll, V. Heesen)
(V. Heesen)
(V. Heesen)
(V. Heesen)
Redaktionschluß: 15. März 2003
Wer Bücher besprechen will, kann sich gerne an die Redaktion wenden. Wir erhalten ständig
Neuerscheinungen.
Impressum:
Fertigstellung: 07.01.2003
ASTRO-KURIER, Vereinszeitschrift der Moerser Astronomischen Organisation e.V.,
Postfach 101811, 47408 Moers, Telefon: 02841/170364,
eMail: [email protected], Home-Page: www.sternwarte-moers.de
Bankverbindung: Postbank Essen, Kto. 310481-432 (BLZ 360 100 43)
Spendenkto. Sternwarte Moers: Sparkasse Moers, Kto. 101 150 003 (BLZ 354 500 00)
Redaktion: H. Gröll, Tel.: 0177 / 2578 393, eMail: [email protected]
Erscheinungsweise: Vierteljährlich, Auflage: 200
2
ASTROKURIER 1 / 2003
ACHTUNG: Unabhängig von dem was Sie sehen,
Helge und Markus bei der Arbeit an der Sternwarten-Kuppel. Weitere Infos und Bilder ab
Seite 4.. Aufnahme: Helge Philipp.
M.A.O.-Intern
von Helmut Gröll
Sternwarte Moers
Infos über die neuesten Aktivitäten an der Sternwartenkuppel gibt Helge
in seinem Bericht ab Seite 4.
dieses Produkt besteht zu 99,99999999% aus leerem Raum!
Astronomisches Jugendlager AAC 2003
Nicht vergessen: Es findet auch in diesem Jahr wieder ein AAC statt
(12. bis zum 20. April 2003). Nähere Informationen können bei der
M.A.O. angefordert werden oder auf unserer Webseite
www.Sternwarte-Moers.de nachgelesen werden.
Stern-Patenschaft
Die Weihnachtsaktion 2002 war ein großer Erfolg. Innerhalb von rund
zweieinhalb Wochen wurden 35 neue Stern-Patenschaften „vermittelt“.
Dank kräftiger Hilfe durch Hans konnte ich in der kurzen Zeit alle
Urkunden und Begleitblätter erstellen und pünktlich versenden. Die
Spenden für diese Patenschaften tragen zur Finanzierung unseres Sternwarten-Projektes bei. Wer Interesse hat, der findet weitere Infos auf
unserer Webseite.
Tag der offenen Tür
Am 23. November 2002 fand ein Tag der offenen Tür der Geschwister-Scholl-Schule statt. Die M.A.O. präsentierte sich dort mit einem
gut besuchten Stand. Dank Dr. Mielke und Herrn Stephani durften wir
- unter anderem - vor Vertretern der Stadt Moers unser Sternwartenprojekt vorstellen. Bilder findet ihr auf Seite 16.
MAOten bei Yahoo
Es gibt neuerdings eine Mailingliste der MAO. Darüber können wir
uns über Veranstaltungen und aktuelle astronomische Ereignisse austauschen. Wer Interesse hat, sollte sich an Hans Schremmer wenden
oder einfach eine Mail an [email protected] mit der Bitte um
Aufnahme in die Liste senden.
MAO-Vollversammlung
Die nächste Mitgliederversammlung findet am Freitag, 17. Januar 2003
um 20 Uhr in den Vereinsräumen der MAO statt. Die Einladung mit
der Tagungsordnung wurde rechtzeitig an alle Mitglieder geschickt.
ASTROKURIER 1 / 2003
3
Helge
Philipp
Sternwarte
Moers
Fortschritte
an der
Kuppel
In der letzten Zeit haben wir kleine und
große Fortschritte im Bereich der Kuppel gemacht. Zum einen haben wir angefangen die
alten Dichtungen zu entfernen, zum anderen
wurden die Führungsrollen und Scharniere
aus VA gefertigt. Helmut hat für die
Führungsteile Lager besorgt, wo sich im
nachhinein herausstellte das eine Lagersorte
einen größeren Durchmesser hat als die alten (falsche Norm-Bezeichnung). Die Maße
für die Laserteile wurden angeglichen. Michael Brandenburg von der Firma H&B
Metalltechnik hat die technischen Zeichnungen angefertigt, wofür ich mich an dieser Stelle nochmals bedanken möchte. Die Teile haben wir daraufhin bei der Firma Gewing
Lasern lassen. Am 5.12.2002 haben Norbert
Hülsermann (H&B Metalltechnik), Markus
und ich dann die Teile bei Gewing abgeholt.
Unter anderem haben wir auch eine weitere
Kostenanfrage für zusätzliche Laserteile.
4
Denn das Planetarium soll aus Aluminium
gefertigt werden. Doch zuerst muß eine
Computerzeichnung angefertigt und die Stärke des Materials neu überdacht werden. Der
Laser der die Bleche zuschneidet wird von
Stickstoff umhüllt und soll mit 90 bar die
Schmelze entfernen. Die Aluminiumbleche
sollten eine voraussichtlich Stärke von 0,5
mm haben. Also bei 90 bar könnte es sein
das die Bleche einfach davon schweben :-)
Es wäre also besser wenn wir 1 mm Bleche benutzen. Nur hier wissen wir noch nicht,
ob diese Bleche sauber gekantet werden können. Der Junior Chef, Herr Gewing, hat uns
angeboten es mit 0,5 mm auszuprobieren.
Integral: Der GammastrahlenSatellit der ESA
Vortrag von Rainer Kresken
Fr., 14. Februar 2003, 20 Uhr
Vereinsräume der M.A.O.
ASTROKURIER 1 / 2003
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ASTROKURIER 1 / 2003
5
Wenn diese „Probleme“ gelöst sind, könnten
wir dann das Planetarium in Angriff nehmen.
(Manfred Hufer wird in einem späteren Heft
an dieser Stelle näheres über dieses Projekt
berichten.)
Der Junior Chef hat uns zum Schluß noch
einen kurzen Rundgang ermöglicht, wofür ich
mich auch hier nochmals bedanken möchte.
Rechts:
Markus und Helge bei der
Entferung der Dichtungsreste an den Kuppelteilen.
Unten:
Dichtungsreste an den Kanten
der Kuppelsegmente.
Oben: Gereinigte
Kuppelsegmente.
Links:
Helge kehrt die entfernten
Dichtungsreste zusammen.
6
ASTROKURIER 1 / 2003
Links:
Auf der Fahrt zur Firma
Gewing.
Unten:
Die Firma Gewing in Ahaus.
Oben:
Die Firma Hülsermnn und
Bradenburg.
Rechts:
Ein Blick in die Werkstatt der
Firma H+B.
ASTROKURIER 1 / 2003
7
Links:
Eine der alten Führungsrollen der Kuppel.
Unten:
Die Führungsrollen sind
zerlegt.
Oben: Altes und
neues Lager.
Rechts: Die neuen
gelaserten Teile.
8
ASTROKURIER 1 / 2003
Oben:
Eines der Scharniere an
der Klappe.
Links:
Gut ist der Zustand der
Scharniere erkennbar.
Unten:
Die gelaserten Teile
für die Scharniere.
ASTROKURIER 1 / 2003
9
s
r
e
f
u
H
d buch
e
r
f
n otiz
a
M
N
Nicht
ganz ernst
zu nehmende
Kommentare
zur Astronomie
Vergütet - Verschlechtert
Gibt es einen schöneren
Farbschimmer als den einer hochwertigen Mehrschichtvergütung auf optischen Flächen? Wahrscheinlich!
Aber das spielt jetzt keine Rolle.
Als Amateurastronom wissen wir,
welchen enormen Einfluß eine Vergütung auf die Bildqualität hat. Doch
manch einer scheint sich dessen nicht
bewußt zu sein. So soll es den Typ
des hektischen Okularwechslers geben, welcher sich dadurch auszeichnet, das er aus Multicoating durch ein
paar kleine Tricks Multi-Kot-ing
macht. Netterweise werden besagte
Tricks an dieser Stelle verraten. Doch
Vorsicht - man sollte die Urheberrechte beachten und und von einer
Nachahmung absehen.
Der beliebteste und gleichzeitig wirksamste Trick besteht darin, das nicht
mehr benötigte Okular ohne Staubschutzdeckel zu den anderen netten
Dingen wie Schlüsseln, Feuerzeugen,
benutzten Taschentüchern usw. in die
Hosentasche zu stopfen. Dies sollte
10
- je nach Füllungsgrad - mit etwas
Druck geschehen, da Platz immer
knapp ist.
Ebenfalls gern angewandt wird der
sogenannte Werkzeugtrick. Alles
überflüssige fliegt im Idealfall auf
einer parabolischen Flugbahn in den
Beobachtungs-Grabbel-kasten. An
dieser Stelle alle Tricks zu verraten,
wäre müßig und gemein. Ein wenig
Erfindungsgabe sollte schließlich in
jedem von uns stecken.
Zu beachten ist lediglich, daß nach
erfolgter Anwendung des erdachten
Kot-ing-Tricks der Schimmer der
Vergütung durch viele nette
Kratzerchen ersetzt wurde. Kein Problem: Schließlich reicht es, wenn die
Optik einmal gut ist. Außerdem wird
ein gut geschmier-geltes Okular nicht
so leicht gestohlen. Also auf ans
Werk, oder?
ASTROKURIER 1 / 2003
Das Astro-Jahr 2003
Astronomische Highlights, die uns
in diesem Jahr erwarten
von Hans Schremmer, M.A.O.
Das Jahr 2003 hat wieder einige besondere astronomische Höhepunkte zu bieten. Hier
folgt eine kleine Zusammenfassung. Alle
Zeitangabe erfolgen in MEZ!
Totale Mondfinsternis,
16. Mai
Sie findet in den frühen Morgenstunden
statt. Um 3:03Uhr Tritt der Mond in den
Kernschatten ein, Mitte der Finsternis ist um
4:40Uhr, Der Austritt aus dem Kernschatten
findet um 6:17Uhr statt. Der Mond geht allerdings um 4:41Uhr unter – also zur Mitte
der Finsternis. Man suche sich also einen
Platz mit freier Sicht nach Westen. Vielleicht
gelingen einige schöne Fotos des „roten
Mondes“ am Horizont.
Ringförmige Sonnenfinsternis,
31. Mai
Sie ist aus Mitteleuropa nur in den partiellen Phasen zu beobachten. Wer etwas mehr
Sonnenfinsternis 21. Juni 2001.
Foto: Miyuki Shishido
Komposit: Hans Schremmer
sehen will, fährt nach Island. Auch Teile von
Grönland und die Nordspitze Schottlands liegen im Gebiet der ringförmigen Phase. In
Deutschland geht die Sonne schon teilverfinstert gegen 5:24Uhr auf. Die maximale Phase ist um 5:31Uhr mit einem
Bedeckungsgrad von immerhin 83%. Allerdings ist dies erst 7 Minuten nach Sonnenaufgang. Bei Finsternisende
gegen 8:28Uhr ist die
Sonne erst 8 Grad hoch.
Hier gilt es also, sich einen Platz mit freier Sicht
nach Osten zu suchen!
Die Grafik oben zeigt
die Ansicht am Morgen
des 31. Mai.
ASTROKURIER 1 / 2003
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Totale Mondfinsternis,
8./9. November
Diese Finsternis lässt sich in Mitteleuropa komplett beobachten, wenn es das Wetter
erlaubt. Eintritt in den Kernschatten ist am
9. um 0:32Uhr, Finsternismitte um 2:19Uhr,
Austritt aus dem Kernschatten um 4:05Uhr.
Die Totale Phase dauert 25 Minuten, was für
eine Mondfinsternis recht kurz ist.
Totale Sonnenfinsternis,
23./24. November (Antarktis)
Diese Finsternis entgeht uns, es sein denn,
jemand ist bereit sich in die Antarktis aufzumachen....
Merkurdurchgang,
7. Mai
Dies ist ein durchaus seltenes Ereignis.
Der Planet Merkur wandert vor der Sonnenscheibe vorbei und wird als kleines schwar-
zes Pünktchen sichtbar. Die letzten Ereignisse
1999 und 1993 entgingen uns in Deutschland.
Merkur wird die Sonnenscheibe zum ersten
Mal um 6:12Uhr berühren. Etwa 5 Minuten
später wird er komplett innerhalb der Sonnenscheibe sein. Austritt ist um 11:31Uhr.
Der Durchgang dauert also über 5 Stunden.
Merkur geht dabei nicht durch die Mitte der
Sonnenscheibe sondern schneidet nur eine
recht kleine Scheibe ab...
Mars in extremer Erdnähe,
27. August
Der Abstand zwischen Erde und Mars, und
damit auch der scheinbare Durchmesser des
Marsscheibchens im Fernrohr variieren ziemlich stark.
In diesem Jahr ist es endlich soweit, Mars
kommt uns so nahe wie in den nächsten 300
Jahren nicht mehr. Er wird dann einen scheinbaren Durchmesser von 25 Bogensekunden
Zeichnungen:
Volker Heesen
12
ASTROKURIER 1 / 2003
und eine Helligkeit von –2,9mag haben. Unzählige Amateure werden dem Mars mit
Videokameras und Georg Dittíes Giotto-Software bewaffnet zu Leibe rücken um die
Oberflächendetails zu filmen. Aber auch die
visuelle Beobachtung durch ein Teleskop
sollte man sich nicht entgehen lassen.
Die Grafik linke Seite oben zeigt den
Größenverlauf des Planeten Mars in den
Monaten Januar bis Dezember.
Zu den meisten dieser Ereignisse, wird es
Veranstaltungen des Vereins geben. Wir werden rechtzeitig bekannt geben, was wir planen. Eure Beobachtungsberichte sind wie
immer herzlich willkommen.
Der Orionnebel M42
- mit der Mintron-Kamera
von Hans Schremmer, M.A.O.
Eine der ersten Aufnahmen mit der neuen
Mintron-Kamera durch ein C-8
ASTROKURIER 1 / 2003
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Astro-Photos
Erste Versuche von Siegfried Werner
Zusammengestellt von Helmut Gröll, M.A.O.
2
1
4
3
1: Newton 150/1000 mm, 09.08.2002,
Zwischen 10°°-11°° Uhr.
2: Newton 150/1000.Digital Kamera Nikon
Coolpix995, Maerz 2002.
3: Newton 150/1000, 10mm Okular mit Adapter zur Kamera Nikon Coolpic 995(digital),
Belicht. 2-3 Sek, 10.12.02, 21°°-22°°Uhr.
4: Kamera Nikon FE, Zoom 75-150mm,Film
200ASA, 16.08.2001, 4°°Uhr.
5: Gleiches Instrument u.Kamera,
02.01.2002.Ca.20°°Uhr.
14
ASTROKURIER 1 / 2003
5
Kurz beobachtet: Der Mond
Krater Tycho
von Helmut Gröll, M.A.O.
Links: Krater Tycho, 1.04.2002,
20.30 - 21.06 MESZ,160x
Helmut Gröll, 8“-SCT
Es gab wiedermal einen Abend, an dem
ich Lust zum Zeichnen von Mondkratern
hatte. Nach einem kleinen Mondspaziergang
hatte ich mich schließlich für Tycho entschieden. Nichts ahnend, worauf ich mich eingelassen hatte. Warum? Er enthält eine große
Menge Details (und das ist noch sehr untertrieben)! Für diese Zeichnung habe ich 36 min
gebraucht und ihn dabei nur ansatzweise erfassen können. Je länger man schaut und
zeichnet, umso mehr erkennt man die vielen
feinen Strukturen. Alleine der Wall ist faszinierend genug. Man kann in jedem Sekundenbruchteil ruhiger Luft mehr von den Terassenstrukturen erkennen und taucht dabei ein
in das Spiel von Licht und Schatten. Man hat
das Gefühl, sich dem Krater langsam zu nähern. Ich kann nur jedem raten, selber Zeichnungen zu erstellen. Selbst, wenn man nicht
alles festhalten kann, so ist doch der Erkenntnisgewinn sehr hoch.
Doch was gibt es über diesen Krater zu
berichten: Tycho hat einen Durchmesser von
85 km und die Höhe des Kraterwalls beträgt
4,8 km bezogen auf den Boden /3/
Er liegt im südlichen Hochland des
Mondes und ist nach dem dänischen Astronomen Tycho Brahe
(1546-1601) benannt worden. Mit
Hilfe des Rükl /1/ ist der Krater
leicht zu finden.
Tycho ist bei allen Beleuchtungsverhältnissen interessant. Während man bei
tiefstehender Sonne in die Feinheiten eintaucht, so erkennt man bei hochstehender
Sonne das Strahlensystem und den ausgeprägten Zentralberg. Tycho ist dabei umgeben von einem dunklem „Halo“. Über den
Ursprung der Strahlen wurde lange nachgedacht und viel spekuliert. In dem interessanten Buch von Ule und Klein /2/ kann man
den Wissenstand (gleich 0) und die Spekulationen des 19. Jhrdts. nachlesen. Heute wissen wir, die Strahlen bestehen aus feinem
Staub (ähnlich glasigen Perlen), der bei dem
Einschlag des Meteoriten herausgeschleudert
wurde, in ballistischen Kurven bis zu 2000
km weit flog und sich dann auf der Mondoberfläche niederschlug /3/.
/1/ Rükl, Mondatlas, Dausien,
1990, Karte 64
/2/ Ule/Klein, Die Wunder der Sternenwelt, Spamer, 1884, Seite 170ff
/3/ North, Observing the Moon,
Cambridge, 2000, page 339ff
ASTROKURIER 1 / 2003
15
Die MAO auf dem
Tag der offenen Tür
der Geschwister-SchollGesamtschule (23.11.2002)
Bilder: Miyuki Shishido, M.A.O.
Der MAO-Stand mit Dagmar,
Hans und Helmut. Er wurde
mit Halogenstrahlern ausgeleuchtet und war gut bestückt.
Dagmar, Michael und Manfred bei der Teleskopbetreuung auf dem Schulhof.
Dank klarem Wetter konnten
sehr schön die Sonnenfleckengruppen gezeigt werden.
16
ASTROKURIER 1 / 2003
Der AstroKurier wird
gefaltet und geheftet
Bilder: Helge Philipp, M.A.O.
Manfred faltet ...
Manfred Hufer und Birgit Gregor bei
der Arbeit. Während der Drucker
noch die letzten Blätter auswirft,
wird hier schon kräftig sortiert,
geheftet und gefaltet.
... und hat Spaß.
Wo kommen denn hier die
Klammern rein...
... vielleicht muß man
drauftreten?
ASTROKURIER 1 / 2003
17
Visuelle Astronomie
mit einer Einführung in
das Star-Hopping
16. Teil: Weiterführende Literatur
von Helmut Gröll, M.A.O.
8 Weiterführende Literautur
Volker Heesen hat uns in den letzten 4
Ausgaben Beobachtungsobjekte für jede Jahreszeit vorgestellt. Wir werden das in diesem
und weiteren AstroKurieren in lockerer Reihenfolge weiter fortsetzen. Das hier dargestellte ist allerdings ist nur der Anfang der
Möglichkeiten. Wer weitere interessante
Sternhaufen, Nebel, Galaxien usw. aufsuchen
und weitere Techniken kennenlernen möchte, benötigt dazu Literatur. Diesem Thema ist
dieses Kapitel gewidmet. Die Auswahl ist natürlich subjektiv und unvollständig. Jeder
möge sich ein eigenes Bild dieser Medien
machen und auch völlig frei hier nicht vorgestellte Literatur prüfen. Möglichkeiten bietet natürlich die MAO-Bibliothek.
8.1 Sternkarten
Wer Objekte am Himmel aufsuchen möchte, benötigt eine Karte. Hier gibt es viele
Möglichkeiten aus denen ich eine kleine Auswahl treffen möchte.
Drehbare Sternkarte
Den Anfang macht oft eine drehbare Sternkarte. Hiermit kann man den Himmelsanblick
zum aktuellen oder beliebigen Zeitpunkt einstellen. Man erkennt, welche Sternbilder
sichtbar sind, wann sie auf- und untergehen
und wo sie am Himmel zu finden sind. Es
lassen sich nicht nur leicht Sonnenauf- und
Untergangszeiten ablesen, sondern auch die
verschiedenen Dämmerungsphasen. Eigentlich ein (fast) Alleskönner.
So eine Sternkarte gibt es z.B. beim Kosmos-Verlag in mehreren Größen und ver18
schiedenen Ausführungen. Ich empfehle die
Standardausführung für einen festen Breitengrad. Die für die ganze Erde einsetzbare Ausgabe verwirrt sehr leicht. Selbstleuchtend
braucht sie auch nicht zu sein, da der Amateur immer eine rote Taschenlampe bei sich
haben sollte. Außerdem enthalten solche
Sternkarten oft weniger Details. Ob man nun
die kleine handliche Ausführung oder die
große Version holt, ist reine Geschmacksfrage.
Sternatlas
Der nächste Schritt ist eine Sternkarte bzw.
-atlas. Dabei gibt es wieder verschiedene Versionen und Ausgaben:
SkyAtlas 2000.0,
Wil Tirion, Roger Sinnott
Dieser Atlas zeigt auf 26 Karten über
80.000 Sterne bis 8,5 mag und eigentlich alle
für Anfänger interessanten Deep-Sky-Objekte (2.700). Er ist damit sehr empfehlenswert.
Allerdings gibt es hier wieder die Qual der
Wahl. Holt man die farbige Deluxe- oder die
einfarbige Ausgabe? Letztere gibt es wieder
in schwarze Sterne auf weißem und weiße
Sterne auf schwarzen Grund. Alle Ausgaben
gibt es obendrein noch normal oder laminiert.
Ich persönlich empfehle die Ausgabe
schwarze Sterne auf weißem Grund und laminiert. Die Erkennbarbeit in der Nacht ist
hier sehr hoch und das Laminat schützt vor
Feuchtigkeit, die ja doch in Mengen da ist
und so manches Buch unter Wasser setzt.
Uranometria 2000.0,
W. Tirion, R. Rappaport, W. Remaklus
ASTROKURIER 1 / 2003
Willmann-Bell
Die Uranometria ist ein Standardwerk für
den Deep-Sky-Beobachter. Dieses dreibändige Werk enthält auf 220 Karten ca. 280.000
Sterne bis 9,75 mag. An Deep-Sky-Objekten
findet man ca. 30.000. Sie sind im dritten
Band - dem Deep Sky Field Guide (DSFG) katalogisiert. So findet man zu jedem Objekt
auf einer speziellen Karte im DSFG unter
derselben Kartennummer die passenden Daten dazu.
8.2 Bücher
Die Vielfalt bei den Büchern ist noch größer und unübersichtlicher als bei den Sternkarten. Hier eine kleine Auswahl:
Atlas für Himmelsbeobachter,
Erich Karkoschka, Kosmos-Verlag
Dieses Buch ist ein Muß für jeden Anfänger und Fortgeschrittenen. Es ist eigentlich
ein Mittelding zwischen Atlas und Datenbank. Hier findet man auf jeder Doppelseite
jeweils rechts eine Sternkarte und links die
passenden Objektlisten und -daten. Dabei
sind die Sternkarten so aufgebaut, daß man
von einer Sternbildübersicht jeweils zu einer
vergrößerten Ansicht kommt, die die einzelnen Objekte zeigt, während man auf der
Datenseite auch Informationen über die
Sichtbarkeiten und instrumentellen Anforderungen findet. Das Buch hat aber keine Bilder zu den einzelnen Objekten, was aber absolut kein Manko ist.
Deep Sky Reiseführer,
Ronald Stoyan, Oculum-Verlag
Der Deep Sky Reiseführer ist im wesentlichen für Teleskope bis 150 mm Öffnung
gedacht und sehr zu empfehlen. Die Beschreibungen sind ausführlich und regen zum Beobachten an. Die meisten Objekte sind auch
in Bildern dargestellt. Man benötigt aber zusätzlich eine gute Sternkarte zum Aufsuchen
der Objekte.
Star-Hopping for
Backyard Astronomers,
Alan M. MacRobert, Sky-Publishing
Star-Hopping ist ein sehr schönes
Beobachtungsbuch. Auf 14 Touren werden
per Star-Hopping die verschiedensten DeepSky-Objekte aufgesucht. Als Instrument ist
man mit einem 150 mm-Teleskop bestens
bestückt. Zu jedem aufgesuchten Objekt gibt
es eine Aufsuchkarte und eine interessante
Beschreibung, meistens mit Bildern. Das
Buch ist in leicht lesbarem Englisch geschrieben und sehr empfehlenswert. Selbst bei bewölktem Himmel ist es immer noch ein schönes Lesebuch.
Visual Astronomy of the Deep Sky
Roger N. Clark, Sky Publishing
Clark führt in diesem Buch in die DeepSky-Beobachtung ein. Der Hauptteil besteht
aus Zeichnungen, die er mit seinem 8-Zöller
unter besten Bedingungen erstellt hat. Diese
werden mit Fotos verglichen und mit Daten
ergänzt. Das Buch ist ein Leckerbissen für
den fortgeschrittenen Beobachter.
Burnhams Celestial Handbook
Robert Burnham Jr., Dover
Der Burnham besteht aus drei Bänden und
gehört zu den wirklich klassischen Werken.
Er beschreibt alle Sternbilder in Form von
Tabellen vieler Objekte und ausführlicher Beschreibungen ausgewählter Sterne, Nebel,
Haufen etc. Die Tabellen sind nicht „up to
date“, jedoch sind die Texte die wahre Fundgrube. Das Celestial Handbook ist zwar in
Englisch geschrieben, jedoch relativ leicht zu
lesen. Es ist ein Schmökerbuch für bewölkte
Nächte, bietet viele Hintergründe und regt
zum Beobachten an. Ein Muß für jeden aktiven Beobachter.
Fortsetzung im nächsten AstroKurier
ASTROKURIER 1 / 2003
19
Kurz beobachtet: Deep-Sky
Der offene Sternhaufen M38
von Volker Heesen, M.A.O.
Wenn ich an Deep-Sky im Fuhrmann
(Auriga) denke fallen mir zuerst die drei offenen Sternhaufen M36, M37 & M38 ein.
Den letzteren möchte ich kurz genauer vorstellen. Das Aufsuchen fällt einfach. Wenn
man in etwa in die Mitte des Fuhrmann-Fünfecks mit dem Sucher zielt, findet man eine
markante Kette aus vier Sternen, die sich von
14 Aurigae bis nach 19 Aurigae zieht. M38
steht in der Verlängerung etwa 3 Grad nordöstlich. Ich habe ihn mit meinem 120/
1000mm-Achromaten in diesem Jahr beobachtet (auf dem Schulhof in Hülsdonk!). Am
besten empfand ich eine Vergrößerung von
65x.
Besonders aufgefallen war mir der helle
Stern im Zentrum. Er steht solitär umgeben
von einem Ring von Sternen. Das Zentrum
wirkt - abgesehen von dem einen Stern - jedenfalls ziemlich „sternenleer“. Einige Ketten verlaufen radial vom Zentrum nach au-
ßen. Ich habe davon eine kleine Skizze gemacht, die hier seitenrichtig wiedergeben ist
(Norden ist oben links). Aber trotzdem kommen die beschrieben Eindrücke am Teleskop
natürlich viel besser herüber. Schaut es Euch
also am besten selbst an !
Helmut Gröll konnte jedenfalls die
„Sternenleere“ im Zentrum des Haufens
nachvollziehen, nach einem kurzen Blick
durchs Okular. Andere historische Beobachter konnten in den Sternen den griechischen
Buchstaben π (Pi) wiedererkennen. Hier muß
jeder selbst entscheiden.
Zum Abschluss noch ein paar Daten: M38
befindet sich in einer Entfernung von 4.200
Lichtjahren und hat eine Ausdehnung von 25
Lichtjahren. In dieser Entfernung hätte die
Sonne eine Helligkeit von 15.3mag ! Der
hellste Stern ist ein gelber G0-Riese mit
7.9mag.
Photo links: Quelle
www.seds.org/messier/
(Dort findet man zu allen
Messier-Objekten eine
Menge an Information &
Bildern !)
20
ASTROKURIER 1 / 2003
Zeichnung von M38.
Volker Heesen mit
120/1000mm-Refraktor.
Name Typ
R.A.
M38
OH
05h28.7m
(Aus DeepSkyFieldGuide)
Dec.
+ 35°50‘
Helligkeit
6.4mag
Größe
21‘
Uranom.
U 97
Kurz beobachtet: Doppelsterne
Rigel - ein recht
unbekannter Doppelstern?
von Volker Heesen, M.A.O.
Hier noch ein kurzer Hinweis für die Beobachtung des gestirnten Winterhimmels:
Wer kennt Ihn nicht, den rechten Fußstern
des Orion? Dass Rigel aber auch ein Doppelstern für das Teleskop ist, weiß nicht jeder.
Ich habe ihn zum erstenmal im nun abgelaufenden Jahr beobachtet. Hier meine Notizen:
β (Beta) Orionis, Rigel: Beobachtung am
1. Dez. 2002, 120/1000mm-Achromat,
Gräfelfing. War bei 200x gut getrennt. Hatte
ein deutliches blaues Halo, was auf Farbfehler
des Refraktors zurückzuführen ist. Die
schwache Komponente steht südlich. Ein Test
mit der 9cm-Blende zeigte keinen grossen
Unterschied, außer ein schwächeres Halo.
Niedrigere Vergrößerungen habe ich nicht
ausprobiert.
Daten aus dem Burnham Celestial
Handbook Vol.2:
Distanz: 9”.4,
Positionswinkel = 202 Grad,
Hauptkomponente 0mag,
Sekundärkomponente ~7mag.
ASTROKURIER 1 / 2003
21
Kurz beobachtet: Der Mond
Das Schroetertal
von Volker Heesen, M.A.O.
Im nordwestlichen Teil des
Oceanus Procellarum (Ozean der
Stürme) befindet sich ziemlich isoliert eines der bemerkenswertesten
Gebiete auf dem Mond. Die Gegend
um den brillianten Krater Aristarchus
hat für den Mondbeobachter einiges
zu bieten. Eines davon ist das
Schroetertal, oder korrekter Vallis
Schroeteri. Es handelt sich dabei um
die größte sinusförmige Rille auf dem Mond.
Ich zitiere hier mal aus dem Mondatlas von
A. Rükl: „Das Tal beginnt etwa 25km nördlich vom Krater Herodotus. Es erinnert an
ein ausgetroknetes Flussbett mit zahlreichen
Mäandern. Das „Flussbett“ entspringt an einem Krater von 6km Durchmesser und erweitert sich auf 10 km. An seinem Beginn
hat es die Form eines Kobrakopfes. Es verengt sich allmählich auf 500m und endet am
Rand eines viereckigen Festlandgebietes an
einem 1000m hohen Steilhang. Die Gesamtlänge des Tals beträgt 160 km. Der Talboden
ist eben, in ihm windet sich eine weitere, von
der Erde nicht sichtbare sinusförmige Rille.
22
Das Tal ist etwa 1000m tief, gegen Ende
nimmt die Tiefe ab.“ Und G. North schreibt
im „Lunar Observing Handbook“: „Heute
glauben Mondexperten, dass es sich beim
Schrotertal um ein Überbleibsel eines Lavaflusses handelt, der in der Frühzeit des Mondes sich seinen Weg vom Kobrakopf ausgehend in tiefergelegene Landschaften gebahnt
hat.“ Ich habe das Schrotertal mit meinem
120/1000mm - Achromaten bei zunehmenden Mond beobachtet. Der Kobrakopf ist
dabei ganz gut am westlichen Ende des Tals
zu erkennen. Im Nordwesten zweigt eine
markante Steilwand ab. Das Tal windet sich
weiter nach Osten und zeigt einige
flussähnliche Schleifen. Es endet bei einem
weiteren Krater.
Daten zur Zeichnung: 17. November 2002,
22:00 - 23:15 MEZ, 120/1000-Refraktor,
Vergrößerung 200x, Orangefilter,
Colognitudo: ca. 64 Grad
Die Sonnenhöhe über dem Schroetertal
(Colognitudo ca. 51 Grad) zum Zeitpunkt der
Zeichnung war also: Sonnenhöhe = 64 Grad
- 51 Grad =13 Grad !
ASTROKURIER 1 / 2003
der Einsteinschen Gravitationstheorie sowie
Aspekte mit Querverbindungen zu anderen
Branchen der theoretischen Physik suchen,
ohne sich aber auf die Relativitätstheorie spezialisieren zu wollen.
Hans Schremmer
Joachim Herrmann
Roman U. Sexl,
Helmuth K. Urbantke
Welcher Stern
ist das?
Gravitation und
Kosmologie
Eine Einführung in die
Allgemeine Relativitätstheorie
5. Auflage 2002, Spektrum Akademischer
Verlag, ISBN 3-8274-1342-7
Dieses Lehrbuch zur Allgemeinen Relativitätstheorie richtet sich an Wissenschaftler
und Studenten.
Die Auswahl des Lehrstoffes wurde dabei
vor allem in Hinblick auf Leser getroffen, die
einen Überblick über elementare Grundlagen
28. Auflage, 190 Seiten,
ca. 14cm*20cm, 21 Fotos,
115 Grafiken, 60 Sternkarten,
ISBN 3-440-09167-8,
2002 Franckh-Kosmos Verlags GmbH,
Stuttgart.
Schon in der 28. Auflage gibt es jetzt
„Welcher Stern ist das?“ von Joachim Herrmann. Dieses Buch hat sicherlich schon unzähligen Interessenten geholfen, einen Einstieg in die Astronomie zu finden.
Nach einigen einführenden Kapiteln, in
dem eine Übersicht zum Gebrauch des Buches und zur Astronomie allgemein gegeben
wird, werden nördlicher und südlicher Ster
ASTROKURIER 1 / 2003
23
nenhimmel anhand von Sternkarten dargestellt. Es gibt für jeden Monat jeweils eine
Sternkarte pro Himmelsrichtung für den
nördlichen Sternenhimmel. Die Karten für
den südlichen Himmel, die bis zur Breite der
kanarischen Inseln verwendbar sind, zeigen
für je zwei Monate nur den Blick nach Norden und Süden.
Der zweite Teil des Buches beschäftigt
sich mit Mond, Sonne, Planeten, Sternen und
Sternsystemen. Außerdem gibt es Informationen zu jedem der 88 Sternbilder und eine
kleine Einführung in die Teleskoptechnik.
„Welcher Stern ist das?“ möchte ich jedem Einsteiger zur Lektüre empfehlen.
Hans Roth
Monddaten sind für jeden Tag im Jahr angegeben.
Am Anfang findet man die kalendarischen
Angaben, bedeutende Erscheinungen,
Finsternisse und Transite, Übersicht des Planetensystems, Sonne, Mond, Sternbedeckungen durch den Mond, Daten zu den
einzelnen Planeten, helle Planetoiden, periodische Kometen, eine Übersicht über
Meteorströme.
Den Hauptteil des Buches bildet der
Astrokalender. Dieser ist sehr ausführlich für
jeden Tag im Jahr angegeben. Hier findet man
Angaben zur Mondphase, zur Stellung der
Planeten aber auch Angaben zur Stellung der
Milchstrasse.
Der Sternenhimmel ist ein wirklich ausgezeichnetes Buch für den aktiven Beobachter, der seine Beobachtungen detailliert vorbereiten möchte.
Der Sternenhimmel
2003
63. Jahrgang
Kosmos Verlag
ISBN 3-440-09099-X
Unter den Jahrbüchern scheint in den letzten Jahren ein regelrechter Konkurrenzkampf
losgegangen zu sein. Doch bei genauerem
hinsehen stellt man fest, dass jedes Jahrbuch
seine eigene
Zielgruppe hat.
So gibt es Jahrbücher für Einsteiger-, Fortgeschrittene und
Profis.
Den Sternenhimmel würde
ich ganz klar zu
dem
Profibereich zählen.
Sonnen- und
24
Michael Kunze
Lexikon der
Geographie
Band 1 von 4,
A – Gasg
426 Seiten, ca. 18cm*25cm,
ISBN 3-8274-0300-6,
2001, Spektrum Akademischer Verlag
In 4 Bänden behandelt das “Lexikon der
Geographie” umfassend viele Aspekte des
heutigen geographischen Wissens. Historische und politische Geographie sind genauso erfasst wie z.B. Klimatologie, Kartographie, Geoinformatik oder Fernerkundung.
Die Bände enthalten etwa 10000 Stichworte, 1000 Abbildungen, 200 Übersichtsartikel,
150 Biographien und 50000 Verweise auf
ASTROKURIER 1 / 2003
Hans-Ulrich Keller
Kosmos
Himmelsjahr 2003
DeLuxe
Sonne, Mond und Sterne
im Jahreslauf
Buch und CD-ROM
Kosmos Verlag, Stuttgart,
ISBN 3-440-09095-7
verwandte Begriffe. Hierdurch wird der
Umfang des Werkes deutlich.
Das Lexikon richtet sich an Wissenschaftler, Forscher, Lehrer und Studenten.
Anzeige
Hans Schremmer
Auch für das Jahr 2003 ist wieder das Kosmos-Himmelsjahr DeLuxe erschienen, das
aus einer Kombination von gedrucktem Buch
und CD-ROM besteht.
Nach der problemlosen Installation, die je
nach Wunsch 3, 40 oder 360Megabyte auf
die Festplatte des Computers kopiert, mel-
ASTROKURIER 1 / 2003
25
det sich das Programm mit der Übersicht für
den aktuellen Monat.
Die Navigation im Programm ist sehr
übersichtlich. Im oberen Bereich des
Programmfensters lassen sich die Hauptpunkte: Themen, Führungen, Tabellator,
Glossar, Suchen, Standort, Internet und Hilfe aufrufen, die sich eigentlich von selbst erklären.
Der wichtigste Punkt „Themen“ führt zu
all den Informationen, die man über das
Astro-Jahr wissen möchte. Mit zwei Menüs
erhält man Zugriff auf die Kapitel, die man
auch in der Buch-Version findet. Am häufigsten wird man sicherlich den Menüpunkt
„Monate“ verwenden, in dem man für jeden
Monat eine Übersicht, Infos zu den Planeten, Planetoiden, Sternschnuppenströmen und
Finsternissen findet. Auf Sternbedeckungen
durch den Mond wird durch ein „*“ an der
Datumszeile hingewiesen – die Tabelle mit
den Zeiten vermisst man allerdings. Das
Monatsthema ist natürlich auch mit dabei. Im
Gegensatz zur Buchform kann man hier, wie
26
auf einer Internetseite auf Links klicken und
erhält Begriffserklärungen aus dem Glossar.
Der aktuelle Sternenhimmel wird auch in
Animationen mit gesprochenem Text zum
Besten gegeben, was nicht nur für lesefaule
prima ist. Die Animationen kann man beliebig stoppen oder Teile durch Ziehen des
Fortschrittsbalkens wiederholen.
Die Tabellen sind leider nur in BitmapForm im Programm
abgelegt, sodass man
Sie nicht einfach auf
seinen PDA importieren kann.
Hinweis:
Nach „Ausdruck“
in eine Datei mit dem
Druckertreiber
„Generic/Text“ kann
man einige Tabellen
doch exportieren. Bei
den Textinformationen
ist ein Export weiterhin
ohne Probleme möglich, da die Informationen in die WindowsZwischenablage übernommen werden können..
Animationen von Sonnenfinsternissen zeigen die Konstellation von Sonne, Erde und
Mond im Weltraum. Außerdem den Schattenverlauf über der Erde und anschließend den
Himmelsanblick während der Finsternis mit
den Stellungen der Planeten und heller Sterne. Ein kleiner Schönheitsfehler ist der fehlende Totalitätsbereich bei der Schattenprojektion. Die Animationen sind mit gesprochenem Text unterlegt.
Der Tabellator, den man sehr frei
konfigurieren kann, erstellt monatliche Tabellen für Sonne, Mond und Planeten. Man
kann Rektaszension, Deklination, Aufgangsund Untergangszeiten usw. tabellieren lassen.
ASTROKURIER 1 / 2003
Mir persönlich fehlt die Mondphase in Prozent, aber dazu kann man ja die entsprechende Tabelle in der Monatsansicht verwenden,
die zumindestens die 4 Hauptphasen anzeigt.
Die Einstellung des Tabellators lässt sich
speichern um nicht immer wieder die favorisierte Ansicht neu erstellen zu müssen. Nervig ist nur, dass die letzte gewählte Ansicht
nicht erhalten bleibt, wenn man mal kurz zu
einem anderen Menüpunkt wechselt. Der
Tabellator startet dann nämlich wieder in der
Standardansicht.
Die Himmelsjahr CD 2003 macht einen
recht aufgeräumten und
b e d i e n u n g s freundlichen Eindruck.
Die kommentierten
Animationen sind gut
gelungen. Der fehlende
Export der Datentabellen in Textform
und die, gegenüber der
Buchform fehlende Tabelle der Sternbedeckungen lassen
sich für noch nicht so
fortgeschrittene Benutzer sicherlich verschmerzen.
Als kleines Software-Bonbon erhält man
dieses mal noch das Programm „Colliding
Galaxies“ hinzu, mit dem man Kollisionen
von Galaxien simulieren kann. Es bietet eine
Menge Einstellungsmöglichkeiten und bietet sogar einen 3-dimensionalen Modus, bei
dem man die Kollision mit einer Rot-Grün
Brille verfolgen kann – genial.
Das Himmelsjahr-Buch hat die seit vielen
Jahren bekannte hohe Qualität. Besondere
Ereignisse in 2003, die auch besonders behandelt werden, sind der Merkurtransit am
7. Mai 2003, die aus Europa verfolgt werden
kann. Außerdem wird auf die Marsnähe besonders hingewiesen.
ASTROKURIER 1 / 2003
Hans Schremmer
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25. Astronomisches
Abenteuer Camp
A A C 2003
Das AAC bietet eine Woche Astronomie pur, das heißt ungestörte Beschäftigung mit dem Hobby, neue Einblicke in Theorie und Praxis dieser einmaligen Naturwissenschaft. Anfänger, wie auch Fortgeschrittene, haben hier die
Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch und können neue Kontakte knüpfen.
Die Behandlung verschiedener Themen vermittelt neue Erkenntnisse oder
vertieft das bereits vorhandene Wissen. Dabei können die Teilnehmer auch
eigene Ergebnisse präsentieren. Für die Beobachtung stehen mehrere Fernrohre zur Verfügung. Beherbergen wird uns eine Windmühle am Niederrhein,
am Rande des Dorfes Mehr, mitten im Naturschutzgebiet „Die Düffel“.
Das AAC findet vom 12.4. bis 20.4.2003 statt. Schüler/innen, aus Bundesländern die zu diesem Zeitpunkt keine Ferien haben, können Sonderurlaub
beantragen. Teilnehmen können Jugendliche im Alter von etwa 16 bis 24
Jahren. Der Teilnahmebeitrag, für Unterkunft, Verpflegung und das volle
Programm, beträgt EUR 150.Weitere Informationen und Anmeldeunterlagen, ab Mitte Dezember, bei:
Felix Kröger
Wiesenweg 31 A
53121 Bonn
Telefon: 0228 / 62 02 667
Email: [email protected]
Veranstalter:
Moerser
Astronomische
Organisation e. V.
mit Unterstützung der
Vereinigung der Sternfreunde e. V.
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