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Viognier
Ursprung
Der in letzter Zeit in Mode gekommene Viognier ist
eine autochthone Sorte aus den Ardèche-Ausläufern des
Zentralmassivs. Manche Legenden, die sich um ihren
Ursprung ranken, sprechen von Dalmatien. Sicher ist
jedoch, dass diese Sorte mit ihren großartigen
Eigenschaften seit 2.000 Jahren in der Gegend um
Vienne, südlich von Lyon, kultiviert wird. Eine
Mutation könnte später aufgetaucht sein und sich in der
Welt verbreitet haben. Sie ist aber sensorisch weniger
interessant als der französische Viognier.
Aromen
Der Viognier bietet eine verführerische Palette an Aromen. Die wichtigsten Noten sind weißer
Pfirsich und Veilchen. Am Gaumen blüht ein ganzer Aromenstrauß auf (darunter
Orangenzeste, eingelegte Aprikosen, weiße Blüten, vor allem Jasmin- und Geißblattblüte,
sowie milde Gewürze, Moschus und Honig).
Wein
Durch seine typischen Eigenschaften ist der Viognier unter günstigen Bedingungen imstande,
sehr aromatische, komplexe und kraftvolle Weine von hoher Güte hervorzubringen. Da er viel
Zucker bilden kann, sind die Weine vollmundig und füllig. Allerdings weisen sie immer eine
gut balancierte Säure auf, die sich hervorragend mit dem Aromenreichtum verbindet. Man
kann aus ihm auch liebliche Weine und Schaumweine keltern.
Anbauzonen
Der Viognier wird vornehmlich zwischen Vienne (südlich von Lyon) und Valence sowie
weiter südlich zwischen Valence und Orange, außerdem im Vorland des Zentralmassivs
angebaut. Im Mittelmeerraum, in geringem Umfang auch auf Korsika, ist der Viognier
ebenfalls anzutreffen. In den südländischen Regionen baut man ihn an kühleren Standorten
an.
Reifeverlauf
Der Viognier treibt früh aus (zeitgleich mit der Referenzsorte Chasselas). Die Reife erreicht er
allerdings erst zweieinhalb Wochen später als diese.
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Wuchseigenschaften
Diese etwas schwierige Sorte wird meist an Stöcken oder Spalieren gezogen, weil sie dem
Wind nicht gut standhält. Am besten beschneidet man den Viognier relativ lang. Die Stöcke
sollten dicht gesetzt sein, um gute Ergebnisse zu erzielen. Wegen des frühen Austriebs besteht
Gefahr bei Frühjahrsfrösten.
Bodeneigenschaften
Traditionell gedeiht der Viognier auf sauren Böden. Im Mittelmeerraum sollte man ihn auf
tiefgründige Böden setzen, die einen Schutz vor Trockenheit bieten, aber nicht zu fruchtbar
sind, damit die Erträge so niedrig wie möglich ausfallen.
Klimatische Anforderungen
Diese Rebsorte braucht zum Reifen viel Wärme. Die besten aromatischen Eigenschaften
haben die Weine mit rund 13 Volumenprozent Alkohol. Zu viel Hitze ist allerdings nicht
wünschenswert, weil die Trauben dann zu schnell reifen und an Frische verlieren.
Anfälligkeit für Krankheiten
Der Viognier ist eine recht robuste Sorte, die auch kaum anfällig für Graufäule ist.
Einsatz
Der Viognier wird ausschließlich zur Weinbereitung verwendet. Manchmal und in sehr guten
Jahrgängen werden aus ihm herausragende Süßweine gekeltert.
Merkmale der Rebe
Der Viognier hat eine blasige, an den Rändern gekräuselte Blattspreite, die an der Unterseite
schwach bis mitteldicht wollig behaart ist. Die Zähne der Lappen sind mittelgroß und haben
gerade oder konvex gewölbte Seiten, manchmal auch je eine konvexe und eine konkave Seite.
Der Viognier trägt schöne runde und nicht sehr große Beeren; auch die Trauben sind klein.
Die Jungtriebe sind an ihren Spitzen mittelstark bis dicht mit anliegenden Härchen bedeckt.
Während die jungen Blätter grün mit leicht bronzefarbenen Flecken sind, weisen die
ausgewachsenen Blätter eine hell- bis mittelgrüne Färbung auf. Sie sind klein bis mittelgroß,
kreisförmig und drei- oder fünflappig. Die Stielbucht ist wenig oder ganz offen, die
Seitenbuchten sind schwach ausgebildet. Die Blattadern sind nicht rötlich pigmentiert.
Klone
Die drei für den Viognier (Viognier B) zugelassenen Klone tragen die Nummern 642, 1042
und 1051. Rund 60 Klone befinden sich in einem botanischen Konservatorium in Condrieu
(Rhône), das 2002 eingerichtet wurde.
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