Rückblick auf eine intensive Jugendbegegnung Nachtreffen gehören zu Ferienfreizeiten ebenso dazu wie die Vorbereitungstreffen. Doch ein Nachtreffen bei einer Jugendbegegnung mit drei Nationen? Die Begegnungsmaßnahme der katholischen Jugend im Dekanat Simmern-Kastellaun mit Jugendlichen aus Litauen und Polen schaffte dies auf eigene Art. Jede Nation organisierte ein Treffen und trug die Gedanken der Jugendlichen zusammen, ließ diese übersetzen und den anderen übermitteln. Dabei waren die Tage im Hunsrück ebenso bewegend wie der gemeinsame Aufenthalt in Spanien. Dort erlebten sie den Weltjugendtag und noch mehr Nationen, die zusammenkamen. In den zwei Monaten sind die Kontakte via email und social media bestehen geblieben. Die Erinnerungen sind auch noch sehr lebendig. Andrea Sehn-Henn aus Benzweiler: „Der Glaube der Jugendlichen aus Litauen hat mich schwer beeindruckt.“ Auch wenn allen der katholische Glaube gemeinsam war, so erlebten sie, welche unterschiedliche Bedeutung der Glaube im Leben für Einzelne haben kann. Oder wie er gelebt wird. Ebenso die schulische Bildung und die Wissbegier. So fasste Rita Theis aus Benzweiler zusammen "Unsere Jugendlichen waren sehr geschichtlich interessiert und hatten eine gute Allgemeinbildung." Der Aufenthalt in den Gastfamilien verlief auch ohne Probleme. Die beim Nachtreffen im „Crossport to Heaven“ anwesenden Gasteltern berichteten übereinstimmend von einem guten Verhältnis zwischen Gästen und Gastgebern. Auch wenn die Jugendlichen aus Osteuropa kamen, klappte die Verständigung. „Die Sprache war kein Problem, mein Englisch hat sich verbessert.", so Elisabeth Stein aus Gemünden. Sorgen im Vorfeld sind berechtigt, doch verfliegen sie mit dem Ankommen der Gäste. „Meine Familie war zunächst nicht sehr begeistert, als ich mich als Gastfamilie angemeldet habe. Als aber unsere Gäste kamen, haben sie sehr schnell ihre Meinung geändert und Freundschaft geschlossen.", faßte Ursula Meinhard aus Sohren die Tage zusammen. Das abwechslungsreiche Programm mit Ausflügen, einem Festival mit Workshops und einem Sozialtag wurde durchweg positiv bewertet. Durch die Förderung der Aktion Mensch war dies erst in solchem Umfang möglich geworden. Gerade bei den Gästen zeigte sich der Hunsrück hier von seiner einladenden Seite. „Die Reise war sehr lustig. In den Familien das Leben war gut. In unsere Gruppe sind alle sehr freundliche und fröhliche. Wir haben auch gutes Wetter gehabt. Die schönste Teil war in Deutschland und Leon. Dort hatten wir am meisten zu tun.“, so eine der übermittelten Aussagen der Gäste. Ähnliches schreiben auch die anderen. Der Wechsel von Deutschland nach Spanien ist den litauischen und polnischen Jugendlichen nicht so leicht gefallen. „Unsere Reise hat sehr gut angefangen, und mir hat sehr in Deutschland gefallen. Alle Leute waren sehr freundlich, auch die Familie, in der wohnte ich, hat sehr herzlich uns aufgenommen. Darum war am Ende der Besuch war schwierig zu verabschieden. Als wir nach Leon gekommen sind, waren für mich die ersten Tage eine Tragödie. ….. Darum habe ich mit Deutschen zum Bus zurückgekehrt habe, und dann viel besser war. Also, grosses Dank an Clemens, weil nur durch ihn habe ich gute Zeit erlebt. Er ist der beste Mensch in der Welt!“ Die Rückmeldungen der Gäste sind zum Teil recht ausführlich und von großer Dankbarkeit für die gegebene Chance. Ohne das Engagement und die Unterstützung der hiesigen Familien, der Ehrenamtlichen und von Clemens Fey wäre es für die Jugendlichen aus Litauen und Polen nicht möglich gewesen am Weltjugendtag teilzunehmen. „Diese Reise war super. Sie hat mich selbst, aber auch mein Verständis über die Pilgerschaft verändert. Jetzt fühle ich mich mehr selbstständiger, wie ich in die Welt von Erwachsenen eingegangen wäre. Obwohl ich schon viel gereist habe, finde ich diese Reise als eine von den besten. Jetzt weiss ich, was von dem Leben mir wünsche. Ich danke allen, die mit mir zusammen waren.“, so eine der Rückmeldungen aus Litauen. Die Begegnung lebt weiter. Die Pfarreiengemeinschaft Rheinböllen hat eine Einladung an Pfarrer Gintaras Urbstas ausgesprochen zu den Heilig Rock Tagen zu kommen. Das Bistum Rotterdam, das im Rahmen der Jugendbegegnung 2010 besucht wurde, kommt 2012 ebenfalls mit Jugendlichen dorthin. Im Juli 2012 fahren Polen und Hunsrücker Jugendliche nach Litauen und werden ebenfalls in Gastfamilien untergebracht. „Leider konnte ich dieses Jahr wegen der Schule nicht an der Jugendbegegnung teilnehmen, möchte aber nächstes Jahr wenn es nach Litauen geht dabei sein.", so Alysha Polzin. Außer den Kontakten zu ungarischen, polnischen, litauischen, niederländischen und spanischen Jugendgruppen soll 2012 auch ein Kontakt zu finnischen Jugendlichen aufgebaut werden. Finnische Pfadfinder sind 2012 auf ihrer Reise in die Schweiz für zwei Tage zu Gast bei der katholischen Jugend im Dekanat Simmern-Kastellaun. Zwei Monate nach Madrid machen sich die Jugendlichen gedanklich schon auf die Reise zum nächsten Weltjugendtag. 2013 geht es nach Südamerika.