Verleihung des IfKom-Förderpreises 2016 des Bezirks Ostbayern an Frau Yvette Rosenbaum, Bachelor of Engineering Im Rahmen der Absolventenfeier der Fakultät Elektro- und Informationstechnik der Ostbayerischen Technischen Hochschule Regensburg (OTH Regensburg) erhielt Frau Yvette Rosenbaum am 14.Oktober 2016 den IfKom-Förderpreis des Bezirks Ostbayern für ihre hervorragende Abschlussarbeit. Der Ingenieurverband IfKom, Bezirk Ostbayern, hat diesen Preis 2011 zum ersten Mal ausgelobt und verliehen. Mit diesem Preis sollen ausgezeichnete Leistungen von Studierenden auf dem Gebiet der Elektro-, Nachrichtentechnik und Informatik gewürdigt werden. Frau Yvette Rosenbaum hat an der OTH Regensburg ein Bachelorstudium im Studiengang Nachrichten- und Informationstechnik an der Fakultät Elektro- und Informationstechnik absolviert und Ihre Bachelorarbeit bei der Firma Continental Automotive GmbH in Regensburg erstellt. Das Thema der Bachelorarbeit von Frau Rosenbaum lautete: „Aufbau, Vermessung und Ergebnisinterpretation eines SCR-Katalysators mittels RF-Technologie“ Hier eine kurze übergreifende Beschreibung der Themenstellung: Bereits seit 1992 wurden von der europäischen Gesetzgebung verschiedene Richtlinien erlassen, um die Luftschadstoffe im Automobilbereich zu reduzieren. Für PKW gelten hier fest definierte Emissionsgrenzwerte, welche sich über die Zeit stufenweise verschärfen und somit die Abgasnachbehandlung im Automobilbereich aktuell vor immer größere Herausforderungen stellen. Eines der hierfür entwickelten Verfahren ist das SCR-Verfahren für den Dieselmotor. Grundlegend ist der Zweck der SCR-Einheit die „selektive katalytische Reduktion“ (SCR) der für Mensch und Umwelt schädlichen Stickoxide (NOx). Durch Zugabe des Reduktionsmittels Ammoniak (NH3) - welches wiederum durch die Harnstofflösung Urea (auch bekannt unter den Namen AdBlue) zur Verfügung gestellt wird – erfolgt sodann auf der katalytisch aktiven Beschichtung der SCR-Einheit die Reaktion der schädlichen Stickoxide zu unschädlichem Stickstoff und Wasser. Im Rahmen dieser Bachelorarbeit wurde ein neuartiges Verfahren zur mikrowellenbasierten Zustandsüberwachung eines solchen SCR-Katalysators untersucht. Durch die in der SCR-Einheit stattfindenden chemischen Reaktionen ändern sich unter anderem auch dessen elektrische Eigenschaften durch die Einlagerung des NH3. Genau diese Änderung soll mit der hier behandelten Methode gemessen werden können. Grundlegend befindet sich der Katalysator in einem elektrisch gut leitenden metallischen Rohr (Canning), welches sich gut als zylindrischer Hohlleiter für elektromagnetische Wellen im hochfrequenten Bereich eignet. Der SCR-Monolith wirkt dabei als veränderliches Dielektrikum mit der relativen Permittivität εr. Konstruiert man daraus nun einen Hohlraumresonator, indem man beide Enden des Hohlleiters durch leitende Wände abschließt, können sich in Abhängigkeit der Dielektrizitätskonstante des Monolithen im Inneren stehende Wellen in Form verschiedener Moden ausbilden. Ändern sich nun die Eigenschaften des Katalysators durch den chemischen Einlagerungsprozess von Ammoniak, ändern sich auch die Resonanzfrequenzen der verschiedenen Moden. Um die elektromagnetischen Signale in den Hohlraumresonator einzukoppeln und umgekehrt auch das resultierende Resonanzfrequenzverhalten messen zu können, wurde noch eine eigens dafür entwickelte Antenne in den Resonator eingebracht, um so das Spektrum mit einem Netzwerkanalysator erfassen zu können. Da der Grad der Ammoniak-Einlagerung direkt mit der Verschiebung der Resonanzfrequenzen zusammenhängt, ist es nun möglich, auf die bereits im Katalysator gespeicherte NH3-Menge zurückzuschließen. Zusammenfassend sprechen die vielversprechenden Ergebnisse dieses Sensorprinzips für dessen künftige Weiterentwicklung. Insbesondere der Aufwand der Messtechnik zur Erfassung des Beladungszustandes des SCR-Katalysators würde sich mit dieser Methode definitiv vereinfachen. Die gesamte Zustandsüberwachung wäre fortan mit nur einem einzigen Sensor möglich. Betreut wurde die Arbeit durch Prof. Dr.-Ing. Eur.-Ing. Klaus A. Wolf von Seiten der Fakultät Elektround Informationstechnik (EIT) der OTH Regensburg. Betreuer in der Firma war Herr Dipl.-Ing. Willibald Reitmeier. Der IfKom Verband und die Fakultät EIT gratulieren Frau Rosenbaum Yvette sehr herzlich zu dieser Auszeichnung. Der Preis wurde im Rahmen der Absolventenfeier der Fakultät EIT der OTH Regensburg durch den Bundesvorsitzenden der IfKom Herrn Dipl. Ing. Heinz Leymann an die Preisträgerin überreicht.