Erfahrungsbericht Name: S m o l k a, D a v i d Austauschjahr: SS 2014 Gastuniversität: Universität Twente Stadt: Enschede Land: Niederlande Aus Spam-Schutzgründen wird die E-Mail-Adresse nicht im Internet veröffentlicht, kann aber im Akademischen Auslandsamt erfragt werden. Ankunft Was die Ankunft betrifft muss ich sagen, dass alles sehr stressfrei verlaufen ist. Ich bin mit dem Zug in Enschede angekommen und konnte direkt in einem der Gebäude auf dem Campus meinen Schlüssel abholen und ohne große Formalitäten mein (vorab bezahltes) Zimmer beziehen. Bereits am ersten Abend wurde das Kick-In Event für die neuen Studenten aus aller Welt organisiert. Die Kick-In Veranstaltung kann ich nur empfehlen, da man hierbei viele wichtige Formalitäten, wie das Internet Password diverse Registrierungen und falls gewünschte auch eine niederländische Sim-Karte kaufen kann. Zudem lernt man direkt seine Mitstudenten kennen und schließt problemlos neue Freundschaften. Weiterhin bekommt man eine Führung über den Campus mit diversen Stationen an denen man allgemeine Themen, wie unter anderem Strafen für unterschiedliche Vergehen auf dem Fahrrad erklärt bekommt. Falls du dein Auslandssemester in Enschede verbringen solltest, wird dein Fahrrad definitiv dein bester Freud sein. Deshalb kann ich nur bestens empfehlen sorgfältig einen zuverlässigen Freund auszusuchen. Da hier alle Strecken sehr nahe gelegen sind und wie weitbekannt auch flach, kann man problemfrei überall mit dem Fahrrad hinkommen. Am selben Tag wurde auch während des Kick-Ins eine Art Fahrradmarkt für uns organisiert, somit konnte jeder direkt sein Fortbewegungsmittel für die nächsten Monate festlegen. UNI An der Universität in Twente fällt sehr schnell auf, dass die meisten Gebäude ein sehr innovatives Design haben und technisch bestens ausgestattet sind. Zudem hat die UTwente auch eine eigene App an der man aktuelle Informationen zu Kursen oder seinen Notenspiegel bequem per Handy checken kann. Des Weiteren gibt es auch ein Online Buchungssys- tem für Räume und eine Kursevaluation die Online stattfindet. Neben der Bibliothek gibt es auch viele andere interessante Plätze an denen man während des „Arbeitens“ eine schöne Kulisse genießen kann. Warum hier viele vom arbeiten reden beruht auf dem Fakt, dass hier tatsächlich während dem Semester im Vergleich zu einem deutschen System bereits ein großer Teil von benoteten Aufgaben erledigt wird. Die Struktur ist in dem Sinn anders, dass man für jede Vorlesung diverse paper lesen muss und diese anschließend gemeinsam im Rahmen eine Vorlesung diskutiert und erklärt werden. Anhand von wöchentlichen Assignments wird man benotet und setzt sich daher bereits intensiv mit dem Stoff auseinander. Der deutliche Vorteil davon ist, dass die Vorbereitung für die Klausuren um einiges einfacher ist. Zudem bekommt man zahlreiche Möglichkeiten zu üben wie man auf Englisch vor einem großen Saal fachliche Präsentationen hält. Der Nachteil ist ganz klar, dass unter dem Semester einiges an Arbeit anfällt. Auch die Benotung ist hier recht streng, aber dafür hat man ein sehr freundliches Verhältnis zu den Professoren. Generell lässt sich über jedes Problem reden und die Studenten werden hier sehr geschätzt und für voll genommen. Abgesehen von der Struktur sind der Inhalt und das Niveau der Veranstaltungen im Großen und Ganzen mit den deutschen sehr gut vergleichbar. Alle Kurse die ich besucht habe waren auf englisch auf einen hohen und bestens verständlichen Sprachniveau. Im Allgemeinen sind die Niederländer bestens mit englischem Vokabular ausgestattet, was auch enorm dazu beiträgt das eigene Englisch in Schwung zu bringen. Zudem garantiert der verpflichtende TOEFLSprachtest den jeder ablegen muss um hier studieren zu dürfen, dass auch die anderen internationalen Studenten ein gutes Englisch sprechen. Die Attraktivität der Vorlesungen war unter anderem auch dadurch gesichert, dass wir regelmäßig unterschiedliche Professoren wie beispielsweise aus Indien oder Griechenland hatten, die uns den Stoff näher brachten. Zahlreiche Gastvorlesungen aus der praktischen Berufswelt oder unter anderem auch eine Videokonferenz mit einem Professor aus Kanada haben dafür gesorgt, dass die Vorlesungen stet spannend gehalten wurden. Wie bereits in anderen Erfahrungsberichten beschrieben ist ein Semester in zwei „Quartiles“ unterteilt, die unmittelbar aufeinander folgen und jeweils mit Prüfungen abgeschlossen werden. Ich habe für jedes „Quartile“ drei Kurse belegt und somit insgesamt 30 Credit Points erlangt (pro Kurs 5CP). Bezüglich der Anerkennung von Kursen kann ich leider noch keine Aussage machen, da ich noch auf meine Resultate warten muss. Leben auf dem Campus Über das International Office habe ich die Möglichkeit genutzt ein Zimmer auf dem Campus zu beziehen. Mit ca. 400€ befindet man sich hier in einem sehr hohen Preisniveau für solch ein kleines Zimmer, jedoch ist das wohnen in den sogenannte Internationalen Häusern definitiv jeden Cent Wert. Dadurch, dass man die Küche mit ca. 8 Personen teilt kommt man jeden Tag in neue Gespräche die interessante Informationen über Kulturen wie aus bei- spielweise Griechenland, Nepal, Indien oder China ergeben. Das Beste daran ist, dass man nicht permanent nach Kulturunterschieden fragen muss, sondern einfach sieht wie Sie Leben. Zudem haben die meisten Unterkünfte auch einen schönen Hinterhof im dem man sich regelmäßig zum Grillen, Sonnen oder Feiern trifft. Der Campus ist wie eine kleine Stadt in der sich von Sportmöglichkeiten, Supermarket, Frisör und einem eigenen Club alles befindet. Relativ selten fährt man daher ins Stadtzentrum von Enschede, um sich mit Freunden zu treffen. Wenn man jedoch in die Stadt fahren möchte sollte man das auf jeden Fall an einem Samstag machen. Es gibt hier wöchentlich einen großen Stadtmarkt der im Gegensatz zu dem in Augsburg sehr ansprechende Preise hat und man hier frisches Gemüse, Fleisch den berühmten Käse kaufen oder einfach nur einen leckeren Fisch essen kann. Bezüglich der Wochenendaktivitäten gibt es auch diverse Möglichkeiten in Clubs und Bars zu Feiern, jedoch sind wir meistens in gemütlicher Runde am Campus geblieben und haben unsere eigenen Partys organisiert. Die Wocheneden wurden aber auch oft genutzt um Städtetrips zu Unternehmen die von ESN organisiert wurden. Unter anderem konnten wir für unglaubliche 100€ mit dem Bus nach Paris fahren und dort zwei Nächte verbringen. Wenn man innerhalb der Niederlande Reisen möchte kann man auch relativ günstig ein Auto mieten und einige interessante Städte in kürze erreichen. Auch ist die belgische Grenze mit dem Auto gut erreichbar was einen Ausflug nach Brüssel oder Antwerpen ermöglicht. Nun aber zurück zum Campus und den Sportmöglichkeiten. Das eigene Sportcentrum der Uni ist bestens ausgestattet mit einem eigenen Schwimmbecken, Kletterwänden und einem eignen Dojo. Es gibt zahlreiche Vereine in denen man sich für eine angemessene Gebühr einschreiben kann und damit regelmäßiges Training oder bei Interesse auch Wettkämpfe bestreiten kann. Zum anderen kann man sich auch auf den zahlreichen Beachvolleyball, Basketball oder Tennis Plätzen im Außenbereich verabreden und das ganze ist in der Regel nicht mehr als fünf Minuten mit dem Fahrrad entfernt.