Hadronen-Kollider-Experimente bei sehr hohen Energien TeVatron Seminarvortrag Wintersemester 2006/2007 Klaus Weidenhaupt Betreuer: Dr. Steffen Kappler Übersicht ● ● TeVatron - Beschleunigerkette und Teilchenquellen - Betrieb und Leistung eines Speicherrings - Methoden zur Leistungsoptimierung am Tevatron Experimente am TeVatron - DØ-Experiment - Aufbau und Funktion der einzelnen Detektorkomponenten - Zusammenspiel der Detektorkomponenten - CDF-Experiment Fermilab ● ● ● Fermilab: Batavia / Illinois / USA TeVatron: Inbetriebnahme 1983 Derzeit grösster Hadronenbeschleuniger mit 1.96TeV Schwerpunksenergie in p-Anti-p-Kollisionen Entdeckungen: - Bottom-Quark 1977 (Fermilab E70/E288/E494) - Top-Quark 1995 (CDF und DØ) Beschleunigerkette am Fermilab ● ● ● ● ● H-Ionen in Cockroft-Walton Generator → 750 keV Linac 150m → 400 MeV Booster (Syncrotron 75m Ø) → 8 GeV Main Injektor (1km Ø) → 120 bzw 150 GeV TeVatron (2km Ø) → 980 GeV Protonenquelle Cockraft-Walton-Generator Linac Antiprotonenquelle ● ● ● 120GeV Protonen auf Fixed-Target (Nickel) Anti-p aus statistischen See-Quark-Reaktionen (ca.20 Anti-p pro 10^6 p) Separation Focussierung Akkumulation (15-20h für 5x10^10 Anti-p) Nickel-Target Speicherringe am Fermilab ● ● Speicherringe: - Booster - Recycler - TeVatron Komponenten: - Beschleunigung durch E-M-Wellen in supraleitenden Cavitys - Ablenken durch Dipolmagnete - Focussierung durch Quadrupolmagnete Magnete am TeVatron Supraleiter: NiTi Kühlung: 10K mit flüssigem Helium TeVatron sc Dipol Querschnitt TeVatron Dipol/Quadrupol Betrieb Ablauf: - Befüllen des Rings mit Bunches aus Vorbeschleunigern - Beschleunigen - Speichern und Kollidieren der Bunches → Store (ca.7h) Strahlparameter am TeVatron Bunch Spacing :132 ns Bunchlänge : z =37 cm Strahlradius : x , y =39 m für Protonen x , y =31 m für Antiprotonen t=132 ns Strahlführung ● ● Focussierung durch Quadrupolmagnete (Strahloptik) Periodische Quadrupole bewirken Oszillationen um Sollbahn → Betatron-Schwingungen Lösung der “Bahn-DGL”: x s= scos s d mit s=∫ ● ● Betafunktion β aus Strahloptik Emittanz ε ist Konstante für ein Teilchen und abhängig vom Anfangszustand Maß für die Abweichung von der Sollbahn in Ort und Impuls Luminosität dN p dt =L p L= L= ● ● ● Characteristische Grösse für die Leistungsfähigkeit eines Speicherrings Hohe Luminosität: - kleine Strahlquerschnitte am WW-Punkt (kleine Emittanz) - grosse Strahlströme Focussierung vor den Experimenten n B f rev N p N Anti − p 4xy n B f rev N p N Anti − p 4 x x y y p =Wirkungsquerschnitt einer Reaktion p nB = Anzahl der Bunches f rev =Umlauffrequenz Np = Anzahl der Protonen pro Bunch N Anti − p = Anzahl der Antiprotonen pro Bunch x , y =Strahlquerschnitt x , y−Richtung x , y =Emittanz x , y x , y =Batafunktion x , y Luminosität ● Luminosity Lifetime (L/2 in 7h) - Anti-p gehen verloren - Streung im Strahl, Syncrotronst. - Stösse mit Restgasmolekülen Luminosität ● ● Grösstes Problem: ca. 10 mal weniger Anti-p Steigerung der Luminosität durch: - Recycling der Anti-p (70% aus TeVatron) - mehr Bunches (6x6 → 36x36 → 140x121) - aktive Emittanzkontrolle (stochastische Kühlung) Luminosität der letzten 5 Jahre Stochastische Kühlung Electron Cooling ● ● ● Emittanz wird durch WW im Strahl grösser Kompensation durch gleichschnellen kalten e-bunch Coulomb Streuung bewirkt Energieaustausch wie in Plasmen Bunch to Bunch Korrektur durch Variation des Elektronen-Strahlstromes Fermilab DØ-Detektor Komponenten ● ● ● Tracking System Liquid Argon Kalorimeter Muon Detektor Tracking System ● Sillizium Streifendetektor ● Central Fibre Tracker ● Solenoid Magnet Silicon Microstrip Tracker ● ● Halbleiterdetektor: Aufbau aus Silliziumstreifendetektoren grosser WW-Bereich z =25 cm möglichst senkrechter Einfall → Barrel-Disk-Struktur Central Fiber Tracker ● ● Scintillierende orgarnische Fasern: dotiertes Polystyrol 835μm Ø Aufbau auf 8 konzentrischen Zylindern jeweils 2 Lagen axial, 2 Lagen 3° stereo ● Auslese über Lichtleiter in VLPC´s ● Auflösung: 100μm pro Doppellaage Solenoid Magnet ● ● ● ● 2 Schichtige Wicklung aus supraleitendem NiTi in Al Wicklungsdichte wird an den Enden grösser → homogenes B-Feld Kühlung auf 10K mit Helium B-Feld: 2T bei 4800A Liquid Argon Kalorimeter ● ● ● präzise Energiemessung Transversalimpulsbilanz Samplingkalorimeter Absorber: Uran, Kupfer, Stahl aktives Medium: flüssiges Argon 90K unterschiedliches Ansprechen auf Hadronen und E-M-Schauer (Kernbindungen, neutrale Teilchen) → Kompensation durch Uranabsorber Liquid Argon Kalorimeter ● ● Aufteilung in - E-M-Kalorimeter - feines und grobes hadronisches Kalorimeter Segmentierung nach Pseudorapiditäten =−ln tan 2 ⋅=0,1⋅0,1 entsprechend Schauerbreite (E-M: 1-2cm, hadronisch: 10cm ) Preshower Detektor ● ● ● Kombination aus Spurdetektor und Kalorimeter Aufgabe: - Bindeglied zwischen Tracks und Schauern Aufbau: - 2-3 Lagen scintillierende Fasern mit Absorbern (Pb) 24° stereo Myon System ● ● Spurmessung: Proportional Drift Tubes (PDT´s) Mini Drift Tubes (MDT´s) Scintillation Counters Messung von Impuls und Ladung: Toroid Magnet Impulsauflösung: 10 - 50% Myon System ● ● ● Scintillation Counters: Zeit des Teilchendurchganges PDT´s: Aluröhren mit Ar-Gemisch Driftzeitmessung max 500ns (Durchgangszeit durch Scintillatoren bekannt) → Radialauflösung: 3mm Kathode längs Segmentiert MDT´s: Aluprofil mit CF4-Gemisch kürzere Driftzeiten 40 - 60ns bessere Ortsauflösung: 0,7mm Myon System Detektor Performance Tracking System Vertexauflösung : 35 m z−Richtung 15 m x , y−Richtung pT Impulsauflösung : =0.14 %⋅pT [GeV ]1.5 % pT Kalorimeter Energieauflösung elektromagnetisch : Energieauflösung hadronisch : E 14 % = 1 % E E [GeV ] E 50 % = 4 % E E [Gev ] Myon System Impulsauflösung : p =18 %0.2 p [GeV ] p Eventdisplay x-y view R-z view Trigger ● ● ● ● Bunch Crossing Rate: 2,5 Mhz 2-3 harte WW pro Bunch Crossing Reduzierung in 3 Stufen auf 50Hz Level1: (hardware) z – triggering Transversalenergie Level2: Verbinden von Detektorkomponenten und Tracks Level3: Alle Detektorsignale → Vorrekonstruktion des Events Offline Rekonstruktion mit CPU-Intensiven Algorithmen → Teilchenidentifikation Anpassen der Triggerliste Fermilab CDF Zusammenfassung ● ● ● TeVatron - Aufbau als Beschleunigerkette - Leistung durch Luminosität gegeben - Aktive Emittanzkontrolle zum Aufrechterhalten der Luminosität notwendig Experimente am TeVatron - DØ-Experiment - Aufbau und Funktion der einzelnen Detektorkomponenten - Zusammenspiel der Detektorkomponenten - CDF-Experiment Zusammenspiel von Beschleuniger und Detektor liefert neue Physik