Barnimer Kakteentage mit stacheligen Burschen

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Märkische Oderzeitung 11.06.2012
Barnimer Kakteentage mit stacheligen
Burschen
Eberswalde (MOZ) Große, kleine, dicke, schmale,
Blüten tragende, behaarte. Es gibt sie in allen
Formen und Varianten: Kakteen waren am
Wochenende im Forstbotanischen Garten
Eberswalde zu betrachten. Der 25-köpfige Barnimer
Kakteenklub hatte zu den Kakteentagen eingeladen
und mehr als 500 stachelige Burschen mitgebracht.
© MOZ/Thomas Burckhardt Borstige Gesellen: Die Kakteentage gingen am Wochenende im
Forstbotanischen Garten über die Bühne. Vereinsmitglied Henry Pahl (Mitte) erklärt Dieter
Wagner, was zu sehen ist.
Vereinsmitglied Henry Pahl beschäftigt sich seit sieben Jahren intensiv mit diesen Pflanzen.
Der 47-Jährige weiß viel zu erzählen. Vor allem aus Mittel- und Südamerika, oft aus Mexiko,
stammen die Gewächse. "Es sind die härteren Burschen", sagt der Schwedter. Sie können es
auch bis Null Grad aushalten, darunter aber wird es schwierig. "Im Winter sollten in unseren
Breiten Kakteen nicht gegossen werden, weil es zu dunkel ist. Sonst wird das Wachstum
angeregt", erläutert der Kakteen-Fachmann. Hellgrüne, verzweigte Exemplare seien das
Ergebnis. Die beste Blütezeit der Pflanzen ist der Mai.
So waren im Gewächshaus in Eberswalde wunderschöne Blüten in allen Farben zu
bewundern. Selbst die Minis unter den Stachel-Kugeln wetteiferten um die schönste Vielfalt.
Wie die Echinopsis, oftmals Hybriden, die extra auf Blüten hin gezüchtet werden. Während
sie in der Natur nur weiß bis hellrosa vorkommen, waren in Eberswalde auch gelbe und
pinkfarbene Kelche zu bestaunen.
Ein besonderes Exemplar laut Pahl ist auch der Melo-Kaktus, der erst normal gedeiht und
immer runder wird, bis er das Wachstum einstellt. Dann setzt er sich mit dem Cephalium eine
Mütze auf, eine große Beule obendrauf. Aus dieser kommen kleine rote bis lilafarbene Blüten.
Es gibt aber auch Epi-Kakteen, die ganzjährig blühen, berichtet Henry Pahl. "Das Hobby ist
familientauglich", bekennt der Vater zweier Kinder. Es kostet schon Zeit, "aber wenn, dann
bin ich eben im Gewächshaus".
Ein solches en miniature hatten die Kakteenfreunde nachgebaut. Es gab auch viele Tipps zu
den Erden, auf denen Kakteen am besten wachsen und zur Aufzucht. "Wir ziehen die Samen
selbst", so Pahl. Von stecknadelkopfgroßen Mini-Kugeln bis zu fingernagelrunden
Exemplaren nach zwei Jahren war alles zu sehen. Nach drei bis vier Jahren kommen die
ersten Blüten. Allerdings ist laut Pahl oftmals auch Geduld gefragt: "Manche Exemplare
blühen erst nach zehn bis 15 Jahren."
Agaven waren dabei und Aloe, Sukkulente aller Art. Für den Eberswalder Sergej Rud-Wolga
einzigartig: "Ich habe vor allem Aloe daheim. Aber ich liebe die Natur überhaupt und alles,
was ich hier sehen kann."
Kakteenfreunde: 03334 212761
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