Kulturwerkstatt Haus 10 Kloster Fürstenfeld 10b 82296 Fürstenfeldbruck 8. Werkstattkonzert Klaus-Peter Werani, Viola Kai Wangler, Akkordeon am Sonntag, 23. Juni 2013, 18 Uhr in Verbindung mit: im lauf der zeit - Jahresausstellung der Künstlervereinigung FFB Programm Toshio Hosokawa (geb. 1955) In die Tiefe der Zeit, for viola and accordion (1994/1996) Hosokawa thematisiert in seiner Musik die Versenkung in einen unendlichen Fluss. Die Musik ist schon immer da und hört nie auf. Der Hörer begibt sich in einen unendlichen, unablässigen Strom, in dem er das Jetzt verliert und die vergehende Zeit vergisst. für Viola und Akkordeon (1994) Uros Rojko (geb. 1954) Molitve (Gebete) Eine Folge von Stücken, die konsequent die Zuwendung an einen geistigen oder geistlichen Gegenstand regelrecht zelebrieren. Sie können als Stücke der Andacht und Versenkung gehört werden, aber auch als Klang- oder Geistesetüden. Rolf Riehm (geb. 1937) Adieu, Marie, mon amour - Drei Liebeslieder in den Tod, nach Klavierstücken von J.S. Bach für Bratsche und Akkordeon (2002-2003) Eine neue Sicht auf die Musik von Johann Sebastian Bach. Es ist eine Sicht, die Fragen zu Bachs Musik und auch zu Riehms Musik gänzlich offen lässt. Er schreibt gewissermaßen eine interpretierende Komposition. Im Komponieren interpretiert er - und am Ende weiß der Hörer doch nicht, was es ist; weil es so gut ist! Nicolaus A. Huber (geb. 1939) Titty Twister für Akkordeon und Viola (2009) Absolute Musik und großes Theater, zwei Begriffe die uns gewöhnlich nicht vereinbar scheinen. Huber bringt zwei Welten zusammen, so dass es den Anschein hat, als wolle die Musik Theater sein und wolle das Theater Musik sein. Auf diese Weise ist sein Stück schräg und perfekt zugleich. Unkostenbeitrag € 10, Kinder und Jugendliche freier Eintritt *** Nach dem Konzert Gespräch bei Brot und Wein *** Eine Veranstaltung der ARGE Kulturwerkstatt Haus 10 *** Klaus-Peter Werani, in Lindau am Bodensee aufgewachsen, ist seit 2000 Bratscher im Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks. Seit dem Studium in Wien und München liegt der Schwerpunkt seiner künstlerischen Tätigkeit im Bereich der neuen Musik. Er arbeitete mit den wichtigsten Komponisten unserer Zeit zusammen, ist als Solist und im Ensemble (z. B. MusikFabrik NRW) an zahlreichen Uraufführungen beteiligt. Seine Aufnahmen wurden bei den Labels col legno, NEOS und ECM veröffentlicht. Beim Pfingstsymposion 2013 in München wurde seine erste eigene Komposition "small difference" (2012/13) für zwei Bratschen uraufgeführt. Ein weiteres Standbein seiner künstlerischen Tätigkeit ist die Projektarbeit im Ensemble, heute v.a. im TrioCoriolis. 2010/11 kuratierte das TrioCoriolis seine eigene Reihe „Hörblicke21“ in München. Das Streichtrio gastiert bei wichtigen Festivals für neue Musik wie Eclat in Stuttgart und bei den Klangspuren in Schwaz/Tirol. Kai Wangler studierte Akkordeon an der staatlichen Hochschule für Musik Trossingen bei Prof. Hugo Noth. Meisterkurse absolvierte er u. a. bei Joseph Macerollo (Toronto) und Prof. Stefan Hussong. Zusammen mit dem Schlagzeuger Johannes Schulin war Wangler 1. Preisträger des Iris-Marquardt Preises und des Musikwettbewerbs des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft, sowie Stipendiat der Kunststiftung Baden-Württemberg. Sein großes Interesse für die Musik unserer Zeit und deren Vermittlung in Konzerten führte ihn mit zahlreichen Komponisten wie Georg Friedrich Haas, Nikolaus Brass, Franz Jochen Herfert, Klaus Huber, Vadim Karrassikov, Christian Billian, Samy Moussa, Ullrich Kreppein und Sarah Nemtsov zusammen, die er zu neuen Werken für Akkordeon animierte und deren Werke er zur Uraufführung brachte. Konzerte führten ihn zu Festivals wie dem Heidelberger Frühling, dem Niederrhein-Musikfestival sowie dem steirischen Herbst. Er konzertierte u.a. mit dem Ensemble Modern und dem Klangforum Wien. Nicolaus A. Huber, 1939 in Passau geboren, studierte an der Münchner Musikhochschule Komposition bei Günter Bialas. Von 1965 bis 1966 arbeitete er gemeinsam mit Josef Anton Riedl im Siemens-Studio für elektronische Musik in München. Seine weitere Ausbildung erfolgte bei Karlheinz Stockhausen (Darmstädter Ferienkurse 1967) und vor allem 1967/68 bei Luigi Nono in Venedig. Von 1974 bis zu seiner Emeritierung 2003 war Huber Professor für Komposition an der FolkwangHochschule in Essen Rolf Riehm wurde 1937 in Saarbrücken geboren. Er studierte zunächst Schulmusik in Frankfurt am Main und ab 1958 Komposition bei Wolfgang Fortner in Freiburg. Von 1974 bis 2000 war Rolf Riehm Professor für Komposition und Tonsatz an der Musikhochschule Frankfurt/M. Von 1976 bis 1981 war er Mitglied des „Sogenannten Linksradikalen Blasorchesters“. Konzertreisen, Vorträge und Workshops führten ihn unter anderem nach Mittel- und Südamerika, Schweden und Japan. 1992 erhielt er den Kunstpreis des Saarlandes, 2002 den Paul-Hindemith-Preis der Stadt Hanau, seit 2010 ist er Mitglied der Berliner Akademie der Künste. Uroš Rojko, geboren 1954 in Lubljana, studierte zunächst an der Musikhochschule der slowenischen Hauptstadt Klarinette und Komposition, ferner von 1983 bis 1986 Komposition bei Klaus Huber in Freiburg und von 1986 bis 1989 in Hamburg bei György Ligeti. Er gewann zahlreiche internationale Preise und schrieb Auftragskompositionen, unter anderem für die Donaueschinger Musiktage (1988), für Radio France, Paris (1999), für die Bayerische Staatsoper (2003), für die Slowenische Philharmonie (2004) sowie 2008 für das Sinfonieorchester des Slowenischen Rundfunks (EBU-Konzert in Ljubljana). Rojko verfasst Kompositionen für Orchestermusik, Kammermusik, Choralmusik, Solo-Instrumente sowie Elektroakustische Musik. Toshio Hosokawa, 1955 in Hiroshima geboren, gehört zu den wichtigsten zeitgenössischen Komponisten Japans. Seine Kompositionen umfassen Orchesterwerke, Solokonzerte, Kammermusikwerke und Filmmusik, aber auch Musik für traditionelle japanische Instrumente. Nach ersten Studien (Klavier und Komposition) in Tokio kam er 1976 nach Berlin, um Komposition an der Universität der Künste bei Isang Yun zu studieren. Von 1983 bis 1986 nahm er an der Hochschule für Musik in Freiburg bei Klaus Huber ein weiteres Studium auf. 1998 wurde seine Oper Vision of Lear bei der Münchener Biennale uraufgeführt. Daraufhin war er Gast-Komponist und Dozent bei fast allen wichtigen Festivals zeitgenössischer Musik. Er wirkte auch als Dozent bei den Darmstädter Ferienkursen.