imoktober 2 0 1 5

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Kleines Schneeglöckchen
Galanthus nivalis
Abteilung Europa
Woronow-Schneeglöckchen
Galanthus woronowii
Abteilung Asien
Die Blätter dieser Art sind nur wenig schmäler als jene von Elwes Schneeglöckchen,
fallen aber mit ihrem freudigen Grün und
ihrem Glanz von weitem auf. Beheimatet ist
sie im Nordosten der Türkei und im Kaukasus in locker bewaldeten Abhängen, wo sie
oft in Gesellschaft von Eiben und Buchsbäumen gedeiht. In den Botanischen Garten ge-
Das Faltblatt-Schneeglöckchen ist zwischen
Rumänien und der Krim verbreitet. Dort bewohnt es Laubwälder in Höhen zwischen
1000 und 1300 Metern. An ihren gefalteten
Blättern ist es leicht zu erkennen. Wie ein
Wellblech gewinnt das Blatt dank den Faltungen mehr Festigkeit, was in Gebieten,
wo blühende Pflanzen jederzeit eingeschneit werden können, von Vorteil ist. Der
Schnee wird für die Pflanze nur wegen der
mechanischen Belastung zum Problem,
nicht aber wegen der Kälte. Dagegen wappnet sich die Pflanze durch Erhöhung des Zuckergehaltes im Zellsaft, der wie Frostschutz wirkt. Selbst wenn sich in den Zellen
kurzzeitig Eis bildet, nimmt die Pflanze keinen Schaden. Bemerkenswert ist auch der
intensive Blütenduft, der bei den anderen
Galanthus-Arten weniger ausgeprägt ist.
WoronowSchneeglöckchen
Kleines
Schneeglöckchen
Auch „unser“ Kleines Schneeglöckchen ist
mit seinen Laubblättern bestens charakterisiert. Sie sind mit maximal 1 cm Breite ungewöhnlich schmal. Zudem fallen sie mit
ihrer bläulichgrünen Färbung und ihrer fleischigen Konsistenz auf. Damit gleicht es
dem Zierlichen Schneeglöckchen (G. gracilis) aus Osteuropa, das unter der Pergola
anzutreffen ist. Dieses hat an den drei
inneren Perigonblättern aber je zwei grüne
Flecken, während beim Kleinen Schneeglöckchen nur einer vorhanden ist. Obwohl
in der Schweiz in Auenwäldern und schattig-feuchten Wiesen weit verbreitet, ist das
Kleine Schneeglöckchen hier streng genommen nicht einheimisch. Es wurde im
16. Jahrhundert als Zierpflanze aus Südeuropa eingeführt und verwilderte bald.
2017
Die Blüten der Schneeglöckchen-Arten sind
mit ihren sechs Perigonblättern in zwei Dreierkreisen, wovon der äussere viel länger ist,
sehr einheitlich aufgebaut. Unterschiede
bestehen bei den drei deutlich kürzeren
inneren Perigonblättern. Diese werden bei
den meisten Arten von einem einzigen grünen Fleck an der Spitze verziert. Bei Elwes
Schneeglöckchen sind es zwei. Ein weiteres
Erkennungsmerkmal sind die mit bis 2.5 cm
auffallend breiten blaugrünen Laubblätter.
Nach der Blüte werden die Schneeglöckchen zu Unrecht ignoriert. Dann verliert der
Blütenschaft seine Festigkeit, sodass er sich
unter dem Gewicht der wachsenden Frucht
zu Boden senkt. Dort reifen im Innern der
Frucht Samen, die von einem essbaren Gewebe umschlossen sind. Damit lockt die
Pflanze Ameisen an, die gleichsam als Gegenleistung für die Gratisfütterung die Samen in einem weiten Umkreis ausstreuen.
Faltblatt-Schneeglöckchen
Galanthus plicatus
Abteilung Europa
MÄRZ
In Gärten und Landschaft blühen nun
vielerorts die Schneeglöckchen. Die
meisten erachten diese ersten Frühlingsboten als einzige und immer gleiche Art.
Tatsächlich kommt hier wild nur das
Kleine Schneeglöckchen (Galanthus nivalis) vor. Auch in den Gärten dominiert
diese Art. Tatsächlich aber existieren
weltweit 20 Schneeglöckchen-Arten,
verbreitet zwischen Südeuropa und dem
Elwes
Kaukasus. Sie alle sind Zwiebelpflanzen,
Schneeglöckchen
die sehr früh blühen und sich im Frühsommer bereits wieder in den Boden
zurückgezogen haben, wo sie geduldig
auf den nächsten Frühling warten. Mit
diesem Verhalten entkommen sie der
Konkurrenz hochwüchsigerer Pflanzen in
ihrer Umgebung. Einheitlich ist auch die
weisse Färbung der Blüten, worauf der
Gattungsname Galanthus (= Milchblüte)
Bezug nimmt. In den Anlagen des Botanischen Garten blühen gegenwärtig
sechs verschiedene Arten, vier davon
sollen hier vorgestellt werden.
FaltblattSchneeglöckchen
Elwes Schneeglöckchen
Galanthus elwesii
Abteilung Asien
langte das Woronow Schneeglöcken im
Herbst 2003 auf ungewöhnliche Weise. Am
Zoll wurden einige Duzend Zwiebeln beschlagnahmt, die möglicherweise illegal an
Wildstandorten entnommen wurden. Da
eine Rückführung nicht mehr möglich war,
erhielt sie der Botanische Garten St.Gallen,
der sie in der Gehölzrabatte entlang der
Oberzilstrasse ansiedelte. Dort gefällt es
der asiatischen Art so gut, dass der Boden
heute dank Selbstaussaat fast vollständig
von ihr bedeckt ist. Gegenwärtig geniessen
die Frühblüher fast ungefiltertes Sonnenlicht. Wenn Ende April das ausgetriebene
Laub der Gehölze und der grosslaubigen
Stauden den Boden verdunkeln, haben sie
ihre Samen bereits ausgestreut und sich in
den Boden eingezogen.
IM
Schneeglöckchen
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