Kleines Schneeglöckchen Galanthus nivalis Abteilung Europa Woronow-Schneeglöckchen Galanthus woronowii Abteilung Asien Die Blätter dieser Art sind nur wenig schmäler als jene von Elwes Schneeglöckchen, fallen aber mit ihrem freudigen Grün und ihrem Glanz von weitem auf. Beheimatet ist sie im Nordosten der Türkei und im Kaukasus in locker bewaldeten Abhängen, wo sie oft in Gesellschaft von Eiben und Buchsbäumen gedeiht. In den Botanischen Garten ge- Das Faltblatt-Schneeglöckchen ist zwischen Rumänien und der Krim verbreitet. Dort bewohnt es Laubwälder in Höhen zwischen 1000 und 1300 Metern. An ihren gefalteten Blättern ist es leicht zu erkennen. Wie ein Wellblech gewinnt das Blatt dank den Faltungen mehr Festigkeit, was in Gebieten, wo blühende Pflanzen jederzeit eingeschneit werden können, von Vorteil ist. Der Schnee wird für die Pflanze nur wegen der mechanischen Belastung zum Problem, nicht aber wegen der Kälte. Dagegen wappnet sich die Pflanze durch Erhöhung des Zuckergehaltes im Zellsaft, der wie Frostschutz wirkt. Selbst wenn sich in den Zellen kurzzeitig Eis bildet, nimmt die Pflanze keinen Schaden. Bemerkenswert ist auch der intensive Blütenduft, der bei den anderen Galanthus-Arten weniger ausgeprägt ist. WoronowSchneeglöckchen Kleines Schneeglöckchen Auch „unser“ Kleines Schneeglöckchen ist mit seinen Laubblättern bestens charakterisiert. Sie sind mit maximal 1 cm Breite ungewöhnlich schmal. Zudem fallen sie mit ihrer bläulichgrünen Färbung und ihrer fleischigen Konsistenz auf. Damit gleicht es dem Zierlichen Schneeglöckchen (G. gracilis) aus Osteuropa, das unter der Pergola anzutreffen ist. Dieses hat an den drei inneren Perigonblättern aber je zwei grüne Flecken, während beim Kleinen Schneeglöckchen nur einer vorhanden ist. Obwohl in der Schweiz in Auenwäldern und schattig-feuchten Wiesen weit verbreitet, ist das Kleine Schneeglöckchen hier streng genommen nicht einheimisch. Es wurde im 16. Jahrhundert als Zierpflanze aus Südeuropa eingeführt und verwilderte bald. 2017 Die Blüten der Schneeglöckchen-Arten sind mit ihren sechs Perigonblättern in zwei Dreierkreisen, wovon der äussere viel länger ist, sehr einheitlich aufgebaut. Unterschiede bestehen bei den drei deutlich kürzeren inneren Perigonblättern. Diese werden bei den meisten Arten von einem einzigen grünen Fleck an der Spitze verziert. Bei Elwes Schneeglöckchen sind es zwei. Ein weiteres Erkennungsmerkmal sind die mit bis 2.5 cm auffallend breiten blaugrünen Laubblätter. Nach der Blüte werden die Schneeglöckchen zu Unrecht ignoriert. Dann verliert der Blütenschaft seine Festigkeit, sodass er sich unter dem Gewicht der wachsenden Frucht zu Boden senkt. Dort reifen im Innern der Frucht Samen, die von einem essbaren Gewebe umschlossen sind. Damit lockt die Pflanze Ameisen an, die gleichsam als Gegenleistung für die Gratisfütterung die Samen in einem weiten Umkreis ausstreuen. Faltblatt-Schneeglöckchen Galanthus plicatus Abteilung Europa MÄRZ In Gärten und Landschaft blühen nun vielerorts die Schneeglöckchen. Die meisten erachten diese ersten Frühlingsboten als einzige und immer gleiche Art. Tatsächlich kommt hier wild nur das Kleine Schneeglöckchen (Galanthus nivalis) vor. Auch in den Gärten dominiert diese Art. Tatsächlich aber existieren weltweit 20 Schneeglöckchen-Arten, verbreitet zwischen Südeuropa und dem Elwes Kaukasus. Sie alle sind Zwiebelpflanzen, Schneeglöckchen die sehr früh blühen und sich im Frühsommer bereits wieder in den Boden zurückgezogen haben, wo sie geduldig auf den nächsten Frühling warten. Mit diesem Verhalten entkommen sie der Konkurrenz hochwüchsigerer Pflanzen in ihrer Umgebung. Einheitlich ist auch die weisse Färbung der Blüten, worauf der Gattungsname Galanthus (= Milchblüte) Bezug nimmt. In den Anlagen des Botanischen Garten blühen gegenwärtig sechs verschiedene Arten, vier davon sollen hier vorgestellt werden. FaltblattSchneeglöckchen Elwes Schneeglöckchen Galanthus elwesii Abteilung Asien langte das Woronow Schneeglöcken im Herbst 2003 auf ungewöhnliche Weise. Am Zoll wurden einige Duzend Zwiebeln beschlagnahmt, die möglicherweise illegal an Wildstandorten entnommen wurden. Da eine Rückführung nicht mehr möglich war, erhielt sie der Botanische Garten St.Gallen, der sie in der Gehölzrabatte entlang der Oberzilstrasse ansiedelte. Dort gefällt es der asiatischen Art so gut, dass der Boden heute dank Selbstaussaat fast vollständig von ihr bedeckt ist. Gegenwärtig geniessen die Frühblüher fast ungefiltertes Sonnenlicht. Wenn Ende April das ausgetriebene Laub der Gehölze und der grosslaubigen Stauden den Boden verdunkeln, haben sie ihre Samen bereits ausgestreut und sich in den Boden eingezogen. IM Schneeglöckchen