Tipps gegen Ameisen - kleingarten-dresden

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Tipps gegen Ameisen
Ameisen sind eigentlich sehr nützliche Tiere, denn sie übernehmen in der
Natur die Rolle der Gesundheitspolizei. Leider haben Ameisen aber auch ein
paar Eigenschaften, die Hobbygärtnern das Leben schwer machen können.
Das können Sie tun, wenn die Insekten lästig werden.
Ameisen beschützen Blattläuse vor
Fressfeinden, weil sie von den
zuckerhaltigen Ausscheidungen der
Pflanzenschädlinge leben
Ameisen als schädliche Tiere zu bezeichnen ist schlichtweg falsch, denn die
fleißigen Insekten sind außerordentlich effektive Schädlingsvertilger. Ein WaldAmeisenvolk beispielsweise erbeutet pro Tag bis zu 100.000 wirbellose Tiere.
Es unterscheidet dabei natürlich nicht nach menschlichen Maßstäben
zwischen Nützlingen und Schädlingen, aber auch zahlreiche pflanzenfressende
Insekten wie Falterraupen und Blattkäferlarven stehen auf dem Speiseplan.
Dennoch haben Ameisen aus gärtnerischer Sicht auch ein paar schlechte
Angewohnheiten: Sie beschützen Blattläuse vor Fressfeinden, um ihre
zuckerhaltige Ausscheidungen – den Honigtau – zu ernten. Einige Arten legen
zudem ihre Nisthöhlen mit Vorliebe unter sonnigen Terrassen an, weil sich die
Pflastersteine im Frühling besonders schnell erwärmen. Ab und zu kommt es
sogar vor, dass Ameisen süße, meist überreife Früchte anknabbern – diese
Schäden halten sich allerdings sehr in Grenzen.
Schwarze Wegameise:
Die Insekten legen ihre Nester
gerne unter Terrassenplatten an
Im Garten kommen vor allem zwei Ameisen-Arten vor: die Schwarze
Wegameise (Lasius niger) und die Gelbe Wegameise (Lasius flavus). Die
Schwarze Wegameise ist die häufigere Art und wird oft auch einfach
Gartenameise genannt. Ein Staat besteht aus bis zu 500 Arbeiterinnen, die in
der Regel zwischen drei und fünf Millimeter groß sind. Als Nahrung dient den
Schwarzen Wegameisen vorwiegend Honigtau von Blattläusen, Schildläusen,
Blattflöhen und Zikaden, sie leben aber auch räuberisch und erbeuten
verschiedene Insektenarten.
Die Blattlaus-Kultur haben die Gartenameisen nahezu perfektioniert, denn sie
siedeln die Schädlinge sogar auf andere Pflanzen um, die näher an ihrem Bau
liegen. Die äußerst anpassungsfähigen Ameisen bauen ihre Nester bevorzugt
unter Pflasterflächen und dringen gelegentlich auch in Häuser ein.
Gelbe Wegameise
Die Gelbe Wegameise ist mit zwei bis vier Millimetern Körperlänge deutlich
kleiner als die Schwarze Wegameise. Sie legt ihr Nest mit Vorliebe unter
Rasenflächen an und kann Erdhügel bis zur Größe eines Maulwurfshaufens
aufschütten. Diese fallen oft erst auf den zweiten Blick auf, da sie häufig mit
Gras bewachsen sind und nur wenige Ausgänge besitzen. Die Gelbe
Wegameise hält sich unterirdische Wurzellaus-Kolonien und lebt fast
ausschließlich vom Honigtau dieser Insekten. Deshalb verlassen diese
Ameisen auch nur selten ihren Bau. Ein Staat der Gelben Wegameise wird in
den meisten Fällen von mehreren Königinnen gegründet. Später bekämpfen
sich die Königinnen gegenseitig, bis nur noch die stärkste übrig bleibt.
Die Gelbe Wegameise bevorzugt
Rasenflächen als Lebensraum und hält
sich unterirdische Wurzellauskolonien
Ameisen vertreiben
Es gibt verschiedene Hausmittel deren Duftstoffe Ameisen nicht mögen. Dazu
zählen unter anderem Lavendelblüten, Zimt, Gewürznelken, Chilipulver oder
Zitronenschalen. Streuen Sie die Substanzen einfach auf Ameisennestern und Straßen aus.
Als Ameisenbarriere haben sich Kreidepulver oder Gartenkalk bewährt. Man
kann beispielsweise vor Hauseingängen einfach eine dünne Linie ausstreuen
und die Wände zusätzlich mit einem dicken Kreidestrich versehen. Die
Ameisen überqueren die alkalisch wirkenden Substanzen nicht.
Ameisensichere Pflasterflächen
Legen Sie neue Terrassen- und Wegeflächen möglichst so an, dass sie als
Nistplätze für Ameisen nicht attraktiv sind. Verzichten Sie auf Pflastersand als
Bettung für die Pflastersteine und verwenden Sie stattdessen Basaltsplitt.
Darüber hinaus können Sie die Fugen mit speziellem Pflasterfugenmörtel auf
Kunstharz-Basis abdichten. Inzwischen gibt es Produkte, die die Pflasterfläche
ameisen- und unkrautdicht machen, das Regenwasser aber durchlassen.
Ameisen bekämpfen
Zur direkten Bekämpfung von Ameisen gibt es ebenfalls Hausmittel. Bewährt
hat sich vor allem abgestandenes Bier, das mit einem Esslöffel Honig
angereichert wurde. Füllen Sie es in eine flache Schale mit senkrechten
Wänden und platzieren Sie es auf einer Ameisenstraße. Der süße Geruch lockt
die Ameisen an, sie fallen in die Flüssigkeit und ertrinken. Backpulver wirkt
übrigens sehr unzuverlässig, obwohl es immer wieder als Hausmittel zur
Ameisenbekämpfung empfohlen wird. Die Ameisen fressen das Backpulver
entgegen der landläufigen Meinung nicht, können bei Kontakt mit der
alkalischen Substanz aber an Verätzungen sterben.
Dauerhafte Abhilfe schaffen einfache Kontaktgifte nicht: Sie können einen
Ameisenstaat nur ausrotten, indem Sie die Königin töten, da die Arbeiterinnen
fast beliebig reproduzierbar sind. Daher gibt es im Fachhandel spezielle
Ameisenköder, die von den Arbeiterinnen in den Bau getragen und dort auch
von der Königin verzehrt werden. Geeignete Produkte sind Celaflor AmeisenKöder, Ameisen-Ködergranulat von Bayer Garten oder Loxiran Ameisenbuffet
von Neudorff.
Ihr Gartenfachberater
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