Sexuelle Unterdrückung im Islam Geschrieben von: Piraja Donnerstag, den 24. Juli 2008 um 14:17 Uhr - Aktualisiert Donnerstag, den 24. Juli 2008 um 22:00 Uhr Salam! Die Schwulen sind ja nur eine Gruppe, die im Islam nach der Scharia sexuell unterdrückt ist. Bei den Schwulen ist es besonders krass, weil ihnen jede Sexualität verwehrt wird, aber auch Heterosexuelle, vor allem Frauen, haben kein Recht auf sexuelle Selbstbestimmung. Nach allen vier sunnitischen Rechsschulen und auch bei den Schiiten, darf der Vater (und der Großvater väterlicherseits) die Tochter in die erste Ehe zwingen. Er ist dabei "wali mudschbir", Heiratsvormund mit Berechtingung zum Zwang. Mohammed, salla llahu 'alayhi wa sallam, selbst, hat die sechsjährige A'ischa geheiratet. Das ist ein Alter, wo bei uns ein Kind gerade mal seit kurzen ein Bonbon am Kiosk kaufen darf. Ein Kind in diesem Alter KANN gar nicht freiwillig eine Ehe eingehen, weil es die Konseqenzen gar nicht übersehen kann. Für Mohammed, salla llahu 'alayhi wa sallam, war das offenbar kein Problem. Frauen mussen erstmal den heiraten, den der Vater aussucht. Einen Nichtmoslem zu heiraten ist für eine muslimische Frau überhaupt nicht möglich, unter keinen Umständen. Tut sie es dennoch, gilt das meist als Abfall vom Islam und wird mit dem Tod, bzw. lebenslanger Haft bestraft. Und in so einem Umfeld wollen die Schwulen Selbstbestimmung? Islam heißt "Hingabe" oder "Unterwerfung", gemeint ist dabei "Hingabe" oder "Unterwerfung" unter den Willen Gottes. Was Gott will, das steht bis ins Detail in der Scharia. Ein Muslim versucht nicht, wie Christen das tun, eigenständig anhand relativ abstrakter Regeln ("Gleichnisse") zu ergründen, was gut und was Böse ist. Was gut und was böse ist entscheidet im Islam allen die Setzung Gottes. Was Gott befiehlt ist gut, was er verbietet ist böse, Punkt. Der Gläubige hat an den Regeln nicht herumzuschrauben, er muss sie annehmen und ausführen. Es geht dabei allein darum die Regeln RICHTIG anzuwenden, das ist der ganze Spielraum, der bleibt. Liegt jemand beim Umsetzen der islamischen Regeln offensichtlich schief, sind die anderen Muslime nach der Regel "al-'amr bi-l-ma'ruf wa an-nahy 'an al-munkar" (das Gute, bekannt bewährte, gebieten und das schlechte, das unbekannte neue, zu verbeiten) VERPFLICHTET da einzugreifen. Der einzige Ausweg aus dieser ganzen Problematik ist die Abschaffung der GESAMTEN Scharia. Alle Versuche der letzen 150 Jahre, grundsätzlich die Scharia zu reformieren, waren Totgeburten von wohlmeindenden, liberalen Intelektuellen, die nicht über Intelektuellenzirkel herausgekommen sind. Eine organisierte Anhängerschaft eines solchen liberal-reformierten Islams gibt es heute nur in Form von Mailinglisten mit ein paar hundert Adressen. Selbst, wenn die Scharia abgeschafft ist, bleiben noch etliche sehr harsche Vorschriften im Koran. Die müsste man noch allegorisch und nicht wörtlich auslegen. Das ganze ist solch ein Mammutprojekt, dass sich alle, die es bis heute angegangen sind, verhoben haben. Das heißt natürlich nicht, das man es nicht trotzdem versuchen kann. Hier im Westen ist das möglich, weil die Fundamentalist erst noch dabei sind sich warmzulaufen. In islamischen Ländern dagegen werden ernsthafte Reformer mit dem Tode bedroht oder auch schon mal ganz offiziell als Ketzer hingerichtet, wie beispielsweise Mahmud Muhammad Taha 1985 im Sudan. Andere wie Nasr Hamid Abu Zaid werden "nur" zwangsgeschieden und müssen ins Exil. Wenn sich der orthodoxe und fundamentlistische Islam weiter im gegenwärtigen Tempo hier etabliert, wird spätestens dann, wenn Reformer hier ein breiteres Echo finden, die altbewährte Repression der Mehrheits-Muslime Anwendung finden. Wer hier ein selbsbestimmtes muslimisches Leben führen will und seinen Islam selbst gestalten will, der sollte möglichst schauen, dass der Islam hier die Veranstaltung einer möglichst kleinen Minderheit bleibt, die institutionell nicht verankert ist. Wo der Islam Einfluss hat, ists nämlich mit der Freiheit schnell vorbei. Anmerkung von Meine-Islam-Reform Salam! Du hast vieles geschrieben und vieles ist einfach sachlich falsch: beispielsweise das mit der Zwangsehe. Das trifft eben nicht auf alle Rechtsschulen zu und die sogenannten Fundamentalisten - ich nehme mal an Du meinst damit die Salafiya - 1/2 Sexuelle Unterdrückung im Islam Geschrieben von: Piraja Donnerstag, den 24. Juli 2008 um 14:17 Uhr - Aktualisiert Donnerstag, den 24. Juli 2008 um 22:00 Uhr sprechen sich gerade gegen solche Ehen aus. Wie auch immer. Wenn Du wirklich das Bedürfnis hast, über diese Theman zu sprechen, dann melde Dich doch im Forum an. Die Kommentare sind dazu gedacht, daß die Artikel an sich kommentiert werden. Eine grundlegende Darstellung der innerislamischen Problematik bezüglich dessen, was Scharia ist (ich denke Deine Sichtweise geht da an der Sache vorbei, welche Probleme Reformatoren haben, etc. hat ja nun mit dem Text nicht wirklich etwas zu tun. Nur eines noch: gerade im Westen wird eine islamische Reformation nicht stattfinden. Alleine schon, weil sie zugunsten des "puritanischen" Islam einfach totgeschwiegen wird. Reformer wie z.B. Öztürk sind auch nicht gerade No Names und haben sehr viele Anhänger, ebenso wie ein F. Gülen. Abu Zaid und Co hingegen sind weniger Reformatoren, da sie keine Reform bieten, sondern (ähnlich wie viele der Ankaraer Schule) gerade eben nur sagen, was sie falsch finden. Lösungen bieten sie keine. Wa salam PS.: Bitte in Zukunft das Forum nutzen, weitere Beiträge, die nichts mit dem Sinn der Kommentarfunktion zu tun haben werden nicht freigegeben werden. 2/2