Kein Zacken aus der Krone

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Ein strahlendes Lachen wirkt ansteckend.
Zahnunfälle
Kein Zacken aus der Krone
Zähne sind eine Visitenkarte der Menschen. Ungepflegte, kaputte oder fehlende Zähne können auf
das Gegenüber abstossend wirken. Richtige Pflege und korrektes Verhalten bei einem Unfall
helfen, dem vorzubeugen.
Die Menschen werden ohne Zähne geboren. Der erste
Zahndurchbruch erfolgt beim Säugling meist im 6. bis
8. Monat. Früheres Zahnen – zum Beispiel schon bei der
Geburt – ist sehr selten, kleine Verzögerungen dagegen
kommen oft vor.
Zwischen dem 5. und 14. Lebensjahr kommt es zum
zweiten Zahndurchbruch und Zahnwechsel. Während
das Milchgebiss nur zwanzig Zähne zählt, umfasst das
menschliche Gebiss im Erwachsenenalter insgesamt 32
Stück, jeweils 16 im Ober- und Unterkiefer.
Das menschliche Gebiss
Um Nahrung abbeissen zu können, verfügen der Oberund Unterkiefer über acht scharfkantige Schneidezähne.
Weiter besteht das Gebiss aus vier Eckzähnen, acht
Backen­zähnen (Praemolares) sowie zwölf Mahlzähnen
(Molares). Die hintersten Mahlzähne heissen Weisheitszähne. Sie wachsen in der Regel erst nach dem 17. Lebensjahr aus. Nicht selten bereiten die Weisheitszähne
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Schwierigkeiten, indem sie Platzprobleme haben oder im
Kieferknochen stecken bleiben. Oft müssen sie deswegen
operativ entfernt werden.
Jeder Zahn besteht aus der Zahnkrone, dem Zahnhals
und einer oder mehreren Zahnwurzeln. Die Zahnkrone
ist der sichtbare Teil, der aus dem Zahnfleisch herausragt, und ist mit Zahnschmelz überzogen. Als Zahnhals
bezeichnet man die Übergangsstelle der schmelzbedeckten Krone zur Zahnwurzel.
Erkrankungen der Zähne
Die häufigsten Erkrankungen der Zähne sind Karies und
Parodontose. Sie werden durch Bakterien ausgelöst und
sind auf mangelnde Mundhygiene und falsche Ernährung
zurückzuführen. Gerade eine Erkrankung an den Milchzähnen kann fatale und teure Spätfolgen haben.
Karies kommt vom lateinischen Wort Caries dentium,
was so viel wie «Fäulnis» bedeutet. Die Karieserkrankung
betrifft den Zahnschmelz und das Zahnbein und verläuft
Zahnunfälle
Neben den Erkrankungen können die Zähne oder das
Zahnfleisch bei Unfällen verletzt werden. Gerade Kinder
und junge Menschen sind häufig betroffen. Bei einem
Zahnunfall kann sich aufgrund eines Schlages oder Stur­
zes ein Zahn lockern oder verschieben, er kann abbrechen
oder ganz herausgeschlagen werden. Werden Zahnunfäl­
le richtig erkannt und behandelt, können auch schwer
verletzte Zähne oftmals erhalten bleiben.
Bild: SSO
Zähne putzen nicht vergessen …
Wer erinnert sich noch an die Zahnfee? Einmal im Jahr
kommt sie in die Schulklasse. Im Gepäck eine riesige
Zahnbürste, ein Gebiss und die kleinen «Färbe-Tablet­
ten», die jeweils schonungslos aufzeigen, wenn die Zähne
schlecht geputzt sind.
Bei der Mundhygiene geht es hauptsächlich darum,
den bakteriellen Zahnbelag oder die sogenannte Plaque
zu entfernen. Die Zähne müssen deshalb mindestens
zweimal täglich nach den Mahlzeiten gründlich gerei­
nigt werden. Dazu genügt die Zahnbürste allein nicht.
Zur gründlichen Reinigung der besonders gefährdeten
Zahnzwischenräume braucht es zusätzlich Zahnseide,
Zahnhölzer und Interdentalbürste. Das Verwenden der
richtigen Zahnpasta ist dabei genauso wichtig. Es ist nie
falsch, auf eine mit Fluorid versetzte Zahnpasta zurück­
zugreifen, denn schaden kann die zusätzliche Gabe an
Mineralstoffen nicht. Sollte die Anwendung einer fluori­
dierten Zahnpasta nicht ausreichen, sind im Handel auch
verschiedene fluoridhaltige Mundspüllösungen erhält­
lich. Auch sie fördern die Remineralisierung der Zähne
und beugen Karies vor.
Quellen: Mensch, Körper, Krankheit (Urban & Fischer) und Schweizerische Zahnärzte-Gesellschaft SSO
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In Europa sind ca. 98 % der Bevölkerung an Karies erkrankt. Damit ist Karies mit Abstand die
häufigste Infektionskrankheit in Industrieländern.
Auf einer babylonischen Tontafel ist es zu lesen:
Um 1800 v. Chr. gab es eine erste Theorie über
die Entstehung von Karies. Die braunen, fiesen
Stellen an den Zähnen wurden dem Werkeln des
gemeinen Zahnwurms zugeschrieben.
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kompakt
Erste Hilfe bei einem Zahnunfall
– Ruhe bewahren und überlegt handeln.
– Bei starker Blutung auf Gaze oder Stofftaschentuch beis­
sen. Die Wange von aussen kühlen, zum Beispiel mit ei­
nem kalten Lappen oder einer Sofort-Kältekompresse.
– Lockere oder verschobene Zähne in ihrer Position be­
lassen.
– Abgebrochene Zahnstücke im Wasser aufbewahren.
– Ausgeschlagene Zähne in eine Rettungsbox legen. Falls
nicht verfügbar, Zahn in kalte Milch legen.
– Herausgeschlagene Zähne weder reinigen noch an der
Wurzel anfassen, um die Wurzelhaut nicht weiter zu
beschädigen. Feucht aufbewahren.
– Sofort Zahnarzt oder Klinik aufsuchen – auch bei ver­
letzten Milchzähnen. Je rascher ein Spezialist aufge­
sucht wird, desto grösser die Erfolgsaussichten.
Bereits früh mit der richtigen Mundhygiene späteren Schäden
vorbeugen.
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in verschiedenen Schüben. Zunächst bilden sich – meist
helle – Verfärbungen am Zahn. Dann werden diese hellen
Stellen, die durch Ablagerungen von Farbpigmenten aus
der Nahrung entstanden sind, langsam dunkel.
Wird Karies im Anfangsstadium nicht behandelt, so
kann sie vom harten Zahnschmelz ins weichere Zahn­
bein übergehen, wo sie sich viel schneller ausbreitet.
Meist kommt es erst in diesem Stadium der Krankheit zu
Zahnschmerzen. Manche Menschen bemerken erst, dass
sie Karies haben, wenn die Zahnschmelzschicht ab­
bricht. Um Karies weitgehend zu vermeiden, werden eine
zuckerarme Ernährung und regelmässige Zahnkontrol­
len beim Arzt empfohlen
Parodontose wird meist unter dem Namen Parodonti­
tis verwendet. Sie zerstört unter anderem das Zahn­
fleisch oder die Wurzelhaut und ist nicht umkehrbar.
Ursachen für Parodontitis können vor allem eine man­
gelnde oder falsche Mundhygiene, offener Zahnkaries,
Rauchen oder Ansteckung bei einem anderen Parodonti­
tispatienten sein.
Eine Therapie dieser Krankheit erfolgt beim Zahnarzt
und kann – je nach Stadium – aus einer professionellen
Zahnreinigung, einer Laserbehandlung oder auch einer
medikamentösen Behandlung bestehen.
Das härteste Material im Körper ist der Zahnschmelz.
Allein in Amerika werden jährlich 53 000 000
Liter Zahnpasta gekauft, was für 30 olympische
Schwimmbecken reichen würde.
Bei jedem Zahnunfall muss so rasch als möglich ein Zahnarzt
aufgesucht werden. (Quelle: www.sso.ch )
Im Verlauf von 50 Lebensjahren zerkleinern wir
mit unseren Zähnen mehr als 20 Tonnen Nahrung.
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