Solitär lebende Wildbienen (Einsiedlerbienen)

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Solitärr lebende
e Wildbien
nen (Eins
siedlerbie
enen)
Die Verw
wandten der Honigbiene, die Einsiedllerbienen, leb
ben meist ein
nzeln, scheuu und zurückgezogen
und sind
d wenig beka
annt, doch ha
aben auch sie
e eine ebens
solche Bedeutung für diee Bestäubung
g vieler
Wild- und Kulturpflan
nzen. In Deutschland ken
nnen wir etwa
as mehr als fünfhundert
f
vverschiedene
Bienenarten aus sieb
ben Familien
n.
Es gibt kkaum einen Lebensraum
, den Einsied
L
dlerbienen nicht erobert haben:
h
•
Bienen der Familie
F
der SandS
und Fu
urchenbienen
n (Halictidae) nisten in saandigem Bod
den oder
a
auf Feldwegen und bevo
orzugen dabe
ei je nach Art festgefahre
enen Boden ooder lockere
S
Sandflächen
n.
•
Die Gemeine
e Pelzbiene (Anthophora
a plumipes) aus
a der Familie der Echteen Bienen (A
Apidae)
d
dagegen find
den wir zum Beispiel in ssenkrechten Abbruchkant
A
ten und Lössswänden.
•
Mauerbienen
n (Hoplitis, Hoplosmia
H
un
nd Osmia) au
us der Familie der Ur- unnd Seidenbienen
((Colletidae) bevorzugen Fugen und S
Spalten in alttem Gemäue
er und Fachw
werk. Selbst leere
S
Schneckenh
häuser werde
en von einige
en Arten genutzt.
•
Manche Masskenbienen (Hylaeus)
(
au
us der Familie
e der Colletid
dae gründenn ihr Nest in hohlen
h
S
Stängeln ma
arkhaltiger Pfflanzen (zum
m Beispiel Ho
olunder, Brom
mbeere oderr Schilf).
•
A
Andere Wildbienen nisten in morsche
em Holz, nag
gen ihre Niströhren selbsst oder nutze
en die
Fraßgänge anderer
a
Holz
zbewohner.
Trotz der vielfältigen Lebensweis
sen liegt der Brutbiologie der Einsiedlerbienen docch ein gemeinsames
Prinzip zzugrunde. Dies soll hier am
a Beispiel d
der bei uns häufig
h
vorkom
mmenden Rooten Mauerbiene
(Osmia b
bicornis = O.. rufa)1 erläuttert werden.
Die Ro
ote Mauerbiene (O
Osmia bic
cornis)
Im zeitig
gen Frühjahr, etwa Ende März, Anfan g April, finde
en wir die ers
sten Mauerbiienen. Den Winter
W
haben siie in ihren Brrutzellen übe
erdauert. Die warmen Frü
ühjahrstempe
eraturen lockken sie aus ih
hren
Nestern..
Die Män
nnchen schlüpfen etwa sieben Tage
Weibchen (V
Vormännlichk
keit). Zu
vor den W
Beginn d
der Flugzeit können
k
wir daher
d
Männche
en beobachtten, wie sie vor
v den
Nestern schweben und
u auf das Schlüpfen
S
der Weib
bchen warten
n. Bei größeren
Nestkolo
onien kann dies zu einem
m
imponierrenden Scha
auspiel werde
en. Die
Männche
en sind häuffig kleiner und bunter
gefärbt. Ihre Fühler sind
s
deutlich länger. Stattt
n sie dreizehn
zwölf kurzer besitzen
verlänge
erte Antennenglieder.
Nach de
er Paarung widmen
w
sich die
d
Weibche
en ausschließ
ßlich dem Ne
estbau und
der Verssorgung der Brutzellen.
B
Die
D
Männche
en beteiligen
n sich nicht am
a
Brutgescchehen. Sie vagabundier
v
ren und
sterben ffrüh ab.
Rote Mauerbiene (O
Osmia bicorniis) an Nisthilffe,
Männch
hen mit weiße
er Gesichtszeeichnung [Fo
oto:
Mühlen
n]
In den B
Bienennestern
n findet man in den gescchützten hinte
eren Zellen vornehmlich
v
weibliche un
nd in den
Zellen, d
die nahe am Nestausgang liegen, me
eist männliche Tiere.
1
Die hierr verwendete Systematik
S
de
er Wildbienen b
bezieht sich weitgehend
w
auf WESTRICH 1 990 und 1997
7.
© www.a
aid.de
Sta
and: 26.09.2012
Seite 1 von 6
Der biolo
ogische Sinn
n in diesem Verhalten
V
lieg
gt offensichtlich in der unterschiedlichhen Wertigke
eit der
Geschlechter: Die we
eiblichen Tie
ere tragen stä
ärker zum Fo
ortbestand der Art bei, deenn je nachd
dem, wie
erfolgreicch ein Weibcchen bei der Versorgung der Brutzellen ist, hat es
s viele oder w
wenige
Nachkom
mmen. Ein Männchen
M
da
agegen kann viele
der Paarung
Weibche
en begatten. Seine Aufga
abe ist nach d
g
Aus unbefruchtete
u
en Eiern schllüpfen
abgesch
hlossen.
männ
nliche Tiere
Der Verlust eines So
ohnes ist für die
d Biene alsso leichter zu
u
verschm
merzen als de
er Verlust ein
ner Tochter. D
Daher ist es
sinnvoll, dass als ersstes weibliche Eier gelegtt werden und
d
die weiblichen Nachkkommen bev
vorzugt in de
en besser
geschützzten hinteren
n Zellen hera
angezogen w
werden. Die
männlich
hen Larven müssen
m
mit den
d vorderen
n Plätzen
Vorlieb n
nehmen.
Bei allen Hautflügleern liegt es bei den
Weibc
chen, ob aus iihren Eiern we
eibliche
oder männliche
m
Nacchkommen
hervorgehen sollenn. Weibchen
entste
ehen, wenn Sppermien aus dem
d
Vorrat der Samenbblase zu dem Ei
E
gegeb
ben werden, ddas Ei also
befruc
chtet wird. Fürr männliche Tiere
Samen benötigt. Sie
dageg
gen wird kein S
entste
ehen aus unbeefruchteten Eizellen.
Nun ist e
es für die Mä
ännchen äußerst wichtig, vor den
Weibche
en zu schlüpffen, denn we
enn sie den S
Schlupf der
en verlassen
Weibche
en ‚verschlafe
en‘ und erst ihre Brutzelle
n,
wenn alle Weibchen von ihren Ko
onkurrenten begattet sind
d,
haben siie ihre Fortpfflanzungscha
ance vertan. Allerdings
sollten d
die Männchen
n nur wenige
e Tage eher sschlüpfen, damit sie nich
ht beim Warteen vorzeitig
Fressfein
nden zum Opfer fallen. Dieser
D
evoluttionsbiologisc
che Zusamm
menhang ist ssomit wohl ein Grund
dafür, da
ass männlich
he Eizellen zuletzt, also in
n der Nähe des
d Nestausg
gangs, abge legt werden.
Die Rote
e Mauerbiene
e nistet oft in
n morschem Holz und nutzt hier die Fraßgänge
F
voon anderen
bevorzugt. Wir
Holzbew
wohnern. Es werden
w
Gänge von sech s bis sieben Millimeter Durchmesser
D
W
finden diie Nester derr Roten Mauerbiene aberr auch in and
deren Hohlrä
äumen. Ritzeen und Spalte
en im
Mauerwe
erk, hohle Ba
ambusstänge
el, Strohdäch
her, ja sogarr die Abflusslöcher von F ensterbänke
en
werden vvon ihr gern genutzt.
Hat ein W
Weibchen ein
nen geeigneten Nestplattz gefunden, so beginnt es
e mit der Reeinigung des
Hohlraum
mes. Eigene Gänge werd
den bei diese
er Art nicht gefertigt.
g
Für jede Eiz
zelle legt dass
Mauerbiene
enweibchen eine separatte
Brutzelle an
n, die sie durrch senkrech
hte
Wände aus
s Lehm vone inander abgrrenzt
und mit einem Drüsenseekret zur
Vermeidung
g von Verpilzzung austape
eziert.
Sie samme
elt Blütenstauub (Pollen) und
Nektar an den
d Pflanzenn der näheren
n
Umgebung und formt daaraus ein Po
ollenbrot
(Pollenkuch
hen), auf wellchem ein ein
nziges Ei
ablegt wird (Foto links ooben).
Mauerbiene
en sind bei dder Wahl des
s Pollens
nicht wähle
erisch. Sie köönnen viele Pflanzen
P
der näheren
n Umgebungg ihres Neste
es als
Pollenquelle nutzen (poolylektische
Mauerbie
enennest: Ob
ben Eizellen; In der Mitte L
Larven;
Bienenart). Andere Biennenarten sind auf
Unten Pu
uppen [Foto: Fockenberg]]
das Vorkom
mmen bestim
mmter Pflanze
en
esen, ja benö
ötigen teilweise ganz bes timmte Pflan
nzenarten (oligolektische Bienenarten
n) als
angewie
Pollenlie
eferanten.
Direkt na
ach der Eiablage wird die
e Brutzelle m
mit Lehm vers
schlossen un
nd die folgendde in Angrifff
genomm
men. So entstteht eine line
eare Anordnu
ung von Bruttzellen, wobe
ei der Deckell der einen zugleich
der Bode
en der folgen
nden Zelle ist (Linienbau)). In größeren Hohlräume
en kann die M
Mauerbiene aber
auch fläcchige Brutne
ester anlegen
n.
© www.a
aid.de
Sta
and: 26.09.2012
Seite 2 von 6
Je nach Witterungsb
bedingungen schlüpft nacch wenigen Tagen
T
eine Larve,
L
die sicch vom Pollenvorrat
ernährt. Ihre einzige Aufgabe ist es zu fresse
en und zu wa
achsen. Nach
h zwei bis vieer Wochen is
st der
Nahrung
gsvorrat aufg
gezehrt, und die Bienenm
made spinnt einen
e
Kokon,, in welchem
m über das
Puppensstadium die Verwandlung
V
g zum fertige
en Insekt (Imago) stattfind
det.
Die Entw
wicklung der Mauerbienen ist meist no
och im gleich
hen Jahr abg
geschlossen.. Die Bienen ruhen
nun bis zzum nächste
en Frühjahr in
n ihren Koko
ons.
Die Rote
e Mauerbiene
e hat nur eine Generation
n pro Jahr, sie
s ist ‚univolttin‘. Andere B
Bienenarten,, wie
zum Beisspiel die San
ndbiene (And
drena flavipe
es), bilden im
m Sommer no
ochmals einee zweite Gen
neration,
sie sind ‚bivoltin‘.
Ähnlich w
wie bei den meisten
m
ihrerr Verwandten
n ist die Flug
gzeit der Roten Mauerbieene je nach Witterung
W
auf vier b
bis sechs Wo
ochen begre
enzt. In diese
er Zeit können höchstens zwanzig biss vierzig Bruttzellen
angelegtt werden, so dass die Na
achkommenzzahl eines Weibchens
W
sehr klein ist. A
Auf eine höhe
ere
Fortpflan
nzungsrate können
k
Wildb
bienen aber w
wegen ihrer sehr aufwändigen Brutfüürsorge offen
nsichtlich
verzichte
en.
Als Mate
erial zum Bau
u ihrer Brutze
ellen
Lehm oder
verwend
det die Rote Mauerbiene
M
feinkörniigen Sand, den
d sie in derr näheren
Umgebu
ung ihres Nistplatzes sam
mmelt. An
besonde
ers geeignete
en Stellen en
ntstehen so
regelrechte Lehmgru
uben. Aus de
em
Erdmate
erial und Drüssensekreten wird ein
Mörtel be
ereitet, der zu
z einem festten
Nestversschluss erhärtet.
Je nach Bienenart werden
w
unters
schiedliche
Materialiien zum Versschluss der Brutzellen
B
verwend
det. So samm
meln einige
Blattschn
neiderbienen
n Blätter bestimmter
Pflanzen
narten, die en
ntweder als
Blattstücckchen oder zerkaut und mit Speiche l
vermisch
ht eingesetztt werden. Andere Arten
verschlie
eßen ihre Ne
ester mit eine
em seidigen
Drüsenssekret oder sammeln Harrz oder kleine
e
Steine.
Die Leh
hmgrube der Roten Mauerrbiene (Osmia
a bicornis)
[Foto: Jacobi]
J
Die Ma
askenbiene (Hylae
eus spec..)
Maskenb
bienen sind nur
n vier bis zehn
z
Millimetter groß. Vorr allem die Männchen traggen eine
charakte
eristische, ma
askenartige Gesichtszeic
G
chnung. Mas
skenbienen sind
s
nur weniig behaart. Ferner
F
verfügen
n sie über keine spezielle
en Pollensam
mmeleinrichtu
ungen. Die Weibchen
W
traggen den Blütenstaub
vermisch
ht mit Nektarr im Kropf zum Nest. Diess stellt die urrsprüngliche Form des Naahrungstransportes
dar (Kropfsamml
(
er).
Mask
kenbienen werden
w
nicht nnur wegen des
d
einfa
achen Pollensammelverhhaltens zu de
en
‚Urbienen‘ gezäh
hlt. Sie besitzzen auch nurr eine
sehr kurze und breite Zunge, mit der sie nicht
n
in
der Lage
L
sind, de
en Nektar auus tief in Blüte
en
verbo
orgenen Nek
ktarien zu saammeln. Wie die
Wespen sind sie vor allem doort zu finden,, wo
Nekttar und Pollen offen angeeboten werde
en (zum
Beispiel Korbblüttler, Doldenbblütler).
Eine Mas
skenbiene (H
Hylaeus spec.) dickt einen
Nektartro
opfen ein [Fo
oto: Jacobi]
© www.a
aid.de
Mask
kenbienen nisten meist inn vorgefunde
enen
Hohlräumen (Käfferfraßgängee), in altem Holz
H
oder
in Stängeln mark
khaltiger Pflaanzen
Sta
and: 26.09.2012
Seite 3 von 6
(Brombe
eerranken) ab
ber auch, je nach Art, in Lehm- oder Lösswänden
n sowie Maueerritzen.
Wie die S
Seidenbiene
en (Colletes spec.)
s
kleide
en sie ihr Nes
st mit Drüsen
nsekreten auus, legen ihr Ei aber
direkt au
uf den mit Ne
ektar durchm
mischten, zäh
hflüssigen Fu
utterbrei.
Die Wo
ollbiene (Anthidiu
(
um manic
catum)
Wollbien
nen (Anthidiu
um spec.) gehören zu den
n eindrucksv
vollsten Wildb
bienen. Der LLaie hält diese sehr
hübsch g
gezeichneten
n Insekten aufgrund ihrerr schwarz-ge
elben Färbun
ng und dem w
wenig behaa
arten
Hinterleib auf den ersten Blick für Wespen.
Dort, wo
o in den Gärte
en Lippenblü
ütler (Lamiacceae) wie Zie
est, Salbei od
der Taubnesssel, aber auc
ch
Fingerhu
ut, Gamande
er oder Hohlz
zahn angepfllanzt sind, fin
ndet sich diese Art recht häufig.
Vor allem
m an etwas einzeln
e
stehe
enden Staud en kann ein sehr interess
santes Verhaalten der Wo
ollbienenwerden von den Wollbienen-Männchhen gegen alle
Männche
en beobachttet werden: Die
D Stauden w
Eindringlinge, die an den Blüten Nahrung sam
mmeln wollen, aggressiv verteidigt. D
Die Männchen
schrecke
en dabei selb
bst vor große
en Hummeln
n nicht zurück
k. Einer Schw
webfliege gleeich steht das
Männche
en über seinem „Territoriium“ und
fixiert jed
den Blütenbe
esucher. Dieser wird
verfolgt u
und schließliich im Sturzfflug
angegriff
ffen und mit den
d kräftigen
n Mandibeln
und spezziellen dorna
artigen Gebild
den des
Hinterleibs (in Erman
ngelung eine
es Stachels)
traktiert. Das Territorrium wird auc
ch gegen
andere W
Wollbienen-M
Männchen be
esonders
aggressiiv verteidigt. Die attackierten
Blütenbe
esucher, meiist Hummeln oder
Honigbie
enen, meiden
n zukünftig das
d Revier
des Män
nnchens.
Sinn diesses Verhalte
ens ist es, da
as
Nahrung
gsangebot im
m Territorium für die
Weibche
en (und natürrlich für sich selbst) zu
Die Wollbiene (Anthid
dium manicattum), auf eine
em Blatt
sichern. Natürlich flie
egen die Weibchen
ruhend [Foto: Jacobi]]
bevorzug
gt solche Pflanzen an, die von den
Männche
en verteidigt werden, da hier das
Nektar- u
und Pollenan
ngebot wege
en des Ausbl eibens ande
erer Blütenbe
esucher ausggezeichnet is
st. Mit
diesen vverpaart sich das Männch
hen und erhö
öht damit seinen eigenen Fortpflanzu ngserfolg.
Ihre Nesster legen die
e Weibchen in
i vorhanden
nen Hohlräum
men an. Dies
s können Erddlöcher, Spalten in
Fels ode
er Mauerwerkk, aber auch in Löss- und
d Lehmwänd
den sein. Die Wollbiene kkleidet ihre Brutzellen
mit abge
eschabten Pfflanzenhaare
en aus. Liefe ranten für diese Blattwolle sind unterr Anderem
verschie
edene Ziest-A
Arten, Strohb
blumen oder Flugsamen von
v Pappeln
n. Die Auskleeidung der Brrutzellen
mit Pflan
nzenwolle so
oll die heranw
wachsende L
Larve vor Verrpilzung schü
ützen.
© www.a
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Sta
and: 26.09.2012
Seite 4 von 6
Die Ge
elbfüßige
e Sandbie
ene (Andrrena flavip
ipes)
Sandbienen legen ih
hre Nester in selbstgegrab
benen Hohlrräumen im Boden an. In D
Deutschland
d kennen
wir mehrr als hundertt verschieden
ne Arten, die
e
häufig de
er Honigbien
ne zum Verw
wechseln
ähnlich ssehen.
Die Weib
bchen der Sa
andbienen la
assen sich
leicht an
n einer charakteristischen
n Haarlocke
(Flocculu
us) am Sche
enkelring (Tro
ochanter) de s
hinteren Beinpaares erkennen. Diese
D
Haarlockke dient dem
m Sammeln von
v
Blütensta
aub. Die Besstimmung de
er einzelnen
Arten istt allerdings schwierig und
d nicht ohne
Fachliterratur möglich
h.
Die hier vorgestellte Art, die ‚Gelbfüßige
Sandbiene‘ (Andrena
a flavipes), gehört
g
im
besiedellten Bereich zu unseren häufigsten
h
Sandbienen und wird
d in Gärten oft
o als stören d
empfund
den.
Gelbffüßige Sandb
biene (Andren
na flavipes) auf
a Blatt
[Foto
o: Mühlen]
Sie niste
et an wenig bewachsenen
b
n Stellen im
Rasen o
oder auf Weg
gen, in Parks und Gärten , vor allem dort, wo der Boden
B
offen uund
sonnenb
beschienen isst. Ein charakteristischerr Nistort sind Rasenfläche
en im Bereicch von Terras
ssen, die
durch ihrre Ausrichtun
ng nach Süd
den, die etwa
as erhöhte un
nd abfallende
e Lage sehr ttrocken und warm
sind. Hie
er kann es zu
u Ansammlungen von me
ehreren Hundert Nestern kommen.
Andrena
a flavipes ist etwa halb so
o groß wie di e Honigbiene, ähnelt ihr aber in der F
Färbung sehr. Für
diese Bie
ene ist die de
eutlich gelb gefärbte
g
Beh
haarung der Schienenbürrste des hinteeren Beinpaares
u verdanken
charakte
eristisch, der sie auch ihre
en Namen zu
n hat.
Im zeitig
gen Frühjahr, etwa März/A
April, schlüpffen zunächstt die männlic
chen Tiere auus ihren
Nestkam
mmern. Sie warten,
w
in dichten Wolken
n über der Ko
olonie schwe
ebend, auf daas Erscheine
en der
wenige T
Tage später schlüpfenden Weibchen . Dieses Sch
hauspiel erinnert an einenn Bienenschw
warm
und führrt häufig zur Verunsicheru
V
ung der Garttenbesitzer. Doch
D
sind die männliche n Tiere harm
mlos wie
Stubenfliegen, sie kö
önnen nicht stechen,
s
da ssie wie alle männlichen
m
Bienen
B
keineen Stachel be
esitzen.
Nach de
er Paarung, die
d häufig in Nestnähe zu
u beobachten
n ist, widmen
n sich die Weeibchen dem
m
Nestbau
u und der Verrsorgung ihre
er Brutzellen
n. Die Männc
chen vagabun
ndieren, sindd in den nahe
en
hen zu finden
n und versch
hwinden wen
nig später. Es
s kehrt ‚Ruhe
e‘ in der Koloonie ein.
Gebüsch
Nur bei sschönem, so
onnig warmem Wetter, ba
auen die Weibchen an ihren Nestern weiter und sammeln
s
an den P
Pflanzen der nahen Gärte
en Blütensta ub. Dabei sin
nd sie nicht besonders
b
w
wählerisch un
nd
besuche
en Blüten verrschiedener Pflanzenarte
P
en. Andrena flavipes
f
ist daherr eine ausgesprochen po
olylektische A
Art. Jedes
Zwei
Z
Generattionen pro Ja
ahr
Weibche
en versorgt ih
hr Nest allein
n.
Frisch ge
egrabene Ne
ester sind an
n dem locker aufgeschich
hteten
Kraterrand aus Erde zu erkennen
n. Bei alten N
Nesteingängen
stellt derr Eingang nu
ur noch ein einfaches Locch im Boden dar,
welches leicht mit de
em Nesteinga
ang von Ame
eisen verwec
chselt
werden kkann.
© www.a
aid.de
Sta
and: 26.09.2012
Im
I Gegensatzz zu vielen and
deren
Wildbienen,
W
diie nur eine ein
nzige
Generation
G
im
m Jahr haben
(univoltin),
(
flieegt die Gelbfüß
ßige
Sandbiene
S
niccht nur im Frühjahr,
sondern
s
auch im Juli bis in den
September
S
hinnein. Sie ist ‚b
bivoltin‘
(zwei
(
Generattionen pro Jah
hr).
Seite 5 von 6
Die We
eiden-Seidenbiene (Collete
es cunicu
ularius)
Die Weid
den-Seidenb
biene gehört zu den gefäh
hrdeten Bien
nenarten, da sie ihre selbbstgegrabene
en
Gänge d
dort anlegt, wo
w der Boden
n offen oder
nur schü
ütter bewachsen ist und aus
a lockerem
m
Sand od
der sandigem
m Löss besteht.
Flussaue
en, Flugsand
dfelder, Binne
en- oder
Meeresd
dünen, Hochw
wasserdämm
me oder
sandige Bahndämme
e werden von WESTRICH
(1990) a
als Lebensräu
ume genannt.
Ferner isst sie für die Versorgung ihrer Brut
auf das V
Vorhandense
ein von Weid
den (Salix
spec.) an
ngewiesen und
u gehört da
amit zu den
streng oligolektisch
hen (auf Polle
en einer
Pflanzen
nart beschrän
nkt) Bienena
arten.
Sandbiene
Ähnlich w
wie bei der Gelbfüßigen
G
erschein
nen auch die Männchen wenige
w
Tage
e
vor den W
Weibchen un
nd warten offt, in großer
Weiden
n-Seidenbiene (Colletes cu
unicularius):
Begattu
ung [Foto: Fo
ockenberg]
Zahl über de
en Nestern scchwebend, auf
a das
Auftauchen
A
der
d Weibcheen.
Seidenbiene
en kleiden ihrre Brutzellen
n mit
einer seidige
en Membran aus. Diese besteht
b
aus dem Drü
üsensekret dder sogenann
nten
‚Dufourschen Drüse‘ dess Hinterleibs und
Speicheldrüs
sensekret. D
Der eingetrag
gene
Weidenpolle
en wird in dieesem ‚Seiden
ntütenNest‘ mit derrart viel Nekttar vermischtt, dass er
eine fast flüs
ssige Konsisttenz erreichtt. Das Ei
wird
w schließlich an der D
Decke der Bru
utzelle
befestigt.
Rechts W
Weiden-Seide
enbiene (Colle
etes cunicula
arius) am
Nest mit Kuckucks-Biiene (Spheco
odes albilabris
is)
[Foto: Fo
ockenberg]
Die Blu
utbiene – Bruttparasit und Kuckucksbie
ene
Das We
eibchen der Bllutbiene (Sphe
ecodes albilab
bris) dringt in die
d Nester derr Weiden-Seiddenbiene ein,
vernichttet die Eier od
der die jungen Larven ihres Wirtes und leg
gt eigene ‚Kuc
ckucks-Eier‘ inn das fertige Nest.
N
Die Mad
den der Kucku
ucksbienen errnähren sich a
ausschließlich von dem Polle
envorrat, dennn sie sind wie ihre
Wirtstie
ere ‚Vegetarierr‘. Sphecodes albilabris schllüpft schon im
m Juli aus ihrem
m Kuckucksneest. Nach der
Verpaarrung überwintern die begattteten Weibche
en an einem versteckten
v
Orrt. Mit Auftreteen ihres Wirtes
s im
folgenden Jahr verlasssen sie ihre Winterquartier
W
re und suchen deren Nestan
nlagen zur Eiaablage auf.
Da die K
Kuckucksbien
nen keinen eigenen Pollen ssammeln, besiitzen sie, wie bei
b dieser Bluttbiene schön zu
sehen, keine Pollensa
ammeleinrichttungen und sin
nd weitgehend
d unbehaart.
Auch Bllutbienen gehö
ören zu unserrer Fauna und
d stellen wichtige Begrenzerr der Wildbieneenpopulatione
en dar.
Es maccht daher Sinn, in den Schuttz der Wildbie nen auch den Schutz ihrer Gegenspieler einzubeziehe
en. So
ist die B
Blutbiene Sphe
ecodes albilab
bris an das Vo
orkommen derr Weiden-Seidenbiene gebuunden und kan
nn sich
nur fortp
pflanzen, wen
nn sie ausreich
hend Nestkolo
onien ihres Wirtes vorfindet.
Autor: D
Dr. Werner Mü
ühlen, Landw
wirtschaftska
ammer Nordrrhein-Westfa
alen
© www.a
aid.de
Sta
and: 26.09.2012
Seite 6 von 6
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