Projekte und Aktivitäten der Sektionen der DGIIN Sektion Herz-Kreislauf 1. Sprecher: PD Dr. med. Roland Prondzinsky Medizinische Klinik I Carl von Basedow Klinikum Saalekreis gGmbH Weisse Mauer 52 06217 Merseburg 2. Sprecher: PD Dr. med. Bernd Saugel Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie Zentrum für Anästhesiologie und Intensivmedizin Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf Martinistraße 52 20246 Hamburg Bei der Behandlung von Patienten in der Intensivmedizin hat die Diagnostik und Therapie von Störungen der Herz-Kreislauffunktion einen zentralen Stellenwert. So erfordern sowohl primäre, akute und akut-auf-chronische Erkrankungen des Herzens (z.B. Myokardinfarkt, dekompensierte Herzinsuffizienz) als auch alle Formen des zirkulatorischen Schocks (kardiogener, septischer, hypovolämischer und obstruktiver Schock) eine rasche Differentialdiagnostik sowie ein kausales und supportives kardiozirkulatorisches Therapiemanagement. Aufgrund der zentralen Rolle des Herz-Kreislaufsystems in der Intensivmedizin stehen eine große Anzahl etablierter und innovativer Technologien zum erweiterten hämodynamischen Monitoring zur Verfügung. Die Validierung dieser Technologien zum hämodynamischen Monitoring sowie die Implementierung von Therapiealgorithmen basierend auf kardiozirkulatorischen Zielparametern ist Gegenstand aktueller Forschung. Die supportive Therapie des zirkulatorischen Schocks beruht auf einer differenzierte Flüssigkeitstherapie und einer medikamentösen Therapie mit vasoaktiven sowie inotropen Substanzen. Des Weiteren stehen Therapiemodalitäten der mechanischen Kreislaufunterstützung zur Verfügung. Die systematische Untersuchung dieser Maßnahmen zur differenzierten Therapie des zirkulatorischen Schocks sind Gegenstand aktueller klinischen Studien (z.B. Diskussion um "early goal-directed therapy" bei septsichem Schock oder "IABP Therapie" bei kardiogenem Schock). In Anbetracht der zentralen Rolle des Herz-Kreislaufsystems bei intensivmedizinischen Krankheitsbildern soll es Ziel der Sektion Herz-Kreislauf sein, zur Erforschung von diagnostischen und therapeutischen Konzepten bei Störungen des kardiozirkulatorischen Systems beizutragen sowie an der Erstellung von multidisziplinären Leitlinien und Therapieempfehlungen mitzuwirken. Zudem soll die Aus- und Weiterbildung in diesem Bereich der Intensivmedizin in Workshops sowie im Rahmen des Jahreskongresses der DGIIN weiter ausgebaut werden. Derzeit führt die Sektion Herz-Kreislauf eine Umfrage-Studie zum Thema "Erweitertes hämodynamisches Monitoring und hämodynamische Therapiesteuerung" durch. Hintergrund dieser Studie ist, dass das hämodynamische Monitoring bzw. das darauf basierende hämodynamische Management kritisch Kranker seit vielen Jahren in Fachkreisen kontrovers diskutiert wird. Diese Kontroversen betreffen sowohl die Auswahl der geeigneten hämodynamischen Monitoringtechnologien als auch die daraus abgeleiteten Strategien zur Volumensteuerung sowie der Herz- und Kreislauftherapie mit Inotropika und vasoaktiven Substanzen. Vor diesem Hintergrund möchten wir im Rahmen der Umfragestudie eine Erfassung des tatsächlich alltäglichen Stellenwerts des hämodynamischen Monitorings sowie des hämodynamischem Managements erfassen. Die ersten Ergebnisse dieser Erhebung können im Rahmen der kommenden Jahrestagung der DGIIN und ÖGIAIN in Berlin vorgestellt werden. Basierend darauf können auch für die Zukunft abzuleitenden Konsequenzen für die Aus- und Weiterbildungskonzepte der DGIIN erörtert werden, um die Aus- und Weiterbildung zum hämodynamischen Management zu verbessern. Derzeit befinden sich zudem –ausgehend von der Sektion Herz-Kreislauf– sowohl experimentelle als auch klinische Studien zum Thema "Makro- und Mikrozirkulation im Schock" in Planung; über diese Studien werden wir im Rahmen der Sitzung der Sektion auf der DGIIN Jahrestagung informieren. Derzeit gehören 435 DGIIN Mitglieder der Sektion Herz-Kreislauf an. Um zur Erforschung und Ausbildung im Bereich "Herz-Kreislaufsystem in der Intensivmedizin" beitragen zu können, ist die Sektion Herz-Kreislauf auf eine engagierte und aktive Mitarbeit ihrer Mitglieder angewiesen. Daher sind Sie, liebe DGIIN Mitglieder, herzlich eingeladen, sich aktiv mit Vorschlägen und Anregungen an die Sprecher der Sektion zu richten.