Connys Staudentipp Winterling – Eranthis hyemalis Herkunft und Name: Während das Schneeglöckchen als Frühlingsbote jedem Kind bekannt ist, findet man die gern mit diesen vergesellschafteten Winterlinge in der Poesie sehr selten. Um so häufiger am Stamm alter Buchen, in Laubwäldern oder an ruhigen Gartenplätzen im Lebensbereich Gehölz oder Gehölzrand (G1-2, GR2). Der ursprünglich in Südeuropa beheimatete Winterling aus der Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae) ist verwildert in Europa, Asien und Nordamerika zu finden. Sein aus dem Griechischen stammender Gattungsname Eranthis (er = Frühling; anthemon = Blume) und der dem Lateinischen entsprechende Artname (hyemalis = winterlich) weist auf die frühe Blütezeit im Nachwinter oder Vorfrühling hin. Merkmale: Mit ihren leuchtend gelben Blüten stimmen uns die nur 5 bis 10 cm hohen, aber häufig in großen Mengen auftretenden Winterlinge frühlingshaft. Die endständigen, fünf bis acht Hüllblätter zählenden schalenförmigen Blüten stehen stets einzeln über den Stängelblättern. Diese sind quirlig angeordnet, eingeschnitten und bilden eine „Halskrause“. Die Nebenkronblätter sind zu kleinen, zweilippigen trichterförmigen Honigblättern umgewandelt und um die zahlreichen gelben Staubfäden und Stempel angeordnet. Die grundständigen, langstieligen Blätter erscheinen erst nach der Blüte aus dem knolligen Rhizom. Sie sind drei- bis siebenfach handförmig geteilt. Die Balgfrüchte enthalten zahlreiche Samen, die im Mai reifen und herausgeschleudert werden. Standort und Verwendung: An einem ruhigen, frischen Platz im lichten Schatten von Bäumen und Sträuchern fühlen sich Winterlinge sehr wohl. Sie versamen sich sehr stark und sind somit zum Verwildern geeignet. Die Knollen werden im Herbst circa 7 cm tief gepflanzt. Sie sind bei der Lagerung sehr empfindlich. Zu trocken gelagert sind sie nicht mehr lebensfähig. Am besten vermehrt man sie durch Versetzen größerer Erdschollen mit zahlreichen Knollen und Sämlingen nach der Samenreife. Auch eine Vermehrung über Samen ist möglich. Begleitpflanzen: Winterlinge wirken vor allem neben anderen Zwiebel- und Knollengewächsen (Geophyten) wie Blaustern (Scilla siberica, S. bifolia), Schneeglöckchen (Galanthus nivalis), Märzenbecher (Leucojum vernum), Schneestolz (Chionodoxa spec.) oder Krokus (Crocus tommasinianus, C. chrysanthus, ...). Neben den noch rot gefärbten Blättern der Bergenie „Winterglut“ wirken die kleinen gelben Blüten ebenso dekorativ wie neben Christrosen & Co. (Helleborus niger, ...). Da Winterlinge Ende Mai/Anfang Juni einziehen, sind sie Vorläuferstauden für zahlreiche spät treibende Schattenstauden. Cornelia Pacalaj ist GaLaBau-Versuchsingenieurin an der LVG Erfurt