Eberraute Die Eberraute Artemisia abrotanum hat ihren Ursprung in den Ländern des Balkans, sowie in Russland, der Ukraine, in der Türkei und in Armenien. Bereits im 9.Jahrhundert wurde die Eberraute auch in deutschen Klostergärten kutiviert. Die Eberraute ist ein mehrjähriger Halbstrauch, der bis zu 1 m hoch werden kann und dessen Wurzeln verholzen, in unserem Klima aber nur selten zur Blüte kommt. Auch die Stängel verholzen mit der Zeit an der Basis. Die Stängel stehen aufrecht und verzweigen sich, sie bleiben kahl oder sind nur wenig behaart. Die blaugrünen Blätter sind stark gefiedert. Sie werden bis zu 6cm lang, sind auf der Oberseite kahl, auf der Unterseite schwach behaart. Die Blütezeit fällt in die Sommer- und Herbstmonate, wenn die Eberraute überhaupt in Mitteleuropa zur Blüte kommt. Die Blütenstände setzten sich aus einer Vielzahl kleiner, körbchenförmiger Teilblütenstände zusammen, die wiederum aus bis zu 20 gelben Blüten gebildet werden. Die Eberraute enthält ätherische Öle, Bitterstoffe und weitere medizinisch wirksame Inhaltsstoffe. Sei fördern die Magensekretion und Verdauung. Im Garten wählt man einen trockenen,warmen und windstillen Platz mit einem humosen, etwas kalkhaltigen Boden. Die Eberraute kann ausgesät oder als Steckling vermehrt werden. Beim Pflanzen sollte man einen Seitenabstand von mindestens 40cm einhalten, da die einzelne Staude sehr rasch in die Breite wächst. Für den eigenen Gebrauch in der Küche reicht ohnehin eine einzige Pflanze. Andererseits wirkt die Eberraute als Randbepflanzung in einem Bauerngarten sehr dekorativ. Im Winter sollte man die Ebberraute zum Frostschutz abdecken. Im Frühjahr werden dann die Triebe ein wenig zurückgeschnitten, um den Neuaustrieb anzuregen. Auch als Steingartenpflanze ist Eberraute gut geeignet, da Trockenperioden toleriert. Die jungen Triebspitzen können von Mai bis Oktober geerntet werden. Die unverholzten Triebe werden getrocknet. Man kann sie aber auch in Essig einlegen. Die fein gehackten Blätter werden zum Würzen von Salaten und Soßen verwendet. Es gibt zwei Kulturformen, die unterschiedliche Aromen entfalten: Die sogenannte Zitroneneberraute mit einem intensiven Zitronengeruch und die Kampfereberraute mit einem etwas aufdringlichen Kampfergeruch.