EMEA empfiehlt Indikationserweiterung für Humira® Die Erweiterung umfasst die Reduktion des Fortschreitens der radiologisch nachweisbaren strukturellen Gelenkschädigungen und die Verbesserung der körperlichen Funktionsfähigkeit bei erwachsenen Patienten mit rheumatoider Arthritis Die europäische Arzneimittelzulassungsbehörde EMEA (European Agency for the Evaluation of Medicinal Products) hat die Indikationserweiterung von Humira® (Adalimumab) zur Behandlung von Patienten mit rheumatoider Arthritis (RA) empfohlen. Die Erweiterung umfasst die Reduktion des Fortschreitens der radiologisch nachweisbaren strukturellen Gelenkschädigungen und die Verbesserung der körperlichen Funktionsfähigkeit bei Erwachsenen mit RA durch eine Kombinationstherapie mit Humira® und Methotrexat (MTX). Die Empfehlung durch die EMEA erfolgte sieben Monate nach der Marktzulassung von Humira® durch die Europäische Kommission. Die Indikationserweiterung von Humira® soll Ärzte und Patienten bei der Wahl einer geeigneten Behandlungsoption für RA unterstützen. In den Vereinigten Staaten wurde Humira® am 31.12.2002 zur Verringerung der klinischen Zeichen und Symptome der RA und zur Inhibierung der Progression struktureller Gelenkschädigungen zugelassen. Im Oktober 2003 reichte Abbott bei der amerikanischen Arzneimittelzulassungsbehörde FDA (Food and Drug Administration) einen ergänzenden Antrag zur Lizenzierung biologischer Substanzen ein, um die Zulassung von Humira® für die Verbesserung der körperlichen Funktionsfähigkeit bei Patienten mit mäßiger bis schwerer aktiver RA zu erwirken. Die EMEA-Empfehlung beruht auf den klinischen Daten einer Studie mit RA-Patienten, die eine mittlere Erkrankungsdauer von etwa 11 Jahren aufwiesen. Die Studie zeigte, dass die Kombinationstherapie mit Humira® und MTX in dieser Patientenpopulation das Fortschreiten der strukturellen Gelenkschädigungen verzögert. Das Ausmaß der Gelenkschädigungen wurde radiologisch auf Basis der Gelenkerosionen und der Gelenkspaltverengungen mit Hilfe des modifizierten Total-Sharp-Scores ermittelt. Die Patienten, die alle 14 Tage 40 mg Humira® in Kombination mit MTX erhielten, wiesen nach sechs Monaten und nach einem Jahr eine signifikant geringere Veränderung des Total-Sharp-Scores auf als die mit Placebo und MTX behandelten Patienten. Darüber hinaus blieb der Total-Sharp-Score unter der Behandlung mit 40 mg Humira® und MTX über einen Behandlungszeitraum von zwei Jahren nahezu unverändert. Patienten, die Humira® und MTX erhielten, wiesen damit eine deutlich langsamere radiologische Progression der Erkrankung auf als Patienten, die nur mit MTX behandelt wurden. Durch die Behandlung mit Humira® konnte eine Verbesserung der körperlichen Funktionsfähigkeit und der Lebensqualität erreicht und über den Behandlungszeitraum von zwei Jahren aufrecht erhalten werden. Die Bewertung erfolgte dabei anhand der Fähigkeit der Patienten, tägliche Aktivitäten wie Anziehen, Gehen und Treppen steigen auszuführen. Die Zulassung von Humira® zur Behandlung der RA bei Erwachsenen wurde im Mai 2003 von der EMEA empfohlen, die Marktzulassung durch die Europäische Kommission erfolgte im September 2003. Zur Zeit ist Humira® in 41 Ländern zugelassen und wird in 26 Ländern vertrieben. Derzeit laufen klinische Studien zur Beurteilung der Wirksamkeit von Humira® bei der Behandlung von früher RA, juveniler rheumatoider Arthritis (JRA), Psoriasis, Arthritis psoriatica, ankylosierender Spondylitis und Morbus Crohn. Mit Humira® steht in Europa der erste vollständig humane monoklonale Antikörper zur Therapie der rheumatoiden Arthritis zur Verfügung. Er ist gleichzeitig der erste Tumor-Nekrose-Faktor-alpha (TNF-alpha)-Antagonist, der in Kombination mit MTX oder als Monotherapie zugelassen wurde. Humira® entspricht den im menschlichen Körper vorkommenden Antikörpern. Es wirkt durch die Blockade von TNF-alpha, einem Protein, das bei entzündlichen Prozessen im Rahmen von Autoimmunerkrankungen wie der RA eine zentrale Rolle spielt. 1/2 In der Europäischen Union ist Humira® zur Behandlung der mäßigen bis schweren aktiven rheumatoiden Arthritis bei Erwachsenen indiziert, die auf krankheitsmodifizierende Antirheumatika (DMARDs) einschließlich MTX nicht ausreichend angesprochen haben. Die EMEA-Empfehlung zur Indikationserweiterung wird nun von der Europäischen Kommission geprüft, deren Genehmigung der Indikationserweiterung erwartet wird. Humira® wäre damit zur Reduktion des Fortschreitens der radiologisch nachweisbaren strukturellen Gelenkschädigungen und zur Verbesserung der körperlichen Funktionsfähigkeit im Rahmen der Behandlung von RA bei Erwachsenen zugelassen. Die Zulassung erfolgt in der Regel etwa 90 Tage nach der Empfehlung durch die EMEA. Die empfohlene Dosierung von Humira® beträgt 40 mg Humira® und wird alle 14 Tage als subkutane Injektion verabreicht. Um eine maximale Wirksamkeit zu gewährleisten, wird Humira® in der Regel in Kombination mit MTX eingesetzt. Im Fall einer MTX-Unverträglichkeit, oder falls die weitere Behandlung mit MTX nicht sinnvoll ist, kann Humira® auch als Monotherapie angewandt werden. Humira® kann mit Hilfe von vordosierten Fertigspritzen mit speziell entwickelten Halteflügeln auch von solchen Patienten gut gehandhabt werden, die infolge der RA an Gelenkdeformationen der Hände leiden. Patienten können sich auf diese Weise Humira® zu Hause selbst verabreichen, ohne dass sie das Medikament mischen oder dosieren müssen. (c) by 'medicinebook.de' URL : http://www.medicinebook.de Das Impressum finden Sie hier 2/2