Reihe Mündliche Kommunikation

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Reihe: Mündliche Kommunikation
Herausgeber: Walter F. Sendlmeier
Logos Verlag Berlin
ISSN: 1611-3861
Vorwort des Herausgebers:
Während des Sprechens sind Sprecher und Hörer zeitweilig durch Vorgänge
verknüpft, die als lautsprachliche Kommunikationskette bezeichnet werden können:
Eine Mitteilungsabsicht entsteht als gedankliche Tätigkeit im Gehirn des Sprechers.
Die Gedanken werden in Form von Wörtern organisiert, und vom Gehirn wird diese
Information über die motorischen Nerven an die Muskeln weitergeleitet, die die
Sprachorgane steuern. Der Sprechbewegungsablauf verursacht Unruhen in der Luft,
winzige Druckveränderungen, die sich als Schallwellen ausbreiten. Diese erreichen
das Ohr des Hörers und werden in mechanische Bewegungen des Hörmechanismus
übertragen. Sinnesnerven verbinden das Innenohr mit dem Gehirn, welches die
Nervenimpulse in eine sprachliche Botschaft rückübersetzt.
Die Erforschung einzelner Glieder dieser lautsprachlichen Kommunikationskette und
ihrer Korrelationen kann nur in einer interdisziplinären Zugangsweise erfolgen. Will
man die mündliche Kommunikationskette umfassend analysieren, so muss man sich
neben geisteswissenschaftlichen Arbeitsweisen auch des Rüstzeugs von Physik und
Psychologie bedienen. Die übergeordnete Fragestellung nach der kommunikativen
Funktion darf dabei nie abhanden kommen. Neben der Darstellungsfunktion müssen
gleichberechtigt die Appell- und Ausdrucksfunktionen und damit auch die Aspekte
der Sprechwirkungsforschung zum Gegenstandsbereich der Mündlichen
Kommunikation gehören. Für alle Arbeiten zur gesprochenen Sprache, die in diesen
breiten Rahmen eingebettet werden können, soll die Reihe "Mündliche
Kommunikation" ein Forum bieten.
Band 6: Merkmale junger und alter Stimmen: Analyse ausgewählter Parameter im
Kontext von Wahrnehmung und Klassifikation
Mündliche Kommunikation, Bd. 6
Ralf Winkler
ISBN 978-3-8325-2131-8
292 Seiten, Erscheinungsjahr: 2009
Preis: 40.00 €
Die meisten Menschen sind sich der Tatsache nicht bewusst, dass sie, während sie
sprechen, neben dem Inhalt Ihrer Äußerung stets auch weitere Informationen bezüglich
ihrer Person offenbaren. Neben Informationen z.B. zu ihrem Geschlecht, ihrer
regionalen Herkunft oder auch ihrem emotionalen Zustand werden im Rahmen
mündlicher Kommunikation immer auch Hinweise auf ihr Alter übertragen.
In diesem Buch werden stimmlichen Merkmale junger und älterer Sprecher beschrieben.
Außerdem wird auf der Basis dieser Merkmale die menschlichen Wahrnehmung von
Alter modelliert. Darüber hinaus werden Experimente beschrieben, in denen durch
Manipulation ausgewählter Merkmale eine Wirkung auf die Wahrnehmung von Alter
erzeugt wurde. Schließlich wird gezeigt, mit welcher Genauigkeit eine zuvor trainierte
Maschine ein Sprachsignal auf der Basis der untersuchten Merkmale korrekt der Gruppe
der jungen bzw. alten Sprecher zuordnen kann.
Das Wissen um die charakteristischen Merkmale junger und alter Stimmen besitzt eine
Relevanz zum Beispiel bei der Identifizierung von Straftätern im Rahmen der
forensischen Sprechererkennung, bei der maschinellen Sprecher- und
Spracherkennung sowie bei der automatischen Identifizierung von Nutzergruppen im
Zusammenhang mit Telefon-basierten Sprachdialogsystemen.
Band 5: Der Spracherwerb des Kleinkindes als aktive Anpassung an seine
pädagogische Umgebung
Mündliche Kommunikation Band 5
Claudia Dahnken
2006, 298 Seiten
Logos Verlag Berlin
ISBN 3-8325-1188-1
Preis: 40,50 €
Die vorliegende Arbeit betrachtet die frühkindliche vokalische Entwicklung in den
ersten achtzehn Lebensmonaten disziplinübergreifend; aus
kognitiventwicklungspsychologischer, linguistischer und auch sprachakustischer
Perspektive wird der Spracherwerb als Prozess im sozial-interaktiven Kontext
verstanden, bei dem sukzessiv breit angelegte Fähigkeiten der Sprachperzeption
und Sprachproduktion auf deutlich umgebungssprachliche Fähigkeiten eingeengt
werden.
In der empirischen Langzeitstudie werden anhand des Datenmaterials von elf
deutschen Säuglingen Entwicklungsveränderungen der drei Vokale [a], [e:] sowie [e]
zwischen dem vierten und achtzehnten Lebensmonat untersucht. Für jeden der
akustischen Parameter Vokalformanten F1 und F2, Grundfrequenz und Vokaldauer
wird zunächst in der Kindergruppe und anschließend in Einzelfallanalysen nach
möglichen systematischen Veränderungen in der Realisierung der Vokale gesucht.
Die Ergebnisse der Analysen belegen, dass sowohl F1 als auch F2 im untersuchten
Zeitraum deutlich, aber für beide Formanten in unterschiedlichem Maß und auch
nicht kontinuierlich von Monat zu Monat verringert werden; dies lässt sich für die
Grundfrequenz und die Vokaldauer nicht nachweisen. Schon im ersten
Lebenshalbjahr ergibt der Vergleich mit Formantwerten erwachsener weiblicher und
männlicher deutscher Sprecher weniger deutlich erhöhte frühkindliche Formantwerte
als aufgrund der Länge des kindlichen Vokaltraktes zu erwarten gewesen wäre. Der
Schwerpunkt der signifikanten Veränderungen in den Formantfrequenzen lässt sich
in der zweiten Hälfte des ersten Lebensjahres, zwischen dem sechsten und elften
Monat, lokalisieren.
Die Daten erlauben die Schlussfolgerung, dass Säuglinge und Kleinkinder
wahrscheinlich die geringere Länge ihres Vokaltraktes aktiv durch eine differenzierte
Hohlraumbildung kompensieren. Eine solche aktive Anpassungsleistung unterstützt
in Verbindung mit dem sprachlich systematisch strukturierten Angebot der
Bezugspersonen nicht nur die Intention des Säuglings und Kleinkindes, mit seiner
Umwelt zu kommunizieren, sondern außerdem auch das Zusammenspiel zwischen
perzeptiven und produktiven Fähigkeiten des Säuglings im ersten Lebensjahr.
Band 4: Stimmlicher Ausdruck in der Alltagskommunikation
Mündliche Kommunikation Band 4
Walter Sendlmeier, Astrid Bartels (Hrsg.)
2005, 168 Seiten
Logos Verlag Berlin
ISBN 3-8325-1033-8
Preis: 29,00 €
In der Alltagskommunikation ist es häufig wichtiger, wie etwas gesagt wird, als was
gesagt wird. Ein semantisch neutraler Satz kann durch die Art der Satzmelodie eine
positive oder negative Bedeutung erhalten. Im Falle ironischer Äußerungen kann
überhaupt erst durch den Widerspruch zwischen wörtlichem Inhalt und
Sprechausdruck die Ironie hervortreten. Sprecher haben vielfältige Möglichkeiten,
ihren Sprechausdruck bewusst oder unbewusst zu gestalten und damit ihre
persönlichen Einstellungen, Haltungen und Emotionen deutlich werden zu lassen.
Verschiedene lautsprachliche Aspekte der Ausdrucksfunktion, die auf die
Kommunikationspartner wirken und so das sprachliche und nichtsprachliche Handeln
beeinflussen bzw. steuern, werden in dem vorliegenden Band behandelt.
- Prosodische Indikatoren der Sprechereinstellung
- Prosodische Indikatoren ironischer Sprechweise
- Stimmenimitationen von Gerhard Schröder
- Gemeinsame Kommunikationsstrategien von Sprache und Musik - Musikalische
Intervalle im Grundfrequenzverlauf emotionaler Äußerungen
- Junge und alte Stimmen
Band 3: Sprechwirkung - Sprechstile in Funk und Fernsehen
Mündliche Kommunikation Band 3
Walter Sendlmeier (Hrsg.)
2005, 200 Seiten
Logos Verlag Berlin
ISBN 3-8325-0912-7
Preis: 29,00 €
Die Erforschung des Sprechausdrucks und seiner Wirkung auf Hörer ist seit mehr als
einem Jahrzehnt der Schwerpunkt der wissenschaftlichen Arbeiten von Prof.
Sendlmeier am Institut für Sprache und Kommunikation der Technischen Universität
Berlin. In dem vorliegenden Band sind Untersuchungen zusammengetragen, die sich
speziell mit Sprechstilen und deren Wirkung in Hörfunk und Fernsehen befassen. In
den Beiträgen werden folgende Themen behandelt:
- Mündlichkeit - Sprechstile in den Medien
- Was kennzeichnet gute Nachrichtensprecher im Hörfunk?
- Stimme und Sprechweise von Frauen im Fernsehen
- Deutsche und litauische Moderationsstile im Vergleich - Sabine Christiansen vs.
Ruta Grineviciute
- DeutschlandRadio Berlin vs. Radio NRJ Berlin - Ein Vergleich der Sprechstile
Band 2: Audiovisuelle Sprachsynthese
Mündliche Kommunikation Band 2
Sascha Fagel
2004, 154 Seiten
Logos Verlag Berlin
ISBN 3-8325-0742-6
Preis: 40,50 €
Wenn wir Menschen miteinander reden, sehen wir uns oft in die Augen. Ist unser
Gegenüber jedoch akustisch schwer zu verstehen - z. B. aufgrund lauter
Umgebungsgeräusche - wandert unser Blick zu den Lippen. Die sichtbaren
Sprechbewegungen helfen uns, die unvollständige Information des akustischen
Kanals zu ergänzen.
Dieses Buch erläutert Eigenschaften des visuellen Sprachverstehens und aktuelle
Ansätze, sichtbare Sprechbewegungen synthetisch zu erzeugen. Es beschreibt
detailliert die Entwicklung eines audiovisuellen Sprachsynthesizers ("Talking Head")
und vergleicht dessen Visualisierung von Sprechbewegungen mit natürlicher
Sprache hinsichtlich der Verständlichkeit.
Audiovisuelle Sprachsynthese hat eine Vielzahl potenzieller Anwendungen wie z. B.
computergestütztes Sprechtraining für gehörlose oder hörgestörte Menschen,
virtuelle Fernsehmoderatoren, Informationssysteme an geräuschvollen Orten oder
Applikationen im Bereich Videokonferenz und Bildtelefonie.
Band 1: Prosodische Analyse emotionaler Sprechweise
Mündliche Kommunikation Band 1
Astrid Paeschke
2003, 294 Seiten
Logos Verlag Berlin
ISBN 3-8325-0146-0
Preis: 40,50 €
Der Mensch besitzt die Fähigkeit, emotionale Zustände seiner Gesprächspartner an
der Sprechweise zu erkennen. Dies geschieht zum größten Teil unbewusst. Um
Emotionen auch in synthetisierten Äußerungen darstellen zu können, bedarf es der
Identifikation von Merkmalen in der Sprechweise, die den Eindruck spezifischer
Emotionen beim Hörer hervorrufen.
In dieser Arbeit wurde eine empirische Untersuchung durchgeführt, in der mehr als
500 Äußerungen auf emotionsspezifische Unterschiede hin untersucht wurden, die
von Schauspielern in den Emotionen Freude, Ärger, Angst, Trauer, Ekel und
Langeweile gesprochen wurden. Die Analyse erfolgte mittels akustischer
Messungen, die die prosodischen Eigenschaften Tonhöhe und Sprechmelodie,
Lautheit, Dauer, Betonung, Rhythmus und Stimmklang erfassen sollen. Merkmale
der Tonhöhe und Sprechmelodie konnten mit den Ergebnissen bereits vorhandener
Studien verglichen werden. Betonung und Rhythmus sowie das zur
Charakterisierung des Stimmklangs gemessene Einschwingverhalten von Vokalen
wurden hier erstmals an emotionaler Sprechweise untersucht. Bei der Auswertung
der Ergebnisse wurden die Fähigkeiten der menschlichen Hörwahrnehmung
berücksichtigt, indem eine Umwandlung der gemessenen akustischen Größen in
perzeptive Größen anhand psychoakustischer Erkenntnisse erfolgte.
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