Widmung

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Gottesdienst aus Anlass der Einweihung des Windrades „Wendino“
18.6.06
432 Gott gab uns Atem, damit wir leben. Er gab uns Augen, dass wir uns
sehn. Gott hat uns diese Erde gegeben, dass wir auf ihr die Zeit bestehn.
2. Gott gab uns Ohren, damit wir hören. Er gab uns Worte, dass wir
verstehn.' Gott will nicht diese Erde zerstören. Er schuf sie gut er schuf sie
schön.
3. Gott gab uns Hände, damit wir handeln.' Er gab uns Füße, daß wir fest
stehn.' Gott will mit uns die Erde verwandeln. Wir können neu ins Leben
gehn.'
Begrüßung
319 Die beste Zeit im Jahr ist mein, da singen alle Vögelein, Himmel und
Erden ist der voll, viel gut Gesang, der lautet wohl.
2. Voran die liebe Nachtigall macht alles fröhlich überall mit ihrem
lieblichen Gesang, des muss sie haben immer Dank.
3. Vielmehr der liebe Herre Gott, der sie also geschaffen hat, zu sein die
rechte Sängerin, der Musika ein Meisterin.
4. Dem singt und springt sie Tag und Nacht, seins Lobes sie nichts müde
macht: den ehrt und lobt auch mein Gesang und sagt ihm einen ewgen
Dank.
Gebet Lesung Glaubensbekenntnis
403 Schön sind die Wälder, schöner sind die Felder in der schönen
Frühlingszeit; Jesus ist schöner, Jesus ist reiner, der mein traurig Herz
erfreut.
Schön ist der Monde, schöner ist die Sonne, schön sind auch die Sterne all.
Jesus ist feiner, Jesus ist reiner als die Engel allzumal.
Schön sind die Blumen, schöner sind die Menschen in der frischen
Jugendzeit sie müssen sterben, müssen verderben: Jesus bleibt in Ewigkeit.
Ansprache
361 Befiehl du deine Wege und was dein Herze kränkt der allertreusten
Pflege des, der den Himmel lenkt. Der Wolken, Luft und Winden gibt
Wege, Lauf und Bahn, der wird auch Wege finden, da dein Fuß gehen
kann.
Gebet Vaterunser
455 Morgenlicht leuchtet, rein wie am Anfang. Frühlied der Amsel,
schöpferlob klingt. Dank für die Lieder, Dank für den Morgen, Dank für
dasWort, dem beides entspringt.
2. Sanft fallen Tropfen sonnendurchleuchtet. So lag auf erstem Gras erster
Tau. Dank für die Spuren Gottes im Garten, grünende Frische
vollkommnes Blau.
3. Mein ist die Sonne, mein ist der Morgen, Glanz, der zu mir aus Eden
aufbricht! Dank überschwänglich, Dank Gott am Morgen!
Wiedererschaffen grüßt uns sein Licht.
Segen
508 Er sendet Tau und Regen und Sonn- und Mondenschein, er wickelt
seinen Segen gar zart und künstlich ein und bringt ihn dann behände in
unser Feld und Brot: es geht durch unsre Hände, kommt aber her von Gott.
Alle gute Gabe kommt her von Gott dem Herrn, drum dankt ihm, dankt,
drum dankt ihm, dankt und hofft auf ihn!
3. Was nah ist und was ferne, von Gott kommt alles her,' der Strohhalm
und die Sterne,' der Sperling und das Meer. Von ihm sind Büsch und
Blätter und Korn und Obst von ihm das schöne Frühlingswetter, und
Schnee und Ungestüm.
Alle gute Gabe kommt her von Gott dem Herrn, drum dankt ihm, dankt,
drum dankt ihm, dankt und hofft auf ihn!
4. Er lässt die Sonn aufgehen, er stellt des Mondes Lauf, er lässt die Winde
wehen und tut den Himmel auf. Er schenkt uns so viel Freude, er macht
uns frisch und rot, er gibt den Kühen Weide und unsern Kindern Brot.
Alle gute Gabe kommt her von Gott dem Herrn, , drum dankt ihm, dankt,
drum dankt ihm, dankt und hofft auf ihn!
Begrüßung:
El Rualbani/ Sabine Carnap,
„Wir sind gut aufgestellt...“ Fussball
Weihe
Wir sind doch nicht katholisch, wieso weihst du denn ein Windrad? Die
katholische Kirche und die orthodoxe Kirche kennen das Sakrament der
Weihe (Bischofs-, Diakonen- und Priesterweihe), während dies bei den
protestantischen Kirchen nicht der Fall ist.
z.B. bei Geburt (Taufe), Mannbarkeit (Jugendweihe) und Ehe (Trauung).
Sie kennen gesegnete Sachen. So beten sie im Tischgebet: "... und segne,
was du uns bescheret hast."
Bei vielen evangelischen Christen wächst das Bedürfnis nach leiblicher
Segenserfahrung (Segnungsgottesdienste).
Die Notwendigkeit von "Bewahrung der Schöpfung" läßt viele die Nähe
der "Mitwelt" zum Bereich des Glaubens erkennen.
Jeder Teil dieser Erde ist meinem Volk heilig!
Pfingsten Und es geschah plötzlich ein Brausen vom Himmel wie von
einem gewaltigen Wind und erfüllte das ganze Haus, in dem sie saßen.
Und es erschienen ihnen Zungen, zerteilt wie von Feuer; und er setzte sich
auf einen jeden von ihnen, und sie wurden alle erfüllt von dem Heiligen
Geist und fingen an zu predigen in andern Sprachen, wie der Geist ihnen
gab auszusprechen.
Der Wind bringt die ganz schön durcheinander mit dem Ergebnis: alle
verstehen die Apostel, obwohl sie aus allen Herren Ländern kommen.
Verstehen wird möglich! Vom Geist erfüllt, begeistert, machen sich die
Jünger auf den Weg Jesu.
Gebet Gott, lieber himmlischer Vater, wir danken dir für Deine Schöpfung,
die Du uns anvertraut hast, sie zu gebrauchen und zu bewahren. Wir wollen
in diesem Gottesdienst diesen Dank ausdrücken und uns Deiner Güte und
Gabe und der Verantwortung, die Du uns gegeben hast, vergewissern.
Sende deinen Geist und erneure das Gesicht unserer Erde: Stärke unsern
Willen uns einzusetzen für die Erhaltung deiner Schöpfung, für Frieden
und Gerechtigkeit.
Twint – erstes Windrad „Lasst tausend Mühlen blühen“ Atomkraft – nein
danke! Energie sparen – ja bitte! EEB Fahrt übers Wendland nach
Dänemark
Vancouver 1983 Carl-Friedrich von Weizsäcker Ök. Konzil – Konziliarer
Prozess: Frieden, Gerechtigkeit, Bewahrung der Schöpfung. Es geht um
umfassenden Shalom.
Damals fing ich an, mich als politischen Christen zu verstehen. Ich bin
beteiligt an dieser Welt, die über alle Maßen wächst, ohne Rücksicht auf
die kommenden Generationen, wir müssen unsern Lebensstil verändern,
Rondel, Regenbogenlädchen, Energiesparen ja bitte! Grenzen des
Wachstums. Die Windräder und die Sonnedächer sind Ausdruck dieser
Mitverantwortung für die Bewahrung der Schöpfung. Globale
Gerechtigkeit, Generationengerechtigkeit bei lokaler Einbindung.
Wir können die Beschädigungen der Schöpfung nicht aus der Welt
schaffen, aber wir können dafür sorgen, dass die Folgen unseres Tun
begrenzt sind. Die Windräder verunstalten die Landschaft und manche
fühlen sich gestört durch die Geräusche. Aber im Unterschied zur
Atomkraft, wenn die Windräder ausgedient haben, können sie schadlos
beseitigt werden.
Liebe Gemeinde, wenn man bei google „wind“ sucht, bekommt man etwa
eine halbe Milliarde Titel, selbst bei „windrad weihe“ sind es noch 470
Nennungen. Ich habe in Hannover meinen Kollegen und Kolleginnen in der
MHH erzählt, dass ich heute diesen Gottesdienst zur Einweihung des
Windrades habe und sie gefragt, was ihnen dazu einfällt. Ich war
überrascht, wie viele unterschiedliche Einfälle und Assoziationen da
zusammen kamen.
Papst Johannes XXIII Roncalli Konzil Fenster der Kirchen müssen
aufgehen, damit der Wind da durch kann. Der hat gespürt, es muss anders
werden, wenn die Kirche eine Zukunft haben soll. Oder wie es in
Meuchefitz am Haus steht: „Wer will, das die Welt so bleibt, wie sie ist,
will nicht, dass sie bleibt.“
Veränderung – Schöpfung bewahren
Reinhard Mey: Der Wind geht allezeit über das Land, über Seen und
Wälder und goldenes Korn, über Dörfer und Städte, über kargen Sand, und
er weiß nichts von Ehre, von Stolz und von Zorn. Und es kümmert ihn
nicht, wer die Menschen regiert, welche Macht, welche Lehre den Erdball
umspannt, wer den Acker bestellt, wer zum Krieg ausmarschiert. Der Wind
geht allezeit über das Land.
Der Wind geht allezeit über das Land, verlassne Geschütze, zerschlagne
Armeen, durch schwarze Ruinen und lodernden Brand und läßt alle Gebete
ungehört verwehn, fragt nicht, wessen Blut gleichgültige Erde tränkt, noch
für welchen Kriegsherren, welches Vaterland der sein armseliges, kurzes
Leben verschenkt, der Wind geht allezeit über das Land.
Der Wind geht allezeit über das Land, über blühende Felder und weiße
Alleen, von hölzernen Kreuzen auf Hügeln im Sand, die - ein endloses
Heer - stumm in Reih und Glied stehn. Und die Staatsmänner kommen und
stellen sich hin, legen Kränze nieder, reichen sich die Hand und wagen zu
sagen: All das hat seinen Sinn! Und der Wind geht allezeit über das Land.
Und die Staatsmänner kommen und stellen sich hin, legen Kränze nieder,
reichen sich die Hand und wagen zu sagen: All das hat seinen Sinn! Und
der Wind geht allezeit über das Land.
Der Wind weiß nichts! Und unter der Hand zählt er die Sachen auf, gegen
die er sich stemmt: Machtmissbrauch, Krieg, Sinnlosigkeit, Ruinen. Der
Wind geht allezeit über das Land. Und es kümmert ihn nicht. Der Wind
wird es nicht ändern, für mich ist die Botschaft klar: Du musst es ändern!
Du darfst es nicht hinnehmen.
Songtekst Blowing in the wind - Bob Dylan
How many roads must a man walk down,
before you call him a man?
How many times must a man look up,
before he sees the sky?
And how many ears must one man have,
before he can hear people cry ?
And how many deaths will it take till we know,
that too many people have died?
The answer my friend is blowing in the wind,
the answer is blowing in the wind.
Die Antwort weiß ganz allein der Wind
Text: Hans Bradtke
Wie viele Straßen auf dieser Welt
Sind Straßen voll Tränen und Leid?
Wie viele Meere auf dieser Welt
Sind Meere der Traurigkeit?
Wie viele Mütter sind lang schon allein,
Und warten und warten noch heut'?
Die Antwort, mein Freund, weiß ganz allein der Wind,
Die Antwort weiß ganz allein der Wind.
Wie viele Menschen sind heut' noch nicht frei,
Und würden es so gerne sein?
Wie viele Kinder geh'n abends zur Ruh'
Und schlafen vor Hunger nicht ein?
Wie viele Träume erflehen bei Nacht,
Wann wird es für uns anders sein?
Die Antwort, mein Freund, weiß ganz allein der Wind,
Die Antwort weiß ganz allein der Wind.
Wie große Berge von Geld gibt man aus,
Für Bomben, Raketen und Tod?
Wie große Worte macht heut' mancher Mann,
Und lindert damit keine Not?
Wie großes Unheil muß erst noch gescheh'n,
Damit sich die Menschheit besinnt?
Die Antwort, mein Freund, weiß ganz allein der Wind,
Die Antwort weiß ganz allein der Wind.
dafür wurde er zusammengeschlagen, man hat ihm den Halswirbel
gebrochen, aber er sagt: „Ich kann den Mund noch bewegen und reden!“
Fragen über Fragen. Die Antwort weiß ganz allein der Wind. Das klingt ja
zunächst depressiv, es gibt keine Antwort. Wenn du vom Wind die Antwort
erwartest, kannst du lange warten. „Wie große Berge von Geld gibt man
aus, Für Bomben, Raketen und Tod?“ Es geht auch nicht um eine Antwort,
sondern das Ganze höre ich als einen Schrei, eine Klage, wacht doch
endlich auf, tut doch was, was muss denn noch alles passieren, damit ihr
euch besinnt! Aber dieser politische Akzent kommt sehr zurückhaltend
rüber. Bob Dylan will, glaube ich, auch nicht als politischer Sänger wirken.
Trotzdem irgendwie mag ich diesen song, und gleichzeitig hätte ich es gern
etwas radikaler. Aber bin ich das denn? radikaler? Wenn ich die Weltlage
sehe – das Boot ist voll, Sie kennen das Bild der überfüllten Nussschalen
von afrikanischen Flüchtlingen, die auf den Kanaren anlanden und nach
Europa wollen. Wir aber machen dicht. Wo ist mein Engagement für
Gerechtigkeit für Geschwisterlichkeit geblieben?
Oder Sie kennen die Abschiebepraxis des Landkreises. Menschen, die zum
Teil mehr als 10 Jahren bei uns leben und arbeiten, also integriert sind, die
Kinder oft nur deutsch sprechen, sollen abgeschoben werden. Wir haben
uns daran gewöhnt.
Tschernobyl ist 20 Jahre her. Wie haben wir uns dran gewöhnt, dass in der
Nähe des Atomforschungszentrums Geesthacht die weltweit höchste
Leukämierate bei Kindern festgestellt wird. Wir haben uns daran gewöhnt.
Dorothee Sölle hat einmal gesagt: Das Schlimmste am Exil in Ägypten für
die Israeliten war, dass sie sich daran gewöhnt hatten.
Im Moment habe ich die Sorge, dass wir uns daran gewöhnen, dass wegen
einer diffusen Gewalt- und Terrorismusgefahr die Menschenrechte
eingeschränkt werden.
Sie merken, ich tue mich schwer mit Bob Dylan: Die Antwort weiß ganz
allein der Wind.
Die Globalisierung unserer Welt hat einerseits die Folge, dass wir total
vernetzt sind und sofort wissen, wenn irgendwo auf der Welt was passiert,
auf der andern Seite bekommen wir eine solche Flut von Informationen, die
uns abstumpfen, „unbetroffen“ machen. Aber dies hat auch zur Folge, dass
wir hören, dass es in China einen Bauern namens Fu Xiancai gibt, der die
Zerstörung der Natur durch den Dreischluchten-Staudamm anprangert,
Befiehl du deine Wege und was dein Herze kränkt der allertreusten Pflege
des, der den Himmel lenkt. Der Wolken, Luft und Winden gibt Wege, Lauf
und Bahn, der wird auch Wege finden, da dein Fuß gehen kann.
Altbekannte Worte, Paul Gerhardt hat sie vor 350 Jahren nach dem
30jährigen Krieg gedichtet. Sie atmen ein Zutrauen zum Leben, trotz aller
Gefährdungen Kränkungen des Lebens. Und dieses wie alle anderen
Lieder, die wir heute singen, drücken aus: unsere Welt um uns herum ist
Geschenk, ist gute Gabe Gottes. Im vertrauen darauf, dass sie uns
anvertraut sind, können wir damit verantwortlich, verantwortungsbewußt
umgehen.
Widmung
Der Mensch ist segensbedürftig. Er verlangt nach Heil, Glück und
Erfüllung seines Lebens. Darum wünschen wir uns gegenseitig Gutes.
Gott ist die Quelle alles Guten und allen Segens. Nach den Aussagen des
Alten Testaments mehrt Segen das Leben, während Fluch das Leben
mindert. Der Segen Gottes wirkt sich zunächst in der Schöpfung aus; er ist
bleibende Gabe Gottes, vor allem an die Menschen. Darum erhoffen und
erbitten sie Segen von Gott.
Jesus Christus segnete Kinder sie und segnete das Brot; zum Abschied
segnete er seine Jünger. Der Christ liebt die von Gott geschaffenen Dinge.
Er empfängt und schätzt sie als Gaben aus Gottes Hand. In den Segnungen
werden sie als Zeichen gedeutet, in denen der Mensch die in der Natur und
im Schaffen des Menschen wirkende Schöpfermacht und Güte Gottes
erkennt. So werden die Gaben der Schöpfung und das Werk des Menschen
zum Anlaß, sich zu Gott hinzukehren, ihm zu danken, ihn zu preisen und
ihn um Hilfe anzurufen.
So erfahren der einzelne und die Gemeinschaft in den Segnungen sich
selbst, die Gaben der Natur und die Frucht ihrer Arbeit als Geschenk.
Wir haben Gottes Wort gehört und zu ihm gebetet. So sei nun dieses
Windrad „Wendino“ unter den Schutz und Segen Gottes gestellt. Im
Namen + des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Gebet. Gott, dass der Bau dieses Windrades ohne Schaden und Unfall
vollendet werden konnte, dafür danken wir dir.
Gott, wir träumen von dem gelobten Land:
Genug Arbeit für jeden, Arbeit, die nicht kaputt macht;
Menschen auf der Welt, die nicht mehr mit der Arbeit anderer ihre
Geschäfte machen;
Unterdrückte Menschen, die anfangen zu singen - und ihre früheren
Unterdrücker freuen sich mit;
Menschen verlernen, aufeinander einzuschlagen;
Die Ernte wird gut sein, und gern wird jeder mit jedem sein Brot teilen;
Gott,
laß es wahr werden:
Die Armen loben dich, denn ihre Armut hat ein Ende;
Sie könne staunen und jubeln, wenn das Heil für alle aufblüht;
Alle werden lachen, und das Lachen wird hell und klar sein, wie die
Morgenröte;
Menschen werden sein, wie ein Wasserquell, der nie versiegt;
Menschen können leben und alles wird sehr gut sein;
Gott,
wenn du willst, träumen wir nicht umsonst.
Laß uns träumen und arbeiten für eine gute Welt.
Amen
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