Thema: Kieferorthopädie Kategorie: Allgemein Fachgebiet: Gesundheit, Wellness & Schönheit Autor: Harro Pischel Erstellt am: 25.10.2005 Kurzbeschreibung: Kieferorthopädie: Kurzportrait und Trends einer Fachdisziplin, die gesund und schön macht. Kieferorthopädie – Perfekte Hardware für ein Lächeln Es gab eine Zeit, in der sich Kieferorthopäden heftig wehrten, wenn ihre Arbeit auf ein schöneres Lächeln, also auf ästhetische Ansprüche reduziert wurde. Mittlerweile spielen psychische Aspekte in Bezug auf Gesundheit eine immer größere Rolle und weltweit geben immer mehr Menschen immer mehr Geld dafür aus, gut auszusehen. Kann es für einen Patienten der Kieferorthopädie also eine bessere Motivation geben, als ein schöneres Lächeln? Wie erreicht man dieses Ziel? Wie erreicht man es heute besser als früher? Was ist Kieferorthopädie? Kieferorthopädie – Orthodontie – KFO – FKOUnsere kollektive Weisheit (Wikipedia) definiert den Begriff wie folgt (Stand: Okt. 2005)Kieferorthopädie (auch Orthodontie, eine vorwiegend in den angloamerikanischen Ländern verwendete Bezeichnung) ist das Teilgebiet der Zahnmedizin, das sich mit der Verhütung, Erkennung und Behandlung von Fehlstellungen der Kiefer und der Zähne (Zahnfehlstellung) befasst (Zahn-, Kieferregulierung). Die Behandlung geschieht üblicherweise entweder mit herausnehmbaren (Plattenapparaturen, Funktionskieferorthopädischen Apparaturen (FKO)) oder festsitzenden Zahnspangen (Multibandtherapie, Multibrackets), gegebenenfalls auch in Kombination mit chirurgischen Eingriffen durch Kieferchirurgen. Einige begriffliche Ergänzungen:Der englische Begriff lautet Orthodontics. Eine häufig verwendete Kurzform des Wortes Kieferorthopädie ist KFO, das oben genannte Akronym FKO (Funktionskieferorthopädie) wird meist in Verbindung als FKO-Gerät verwendet.Nicht zu vergessen bei den herausnehmbaren Apparaturen: Schienen und Positioner. Kieferorthopädie im Wandel der ZeitenBereits lange bevor sich die Kieferorthopädie Mitte der 30er Jahre hierzulande als eigenständiges Fachgebiet von der allgemeinen Zahnheilkunde abspaltete und dieses Wort sich etablierte, befassten sich Zahnärzte mit „schiefstehenden Zähnen“. Die direkten Vorgänger der noch heute üblichen kieferorthopädischen Apparaturen entstanden 1850 – 1870. Vulkanisierter Kautschuk machte die ersten herausnehmbaren Plattenapparaturen möglich. Einfache Dehnschrauben (Schraubspindeln) existierten bereits.1928/29 entwickelt der Amerikaner Edward H. Angle, den man ohne Übertreibung als Vater der modernen Kieferorthopädie bezeichnen kann, das Edgewise System, also die feste Zahnspange. Das Wissensdokument Geschichte der Kieferorthopädie setzt dieses interessante Thema fort. Eine Zahnspange - nicht Alles geht von selbst.Beide Arten von Apparaturen wurden ständig weiterentwickelt. Sie ermöglichen heute wundervolle Behandlungsergebnisse, die aber nicht erreicht werden können, wenn die Patienten nicht „mitarbeiten“. Jede kieferorthopädische Behandlung ist auf das Handeln des Patienten angewiesen. Sie findet im Altersbereich von etwa 10-18 Jahren statt, in dem wir „Alten“ mitunter schon ohne Spange Mühe haben, die Kids bei Laune zu halten. Geht die Inspiration für eine kieferorthopädische Behandlung vom Junior aus, haben wir gute Karten, geht sie von uns aus, stehen uns missionarische Aufgaben über Monate bis Jahre bevor. Besonders im Falle einer herausnehmbaren Spange, die ohne Patientenkooperation keinen Sinn macht. Die feste Spange entstand nicht nur, aber ganz wesentlich, aus dem Grunde, eine Möglichkeit zu finden, ohne Patientenkooperation auszukommen (non-compliance appliance), oder sie zumindest auf ein Minmum zu reduzieren, denn auch der Kieferorthopäde ist nicht nur am Honorar, sondern auch an zufriedenen Patienten interessiert. Der sensible Punkt bei der festen Zahnspange ist die Mundpflege. Es werden immer wieder Behandlungen abgebrochen, weil durch mangelhafte Mundpflege die Zähne unter der Spange „wegfaulen“ – Sorry für das harte Wort. Warum das enorm wichtig ist, erläutert unser Thema: Mundpflege für Spangenträger. Kieferorthopädie und Ästhetik sind kein WiderspruchZahnspangen, insbesondere moderne Festsitzende, gehören mittlerweile zum Alltagsbild und haben schon so manches Promigesicht „geschmückt“. Im Entstehungsland der festen Spange ist diese durchaus ein Statussymbol, die sich nicht jeder leisten kann. Allerdings hat nicht jeder mit Brackets ein so hinreißendes Lächeln wie Tom Cruise. OK – über Geschmack …! Manch einer, dem man es nicht sofort ansieht, trägt trotzdem eine festsitzende Zahnspange. Wie das geht – mit einer „unsichtbaren“ Spange. Nein – nicht der einfache Weg: „Jede Spange ist unsichtbar, solange man den Mund nicht öffnet!“ Es gibt spezielle Spangen, die man nicht, oder fast nicht sieht, eben: Die unsichtbare Zahnspange. Kieferorthopädie – Make it easy.Während die KFO-Basisapparaturen prinzipiell, nicht im Detail, seit vielen Jahren unverändert blieben, gibt es zahlreiche Hilfsmittel, die sowohl dem Kieferorthopäden die Arbeit erleichtern als auch den Patientenkomfort erhöhen, indem Sie z.B. die Behandlungszeit unter Umständen enorm verkürzen und trotzdem mehr Zuverlässigkeit der Therapie bieten. Dies bezieht sich sowohl auf die Behandlung auf dem Patientenstuhl, als auch die Tragezeit der Apparatur. Beides sind sicherlich Ereignisse, deren Ende vom Patienten stets herbei gesehnt wird. Jeder, der bereits eine feste Zahnspange getragen hat, erinnert sich daran, wie er dieselbe mit einer „Sperre“ im Mund „eingebaut“ bekommen hat. Das kann dauern und für das „Opfer“ tickt die Uhr besonders langsam. Die Zähne werden gereinigt, die Zahnoberfläche muss mit einem Ätzgel angerauht werden, damit der Bracketkleber gut haften kann, das Ätzgel wird gründlich entfern und der Zahn getrocknet. Jetzt kommt ein Konditionierer auf die vorbereitet Stelle und schließlich Kleber+Bracket. Optimal wäre, wenn für diese gesamte Prozedur einfach nur ein Kleber auf den gereinigten, aber möglicherweise feuchten Zahn aufgetragen werden könnte. Bracket drauf und fertig! Ein erster Schritt in diese Richtung sind selbstätzende Primer, die durch das Zusammenfassen von Ätzen und Konditionieren Zeit sparen und dennoch sicherere Klebverbindungen ermöglichen. Mehr Details im Beitrag: Selbstätzender Primer – ein Trend beim kieferorthopädischen Bonding. Das genaue Gegenstück zur unsichtbaren Zahnspange, ist die unübersehbare Apparatur. Diese besteht aus einem Kopfband und einem Gesichtsbogen, der im Mund verschwindet und dort mit weiteren Hilfsmitteln an den Zähnen befestigt ist. So etwas sieht man im wirklichen Leben nicht häufig – was nicht unwesentlich darauf zurück zu führen ist, dass niemand „freiwillig“ so herumläuft. Dennoch gibt es Zahnkorrekturen, die bis vor einigen Jahren nicht anders, oder zumindest nicht anders effektiv realisiert werden konnten. Ein Knackpunkt in der Kieferorthopädie ist stets die Verankerung, welche bei Molarendistalisationen, In- und Extrusionen und verschiedenen anderen Problemfällen nur schwer zu erreichen ist. Die Lösung: Das kieferorthopädische Implantat = Miniimplantat = Mikroimplantat. Es handelt sich dabei um winzige Schrauben, die mit geringem Aufwand und von immer mehr Kieferorthopäden selbst oder auch von Zahnärzten und Kieferchirurgen in den Kieferknochen inseriert werden können. „Der Anker im Mund – kieferorthopädische Implantate“ beleuchtet dieses Thema. Das Thema Kieferorthopädie ist geeignet, damit ganze Archive zu füllen, was natürlich auch getan wird. Eine kleine Orientierung im Dschungel des KFO-Wissens gibt www.kfokompakt.de.