Osterei Ein typisches Ostersymbol ist das Osterei. Schon die alten Sumerer vor mehr als 4500 Jahren sahen das Ei als Sinnbild der Schöpfung an. In China schenkte man sie bereits 2000 Jahre v.z.Z. hartgekochte Eier zum Frühjahrsbeginn. Vergoldete oder bunt bemalte, mit Miniaturbildern verzierte Eier gab es am Neulichttag, der den Frühling im alten Persenreich einleitete. In diesen Ostereiern, die oft auch mit Arabesken und Sprüchen geschmückt waren, spiegelte sich die ganze Märchenpracht des Orients wieder. Die Perser verschenkten diese Eier als Symbol der Fruchtbarkeit und Ursprung allen Lebens. Und wir verschenken sie immer noch. Aber warum? Geht es auf einen mittelalterlichen Brauch zurück? Am Gründonnerstag – dem Donnerstag vor Ostern – war die Zeit der Buβe und des Fastens vorbei. Die Kirche weihte die bis dahin in vielen Gebieten verbotenen Eier, und die Besitzenden vereinnahmten von ihren Untergebenen den letzten Teil der Jahressteuer. Mit der Abgabe der s.g. ,,Antlaβeier” und der Eierweihe war das Eieressen wieder erlaubt. Um 1200 werden sie zum Auferstehungssymbol erhoben. An den Fürstenhöfen wurde mit Osterneiern Luxus getrieben. Die Franzosenkönige Ludwig XIV. und Ludwig XV. verteilten nach der Ostermesse Körbe voller vergoldeter Eier an ihre Hofleute. Bekannte Künstler mussten die Eier mit kleinen Őlbildchen oder Aquarellen verziehren. Am russischen Zarenhof wurden zu jedem Osterfest fünfzig mit Edelsteinen geschmückte Eier unter Günstlinge verteilt. Nach russischem Vorbild fertigte die Königlich – Preuβische Porzellanmanufaktur später Porzellaneier an, die mit den Abbildungen herrschaftlicher Schlösser geschmückt waren. Für die armen Kinder wurden zu gleicher Zeit kleine, billige Zuckereier hergestellt. Die Dorfkinder erbaten sich Spenden von Gebäck und Eiern auf s.g.,, Heischegängen” von den Wohlhabenderen. Weithin gilt das Ei auch als Liebessymbol. Man blies es aus und bugsierte einen Zettel mit Versen für die Angebetete hinein. Auf allen farbigen Ostereiern war immer Freude aufgemalt. Und die Freude an bunten Eiern ist bis heute geblieben. Schon am frühen Ostermorgen kommen sie rot, blau, grün oder gelb auf den Frühstücktisch. Wenn sie in Zwiebelschale, Kümmel, Safran, gekocht werden, dann bekommen sie Gelbtöne, in Tee, Kaffee , Pflaumenbaumrinde – Brauntöne in Zwiebelschale mit Essig , Rote – Rüben – Saft – Rottöne in jungem Roggen, Spinatsaft , Brennesselblätter – Grüntöne. Die gefärbten, bemalten, beschrifteten, mit Bändern und Borten verzierten und bekratzten Ostereier kann man aber nun nicht nur an den Osterstrauch hängen, verschenken oder Verstecken. Man kann auch mit ihnen spielen.