Was ist Klimawandel? Generell lassen sich unter den Begriff Klimawandel zwei unterschiedliche Prozesse subsumieren, die allerdings voneinander unterschieden werden müssen. Zum einen ist dies der allgemeine Klimawandel, also Veränderungen des Klimas, die über einen längeren Zeitraum ablaufen und auf der anderen Seite finden sich die gegenwärtig stattfindenden, konkreten Veränderungen. Ist von dem hier zuerst genannten Prozess die Rede, handelt es sich quasi um die Geschichte der Veränderung des Klimas. Das Klima ist seit Bestehen der Erde immer wieder dem Wandel unterworfen. Klimawandel kann demnach als ein Aufeinanderfolgen von kälteren und wärmeren Phasen verstanden werden und ist zunächst einmal ein ganz natürlicher Prozess. Als Paradebeispiel für die Natürlichkeit sich abwechselnder Klimaperioden nennen Wissenschaftler immer wieder die klimahistorischen Veränderungen im Übergang vom Mittelalter zur Frühen Neuzeit. Auf die Periode der mittelalterlichen Warmzeit folgte demnach die so genannte „Kleine Eiszeit“ am Anfang des 15. Jahrhunderts, die bis in das 19. Jahrhundert hineinreichte. Ist allerdings von den gegenwärtig stattfindenden Veränderungen die Rede, trifft man in der öffentlichen Diskussion seit den 1990er Jahren häufig auf das Schlagwort „globale Erwärmung“, das den Mensch als Verursacher und Beschleuniger des Klimawandels einbezieht. Bisher haben Wissenschaftler vor allem eine Temperaturerhöhung im Zeitraum von 1976 bis heute feststellen können. Basis für diesen Befund sind hauptsächlich die seit ca. 150 Jahren durchgeführten weltweiten Temperaturmessungen. Zwar hören sich die bisher wissenschaftlich erwiesenen Temperaturerhöhungen zunächst einmal gering an. Allerdings kann bereits ein Unterschied von nur wenigen Grad enorme Auswirkungen auf unseren Planeten haben. Was ist globale Erwärmung? Jahr für Jahr steigen die Durchschnittstemperaturen auf der Erde an. Verantwortlich dafür ist aller Wahrscheinlichkeit nach der Mensch. Insbesondere der vermehrte Ausstoß von Kohlenwasserstoff, der bei der Verbrennung von fossilen Energieträgern frei wird, hat den Treibhauseffekt verstärkt. Diesen Prozess einer vom Menschen verursachten allmählichen Anhebung der Durchschnittstemperatur bezeichnet man mit dem Begriff „globale Erwärmung“. Der Anstieg der Temperatur ist durch verschiedene Messungen belegt. Vor allem die Werte der Wetterstationen auf der ganzen Welt bestätigen diese Veränderung seit Beginn der Messungen am Anfang des 20. Jahrhunderts. Seit diesem Zeitpunkt hat man eine Erhöhung der Temperatur um 0,7 Grad Celsius festgestellt. Auch die Messungen der Meerestemperatur haben diese Erhöhung bestätigt. Zwar steigt die Temperatur der Meere nicht so stark, doch dies ist auch aufgrund der thermischen Trägheit des Wassers zu erwarten. Die globale Erwärmung wird des Weiteren durch Temperaturmessungen von Satelliten festgestellt – obgleich die Messungen erst seit 1970 durchgeführt wurden. Leider sind die Messungen von Satelliten nicht sehr genau, weil diese kaum die Temperaturen nahe der Oberfläche messen können. Neben diesen Messungen führt man auch andere Phänomene auf einen allmählichen Anstieg der Durchschnittstemperatur zurück – so zum Beispiel das Schmelzen der Gletscher, der Schwund des Polareises oder das frühe Austreiben der Bäume. Eine derartige Erwärmung gab es auf der Erde vor rund 15.000 Jahren, am Ende der letzten Eiszeit. Die damalige Erwärmung von 5 Grad Celsius erstreckte sich allerdings über einen Zeitraum von etwa 5000 Jahren. Der Mensch wird vermutlich diesen Rekord brechen: Es ist nicht unwahrscheinlich, dass der vermehrte Ausstoß von Kohlenstoffdioxid eine solche Temperaturerhöhung in rund 100 Jahren zur Folge hat. Vorteile von Klimawandel und globaler Erwärmung Oberflächliche und leichtfertige Bemerkungen, die darauf abzielen, der globalen Erwärmung zumindest für die eigene Freizeitgestaltung positive Seiten abzugewinnen, sind selbstverständlich naiv und werden dem Ernst der Lage nicht gerecht. Allerdings sehen viele Wissenschaftler – zumindest für den Moment und die kommenden Jahrzehnte – nicht nur negativen Auswirkungen der globalen Erwärmung, sondern sprechen ihr bedingt auch einige Vorteile zu. Diese Vorteile werden sich allerdings nur in einer begrenzten Anzahl von Gebieten tatsächlich bemerkbar machen. Die eher gemäßigten sowie kalten Zonen in Nordeuropa, Russland und Kanada kommen als bevorteilte Zonen in Frage. Hier könnten durch das Auftauen bisher permanent gefrorener Böden Anbaugebiete für Nahrungsmittel gewonnen und weite Regionen landwirtschaftlich nutzbar gemacht werden. Auch der Zugang zu den Erdölvorkommen wird in dieser nördlichen Region vereinfacht werden, sodass mit höheren Förderungszahlen zu rechen ist. Zudem werden sich die Heizkosten, die in diesen Regionen naturgemäß bisher Spitzenwerte erreichten, verringern. Demgegenüber steht allerdings weltweit betrachtet ein erhöhter Energiebedarf für die Nutzung von Klimaanlagen. Was den Tourismus angeht prognostizierten Wissenschaftler bereits, dass sich neue touristische Optionen eröffnen werden. So könnte zum Beispiel der Tourismus an der Nord- und Ostsee stark ausgebaut werden, da in dieser Region in Zukunft insgesamt mit wärmeren Wetter und weniger Regen zu rechnen ist. Andere Gebiete, die bereits heute aufgrund ihrer angenehmen Temperaturen und niedrigen Niederschlagsmengen stark touristisch frequentiert werden, werden allerdings eher zu den Benachteiligten einer Klimaänderung gehören: Schon heute ist es in einigen Regionen des Mittelmeers in den Sommermonaten derart heiß, dass extremer Wassermangel bei permanent sehr hohen Temperaturen herrscht – was für den Tourismus eher weniger förderlich ist. Alles in allem werden sich die Unterschiede zwischen den Regionen massiv vergrößern. Dieses wird sich schon innerhalb Europas zeigen: Der Süden läuft Gefahr zunehmend unter Dürre zu leiden, während der Norden ein Plus an landwirtschaftlichen Erträgen zu verzeichnen haben wird und weniger finanzielle Mittel für das zuvor kostenintensive Heizen ausgeben werden muss. Die aufgezeigten Vorteile sind allerdings nicht langfristig, sondern nur für die nächsten Jahrzehnte zu erwarten. Danach, so sind sich die Forscher bei der derzeitig abzusehenden Entwicklung einig, werden die Nachteile massiv überwiegen, sodass wir uns neuen Problemlagen mit veränderten Ausmaßen werden stellen müssen. Nachteile von Klimawandel und globaler Erwärmung In der Forschung wird eine Vielzahl von negativen Auswirkungen der globalen Erwärmung diskutiert. Je nachdem welche Parameter in einem Klimamodell berücksichtigt werden, können die Wissenschaftler zu verschiedenen Aussagen kommen. Es gibt nicht ein Szenario, sondern viele. Offensichtlich ist zunächst, dass es unabhängig von diesen Unterschieden mit sehr großer Wahrscheinlichkeit und unter Beibehaltung des heutigen Entwicklungstrends zu negative Umweltauswirkungen kommen wird. Dabei ist nicht nur die Erwärmung an sich zu berücksichtigen, die zum Beispiel direkt zu Dürren führen kann, sondern auch ihre indirekten Folgen. Unter bestimmten Umständen kann die Erwärmung der Atmosphäre auch den gegenteiligen Effekt erzielen: Werden durch die Temperaturerhöhung Meeresströme wie der Golfstrom abgelenkt, würde dieses einen massiven Temperatursturz in Europa und Nordamerika mit sich bringen. Die Liste der potenziellen negativen Effekte der globalen Erwärmung ist mit einer bereits erschreckenden Aufzählung von Dürren, Überschwemmungen, Waldbränden, Versauerung der Meere und Artensterben noch längst nicht vollständig. Berücksichtigt werden müssen auch politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Auswirkungen. Da mit unterschiedlich starken negativen Folgen der globalen Erwärmung für die verschiedenen Regionen der Welt zu rechnen ist, ist es möglich, dass die Anzahl von Umweltflüchtigen ansteigen wird. Heutige Umweltflüchtlinge sind zumeist Personen, die vor den Auswirkungen einer konkreten Umweltkatastrophe gezwungen werden, ihr Heimatgebiet zu verlassen. Je nachdem um was für einen Katastrophe es sich dabei handelt, besteht die Chance, nach einer gewissen Zeit in die Heimatregion zurückzukehren. In Zukunft besteht allerdings die Möglichkeit, dass Menschen deshalb zur Flucht gezwungen werde, da ihr Lebensraum nachhaltig geschädigt ist. Eine Rückkehr in das Heimatgebiet wäre dann nicht mehr möglich. Heutige Klimabrennpunkte sind laut einer Studie des wissenschaftlichen Beirats „Globale Umweltveränderung (WBGU)“ der Bundesregierung die Karibik und der Golf von Mexiko, Amazonien, die Andenregion, Südeuropa und Nordafrika, die Sahelzone, das südliche Afrika, Zentralasien, der indische Subkontinent und China. Das dabei am häufigsten auftretende Problem ist die zunehmende Trockenheit und ihre Auswirkungen. Ursachen von Klimawandel und globaler Erwärmung Überschwemmungen, Hurrikans, Taifune, Hitzewellen – die Zahl der Naturkatastrophen, über die wir in den Medien informiert werden, lässt uns daran zweifeln, dass hier alles mit natürlichen Dingen zugeht. Längst ist auch schon die Rede von einer globalen Erwärmung und von Horrorszenarien, die uns in 30 Jahren erwarten werden. Die Medien nutzen das Thema Klimawandel für ihre Zwecke, daran besteht kein Zweifel. Doch dass sich das Klima wandelt, ist ebenso zweifellos. Die Frage hierbei ist nur: Ist dieser Wandel durch den Menschen beeinflusst oder nicht? Sprachlich wird diese Unterscheidung häufig durch die Trennung der beiden Begriffe „Klimawandel“ und „globale Erwärmung“. Vollzogen. „Klimawandel“ bezeichnet die natürliche Änderung des Klimas, „globale Erwärmung“ verwendet man dagegen dann, wenn der Mensch als Verursacher im Vordergrund steht. Die Frage, welche Ursachen Klimawandel bzw. die globale Erwärmung haben, ist mitunter nicht leicht zu beantworten. Zu viele Faktoren beeinflussen unser Wetter. Viele Forscher gehen jedoch davon aus, dass insbesondere die Treibhausgase wie Kohlenstoffdioxid und Methan sowie die Abholzung der Wälder einen erheblichen Einfluss auf unser Klima haben. Die Versuche, diese globale Erwärmung zu verhindern, scheitern häufig noch an Problemen, die eher wirtschaftlicher Art sind. Denn wie sollen beispielsweise die zahlreichen brasilianischen Bauern ihren Lebensunterhalt verdienen, wenn sie Bäume nicht mehr fällen dürfen? Ein Mittel diese Probleme zu lösen stellt der Handel mit Emissionszertifikaten dar. Inwieweit der Mensch überhaupt Einfluss auf das Klima nehmen kann, ist noch nicht geklärt. Die Erforschung der Geschichte unseres Klimas liefert wichtige Ansätze zur Klärung dieser Frage. Denn Tatsache ist, dass es zu Schwankungen des Klimas bereits kam, als es den Menschen noch nicht gegeben hat. Die Eiszeiten, deren Spuren sich noch heute in Europa finden lassen, und eine blühende Sahara vor etwa 6.000 Jahren sind bekannte Beispiele dafür. Um stichhaltige Beweise für die Schwankungen des Klimas in der Vergangenheit zu bekommen, sind oft aufwendige Forschungen notwendig, z. B. mittels Eis- und Tiefseebohrkernen. Folgen von Klimawandel und globaler Erwärmung Eines ist sicher: Das Klima ändert sich. Nur welche Folgen wird die globale Erwärmung tatsächlich haben? Wird es zu einer Katastrophe kommen? Ist eine Wende noch möglich? Oder ist der Klimawandel am Ende gar nicht so schlimm, wie es prophezeit wird? Hat der Klimawandel unter Umständen sogar Vorteile? Einige der Folgen der globalen Erwärmung sehen wir schon jetzt: Wetterextreme treten häufiger auf, es kommt vermehrt zu Überschwemmungen und Stürmen. In Nordeuropa werden sich die Wetterextreme vermutlich nicht so stark bemerkbar machen wie in wärmeren Regionen unserer Erde. Einige sehen makaberer weise sogar einen positiven Nebeneffekt: Wärmere Sommer bedeuten für sie Temperaturen wie in den Urlaubsländern Spanien oder Frankreich. Doch der Blick auf andere Kontinente verdeutlicht, welche katastrophalen Auswirkung die Erderwärmung mit sich bringen kann. Trockenheit lässt Ernten in den USA verdorren, Brände vernichten riesige Waldflächen. Immer mehr Hurrikans machen die Ostküste der USA unsicher. Das Jahr 2005 markierte sogar einen Rekord: Noch nie hatte es so viele Wirbelstürme in der Karibik gegeben. Doch dies sind nur einige der vielen gravierenden Folgen, die mit der Erderwärmung zusammenhängen. Auch ein Ansteigen der Meeresspiegel ist zu erwarten. Wie hoch dieser steigt, kann noch kein Wissenschaftler mit Genauigkeit sagen. Man geht jedoch von einem Anstieg von 0,8 bis 1,6 Metern aus. Große Teile Hollands ständen damit unter Wasser. Auch viele Lagunen- und Küstenstädte wie etwa Venedig wären damit gefährdet. Wenn man sich einmal vor Augen führt, wie viele Menschen in der Nähe des Meeres wohnen, so wird das Ausmaß der zukünftigen Probleme erst richtig bewusst: Etwa die Hälfte der Weltbevölkerung lebt in Küstenregionen. Besonders dramatisch ist die Situation für viele Menschen außerhalb Europas: Die jetzt schon hohe Zahl der Flutkatastrophen in Bangladesch wird weiter steigen. Auch die Existenz vieler pazifischer Inseln ist gefährdet. Die Folgen des Klimawandels bzw. der globalen Erwärmung sind vielfältig und komplex. Über einige kann man bisher nur spekulieren, einige Folgen sehen wir schon heute. Klimaschutz Um das Klima zu schützen, sind alle gefragt: Verbraucher, Politik und Wirtschaft. Verbraucher nehmen durch die Wahl klimafreundlicher Produkte Einfluss auf die Wirtschaft. Die Wirtschaft kann vorausschauend in klimafreundliche Produkte investieren. Die Politik sollte Gesetze schaffen, die den Klimaschutz verbessern. Ziel ist es, den Schutz des Klimas auch im Grundgesetz festzuschreiben. Nur so kann man langfristig Strategien zum Klimaschutz umsetzen, ohne sich kurzfristigen wirtschaftlichen Interessen unterwerfen zu müssen. Die Industrie könnte so gezwungen werden, mehr Geld in eine umweltfreundliche Produktion zu stecken. Innovationen in der Entwicklung erneuerbarer Energien sind gefragt – nicht nur, weil die Reserven der fossilen Energieträger in absehbarer Zeit aufgebraucht sein werden, sondern auch, weil fossile Energieträger den Kohlenstoffdioxidgehalt in der Luft erhöhen und so den Treibhauseffekt verstärken. Insbesondere die Erdwärme, Sonnen- und Windkraft sind langfristig effiziente und nachhaltige Energiequellen. Daneben muss mehr Geld in den Bau energiesparender Autos investiert werden – zumal in den nächsten Jahren immer mehr Menschen auf der Welt auf ein Auto angewiesen sein werden. Auch durch die Verwendung neuer Treibstoffe erhofft man sich eine Verbesserung des Klimaschutzes. Nach und nach breitet sich schon ein weitverzweigtes Tankstellennetz für Kraftstoffe wie Bio-Diesel, Erdgas oder Autogas aus. Auch wenn einige alternative Kraftstoffe noch sehr teuer sind, so ist doch ein solcher Umstieg in naher Zukunft notwendig. Außerdem bieten sich sowohl in privaten Haushalten als auch in der Industrie zahlreiche Möglichkeiten der Energieeinsparung. In privaten Haushalten sollte beispielsweise die Heizung optimiert werden, der Kostenfaktor Nummer 1. In der Industrie können oft Pumpensysteme, Elektromotoren, Druckluftgeräte und die Beleuchtung ökonomischer eingesetzt werden.