Gottesdienst 20. September 2009

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15. So n. Tri 2007 Oberwart;
20.Sept. 2009
Liturgin: Sieglinde Pfänder
Organist: Musser
Mitwirkende: Spiritual Cantus: Ltg. M. Nemeth
Besonderheiten:
 Konfieinschreibung und
 Famtreffen. Fam Rusza => auf Wunsch der Fam.: Abendmahl
Thema: Richtlinien, die allen Menschen ein Leben in Gerechtigkeit und
Würde ermöglichen
Predigttext: Math 6/25-34
Schriftlesung: 1. Petrus 5/5-11
Lieder:
331/1+5+6: Großer Gott, wir loben dich
321/3: Nun danket alle Gott
182/1-5+9. Suchet zuerst Gottes Reich
262/1+6. Sonne der Gerechtigkeit
Lieder Spiritual Cantus
O happy day
Oh Mary, oh Martha
Come tot he table of mercy
Glocken
Spiritual Cantus: O happy day
Salutatio: Der Herr sei mit euch!
Gem: und mit deinem Geist.
Begrüßung:
Heute ist wirklich ein besonderer Tag, liebe Gemeinde, heute
haben wir Grund zum Feiern, nicht nur, weil wir in der
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Gemeinschaft zusammengekommen sind, wie jeden Sonntag,
sondern auch, weil ich heute endlich wieder viele ganz junge
Gesichter in unseren Reihen entdecke. Das ist Ihnen bestimmt
auch schon aufgefallen – und Sie haben recht, wenn es so
viele sind, kann das nur bedeuten, dass die
KonfirmandenInnen zur Einschreibung kommen. Mindestens
17 sollten es sein. Steht doch bitte mal auf, damit wir euch
besser erkennen können.
… Sehr schön. Herzlich willkommen! Ich freu mich schon auf
das gemeinsame Jahr mit euch.
Richtig glücklich machen, von den Alltagssorgen und dem
Erwartungsdruck befreien, möchten uns aber in ganz
besonderer Weise die Bibeltexte des heutigen Sonntags. Sie
wollen uns klar machen, dass wir uns leichter leben, wenn wir
unsere Sorgen hier im Gottesdienst ablegen und immer
intensiver lernen, auf Gott zu vertrauen.
In Gottes Namen lade ich Sie und euch ein, inne zu halten,
alles, was uns ablenkt, hier und jetzt wegzulegen, um durch
diesen Gottesdienst neue Kraft zu tanken.
Das ist möglich, denn Gott selbst ist mitten unter uns, als
Vater und Mutter aller Menschen, als Bruder, der uns im Sohn
begegnet und als Heiliger Geist, der uns in der Gemeinschaft
zusammenführt. AMEN.
LIED: 331/1+5+6 Großer Gott, wir
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Psalm: Ps 127/1+2(frei übertragen von S. Pfänder)
Wenn der Herr, unser Gott, nicht das Haus baut, dann arbeiten
vergeblich alle, die daran bauen. Wenn der Herr, unser Gott
selbst, nicht über uns wacht, dann ist all unsere Wachsamkeit
vergeblich. Es nützt auch nichts, wenn jemand früh aufsteht
und danach lange sitzt, um seine Mahlzeit voller Sorge zu
verschlingen. Alle aber, die auf Gott vertrauen, wissen, dass
er uns alles gibt, was wir zum Leben und zum glücklich sein
brauchen.
Gem: statt: Ehre sei dem Vater und dem Sohn...
EG 321/3
Lob, Ehr und Preis sei Gott, dem Vater und dem Sohne
und Gott, dem Heilgen Geist, im höchsten Himmelstrohne.
Ihm, dem dreieingen Gott, wie es im Anfang war und ist
und bleiben wird, so jetzt und immer dar!
Kyrie: Sorgen rauben uns die Freude und die Lust am Leben.
Sie treiben uns in falschen Trost.
Gottvertrauen beflügelt Seele und Geist. Gottvertrauen lehrt
Zufriedenheit. Gottvertrauen entzieht uns auch in schwierigen
Situationen nicht den Boden unter den Füßen.
Darum bitten wir: barmherziger Gott, lehre uns, dir zu
vertrauen.
Gem: Herr, erbarm dich unser!
Gloria: „Der Herr ist den Menschen nahe, deren Herz
gebrochen ist. Er hilft denen auf, die keine Kraft mehr haben.
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Es ist unbestritten, dass ein Mensch im Lauf seines Lebens
viele leidvolle Erfahrungen macht. Glaubende wissen, dass
Gott sie aber in allem, was ihnen widerfährt, immer wieder zu
neuem Leben aufrichtet.
Ehre sei Gott in der Höhe!
Gem: und Friede auf Erden und den Menschen ein
Wohlgefallen.
Kollektengebet: Gott, befreie uns von der Angst um uns
selbst. Lenk unsere Aufmerksamkeit auf dich und dein Wort,
damit wir immer besser verstehen, was du mit der Welt und
deinen Menschen eigentlich vorhast. Lass uns von Jesus
lernen, immer öfter zu bitten: „Barmherziger Gott, nicht mein
Wille, sondern DEIN Wille geschehe.“
Gem: Amen. Amen. Amen.
Schriftlesung: 1. Petrus 5/5-11
Petrus gibt den Ältesten in den Gemeinden den guten Rat, mit den
Menschen, die Gott ihnen in der Gemeinde der Christen anvertraut,
sorgsam umzugehen und ihnen aus tiefstem Herzen ein gutes Vorbild zu
geben.
Für die Jüngeren in den Gemeinden empfiehlt er: 5 ordnet euch den
Ältesten unter. Alle miteinander aber haltet fest an der Demut. Gott
widersteht den Hochmütigen, den Demütigen schenkt er Gnade.6 Darum
ordnet euch Gott unter, nur dann wir er euch erhöhen, wenn die Zeit
dafür reif ist. 7 Vergesst nicht, ihm alle eure Sorgen anzuvertrauen,
denn ER sorgt für euch. 8 Bleibt nüchtern und wachsam, denn euer
Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe. Er sucht
immer jemanden, den er verschlingen kann. 9 Widersteht den
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Versuchungen! Haltet fest am Glauben! Bedenkt, dass jeder Mensch auf
der Welt denselben Versuchungen ausgesetzt ist.
10 Vertraut darauf, dass der Gott aller Gnade, der euch dazu berufen
hat, durch Christus Jesus, an seiner ewigen Herrlichkeit Anteil zu haben,
euch nach einer kurzen Zeit des Leidens, aufrichten, stärken, kräftigen,
und euren Füßen festen Grund schenken wird. 11 Ihm allein steht die
Macht über unser Leben zu, von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.
(frei übertragen von S. Pfänder)
Herr, aus deinem Wort schöpfen wir die Kraft für unser
Leben! Gem: Halleluja
Als Antwort auf Gottes Wort lasst uns unseren christlichen Glauben
bekennen. GLBK
Spiritual Cantus: Oh Mary, oh Martha
Predigt: Math 6/25-34
"Die Kirchen sind fast leer … und die wenigen die da sind,
sind alt, die Jungen fühlen sich nicht wohl, können mit der
Botschaft nichts anfangen, die Worte sind alt und verstaubt,
entsprechen nicht dem Lebensgefühl der heutigen Zeit.
Es tut mir leid, wenn ich Ihnen das so direkt sagen muss, Frau
Pfarrer, aber Sie können das 21. Jahrhundert auch nicht mehr
abwenden. Wenn die Alten weg sind, werden Sie bald in einer
leeren Kirche von einer Menschenliebe predigen, die man
leider nur zwischen den Buchdeckeln findet, die aber nicht
gelebt wird. Denken Sie nur an den Mann, den die Jungen
letzte Woche erschlagen haben … und an all die Leute die
einfach so vorbeigegangen sind, ohne ihm zu helfen! Da gibt
es keine Liebe zwischen den Menschen, nicht mal Achtung
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oder Respekt. Das Leben der anderen ist nichts wert! Ihre
Arbeit ist vergeblich, Frau Pfarrer. Sie reden sich den Mund
futzlig und es nützt doch nichts!“
Harte Worte. Schonungslose Bestandsaufnahme kritischer
Zeitgenossen.
Das sogenannte christliche Abendland und wir als Kirche, wir
Menschen, die diese christliche Kirche ausmachen, werden
unter die Lupe genommen. Menschen, die sich Christen
nennen, stehen auf dem Prüfstand. Das Ergebnis ist
vernichtend: das Pickerl / die Prüfplakette wird nicht mehr
ausgehändigt.
Ein Christentum, das den Kern seiner Botschaft nicht mehr
verteidigt, muss aus dem Verkehr gezogen werden.
Tröstlich ist für mich – mitten in dem Frust, der aufkommt,
allein der Gedanke, dass dieser Vorwurf so alt ist, wie die
Kirche selbst. Genauer gesagt: Er trifft schon die ersten
Nachfolger/innen Jesu.
Natürlich ist das keine Entschuldigung für unser lasches
Verhalten von heute, es zeigt nur, dass Christen sich immer
wieder die Frage gefallen lassen müssen, ob sie die Vorgaben
Jesu für ein faires und sozial gerechtes Miteinander, vor lauter
Bequemlichkeit nicht aus den Augen verlieren.
Christ zu sein, ist keine leichte Aufgabe. Der radikale
Anspruch an unser Leben ist vermutlich der Grund,
warum wir die Worte Jesu so gern aus unserem Bewusstsein
verdrängen, selten freiwillig bereit sind, unser Kreuz auf uns
zu nehmen, um schon hier und jetzt die Welt im Sinne Jesu zu
verändern. Wenn wir Christus absolut ernst nehmen, dann
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gehen uns seine Visionen nämlich unter die Haut. Sie stellen
unsere Gewohnheiten und unseren Lebensstil in Frage, Sie
sind so unbequem, dass sie uns oft sogar gegen den Strich
gehen.
Da ist es einfacher, so zu tun, als gäbe es diesen Anspruch an
unser Leben gar nicht. Da ist es leichter, sie zwischen den
verstaubten Buchdeckeln zu lassen, irgendwo im Schrank,
ganz weit hinten.
Aber im Gottesdienst, da holen sie uns ein, diese Worte, die
so gerne einen Weg ins wirkliche Leben finden wollen. Im
Gottesdienst, schenkt Gott uns die Kraft, der Realität ins Auge
zu blicken, schonungslos Bilanz zu ziehen … um gestärkt
einen neuen Anfang zu wagen … mit uns und unserem Leben
… mit allem, was uns in diesem Leben erwartet.
In der sogenannten Bergpredigt, sprach Jesus zu den
Menschen von damals:
FITA:
Macht euch keine Sorgen um das, was ihr an Essen und
Trinken und an Kleidung für euren Körper braucht. Ist das
Leben selbst nicht wichtiger als die Nahrung, und ist der
Körper nicht wichtiger als die Kleidung? Seht euch die Vögel
an! Sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln keine Vorräte
und Gott (euer Vater im Himmel) ernährt sie doch. Seid ihr nicht viel
mehr wert als sie? Wer von euch kann dadurch, dass er sich
Sorgen macht, sein Leben auch nur um eine einzige Stunde
verlängern? Und warum macht ihr euch Sorgen um eure
Kleidung? Seht euch die Lilien auf dem Feld an! Lernt von
ihnen! Sie wachsen, ohne sich abzumühen und ohne zu
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spinnen ´und zu weben`. Und doch sage ich euch: Sogar
König Salomo in all seiner Pracht war nicht so schön
gekleidet wie eine von ihnen. Wenn Gott die Feldblumen, die
heute blühen und morgen verwelkt sind (ins Feuer geworfen werden), so
herrlich kleidet, wird er sich dann nicht erst recht um euch
kümmern, ihr Kleingläubigen? Macht euch also keine
Sorgen! Fragt nicht: Was sollen wir essen? Was sollen wir
trinken? Was sollen wir anziehen? Wovon sollen wir
leben? Um all diese Dinge geht es den Heiden, denen, die
von Gott keine Ahnung haben`. Euer Vater im Himmel aber
weiß, dass ihr das alles braucht.
In eurem Leben soll es euch zuerst um Gottes Reich und
Gottes Gerechtigkeit gehen, dann wird euch alles, was ihr
zum Leben braucht, dazugegeben. Macht euch keine Sorgen
um den nächsten Tag! Der nächste Tag wird für sich selbst
sorgen. Es genügt, dass jeder Tag seine eigene Last mit sich
bringt.«
"Sorgt euch nicht!" schaffen Sie das?
Denken Sie, dass ich in der Lage bin, die Sorge um die
Zukunft der Kirche –nach den Denkanstößen von vorher einfach wegzulegen?
(an die Konfis gewandt) Ist es möglich, dass ihr, liebe Konfis, in die
Schule geht, ohne euch Sorgen um eure Noten oder um eure
Mitarbeit zu machen?
Zerbrecht ihr euch jetzt schon den Kopf darüber, wer mit euch
auf der Freizeit im Zimmer schlafen wird?
Fragt ihr besorgt, ob ihr euch in der neuen Gruppe auch wohl
fühlen werdet?
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Und wie sollt ihr es schaffen, am Freitag direkt von der
Schule in den Konfitreff zu hetzen und dann auch noch zwei
Stunden aufmerksam zu sein?
Das sind nur winzige Sorgen, für alle, die krank sind und sich
fragen, wie lange sie noch leben werden, wie sie die Strapazen
der Chemotherapie überstehen sollen und ob sie ihren
Angehörigen die Wahrheit und den Schmerz, den das
Abschied nehmen mit sich bringt, zumuten dürfen.
Und diese Sorgen sind winzige Sorgen für alle, die seit
Monaten arbeitslos sind, die nicht genügend Geld haben, um
die Miete zu bezahlen, um den Strom und die Heizung zu
bezahlen, um ihren Kindern jeden Tag ein warmes Essen zu
geben, geschweige denn, das nötige Kleingeld haben, um ihre
Kinder mit gewissen Statussymbolen auszustatten, damit sie
keine Außenseiter werden.
Und jemand, der allein ist und sich besorgt fragt, ob er sein
ganzes weiteres Leben einsam sein wird, wird immer so sehr
mit sich beschäftigt sein, dass er die Sorgen der anderen
immer für kleiner hält als seine eigenen.
könnten, im HEUTE zu leben, wären wir zufriedener, sagt der
Text, denn dann müssten wir uns keine Gedanken darüber
machen, was morgen ist und wie wir den morgigen Tag
schaffen werden.
Das ist schneller und leichter gesagt, als getan.
Ich weiß.
Versteht ihr? Wenn die Sorgen überhand nehmen, wenn der
Kopf mit Belastungen voll ist, sind wir nicht mehr frei, uns
über die alltäglichen Wunder zu freuen.
Ich lese aus dem Text sogar heraus, dass wir dann unsere
Freude und Lust am Leben verlieren. Unser inneres
Gleichgewicht gerät aus den Fugen, die Alltagsprobleme
bedrängen uns und wir verlieren unser Vertrauen in das Gute,
in die Schönheit des Lebens, in Gott.
Wenn es uns gelingen könnte, unsere Sorgen los zu lassen,
wäre unser Leben sehr viel leichter! Wenn wir es schaffen
Darum versuchten immer mehr Christen ihren Glauben so zu
leben, dass es nach außen hin möglichst nicht auffiel.
Matthäus spürte, dass die Menschen seiner Zeit die Freude am
Christentum verloren. Sie waren nicht mehr überzeugt davon,
dass die Visionen Jesu die Welt verändern könnten. Sie
spüren, dass es anstrengend war, in seine Fußstapfen zu treten.
Ohne ihn, ohne seine mitreißende Art, ohne sein positives
Vorbild war es schwierig, ohne Grundsicherung zu leben und
von einer humaneren Welt zu träumen … noch schwerer
wurde es zusehends, eine menschenfreundliche Welt zu leben.
Leben, wie es Gott gefällt. Ohne Jesus wurde dieses Ideal
ganz rasch zu einer romantischen Vorstellung, der bald die
Luft ausging.
„So geht das nicht!“ sagte Matthäus ihnen auf den Kopf zu
und zitierte Jesus im gleichen Atemzug: "Kein MENSCH
kann zwei Herren gleichzeitig dienen. Ihr könnt Gott dienen
oder dem Geld. Aber nicht beiden zugleich."
Harte Worte. Auch sie nehmen unser Leben unter die Lupe.
Zwingen auch uns zu einer schonungslosen Bestandsaufnahme unserer Lebenspraxis.
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Wo vertraue ich Gott? Wo nehme ich mir ein Beispiel an den
Vögeln und Lilien, die viel weniger Wert haben als der
Mensch … und doch jeden Tag das haben, was sie zum
Leben brauchen … ?
Wo mach ich mir das Leben unnötig schwer, weil ich immer
öfter den Eindruck habe, dass ich für alles ganz allein
verantwortlich bin, mich um alles ganz allein kümmern muss?
Wo verliere ich zusehends meinen Glauben an Gott?
Wo opfere ich mein Gottvertrauen einer von Menschen
erdachten Sicherheit?
Wenn ich mir diese Fragen ehrlich beantworten kann,
dann bin ich in der Lage, den zweiten Schritt in den Text zu
gehen.
Dann mute ich mir auch die ehrliche Frage zu:
Wo lebe ich den Anspruch der Bergpredigt?
Wo trage ich meinen Teil dazu bei, den derzeitigen
Lebensstil, der uns Menschen ruiniert, der Kritik der
Bergpredigt zu unterziehen?
Erkenne ich, dass die Macht des Geldes uns zu einem Leben
verführt, der ganz viele Menschen unglücklich, krank,
selbstsüchtig, geizig, hartherzig … und was weiß ich noch
alles … macht?
Kann ich aussteigen aus dieser verführerischen Spirale des
Mammons?
Kann ich mir noch vorstellen, zu denen zu gehören, die sich
für eine gerechtere Welt einsetzen? Bin ich bereit einen Teil
von meinem Stück Küchen abzugeben, damit einer neben mir,
der gerade seine Arbeit verloren hat, mit seiner Familie auch
noch leben kann?
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Kann ich darauf verzichten, mit meinen coolen
Markenklamotten lässig über den Schulhof zu schlurfen, weil
mir bewusst ist, dass es Menschen gibt, die es sich nicht
leisten können 1/3 des Gehalts ihrer Eltern für Markenlabels
auszugeben?
Übe ich mit meinen Kindern Möglichkeiten ein, um Konflikte
gewaltfrei zu lösen?
Gehöre ich zu denen, die sich ganz gut und gerne darin üben,
die Visionen von einem gerechten Leben für alle, zu
verdrängen … oder zähle ich schon zu denen, die gar nicht
mehr wissen, dass es so was wie den Traum von einer
gerechteren Welt gibt?
Würde ich einschreiten, wenn ich sehe, dass jemand auf
offener Straße zusammen geschlagen wird? Oder wäre mir
mein Leben lieber, als das des anderen?
Für Christen ist Selbstkritik angesagt, bei soviel Kritik von
außen und von innen.
Schließlich haben wir einen Auftrag. Der ist sehr oft
unbequem. Aber er ist auch eindeutig. Wir sind Gottes Hände
und Füße, sein Mund, seine Ohren, sein Herz, seine Augen …
in unserer Zeit! Darum mutet und traut er uns zu, an der
Verwirklichung seiner Visionen mitzuarbeiten. Er braucht
uns, Sie, Dich, mich, um ein Stück Himmel mitten auf der
Erde Wirklichkeit werden zu lassen.
Im Auftrag Jesu haben wir die Pflicht, die guten Vorbilder
von heute zu sein. In seinem Namen sollen wir mit unserem
Beitrag die Welt zum Guten verändern! Möge Gott uns die
Kraft geben, diesem Auftrag nachzukommen. AMEN.
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Lied: 182/1-5+9: Suchet zuerst Gottes Reich in dieser Welt
Fürbitten: EDDA
Treuer Gott, wir danken dir. Du willst bei uns sein, uns Mut
machen uns stärken, uns abhalten von Stress und
Suchtverhalten, damit wir bei dir das wahre Glück unseres
Lebens finden.
Wir wollen jeden Tag ein bisschen mehr lernen, auf deine
grenzenlose Güte zu vertrauen, um väterlich beschützt und
mütterlich versorgt, die Einmaligkeit unseres Lebens zu
genießen.
Allmächtiger Gott, auf dich setzen wir all unsere Hoffnung,
wenn wir wieder einmal hören, wie rohe Gewalt und maßlose
Gier das Leben um uns herum vernichten.
Nimm du selbst alle Menschen in Schutz, denen niemand von
uns helfen kann. Dort wo unsere Zivilcourage nötig ist, segne
uns mit dem Mut, jeglicher Willkür in die Arme zu fallen.
Gerechter Gott, immer wieder suchen wir unseren Vorteil und
vergessen darauf, dass du im Sinn hast, jedem Menschen den
Teil zukommen zu lassen, den er/sie zum Leben braucht.
Sei geduldig mit uns. Lass uns immer öfter erkennen, wie
nötig unsere Welt ein Miteinander im Sinn der Bergpredigt
braucht.
Segne uns mit Genügsamkeit und Weisheit.
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Mach uns stark, damit wir mutig deinen Willen vor der Welt
bekennen. Hilf du uns, großherzig und großzügig zu werden,
um jedem Menschen die Chance auf ein erfülltes Leben
einzuräumen.
Gütiger Gott, für alle Menschen, denen ihre Sorgen über den
Kopf wachsen, für alle, die an ihrer Trauer ersticken, für alle
die verbittert sind, weil die Krankheit ihre Lebensfreude raubt,
für alle, die allein sind und niemandem mehr vertrauen
wollen, bitten wir dich, lass sie spüren, dass du ihnen nahe
bist, lass sie erkennen, dass du ihnen hilfst, einem neuen und
veränderten Leben aufrecht entgegenzugehen.
Für alle, die mit ihrem bevorstehenden Tod konfrontiert sind
bitten wir dich, lass sie erfahren, dass sie in deine Hände
fallen, wenn sie ihr altes Leben auf der Erde los lassen.
AMEN.
Spiritual Cantus: Come to the table of mercy
Präfation
Christus, du selbst warst für deine Jüngerinnen und Jünger das
Zeichen für Gottes Menschenliebe und Großzügigkeit. Durch
dich wurde ihnen der Glaube wiedergeschenkt, dass Gott alle
Menschen ohne Ansehen der Person an seinen reich
gedeckten Tisch einlädt. Du hast dieses Versprechen Gottes
mit deinem Leben besiegelt. Wir vertrauen dir und folgen
Gottes Einladung, um tief in unserem Herzen zu erkennen,
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wie freundlich und gnädige Gott, Vater und Mutter aller
Menschen, ist.
Heilig, Heilig. Heilig ….
Gott, weil wir uns wünschen, dass dein Reich mitten unter uns
anbricht, beten wir, wie Christus uns zu beten gelehrt hat:
Vater unser im Himmel.
Geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen,
denn dein ist das Reich und die Kraft
und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.
Einsetzungsworte:
Wir empfangen es von Gott, unserem Herrn,
und teilen als Glieder des einen Leibes:
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In der Nacht, als er verraten wurde, da nahm er das Brot,
dankte, brach es, gab es ihnen und sprach: Nehmt und esst,
das ist mein Leib, der für euch gegeben wird, zur Vergebung
eurer Sünden.
Danach nahm er den Kelch, dankte, gab ihnen den und sprach:
Trinkt alle daraus. Dieser Kelch ist der neue Bund, den Gott
mit euch Menschen schließt.
Mein Blut wird vergossen, um alle Gottesferne in euch zu
unterbinden. Wenn ihr davon trinkt, werdet ihr die Kraft
haben, neu zu beginnen: mit Gott, mit euch selber und mit den
Menschen, die Gott euch anvertraut.
Sooft ihr esst und trinkt, tut es zu meinem Gedächtnis. +
Agnus Dei: Christe, du Lamm Gottes
Einladung an den Tisch des Herrn:
Gott lädt uns Menschen an seinen Tisch.
Brot und Wein,
Diese Einladung gilt ausnahmslos allen, die sich
angesprochen fühlen, auch den Kindern.
Leben und Liebe,
Kommt, es ist alles bereit. Gott lädt uns zu seinem Fest!
Freude und Leid
so wie Jesus es uns vorgelebt hat.
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Austeilung: Musik
Gott will dich mit seiner Nähe stärken.
Darum iss vom Brot des Lebens!
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Trink vom Kelch des Heils!
Sendewort:
Das Leben, das Sterben und die Auferstehung unseres Herrn
stärke und bewahre euch zum ewigen Leben. Geht in Frieden!
AMEN +
Lied: 262/1+6: Sonne der Gerechtigkeit
Segen:
Postludium
15. So n. Tri 2007 Oberwart;
20. Sept. 2009
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