Pressemitteilung - Hamburgische Kulturstiftung

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Pressemitteilung
»Zillmer-Preis« geht 2006 an Michael Zöllner, Tropen Verlag
Karl-Heinz-Zillmer-Stiftung vergibt die Auszeichnung am 21.9. im Literaturhaus
In diesem Jahr geht der »Zillmer-Preis für verdienstvolles verlegerisches Handeln« an Michel Zöllner, Tropen
Verlag. Die Preisverleihung findet statt in einer öffentlichen Veranstaltung am Donnerstag, dem 21. September
2006, 20 Uhr, im Literaturhaus Hamburg, Schwanenwik 38, der Eintritt ist frei. Der amerikanische Autor John
Haskell liest aus seinem Roman „Amerikanisches Fegefeuer“, Alexander Simon (Thalia Theater) präsentiert die
kürzlich beim Tropen Verlag erschiene deutsche Übersetzung.
Über die Preisvergabe entscheidet eine Jury, der im Jahr 2006 Dr. Jens Büchsenmann (NDR), Dr. Rainer Moritz
(Literaturhaus Hamburg), Birgit Politycki (Literatur- und Pressebüro Pauw & Politycki), Dr. Wolfgang Schömel
(Kulturbehörde Hamburg) und Stephan Samtleben (Buchhandlung Samtleben) angehörten.
Die Jury begründete ihre Entscheidung wie folgt:
»Es ist reiner Zufall, daß die Verleihung des Karl-Heinz-Zillmer-Preises 2006 genau in das Jubiläumsjahr des
Preisträgers fällt. Aber was heißt schon Zufall: schließlich ist der Tropenverlag mit Konsequenz und Eigensinn
zu einem würdigen Kandidaten geworden, oder, um aus dem Grußwort des Jubiläumsprogramms zu zitieren:
„wir konnten mit unseren Büchern wachsen“.
Klein also hat man angefangen in der Klasse für Typographie an der Kunstakademie Düsseldorf, aber
anspruchsvoll in der Gestaltung der Bücher, die „die Tropisten“ lesen wollten – sportliche Standardwerke über
das Snowboardfahren zum Beispiel, Surfen, Streetbasketball oder die Poesie des Skateboardfahrens, was ganz
wörtlich zu nehmen ist, weil die Gedichte und Zeichnungen eines Marc Gonzales sich um Skaten als
Gesamtkunstwerk bemühen.
Das ist so exotisch wie es die Tropen nun einmal sind und so jung, wie man es bei diesem „hippen“ Programm
erwarten darf. Einem Programm für Einsteiger, das konsequent amerikanisch geprägt ist: Jonathan Lethem
wurde durch den Verlag bei uns bekannt gemacht – und Jonathan Lethem hat den Verlag bekannt gemacht. In
jedem Programm in 10 Jahren mindestens ein Autor aus New York, am liebsten Brooklyn: das ist auf
interessante Weise subjektiv, weil dieselbe Subjektivität für andere Sparten im Programm gilt, in das sich das
literarische Experiment (Harmony Korine etwa) und Lyrik ebenso einfügt wie die Farbentheorien Philip Otto
Runges oder Reportagen aus der Hackerszene.
Subjektivität und Leidenschaft also zeichnen diesen kleinen Verlag aus. Der mit derselben Leidenschaft auch
manche kostpielige Lesereise stemmt, um seine Lieblingsautoren durchzusetzen.
Der Tropenverlag hat mit jedem seiner Programme verstanden, Neugier zu wecken auf unbekannte Autoren oder
auf Seitenwerke bekannter. Und offenbar auch ein neues, junges Publikum gewinnen können für zeitgemäße
Literatur. Seine Macher verzichten dabei auf modische Effekte in Gestaltung und Präsentation, sondern liefern
dabei so sorgfältig hergestellte Bücher, daß auch ein etablierteres Publikum dieser Entdeckerfreude gern folgt. «
Die mit 10.000,- Euro dotierte Auszeichnung ehrt alle zwei Jahre Personen des literarischen Lebens, die sich
durch besonders mutige und weit reichende Entscheidungen und großen persönlichen Einsatz um die Literatur
verdient gemacht haben. Bisherige Preisträger waren Katharina Wagenbach-Wolff (1994), Dr. Josef
Kleinheinrich (1996), Johann P. Tammen (1998), Stefan Weidle (2000), Urs Engeler (2002) und Ulrich Keicher
(2004). Stifter des mit 10.000,- Euro dotierten Preises ist der Hamburger Diplom-Ingenieur Karl-Heinz Zillmer.
Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:
Kirsten Wagner, Hamburgische Kulturstiftung Tel 040 / 33 90 99, [email protected]
Julia Meyn, Tropen Verlag, Tel 030 / 43 73 58 84
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