Treffpunkt Bibel Material für Bibelgesprächsgruppen und Hauskreise hrsg. von der Heimatmission des Bundes Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden und dem Bund Freier evangelischer Gemeinden /Gemeindebibelschule ______________________________________________________________________ Einheiten zum Jahr der Bibel: Neues Testament Einheit 10 Kommt, denn es ist alles bereit! Autorin: Andrea Wichmann ______________________________________________________________________ lesen Lukas 14,15-24 lernen Jesus ist im Haus eines Pharisäers zu Gast und sieht, wie sich die anderen Gäste um die besten Plätze bemühen. Auf diesem Hintergrund erzählt er das Gleichnis vom großen Abendmahl. Dort wird es ganz anders zugehen, mit anderen Gästen als den geladenen. Was sind das für Leute, die eingeladen sind und nicht kommen, die nicht eingeladen waren und doch kommen? erklären V 15: Selig ist, der das Brot isst im Reich Gottes. So drückt einer der Gäste die allgemeine pharisäische Heilssicherheit aus und ist sich sicher, dass er dabei sein wird. Jesus zerstört seine Sicherheit mit dem folgenden Gleichnis. V 16: Das Bild des großen Abendmahls war den Juden vom Alten Testament her vertraut als Hinweis auf die Gemeinschaft mit Gott in seinem Reich. Am Ende aller Zeiten wird Gott selbst zu einem großen Festmahl einladen, die Gemeinschaft mit ihm wird dabei der Höhepunkt sein. Es wird für jene vorbereitet sein, die Gottes Einladung folgen (vgl. Jes 25, 6). V 17: In der gehobenen Bevölkerungsschicht der römischen und jüdischen Gesellschaft waren Feste wie das von Jesus erwähnte keine Seltenheit. Nachdem eine erste allgemeine Einladung ausgesprochen war, lud der Gastgeber zum zweiten Mal erst dann ein, wenn das Essen bereitet und die Tische reich gedeckt waren: Kommt, denn es ist alles bereit! Es war sehr unhöflich, zu diesem Zeitpunkt noch abzusagen. V 18 - 20: Aber die Gäste in diesem Gleichnis sind so unhöflich. Und jeder hat einen überzeugenden Grund! Alle drei Entschuldigungen drücken aber auch aus, dass den Geladenen ihr Alltag wichtiger ist als der Gastgeber. Sie sind zwar Geladene, aber das Mahl werden sie nicht genießen. Die letzte der drei Entschuldigungen ist noch am ehesten zu verstehen, denn zu diesen Festen durften Frauen nicht mitgebracht werden. V 21: Der Zorn des Gastgebers ist berechtigt. Umso verwunderlicher ist es, dass er das gesamte Fest nicht einfach absagt. Was treibt ihn dazu, sich neue Gäste einzuladen? Das Fest soll auf jeden Fall stattfinden! Nun sind es allerdings die Armen und Verkrüppelten, die Blinden und Lahmen, die er ruft (vgl. V 13 und Lk 1, 52-53). V 22 - 23: Doch selbst diese füllen den Raum noch nicht aus. Zum dritten mal wird der Knecht ausgeschickt. Der Herr wird nicht müde, einzuladen, bis Hausherr rechnet damit, dass ein so überraschend eingeladener Gast es nach orientalischer Sitte nicht wagt, die Einladung ohne weiteres anzunehmen und darum zögert; deshalb betont er die Dringlichkeit der Einladung (vgl. 1. Mose 19, 3 und Lk 1, 52-53). V 24: Nun wendet sich Jesus direkt an seine Zuhörer. Haben sie sich inzwischen erkannt als jene, die Gottes Einladung zu seinem Fest abgelehnt haben? Haben sie begriffen, dass Jesus selbst die Einladung Gottes an sie ist? Jesus sagt Ihnen: Es gibt keinen anderen Weg, am Heil des Gottesreiches teilzuhaben, als der Einladung durch Jesus zu folgen. Das Mahl findet trotzdem statt; aber ohne sie, wenn sie bei der Ablehnung des Messias bleiben. Die erste Einladung im Gleichnis ergeht also an Israel, dem erwählte Volk. Weil dieses die Zeichen der Zeit nicht erkannt hat, lädt Gott zum zweiten Mal ein; diesmal die Zöllner und Sünder, die Ausgegrenzten des Volkes Israel. Auch ihnen gilt das Heil Gottes (vgl. Lk 4,18). Beim dritten Mal drängt Gott geradezu darauf, dass auch die Heiden, die Fernstehenden, eingeladen werden. Denn er will, dass allen Menschen geholfen werde und sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen (l. Tim 2, 4). Gott will das Heil für die ganze Welt! bündeln Der Begriff des großen Abendmahls war den Juden damals vertraut als Bild für die Gemeinschaft mit Gott in seinem Reich. Mit den zuerst eingeladenen Gästen meint Jesus im Gleichnis das Volk Israel. Die ganze Geschichte dieses Volkes ist eine einzige Einladung Gottes, zu ihm zu kommen. Das Kommen Jesu bedeutet Gottes zweite, alles entscheidende Einladung. Das Fest steht unmittelbar bevor (Mt 4, 17). Obwohl Gott als der Gastgeber allen Grund hätte, das Fest abzusagen, lädt er sich andere Gäste ein: die Verachteten in Israel und die Heiden. Jesus nennt in Mt 11, 3-5 als Zeichen des anbrechenden Gottesreiches, dass den Armen das Evangelium gepredigt wird. Aus Liebe zu den Verlorenen wird Gott nicht müde, durch Jesus die Menschen einzuladen an seinen Tisch. Der richtige Zeitpunkt zählt! Wenn die Gäste nicht zu dem Zeitpunkt kommen, zu dem Gott einlädt, dann besteht auch später keine Möglichkeit mehr teilzunehmen. Es gilt, den rechten Zeitpunkt zu erkennen (vgl. Hebr. 3, 7b - 8a). vertiefen a) Wozu lädt Gott ein? b) Welche Gründe haben die Eingeladenen nicht zum Gastmahl zu kommen? Lebensbereiche sind ihnen wichtiger? Welche c) Was sagt diese Geschichte über Gottes Beziehung zu den Menschen? d) Jesus erzählt diese Geschichte bei einem Fest? Wie wird sie auf die Festgesellschaft gewirkt haben? e) Gottes Einladung an alle Menschen: Schreibt eine Einladung, die Menschen heute verstehen würden. f) Welche biblischen Zusammenhänge erkennen wir? Das Alte Testament hat den Segen der Gemeinschaft mit Gott oft mit Bildern von Essen und Trinken oder eines Festmahles ausgedrückt. Die Juden zur Zeit Jesu verbanden mit dem Reich des Messias ein großes Festmahl. Jesus knüpft an diese Vorstellungen an. Vergleicht dazu: 2. Mose 24, 11; Ps 23, 5; Ps 36, 9; Jes 25, 6-8; Lk 13, 29; Lk 22,16-18; Lk 29, 30; Offb 19, 9! anwenden g) In diesem Gleichnis gibt es ein Zuspät. Andere Texte der Bibel betonen die unsagbare Gnade Gottes gegenüber den Menschen. Wie kriegen wir das zusammen? h) Woran machen wir unsere Gewissheit fest, einmal beim Freudenmahl Gottes am Ende der Zeit dabeizusein? i) Die Antwort der Gäste auf die zweite Einladung hat entschieden über ihr Dabeisein oder Draußenbleiben. Übertragt das in die heutige Situation! Was genügt, was genügt nicht, um zum Reich Gottes zu gehören? j) Wo wird im Alten Testament die Einladung an Israel besonders deutlich und wann spätestens schlagen die Juden die Einladung Gottes eindeutig aus? k) Nennt einige der wichtigen Dinge im Leben, die uns an der wichtigsten Entscheidung hindern können!