Amphibien Artikel ID: 165 Verfasst von: terra Verfasst am: Sa 10 Dez, 2011 13:21 Artikel Beschreibung: Artikel Inhalt Vor 370 Millionen Jahren im späten Devon gelang es den ersten Amphibien, das Wasser kurzfristig zu verlassen und an Land zu kriechen. Zur Fortpflanzung mußten sie jedoch wieder ins Wasser zurück. Ihr Name stammt von dem griechischen Wort "amphibíos" und bedeutet "doppellebig", das heißt, diese Tiere können sich in zwei Lebensräumen aufhalten. Der eine ist das Meer, in dem ihre Fischvorfahren immer noch leben, der andere ist das Land, wo ihre Nachfahren, die Reptilien leben. Die Urahnen der Amphibien waren wahrscheinlich die Fleischflosser (Knochenfische). Man ist sich nicht ganz sicher, aus welcher ihrer Gruppen sie entstanden sind. Einige glauben, die Lungenfische mit ihren Öffnungen im Munddach, die den Nasenlöchern der Amphibien ähneln, seien an der Entwicklung beteiligt. Andere meinen, die Gruppe der ausgestorbenen "Rhipidistia" mit ihrer Knochenanordnung in Schädel und Gliedmaßen seien verantwortlich für die Entstehung der Amphibien. Im Laufe der Entwicklung der frühen Amphibien bildeten sich je nach Größe der Tiere zwei Gruppen mit großer Artenvielfalt heraus, die wir jedoch mit diesem Äußeren heute nicht mehr finden. Inzwischen hatten sich aber schon die ersten Frosch- und Schwanzlurche gebildet. Aus der Kiemenatmung war eine überwiegende Lungenatmung geworden und die Schwimmbewegungen hatten sich zu Laufbewegungen gewandelt. Heute haben die meisten Amphibien zwei Gliedmaßenpaare und eine nackte, schleimige Haut, die mit Drüsen durchsetzt ist. Das unterscheidet sie maßgeblich von ihren Vorfahren. Deren Haut war meist schuppig und ledrig und schützte mit ihrer Undurchlässigkeit vor Wasserverlust. Im Entwicklungsstadium erfolgt die Atmung der Amphibien normalerweise durch Kiemen, im Erwachsenenstadium über die Lunge und die Haut. Für die Befruchtung werden Eier im Wasser abgelegt. Bei einigen werden die Eier innerhalb des Körpers befruchtet, bei anderen erfolgt dieses außerhalb. Aus den Eiern schlüpfen Larven bzw. Kaulquappen, die sich im Laufe der Entwicklung verwandeln. Sie bekommen Gliedmaßen, die Lungen entstehen, usw.. Nach diesen Veränderungen können Amphibien das Wasser verlassen und auf dem Trockenen leben. Es gibt heute ungefähr 3000 Amphibienarten, die sich in Froschlurche (Frosch, Kröte) und Schwanzlurche (Salamander, Molch) gliedern Eine der Hauptgruppen der Amphibien sind die Schwanzlurche. Mit etwa 300 Arten leben sie vor allem in den gemäßigten Zonen der nördlichen Erdhalbkugel. Dort halten sie sich überwiegend im Wasser bzw. in sehr feuchten Gebieten auf. Einige wohnen auch unter Steinen oder in Erdhöhlen in den Wäldern. Fast alle ruhen sich tagsüber in einem Versteck aus und begeben sich erst in der Nacht auf die Suche nach Würmer, Spinnen, Weichtieren und kleinen Wirbeltieren. Bei Wintereinbruch in nördlichen Breiten oder bei Austrocknung ihrer Gewässer in Hitzeperioden fallen sie wie alle Amphibien in eine Starre. Schwanzlurche haben einen gestreckten eidechsenähnlichen Körper und einen langen Schwanz. Die vier Beine sind kurz, die Vorderfüße besitzen drei bis vier, die Hinterfüße, die manchmal auch ganz fehlen, zwei bis fünf Zehen. Die Haut ist meist dunkel gefärbt und von hellen Flecken und Streifen durchsetzt. Sie ist relativ dünn und oft mit Warzen versehen. Dieses sind Drüsen, die einen klebrigen Schleim absondern. Schwanzlurche häuten sich sehr häufig. Dieses geschieht immer nur teilweise und ist daher unauffällig. Wird ihnen eines ihrer Glieder abgetrennt, erneuert sich dieses. Die Fortpflanzung von Schwanzlurchen geht seltsam vonstatten. Bei Salamandern halten sich Männchen und Weibchen gemeinsam im Wasser auf. Dabei legt das Männchen Samen in besonderen Samenbehältern ab. Über den After nehmen die Weibchen die Samenträger auf und befruchten die im Mutterleib befindlichen Eier. Nun verläßt das Paar das Wasser wieder. Später geht das Weibchen ins Wasser zurück, um die sich entwickelnden Eier dort abzusetzen. Bei Wassermolchen werden jeweils einige Eier mit klebrigem Schleim an Pflanzenteilen abgelegt. Erst wenn sich Lungen für die Atmung bei den Jungen ausgebildet haben, verlassen diese das Wasser. Das gilt für Land- und Wasserlurche. Zu den Schwanzlurchen gehören die Familien der Salamander und Molche, der Querzahnmolche und der Olme. Froschlurche bilden mit 2600 Arten eine riesige Ordnung der Amphibien. Sie alle haben eine typische Froschform. Auf einem plumpen Körper sitzt ein großer Kopf mit stark vorstehenden Augen. Die etwas kürzeren Vorderbeine haben vier Zehen, die langen kräftigen Hinterbeine fünf Zehen. Die Zehen sind oft durch Schwimmhäute miteinander verbunden. Wenn die Tiere erwachsen sind, haben sie keine Schwänze. Die meisten Froschlurche leben an Land. Ihre Eier, die sie in einer gallertartigen Masse unterbringen, legen sie in Schnüren oder Klumpen ins Wasser. Aus ihnen schlüpfen Larven (Kaulquappen) mit einem Schwanz. Diese atmen durch Kiemen und ernähren sich von Wasserpflanzen. Nach einiger Zeit fangen sie an, sich allmählich in einen Froschlurch zu verwandeln, indem ihnen Hinter- und Vorderbeine wachsen, das Maul sich verbreitert, der Schwanz ihnen einschrumpft. Statt der Kiemen bilden sich Lungen aus und es entsteht ein Tier, das auf dem Land leben kann. Zu den Froschlurchen zählen der Grüne Wasserfrosch, die Erdkröte, die Geburtshelferkröte, der Ochsenfrosch usw.. Früher hat man bestimmte Familien der Froschlurche als Kröten bezeichnet, andere als Frosch. Heute gibt es dafür keine eindeutigen Klassifizierungen mehr.