Grippeschutzimpfung - Universität Hohenheim

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Dr. med. Arnd Simon
Arzt für Arbeitsmedizin und Allgemeinmedizin
Betriebsarzt (814)
Universität Hohenheim
Emil-Wolff-Str. 30
70599 Stuttgart
Tel.:
0711 459 22976
Fax:
0711 459 23776
[email protected]
Informationen zur Grippeschutzimpfung
Grippe-Infektionen mit dem Influenza-Virus sind weltweit verbreitet.
Die Krankheit kann vereinzelt, örtlich begrenzt, aber auch als Epidemie auftreten.
Auch bei gewöhnlichen Verläufen können Todesfälle auftreten, hierbei sind
hauptsächlich Ältere oder immungeschwächte Personen betroffen.
Im Rahmen einer Pandemie, wie z.B. der „spanischen Grippe“ 1918 starben
Millionen von Menschen weltweit, einschließlich jüngerer Personen.
Die echte Grippe (Influenza) ist also kein einfacher grippaler Infekt, wie er im
Volksmund häufig als „Grippe“ bezeichnet wird.
Durch die aviäre Influenza („Vogelgrippe“, „Geflügelpest“) ist das Thema Pandemie
(= kontinent- bis weltweit ausgedehnte Epidemie) mehr in das Bewusstsein gerückt.
Die normale Grippeschutzimpfung schützt jedoch nicht vor der Vogelgrippe.
Ein Impfstoff für Menschen gegen Vogelgrippe steht bisher nicht zur Verfügung.
Die Influenza-Viren werden primär durch eine Tröpfcheninfektion von Mensch zu
Mensch übertragen, etwa durch Anhusten oder Anniesen des Gegenübers.
Auch durch Händeschütteln oder Berührung von kontaminierten Gegenständen kann
es zu einer Infektion kommen.
Die Erkrankung beginnt 2-3 Tage nach der Ansteckung plötzlich (innerhalb von
Stunden) mit schwerem Krankheitsgefühl, raschen Verschlechterung des
Allgemeinbefindens, hohem Fieber, trockenem schmerzhaftem Husten und
starken Kopf-, Glieder- und Muskelschmerzen. Im Gegensatz zum grippalem
Infekt (einfache Erkältung) kommt es selten zu Schnupfen.
Eine wirksame Behandlung ist nicht möglich.
Die normale Ausheilung der Influenza erfolgt innerhalb von Tagen bis Wochen.
Eine Lungenentzündung als Komplikation ist für die meisten Todesfälle
verantwortlich. Regelmäßig erfolgt eine Entzündung des Herzmuskels und weiterer
Herzanteile (Pankarditis), wodurch ein plötzlicher Herztod ausgelöst werden kann.
Eine vorbeugende Impfung ist die beste Möglichkeit, das Risiko einer InfluenzaErkrankung einschließlich der Komplikationen zu minimieren.
Der Impfstoff ist ein Todimpfstoff, daher kann keine Infektion über den
Grippeimpfstoff erfolgen. Da sich die Grippeviren ständig verändern, wird der
Impfstoff jedes Jahr entsprechend den Empfehlungen der WHO angepasst.
Daher ist jedes Jahr eine neue Impfung notwendig.
In Baden-Württemberg besteht eine generelle Impfempfehlung für alle Altersgruppen.
Die Impfung erfolgt als einmalige Injektion in den Oberarmmuskel, günstigster
Zeitpunkt für die Impfung ist im Oktober / November.
Die Schutzwirkung beginnt etwa ein bis zwei Wochen nach der Impfung.
Es handelt sich um eine Kassen-Impfung, als Kassenpatient ist die Impfung
beim Hausarzt kostenfrei.
Kontraindikationen für die Impfung sind eine Allergie gegen Hühnereiweiß oder
anderer Bestandteile des Impfstoffes (z.B. Formaldehyd, Polymyxin B), die
betroffenen Personen können nicht geimpft werden.
Als Lokal- oder Allgemeinreaktion auf die Impfung kann es gelegentlich zu
Schmerzen, Rötung und Schwellung an der Impfstelle und den dazugehörigen
Lymphknoten kommen. Fieber, Frösteln, Übelkeit, Unwohlsein, Müdigkeit, Schwitzen,
Kopf-, Muskel- und Gliederschmerzen kommen gelegentlich vor.
Das dürfte der Grund dafür sein, dass die Influenza-Impfung fälschlicherweise für das
Auftreten Influenza-ähnlicher Erkrankungen im zeitlichen Zusammenhang mit der
Impfung verantwortlich gemacht wird.
Die Lokal- und Allgemeinreaktionen klingen in der Regel rasch und folgenlos wieder
ab.
Sehr selten treten allergische Reaktionen der Haut (Juckreiz, Quaddelbildung) oder
des Bronchialsystems (Asthma) auf. Über allergische Sofortreaktionen
(anaphylaktischer Schock) wurde nur in Einzelfällen berichtet.
Sehr selten kann es zu einer Vaskulitis (Gefäßentzündung) oder Thrombozytopenie
(Verminderung der Anzahl der Blutplättchen) mit der Folge von Blutungen kommen.
In Einzelfällen (ca. 1 Fall je 1 Million Impfungen) wird eine aufsteigende Lähmung
des Körpers (Guillain-Barré-Syndrom) beschrieben.
Bei Fragen zur Impfung wenden Sie sich bitte an den betriebsärztlichen Dienst
oder Ihren Hausarzt!
Dr. med. Arnd Simon
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