Operations Research (OR) II Fortgeschrittene g Methoden der Wirtschaftsinformatik 1. April 2009 Michael H. Breitner [email protected] 02.04.2009 # 1 Prof. Dr. Michael H. Breitner ([email protected]) © 2009 Institut für Wirtschaftsinformatik / Leibniz Universität Hannover IWI-WWW: www.iwi.uni-hannover.de … 02.04.2009 # 2 Prof. Dr. Michael H. Breitner ([email protected]) © 2009 Institut für Wirtschaftsinformatik / Leibniz Universität Hannover 1 WI und OR angewandte Mathematik, Natur- & Ingenieurwissenschaften Zusatzgebiete Wirtschaftsinformatik Ope ations Research Operations Resea ch BWL praktische & angewandte Informatik Wirtschaftsinformatik andere Bereiche, z. B. Medizin, Arbeitswissenschaften, Psychologie & Pädagogik 02.04.2009 # 3 Prof. Dr. Michael H. Breitner ([email protected]) © 2009 Institut für Wirtschaftsinformatik / Leibniz Universität Hannover WI und OR Psychologie BWL (mit allen Teildisziplinen) z. B. • Softwareergonomie • Einführung von Anwendungssystemen • Akzeptanz z. B. • Anwendungssysteme in betrieblichen Funktionsbereichen und Prozessen • Entscheidungslehre • Virtuelle Unternehmen Recht z. B. • Datenschutz • Arbeitsrecht • Urheberrecht Wirtschaftsinformatik Statistik z. B. • Qualitätskontrolle • Marktforschung • Prognoserechnung • Data Mining • Stochastische Analyse 02.04.2009 # 4 Operations Research Mathematik Informatik z. B. • Datenbanken • Systementwicklung • Softwareengineering • Grafische Datenverarbeitung • Computer p in Produkten • Künstliche Intelligenz Medienwissenschaft z. B. • Medien für computergestützte Weiterbildung (CBT, WBT) • Elektronische Produktkataloge • Gestaltung von WWW-Seiten Nachrichtentechnik z. B. z. B. z. B. • Übertragungsverfahren für • Modellierung • Simulation Multimedia • Simulation • Kryptologie • Sicherheit beim elektronischen • Produktionsplanung • Künstliche Intelligenz Zahlungsverkehr • Logistikoptimierung • Optimierung • Standortplanung • Hochleistungsrechnen Prof. Dr. Michael H. Breitner ([email protected]) © 2009 Institut für Wirtschaftsinformatik / Leibniz Universität Hannover 2 Baum der Künstlichen Intelligenz Künstliche Neuronale Netze Spracherkennung & -synthese Zeitreihenanalyse & -prognose Automatische Programmierung Genetische Algorithmen Robotik Bildverarbeitung Expertensysteme Verteilte und HPC-KI Fallbasiertes Schließen (Software-)Agenten Fuzzy Logik Philosophie Psychologie Ingenieurwissenschaften (Computer-)Linguistik Wirtschaftswissenschaften Informatik (Neuro-)Biologie Mathematik 02.04.2009 # 5 Prof. Dr. Michael H. Breitner ([email protected]) © 2009 Institut für Wirtschaftsinformatik / Leibniz Universität Hannover Was ist (natürliche) Intelligenz? • D. Wechsler versteht unter Intelligenz die globale Befähigung eines Individuums, zweckvoll zu handeln, vernünftig zu denken und sich erfolgreich mit seiner Umwelt auseinanderzusetzen auseinanderzusetzen. • P. R. Hofstätter definiert Intelligenz als Fähigkeit zum Auffinden von Ordnungen und Regelhaftigkeiten im überzufälligen Neben- und Nacheinander von Ereignissen. • Intelligenz ist eine Begabung (oder eine Gruppe von Begabungen), die Lebewesen in unterschiedlichem Maße besitzen können. • Intelligenz ist die Fähigkeit zur Lösung konkreter und abstrakter Probleme sowie zur Bewältigung neuartiger Situationen. 02.04.2009 # 6 Prof. Dr. Michael H. Breitner ([email protected]) © 2009 Institut für Wirtschaftsinformatik / Leibniz Universität Hannover 3 Was ist (natürliche) Intelligenz? • Intelligenz ist ein adaptiver Mechanismus aus niedrigeren biologischen Gleichgewichtsprozessen, der die wechselseitige Anpassung des Individuums an die Umwelt (Adaption, Akkommodation) und die aktive Angleichung der Umwelt an das Individuum (Assimilation) steuert. • Der Aufbau der Intelligenz erweist sich dabei als fortschreitende Konstruktion von Operationssystemen mit kognitiven Elementen und Verhaltensanteilen. • IIntelligenz t lli [lat. [l t „intellegentia“ i t ll ti “ = Erkenntnisvermögen, Ek t i ö Verstand] ist eine komplexe Fähigkeit zu Leistungen, die durch spontanes Erfassen von Zusammenhängen in neuen Situationen erzielt werden. 02.04.2009 # 7 Prof. Dr. Michael H. Breitner ([email protected]) © 2009 Institut für Wirtschaftsinformatik / Leibniz Universität Hannover Was ist (natürliche) Intelligenz? • Intelligenzrichtungen sind z. B. • praktische Intelligenz, • theoretische Intelligenz, • ästhetische Intelligenz und • künstlerische Intelligenz. • Intelligenztypen sind z. B. • synthetische Intelligenz, • analytische Intelligenz, • produktive Intelligenz und • reproduktive Intelligenz. 02.04.2009 # 8 Prof. Dr. Michael H. Breitner ([email protected]) © 2009 Institut für Wirtschaftsinformatik / Leibniz Universität Hannover 4 Was ist (natürliche) Intelligenz? • Einzelfähigkeiten der Intelligenz sind z. B. • Abstraktionsfähigkeit, • Kombinationsfähigkeit, • intellektuelle Beweglichkeit, • schlußfolgerndes Denken, • Auffassungsgeschwindigkeit und -genauigkeit, • Gedächtnis, p g, • Sprachbeherrschung, • Raumvorstellung, • rechnerisches Denken und • Phantasie (vgl. auch Kreativität!). 02.04.2009 # 9 Prof. Dr. Michael H. Breitner ([email protected]) © 2009 Institut für Wirtschaftsinformatik / Leibniz Universität Hannover Menschliches Gehirn A. Zell, Simulation neuronaler Netze, 3. Auflage, 2000 02.04.2009 # 10 Prof. Dr. Michael H. Breitner ([email protected]) © 2009 Institut für Wirtschaftsinformatik / Leibniz Universität Hannover 5 Sinnesorgane auf der Großhirnrinde A. Zell, Simulation neuronaler Netze, 3. Auflage, 2000 02.04.2009 # 11 Prof. Dr. Michael H. Breitner ([email protected]) © 2009 Institut für Wirtschaftsinformatik / Leibniz Universität Hannover Nervenzelle, Nervenfasern und Synapsen A. Zell, Simulation neuronaler Netze, 3. Auflage, 200 00 Inputs Aktivierung Erregung g g Output 02.04.2009 # 12 Prof. Dr. Michael H. Breitner ([email protected]) © 2009 Institut für Wirtschaftsinformatik / Leibniz Universität Hannover 6 Was ist Künstliche Intelligenz? • KI ist eine wissenschaftliche Disziplin, die das Ziel verfolgt, menschliche Wahrnehmungs- und Verstandesleistungen zu operationalisieren und durch Artefakte (lat., = Kunstprodukte), Kunstprodukte) d d. h h. kunstvoll gestaltete technische – insbesondere informationsverarbeitende – Systeme, verfügbar zu machen, vgl. G. Görz, u. a., 2003. Diese Aufgabenteilung impliziert die Interdisziplinarität der KI: Obwohl durch ihre Genese in der Informatik verankert (ingenieurwissenschaftliche Komponente!) ist KI KI-Forschung Forschung nur in enger Zusammenarbeit mit Philosophie, Psychologie, Linguistik und Neurowissenschaften möglich (kognitionswissenschaftliche Komponente!). 02.04.2009 # 13 Prof. Dr. Michael H. Breitner ([email protected]) © 2009 Institut für Wirtschaftsinformatik / Leibniz Universität Hannover Künstliche Neuronale Netze • Der wichtigste Teilbereich der KI ist Künstliche Neuronale Netze (= KNN, engl. artificial neural networks = ANN). Betrachtet werden Verarbeitungsmodelle, die sich durch Le nfähigkeit Darstellung Lernfähigkeit, Da stell ng und nd Verarbeitung Ve a beit ng von on Unschärfe, hochgradig parallele Aktionen und Fehlertoleranz auszeichnen. Das Wissen ist in der Topologie und in den Gewichten der Kanten des Netzes gespeichert. • Veraltet ist heute die Ansicht Ansicht, daß KNN zur Simulation gehirnähnlicher Strukturen verwendet werden können. In der Zukunft scheint dies jedoch realistisch („Gehirn Scanner“). 02.04.2009 # 14 Prof. Dr. Michael H. Breitner ([email protected]) © 2009 Institut für Wirtschaftsinformatik / Leibniz Universität Hannover 7 Künstliche Neuronale Netze/OCR Ausgabe Zeichen aus Zeichensatz (Klassifikation) Eingabe 5x7 Pixel-Feld Zwischenschicht 02.04.2009 # 15 Prof. Dr. Michael H. Breitner ([email protected]) © 2009 Institut für Wirtschaftsinformatik / Leibniz Universität Hannover Künstliche Neuronale Netze in der Praxis • • • • • • • • • • • • • • • • Diverse Arten von Mustererkennung; Diverse Arten von Bild- und Sprachverarbeitung; Erkennung von Druck- und Handschriften (OCR, vgl. OCR-Schriften); Kreditprüfung und Kreditwürdigkeitsprüfung; Abschätzung der Insolvenzwahrscheinlichkeit von Unternehmen; Aufdeckung von Kreditkartenbetrug; Klassifikation der Risikobereitschaft von Anlegern; Kapitalmarkt-, Wechselkurs- und Aktienkursprognosen, usw.; Immobilienanalyse; Qualitätskontrolle von Produkten (optisch, mit Meßwerten, usw.); Marktsegmentierung und Bewertung von Marketingstrategien; g in Versorgungsunternehmen g g und im Bauspargeschäft; p g ; Prognosen Absatzvorhersage in Supermärkten; Entdeckung von Ölvorkommen (Auswertung seismischer Wellen); Kontrolle und Optimierung von Produktionsprozessen; Produktionsplanung in einem industriellen Leitstand-System und Maximierung des Durchsatzes in Warenlagern u. v. a. m.! 02.04.2009 # 16 Prof. Dr. Michael H. Breitner ([email protected]) © 2009 Institut für Wirtschaftsinformatik / Leibniz Universität Hannover 8 Künstliche Neuronale Netze in der Praxis • • Diverse Arten von Mustererkennung; Diverse Arten von Bild- und Sprachverarbeitung; • Erkennung von Druck- und Handschriften (OCR, vgl. OCR-Schriften); • • • • • • • • • • • • • Kreditprüfung und Kreditwürdigkeitsprüfung; Abschätzung der Insolvenzwahrscheinlichkeit von Unternehmen; Aufdeckung von Kreditkartenbetrug; Klassifikation der Risikobereitschaft von Anlegern; Kapitalmarkt-, Wechselkurs- und Aktienkursprognosen, usw.; Immobilienanalyse; Qualitätskontrolle von Produkten (optisch, mit Meßwerten, usw.); Marktsegmentierung und Bewertung von Marketingstrategien; Prognosen in Versorgungsunternehmen und im Bauspargeschäft; Absatzvorhersage in Supermärkten; Entdeckung von Ölvorkommen (Auswertung seismischer Wellen); Kontrolle und Optimierung von Produktionsprozessen; Produktionsplanung in einem industriellen Leitstand-System und Maximierung des Durchsatzes in Warenlagern u. v. a. m.! 02.04.2009 # 17 Prof. Dr. Michael H. Breitner ([email protected]) © 2009 Institut für Wirtschaftsinformatik / Leibniz Universität Hannover Dateneingabe und -speicherung OCR = Optica al character recogn nition (optische Zeich henerkennung) www.agfa.com/mds/document/capturesys/docscannerss/highvolume/ mit OCR-Scannern mit künstlichen, neuronalen Netzen 02.04.2009 # 18 Prof. Dr. Michael H. Breitner ([email protected]) © 2009 Institut für Wirtschaftsinformatik / Leibniz Universität Hannover 9 www.alamax.de/service/scannerstifte.php3 02.04.2009 # 19 Prof. Dr. Michael H. Breitner ([email protected]) © 2009 Institut für Wirtschaftsinformatik / Leibniz Universität Hannover OCR: Problem schlechter Zeichenscann 02.04.2009 # 20 Prof. Dr. Michael H. Breitner ([email protected]) © 2009 Institut für Wirtschaftsinformatik / Leibniz Universität Hannover 10 OCR: Problem schlechter Zeichenscann OCR: Vorverarbeitung aus Handschriften 02.04.2009 # 21 Prof. Dr. Michael H. Breitner ([email protected]) © 2009 Institut für Wirtschaftsinformatik / Leibniz Universität Hannover Übe erwachtes Lerne en OCR: Klassifikation von Schriftzeichen A. Zell, Simulation neuronaler Netze, 3. Auflage, 2000 02.04.2009 # 22 Prof. Dr. Michael H. Breitner ([email protected]) © 2009 Institut für Wirtschaftsinformatik / Leibniz Universität Hannover 11 Künstliche Neuronale Netze in der Praxis • Diverse Arten von Mustererkennung; • Diverse Arten von Bild- und Sprachverarbeitung; • • • • • • • • • • • • • • Erkennung von Druck- und Handschriften (OCR, vgl. OCR-Schriften); Kreditprüfung und Kreditwürdigkeitsprüfung; Abschätzung der Insolvenzwahrscheinlichkeit von Unternehmen; Aufdeckung von Kreditkartenbetrug; Klassifikation der Risikobereitschaft von Anlegern; Kapitalmarkt-, Wechselkurs- und Aktienkursprognosen, usw.; Immobilienanalyse; Qualitätskontrolle von Produkten (optisch, mit Meßwerten, usw.); Marktsegmentierung und Bewertung von Marketingstrategien; Prognosen in Versorgungsunternehmen und im Bauspargeschäft; Absatzvorhersage in Supermärkten; Entdeckung von Ölvorkommen (Auswertung seismischer Wellen); Kontrolle und Optimierung von Produktionsprozessen; Produktionsplanung in einem industriellen Leitstand-System und Maximierung des Durchsatzes in Warenlagern u. v. a. m.! 02.04.2009 # 23 Prof. Dr. Michael H. Breitner ([email protected]) © 2009 Institut für Wirtschaftsinformatik / Leibniz Universität Hannover Automatische KNN-Personenerkennung • 30x30 Pixel-Feld (Vorverarbeitung bzgl. Lage der Augen) Training 02.04.2009 # 24 Test Falsch erkannt! Prof. Dr. Michael H. Breitner ([email protected]) © 2009 Institut für Wirtschaftsinformatik / Leibniz Universität Hannover 12 nicht vertraulich Zielerkennung Patriot(artige)-Flugkörper Eigenes Projekt mit EADS, München, und BGT, Überlingen, bis 1999 nicht vertraulich 02.04.2009 # 25 Prof. Dr. Michael H. Breitner ([email protected]) © 2009 Institut für Wirtschaftsinformatik / Leibniz Universität Hannover Zielerkennung Patriot(artige)-Flugkörper Tageslicht Radar Infrarot Eigenes Projekt mit EADS, München, und BGT, Überlingen, bis 1999 02.04.2009 # 26 Prof. Dr. Michael H. Breitner ([email protected]) © 2009 Institut für Wirtschaftsinformatik / Leibniz Universität Hannover 13 • Robuster Spezialrechner zur Bildverarbeitung mit KNN, da Startbeschleunigungen bis 50 g (50-fache Erdbeschleunigung = ca. 500 m/s pro s) auftreten Eigenes Projekt mit EADS, München, und BGT, Überlingen, bis 1999 02.04.2009 # 27 Prof. Dr. Michael H. Breitner ([email protected]) © 2009 Institut für Wirtschaftsinformatik / Leibniz Universität Hannover Spracherkennung und -synthese www.scansoft.de nicht vertraulich Zielerkennung Patriot(artige)-Flugkörper 02.04.2009 # 28 Prof. Dr. Michael H. Breitner ([email protected]) © 2009 Institut für Wirtschaftsinformatik / Leibniz Universität Hannover 14 www.scansoft.de Spracherkennung und -synthese 02.04.2009 # 29 Prof. Dr. Michael H. Breitner ([email protected]) © 2009 Institut für Wirtschaftsinformatik / Leibniz Universität Hannover 15