Lizenzierung von SQL Server 2012

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Lizenzierung von
SQL Server 2012
Lizenzierung von SQL Server 2012
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SQL Server 2012 bietet zwei Lizenzoptionen: das Core-basierte Lizenzmodell, dessen Maßeinheit die
Anzahl der Prozessorkerne und damit die Rechenleistung der Server-Hardware ist, sowie das
Server/CAL-Lizenzmodell, das aus Serverlizenzen sowie Zugriffslizenzen entsprechend der Anzahl der
zugreifenden Nutzer beziehungsweise Geräte besteht.
Welches Lizenzmodell anwendbar ist, richtet sich nach der Edition von SQL Server 2012:
•
SQL Server 2012 Enterprise beinhaltet sämtliche Features der SQL Server 2012-Lösung und ist
damit die beste Wahl für geschäftskritische Anwendungen und Data Warehousing. SQL Server
2012 Enterprise kann ausschließlich im Core-basierten Modell lizenziert werden.
•
SQL Server 2012 Standard ist ideal für grundlegende Datenbank-, Reporting- und
Analysefunktionen und kann wahlweise mit Core-Lizenzen oder im Server/CAL-Lizenzmodell
lizenziert werden.
•
SQL Server 2012 Business Intelligence ist spezialisiert auf hochwertige unternehmensweite und
Self-Service Business Intelligence und kann ausschließlich im Server/CAL-Lizenzmodell
lizenziert werden.
Mai 2013
Lizenzierung von SQL Server 2012
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Beginnen wir zunächst mit den Grundprinzipien des Core-basierten Lizenzmodells, anwendbar auf SQL
Server 2012 Enterprise und Standard.
Grundsätzlich müssen alle physischen Cores der Prozessoren in einem Server lizenziert werden. Die
Anzahl der Cores pro Prozessor ergibt die Anzahl der erforderlichen Core-Lizenzen. Ein physischer
Core ist dabei ein Core in einem physischen Prozessor auf einem Server.
Lizenzrechtlich gesehen ist ein Server jedes physische Hardwaresystem, das fähig ist, die
Serversoftware auszuführen. Ein Blade beziehungsweise eine Hardwarepartition gilt als separater
Server und ist daher extra zu lizenzieren.
Der Server oben auf dieser Folie hat zwei Prozessoren mit jeweils vier physischen Cores, so genannte
Quadcore-Prozessoren. Für jeden Prozessor sind vier Core-Lizenzen erforderlich, insgesamt für diesen
Server also acht Core-Lizenzen, entweder für SQL Server 2012 Enterprise oder SQL Server 2012
Standard.
Der untere Server auf der Folie hat ebenfalls zwei Prozessoren, allerdings handelt es sich hier um DualCore-Prozessoren mit jeweils nur zwei physischen Cores. Auch in diesem Fall sind pro Prozessor vier
Core-Lizenzen erforderlich, insgesamt also acht Core-Lizenzen.
Warum acht Core-Lizenzen und nicht nur die Summer der existierenden Cores – also vier? Der Grund
liegt im lizenzrechtlichen Minimum, welches erfordert, dass pro Prozessor mindestens vier CoreLizenzen zugewiesen werden müssen. Mit anderen Worten: Für jeden Prozessor mit bis zu vier Cores
sind immer vier Core-Lizenzen erforderlich.
Nach oben gibt es keine Grenze: Ein Hexacore-Prozessor mit sechs Cores erfordert sechs CoreLizenzen, ein Prozessor mit acht Cores erfordert acht Core-Lizenzen und so weiter.
Zusammenfassend kann man also sagen: Die Anzahl der erforderlichen Core-Lizenzen ergibt sich aus
der Anzahl der physischen Cores pro Prozessor, mit einer Mindestmenge von vier Core-Lizenzen pro
Prozessor. Man kann es aber auch so ausdrücken: Die Anzahl der erforderlichen Core-Lizenzen
entspricht der Anzahl der physischen Cores, multipliziert mit dem anwendbaren Core-Faktor.
Mai 2013
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Was ist der Core-Faktor? Der Core-Faktor ist ein numerischer Wert, der mit einem physischen
Prozessor verbunden ist und dazu dient, die Anzahl der Lizenzen zu bestimmen, die zur Lizenzierung
aller physischen Cores auf einem Server erforderlich sind.
Die SQL Server Core-Faktortabelle ist seit Erscheinen von SQL Server 2012 im April 2012 gültig und
kann von der Microsoft Download-Website heruntergeladen werden.
Für die überwiegende Mehrheit aller Prozessoren gilt Core-Faktor 1, wie aus der ersten Zeile der
Tabelle ersichtlich ist. Für einen Prozessor mit vier Cores bedeutet das vier Core-Lizenzen, für einen
Prozessor mit sechs Cores sechs Core-Lizenzen, für einen Prozessor mit acht Cores acht Core-Lizenzen
und so weiter.
Für bestimmte AMD-Prozessoren ist ein Core-Faktor von 0,75 festgelegt. Ein Beispiel zur
Verdeutlichung:
Zur Lizenzierung eines Servers mit zwei INTEL-Prozessoren mit jeweils sechs Cores sind zwölf CoreLizenzen erforderlich: zwei Prozessoren mal sechs Cores multipliziert mit Core-Faktor 1.
Zur Lizenzierung eines Servers mit zwei AMD-Prozessoren der Serien 31, 32, 41, 42, 61 oder 62 mit
jeweils sechs Cores sind neun Core-Lizenzen erforderlich: zwei Prozessoren mal sechs Cores
multipliziert mit Core-Faktor 0,75.
Für Prozessoren mit nur einem oder zwei Cores gelten Core-Faktoren, die größer als 1 sind. Um die
Mindestmenge von vier Core-Lizenzen pro Prozessor zu erreichen, gilt für Dual-Core-Prozessoren
Core-Faktor 2, und bei Single Core-Prozessoren gilt Core-Faktor 4.
Mai 2013
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Nachdem die erforderliche Anzahl Core-Lizenzen bestimmt ist, klären wir im nächsten Schritt, in wie
vielen Betriebssystemumgebungen (OSEs) SQL Server ausgeführt werden darf. Dabei muss wiederum
zwischen den Editionen unterschieden werden.
Bei SQL Server 2012 Enterprise macht es einen Unterschied, ob die Core-Lizenzen mit oder ohne
Software Assurance erworben werden.
Werden alle physischen Cores eines Servers mit SQL Server 2012 Enterprise Core-Lizenzen OHNE
Software Assurance lizenziert, ist die Anzahl der Core-Lizenzen gleich der Anzahl der
Betriebssystemumgebungen, in denen SQL Server ausgeführt werden darf. Das zeigt das obere Beispiel
auf der Folie: Acht Core-Lizenzen SQL Server 2012 Enterprise ohne Software Assurance berechtigen
dazu, SQL Server in bis zu acht virtuellen Betriebssystemumgebungen auszuführen.
Werden alle physischen Cores eines Servers mit SQL Server 2012 Enterprise Core-Lizenzen MIT
Software Assurance lizenziert, darf SQL Server auf diesem Server in einer beliebigen Anzahl virtueller
Betriebssystemumgebungen ausgeführt werden. Diese unbegrenzte Virtualisierung ist nur für SQL
Server 2012 Enterprise verfügbar und setzt aktive Software Assurance voraus.
In jedem Fall darf in den zulässigen Betriebssystemumgebungen auch eine frühere Version von SQL
Server Enterprise ausgeführt werden, also zum Beispiel 2008 R2. Darüber hinaus dürfen auch die
niedrigeren Editionen Standard und Business Intelligence in jeder Version sowie SQL Server
Datacenter, Workgroup oder Small Business 2008 R2 oder frühere ausgeführt werden.
Mai 2013
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Bei SQL Server 2012 Standard verhält es sich anders.
Wird SQL Server 2012 Standard, wie beim oberen Beispiel auf dieser Folie, nach physischen Cores
lizenziert, darf SQL Server nur in der physischen Betriebssystemumgebung (OSE) ausgeführt werden.
Die Verwendung in virtuellen Betriebssystemumgebungen ist bei dieser Art der Lizenzierung nicht
möglich. Dabei spielt es auch keine Rolle, ob die Core-Lizenzen mit oder ohne Software Assurance
erworben werden.
Soll SQL Server 2012 Standard in virtuellen Betriebssystemumgebungen ausgeführt werden, muss jede
virtuelle Betriebssystemumgebung auf dem Server einzeln lizenziert werden. Die Anzahl der
erforderlichen Lizenzen entspricht der Anzahl virtueller Cores in jeder virtuellen
Betriebssystemumgebung, in der SQL Server ausgeführt wird. Dabei sind für jede virtuelle
Betriebssystemumgebung mindestens vier Core-Lizenzen erforderlich.
Diese Art der Lizenzierung nach einzelnen virtuellen Betriebssystemumgebungen ist auch für SQL
Server 2012 Enterprise möglich und bietet sich an, wenn eine geringe Anzahl virtueller
Betriebssystemumgebungen auf einem ressourcenreichen Server mit einer großen Anzahl physischer
Cores ausgeführt werden soll.
Mai 2013
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Kommen wir nun zum Server/CAL-Lizenzmodell.
Für SQL Server 2012 Business Intelligence ist es die einzige Möglichkeit der Lizenzierung, für SQL
Server 2012 Standard eine Alternative zum Core-Lizenzmodell.
Die Server/CAL-Option eignet sich für Unternehmensumgebungen mit einer geringeren Anzahl von
Nutzern und Geräten, die auf SQL Server zugreifen, während sich die Option mit Core-Lizenzen vor
allem für größere Umgebungen und Webanwendungen anbietet.
Betrachten wir zunächst die Lizenzierung der Serversoftware.
Für jede Betriebssystemumgebung, in der SQL Server 2012 Standard oder SQL Server 2012 Business
Intelligence ausgeführt werden soll, ist eine separate Serverlizenz erforderlich. Dabei spielt es keine
Rolle, ob es sich um eine physische oder virtuelle Betriebssystemumgebung handelt.
Im oberen Beispiel auf der Folie soll SQL Server 2012 Business Intelligence in der physischen
Betriebssystemumgebung ausgeführt werden, so dass dem physischen Server eine Serverlizenz von
SQL Server 2012 Business Intelligence zugewiesen wird.
Soll SQL Server in virtuellen Betriebssystemumgebungen genutzt werden, muss jede virtuelle
Betriebssystemumgebung, in der SQL Server ausgeführt wird, mit einer Serverlizenz lizenziert werden.
Im unteren Beispiel auf der Folie wurde der ersten virtuellen Betriebssystemumgebung eine
Serverlizenz von SQL Server 2012 Business Intelligence zugewiesen. Der zweiten virtuellen
Betriebssystemumgebung wurde eine Serverlizenz von SQL Server 2012 Standard zugewiesen.
Mai 2013
Lizenzierung von SQL Server 2012
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Für den Zugriff auf SQL Server 2012 im Server/CAL-Modell sind SQL Server 2012 CALs pro Nutzer oder
pro Gerät erforderlich.
SQL Server 2012 CALs berechtigen zum Zugriff auf die Editionen Business Intelligence und Standard
von SQL Server 2012.
Für den Zugriff auf SQL Server 2012 im Core-Lizenzmodell sind keine SQL Server CALs erforderlich.
Mit einer Nutzer-CAL kann ein Nutzer von einem beliebigen Gerät auf die Serversoftware zugreifen.
Eine Nutzer-CAL ist die beste Wahl, wenn ein Mitarbeiter mehrere Geräte verwendet, beispielsweise
neben dem Firmen-PC ein Smartphone, Tablet oder auch seinen Heim-PC, um auf SQL Server
zuzugreifen.
Die gerätebasierte Lizenzierung der Zugriffe ist immer dann die geeignete Wahl, wenn sich mehrere
Mitarbeiter einen Computer teilen, zum Beispiel im Schichtbetrieb. Wenn mehrere Nutzer einen
Computer gemeinsam verwenden und nicht von anderen Orten wie ihrem Heim-PC einzeln auf SQL
Server zugreifen, können sie mit einer Geräte-CAL lizenziert werden.
Ein Wechsel zwischen Nutzer-CAL und Geräte-CAL ist nur zum Zeitpunkt der Verlängerung von
Software Assurance möglich. Der Wechsel kann also nicht während eines laufenden
Volumenlizenzvertrags erfolgen, sondern nur bei der Verlängerung des bestehenden Vertrags oder bei
Abschluss eines Folgevertrags.
Mai 2013
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SQL Server CALs sind erforderlich für Nutzer und Geräte, die direkt auf SQL Server zugreifen, indem sie
zum Beispiel Daten eingeben, abfragen oder betrachten.
SQL Server CALs sind ebenfalls erforderlich für Nutzer und Geräte, die INDIREKT über eine
Anwendung (zum Beispiel SharePoint Server oder Dynamics CRM) auf SQL Server zugreifen, um Daten
einzugeben, abzufragen oder zu betrachten. Das gilt auch dann, wenn die Anwendung und SQL Server
auf verschiedenen physischen Geräten ausgeführt werden. Ein solcher indirekter Zugriff kann auch
über eine webbasierte Anwendung erfolgen. In diesem Fall ist eine Lizenzierung mit Core-Lizenzen
sinnvoll.
Mai 2013
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Alle Editionen von SQL Server 2012 beinhalten Features für Hochverfügbarkeit. Zu den so genannten
Failover-Funktionen gehören Backup Log-Shipping, Database Mirroring und Failover-Clustering. Damit
kann SQL Server so konfiguriert werden, dass die Datenbankoperationen beim Ausfall eines Servers
von einem anderen Server vorübergehend übernommen und weitergeführt werden.
Bei der Lizenzierung muss unterschieden werden, ob die Failover-Instanzen aktiv-passiv oder aktivaktiv ausgeführt werden. Aktiv-passiv bedeutet, dass alle Datenbankoperationen nur auf dem aktiven
Server ausgeführt werden. Grundsätzlich gilt, dass nur die aktiven Instanzen lizenziert werden müssen.
Im oberen Beispiel auf der Folie werden auf dem Server links aktive Instanzen und auf dem Server
rechts passive Instanzen ausgeführt. Nur die aktiven Instanzen auf dem Server links müssen lizenziert
werden, in diesem Beispiel mit acht Core-Lizenzen. Auf dem Server rechts darf dieselbe Anzahl von
Instanzen ausgeführt werden, ohne dass weitere Lizenzen erforderlich sind.
Im unteren Beispiel auf der Folie werden alle Failover-Instanzen aktiv ausgeführt, so dass die
entsprechenden Lizenzen für beide Server erworben werden müssen.
Die Nutzung von Failover-Instanzen ist mit Core-Lizenzen und Serverlizenzen möglich. Software
Assurance ist hierfür nicht erforderlich.
Mai 2013
Lizenzierung von SQL Server 2012
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Anders verhält es sich bei der Lizenzmobilität: Jegliche Lizenzmobilität bei SQL Server 2012 bedarf
aktiver Software Assurance.
Dabei unterscheidet man zwei Arten von Lizenzmobilität: Lizenzmobilität innerhalb der Serverfarm des
Unternehmens und Lizenzmobilität zu einem autorisierten Service Provider, um die Software in dessen
Rechenzentrum auf gemeinsam genutzten Servern auszuführen.
Schauen wir uns zunächst die Lizenzmobilität innerhalb einer Serverfarm an. Eine Serverfarm besteht
aus maximal zwei Rechenzentren des Unternehmens, die sich physisch innerhalb der Europäischen
Union oder EFTA-Staaten befinden oder in einer Zeitzone, die maximal vier Stunden von der örtlichen
Zeitzone des anderen Rechenzentrums entfernt ist. Sind Core-Lizenzen beziehungsweise Serverlizenz
von SQL Server 2012 mit aktiver Software Assurance ausgestattet, kann die Lizenz beliebig oft
innerhalb der Serverfarm des Unternehmens verschoben werden. Läuft die Software Assurance jedoch
ab und wird nicht verlängert, haben die Lizenzen keine Lizenzmobilität mehr und müssen einem
physischen Server für mindestens 90 Tage zugewiesen bleiben.
Software Assurance berechtigt außerdem zu einer weiteren Form von Lizenzmobilität, um die
Serversoftware von den Unternehmens-Servern auf Server eines autorisierten Service Providers zu
verschieben, die von mehreren Kunden gemeinsam genutzt werden. Jede Lizenz von SQL Server mit
aktiver Software Assurance darf in einer virtuellen Betriebssystemumgebung auf einem so genannten
Shared Server ausgeführt werden. Die Lizenzen für SQL Server kommen dabei aus dem
Volumenlizenzvertrag des Endkunden, das Windows Server-Betriebssystem hingegen aus dem Services
Provider License Agreement, dem SPLA-Vertrag des Partners. Dabei ist zu beachten, dass SQL Server
weiterhin ausschließlich für die Verwendung und zugunsten des lizenzierten Endkunden genutzt
werden darf, das heißt des Unternehmens, unter dessen Volumenlizenzvertrag die Lizenzen erworben
wurden. Alle Rechte zur Ausführung der Serversoftware auf gemeinsam genutzten Servern eines
Dritten enden mit Ablauf der Software Assurance.
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