B. Schmalfuß Paderborn, den 22.04.08 Übung Stochastik 2 1. Übung Poissonprozess/Normalverteilung (I) Es sei (Xn )n∈N , Xn ∈ Rd eine Folge normalverteilter Zufallsvariablen, die im quadratischen Mittel gegen eine Zufallsvariable X konvergiert. Man zeige, dass X normalverteilt ist. (II) Man weise nach, dass die fraktionale Brownsche Bewegung (H > 1/2) eine stetige Version besitzt. (III) Zu η exponentialverteilt mit Parameter λ, alo P ({η > t}) = e−λt . Zeige, dass gilt: P ({η > t + s}) = P ({η > t})P ({η > s}). Zu obiger Gleichung ist folgende Gleichung äquivalent: P ({η > t + s|η > s}) = P ({η > t}). (IV) Berechne EX(t), wenn X(t) poissonverteilt mit Parameter λ ist. (1) Zeige, dass die Exponentialverteilung, die einzige Verteilung ist, die gedächtnislos ist. (2) Ein Geburt–und Todesprozess X ist ein Prozess mit Zustandsraum Z+ mit den folgenden Eigenschaften: • X(0) = i • P(X(t + h) − X(t) = 1|X(t) = k) = λk h + o(h) • P(X(t + h) − X(t) = −1|X(t) = k) = µk h + o(h) • P(Sprünge vom Betrag größer gleich 2 in (t, t + h]|X(t) = k) = o(h) mit λk µk+1 positiv für k = 0, 1, · · · . Es sei Pij (t) = P(X(t) = j|X(0) = i), i, j = 0, 1, · · · . Man gebe ein Differentialgleichungssystem für Pij an. (3) Weise nach, dass 1 W (α2 t), α>0 α ein Wiener Prozess ist, falls W ein Wiener Prozess ist. V (t) = (4) Ein stochastische Prozess mit T = R+ oder Z+ heißt stationär, falls die endlichdimensionalen Verteilungen unabhängig von Zeitverschiebungen sind, oder was äquivalent dazu ist, dass die Verteilung des zufälligen Vektors (X(t1 ), · · · , X(tn )) gleich der Verteilung von (X(t1 + h), · · · , X(tn + h)) 1 für h ∈ T ist. Ein stochastische Prozess heißt schwach stationär, falls EX(t) = EX(t + h) und cov(X(t1 ), X(t2 )) = cov(X(t1 + h), X(t2 + h)) gilt. Es seien A, B unabhängige Zufallsvariablen mit Mittelwert Null und Varianz 1. Man zeige, dass der Prozess X(n) = A cos(λn) + B sin(λn), λ ∈ [0, π] schwach stationär ist. Für λ = 21 π ist X stationär, falls die Vektoren (A, B), (B, −A), (−A, −B), (−B, A) die gleiche Verteilung besitzen. (5) Falls (X0 , X1 , . . . , Xd ) normalverteilt und jedes der Paare (X0 , Xj ), j = 1, . . . , d unkorreliert sind, dann ist X0 unabhängig von {X1 , . . . , Xd }. (6) Man zeige, dass der zufällige Vektor (X1 , . . . , Xd ) genau dann normalverteilt ist, falls jede Linearkombination λ1 X 1 + . . . + λd X d eindimensional normalverteilt ist. Abgabe der Übungsaufgaben bis zum 30. April 13:45 Uhr im roten Kasten Nr.5