Von Adam Long, Daniel Singer, Jess Winfield Shakespeares sämtliche Werke (leicht gekürzt) Wetter und Sicherheit Die Open-Air-Veranstaltungen finden auch bei ungünstiger Witterung statt. Sollte das der Fall sein, wird empfohlen, regenfeste Kleidung und Regencapes mitzuführen. Das Aufspannen von Regenschirmen während der Veranstaltung ist wegen der damit verbundenen Sichtbehinderung für andere Besucher nicht gestattet. Wird die Veranstaltung dennoch wegen extremer Wetterbedingungen abgesagt oder abgebrochen, so wird der Kartenpreis im Theaterbüro zurückerstattet, es sei denn, es wurden 40 Spielminuten erreicht. Der Veranstalter ist berechtigt, aus Witterungsgründen den Beginn zu verzögern oder Unterbrechungen vorzunehmen. Informationen über den Veranstaltungsablauf werden ausschließlich am Veranstaltungsort bekanntgegeben. Bitte kommen Sie deshalb auf jeden Fall dorthin. Speisen und Getränke sind im Eintrittspreis nicht inbegriffen. Das Mitbringen von Getränken und Speisen, Glasbehältern oder gefährlichen Gegenständen ist ausdrücklich untersagt; es wird kontrolliert. Das Personal ist autorisiert, entsprechende Gegenstände während der Veranstaltung in Verwahrung zu nehmen. Bei Unwetter-Warnungen (z. B. heraufziehende Gewitter oder Sturm) während der Open-Air-Veranstaltung ist das Gelände nach entsprechender Durchsage wegen der Gefahr durch Blitzschlag oder herabfallende Äste unverzüglich zu verlassen. Der Veranstalter haftet bei Zuwiderhandlung nicht für Sach- und Personenschäden. Nach Ende der Gefahr wird die Veranstaltung fortgesetzt. Shakespeares sämtliche Werke (leicht gekürzt) Von Adam Long, Daniel Singer, Jess Winfield Inszenierung Bühnenbild Kostümbild Dramaturgie Videoeinspielungen Musik Musik-Sampling Erzähler, Benvolio, Tybalt, Bruder Lorenzo, Der Schänder, Othello, Macbeth, Julius Cäsar, Sportreporter, Horacio, Polonius, Laertes Erzähler, Simpson, Julia, Lavinia, Desdemona, Hexe, Wahrsager, Cleopatra, Spieler, Geist, Ophelia, Gertrud, Claudius Achim Bieler Frank Rommerskirchen Frank Rommerskirchen, Nadine Dupont Achim Bieler (Motive von Frank Rommerskirchen) Tom Schreyer Achim Bieler Lena Sommer Susanne Schreyer Sprecherziehung Gesangslehrerin Praktikantin der Ausstattung Redaktion Programmheft Layout Programmheft Fotos Programmheft Layout Plakat Theaterhund Ilona Büttgens Ilona Büttgens (Leitung), Kalle Büttgens, Beate Dupont, Wally Herbertz, Jan Hildebrandt, Tabea Hirt, Theresa Hirtz, Lukas Kleinen, Inge Klusemann, Klaus Offergeld, Li Pappert, Christiane Schwanen, Gerd Schwanen-Simons Nadine Dupont (Leitung), Lina Alt, Lena Braunisch, Ida Chakraborty, Laura Gaisendrees, Theresa Hirtz, Annick Klafka, Hanna Mertens, Sophia Nellissen, Kathi Rupertz, Helen Schieren, Hanna Thuma, Clara Vidic, Christina Wittke, Paula Zuiderduin Hera, Diva (1993-2009) Premiere: 09.06.2016, Burg Frankenberg Regieassistenz Technik Besucherservice Bernhard Schnepf Mario Thomanek Bühnenbau Kasse Tom Hirtz Erzähler, Prinz, Romeo, Titus Andronicus, Jago, Macduff, Antonius, Spieler, Hamlet Abendspielleitung Verwaltung Aufführungsdauer: ca. 85 min, keine Pause Aufführungsrechte: Gallissas Theaterverlag und Mediaagentur GmbH Ulrike Bieler, Li Pappert, Susanne Schreyer Bartsch Holzbau Armin Pappert (Leitung), Jürgen Melzer, Timo Pappert, Lukas Kleinen, Jan Terstegge Ingrid Schäfermeier Tanja Raich Jule Blomberg Anja Mathar Hanyo Lochau Achim Bieler CARABIN CREATIVES Das DAS DA THEATER wird unterstützt von: Sparkasse Aachen; LEO – der Bäcker & Konditor; D • H&K Rechtsanwälte; KOHL automobile GmbH; HIT-Markt; Bartsch Holzbau; Goebels Sanitär-Heizungsbau; ASEAG; eventac; Deubner Baumaschinen; DEKRA; nesseler grünzig bau GmbH; Druckerei Mainz; Malermeister Wynands; Partyservice Hennes; Buchladen Pontstraße 39; NetAachen; CARABIN CREATIVES; Steuerberatungsgesellschaft T. Bergs; APAG; STAWAG; Casa Verde; Kempen Krause Ingenieure; Förderkreis DAS DA THEATER Das Stück Shakespeares sämtliche Werke leicht gekürzt Von „Romeo und Julia“ zum „Sommernachtstraum“, von „Was ihr wollt“ über „King Lear“ bis zu „Hamlet“ und was der schreibwütige englische Barde sonst noch verfasst hat – alles leicht gekürzt. Denn in der Kürze liegt bekanntlich die Würze! Wer hat heute schon noch die Zeit, sich 37 Theaterstücke anzusehen, die zusammen mehr als 120 Stunden dauern würden. Noch dazu, wo dieser Vielschreiber „die drei oder vier komischsten Gags seiner Zeit herausdestilliert“ und zu sechzehn Stücken verarbeitet haben soll. Kein Wunder, dass es hin und wieder zu Verwechslungen kommt. Drei Schauspieler machen nun das Unmögliche möglich, spielen alle wichtigen Rollen aus Shakespeares Dramen und bieten ein unverwechselbares humorvollverdrehtes Medley aus bekannten und unbekannten Szenen, Höhepunkten und Konflikten. Die Autoren Long, Adam Singer, Daniel Adam Long wurde in Manhattan geboren, von Texanern in Kalifornien aufgezogen und lebt zur Zeit in London zusammen mit seiner Frau Alex, seinen Kindern Joe und Matilda, seinem Freund John, zwei grauen Goldfischen, einer selbstmordgefährdeten Katze und einem kleinen, grauen Kaninchen namens Willard. Daniel Singer ging im Alter von 19 Jahren von Santa Rosa, Kalifornien, nach London, um dort ein klassisches Schauspielstudium zu absolvieren. Zwei Jahre später kehrte er in die USA zurück, fand jedoch keine Anstellung. Stattdessen gründete er zusammen mit Jess Winfield und Adam Long die „Reduced Shakespeare Company (RSC)“ und schuf mit ihnen den größten Hit in der Geschichte der Theatergruppe: „Shakespeares sämtliche Werke (leicht gekürzt)“. Nach seiner Arbeit bei der RSC kümmerte sich Daniel Singer zwölf Jahre als Autor, Concept Designer, Modellbauer und künstlerischer Leiter um die Entwicklung von neuen Attraktionen für die weltweiten Disney-Themenparks. Als freier Autor widmet er sich nun auch wieder verschiedenen Projekten für die Theaterbühne, darunter ein Musical mit dem Titel „Rozwell“, welches die Begebenheiten um den vermeintlichen Crash eines Ufos in den USA unter die Lupe nimmt. Als freier Künstler lebt er in Altedana, Kalifornien, wo er in letzter Zeit eine stattliche Anzahl an Skulpturen für den heimischen Garten erschaffen hat … Er gibt an, in seinem Schaffen besonders von Harpo Marx, Dogen Zenji und The Grateful Dead beeinflusst worden zu sein. Als einziger der drei Gründungsmitglieder ist Adam Long auch heute noch für die Reduced Shakespeare Company als Schauspieler und Autor tätig. Winfield, Jess Nach elf Jahren, in denen er als Autor und Schauspieler für die Reduced Shakespeare Company tätig war, zog sich Jess Winfield im Jahre 1992 von der Theatergruppe zurück, als ihm bewusst wurde, dass er die Titelrolle in Hamlet häufiger gespielt hatte, als Laurence Olivier und John Gielgud zusammen. Zur Zeit lebt er in Los Angeles, wo er das Script für zahlreiche Mickey Mouse Cartoons für das Fernsehen sowie ein Buch unter dem Titel „What Would Shakespeare Do?“ geschrieben hat. William Shakespeare Der Mensch William Shakespeare wuchs in dem kleinen Ort Stratford-upon-Avon auf. Wir wissen über ihn, dass er am 26. April 1564 getauft wurde, was schlussfolgern lässt, dass er wahrscheinlich wenige Tage zuvor geboren wurde. Sein genaues Geburtsdatum ist jedoch nicht bekannt. William war das dritte von acht Kindern seines Vaters John Shakespeare und seiner Mutter Mary Arden. Über Williams Kindheit ist nahezu gar nichts bekannt. Im November 1582 heiratete er die acht Jahre ältere Anne Hathaway, im Jahr darauf wurde Tochter Susanna geboren. Später kamen die Zwillinge Judith und Hamnet dazu. Über Shakespeares Familienleben weiß man wenig. Er selbst tauchte 1592 in London auf, wo er als Schauspieler und Stückeschreiber lebte. In der Hauptstadt zu leben, war in diesem Metier geradezu Pflicht, denn dort befanden sich die Theater. Er war erfolgreich genug, um seine Familie von London aus finanziell zu unterstützen. Und um sowohl die Aufmerksamkeit von Neidern, aber auch Gönnern auf sich zu ziehen. wurden auch seine Stücke gespielt, und sie waren so populär, dass Shakespeare bald ein reicher Mann wurde. Pflichtbewusst schickte er seiner Familie Geld nach Stratford-upon-Avon, bis er schließlich eines der größten Häuser dort erwarb, wo er bis zur Heirat seiner Töchter wohnte. Sein Sohn Hamnet starb bereits im Kindesalter. Susannas Tochter Elisabeth war die letzte Nachfahrin William Shakespeares. Shakespeare starb am 23. April 1616 in seinem Geburtsort Statford-upon-Avon. Ihm wurde eine Ehre zuteil, die sonst nur den alten Adelsfamilien vorbehalten war: Shakespeare erhielt eine Grabstätte im Chorraum der Holy Trinity Church. Schon wenige Jahre nach seinem Tod wurde ihm in der Nähe ein Denkmal gebaut. Der Mythos Neben dem Schreiben von Stücken verdiente sich Shakespeare sein Geld als Es gab und gibt immer wieder StimTeilhaber einer Schauspieltruppe und ei- men, die behaupten, William Shakesnes Theaters, des Globe Theatre. Dort peare habe gar nicht wirklich existiert. Er sei ein Phantom gewesen, ein Decknamen für eine andere Person. Die meist genannten Anwärter auf seinen Thron sind der Earl of Oxford oder Christopher Marlowe. Die beiden starben jedoch nachweislich bereits, bevor Shakespeare viele seiner bedeutenden Werke geschrieben hatte. Auch Francis Bacon wird das Pseudonym gerne zugeschoben, sein Stil unterscheidet sich jedoch sehr von dem Shakespeares. Es gibt keinen Anlass zu glauben, dass er neben seinem eigenen umfangreichen Werk auch noch die ebenso umfangreiche Arbeit eines „Kollegen“ hätte erledigen können. Auch eine ganze Autorengruppe meinte man schon als „William Shakespeare“ identifiziert zu haben. Selbst seine Ehefrau Anne Hathaway und sogar die damalige Queen Elisabeth wurden schon hinter diesem Namen vermutet. Wie dem auch sei: Es existieren genügend Dokumente, die belegen, dass William Shakespeare im England der Wende 16./17. Jahrhundert gelebt und gesprüht hat vor Ideen und Geschichten, die uns 400 Jahre später immer noch in ihren Bann ziehen. Der Größte Dieser Mann ist der bedeutendste Dramatiker aller Zeiten – und das geheimnisvollste Genie der Literaturgeschichte. Wir wissen fast nichts von ihm. Das sollte uns nicht davon abhalten, in sein gewaltiges Werk einzutauchen. Eine Würdigung zu Shakespeares 450. Geburtstag. „Nach Gott hat Shakespeare am meisten geschaffen.“ Diesen Satz sprach Alexandre Dumas, selbst ein sehr produktiver Mann, mit der Geste der Entwaffnung: Man kann diesen Engländer nicht übertreffen. Tatsächlich hat Shakespeare uns die vitalsten, tiefsten und abgründigsten Theaterfiguren der Weltliteratur hinterlassen: Othello, Jago, Julia, Hamlet, Lear, Shylock, Viola, Richard III., Falstaff, Prospero und unzählige andere. Von Shakespeares Leben weiß man wenig, und so sind seine Figuren (und alle Schauspieler) seine wahren Nachfahren und Meldereiter; sie leben in seinem Namen weiter. Der Literaturwissenschaftler Harold Bloom liegt vielleicht nicht ganz falsch, wenn er sagt, dass Shakespeare jener Mann sei, der den modernen Menschen erst „erfunden“ habe: „Shakespeare wird immerfort uns erklären. Seine Dramen sind größer und mächtiger als mein Bewusstsein, und sie lesen mich besser als ich sie.“ Seine Figuren entstünden aus einer barocken Suada, „die nicht aus dem Munde wirklicher Menschen kommt, sondern gar nichts braucht, in der Luft entsteht, da ist, wächst ... und auf einmal unter sich Menschen ansetzt“. In welcher Luft entstand Shakespeare? William wurde in Stratford-uponAvon geboren, vermutlich am 23. April 1564. Er war das zweite Kind von John Shakespeare und Mary Arden. Seine ältere Schwester starb als Säugling, und so trug „Will“ die Last und genoss die Privilegien eines Erstgeborenen. Sein Leben war, wie das jedes Zeitgenossen, in steter Gefahr. Drei Monate nach seiner Geburt brach die Pest aus. Zu normalen Zeiten lag die Kindersterblichkeit bei 16 Prozent, nun starben zwei Drittel. England war im 16. Jahrhundert ein durch Krankheiten entvölkertes Land, seine Einwohnerzahl lag bei drei bis fünf Millionen Menschen, sie war viel geringer als etwa im 13. Jahrhundert. Shakespeares allergrößte Leistung, so schreibt einer seiner Biografen, Bill Bryson, sei nicht der Hamlet, sondern die Tatsache, dass er sein erstes Lebensjahr überstand. Vermutlich – Beweise gibt es nicht – hat William die Grammar School von Stratford besucht, deren Fachwerkgebäude noch heute in der Church Street steht und jetzt als Wohnhaus dient. Der Robert Musil hat es so beschrieben: Unterricht war hart, er dauerte von Shakespeare sei es gelungen, eine sechs Uhr früh bis fünf Uhr nachmitWelt zu erschaffen aus nichts als Luft. tags, er erfolgte unter der Androhung und Exekution von Gewalt, und in seinem Mittelpunkt stand der Drill des Lateinischen. In dieser strengen Schule könnte Shakespeare den Genuss entdeckt haben, den es bedeutet, mit Wörtern zu spielen. Wills Wortschatz ist gewaltig, diesem Mann verdankt die englische Sprache unzählige neue Ausdrücke. Schon deshalb gab es über die Jahrhunderte hinweg zahlreiche „Experten“, die mit aller Entschiedenheit bestritten, dass Shakespeare, ein einfacher Junge vom Land, der Schöpfer großer Dramen sein könne. Statt seiner, so lautet eine Theorie, müsse der Earl of Oxford, ein Vertrauter der Königin Elizabeth, das gewaltige Werk geschaffen haben (davon handelt Roland Emmerichs Film „Anonymous“). Andere behaupten, es sei Christopher Marlowe gewesen, Shakespeares Zeitgenosse, der nicht, wie die Literaturgeschichte behauptet, am 30. Mai 1593 einer Wirtshausschlägerei zum Opfer gefallen sei, sondern dem guten Shakespeare sozusagen dessen Namen abgekauft und seinen eigenen Tod vorgetäuscht habe und so einer Verurteilung wegen Hochverrats entkommen sei. Der Shakespeare-Übersetzer Frank Günther wiederum hält es für immerhin vorstellbar, dass Königin Elizabeth die Verfasserin von Shakespeares Werken sei, genauer: „Shakespeare“ sei ein junger Schauspieler gewesen, der die Königin öffentlich verkörpert habe, die selbst von der eigenen Schwester ermordet worden sei ... Die Zweifel an Shakespeares Autorenschaft sind nicht ganz unbegründet. Tatsächlich war Shakespeares Vater „bloß“ ein Handschuhmacher, der sich zum high bailiff (Bürgermeister) Stratfords emporarbeitete. Aber offenbar war ein unerbittlicher Bildungszwang, gepaart mit Genialität, genug, um das größte Dramenwerk der Weltgeschichte herzustellen. Und Stratford war zwar Provinz, aber es lag an einer strategisch wichtigen Brücke und bot leidlichen Wohlstand, sodass immer wieder Wandertheatertruppen aufkreuzten und unter Fanfarenstößen und Trommelwirbel beim Bürgermeister ihre Empfehlungsschreiben vorwiesen. Kurzum, Shakespeare hat durchaus Theater gesehen und Literatur gelesen. Ein Wunder bleibt es aber doch, dass diese Funken im Inneren des Mannes ein solches Feuer entfachen konnten. Von Peter Kümmel 10. April 2014, 8:00 Uhr / Editiert am 17. April 2014, 3:09 Uhr DIE ZEIT Nr. 16/2014 Wo Shakespeare einst wirkte: Globe Theatre, reloaded Das wohl einzige Strohdach in London befindet sich auf einem Neubau. Eigentlich ist es seit dem großen Stadtbrand 1666 verboten, so zu bauen. Für die Wiedererrichtung des Globe Theatre drückte die Stadtverwaltung aber ein Auge zu. Fürchten muss sich kein Besucher: Die Sicherheitsauflagen waren extrem hoch. Das Globe Theatre London, das man heute besuchen kann, ist also eine Kopie, die ca. 230 Meter vom Originalschauplatz gebaut wurde und von der man nicht genau weiß, ob sie nun den genauen Shakespeare-Maßen entspricht oder nicht, dem Geist entspricht sie aber sicherlich. Die Geschichte des Theaters, in dem die Werke von Shakespeare uraufgeführt wurden, ist eine doppelte. 1599 entstand das Theater als Fachwerkhaus in O-Form. Die Theatergesellschaft The Kings Men, an der William Shakespeare mit 12,5 Prozent beteiligt war, musste das Haus 1613 erneut aufbauen, weil ein Feuer das Original zerstört hatte. Diesmal wurde das Dach mit Ziegeln gedeckt. Die Bühne des Globe Theatre London war damals mit diversen Falltüren versehen und besaß auch mehrere Stockwerke, etwa für ein Orchester oder herzergreifende Liebesszenen, in denen ein hoffnungslos verfallener Romeo seiner geliebten Julia das Herz anbot. Den Brand gab es übrigens damals in leidenschaftlicher Schauspielerei, als eine Kanone, zugehörig zur Tragödie „Henry V“, aus Versehen das Ziel verPuritaner ließen Theater schließen fehlte und den Saal in Brand steckte. 1642 setzten sich die Puritaner durch, Ganz entgegen dem tragischen Regelschlossen alle Vergnügungsstätten in werk überlebten jedoch alle Zuschauer – London und damit auch das Globe Thea- und auch die Schauspieler. tre. Dieses verfiel, wurde schließlich abgerissen und überbaut. Theater im Sommer – mit oder Der zweite Teil der Geschichte begann 1989, als bei Bauarbeiten Fundamente des Globe Theatre wiedergefunden wurden, und 1997, als ein paar hundert Meter vom ursprünglichen Standort entfernt ein Nachbau eröffnet wurde, der unter Berücksichtigung alter Dokumente und Zeichnungen so originalgetreu wie irgend möglich errichtet wurde. Am Originalschauplatz stehen heute Wohnhäuser, die ebenfalls unter Denkmalschutz stehen. Dagegen war direkt neben der Tate Gallery of Modern Art noch Platz für das Shakespeare-Museum. ohne Regen Jährlich kann man auch heute noch von April bis Oktober die Stücke moderner Autoren oder des Meisters selbst erleben. Die Wahl, ob man sich dekadent und überdacht in die Gallerie setzt, oder doch lieber unter freiem Himmel im „Pit“ auf die Bühne hinauf sieht, ist jedem selbst überlassen. Dazu sei jedoch ein Zitat von William heran gezogen: „Die Liebe des Himmels macht einen himmlisch“. 25.06.2012 von Ulrich Lenhard Ein kleines Globe für Aachen Shakespeare auf der Burg Frankenberg. Das hat Tradition. Zahlreiche Werke von Shakespeares haben wir in diesem wunderbaren Innenhof gespielt. Und jedem Drama unseren DAS-DA-Stempel (liebevoll) aufgedrückt. Für jedes Stück wurden Bühnenbilder entwickelt, die das Wesen des jeweiligen Dramas herausstrichen, einen Interpretationsansatz verdeutlichten oder einen Kommentar zur Handlung lieferten. Für jedes Stück sollte etwas Unverwechselbares geschaffen werden. Das war und ist der Anspruch. Und so sind Zauberwälder, Gerüstkonstruktionen, Treppenberge, Stahlwerk-Häuser, Lustgärten, Zirkuszelte und vieles mehr entstanden. Aber nun kommt ein Stück, das behauptet, an einem Abend ALLES von Shakespeare zu zeigen. Ein Parforceritt durch das Oeuvre des großen englischen Dramatikers. Alles – das sind 16 Komödien, Tragödien, Römer- und Königsdramen: insgesamt 37 Stücke. Wie kann eine Bühne für ein solches Spektakel aussehen? Spektakulär natürlich: Also brauchen wir ein Globe-Theater in der Burg Frankenberg. Natürlich passt das Original-Globe, das immerhin mehr als 3.000 Zuschauern Platz bietet, nicht in den Innenhof; also muss es eine Adaption geben. Es muss also etwas kleiner sein als das Original. Und vor allem können die Zuschauer bei uns nicht auf den Rängen sitzen; das würde nämlich eine ziemlich exklusive Veranstaltung für maximal 50 Leute werden. Der Zuschauer sitzt also nicht im Globe, sondern davor. Und die Bühne ist nicht Teil des Globe, sondern das Globe ist die Bühne. Und deshalb erobern unsere Schauspieler die Ränge und machen sie zu ihrer Spielwiese. Jeder Winkel wird benutzt, und es entstehen Kochstudios, Fussballplätze und Schlachtfelder. Julia auf dem Balkon, Hamlet auf allen Ebenen. Wir wünschen Ihnen viel Spaß mit unserem Globe. Frank Rommerskirchen Geld - Macht - Hass Skuril William Shakespeare - Immerhin mit Bettwäsche Brite «simst» den ganzen Shakespeare Vier Villen für die Tochter, Geld für die Saufkumpane und für die Frau nur das „zweitbeste Bett“: Der englische Dramatiker William Shakespeare dichtete zwar wie ein Gott, aber bei seinem Testament stümperte er gewaltig herum. Es sieht aus wie die Handschrift eines Verwirrten, ohne große Geste, geschweige denn, dass sie die Geläufigkeit verriete, mit welcher der größte Autor der englischen Sprache seine 38 Stücke, die berühmten Sonette, die Epen verfasst hatte. Sein „geliebter Shakespeare“, so schrieb ihm sein Freund und Rivale Ben Jonson hinterher, habe nach Auskunft seiner Schauspieler „nie eine Zeile gestrichen“, sondern gedichtet wie ein Gott, auf Diktat gleichsam von Apoll oder wem auch immer. Das Testament freilich, entstanden zu Anfang des Jahres 1616 und zwei Monate später bereits revidiert, ist voller Korrekturen, Verbesserungen, Änderungen. Es ist, als wollte die Erbtante in letzter Minute noch einmal Gnade und Ungnade ausgießen über die neidige Verwandtschaft, dieses geldgierige Pack, bei dem es keiner erwarten kann, dass der Erbfall endlich einer wird, der Erblasser endlich den Löffel abgibt, hinschmeißt, abschrappt, rauspfeift. Und tschüss. Wenige Tage vor seinem frühen Tod jedenfalls nahm sich Master Shakespeare die drei eng beschriebenen Blätter seines Testaments noch einmal vor und ergänzte seinen Letzten Willen. Judith, seine etwas überjährige Tochter, hatte am 10. Februar dieses Jahres 1616 überstürzt den Thomas Quiney geheiratet, einen Weinhändler, der eine Frau brauchte, die ihm die Wirtschaft führte. Fast genau neun Monate vorher hatte dieser eine andere Frau geschwängert. Die brachte das gemeinsame Kind im März zur Welt und starb fast sofort mit ihm, aber Quiney musste wegen Hurerei vor Gericht. Die Strafe bestand darin, dass er an drei aufeinanderfolgenden Sonntagen, eingeschlagen in ein weißes Laken, in der Kirche erscheinen sollte, wo ihn der Priester vor der Gemeinde als abschreckendes Beispiel maßregeln wollte: „Sehet hin, wie die Farbe der Reinheit die Sünde des Unzüchtigen tadelt.“ Eine Komödienszene, ländlich-sittlich und eigentlich ganz nach dem Geschmack des Dichters, auf dem Dorf aber kränkend und nur gegen Erlegung von fünf Schillingen noch eben abzuwenden. Für den inzwischen recht theaterfernen Erblasser war das Grund genug, die dumme Judith für ihren schlechten Geschmack bei der Gattenwahl extra zu züchtigen. Hundert Pfund erhielt sie und weitere fünfzig, wenn sie auf alle Ansprüche gegen ihre Schwester verzichtete. Weitere 150 sollten ihr nach drei Jahren zufallen. Aber nur, wenn ihr liederlicher Ehemann Grundbesitz in gleichem Wert beibringen könnte, was ihm, Hallodri, der er war und blieb, niemals gelang. Eine vergoldete Silberschüssel gab es noch obendrauf, pfeilgrad das Richtige für eine Schankwirtin. Denn weder sie noch die Gäste kannten den Gebrauch von Gabeln, sondern aßen nach alter Weise mit den Fingern, mussten sich also hinterher die fettigen Finger in Rosenwasser reinigen, das sich in der Schüssel reichen ließ. Von Willi Winkler Derzeit soll Joseph bereits die 22 Dramen von Shakespeare verschickt haben, unterteilt in insgesamt 17.424 SMS-Meldungen. Den Rest hat er sich für die nächsten Tage vorRache ist für Edd Joseph aus Bristol in genommen. England nicht süss, sondern trägt Namen wie «Hamlet», «Macbeth» und Die ganze Aktion kostet den Erbosten «Ein Sommernachtstraum». Denn der übrigens keinen Penny. Er profitiert Brite war so erbost über das Verhal- von einer SMS-Flatrate. Von Jens Stark , 19.03.2014 14:39. ten eines Online-Händlers, dass er beschloss, ihm kurzerhand die gesammelten Werke von William Shakespeare zuzuschicken – und zwar in Form von tausenden von SMS. Dies berichtet zumindest die «Bristol Post». Ein Mann aus Bristol rächt sich an einem Online-Händler, indem er ihm das Gesamtwerk von William Shakespeare per SMS zuschickt. Joseph, der sich über eine ausgebliebene Spielkonsole ärgerte, hatte herausgefunden, dass er per Kopieren und Einsetzen ganze Theaterstücke und sonstige Texte des Nationalbarden, die frei im Internet zugänglich sind, in eine Textmeldung pappen und den Senden-Knopf drücken kann. Doch der Empfänger erhält die Dialoge von Romeo, Julia, Othello und Hamlet in 160 Zeichen langen Schnipseln. Die Folge: Die 37 einzelnen Werke von Shakespeare kommen in 29.305 SMS daher. Shakespeares Werk … … in chronologischer Reihenfolge: Die Komödie der Irrungen (1589-94) Heinrich V (1598-99) Zwei Herren aus Verona (1590-94) Wie es Euch gefällt (1599-1600) Verlorene Liebesmüh (1588-98) Heinrich VI Teil 1 (1591) Heinrich VI Teil 2 (1591-92) Heinrich VI Teil 3 (1591-92) Richard III (1591-93) Titus Andronicus (1592-94) Der Widerspenstigen Zähmung (1593-94) Romeo & Julia (1594-96) Richard II (1594-95) Ein Sommernachtstraum (1594-96) König Johann (1591-97) Der Kaufmann von Venedig (1596-97) Heinrich IV Teil 1 (1596-97) Heinrich IV Teil 2 (1598) Die lustigen Weiber von Windsor (1597-1601) Viel Lärm um nichts (1598-1600) Julius Cäsar (1598-1600) Was Ihr wollt (1600-02) Hamlet (1600-01) Troilus und Cresida (1600-03) Ende gut, alles gut (1602-04) Othello (1603-04) Maß für Maß (1603-04) König Lear (1605-06) Macbeth (1605-06) Antonius und Cleopatra (1606-08) Timon von Athen (1606-08) Coriolanus (1606-09) Perikles, Prinz von Tyrus (1607-09) Cymbeline (1608-10) Das Winter-Märchen (1610-11) Der Sturm (1611) Heinrich VIII (1612-13) Quelle: http://www.william-shakespeare.de/werke.html DAS DA Förderkreis Mit Freunden ist fast alles möglich Shakespeare hat ja wirklich viel geschrieben. Sämtliche seiner Werke an einem Abend – wenn auch leicht gekürzt – auf die DAS-DABühne zu bringen, ist im Grunde unmöglich. Manches, wovon wir anfangs glaubten, dass es nicht möglich ist, konnten wir im Laufe der Jahre im DAS DA THEATER dann doch verwirklichen. Dazu gehört auch der alljährliche Theatersommer auf der Burg Frankenberg – in diesem Jahr mit dem (leicht gekürzten) gesamten Shakespeare, sonst mit einzelnen seiner wunderbaren Stücke, was nicht weniger aufwendig ist. Damit all das immer wieder gelingt, braucht man ein gutes Team und möglichst viele Menschen, die mithelfen. Ohne unseren Förderkreis hätten wir manche schöne Projekte nicht stemmen können. Er steht dem DAS DA THEATER seit vielen Jahren zur Seite, weil eine freie professionelle Bühne ohne Sponsoren und spendenbereite Theaterfreunde nicht existieren kann. Dafür sind wir sehr dankbar. Und wir suchen weitere Unterstützer. Haben Sie Lust, mitzumachen? Herzlichen Dank! 0241 174168 oder 0241 161688 oder foerderkreis@dasda. de – http://www.dasda.de/spielzeit/2015-2016/shakespeares-samtliche-werke-leichtgekurzt/ – http://www.gallissas-verlag.de/autor/long-adam – Materialmappe als Projekt im Rahmen einer Ausbildung zur Theaterpädagogin (BUT) von Silvia Maier, 79848 Bonndorf i. Schw. – http://www.zeit.de/2014/16/shakespeare-der-groesste – http://www.computerworld.ch/news/it-branche/artikel/kurios-brite-simst-denganzen-shakespeare-65427/ – http://blog.racheshop.de/tag/william-shakespeare/ – http://www.my-entdecker.de/2012/06/25/wo-shakespeare-einst-wirkte-globetheatre-reloaded/ – http://germanblogs.de/das-globe-theatre-in-london-geschichte-und-heutigenutzung/ Herausgeber DAS DA THEATER gGmbH Liebigstraße 9 • 52070 Aachen 0241 161688 [email protected] www.dasda.de Theaterleiter Redaktion Layout Szenenfotos Druck Spielzeit Tom Hirtz Anja Mathar Hanyo Lochau Achim Bieler Druckerei Mainz 2015/2016 Geschäftsführer Tom Hirtz Amtsgericht Aachen HRB 14199 Steuernummer 201/5957/1905