Shakespeares sämtliche Werke

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Von Adam Long, Daniel Singer, Jess Winfield
Shakespeares sämtliche Werke (leicht gekürzt)
Wetter und Sicherheit
Die Open-Air-Veranstaltungen finden auch bei ungünstiger Witterung statt. Sollte das der Fall sein, wird empfohlen, regenfeste Kleidung und Regencapes mitzuführen. Das Aufspannen von Regenschirmen während der Veranstaltung ist
wegen der damit verbundenen Sichtbehinderung für andere Besucher nicht gestattet. Wird die Veranstaltung dennoch wegen extremer Wetterbedingungen
abgesagt oder abgebrochen, so wird der Kartenpreis im Theaterbüro zurückerstattet, es sei denn, es wurden 40 Spielminuten erreicht. Der Veranstalter ist
berechtigt, aus Witterungsgründen den Beginn zu verzögern oder Unterbrechungen vorzunehmen. Informationen über den Veranstaltungsablauf werden
ausschließlich am Veranstaltungsort bekanntgegeben. Bitte kommen Sie deshalb
auf jeden Fall dorthin.
Speisen und Getränke sind im Eintrittspreis nicht inbegriffen. Das Mitbringen
von Getränken und Speisen, Glasbehältern oder gefährlichen Gegenständen ist
ausdrücklich untersagt; es wird kontrolliert. Das Personal ist autorisiert, entsprechende Gegenstände während der Veranstaltung in Verwahrung zu nehmen. Bei
Unwetter-Warnungen (z. B. heraufziehende Gewitter oder Sturm) während der
Open-Air-Veranstaltung ist das Gelände nach entsprechender Durchsage wegen
der Gefahr durch Blitzschlag oder herabfallende Äste unverzüglich zu verlassen.
Der Veranstalter haftet bei Zuwiderhandlung nicht für Sach- und Personenschäden. Nach Ende der Gefahr wird die Veranstaltung fortgesetzt.
Shakespeares sämtliche Werke
(leicht gekürzt)
Von Adam Long, Daniel Singer, Jess Winfield
Inszenierung
Bühnenbild
Kostümbild
Dramaturgie
Videoeinspielungen
Musik
Musik-Sampling
Erzähler, Benvolio, Tybalt,
Bruder Lorenzo, Der Schänder,
Othello, Macbeth, Julius Cäsar,
Sportreporter, Horacio, Polonius,
Laertes
Erzähler, Simpson, Julia, Lavinia,
Desdemona, Hexe, Wahrsager,
Cleopatra, Spieler, Geist, Ophelia,
Gertrud, Claudius
Achim Bieler
Frank Rommerskirchen
Frank Rommerskirchen, Nadine Dupont
Achim Bieler
(Motive von Frank Rommerskirchen)
Tom Schreyer
Achim Bieler
Lena Sommer
Susanne Schreyer
Sprecherziehung
Gesangslehrerin
Praktikantin der Ausstattung
Redaktion Programmheft
Layout Programmheft
Fotos Programmheft
Layout Plakat
Theaterhund
Ilona Büttgens
Ilona Büttgens (Leitung),
Kalle Büttgens, Beate Dupont,
Wally Herbertz, Jan Hildebrandt,
Tabea Hirt, Theresa Hirtz,
Lukas Kleinen, Inge Klusemann,
Klaus Offergeld, Li Pappert, Christiane
Schwanen, Gerd Schwanen-Simons
Nadine Dupont (Leitung), Lina Alt,
Lena Braunisch, Ida Chakraborty,
Laura Gaisendrees, Theresa Hirtz,
Annick Klafka, Hanna Mertens,
Sophia Nellissen, Kathi Rupertz,
Helen Schieren, Hanna Thuma,
Clara Vidic, Christina Wittke,
Paula Zuiderduin
Hera, Diva (1993-2009)
Premiere: 09.06.2016, Burg Frankenberg
Regieassistenz
Technik
Besucherservice
Bernhard Schnepf
Mario Thomanek
Bühnenbau
Kasse
Tom Hirtz
Erzähler, Prinz, Romeo, Titus
Andronicus, Jago, Macduff, Antonius,
Spieler, Hamlet
Abendspielleitung
Verwaltung
Aufführungsdauer: ca. 85 min, keine Pause
Aufführungsrechte: Gallissas Theaterverlag und Mediaagentur GmbH
Ulrike Bieler, Li Pappert,
Susanne Schreyer
Bartsch Holzbau
Armin Pappert (Leitung),
Jürgen Melzer, Timo Pappert,
Lukas Kleinen, Jan Terstegge
Ingrid Schäfermeier
Tanja Raich
Jule Blomberg
Anja Mathar
Hanyo Lochau
Achim Bieler
CARABIN CREATIVES
Das DAS DA THEATER wird unterstützt von:
Sparkasse Aachen; LEO – der Bäcker & Konditor; D • H&K Rechtsanwälte; KOHL
automobile GmbH; HIT-Markt; Bartsch Holzbau; Goebels Sanitär-Heizungsbau; ASEAG;
eventac; Deubner Baumaschinen; DEKRA; nesseler grünzig bau GmbH; Druckerei Mainz;
Malermeister Wynands; Partyservice Hennes; Buchladen Pontstraße 39; NetAachen;
CARABIN CREATIVES; Steuerberatungsgesellschaft T. Bergs; APAG; STAWAG; Casa
Verde; Kempen Krause Ingenieure; Förderkreis DAS DA THEATER
Das Stück
Shakespeares sämtliche Werke leicht gekürzt
Von „Romeo und Julia“ zum „Sommernachtstraum“, von „Was ihr wollt“
über „King Lear“ bis zu „Hamlet“ und
was der schreibwütige englische Barde sonst noch verfasst hat – alles leicht
gekürzt. Denn in der Kürze liegt bekanntlich die Würze! Wer hat heute
schon noch die Zeit, sich 37 Theaterstücke anzusehen, die zusammen mehr
als 120 Stunden dauern würden. Noch
dazu, wo dieser Vielschreiber „die drei
oder vier komischsten Gags seiner Zeit
herausdestilliert“ und zu sechzehn Stücken verarbeitet haben soll. Kein Wunder, dass es hin und wieder zu Verwechslungen kommt.
Drei Schauspieler machen nun das Unmögliche möglich, spielen alle wichtigen
Rollen aus Shakespeares Dramen und
bieten ein unverwechselbares humorvollverdrehtes Medley aus bekannten und
unbekannten Szenen, Höhepunkten und
Konflikten.
Die Autoren
Long, Adam
Singer, Daniel
Adam Long wurde in Manhattan geboren, von Texanern in Kalifornien
aufgezogen und lebt zur Zeit in London zusammen mit seiner Frau Alex,
seinen Kindern Joe und Matilda, seinem Freund John, zwei grauen Goldfischen, einer selbstmordgefährdeten
Katze und einem kleinen, grauen Kaninchen namens Willard.
Daniel Singer ging im Alter von
19 Jahren von Santa Rosa, Kalifornien, nach London, um dort ein klassisches Schauspielstudium zu absolvieren. Zwei Jahre später kehrte er in die
USA zurück, fand jedoch keine Anstellung. Stattdessen gründete er zusammen mit Jess Winfield und Adam
Long die „Reduced Shakespeare Company (RSC)“ und schuf mit ihnen den
größten Hit in der Geschichte der Theatergruppe: „Shakespeares sämtliche
Werke (leicht gekürzt)“. Nach seiner
Arbeit bei der RSC kümmerte sich
Daniel Singer zwölf Jahre als Autor,
Concept Designer, Modellbauer und
künstlerischer Leiter um die Entwicklung von neuen Attraktionen für die
weltweiten Disney-Themenparks. Als
freier Autor widmet er sich nun auch
wieder verschiedenen Projekten für
die Theaterbühne, darunter ein Musical mit dem Titel „Rozwell“, welches
die Begebenheiten um den vermeintlichen Crash eines Ufos in den USA unter die Lupe nimmt. Als freier Künstler
lebt er in Altedana, Kalifornien, wo er
in letzter Zeit eine stattliche Anzahl an
Skulpturen für den heimischen Garten
erschaffen hat …
Er gibt an, in seinem Schaffen besonders von Harpo Marx, Dogen Zenji und
The Grateful Dead beeinflusst worden
zu sein. Als einziger der drei Gründungsmitglieder ist Adam Long auch
heute noch für die Reduced Shakespeare Company als Schauspieler und
Autor tätig.
Winfield, Jess
Nach elf Jahren, in denen er als Autor und Schauspieler für die Reduced
Shakespeare Company tätig war, zog
sich Jess Winfield im Jahre 1992 von
der Theatergruppe zurück, als ihm bewusst wurde, dass er die Titelrolle in
Hamlet häufiger gespielt hatte, als
Laurence Olivier und John Gielgud
zusammen. Zur Zeit lebt er in Los Angeles, wo er das Script für zahlreiche
Mickey Mouse Cartoons für das Fernsehen sowie ein Buch unter dem Titel
„What Would Shakespeare Do?“ geschrieben hat.
William Shakespeare
Der Mensch
William Shakespeare wuchs in dem kleinen Ort Stratford-upon-Avon auf. Wir
wissen über ihn, dass er am 26. April 1564 getauft wurde, was schlussfolgern lässt, dass er wahrscheinlich wenige
Tage zuvor geboren wurde. Sein genaues
Geburtsdatum ist jedoch nicht bekannt.
William war das dritte von acht Kindern
seines Vaters John Shakespeare und seiner Mutter Mary Arden. Über Williams
Kindheit ist nahezu gar nichts bekannt.
Im November 1582 heiratete er die acht
Jahre ältere Anne Hathaway, im Jahr darauf wurde Tochter Susanna geboren.
Später kamen die Zwillinge Judith und
Hamnet dazu.
Über Shakespeares Familienleben weiß
man wenig. Er selbst tauchte 1592 in
London auf, wo er als Schauspieler und
Stückeschreiber lebte. In der Hauptstadt
zu leben, war in diesem Metier geradezu
Pflicht, denn dort befanden sich die Theater. Er war erfolgreich genug, um seine
Familie von London aus finanziell zu unterstützen. Und um sowohl die Aufmerksamkeit von Neidern, aber auch Gönnern
auf sich zu ziehen.
wurden auch seine Stücke gespielt, und
sie waren so populär, dass Shakespeare
bald ein reicher Mann wurde.
Pflichtbewusst schickte er seiner Familie Geld nach Stratford-upon-Avon, bis
er schließlich eines der größten Häuser
dort erwarb, wo er bis zur Heirat seiner
Töchter wohnte. Sein Sohn Hamnet starb
bereits im Kindesalter. Susannas Tochter
Elisabeth war die letzte Nachfahrin William Shakespeares.
Shakespeare starb am 23. April 1616 in
seinem Geburtsort Statford-upon-Avon.
Ihm wurde eine Ehre zuteil, die sonst
nur den alten Adelsfamilien vorbehalten
war: Shakespeare erhielt eine Grabstätte im Chorraum der Holy Trinity Church.
Schon wenige Jahre nach seinem Tod
wurde ihm in der Nähe ein Denkmal gebaut.
Der Mythos
Neben dem Schreiben von Stücken verdiente sich Shakespeare sein Geld als Es gab und gibt immer wieder StimTeilhaber einer Schauspieltruppe und ei- men, die behaupten, William Shakesnes Theaters, des Globe Theatre. Dort peare habe gar nicht wirklich existiert.
Er sei ein Phantom gewesen, ein Decknamen für eine andere Person. Die meist
genannten Anwärter auf seinen Thron
sind der Earl of Oxford oder Christopher Marlowe. Die beiden starben jedoch nachweislich bereits, bevor Shakespeare viele seiner bedeutenden Werke
geschrieben hatte. Auch Francis Bacon
wird das Pseudonym gerne zugeschoben, sein Stil unterscheidet sich jedoch
sehr von dem Shakespeares. Es gibt keinen Anlass zu glauben, dass er neben seinem eigenen umfangreichen Werk auch
noch die ebenso umfangreiche Arbeit eines „Kollegen“ hätte erledigen können.
Auch eine ganze Autorengruppe meinte man schon als „William Shakespeare“
identifiziert zu haben. Selbst seine Ehefrau Anne Hathaway und sogar die damalige Queen Elisabeth wurden schon hinter diesem Namen vermutet.
Wie dem auch sei: Es existieren genügend Dokumente, die belegen, dass William Shakespeare im England der Wende
16./17. Jahrhundert gelebt und gesprüht
hat vor Ideen und Geschichten, die uns
400 Jahre später immer noch in ihren
Bann ziehen.
Der Größte
Dieser Mann ist der bedeutendste Dramatiker aller Zeiten – und das geheimnisvollste Genie der Literaturgeschichte. Wir wissen fast nichts von
ihm. Das sollte uns nicht davon abhalten, in sein gewaltiges Werk einzutauchen. Eine Würdigung zu Shakespeares 450. Geburtstag.
„Nach Gott hat Shakespeare am meisten geschaffen.“ Diesen Satz sprach
Alexandre Dumas, selbst ein sehr produktiver Mann, mit der Geste der Entwaffnung: Man kann diesen Engländer nicht übertreffen. Tatsächlich hat
Shakespeare uns die vitalsten, tiefsten und abgründigsten Theaterfiguren
der Weltliteratur hinterlassen: Othello, Jago, Julia, Hamlet, Lear, Shylock,
Viola, Richard III., Falstaff, Prospero und unzählige andere. Von Shakespeares Leben weiß man wenig, und
so sind seine Figuren (und alle Schauspieler) seine wahren Nachfahren und
Meldereiter; sie leben in seinem Namen weiter.
Der Literaturwissenschaftler Harold Bloom liegt vielleicht nicht ganz
falsch, wenn er sagt, dass Shakespeare jener Mann sei, der den modernen Menschen erst „erfunden“ habe:
„Shakespeare wird immerfort uns erklären. Seine Dramen sind größer und
mächtiger als mein Bewusstsein, und
sie lesen mich besser als ich sie.“
Seine Figuren entstünden aus einer
barocken Suada, „die nicht aus dem
Munde wirklicher Menschen kommt,
sondern gar nichts braucht, in der Luft
entsteht, da ist, wächst ... und auf einmal unter sich Menschen ansetzt“.
In welcher Luft entstand Shakespeare?
William wurde in Stratford-uponAvon geboren, vermutlich am 23. April 1564. Er war das zweite Kind von
John Shakespeare und Mary Arden.
Seine ältere Schwester starb als Säugling, und so trug „Will“ die Last und
genoss die Privilegien eines Erstgeborenen. Sein Leben war, wie das jedes Zeitgenossen, in steter Gefahr.
Drei Monate nach seiner Geburt brach
die Pest aus. Zu normalen Zeiten lag
die Kindersterblichkeit bei 16 Prozent, nun starben zwei Drittel. England war im 16. Jahrhundert ein durch
Krankheiten entvölkertes Land, seine Einwohnerzahl lag bei drei bis fünf
Millionen Menschen, sie war viel geringer als etwa im 13. Jahrhundert.
Shakespeares allergrößte Leistung, so
schreibt einer seiner Biografen, Bill
Bryson, sei nicht der Hamlet, sondern
die Tatsache, dass er sein erstes Lebensjahr überstand.
Vermutlich – Beweise gibt es nicht –
hat William die Grammar School von
Stratford besucht, deren Fachwerkgebäude noch heute in der Church Street
steht und jetzt als Wohnhaus dient. Der
Robert Musil hat es so beschrieben: Unterricht war hart, er dauerte von
Shakespeare sei es gelungen, eine sechs Uhr früh bis fünf Uhr nachmitWelt zu erschaffen aus nichts als Luft. tags, er erfolgte unter der Androhung
und Exekution von Gewalt, und in seinem Mittelpunkt stand der Drill des
Lateinischen. In dieser strengen Schule könnte Shakespeare den Genuss
entdeckt haben, den es bedeutet, mit
Wörtern zu spielen. Wills Wortschatz
ist gewaltig, diesem Mann verdankt
die englische Sprache unzählige neue
Ausdrücke.
Schon deshalb gab es über die Jahrhunderte hinweg zahlreiche „Experten“, die mit aller Entschiedenheit
bestritten, dass Shakespeare, ein einfacher Junge vom Land, der Schöpfer
großer Dramen sein könne. Statt seiner, so lautet eine Theorie, müsse der
Earl of Oxford, ein Vertrauter der Königin Elizabeth, das gewaltige Werk
geschaffen haben (davon handelt Roland Emmerichs Film „Anonymous“).
Andere behaupten, es sei Christopher
Marlowe gewesen, Shakespeares Zeitgenosse, der nicht, wie die Literaturgeschichte behauptet, am 30. Mai 1593
einer Wirtshausschlägerei zum Opfer gefallen sei, sondern dem guten
Shakespeare sozusagen dessen Namen
abgekauft und seinen eigenen Tod vorgetäuscht habe und so einer Verurteilung wegen Hochverrats entkommen sei. Der Shakespeare-Übersetzer
Frank Günther wiederum hält es für
immerhin vorstellbar, dass Königin
Elizabeth die Verfasserin von Shakespeares Werken sei, genauer: „Shakespeare“ sei ein junger Schauspieler
gewesen, der die Königin öffentlich
verkörpert habe, die selbst von der eigenen Schwester ermordet worden sei
...
Die Zweifel an Shakespeares Autorenschaft sind nicht ganz unbegründet. Tatsächlich war Shakespeares Vater „bloß“ ein Handschuhmacher, der
sich zum high bailiff (Bürgermeister)
Stratfords emporarbeitete. Aber offenbar war ein unerbittlicher Bildungszwang, gepaart mit Genialität, genug,
um das größte Dramenwerk der Weltgeschichte herzustellen. Und Stratford
war zwar Provinz, aber es lag an einer strategisch wichtigen Brücke und
bot leidlichen Wohlstand, sodass immer wieder Wandertheatertruppen
aufkreuzten und unter Fanfarenstößen und Trommelwirbel beim Bürgermeister ihre Empfehlungsschreiben vorwiesen. Kurzum, Shakespeare
hat durchaus Theater gesehen und Literatur gelesen. Ein Wunder bleibt es
aber doch, dass diese Funken im Inneren des Mannes ein solches Feuer entfachen konnten.
Von Peter Kümmel
10. April 2014, 8:00 Uhr / Editiert am 17. April
2014, 3:09 Uhr DIE ZEIT Nr. 16/2014
Wo Shakespeare einst wirkte:
Globe Theatre, reloaded
Das wohl einzige Strohdach in London
befindet sich auf einem Neubau. Eigentlich ist es seit dem großen Stadtbrand
1666 verboten, so zu bauen. Für die Wiedererrichtung des Globe Theatre drückte die Stadtverwaltung aber ein Auge zu.
Fürchten muss sich kein Besucher: Die
Sicherheitsauflagen waren extrem hoch.
Das Globe Theatre London, das man
heute besuchen kann, ist also eine Kopie, die ca. 230 Meter vom Originalschauplatz gebaut wurde und von der
man nicht genau weiß, ob sie nun den
genauen Shakespeare-Maßen entspricht
oder nicht, dem Geist entspricht sie aber
sicherlich.
Die Geschichte des Theaters, in dem die
Werke von Shakespeare uraufgeführt
wurden, ist eine doppelte. 1599 entstand
das Theater als Fachwerkhaus in O-Form.
Die Theatergesellschaft The Kings Men,
an der William Shakespeare mit 12,5 Prozent beteiligt war, musste das Haus 1613
erneut aufbauen, weil ein Feuer das Original zerstört hatte. Diesmal wurde das
Dach mit Ziegeln gedeckt.
Die Bühne des Globe Theatre London
war damals mit diversen Falltüren versehen und besaß auch mehrere Stockwerke, etwa für ein Orchester oder herzergreifende Liebesszenen, in denen ein
hoffnungslos verfallener Romeo seiner
geliebten Julia das Herz anbot.
Den Brand gab es übrigens damals in
leidenschaftlicher Schauspielerei, als
eine Kanone, zugehörig zur Tragödie
„Henry V“, aus Versehen das Ziel verPuritaner ließen Theater schließen
fehlte und den Saal in Brand steckte.
1642 setzten sich die Puritaner durch, Ganz entgegen dem tragischen Regelschlossen alle Vergnügungsstätten in werk überlebten jedoch alle Zuschauer –
London und damit auch das Globe Thea- und auch die Schauspieler.
tre. Dieses verfiel, wurde schließlich abgerissen und überbaut.
Theater im Sommer – mit oder
Der zweite Teil der Geschichte begann
1989, als bei Bauarbeiten Fundamente
des Globe Theatre wiedergefunden wurden, und 1997, als ein paar hundert Meter vom ursprünglichen Standort entfernt
ein Nachbau eröffnet wurde, der unter
Berücksichtigung alter Dokumente und
Zeichnungen so originalgetreu wie irgend möglich errichtet wurde. Am Originalschauplatz stehen heute Wohnhäuser,
die ebenfalls unter Denkmalschutz stehen. Dagegen war direkt neben der Tate
Gallery of Modern Art noch Platz für das
Shakespeare-Museum.
ohne Regen
Jährlich kann man auch heute noch von
April bis Oktober die Stücke moderner
Autoren oder des Meisters selbst erleben. Die Wahl, ob man sich dekadent
und überdacht in die Gallerie setzt, oder
doch lieber unter freiem Himmel im
„Pit“ auf die Bühne hinauf sieht, ist jedem selbst überlassen.
Dazu sei jedoch ein Zitat von William
heran gezogen: „Die Liebe des Himmels
macht einen himmlisch“. 25.06.2012 von Ulrich Lenhard Ein kleines Globe für Aachen
Shakespeare auf der Burg Frankenberg. Das hat Tradition. Zahlreiche
Werke von Shakespeares haben wir in diesem wunderbaren Innenhof gespielt. Und jedem Drama unseren DAS-DA-Stempel (liebevoll) aufgedrückt. Für jedes Stück wurden Bühnenbilder entwickelt, die das Wesen
des jeweiligen Dramas herausstrichen, einen Interpretationsansatz verdeutlichten oder einen Kommentar zur Handlung lieferten.
Für jedes Stück sollte etwas Unverwechselbares geschaffen werden. Das
war und ist der Anspruch. Und so sind Zauberwälder, Gerüstkonstruktionen, Treppenberge, Stahlwerk-Häuser, Lustgärten, Zirkuszelte und vieles mehr entstanden.
Aber nun kommt ein Stück, das behauptet, an einem Abend ALLES von
Shakespeare zu zeigen. Ein Parforceritt durch das Oeuvre des großen
englischen Dramatikers.
Alles – das sind 16 Komödien, Tragödien, Römer- und Königsdramen:
insgesamt 37 Stücke.
Wie kann eine Bühne für ein solches Spektakel aussehen?
Spektakulär natürlich:
Also brauchen wir ein Globe-Theater in der Burg Frankenberg. Natürlich passt das Original-Globe, das immerhin mehr als 3.000 Zuschauern
Platz bietet, nicht in den Innenhof; also muss es eine Adaption geben. Es
muss also etwas kleiner sein als das Original. Und vor allem können die
Zuschauer bei uns nicht auf den Rängen sitzen; das würde nämlich eine
ziemlich exklusive Veranstaltung für maximal 50 Leute werden. Der Zuschauer sitzt also nicht im Globe, sondern davor. Und die Bühne ist nicht
Teil des Globe, sondern das Globe ist die Bühne. Und deshalb erobern
unsere Schauspieler die Ränge und machen sie zu ihrer Spielwiese. Jeder
Winkel wird benutzt, und es entstehen Kochstudios, Fussballplätze und
Schlachtfelder. Julia auf dem Balkon, Hamlet auf allen Ebenen.
Wir wünschen Ihnen viel Spaß mit unserem Globe.
Frank Rommerskirchen
Geld - Macht - Hass
Skuril
William Shakespeare - Immerhin mit Bettwäsche
Brite «simst» den ganzen Shakespeare
Vier Villen für die Tochter, Geld für die
Saufkumpane und für die Frau nur das
„zweitbeste Bett“: Der englische Dramatiker William Shakespeare dichtete zwar
wie ein Gott, aber bei seinem Testament
stümperte er gewaltig herum.
Es sieht aus wie die Handschrift eines
Verwirrten, ohne große Geste, geschweige denn, dass sie die Geläufigkeit verriete, mit welcher der größte Autor der
englischen Sprache seine 38 Stücke, die
berühmten Sonette, die Epen verfasst
hatte. Sein „geliebter Shakespeare“, so
schrieb ihm sein Freund und Rivale Ben
Jonson hinterher, habe nach Auskunft seiner Schauspieler „nie eine Zeile gestrichen“, sondern gedichtet wie ein Gott,
auf Diktat gleichsam von Apoll oder wem
auch immer.
Das Testament freilich, entstanden zu Anfang des Jahres 1616 und zwei Monate
später bereits revidiert, ist voller Korrekturen, Verbesserungen, Änderungen. Es
ist, als wollte die Erbtante in letzter Minute noch einmal Gnade und Ungnade ausgießen über die neidige Verwandtschaft,
dieses geldgierige Pack, bei dem es keiner erwarten kann, dass der Erbfall endlich einer wird, der Erblasser endlich den
Löffel abgibt, hinschmeißt, abschrappt,
rauspfeift. Und tschüss.
Wenige Tage vor seinem frühen Tod jedenfalls nahm sich Master Shakespeare
die drei eng beschriebenen Blätter seines
Testaments noch einmal vor und ergänzte
seinen Letzten Willen. Judith, seine etwas
überjährige Tochter, hatte am 10. Februar dieses Jahres 1616 überstürzt den Thomas Quiney geheiratet, einen Weinhändler, der eine Frau brauchte, die ihm die
Wirtschaft führte. Fast genau neun Monate vorher hatte dieser eine andere Frau geschwängert. Die brachte das gemeinsame
Kind im März zur Welt und starb fast sofort mit ihm, aber Quiney musste wegen
Hurerei vor Gericht.
Die Strafe bestand darin, dass er an drei
aufeinanderfolgenden Sonntagen, eingeschlagen in ein weißes Laken, in der Kirche erscheinen sollte, wo ihn der Priester vor der Gemeinde als abschreckendes
Beispiel maßregeln wollte: „Sehet hin,
wie die Farbe der Reinheit die Sünde des
Unzüchtigen tadelt.“ Eine Komödienszene, ländlich-sittlich und eigentlich ganz
nach dem Geschmack des Dichters, auf
dem Dorf aber kränkend und nur gegen Erlegung von fünf Schillingen noch
eben abzuwenden.
Für den inzwischen recht theaterfernen Erblasser war das Grund genug, die
dumme Judith für ihren schlechten Geschmack bei der Gattenwahl extra zu
züchtigen. Hundert Pfund erhielt sie und
weitere fünfzig, wenn sie auf alle Ansprüche gegen ihre Schwester verzichtete.
Weitere 150 sollten ihr nach drei Jahren
zufallen. Aber nur, wenn ihr liederlicher
Ehemann Grundbesitz in gleichem Wert
beibringen könnte, was ihm, Hallodri, der
er war und blieb, niemals gelang.
Eine vergoldete Silberschüssel gab es
noch obendrauf, pfeilgrad das Richtige
für eine Schankwirtin. Denn weder sie
noch die Gäste kannten den Gebrauch
von Gabeln, sondern aßen nach alter Weise mit den Fingern, mussten sich also hinterher die fettigen Finger in Rosenwasser
reinigen, das sich in der Schüssel reichen ließ.
Von Willi Winkler
Derzeit soll Joseph bereits die 22
Dramen von Shakespeare verschickt haben, unterteilt in insgesamt
17.424 SMS-Meldungen. Den Rest
hat er sich für die nächsten Tage vorRache ist für Edd Joseph aus Bristol in genommen.
England nicht süss, sondern trägt Namen wie «Hamlet», «Macbeth» und Die ganze Aktion kostet den Erbosten
«Ein Sommernachtstraum». Denn der übrigens keinen Penny. Er profitiert
Brite war so erbost über das Verhal- von einer SMS-Flatrate.
Von Jens Stark , 19.03.2014 14:39.
ten eines Online-Händlers, dass er beschloss, ihm kurzerhand
die gesammelten Werke
von William Shakespeare
zuzuschicken – und zwar
in Form von tausenden
von SMS. Dies berichtet zumindest die «Bristol Post».
Ein Mann aus Bristol rächt sich an einem Online-Händler, indem er ihm
das Gesamtwerk von William Shakespeare per SMS zuschickt.
Joseph, der sich über eine
ausgebliebene Spielkonsole ärgerte, hatte herausgefunden, dass er per
Kopieren und Einsetzen
ganze Theaterstücke und
sonstige Texte des Nationalbarden, die frei im Internet zugänglich sind, in
eine Textmeldung pappen
und den Senden-Knopf
drücken kann. Doch der
Empfänger erhält die Dialoge von Romeo, Julia, Othello und Hamlet in 160 Zeichen langen
Schnipseln. Die Folge:
Die 37 einzelnen Werke
von Shakespeare kommen
in 29.305 SMS daher.
Shakespeares Werk …
… in chronologischer Reihenfolge:
Die Komödie der Irrungen (1589-94)
Heinrich V (1598-99)
Zwei Herren aus Verona (1590-94)
Wie es Euch gefällt (1599-1600)
Verlorene Liebesmüh (1588-98)
Heinrich VI Teil 1 (1591)
Heinrich VI Teil 2 (1591-92)
Heinrich VI Teil 3 (1591-92)
Richard III (1591-93)
Titus Andronicus (1592-94)
Der Widerspenstigen Zähmung (1593-94)
Romeo & Julia (1594-96)
Richard II (1594-95)
Ein Sommernachtstraum (1594-96)
König Johann (1591-97)
Der Kaufmann von Venedig (1596-97)
Heinrich IV Teil 1 (1596-97)
Heinrich IV Teil 2 (1598)
Die lustigen Weiber von Windsor (1597-1601)
Viel Lärm um nichts (1598-1600)
Julius Cäsar (1598-1600)
Was Ihr wollt (1600-02)
Hamlet (1600-01)
Troilus und Cresida (1600-03)
Ende gut, alles gut (1602-04)
Othello (1603-04)
Maß für Maß (1603-04)
König Lear (1605-06)
Macbeth (1605-06)
Antonius und Cleopatra (1606-08)
Timon von Athen (1606-08)
Coriolanus (1606-09)
Perikles, Prinz von Tyrus (1607-09)
Cymbeline (1608-10)
Das Winter-Märchen (1610-11)
Der Sturm (1611)
Heinrich VIII (1612-13)
Quelle: http://www.william-shakespeare.de/werke.html
DAS DA Förderkreis
Mit Freunden ist fast alles möglich
Shakespeare hat ja wirklich viel geschrieben. Sämtliche seiner Werke an einem Abend – wenn auch leicht gekürzt – auf die DAS-DABühne zu bringen, ist im Grunde unmöglich. Manches, wovon wir
anfangs glaubten, dass es nicht möglich ist, konnten wir im Laufe
der Jahre im DAS DA THEATER dann doch verwirklichen. Dazu
gehört auch der alljährliche Theatersommer auf der Burg Frankenberg – in diesem Jahr mit dem (leicht gekürzten) gesamten Shakespeare, sonst mit einzelnen seiner wunderbaren Stücke, was nicht weniger aufwendig ist.
Damit all das immer wieder gelingt, braucht man ein gutes Team und
möglichst viele Menschen, die mithelfen. Ohne unseren Förderkreis
hätten wir manche schöne Projekte nicht stemmen können. Er steht
dem DAS DA THEATER seit vielen Jahren zur Seite, weil eine
freie professionelle Bühne ohne Sponsoren und spendenbereite
Theaterfreunde nicht existieren kann.
Dafür sind wir sehr dankbar. Und wir suchen weitere Unterstützer.
Haben Sie Lust, mitzumachen?
Herzlichen Dank!
0241 174168 oder 0241 161688 oder foerderkreis@dasda. de
– http://www.dasda.de/spielzeit/2015-2016/shakespeares-samtliche-werke-leichtgekurzt/
– http://www.gallissas-verlag.de/autor/long-adam
– Materialmappe als Projekt im Rahmen einer Ausbildung zur Theaterpädagogin
(BUT) von Silvia Maier, 79848 Bonndorf i. Schw.
– http://www.zeit.de/2014/16/shakespeare-der-groesste
– http://www.computerworld.ch/news/it-branche/artikel/kurios-brite-simst-denganzen-shakespeare-65427/
– http://blog.racheshop.de/tag/william-shakespeare/
– http://www.my-entdecker.de/2012/06/25/wo-shakespeare-einst-wirkte-globetheatre-reloaded/
– http://germanblogs.de/das-globe-theatre-in-london-geschichte-und-heutigenutzung/
Herausgeber
DAS DA THEATER gGmbH
Liebigstraße 9 • 52070 Aachen
0241 161688
[email protected]
www.dasda.de
Theaterleiter
Redaktion
Layout
Szenenfotos
Druck
Spielzeit
Tom Hirtz
Anja Mathar
Hanyo Lochau
Achim Bieler
Druckerei Mainz
2015/2016
Geschäftsführer Tom Hirtz
Amtsgericht
Aachen HRB 14199
Steuernummer 201/5957/1905
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