Vergebung - Treffpunkt

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01_2010
|
Kostenlose Ausgabe
www.treffpunkt-leben.com
Das Magazin der Treffpunkt Leben-
Gemeinde Erkrath
Projekt
Mit Fotos im Kampf gegen Armut
Mission
Neues Gemeindehaus in Japan
Christsein und Beruf
Arbeiten auf biblischer Grundlage
Vergebung
Inneren Frieden und Heilung finden
Inhalt
Vergebung
Gemeindeleben
Mission
Aktuelles
„Zu vergeben ist gesund!“
Interview mit Ärtzin Daniela Busch
04
Der Weg der Vergebung
Was mit uns vor und nach Vergebung passiert
08
Hintergrund
Macht Vergebung wirklich gesünder?
12
Buchtipp
„Das verzeih ich dir (nie)!“
13
Persönlich
Drei Menschen und ihre Erfahrungen mit Vergebung
14
Andacht
Vergebung im Alltag
17
Neue Gemeindegruppe
ArBi - Berufstätige beten für Veränderungen
18
Café 60+
Der Senirorentreff steht vor neuen Herausforderungen
20
Sport
Jugend vom Volleyball begeistert
22
Japan
Familie Berns freut sich auf den Einzug ins Gemeindehaus
23
Danksagung
Benni Vennekate zieht es von den Anden ins Ruhrgebiet
24
Jardena Doull Mit der Kamera im Kampf gegen Armut
25
Termine
26
Neue Köpfe
Gemeindemitglieder stellen sich vor
27
Herausgeber | Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde Erkrath, Treffpunkt Leben · Heinrich-Hertz-Straße 25 · 40699 Erkrath
Tel. 0211-22950640 · www.treffpunkt-leben.com · Redaktion | Corinna Becker, Micha Korb, Sarah Lorenz,
Stefan Rüth, Gudrun Schriever, Annika Tillmann, Bert van Wageningen · [email protected]
echt. – das Magazin der Treffpunkt-Leben-Gemeinde Erkrath erscheint quartalsweise. Auflage 1.000 Stück
Grafik | Aline Stücher, www.gebaeude7.de, Druck | Flyeralarm, Würzburg, Bildquellen: shutterstock, istockphoto, privat.
Copyright | Nachdruck (auch auszugsweise) nur mit vorheriger schriftlicher Genehmigung der Redaktion | Nächste Ausgabe | Juni – August 2010
03
Editorial
Die Sonne kommt durch! - Auch wenn ich mir immer noch nicht hundertprozentig sicher bin:
Ich denke, wir haben den Winter hinter uns und so
langsam müssen wir uns nicht mehr so warm anziehen; so langsam wird es Frühling, es wird heller, es
wird wieder farbenfroher.
Eben noch sagte meine Frau zu mir: „Ich freue mich
auf unser erstes gemeinsames Glas Wein draußen
auf der Terrasse!“ Die Freude teile ich gerne mit ihr.
Dieser Vergleich mit dem Wetter fiel mir ein, als ich
das Thema dieser echt.-Ausgabe las. Wenn Vergebung praktiziert wird, wenn Verletzungen heilen
können, wenn Beziehungen wieder aufgenommen
werden, dann kommt überall die Sonne durch,
dann taut das Eis, dann bricht was Neues auf. Die
Kälte, die so lange geherrscht hat zwischen zwei
Menschen, weicht, und es wird einem wieder warm
ums Herz. Das Dunkle und Bedrohliche verliert seine
Schatten, wenn Licht hineinflutet durch geschenkte
Vergebung.
Vergebung ist immer ein Geschenk, es wird nicht
verdient, man kann es auch nicht einfordern.
Wo es gewährt wird, geht es nach vorne, beginnt
etwas Neues – wo es verwehrt wird, bleibt alles
stecken im Alten.
Vergebung bedeutet: jemanden aus dem Gefängnis entlassen und plötzlich zu merken: der eigentliche Gefangene war ich!
Es wäre toll, wenn diese Ausgabe unserer Gemeindezeitschrift dazu beitragen kann, dass die Sonne
durch ihre wärmende Kraft kalte und vereiste Beziehungen wieder beginnt, zu lösen und aufzutauen.
Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen der
neuen echt.!
Herzlichst, Ihr
Pastor der Treffpunkt Leben-Gemeinde
Verg
05
Interview
ebung
würde ich gerne verordnen!
Zu vergeben ist gesund – das bestätigen wissenschaftliche
Untersuchungen. Diese Studien zeigen, dass Vergeben
den Blutdruck senkt, Rücken- und Kopfschmerzen entgegenwirkt, Schlaflosigkeit lindert und vieles mehr. Der
Frage wie Vergebung funktioniert und was sich dabei in
unserem Kopf abspielt, sind wir im Interview mit Daniela
Busch, Fachärztin für Psychosomatik und Psychotherapie,
nachgegangen.
Daniela Busch, Fachärztin für Psychosomatik,
über die Zusammenhänge beim Thema Vergebung:
Sind Menschen, die Ärger, Wut und Groll mit sich
rumtragen, in ihrer Gesundheit gefährdet?
Definitiv! Wenn ein zwischenmenschlicher Konflikt
einen Menschen belastet, kommt es zu innerer Anspannung. Dadurch werden vermehrt Stresshormone ausgeschüttet, der Blutdruck kann ansteigen
oder es wird verstärkt Magensäure produziert – man
wird regelrecht „sauer“! Es kann aber auch zu einer
Schwächung des Immunsystems kommen, mit einer
möglichen Erkältung als Folge. „Dem werde ich was
Husten“, „Ich hab die Nase gestrichen voll“ oder
„Ich hab so ’nen Hals“ sind nur einige Beispiele, wie
sich unser innerer Ärger verbal ausdrückt.
Heißt das, wer nicht vergibt wird krank?
Nein, das ist ein bisschen zu „schubladig“. Man kann
nicht sagen: Vergebung macht gesund, also macht
nicht vergeben auf jeden Fall krank. Und doch – die
Gefahr besteht. So wie Rauchen nicht unbedingt
dazu führt, dass jeder Raucher an Lungenkrebs erkrankt, geht doch ein gewisses Risiko damit einher.
Braucht man Vergebung oder geht es im Leben
auch ohne?
Die Psychotherapie und Psychologie beschäftigte
sich da lange mit dem Thema der Abgrenzung. Man
sollte lernen, vernünftige Grenzen zu setzen, dann
habe man es geschafft! Zu vergeben, sich zu verzeihen oder miteinander zu versöhnen, war lange
überhaupt kein Thema. Aber inzwischen beginnt da
ein Prozess des Umdenkens. Vielleicht weil mehr und
mehr Therapeuten bewusst wird, dass sie an Grenzen stoßen. Grenzen, die von den Patienten allein
durch Abgrenzung oder durch Selbstverwirklichung
nicht durchbrochen werden können. Beispielsweise
in Beziehungen, Partnerschaften, familiären Konflikten oder Freundschaften, wo man durch pures
Abgrenzen oder durch Selbstverwirklichung einfach
nur scheitert. Eine sehr versierte Professorin aus der
Schweiz, Verena Kast, hat ein Buch dazu geschrieben („Wenn wir uns versöhnen“, Kreuz), in dem sie
stark für Vergebung und für die Auseinandersetzung
mit dem Thema Verzeihen und Versöhnen im Rahmen der Therapie plädiert. Nicht aus moralischen
Gründen, wie sie betont, sondern um einer Vereinsamung entgegen zu wirken. Denn wenn man nicht
vergibt, geht man auf Abstand, das wiederum führt
zu Einsamkeit, die krank machen kann. Zwar ist es
möglich, vor Menschen davonzulaufen, vor dem
eigenen Leben funktioniert das allerdings nicht. Es
trägt ja auch schwierige Situationen an einen heran: Schicksalsschläge, Krankheit, etc. – Was dann?
Wenn man nicht gelernt hat, sich mit sich selbst zu
versöhnen bzw. Strategien entwickelt hat, damit zu
leben, wird das Leben echt eng. Nicht selten entsteht dann Bitterkeit. Wie aber soll da Abgrenzung
funktionieren? Soll ich der Krankheit sagen: Stopp,
hier bist du falsch, geh eine Tür weiter?
Also ist Abgrenzung keine Alternative?
Eben, das ist der Punkt. Es ist gut, wenn ein Mensch
gelernt hat, in gesunder Art und Weise Grenzen zu
ziehen und sie auch anderen Menschen aufzuzeigen. Aber das ist nur der erste Teil. Was passiert denn
nachdem man in einer Beziehung verletzt wurde?
Wenn keine Strategie dafür gefunden wurde, wie
ein Verzeihen und Vergeben möglich werden kann,
wird die Angelegenheit die weitere Beziehung direkt
oder indirekt bestimmen, selbst wenn Gras über die
Sache wächst. Machen wir uns doch nichts vor. Nur
allzu oft gärt es in unserem Inneren doch weiter.
Kann man Vergebung als Arzt verordnen?
Schön wär´s! (lacht) Ich würde es gerne verordnen. Nur allzu gern hätte ich einen Rezeptblock, wo
das draufsteht! Das täte manch einem meiner Patienten gut und würde ihnen vielleicht helfen, aus
ihrem inneren Gefängnis frei zu kommen. Bei einem
Ehepaar erlebe ich das gerade. Es finden erste vorsichtige Schritte des Verzeihens statt, und es ist unglaublich bewegend zu sehen, wie sie diese Freiheit
für sich entdecken.
Oft liegen auch erhebliche Traumata bei Patienten
vor. Was gibt es da für Möglichkeiten?
Traumata sind schwere Geschehnisse, die einen
bis in die eigene Existenz hinein schwer erschüttern.
Doch auch hier, denke ich, ist Vergebung mit heilender Wirkung verbunden. Wenn auch die Psychotherapie sich oft nicht traut das Thema Vergebung
anzusprechen aus Angst, den Betroffenen zu überfordern oder ihm Unverständnis für sein Erleben und
07
Interview
seine Schmerzen zu signalisieren. Wo Therapeuten
also in puncto Vergebung vielleicht oft zu langsam
sind, reagieren Christen zu schnell. Der Therapeut
spricht das Thema wahrscheinlich gar nicht an und
in der Gemeinde hört man es als erstes – und beides
ist schlimm. Man muss da sehr sensibel sein und darf
keinen ungesunden Druck erzeugen. Oft sind viele
Zwischenschritte nötig, um das Geschehene in seiner Komplexität zu verstehen. Wer getrieben wird,
etwas zu tun, was er noch gar nicht kann, fühlt sich
nicht verstanden und zieht sich zurück.
Kann man es lernen, zu vergeben?
Ja, und es braucht Übung. Wenn ich nicht gelernt
habe, bei den Kleinigkeiten des Alltags zu vergeben, wie sollte ich es dann im Großen können? Es ist
ja auch nicht so, dass ich mit Bach anfange, wenn
ich lernen möchte, Klavier zu spielen, sondern mit
„Hänschen klein“.Vergebung muss man einüben –
im Alltag, in der Ehe, in der Beziehung, Familie und
Freundschaft. Wenn ich die kleinen Verletzungen
einfach immer nur unter den Teppich kehre, nehme
ich mir selbst die Möglichkeit, vergeben zu lernen.
Gibt es denn so etwas wie Vergebungsrituale?
Ja, die Friedenspfeife! (lacht) Scherz beiseite! Ich
glaube schon, dass kleine Geschenke, das Aussprechen „Es ist wieder gut“, das Umarmen, das
ehrliche Sich-in-die-Augen-schauen solche Rituale
sein können. Bei einer Freundin von mir ist es das
Essen. Wenn sie sich mit ihrem Vater in der Wolle hat,
schiebt er irgendwann seinen Teller rüber und sie essen gemeinsam vom selben Teller als Zeichen, dass
es wieder gut ist. Dies ist ein Ritual von Kindesbeinen
an. Solche fassbaren und greifbaren Signale, dass
man sich aufeinander zu bewegt, tun einfach gut.
Wie schnell geht denn Vergeben?
Das kommt ganz darauf an. Bei Kleinigkeiten
kann das innerhalb eines Gesprächs sein, manchmal kann es aber auch Jahre oder bei schweren
Traumata sogar ein ganzes Leben lang dauern.
Ich glaube, bei dem Heranreifen von Vergebung
braucht es neben den natürlichen Kräften auch das
Wirken Gottes. Manches übersteigt einfach unsere
menschlichen Kräfte und unser eigenes Vermögen.
Es braucht da mehr, damit zum Entschluss des Wollens wirklich auch der Friede kommen kann.
Zum Schluss dein Rat als Christin: Was hilft dir zu vergeben?
Zuerst versuche ich mir vor Augen zu halten, dass ich
auch nicht immer alles richtig mache. Das schafft
Barmherzigkeit. Und dann versuche ich vom Ziel her
zu denken. Wie wäre es, wenn wir beide das Problem bereits gelöst hätten? Diese Vision einer wieder gesund gewordenen Beziehung, hilft mir, mich
in die Konfliktsituation zu begeben und die Zukunft
vom Ziel her anzugehen. Manchmal hilft auch, sich
zu erinnern an bereits gelungene Vergebungsprozesse. Das gibt Sicherheit und Zuversicht. Vor allem
aber ist entscheidend, das innere Wissen um Gottes
Zuspruch. Er hat uns alle Schuld vergeben. Und er
ist auf unserer Seite, wenn wir es in unseren Beziehungen versuchen. Mit seinem Wirken lässt er auch
Dinge geschehen, die wir an diesem Punkt alleine
gar nicht leisten könnten und es auch nicht müssen.
Dieses Wissen, dass Gott an unserer Seite ist und hilft
zu vergeben, so dass man es auch wirksam spüren
kann, ist ein großes Vorrecht.
Interview: Annika Tillmann
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Daniela
Busch
Daniela Busch ist Fachärztin für psychosomatische Medizin und Psychotherapie. Sie setzt sich seit über zehn
Jahren mit dem Thema Psyche und Körper auseinander.
Die Psychosomatik als Teilgebiet der Medizin beschäftigt sich mit den psychologischen, biologischen und
sozialen Bedingungen von Erkrankungen. Psychosomatisch bedeutet die Äußerung eigentlich seelischer (psychischer) Beschwerden, Belastungen, Probleme durch
körperliche (somatische) Beschwerden. Daniela Busch
arbeitet als niedergelassene Ärztin in Krefeld.
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» Als Gott mir vergeben hat, dachte ich mir,
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Johnny Cash
09
Thema
Vergebung
ist ein Weg!
Manchmal ein kurzer,
oft ein langer.
Wo Menschen zusammenleben, gehören Verletzungen dazu. Täglich werden wir gekränkt, brüskiert,
bloßgestellt. Im Büro, in der Partnerschaft, im Freundeskreis. Weil wir Menschen sind und Menschen Fehler machen. Wir sagen unbedachte Dinge, stehen
unter Stress, manchmal wollen wir sogar verletzen.
Und der andere steht da, vor den Kopf gestoßen, in
seinem Selbstwert erschüttert, und fragt sich: Will ich
das verzeihen? Kann ich das? - Vor allem Menschen,
die uns nahe stehen, verletzen uns seelisch. Aber
warum ist das so? - Hier ein paar Überlegungen:
» Je mehr man sich einem Menschen öffnet, umso
verwundbarer ist man.
» Je näher uns jemand steht, desto größer sind unsere Erwartungen an die betreffende Person.
» Je näher uns jemand steht, desto besser kennt er/
sie auch unsere Schwachstellen.
» Je mehr wir mit jemandem Umgang haben, je mehr
wir mit der Person teilen, desto mehr Berührung und
damit auch Reibung gibt es.
Mit anderen Worten: Wo Menschen zusammenleben, geschehen Verletzungen. Dem entgehen kann
nur derjenige, der auf einer einsamen Insel lebt! Der
Kern aller Verletzungserfahrungen ist, dass ich das
Verhalten/die Signale/Worte eines Menschen als
Botschaft interpretiere, die einen Angriff auf meine Selbstachtung bzw. eine Infragestellung meines
Werts und Selbstwertgefühls implizieren. Sehr häufig
ist die Verletzung deshalb zunächst mit einem massiven Schamgefühl des Betroffenen verbunden, d.h.
mit dem Gefühl, gedemütigt oder bloßgestellt zu
werden. Anders gesagt: Verletzend ist ein Verhalten
dann, wenn ich den anderen in irgendeiner Weise in
seiner Personalität, seiner Würde, seinen Bedürfnissen
oder Rechten missachte.
Verletzungen sind ein Teil des Lebens
Leider haben die meisten Menschen von uns es
nicht gelernt, mit Verletzungen richtig umzugehen.
Das Problem ist: Wir sagen nicht, dass wir verletz sind,
wir zeigen es bloß, lassen es den anderen spüren.
Warum sagen wir es nicht? Vielleicht weil wir es
nicht gelernt haben, wenn uns seelisch etwas weh
tut. Oder weil es uns niemand vormacht, uns dazu
ermutigt. Aber mehr noch wollen wir nicht riskieren,
durch die Antwort wieder verletzt zu werden oder
uns schwach und verwundbar zu zeigen. Stattdessen ziehen wir uns zurück, wir „schnappen ein“, machen dicht. Unter Umständen gehen wir ihm/ihr aus
dem Weg oder brechen den Kontakt ab. Damit ist
aber das Problem nicht gelöst: die Wut, der Groll
bleibt, die Beziehung bleibt gestört oder geht kaputt. Oder wir „schlagen zurück“, d. h. verletzen den
anderen ebenfalls. Auch hier bleibt das Problem erhalten: Rache mag zwar zu einer momentanen Genugtuung führen, doch die eigene Verletzung wird
damit nicht geheilt, die Wunde bleibt. Außerdem
wird die Kluft zum Nächsten eher noch vertieft, der
Hass wird nicht geringer.
andere förmlich entschuldigt. Bei Verletzungen, die
lange zurückliegen, lebt vielleicht die Person auch
nicht mehr oder der Kontakt ist abgebrochen.
Wenn ich warte, agiere ich nicht, sondern reagiere
– ein Ausbruch aus dem Teufelskreis der Verletzung
ist nicht möglich. Somit bin ich in meinem Verhalten und Denken nicht frei, sondern abhängig vom
anderen – er bestimmt über meine seelische Verfassung, letztlich über meine Lebensqualität. Das
heißt, ich gebe ihm über die Verletzung hinaus weiterhin Macht. Alles, was wir von Jesus wissen, macht
deutlich: Es ging ihm um das Glück, das Heil und vor
allem um das Heilwerden von uns Menschen und
um heile und geheilte Beziehungen.
Nicht ohne Folgen
Gute Argumente für Vergebung
Körperlich hat beides – Rückzug oder Rückschlag
– die gleichen Folgen. Die mit Hass, Enttäuschung,
Ärger und Verbitterung verbundene seelische Anspannung löst augenblicklich im Körper eine starke
Alarm- oder Stressreaktion aus. Sie bedeutet, dass
sich die seelische Spannung auf den Körper überträgt, und zwar nach einem ganz bestimmten,
festgelegten Programm, denn der Körper bereitet
sich auf Kampf oder Flucht vor: Die Atmung wird
schneller, der Blutdruck steigt, der Herzschlag beschleunigt sich. Die Muskeln spannen sich an. Die
Verdauung gerät aus dem Takt. Das Gehirn schüttet große Mengen an Stresshormonen aus. Wird der
Groll und Ärger nicht abgebaut, kommt es zu Langzeitfolgen, haben Mediziner herausgefunden: Bluthochdruck, Herzinfarktgefahr, chronische Muskelverspannungen und Magen- und Darmprobleme
sowie eine höhere Anfälligkeit für Infektionen aller
Art sind nur einige davon. Mit anderen Worten:
Wenn die Seele leidet und nicht gehört wird, reagiert der Körper.
Vergebung – auch für Jesus
ein wichtiges Thema
Nach diesen Ausführungen dürfte auch verständlich sein, warum Jesus so auffallend großen Wert
darauf legt, dass wir Menschen einander vergeben.
Dieses Thema ist ihm so wichtig, dass er es sogar im
Vaterunser verankert: „Vergib uns ...“ ist die einzige
Bitte, die mit einer Selbstverpflichtung verbunden
ist: „ ...wie auch wir vergeben unseren Schuldigern“. Jesus will nicht, dass wir warten, bis sich der
Ich tue es um meiner selbst willen. Gott hat einmal
zum Volk Israel gesagt: „Du hast mir Arbeit gemacht
mit deinen Sünden und Mühe mit deinen Missetaten. Aber ich – ich vergebe dir um meinetwillen!“
(Jesaja 43,24f.) Hier müssen wir uns klarmachen: Vergebung ist letzten Endes ein Akt der Psychohygiene, eine Form des liebevollen und fürsorglichen Umgangs mit sich selbst. Denn: „Wer nachtragend ist,
muss viel schleppen!“, heißt es in einem Sprichwort.
Diese Kraft fehlt für anderes. Verbitterung schränkt
auch maßgeblich unsere Lebensqualität ein. Solange ich nicht vergeben habe, lebe ich im Banne der
Vergangenheit und bin nicht offen und frei für die
Gegenwart und die Zukunft mit all ihren (heilenden)
Möglichkeiten (siehe Lots Frau: Sie schaute zurück
und erstarrte zur Salzsäule! – 1. Mose 19,26).
Ich tue es um meiner Mitmenschen willen. Wer mit
Groll und Zorn lebt, vergiftet auch seine sonstigen
Beziehungen damit, belastet andere Menschen,
z.B. die Kinder mit dem eigenen Groll. Unter Umständen ist zunehmender Rückzug die Folge, denn
verstimmte Menschen ziehen auch die eigene Stimmung nach unten! Wer vergibt, gibt der Beziehung
und damit dem anderen wieder eine Chance, die
Chance einer neuen Harmonie, neuen Friedens,
allerdings auf einer anderen Ebene. Man ist nicht
mehr der- oder dieselbe wie vorher, deshalb wird
auch die Beziehung verändert sein – was nicht automatisch ein Verlust sein muss.
Ich tue es um meiner Beziehung zu Jesus Christus
willen. Jesus hat gesagt: „Ihr sollt meine Zeugen
sein.“ Auch unter Christen kommt es - wenn sie ehr-
11
Thema
lich miteinander umgehen – zu Streit und Verletzung,
aber entscheidend ist, was danach folgt. Bleibt man
in der Unversöhnlichkeit stecken? Dann sagen die
anderen zu recht: Wo bitte, ist der Unterschied? Ich
denke, Christen sollten auch daran erkennbar sein,
dass sie eine „Streit- und Vergebungskultur“ besitzen. Martin Buber, ein jüdischer Religionsphilosoph,
hat einmal gesagt: „Die Tür zu Gott und die Tür zum
Mitmenschen gehen gemeinsam auf und gemeinsam zu.“ Ich kann also nicht mit Gott in Frieden und
bestem Kontakt leben und mit meinem Nächsten in
Streit und Unversöhnlichkeit! Denn unser gestörtes
Verhältnis zum Mitmenschen wirkt sich auch unser
Verhältnis zu Gott aus – ob wir wollen oder nicht.
Wichtig ist dabei nicht, wie der Nächste zu mir steht,
sondern primär, wie ich zu ihm stehe!! Er ist für sein
Verhalten verantwortlich, ich für meines.
sollte ich besser nicht versuchen, dem anderen zu
vergeben. Doch mir selbst verzeihen kann ich am
ehesten, wenn ich weiß oder glaube, dass mir ein
anderer verzeiht – Jesus. Auch er kann unsere Gedanken und Gefühle heilen und lenken! Ihm dies
gegenüber auszusprechen ist eine Entlastung für
unsere Seele. Und es gelingt mir eher, mir selbst zu
vergeben, wenn ich mir klarmache, dass Jesus mich
in meiner Fehlerhaftigkeit akzeptiert.
Vierter Schritt: Sich entscheiden – und dann
sich dementsprechend verhalten. Die Gefühle werden dennoch am Anfang immer wieder kommen
– dann entscheide ich mich erneut. Ich werde die
Verletzung möglicherweise nicht vergessen, aber
die Erinnerung daran wird von anderen Gefühlen
und Gedanken begleitet sein.
Der Prozess des Vergebens
Ob es notwendig und sinnvoll ist, mit dem anderen
darüber zu reden, hängt davon ab, ob wir spüren,
dass der andere darauf wartet, und/oder ob wir
die Sorge haben, unser stillschweigendes Vergeben
könnte als Freibrief für weitere Verletzungen missverstanden werden. In diesem Fall müssen wir dringend
klarstellen, dass sich Vergebung auf Vergangenes
bezieht, das nicht mehr zu ändern ist. Hier ist es
auch wichtig, sich durch Abgrenzung vor einer Fortsetzung des verletzenden Verhaltens zu schützen. In
solchen Fällen – das heißt, bei Menschen, mit denen wir leben oder immer wieder zu tun haben – ist
es sehr wichtig, dass man zwar vergibt, aber auch
sagt, dass man in Zukunft so nicht mehr behandelt
werden möchte. Doch in manchen Fällen lebt die
Person, die uns tief verletzt hat, vielleicht nicht mehr
oder der Kontakt ist vollkommen abgebrochen.
Auch hier kann der Prozess des Vergebens in Gang
kommen. Zur Versöhnung gehören zwei – sie setzt
Einsicht auf beiden Seiten voraus – doch vergeben
kann ich auch unabhängig vom anderen, ich brauche ihn dazu nicht.
Corinna Becker
Vergebung ist ein Weg – manchmal ein kurzer, oft
ein langer, wenn die Verletzung tief geht. Vergebung kann man nicht übers Knie brechen. Doch:
Um einen Weg zu gehen, muss ich ein Ziel haben
– das Ziel des Verzeihens. Allerdings kann ich Verzeihen erst ins Auge fassen, wenn der Verletzungsvorgang abgeschlossen ist und wenn ich es geschafft
habe, mich vom Verletzer abzugrenzen. Der Prozess
des Vergebens läuft in mehreren Schritten ab:
Erster Schritt: Sich selbst eingestehen und zugestehen, dass man wütend, enttäuscht, verletzt ist.
Sich auch zugestehen, dass man erst einmal Abstand braucht zum Verletzer, anstatt so zu tun, als ob
nichts gewesen wäre.
Zweiter Schritt: Sich intensiv mit dem Verletzer auseinandersetzen – das ist harte Arbeit! Sich
überlegen: Was ist das für ein Mensch? Was hat er
für ein Schicksal, warum handelte er so? War ihm
bewusst, was er/sie tat? („Vater, vergib ihnen, denn
sie wissen nicht, was sie tun!“ sagte Jesus am Kreuz.)
Verstehen bedeutet nicht Entschuldigen, doch Verstehen ist die Mutter des Vergebens.
Dritter Schritt: Sich selbst kritisch hinterfragen, warum ich so verletzt bin. Wo ist eventuell mein
Anteil, wo habe ich vielleicht falsch reagiert oder
Falsches erwartet? Hierbei kann oft Wut über sich
selbst auftauchen: Wie konnte ich so blöd sein, mir
dies gefallen lassen u. ä. Ich merke bei mir selbst:
Bevor ich es nicht schaffe, mir selbst zu verzeihen,
Das Gespräch mit dem anderen
Die Inhalte dieses Artikels sind u. a. Aufzeichnungen unseres Pastors
Martin Scharnowski und dem Buch von Beate Weingardt „Das verzeih ich Dir (nie)!“ entnommen.
Macht Vergebung
wirklich gesünder?
Weil seelische Kraft nicht jedem gegeben ist, beschäftigt sich in
den USA mittlerweile ein ganzer Wissenschaftszweig damit, die
psychologischen Abläufe des Verzeihens zu verstehen und wirksame Techniken zu entwickeln, um Verzeihen zu erlernen.
13
Tipps
Verzeihen bedeutet nicht, das unrechte Verhalten,
das einem zugefügt wurde, im Nachhinein zu billigen, zu entschuldigen oder sich mit der Person, die
einem eine Verletzung zugefügt hat auszusöhnen.
Unter Umständen ist dies ja gar nicht möglich.
Vergebung hat in erster Linie nichts mit der Vergangenheit zu tun.
Vergebung ist die Fähigkeit, das eigene Leid und
den eigenen Schmerz in der Gegenwart zu lindern,
in der Gegenwart glücklicher zu sein.
Dies ist eine der Grundannahmen, auf denen Fred
Luskin, Begründer des Forgiveness-Projekt an der
Stanford University in Kalifornien, sein erfolgreiches
Trainingsprogramm aufbaut, das kontinuierlich wissenschaftlich ausgewertet wird und bereits erstaunliche Ergebnisse zutage gebracht hat.
Friedensnobelpreisträger Jimmy Carter und Desmond Tutu haben die Schirmherrschaft über die
„Vergebensforschung“, in deren Rahmen im Laufe
der letzten Jahre rund fünfzig wissenschaftliche Studien durchgeführt wurden.
Zahlreiche Untersuchungen konnten dabei die gesundheitsfördernde Wirkung des Verzeihens belegen. Folgende Feststellungen konnten beispielsweise getroffen werden:
» Verzeihen senkt den Blutdruck und Puls und den
Spiegel von Kortisol (eines „Stress-Hormons“) im Blut
» Verzeihen hilft gegen Rückenschmerzen und
Depressionen und schützt vor dem Übergang von
akutem in chronischen Schmerz, Muskelverspannungen nehmen ab
» Verzeihen wirkt sich normalisierend auf das Körpergewicht von Übergewichtigen aus
» Verzeihen fördert bei Patienten mit Wirbelsäulenerkrankungen die Rehabilitation
» Verzeihen reduziert Kopf und Magenschmerzen
bis hin zu Müdigkeit, Schlafstörungen, Schwindel
u.a. psychosomatische Beschwerden
» Seelisch fühlten sich die Teilnehmer vitaler und
optimistischer
Das verzeih’ ich Dir (nie)!
Beate M. Weingardt
176 Seiten, 11,95 Euro,
R. Brockhaus Verlag.
Menschen kränken einander, verletzen die Gefühle
anderer – jeder hat das schon selbst erlebt. Aber
selten geschieht die Kränkung absichtlich. Und dennoch sitzt der Schmerz tief. Man fühlt sich getroffen,
herabgesetzt, in Frage gestellt oder einfach enttäuscht. Was tun? Einfach vergessen? Die wenigsten
schaffen das. Auf die leichte Schulter nehmen? Auch
nicht so einfach. Wie aber kann man verhindern, von
seinen Gefühlen, seien es Wut, Hass, Schmerz oder
tiefe Verunsicherung, dauerhaft belastet, womöglich „aufgefressen“ zu werden? Warum fällt uns das
Vergeben oft so schwer, vor allem bei Menschen, die
uns nahe stehen? Und warum ist Vergebung für Menschen so wichtig? Diesen Fragen geht Beate Weingardt in ihrem Buch sehr praxisnah auf den Grund. Sie
beschreibt dabei die Schritte, die für den inneren Prozess des Vergebens notwendig sind. Und das niemals
theoretisch, sondern sie unterstreicht ihre Aussagen
mit vielen praktischen Erfahrungen aus ihrer Tätigkeit
als Theologin und psychologische Beraterin.
Fazit: Ein tolles Buch zu einer schwierigen Thematik.
Hier wird nicht nur nüchtern erklärt, dass Verletztwerden nun einmal Teil des Lebens ist, sondern es macht
auch Mut, sich dem Prozess des Vergebens zu stellen.
Denn Vergebung bedeutet, dem inneren Schmerz,
der mit der erlittenen Kränkung verbunden ist, wirklich
ein Ende zu setzen.
Corinna Becker
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Wo Menschen zusammenleben, kommt es zu Missverständnissen,
Streitigkeiten, Verletzungen. Vergebung ist notwendig, um die Situation zu bereinigen, wieder neu beginnen zu können. Aber je
nachdem, was vorgefallen ist, ist das nicht einfach. Als Petrus
Jesus fragte, wie oft er seinem Bruder vergeben muss, erhält er
zur Antwort: siebenundsiebzigmal.
Drei Menschen aus der Treffpunkt Leben-Gemeinde berichten
offen von ihren persönlichen Auseinandersetzungen und Erfahrungen mit Vergebung.
Gott hat mein Herz weich gehalten
Britta Olmesdahl (39) ist glücklich verheiratet, hat
drei Kinder. In ihrer Freizeit geht sie gerne Joggen,
am liebsten mit Hund Austin. Für sie ist Vergebung
ein Prozess über Jahre gewesen.
„Als ich neun war, haben sich meine Eltern getrennt.
An dem Tag, als mein Vater aus der gemeinsamen
Wohnung auszog, verstand ich nicht, was passierte.
Ich packte schnell mein Köfferchen und wollte mit.
Aber das ging nicht. Ich liebte meinen Vater. Wir
tobten und kuschelten viel miteinander. Er war für
mich die Bezugsperson. Meine Anlaufstelle fiel plötzlich komplett weg. Das war sehr schwierig. Ich fühlte
mich total verlassen und abgelehnt.“
Mit 14 wagte Britta einen ersten Kontaktversuch.
„Ich wälzte das Telefonbuch und suchte nach ihm.
Aufgeregt wählte ich seine Nummer. Er meldete
sich und war genauso aufgeregt, das hörte ich an
der Stimme. Er versprach in ein paar Tagen zurückzurufen, um ein Treffen auszumachen, bei dem wir
in Ruhe über alles reden könnten. Ich freute mich
riesig und konnte die Woche kaum abwarten. Aber
es kam kein Anruf. Das war ein herber Schlag. Eine
große Traurigkeit machte sich in mir breit.“
Jahre vergingen. Britta versuchte, über verschiedene Beziehungen Trost und Geborgenheit zu finden. Aber das funktionierte nicht. Sie kämpfte mit
Minderwertigkeitsgefühlen und Ablehnung. Ihr
Selbstwertgefühl war bei null. „In der Seelsorge erfuhr ich, dass Gott heilen kann. Ich habe loslassen
gelernt, das Verlassenheitsgefühl wurde weniger,
die Verlustängste kleiner. Es war ein Prozess. Stück für
Stück hat mich Gott geheilt. Er hat mein Herz weich
gehalten. Ich konnte meinem Vater den ganzen
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Porträts
Müll verzeihen. Das war zuerst eine Entscheidung
ohne positive Gefühle. Mir wurde klar, dass ich ansonsten meinem Vater mein Leben lang dicke Felsbrocken hinterher tragen würde, ohne dass er das
wüsste. Ich hätte den Rest meines Lebens darunter
gelitten. Aber durch die Vergebung fing mein Herz
an gesund zu werden. Ein großes Geschenk ist auch,
dass ich Gott persönlich als „Papa“ erfahren habe.
So hatte ich nie wirklich Wut, Groll oder Bitterkeit gegen meinen Vater im Herzen – nur diese Traurigkeit
und Verlassenheit.“
Britta hat auch gelernt, dass sie Menschen nicht nur
auf Abstand halten muss aus Angst, sie könnten sie
verletzen oder sie könnte sie wieder verlieren. „Wenn
ich keinen an mich heranlasse, entsteht keine Beziehung, keine Nähe. Und ich durfte erfahren: Gott
passt auf, ich muss mir keine Sorgen machen.“
Am 24. Januar ist Brittas Vater unerwartet verstorben
– seit knapp zwei Jahren hatten Britta und ihr Bruder
wieder Kontakt zu ihm.
Vergeben kann man nicht müssen
Für Claudia Wiese (49) ist Vergebung ein zentrales
Thema in ihrem Leben. „Ich bin insgesamt ein harmoniebedürftiger Mensch und kann schlecht in
Streit oder Zwietracht mit anderen Menschen leben.
Deshalb ist Vergebung schon immer wichtig für mich
gewesen und mir eigentlich im Alltag bei normalen
Zwischenfällen auch immer leicht gefallen“, sagt
sie von sich selbst. Ein großer Einschnitt, der alles auf
den Kopf stellte und ihren Lebenstraum zerstörte,
war der Moment, als ihr Mann sie und ihre Kinder
nach 14-jähriger Ehe verließ.
„Besonders schwer war, dass ich diese andere Frau
aus unserer damaligen Gemeinde kannte. Wir sangen zusammen im Chor und ich hatte sie auch
als Mitarbeiterin im Kindergottesdienst angelernt.
Meinem Mann konnte ich relativ leicht verzeihen,
weil ich ihn immer noch liebte. Aber dieser Frau
wollte ich nicht vergeben, ihr schrieb ich die Hauptschuld zu.“ Es sollte noch fast acht Jahre dauern,
bis Claudia diesen Schritt der Vergebung vollziehen
konnte. „Seit 1995 bin ich mit drei anderen Frauen in
einem Gebetskreis. Sie wissen um alles und haben
mich im Gebet mitgetragen. Ich weiß es noch wie
heute. Es war bei einem dieser Gebetstreffen. Wir
standen zum Beten zusammen und eine aus dem
Kreis sagte, dass sie einer bestimmten Person aus der
Gemeinde verzeiht, die sie verletzt hatte. In diesem
Moment spürte ich in mir: Du musst der Frau vergeben, sonst kommst du mit Gott und in deinem geistlichen Leben nicht weiter. Auch wenn du in deinem
Herzen noch nicht so weit bist. Wenn du es jetzt nicht
vor Gott aussprichst, hast du für eine ganze Weile
den Zug wieder verpasst. Und da habe ich im Kreis
und vor Gott gesagt: Ich vergebe ihr! Was dann in
mir passierte, ist schwer mit Worten zu beschreiben.
Mir fiel nicht nur ein Steinchen vom Herzen, sondern
ein dicker Felsbrocken. Das war an einem Freitagmorgen. Als ich Sonntag in der Gemeinde auf eine
Freundin traf, fragte sie mich: „Claudia, was ist mit
dir passiert? Bist du verliebt?“ – „Nee, wie kommst du
darauf?!“, entgegnete ich. – „Du strahlst so, irgendetwas ist anders an dir!“, meinte meine Freundin.
– Christiane, ich konnte endlich vergeben!“, lautete
meine ehrliche Antwort. Es war wie eine große Befreiung.“
Zwei Jahre später traf Claudia die betreffende Frau
bei einem Frauenfrühstück. „Ich hatte keine Hassgefühle ihr gegenüber mehr in mir. Im Gegenteil, sie tat
mir leid. Da merkte ich, dass die Vergebung tief in
meinem Herzen angekommen ist.“
„Ich habe einmal den Satz ,Vergeben kann man
nicht müssen‘ als Überschrift einer Predigt gelesen.
Das hat mich sehr angesprochen. Vergebung ist erst
ein Willensakt, die Gefühle kommen später hinterher.
Ich fühlte mich wie in einem Käfig. Nirgends war
eine Tür. Dann nahm ich an einem auswärtigen Seminar teil. Die Thematik handelte überhaupt nicht
über Vergebung. Trotzdem hatte ich schon morgens
das Gefühl: heute passiert etwas!
Am Ende des Seminars konnte jeder, der ein Anliegen hatte, nach vorne kommen. Ich hatte mich
bewusst in die hinteren Reihen gestellt. Innerlich
flehte ich jedoch zu Gott: Herr, bitte tue jetzt dieses
Wunder! Plötzlich zeigte der Pastor auf mich und bat
mich nach vorne zu kommen. Verunsichert blickte
ich mich um. Aber er meinte wirklich mich. Vorne
flüsterte er mir zu, dass er den Eindruck hatte, besonders für mich beten zu müssen. ,Jetzt bist du dran,
Marion!‘, schoss es mir noch durch den Kopf.
Ein einmaliges Erlebnis
Marion Knabbe (57) gehört in der Treffpunkt LebenGemeinde zur Gemeindeleitung. In ihrer Freizeit
geht sie gern Wandern und malt.
„Vor Jahren machte ich in meiner alten Gemeinde
eine Erfahrung, die mich damals ziemlich aus der
Bahn geworfen hat“, berichtet sie. „Der Mitarbeiterstab der Frauenarbeit- zu dem ich gehörte – ging
durch eine heftige, von außen herbeigeführte Krise.
Ich war mit einer anderen Mitarbeiterin befreundet.
Uns verband eine große Offenheit und ich hatte
sehr viel in diese Beziehung investiert. Durch die
Auseinandersetzung im Mitarbeiterstab zerbrach
unsere Freundschaft. Ich fühlte mich zutiefst verraten, verletzt und enttäuscht. Innerlich traf ich zu
diesem Zeitpunkt die Entscheidung, mich nie mehr
Menschen so zu öffnen, um nicht erneut verletzt zu
werden. In mir war ganz viel Wut und Enttäuschung
über diese Mitarbeiterin. Die Situation setzte mir sehr
zu und machte mich richtig krank. Ich erlitt einen
Hörsturz. Mir war im Grunde genommen klar: Wenn
du gesund werden willst, musst du dieser Person
vergeben. Für mich selbst konnte ich durchaus Vergebung in Anspruch nehmen. Aber umgekehrt war
das nicht so einfach und das erschwerte mir den
Umgang mit dieser Mitarbeiterin. „Gott, ich bitte dich
um ein Wunder“ war mein Gebet.
Was dann geschah, lässt sich nur schwer mit Worten beschreiben. Es hat mich im wahrsten Sinne des
Wortes umgehauen. Ich weiß nicht mehr, was er betete, aber ich erlebte eine ganz tiefe Ruhe im Geist
und war erfüllt von Frieden, Ruhe und Vergebung.
Ich empfand sogar eine unendliche Liebe für diese
Mitarbeiterin. Und ich war ungeheuer dankbar, diese mich quälende Last von einem Augenblick zum
anderen los zu sein. Ich erlebte innerliche Heilung.
Ich schrieb einen Brief und wir konnten im darauf
folgenden Gespräch uns gegenseitig vergeben.
Ich weiß, dass dies ein einmaliges und besonderes
Erlebnis gewesen ist. In anderen Situationen erlebe
ich Vergebung immer wieder als einen Prozess, der
Zeit erfordert. Gott hat in dieser speziellen Krise meine große Not gesehen und mir auf eine sonst nicht
so übliche Weise geholfen. Er hat es auch geschafft,
meine Entscheidung, mich niemandem mehr zu öffnen, aufzubrechen. Ich öffne mich wieder anderen
Menschen, auch auf die Gefahr hin, wieder verletzt
zu werden. Aber die vielen positiven Erfahrungen,
die ich mit Offenheit gemacht habe, sind es mir
wert.
Porträts: Gudrun Schriever
17
Impuls
AN DACHT
GE
Vergebung
im Alltag
„Tschuldigung …“, sagt der Herr hinter mir. Ich stehe im
Supermarkt vor dem Kühlregal mit vierzehn verschiedenen
Schinkensorten und kann mich nicht entscheiden. Der Herr
weiß, was er will und möchte wegen meiner Unentschiedenheit nicht zu lange warten müssen. Ich sage: „Bitteschön“ und mache ein paar Schritte zur Seite. „Danke“,
sagt er und greift zu.
So einfach ist Vergebung im Alltag, oder… ? Ich brauchte
ihm nicht wirklich zu vergeben. Vielleicht hätte sogar ich
mich entschuldigen sollen, weil ich ihm da im Weg stand. Anders verhielt es sich Tags zuvor. Als auf der Autobahn direkt
vor mir jemand plötzlich von der rechten Fahrspur auf meine
wechselte. Ich musste kräftig bremsen, aber Gott sei Dank
war nichts passiert. „Der blöde Kerl sollte noch mal ein
paar Fahrstunden nehmen“, dachte ich. Habe ich Gott da
für Bewahrung gedankt? Und habe ich dem Mann verziehen? – Ich glaube nicht. Schrecken und Ärger beherrschten
mich. Sie verhinderten, dass ich überhaupt daran gedacht
habe, zu danken und ihm zu vergeben.
Trotzdem bete ich immer wieder die Zeile aus dem Vaterunser: „Und vergib mir meine Sünden; denn auch ich vergebe
allen, die an mir schuldig werden.“ Ich, ich? Vergebe ich in meinem Alltag? Im Supermarkt, aber auch im Verkehr ist das relativ einfach. Wenn ich mal einen kleinen Fahrfehler mache, und ich erkenne ihn, dann mache
ich mit der Hand eine Geste in Richtung des Opfers und ich sehe, wie er sie akzeptiert oder nicht. Und auch
umgekehrt, nicht dieser Kerl von gestern natürlich, denn er hatte ja keine Ahnung von seiner Dummheit. Aber
dem anderen Autofahrer, der sich offensichtlich entschuldigt, dem kann ich vergeben.
Wie sieht es aber aus mit dem Nachbarn, der uns schon seit Jahren terrorisiert und versucht, uns das Leben zu
vermiesen? Das ist auch mein Alltag. Tag für Tag werde ich mit ihm konfrontiert. Ich habe gebetet, ich habe
ihn gesegnet, ich habe ihm verziehen. Kam das wirklich aus meinem Herzen oder waren es nur Floskeln, die
einem als Christ leicht über die Lippen gehen? Gott weiß das. Doch nichts hat sich geändert, weil … Ich ihn
nicht von ganzem Herzen gesegnet habe? Ihm nicht wirklich vergeben habe? Gott weiß das.
Es lohnt sich, vergeben zu wollen. Es ist wunderbar zu erleben, wie ein Mensch befreit wird, wenn er sich entschlossen hat, vergeben zu wollen und den Schritt bewusst und vom Geist geführt gemacht hat.
Das wünsche ich dir: Befreiung durch Vergebung, jeden Tag neu, in deinem Alltag.
Gebet
Gott, himmlischer Vater, du willst, dass wir vergeben. Und wir dürfen wissen, dass wir aus deiner Gnade der
Vergebung leben. Lehre du uns durch deinen Sohn Jesus Christus und durch deinen Heiligen Geist, wie wir
vergeben können. Schenke uns die Kraft, diesen wichtigen Schritt zu machen, damit unsere Worte der Vergebung keine leeren Worte sind.
Bert van Wageningen
Willkommen beim
After-Work-Gebet
Neue Gruppe für Berufstätige: Arbeiten auf biblischer Grundlage
Für viele ist der Beruf ein prägendes Element in ihrem Leben. Ständig müssen Entscheidungen getroffen, Abschlüsse verhandelt und Kunden gewonnen
werden. Wie gut ist es da, wenn man Schönes wie
Belastendes aus dem Büro oder der Firma mit anderen Christen teilen kann.
Das sagte sich auch Hans-Peter Arnold, von Beruf
Wirtschaftsprüfer, und initiierte in Zusammenarbeit
mit dem Verband „Christen in der Wirtschaft“ die
Gruppe „ArBi – Arbeiten auf biblischer Grundlage“.
Im Interview haben wir ihn zu diesem neuen Angebot befragt:
Hans-Peter, welches Anliegen steht hinter „Arbeiten
auf biblischer Grundlage“?
In unserem Leben geraten wir immer wieder vor
Probleme und Krisen – besonders in unseren Berufen. Nirgendwo sonst sind wir so starken Einflüssen
ausgesetzt, die uns geradezu zu zwingen scheinen,
uns nicht so zu verhalten, wie wir es nach Gottes
Wort und Willen eigentlich wollen. „Arbeiten auf
biblischer Grundlage“ bietet genau an dem Punkt
eine Hilfe: gemeinsam mit anderen berufstätigen
Christen über Einflüsse, Sachzwänge und Herausforderungen zu beten und durch das lebendige Wort
Gottes Wegweisungen für unsere Berufe abzuleiten.
19
ArBi
Wie darf man sich solch ein Treffen konkret vorstellen?
Gott wünscht sich, dass wir unser Leben im Kontakt
mit ihm führen. Und den möchten wir suchen. Da
kenne ich keine bessere Option als das Gebet. Also
beten wir zuerst. Anschließend öffnen wir uns für das,
was Gott uns sagen möchte. Außerdem bieten wir
an, durch Trainingsmaterial vom Verband „Christen
in der Wirtschaft“ die Bibeltexte kennen zu lernen,
die in den Berufsalltag gehören. Durch Gebet erwarten wir Veränderungen für unser berufliches Leben, durch Training eine Reifung zum Dienst. Und
diese Erwartung wird nicht enttäuscht: Wir haben
in der kurzen Zeit unseres Bestehens schon mehrere
sehr ermutigende Veränderungen erlebt.
Was genau verändert sich, wenn auf Grundlage der
Bibel gearbeitet wird?
Gott hat jeden von uns zum Verwalter seiner guten
Gaben gemacht. Wir verwalten das, was er uns anvertraut hat, aber wir besitzen die Ergebnisse nicht.
Somit ist auch ein Erfolg oder Misserfolg, der im Job
angeblich allein zählt, nicht mein, sondern sein Eigentum. Das führt eine völlig andere Perspektive zu
Tage – vor allem, wenn es mal nicht so gut läuft:
Ich darf in solchen Momenten Gott von meinem
Scheitern berichten und spürbar seine Hilfe erfahren. Solche Perspektiven zu haben, üben wir ein. Sie
beruhigen und machen dankbar!
Wie bist du darauf gekommen, dieses Angebot ins
Leben zu rufen?
Ich fand für mich im Rahmen der Berufungsanalyse heraus, dass ich einen besonderen Dienst für
Berufstätige (mit)begründen sollte. Zwei andere Teilnehmer bestärkten mich darin. Als ich Pastor Martin
Scharnowski von der Idee erzählte, fanden wir heraus, dass Treffpunkt Leben ein fruchtbarer Boden
für solch ein Angebot sein könnte. Diesen Boden
hat unter anderem die Predigtreihe „Mein ganzes
Leben Gott zur Ehre“ bereitet, die uns im Jahr 2008
bewegt hat.
Wie kommt es zu der Zusammenarbeit mit „Christen in
der Wirtschaft“ und was zeichnet diesen Verband aus?
„CiW – Christen in der Wirtschaft“ ist ein seit 1902
bestehender christlicher Wirtschaftsverband (frü-
her VCK – Verband Christlicher Kaufleute) mit etwa
1.200 Mitgliedern, der sich als Brücke zwischen der
Welt des Glaubens und der Welt der Wirtschaft versteht. Seit März 2008 bin ich dort im Vorstand aktiv.
Gemeinsam setzen wir uns dafür ein, Christen zu
stärken, damit der Glaube im Erwerbsleben nicht
untergeht, sondern etwas bewirkt. Das tun wir mit
Angeboten zur gegenseitigen Vernetzung, zur Fortbildung und zur partnerschaftlichen Beratung. Unser
christliches Wirtschaftsmagazin „Faktor C“ liegt übrigens im Foyer der Gemeinde zum Mitnehmen aus
– sofern es nicht gerade vergriffen ist.
Wo steht Ihr aktuell mit dem noch sehr jungen Angebot?
Wir treffen uns mit allen Interessierten regelmäßig im
14-tägigen Abstand freitags abends, wenn alle Arbeit ruht, um zu erleben, wie entlastend Gebet und
Gottes Wort für berufliche Fragen und Probleme
wirkt. Jeder, der beruflich engagiert ist, ist herzlich
eingeladen dazuzustoßen. Unsere nächsten Ziele
gehen dahin, Menschen in der Gemeinde das Gebet für den beruflichen Kontext anzubieten. Diese
Beter sind entsprechend geschult und kennen bereits das CiW – Trainingsmaterial. Darüber hinaus dokumentieren wir unsere Herangehensweise, sodass
dieser Dienst später auch über CiW anderen Gemeinden eine Hilfe sein kann.
INFO
ArBi - Arbeiten auf
Biblischer Grundlage
Der Kreis „Arbeiten auf biblischer Grundlage“ ist ein
Projekt der Treffpunkt Leben-Gemeinde in Zusammenarbeit mit dem Wirtschaftsverband „Christen in der
Wirtschaft“. Ziel ist es, den Berufstätigen in Kirchen und
Gemeinden ein besonderes Forum des Gebets und
Austauschs zu bieten. Die Gruppe trifft sich 14-tägig
freitagsabends im Mini-Plenum.
Termine: 14-tägig, freitags (ungerade Wochen), 19.30 Uhr
Für: berufstätige Christen
Infos: Hans-Peter Arnold, Tel. 02104 936142
E-Mail: [email protected]
Quatschen
Kaffee trinken
Sorgen teilen
Das Café 60+ ist für Senioren eine feste Größe und steht vor neuen
Herausforderungen.
Unsere Gemeinde ist heute eine gute Mischung von
sehr jung bis sehr alt, wie in einer normalen Familie. Es
gibt zahlreiche Angebote für Jung und Alt. Doch das
war nicht immer so. Als ich vor 25 Jahren zur damaligen
„Kellerkirche“, wie unsere Gemeinde früher genannt
wurde, kam, war es erst einmal wichtig, für die anfänglichen vier bis sechs Kinder schöne Stunden zu gestalten. Die eine Seniorin, die wir damals hatten, wurde von
der Gemeinde liebevoll begleitet und betreut. „Seniorenarbeit“ war also aufgrund des jungen Durchschnittsalters und der ebenfalls noch jungen Gemeinde ein
Fremdwort. Im Laufe der Jahre hat sich das natürlich
geändert: Wir sind erwachsen und älter geworden.
Heute ist Seniorenarbeit in Form des 60+Cafés ein fester
Bestandteil unseres Gemeindelebens. Sie entstand
gleich nach dem Umzug der Gemeinde nach Unterfeldhaus. Jeden letzten Freitag im Monat trifft sich die
Generation 60+ zum Austausch. Dabei wird nicht nur
Kaffee getrunken. Neben selbst gebackenem Kuchen
und belegten Brötchen kommen auch interessante
Themen auf den Tisch. Regelmäßig lädt die Gruppe
dazu Referenten ein. Oder aber es wird in Waldeck
Spargel geschlemmt, auf dem Rheinturm Kaffee getrunken, im Hildener Wald bei den „Zwölf Aposteln“ Eis
gegessen und vieles mehr. Viele schätzen das Treffen
gerade wegen der intensiven Zeit und Begegnung miteinander. Es ist ein Ort, wo ältere Menschen ihren Platz
haben, in einer Gemeinde, in der junge Familien und
21
Café 60+
junge Leute in jeder Hinsicht viel Raum brauchen. Doch
wo etwas keimt, wächst und gedeiht, muss auch über
Neues nachgedacht werden. So entstehen allmählich Bedürfnisse, die weit über das monatliche Treffen
hinausgehen: Was kann man tun, um der im Alter zunehmenden Einsamkeit zu begegnen? Wen könnte
man fragen, wenn mal Hilfe im Haushalt oder eine
Fahrt zum Arzt gebraucht wird? Und wie können gehbehinderte ältere Menschen trotz ihrer Einschränkung
an den 60+Treffen teilnehmen? Für unsere Senioren ist
die Gemeinschaft des Cafés 60+ da die erste Adresse.
Immer schon war es das Ziel des Cafés 60+ füreinander
da zu sein, zu sehen, wie es dem Anderen geht und zu
hören, ob Hilfe gebraucht wird. Und das wird auch in
Zukunft so sein. Aber wir spüren, dass wir uns nun mehr
und mehr Dingen stellen müssen, die bis jetzt noch nicht
dran waren, über die aber nun nachgedacht werden
muss. So wie unsere Seniorenarbeit damals aus Bedürfnissen heraus gewachsen ist, muss nun wiederum
Neues entstehen und wachsen – als Teil einer Familie,
die das Leben von Jung und Alt miteinander teilt.
Ans van Wageningen
Magdalene Krick
Was gefällt dir beim Café 60+?
Dass es nie langweilig ist. Das gesellige Zusammensein wird immer geschmückt mit Spielen oder einem
interessanten Vortrag. Oder wir fahren mal weg.
Hast du für die Ausflüge noch Wünsche?
Ich habe gedacht, dass wir vielleicht einmal nach
Wetzlar zum Evangeliums Rundfunk (ERF) fahren
könnten. Sie empfangen gerne Besucher und zeigen, was sie alles machen.
Was ist für unsere Gemeinde wichtig beim Café 60+?
Schon zwei Mal haben die Jugendlichen der Gemeinde mit uns gefeiert und ein Teil des Lobpreisteams hat bei uns gesungen. Das ist gut, denn wir
kennen uns gegenseitig leider zu wenig. Wir unterstützen auch Rudi Walter bei seiner Arbeit in Cheb,
indem wir Spenden für ihn sammeln.
Fehlt etwas?
Durch das steigende Alter der Besucher wird dieMobilität minder. In absehbarer Zeit schaffen viele
es nicht mehr, aus eigener Kraft zu kommen. Deshalb wäre das Einrichten eines Fahrdiensts sehr wünschenswert.
Babs und Friedhelm Barthold
Was ist Euch wichtig beim Café 60+?
Wir lieben das gesellige Zusammensein, die Zusammengehörigkeit. Es muss nicht immer auf „hohem
geistlichem Niveau“ sein, wenn etwas im Rahmen
einer Kirchengemeinde gemacht wird. Für unsere
geistliche Nahrung wird anderswo gesorgt.
Also, einfach nur zusammensitzen und klönen?
Nicht nur das. Es ist z. B. auch schön, dass wir Lieder
unserer Wahl singen, und dass wir über unsere Wehwehchen sprechen dürfen.
Hört sich fast an wie die „Klagelieder“.
Nur fast, denn indem man darüber spricht, kann man
auch Hilfe bekommen. Wir haben auch außerhalb
60+ Kontakt untereinander und helfen einander.
Was erwartet Ihr für die Zukunft?
Beim Älterwerden ändern sich die Bedürfnisse. Wir
werden mehr und mehr auf Hilfe angewiesen sein.
Und das werden wir nicht mehr untereinander regeln können. Deshalb wird irgendwann auf Dienste
der Gemeinde zurückgegriffen werden müssen.
INFO
Café 60 +
Das „Café 60+“ ist ein Treffen für „reifere“ Mitglieder,
Freunde und Bekannte der Gemeinde. Jeden letzten
Freitag im Monat sitzen Senioren beisammen, um sich
in lockerer, entspannter Atmosphäre auszutauschen,
Kaffee und Tee zu trinken, Kuchen und Plätzchen zu
essen und um einen Vortrag über ein aktuelles Thema
zu hören. Im Vordergrund steht die Gemeinschaft
miteinander.
Termine: letzter Freitag im Monat, 15.30 bis 17.30 Uhr
Für: Senioren
Infos: Annette Becker, [email protected]
und Ans von Wageningen, Tel. 02104 935858,
[email protected]
BAGGERN
SCHMETTERN
PRITSCHEN
Mit gleich zwei Teams trat die volleyballbegeisterte
Jugend beim GJW-Turnier an
Mit viel Einsatz, Sprungkraft und Fingerspitzengefühl
wurde auf den Tag hingearbeitet. Am 20. März war
es dann soweit: das Gemeindejugendwerk (GJW)
lud die Volleyballmannschaften aus den Gemeinden des Rheinlands zum Turnier nach Wuppertal und wir waren mit am Start!
Sonntags zum Training
Mit gleich zwei Mannchaften durften wir als Treffpunkt Leben-Gemeinde dabei sein. Über mehrere
Monate hatten sich die Jugendlichen gemeinsam
mit ein paar Erwachsenen auf das große Turnier
vorbereitet. Insgesamt trafen sich fürs Baggern,
Pritschen und Schmettern bis zu 15 Volleyballbegeisterte regelmäßig sonntagnachmittags in der
Sporthalle der Erkrather Grundschule Falkenstraße
- unter Anleitung von Marcel Rauh, der auch beim
CVJM-Ratingen Volleyballmannschaften trainiert.
Volleyballfieber
Mit einen Ausschlag für das Volleyballfieber in der
Jugend gab die Freizeit im Sommer 2008. Als klar
war, dass während der Tage in NL-Nieuwvliet ein
Beachvolleyballturnier am Strand stattfinden sollte,
übten bereits die ersten das Hechtbaggern und
den Ball „cross“ zu schlagen. Der Einsatz sollte sich
lohnen: Platz 3 - ging an unser bestes Team. Doch
am schönsten war der gemeinsame Spaß: einfach
Teil eines Teams zu sein. Sein Möglichstes zu geben.
Und sich über jeden noch so spektakulär erkämpften
Punkt zu freuen. - Diese Begeisterung hielt an. So
schlugen wir denn auch nach den Sommerferien
weiter kräftig auf - am U-See und in Ratingen.
Respektabler Auftritt
Unsere Chancen für das GJW-Turnier standen also
nicht schlecht. Und so waren wir erfolgreich: Nur
knapp verpasste „Erkrath I“ nach der Gruppenphase den Einzug in das Halbfinale. Am Ende landeten
unsere beiden Teams von insgesamt zwölf angetretenen Mannschaften auf den Plätzen 5 und 10.
Trotzdem waren wir im Finale dabei - mit den Schiris.
Marcel Rauh und Marco Lotter pfiffen die Partie zwischen der EFG Neuschäferhöhe und der EFG Düsseldorf, in der sich die Wermelskirchener durchsetzen
konnten.
Immer wieder sonntags?
Zufrieden mit dem Tag und der erbrachten Leistung
ging es nach Hause... und mit dabei ist sie immer
noch: Ungebrochen! Diese Begeisterung fürs Baggern, Pritschen, Schmettern. So jagt Marcel nur 48
Stunden später eine Einladung zum Volleyballturnier in Breckerfeld durch unseren Jugend-E-MailVerteiler. Stichwort: „Nach dem Turnier ist vor dem
Turnier“
Stefan Rüth
23
Gemeindebau in
Mission
JAPAN
Familie Berns fiebert dem neuen Gemeindezentrum entgegen
Famile Berns hat schon Einiges mit Gott erlebt. Begonnen hat ihr Abenteuer 1981 mit dem Abschied
aus der Treffpunkt Leben-Gemeinde und der Ausreise aus Deutschland. Nach diversen Sprachstudien und Missionarsvertretungen in verschiedenen
Gemeinden begannen sie sieben Jahre später eine
selbstständige Gemeindegründungsarbeit in Okazaki. 1996 bauten sie dort ein neues Gemeindezentrum, das sie drei Jahre später an einen japanischen
Pastor übergaben, um neuen Berufungen zu folgen.
Diese führten die Familie nach Inazawa zu einer kleinen bestehenden Gemeinde.
Bauhelfer gesucht
Das Bauen scheint den Berns zu liegen, denn auch
in Inazawa legten sie Hand an und begannen 2009
mit dem Bau eines eigenen und neuen Gemeindezentrums, begleitet von vielen Schwierigkeiten
und Wundern. Der Bauplan wurde etliche Male
genauestens durchstudiert, durchgerechnet und
abgestimmt. Im April wurde der Bau dann endlich
genehmigt und die Arbeiten konnten beginnen.
Besonders wegen der vielen fehlenden Bauhelfer
wurde viel gebetet. Doch Gott erhörte das Gebet.
Sogar sechs Helfer aus Deutschland unterstützten
die Gemeinde bei ihrem Projekt.
Heiligabend in den neuen Räumen
Am Heiligabend konnte die Gemeinde bereits zahlreiche Menschen in den neuen Räumen begrüßen.
So viele, dass selbst die neu gekauften Stühle dafür
nicht reichten. Sogar der Chef der Baufirma kam mit
seiner ganzen Familie.
Viele hatten mitgeholfen, Nachtschichten eingelegt, dass die Gemeinde dieses Fest miteinander feiern konnte. So fanden denn auch seit dem Kerzenlicht-Gottesdienst alle Gemeinde-Veranstaltungen
in den neuen Räumen statt, was mitunter mit erheblichem Stress verbunden war, da die Baustelle
noch nicht ganz fertig war. Der Gemeindebau ging
auch an dem Schreiner nicht spurlos vorbei. Nach
getaner Arbeit an dem Gebäude nimmt er nun an
einem Glaubensgrundkurs teil, der sonntags morgens vor dem Gottesdienst ab 9 Uhr stattfindet.
Einweihungsfeier im April
Rund um die Gebäudeabnahme gab es noch viel
zu tun. Doch auch dies wurde geschafft. Die Einweihungsfeier ist nun für den 18. April geplant.
In das alte Gemeindehaus ist inzwischen Familie
Larsen eingezogen. Er ist Amerikaner, sie Japanerin.
Das Paar möchte durch evangelistische Englischklassen die Gemeindeaufbauarbeit unterstützen.
Für Familie Berns sind sie eine wertvolle Unterstützung
und eine ganz große Gebetserhörung. Denn es bedeutet, dass die Gemeinde nach ihrem Umzug nun
nicht einfach von ihrem alten Standort verschwindet. Selbst das rote Neon-Kreuz vor dem Bahnhof
kann bleiben!
Sarah Lorenz
INFO
Familie Berns
Familie Berns lebt seit über 26 Jahren in Japan, in
Inazawa, der Hauptstadt der Provinz Owari. Dort engagieren sich Reinhard (54), Ulrike (53), Johannes (19)
und Lukas (16) als Missionarsfamilie in Zusammenarbeit
mit der Allianzmission. Sie ist die Außenmission der Freien evangelischen Gemeinden (FeG) und ist in vielen
Ländern zu finden. Die Arbeit in Japan begann vor
mehr als 50 Jahren. Heute leben etwa 25 Missionare in
dem Land der aufgehenden Sonne.
Weitere Informationen über Familie Berns sowie Fotos
und aktuelle Newsletter sind zu finden auf der Internetseite www.treffpunkt-leben. com (Wir über uns/ Unsere
Missionare/ Japan).
Ruhrgebiet
Von den Anden ins
Nach dem FSJ in Ecuador zieht es
Benjamin Kleine Vennekate nach Witten.
Ich wollte gerne auf diesem Wege noch kurz etwas von mir hören lassen. Wer mich noch nicht kennt: Vor meinem
Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) 2008/2009 war ich drei Jahre lang Teil der Jugend in der Gemeinde.
Seit Ende Juli 2009 lebe ich nun wieder in Deutschland. Über zehn Monate wohnte ich in der ecuadorianischen
Stadt Ibarra, zusammen mit sechs anderen Deutschen. Als „Impact-Team“ haben wir die Arbeit der Liebenzeller
Mission im Norden des Landes unterstützt. Sicherlich ist der eine oder andere von euch auf meine Rundbriefe oder
die Einträge auf meinem Informationsblog im Internet gestoßen. Wenn ich jetzt nach einem halben Jahr an meine
Zeit in Südamerika zurückdenke, dann kommen Erinnerungen an die unterschiedlichsten Situationen auf: die Besuche in den Indianerdörfern, in denen ich amerikanischen Ärzten beim Ziehen etlicher Zähne behilflich war; beim
Bau eines neuen Stockwerkes auf dem Gemeindezentrum, beim Leiten eines Kinderchors, der nicht immer alle
Töne so traf, wie man sich das vorstellte, es aber immerhin zu einem Weihnachtskonzert brachte … Ich traf Menschen, wie sie unterschiedlicher nicht sein konnten: arm, reich, schwarz, weiß, weltoffen, isoliert … Sie alle verband
aber eine bemerkenswerte Freundlichkeit und Herzlichkeit.
Ich reiste in einem Land umher, das alles zu bieten hat: Urwald, Berge, Strand und Vulkane, Meer, Palmen, Lamas,
Schlangen, Meerschweinchen. Als Team haben wir 4.000-er Berge erklommen, quetschten uns zu acht in einen
alten VW-Käfer, haben gemeinsam gearbeitet, sind mit dem Bus durch das ganze Land gereist, haben in einem
Gottesdienst vor Hunderten von Jugendlichen Lobpreis gemacht, wir haben gemeinsam gebetet – Gott erlebt,
durch ihn Herzen verändert, erlebten Veränderung. Für mich liegt nun diese sehr herausfordernde Zeit hinter mir,
in der ich viel lernen durfte, auch wenn nicht immer alles einfach
war. Letztlich gebraucht es Gott zu seiner Ehre. Nun lebe ich in
Witten und mache ein Jahrespraktikum beim Bundes-Verlag und
unterstütze die Redaktionen der Zeitschriften „dran“ und „LebensLauf“. Auf diesem Wege möchte ich mich offiziell im Nachhinein
bei der Treffpunkt-Leben Gemeinde für alle Unterstützung während
meines Einsatzes bedanken – finanziell, wie im Gebet! Da ich jetzt
in Witten wohne, wird man mich nicht mehr regelmäßig in Erkrath
antreffen. Trotzdem bin ich weiter gespannt, was Gott mit der Gemeinde noch alles vorhat!
Benjamin Kleine Vennekate
Mit Fotos im Kampf
gegen ARMUT
Jardena Doull und ihr
Einsatz bei „Jugend
mit einer Mission“.
Seit über einem Jahr wohne ich nun schon in Herrnhut. Hier,
bei „Jugend mit einer Mission“ (JMEM), habe ich im Herbst
2008 an einer Jüngerschaftsschule teilgenommen und bin im
darauffolgenden Sommer als Mitarbeiterin zurückgekehrt. Ich lebe und arbeite in der Gemeinschaft mit den anderen Mitarbeitern, die wie die Studenten von überall her kommen. So lerne ich Einiges über andere Kulturen. Aber
es wird auch praktisch: Dadurch dass ich selber durch die Welt reise, sehe und lerne ich viel über andere Länder
und ihre Sitten. Vergangenes Frühjahr war ich zum Beispiel im Rahmen meiner Jüngerschaftsschule für ca. zwei Monate in Nepal und für zwei Wochen in Indien. Seit zwei Jahren gibt es in Herrnhut einen Dienstbereich Kunst, dem
ich beigetreten bin. Dieser Dienst nennt sich „Pick a Pocket“. Dahinter steckt eine Gruppe von Freunden, die sich
mittels der Kunst und künstlerischen Projekten gegen die extreme Armut in der Welt einsetzt. Ich selber gebrauche
dafür meine Foto-Kamera, denn ich glaube, dass ich durch meine Bilder die Menschen berühren, ansprechen und
auf das Elend in unserer Welt aufmerksam machen kann.
Zur Zeit arbeiten wir mir „Pick a Pocket“ an einem Buch, in dem wir Geschichten und Bilder, die wir während unserer
Einsätze gesammelt haben, veröffentlichen möchten. Wir hoffen, bald mit dem Druck beginnen zu können, doch
uns fehlt leider noch das nötige Kleingeld dafür. Denn all unsere Projekte, im In- wie im Ausland, werden durch
Spenden finanziert. Selbst unseren Lebensunterhalt beziehen wir durch Spenden. Und da darf ich jeden Tag neu
erleben und staunen, wie gut es Gott mit mir meint. Er versorgt mich mit täglichem Brot und allem, was ich brauche. So lerne ich, wie man lebt, wenn man hundertprozentig abhängig ist von Gott. Momentan bin ich in einer
Jüngerschaftsschule mit dem Schwerpunkt „Foto und Lobpreis“ involviert. Das heißt, ich bringe den Studenten
bei, wie man sich im Fotolabor verhält, wie man Filme entwickelt etc. Aber auch im Geistlichen helfe ich, dass sie
in der Beziehung zu Gott wachsen, ihn besser kennen lernen und ihm näher kommen. Im März werden wir einen
sogenannten „Mini-Einsatz“ für 1 Woche nach Budapest machen und Ende April den großen Einsatz, der für zweieinhalb Monate ins Ausland geht. Ich werde voraussichtlich wieder nach Nepal und Indien gehen und mit einer
anderen Mitarbeiterin ein kleines Team von Studenten leiten.
Jardena Doull
Mehr über das Projekt „Pick a pocket“ ist zu erfahren unter:
http://www.kickstarter.com/projects/1951019426/pick-a-pocket-a-collective-of-artists-fighting-ex
Termine
Nicht kochen und spülen!
Sondern Anhalten,
Innehalten und Aufatmen!
Die Agape-Frauen
sind wieder on Tour!
17. April
MÄNNERSACHE
Zum dritten Mal findet die Freizeit der AgapeFrauen statt: ein ganzes Wochenende – vom 28.
bis 30. Mai 2010 – werden wir im Haus Patmos bei
Siegen verbringen. Jede Frau, die schon einmal
mitgefahren ist, weiß, dass im Vordergrund die Begegnung mit anderen Frauen steht. Rauskommen
aus dem Alltag, Zeit für sich selbst finden, für Gebet
und gute Gespräche.
19.30 Uhr
Das Agape-Leitungsteam arbeitet derzeit schon
an einem tollen Programm mit geistlichem Input
und u. a. einem Spieleabend (wer 2009 in Much
dabei war, weiß, wie viel Spaß wir dabei hatten!).
Das „Jahr der Stille“ wird auch Thema sein: als
Ehefrauen, Mütter und Berufstätige sind wir im
Dauereinsatz für Familie, Haushalt und Beruf. An
dem Wochenende wollen wir uns ausgiebig Zeit
nehmen, ruhig zu werden, den Alltag außen vor zu
lassen und bewusst die Stille zu suchen, um sich auf
das eigene Innere zu konzentrieren und mit Gott
wieder ins Gespräch zu kommen. Vielleicht bei
einem langen Spaziergang durch die Natur, unsere
Unterkunft verfügt aber auch über eine Kapelle
und einen Raum der Stille. Dazwischen wird es viel
freie Zeit geben für eigene Aktivitäten: Klönen,
Wandern, Lesen, Sport, Wellness …
Wellness? Ja! Das Haus Patmos hat neu einen tollen
Wellness-Bereich eingerichtet mit Sauna, Whirlpool
und Anwendungen, die gegen einen Aufpreis
genutzt bzw. gebucht werden können. Es gibt
auch eine eigene Sporthalle. Also, Sportzeug und
Saunahandtuch nicht vergessen!
Termin: 28. – 30. Mai 2010
Die An- und Abfahrt erfolgt in Fahrgemeinschaften
(Abfahrt am Freitag Nachmittag, ca. 1,5 Stunden je
Fahrt) EZ 108,80 Euro/Person, DZ 90,80 Euro/Person,
Vollpension. Jede Frau ist herzlich eingeladen!
Ansprechpartnerin für Fragen und Anmeldung:
Vinolia Zotchi, Tel. 02104 1397992
9.30 Uhr - Frühstückstreffen für Männer
18. April / 16. Mai
STILLEGOTTESDIENST
23. April
EAT UND MEET
19.30 Uhr
27. April / 25. Mai
AGAPE-FRAUENTREFF
19.30 Uhr
30. April / 28. Mai
60+ CAFÉ
15 Uhr Kaffee,
Vorträge und mehr für Senioren
2. Mai
MEET HEAVEN
19 Uhr
2. Mai
LIVING ROOMS
16.30 Uhr - der besondere Sonntag für Jugendliche
25. Mai
TREFFPUNKT LEBEN - INTERN
19 Uhr - Infoabend für Gemeindeinteressierte
(Anmeldung erforderlich!)
Ausführliche und aktuelle Informationen zu allen
Terminen, Gottesdiensten, Hauskreisgruppen und
Veranstaltungen der Gemeinde finden Sie im
Internet: www.treffpunkt-leben.com
27
Mitglieder
Neue
Familie
Remhof
Köpfe
Timo und Gardis
Plutschinski
Seit wir im Sommer 1996 geheiratet
haben, begleitet uns der Vers aus
Psalm 86, 11: „Weise uns Herr deinen
Weg, wir wollen in deiner Wahrheit
wandeln.“ Dieser Weg hat uns jetzt
schon über verschiedene Stationen
geführt. Kennengelernt haben wir
uns in Ludwigshafen, wo Ulrike aufgewachsen ist. Wir sind dort beide
in die Baptisten-Gemeinde gegangen und haben Jungschararbeit
und Musik gemacht. Ulrike hat als
Erzieherin im Kindergarten gearbeitet. Nach unserer Hochzeit haben
wir während Tilos Studium im Raum
Karlsruhe gewohnt. 1999 wurde Paul
geboren. Danach sind wir in die
Nähe von Heilbronn gezogen, wo
Tilo seine erste Arbeitsstelle als Entwicklungsingenieur gefunden hat.
2001 wurde dort Jannis geboren.
In der Baptisten-Gemeinde Gemmingen hatten wir ein herzliches
Zuhause gefunden. Lorena kam im
Frühjahr 2003 auf die Welt, Micha
wurde 2005 geboren. Im Sommer
2007 kam dann ein Angebot von
3M in Neuss mit einer interessanten
Stelle im gleichen Fachgebiet.
Nach längerem Prüfen wurde immer klarer, dass unser Weg in diese
Richtung weitergeht. Ende 2008 haben wir dann ein Haus in Hilden gefunden und sind Anfang 2009 von
Richen/Sinsheim weggezogen. Vor
allem für Ulrike und die Kinder war
der Abschied schwer, da über die
Jahre viele gute Beziehungen im
Ort und in der Gemeinde entstanden waren. Für uns war klar, dass
wir wieder zu einer Freikirche gehören und dort mitarbeiten möchten.
Jetzt sind wir seit einem Jahr dabei
und bringen uns im Spielkreis, in der
Musik und im Hauskreis ein.
Wir heißen Gardis und Timo Plutschinski und sind seit Anfang 2009
in der Treffpunkt Leben-Gemeinde.
Gardis ist Lehrerin an einer Gesamtschule in Düsseldorf und unterrichtet Jugendliche in Englisch
und Deutsch. Timo ist Geschäftsführer bei „CiW - Christen in der
Wirtschaft“ und arbeitet dafür, dass
christliche Werte in Unternehmen
gelebt werden. Wir lieben Zeit mit
Freunden, Sport und Musik – und
Großstädte. Im Januar 2009 sind wir
von Berlin nach Düsseldorf gezogen
und waren auf der Suche nach einer authentischen, herzlichen und
lebendigen Gemeinde. Da wurden
wir zum Gottesdienst von Treffpunkt
Leben eingeladen. Das hat uns auf
Anhieb gefallen und die Entscheidung war schnell klar, verbindlich
dazuzugehören. Ganz oder gar
nicht. Deshalb sind wir Mitglieder
geworden.
Durch unsere Familien sind wir
beide freikirchlich geprägt, von
Sonntagschule über Jungschar,
Teenkreis und Jugend bis hin zur eigenen Taufe. Unsere Eltern waren
uns Vorbilder und wir sind dabei geblieben. Finden kann man Gardis
in der Gemeinde am grünen InfoStand und in einem Düsseldorfer
Hauskreis. Timo frühstückt gern bei
„Männersache“, ferner sind Lehren und Predigen Leidenschaften,
die im Laufe der Zeit von ihm in der
Gemeinde eingesetzt werden. Wir
wünschen uns, dass wir in dieser
Gemeinde ein geistliches Zuhause
und viele neue Freunde finden.
FAMILIE
RADA/RODE
Wir sind Jule Rada (30) und Matthias Rode (33) und leben in einer
glücklichen Ost-West-Ehe. Matthias
stammt aus Ostwestfalen, Jule aus
Sachsen. Kennengelernt haben wir
uns während des Studiums in Leipzig. Vor zwei Jahren sind wir dann
aus beruflichen Gründen ziemlich
spontan hierher umgezogen. Wir
erwarteten unser erstes Kind, neue
Arbeit, neue Nachbarn, neue Heimat … Das war ganz schön (und)
aufregend. Aber wir vertrauten darauf, dass eine Gemeinde uns gut
tun wird. Also haben wir uns auf die
Suche danach gemacht – und haben nach unserem ersten Gottesdienstbesuch gewusst: „Die Treffpunkt Leben-Gemeinde ist es!“ Die
Predigt und die Atmosphäre hatten
uns regelrecht gepackt. Wir haben
dann nach dem Gottesdienst das
Gebetsangebot in Anspruch genommen und waren berührt, wie
uns (bis dato) fremde Menschen
zuhörten und für uns beteten. Und
Gott hat uns erhört: Unser Start
hier als Mini-Familie mit Valentin (2)
war sehr sanft. Inzwischen ist unser
zweiter Sohn Friedemann geboren,
und wir sind dankbar darüber, dass
unsere Kinder die Möglichkeit haben, in einer solch lebendigen und
authentischen Gemeinde aufzuwachsen.
Seit wir auch noch einen wunderbaren Hauskreis gefunden haben,
fühlen wir uns zunehmend verwurzelt in der Gemeinde und wir freuen uns auf all das, was wir hier noch
gemeinsam erleben werden.
TREFFPUNKT
einer großen Familie
Entdecken.
Erleben.
Verändern.
Jeder Mensch braucht einen Ort der Geborgenheit und des Vertrauens, wo er sich angenommen, geliebt und akzeptiert weiß. Die Treffpunkt
Leben-Gemeinde möchte so ein Ort sein, an dem
Menschen sich zu Hause fühlen. Gemeinschaft ist
gefragt, aber auch das Angebot, sich näher und
intensiver mit Gott zu beschäftigen.
Für uns ist der Gottesdienst am Sonntag der
Höhepunkt der Woche: Es ist wie das Zusammenkommen einer großen Familie. An die 350 Personen
treffen sich jeden Sonntag um 11 Uhr in unserem
Gemeindezentrum. Für die Kinder im Alter von vier
bis zwölf Jahren beginnt parallel zum Gottesdienst
das „Abenteuerland“, ein betreutes Bühnen- und
Gruppenprogramm speziell für Kinder.
Jeder kommt auf seine Kosten, von ganz jung bis
ganz alt: Es gibt viel Musik, manchmal Theater,
anregende Predigten und die Möglichkeit, nach
dem Gottesdienst bei Kaffee oder Tee miteinander
ins Gespräch zu kommen.
Sie sind herzlich eingeladen,
sich selbst ein Bild zu machen!
Sonntags 11 Uhr Hauptgottesdienst
Treffpunkt-Leben
Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde
Heinrich-Hertz-Str. 25
40699 Erkrath-Unterfeldhaus
www.treffpunkt-leben.com
Gemeindebüro
Christine Kombüchen-Moog
Tel. 0211-22950640
[email protected]
Pastor
Martin Scharnowski
Tel. 0211-22950641
[email protected]
Pastor (Bereich: Kinder)
Timo Pickhardt
Tel. 0211-22950643
[email protected]
Teenie- und Jugendreferent
Marc Stosberg
Tel. 02104-200262
[email protected]
Jugendreferent
Stefan Rüth
Tel. 0211-229506445
[email protected]
ADC „Menschen für Menschen“
Kerstin Schmitt
Tel. 0211-229506448
[email protected]
Bankverbindungen: Spar- und
Kreditbank eG (SKB) Bad Homburg
Konto: 324302, BLZ: 50092100
Postbank Essen
Konto: 401939432, BLZ: 36010043
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