01_2010 | Kostenlose Ausgabe www.treffpunkt-leben.com Das Magazin der Treffpunkt Leben- Gemeinde Erkrath Projekt Mit Fotos im Kampf gegen Armut Mission Neues Gemeindehaus in Japan Christsein und Beruf Arbeiten auf biblischer Grundlage Vergebung Inneren Frieden und Heilung finden Inhalt Vergebung Gemeindeleben Mission Aktuelles „Zu vergeben ist gesund!“ Interview mit Ärtzin Daniela Busch 04 Der Weg der Vergebung Was mit uns vor und nach Vergebung passiert 08 Hintergrund Macht Vergebung wirklich gesünder? 12 Buchtipp „Das verzeih ich dir (nie)!“ 13 Persönlich Drei Menschen und ihre Erfahrungen mit Vergebung 14 Andacht Vergebung im Alltag 17 Neue Gemeindegruppe ArBi - Berufstätige beten für Veränderungen 18 Café 60+ Der Senirorentreff steht vor neuen Herausforderungen 20 Sport Jugend vom Volleyball begeistert 22 Japan Familie Berns freut sich auf den Einzug ins Gemeindehaus 23 Danksagung Benni Vennekate zieht es von den Anden ins Ruhrgebiet 24 Jardena Doull Mit der Kamera im Kampf gegen Armut 25 Termine 26 Neue Köpfe Gemeindemitglieder stellen sich vor 27 Herausgeber | Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde Erkrath, Treffpunkt Leben · Heinrich-Hertz-Straße 25 · 40699 Erkrath Tel. 0211-22950640 · www.treffpunkt-leben.com · Redaktion | Corinna Becker, Micha Korb, Sarah Lorenz, Stefan Rüth, Gudrun Schriever, Annika Tillmann, Bert van Wageningen · [email protected] echt. – das Magazin der Treffpunkt-Leben-Gemeinde Erkrath erscheint quartalsweise. Auflage 1.000 Stück Grafik | Aline Stücher, www.gebaeude7.de, Druck | Flyeralarm, Würzburg, Bildquellen: shutterstock, istockphoto, privat. Copyright | Nachdruck (auch auszugsweise) nur mit vorheriger schriftlicher Genehmigung der Redaktion | Nächste Ausgabe | Juni – August 2010 03 Editorial Die Sonne kommt durch! - Auch wenn ich mir immer noch nicht hundertprozentig sicher bin: Ich denke, wir haben den Winter hinter uns und so langsam müssen wir uns nicht mehr so warm anziehen; so langsam wird es Frühling, es wird heller, es wird wieder farbenfroher. Eben noch sagte meine Frau zu mir: „Ich freue mich auf unser erstes gemeinsames Glas Wein draußen auf der Terrasse!“ Die Freude teile ich gerne mit ihr. Dieser Vergleich mit dem Wetter fiel mir ein, als ich das Thema dieser echt.-Ausgabe las. Wenn Vergebung praktiziert wird, wenn Verletzungen heilen können, wenn Beziehungen wieder aufgenommen werden, dann kommt überall die Sonne durch, dann taut das Eis, dann bricht was Neues auf. Die Kälte, die so lange geherrscht hat zwischen zwei Menschen, weicht, und es wird einem wieder warm ums Herz. Das Dunkle und Bedrohliche verliert seine Schatten, wenn Licht hineinflutet durch geschenkte Vergebung. Vergebung ist immer ein Geschenk, es wird nicht verdient, man kann es auch nicht einfordern. Wo es gewährt wird, geht es nach vorne, beginnt etwas Neues – wo es verwehrt wird, bleibt alles stecken im Alten. Vergebung bedeutet: jemanden aus dem Gefängnis entlassen und plötzlich zu merken: der eigentliche Gefangene war ich! Es wäre toll, wenn diese Ausgabe unserer Gemeindezeitschrift dazu beitragen kann, dass die Sonne durch ihre wärmende Kraft kalte und vereiste Beziehungen wieder beginnt, zu lösen und aufzutauen. Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen der neuen echt.! Herzlichst, Ihr Pastor der Treffpunkt Leben-Gemeinde Verg 05 Interview ebung würde ich gerne verordnen! Zu vergeben ist gesund – das bestätigen wissenschaftliche Untersuchungen. Diese Studien zeigen, dass Vergeben den Blutdruck senkt, Rücken- und Kopfschmerzen entgegenwirkt, Schlaflosigkeit lindert und vieles mehr. Der Frage wie Vergebung funktioniert und was sich dabei in unserem Kopf abspielt, sind wir im Interview mit Daniela Busch, Fachärztin für Psychosomatik und Psychotherapie, nachgegangen. Daniela Busch, Fachärztin für Psychosomatik, über die Zusammenhänge beim Thema Vergebung: Sind Menschen, die Ärger, Wut und Groll mit sich rumtragen, in ihrer Gesundheit gefährdet? Definitiv! Wenn ein zwischenmenschlicher Konflikt einen Menschen belastet, kommt es zu innerer Anspannung. Dadurch werden vermehrt Stresshormone ausgeschüttet, der Blutdruck kann ansteigen oder es wird verstärkt Magensäure produziert – man wird regelrecht „sauer“! Es kann aber auch zu einer Schwächung des Immunsystems kommen, mit einer möglichen Erkältung als Folge. „Dem werde ich was Husten“, „Ich hab die Nase gestrichen voll“ oder „Ich hab so ’nen Hals“ sind nur einige Beispiele, wie sich unser innerer Ärger verbal ausdrückt. Heißt das, wer nicht vergibt wird krank? Nein, das ist ein bisschen zu „schubladig“. Man kann nicht sagen: Vergebung macht gesund, also macht nicht vergeben auf jeden Fall krank. Und doch – die Gefahr besteht. So wie Rauchen nicht unbedingt dazu führt, dass jeder Raucher an Lungenkrebs erkrankt, geht doch ein gewisses Risiko damit einher. Braucht man Vergebung oder geht es im Leben auch ohne? Die Psychotherapie und Psychologie beschäftigte sich da lange mit dem Thema der Abgrenzung. Man sollte lernen, vernünftige Grenzen zu setzen, dann habe man es geschafft! Zu vergeben, sich zu verzeihen oder miteinander zu versöhnen, war lange überhaupt kein Thema. Aber inzwischen beginnt da ein Prozess des Umdenkens. Vielleicht weil mehr und mehr Therapeuten bewusst wird, dass sie an Grenzen stoßen. Grenzen, die von den Patienten allein durch Abgrenzung oder durch Selbstverwirklichung nicht durchbrochen werden können. Beispielsweise in Beziehungen, Partnerschaften, familiären Konflikten oder Freundschaften, wo man durch pures Abgrenzen oder durch Selbstverwirklichung einfach nur scheitert. Eine sehr versierte Professorin aus der Schweiz, Verena Kast, hat ein Buch dazu geschrieben („Wenn wir uns versöhnen“, Kreuz), in dem sie stark für Vergebung und für die Auseinandersetzung mit dem Thema Verzeihen und Versöhnen im Rahmen der Therapie plädiert. Nicht aus moralischen Gründen, wie sie betont, sondern um einer Vereinsamung entgegen zu wirken. Denn wenn man nicht vergibt, geht man auf Abstand, das wiederum führt zu Einsamkeit, die krank machen kann. Zwar ist es möglich, vor Menschen davonzulaufen, vor dem eigenen Leben funktioniert das allerdings nicht. Es trägt ja auch schwierige Situationen an einen heran: Schicksalsschläge, Krankheit, etc. – Was dann? Wenn man nicht gelernt hat, sich mit sich selbst zu versöhnen bzw. Strategien entwickelt hat, damit zu leben, wird das Leben echt eng. Nicht selten entsteht dann Bitterkeit. Wie aber soll da Abgrenzung funktionieren? Soll ich der Krankheit sagen: Stopp, hier bist du falsch, geh eine Tür weiter? Also ist Abgrenzung keine Alternative? Eben, das ist der Punkt. Es ist gut, wenn ein Mensch gelernt hat, in gesunder Art und Weise Grenzen zu ziehen und sie auch anderen Menschen aufzuzeigen. Aber das ist nur der erste Teil. Was passiert denn nachdem man in einer Beziehung verletzt wurde? Wenn keine Strategie dafür gefunden wurde, wie ein Verzeihen und Vergeben möglich werden kann, wird die Angelegenheit die weitere Beziehung direkt oder indirekt bestimmen, selbst wenn Gras über die Sache wächst. Machen wir uns doch nichts vor. Nur allzu oft gärt es in unserem Inneren doch weiter. Kann man Vergebung als Arzt verordnen? Schön wär´s! (lacht) Ich würde es gerne verordnen. Nur allzu gern hätte ich einen Rezeptblock, wo das draufsteht! Das täte manch einem meiner Patienten gut und würde ihnen vielleicht helfen, aus ihrem inneren Gefängnis frei zu kommen. Bei einem Ehepaar erlebe ich das gerade. Es finden erste vorsichtige Schritte des Verzeihens statt, und es ist unglaublich bewegend zu sehen, wie sie diese Freiheit für sich entdecken. Oft liegen auch erhebliche Traumata bei Patienten vor. Was gibt es da für Möglichkeiten? Traumata sind schwere Geschehnisse, die einen bis in die eigene Existenz hinein schwer erschüttern. Doch auch hier, denke ich, ist Vergebung mit heilender Wirkung verbunden. Wenn auch die Psychotherapie sich oft nicht traut das Thema Vergebung anzusprechen aus Angst, den Betroffenen zu überfordern oder ihm Unverständnis für sein Erleben und 07 Interview seine Schmerzen zu signalisieren. Wo Therapeuten also in puncto Vergebung vielleicht oft zu langsam sind, reagieren Christen zu schnell. Der Therapeut spricht das Thema wahrscheinlich gar nicht an und in der Gemeinde hört man es als erstes – und beides ist schlimm. Man muss da sehr sensibel sein und darf keinen ungesunden Druck erzeugen. Oft sind viele Zwischenschritte nötig, um das Geschehene in seiner Komplexität zu verstehen. Wer getrieben wird, etwas zu tun, was er noch gar nicht kann, fühlt sich nicht verstanden und zieht sich zurück. Kann man es lernen, zu vergeben? Ja, und es braucht Übung. Wenn ich nicht gelernt habe, bei den Kleinigkeiten des Alltags zu vergeben, wie sollte ich es dann im Großen können? Es ist ja auch nicht so, dass ich mit Bach anfange, wenn ich lernen möchte, Klavier zu spielen, sondern mit „Hänschen klein“.Vergebung muss man einüben – im Alltag, in der Ehe, in der Beziehung, Familie und Freundschaft. Wenn ich die kleinen Verletzungen einfach immer nur unter den Teppich kehre, nehme ich mir selbst die Möglichkeit, vergeben zu lernen. Gibt es denn so etwas wie Vergebungsrituale? Ja, die Friedenspfeife! (lacht) Scherz beiseite! Ich glaube schon, dass kleine Geschenke, das Aussprechen „Es ist wieder gut“, das Umarmen, das ehrliche Sich-in-die-Augen-schauen solche Rituale sein können. Bei einer Freundin von mir ist es das Essen. Wenn sie sich mit ihrem Vater in der Wolle hat, schiebt er irgendwann seinen Teller rüber und sie essen gemeinsam vom selben Teller als Zeichen, dass es wieder gut ist. Dies ist ein Ritual von Kindesbeinen an. Solche fassbaren und greifbaren Signale, dass man sich aufeinander zu bewegt, tun einfach gut. Wie schnell geht denn Vergeben? Das kommt ganz darauf an. Bei Kleinigkeiten kann das innerhalb eines Gesprächs sein, manchmal kann es aber auch Jahre oder bei schweren Traumata sogar ein ganzes Leben lang dauern. Ich glaube, bei dem Heranreifen von Vergebung braucht es neben den natürlichen Kräften auch das Wirken Gottes. Manches übersteigt einfach unsere menschlichen Kräfte und unser eigenes Vermögen. Es braucht da mehr, damit zum Entschluss des Wollens wirklich auch der Friede kommen kann. Zum Schluss dein Rat als Christin: Was hilft dir zu vergeben? Zuerst versuche ich mir vor Augen zu halten, dass ich auch nicht immer alles richtig mache. Das schafft Barmherzigkeit. Und dann versuche ich vom Ziel her zu denken. Wie wäre es, wenn wir beide das Problem bereits gelöst hätten? Diese Vision einer wieder gesund gewordenen Beziehung, hilft mir, mich in die Konfliktsituation zu begeben und die Zukunft vom Ziel her anzugehen. Manchmal hilft auch, sich zu erinnern an bereits gelungene Vergebungsprozesse. Das gibt Sicherheit und Zuversicht. Vor allem aber ist entscheidend, das innere Wissen um Gottes Zuspruch. Er hat uns alle Schuld vergeben. Und er ist auf unserer Seite, wenn wir es in unseren Beziehungen versuchen. Mit seinem Wirken lässt er auch Dinge geschehen, die wir an diesem Punkt alleine gar nicht leisten könnten und es auch nicht müssen. Dieses Wissen, dass Gott an unserer Seite ist und hilft zu vergeben, so dass man es auch wirksam spüren kann, ist ein großes Vorrecht. Interview: Annika Tillmann ABOUT Daniela Busch Daniela Busch ist Fachärztin für psychosomatische Medizin und Psychotherapie. Sie setzt sich seit über zehn Jahren mit dem Thema Psyche und Körper auseinander. Die Psychosomatik als Teilgebiet der Medizin beschäftigt sich mit den psychologischen, biologischen und sozialen Bedingungen von Erkrankungen. Psychosomatisch bedeutet die Äußerung eigentlich seelischer (psychischer) Beschwerden, Belastungen, Probleme durch körperliche (somatische) Beschwerden. Daniela Busch arbeitet als niedergelassene Ärztin in Krefeld. e, h c a S e malig il. « t n i s s e n e e n i b in Le Martin L. King ist ke e g t n s i u g b n e u » Verg Vergeb » Vergib uns unse re Schuld, wie au ch wir v e rg e b e n unseren Schuld igern. « Jesus Christus » Als Gott mir vergeben hat, dachte ich mir, tun. « ich sollte das vielleicht auch Johnny Cash 09 Thema Vergebung ist ein Weg! Manchmal ein kurzer, oft ein langer. Wo Menschen zusammenleben, gehören Verletzungen dazu. Täglich werden wir gekränkt, brüskiert, bloßgestellt. Im Büro, in der Partnerschaft, im Freundeskreis. Weil wir Menschen sind und Menschen Fehler machen. Wir sagen unbedachte Dinge, stehen unter Stress, manchmal wollen wir sogar verletzen. Und der andere steht da, vor den Kopf gestoßen, in seinem Selbstwert erschüttert, und fragt sich: Will ich das verzeihen? Kann ich das? - Vor allem Menschen, die uns nahe stehen, verletzen uns seelisch. Aber warum ist das so? - Hier ein paar Überlegungen: » Je mehr man sich einem Menschen öffnet, umso verwundbarer ist man. » Je näher uns jemand steht, desto größer sind unsere Erwartungen an die betreffende Person. » Je näher uns jemand steht, desto besser kennt er/ sie auch unsere Schwachstellen. » Je mehr wir mit jemandem Umgang haben, je mehr wir mit der Person teilen, desto mehr Berührung und damit auch Reibung gibt es. Mit anderen Worten: Wo Menschen zusammenleben, geschehen Verletzungen. Dem entgehen kann nur derjenige, der auf einer einsamen Insel lebt! Der Kern aller Verletzungserfahrungen ist, dass ich das Verhalten/die Signale/Worte eines Menschen als Botschaft interpretiere, die einen Angriff auf meine Selbstachtung bzw. eine Infragestellung meines Werts und Selbstwertgefühls implizieren. Sehr häufig ist die Verletzung deshalb zunächst mit einem massiven Schamgefühl des Betroffenen verbunden, d.h. mit dem Gefühl, gedemütigt oder bloßgestellt zu werden. Anders gesagt: Verletzend ist ein Verhalten dann, wenn ich den anderen in irgendeiner Weise in seiner Personalität, seiner Würde, seinen Bedürfnissen oder Rechten missachte. Verletzungen sind ein Teil des Lebens Leider haben die meisten Menschen von uns es nicht gelernt, mit Verletzungen richtig umzugehen. Das Problem ist: Wir sagen nicht, dass wir verletz sind, wir zeigen es bloß, lassen es den anderen spüren. Warum sagen wir es nicht? Vielleicht weil wir es nicht gelernt haben, wenn uns seelisch etwas weh tut. Oder weil es uns niemand vormacht, uns dazu ermutigt. Aber mehr noch wollen wir nicht riskieren, durch die Antwort wieder verletzt zu werden oder uns schwach und verwundbar zu zeigen. Stattdessen ziehen wir uns zurück, wir „schnappen ein“, machen dicht. Unter Umständen gehen wir ihm/ihr aus dem Weg oder brechen den Kontakt ab. Damit ist aber das Problem nicht gelöst: die Wut, der Groll bleibt, die Beziehung bleibt gestört oder geht kaputt. Oder wir „schlagen zurück“, d. h. verletzen den anderen ebenfalls. Auch hier bleibt das Problem erhalten: Rache mag zwar zu einer momentanen Genugtuung führen, doch die eigene Verletzung wird damit nicht geheilt, die Wunde bleibt. Außerdem wird die Kluft zum Nächsten eher noch vertieft, der Hass wird nicht geringer. andere förmlich entschuldigt. Bei Verletzungen, die lange zurückliegen, lebt vielleicht die Person auch nicht mehr oder der Kontakt ist abgebrochen. Wenn ich warte, agiere ich nicht, sondern reagiere – ein Ausbruch aus dem Teufelskreis der Verletzung ist nicht möglich. Somit bin ich in meinem Verhalten und Denken nicht frei, sondern abhängig vom anderen – er bestimmt über meine seelische Verfassung, letztlich über meine Lebensqualität. Das heißt, ich gebe ihm über die Verletzung hinaus weiterhin Macht. Alles, was wir von Jesus wissen, macht deutlich: Es ging ihm um das Glück, das Heil und vor allem um das Heilwerden von uns Menschen und um heile und geheilte Beziehungen. Nicht ohne Folgen Gute Argumente für Vergebung Körperlich hat beides – Rückzug oder Rückschlag – die gleichen Folgen. Die mit Hass, Enttäuschung, Ärger und Verbitterung verbundene seelische Anspannung löst augenblicklich im Körper eine starke Alarm- oder Stressreaktion aus. Sie bedeutet, dass sich die seelische Spannung auf den Körper überträgt, und zwar nach einem ganz bestimmten, festgelegten Programm, denn der Körper bereitet sich auf Kampf oder Flucht vor: Die Atmung wird schneller, der Blutdruck steigt, der Herzschlag beschleunigt sich. Die Muskeln spannen sich an. Die Verdauung gerät aus dem Takt. Das Gehirn schüttet große Mengen an Stresshormonen aus. Wird der Groll und Ärger nicht abgebaut, kommt es zu Langzeitfolgen, haben Mediziner herausgefunden: Bluthochdruck, Herzinfarktgefahr, chronische Muskelverspannungen und Magen- und Darmprobleme sowie eine höhere Anfälligkeit für Infektionen aller Art sind nur einige davon. Mit anderen Worten: Wenn die Seele leidet und nicht gehört wird, reagiert der Körper. Vergebung – auch für Jesus ein wichtiges Thema Nach diesen Ausführungen dürfte auch verständlich sein, warum Jesus so auffallend großen Wert darauf legt, dass wir Menschen einander vergeben. Dieses Thema ist ihm so wichtig, dass er es sogar im Vaterunser verankert: „Vergib uns ...“ ist die einzige Bitte, die mit einer Selbstverpflichtung verbunden ist: „ ...wie auch wir vergeben unseren Schuldigern“. Jesus will nicht, dass wir warten, bis sich der Ich tue es um meiner selbst willen. Gott hat einmal zum Volk Israel gesagt: „Du hast mir Arbeit gemacht mit deinen Sünden und Mühe mit deinen Missetaten. Aber ich – ich vergebe dir um meinetwillen!“ (Jesaja 43,24f.) Hier müssen wir uns klarmachen: Vergebung ist letzten Endes ein Akt der Psychohygiene, eine Form des liebevollen und fürsorglichen Umgangs mit sich selbst. Denn: „Wer nachtragend ist, muss viel schleppen!“, heißt es in einem Sprichwort. Diese Kraft fehlt für anderes. Verbitterung schränkt auch maßgeblich unsere Lebensqualität ein. Solange ich nicht vergeben habe, lebe ich im Banne der Vergangenheit und bin nicht offen und frei für die Gegenwart und die Zukunft mit all ihren (heilenden) Möglichkeiten (siehe Lots Frau: Sie schaute zurück und erstarrte zur Salzsäule! – 1. Mose 19,26). Ich tue es um meiner Mitmenschen willen. Wer mit Groll und Zorn lebt, vergiftet auch seine sonstigen Beziehungen damit, belastet andere Menschen, z.B. die Kinder mit dem eigenen Groll. Unter Umständen ist zunehmender Rückzug die Folge, denn verstimmte Menschen ziehen auch die eigene Stimmung nach unten! Wer vergibt, gibt der Beziehung und damit dem anderen wieder eine Chance, die Chance einer neuen Harmonie, neuen Friedens, allerdings auf einer anderen Ebene. Man ist nicht mehr der- oder dieselbe wie vorher, deshalb wird auch die Beziehung verändert sein – was nicht automatisch ein Verlust sein muss. Ich tue es um meiner Beziehung zu Jesus Christus willen. Jesus hat gesagt: „Ihr sollt meine Zeugen sein.“ Auch unter Christen kommt es - wenn sie ehr- 11 Thema lich miteinander umgehen – zu Streit und Verletzung, aber entscheidend ist, was danach folgt. Bleibt man in der Unversöhnlichkeit stecken? Dann sagen die anderen zu recht: Wo bitte, ist der Unterschied? Ich denke, Christen sollten auch daran erkennbar sein, dass sie eine „Streit- und Vergebungskultur“ besitzen. Martin Buber, ein jüdischer Religionsphilosoph, hat einmal gesagt: „Die Tür zu Gott und die Tür zum Mitmenschen gehen gemeinsam auf und gemeinsam zu.“ Ich kann also nicht mit Gott in Frieden und bestem Kontakt leben und mit meinem Nächsten in Streit und Unversöhnlichkeit! Denn unser gestörtes Verhältnis zum Mitmenschen wirkt sich auch unser Verhältnis zu Gott aus – ob wir wollen oder nicht. Wichtig ist dabei nicht, wie der Nächste zu mir steht, sondern primär, wie ich zu ihm stehe!! Er ist für sein Verhalten verantwortlich, ich für meines. sollte ich besser nicht versuchen, dem anderen zu vergeben. Doch mir selbst verzeihen kann ich am ehesten, wenn ich weiß oder glaube, dass mir ein anderer verzeiht – Jesus. Auch er kann unsere Gedanken und Gefühle heilen und lenken! Ihm dies gegenüber auszusprechen ist eine Entlastung für unsere Seele. Und es gelingt mir eher, mir selbst zu vergeben, wenn ich mir klarmache, dass Jesus mich in meiner Fehlerhaftigkeit akzeptiert. Vierter Schritt: Sich entscheiden – und dann sich dementsprechend verhalten. Die Gefühle werden dennoch am Anfang immer wieder kommen – dann entscheide ich mich erneut. Ich werde die Verletzung möglicherweise nicht vergessen, aber die Erinnerung daran wird von anderen Gefühlen und Gedanken begleitet sein. Der Prozess des Vergebens Ob es notwendig und sinnvoll ist, mit dem anderen darüber zu reden, hängt davon ab, ob wir spüren, dass der andere darauf wartet, und/oder ob wir die Sorge haben, unser stillschweigendes Vergeben könnte als Freibrief für weitere Verletzungen missverstanden werden. In diesem Fall müssen wir dringend klarstellen, dass sich Vergebung auf Vergangenes bezieht, das nicht mehr zu ändern ist. Hier ist es auch wichtig, sich durch Abgrenzung vor einer Fortsetzung des verletzenden Verhaltens zu schützen. In solchen Fällen – das heißt, bei Menschen, mit denen wir leben oder immer wieder zu tun haben – ist es sehr wichtig, dass man zwar vergibt, aber auch sagt, dass man in Zukunft so nicht mehr behandelt werden möchte. Doch in manchen Fällen lebt die Person, die uns tief verletzt hat, vielleicht nicht mehr oder der Kontakt ist vollkommen abgebrochen. Auch hier kann der Prozess des Vergebens in Gang kommen. Zur Versöhnung gehören zwei – sie setzt Einsicht auf beiden Seiten voraus – doch vergeben kann ich auch unabhängig vom anderen, ich brauche ihn dazu nicht. Corinna Becker Vergebung ist ein Weg – manchmal ein kurzer, oft ein langer, wenn die Verletzung tief geht. Vergebung kann man nicht übers Knie brechen. Doch: Um einen Weg zu gehen, muss ich ein Ziel haben – das Ziel des Verzeihens. Allerdings kann ich Verzeihen erst ins Auge fassen, wenn der Verletzungsvorgang abgeschlossen ist und wenn ich es geschafft habe, mich vom Verletzer abzugrenzen. Der Prozess des Vergebens läuft in mehreren Schritten ab: Erster Schritt: Sich selbst eingestehen und zugestehen, dass man wütend, enttäuscht, verletzt ist. Sich auch zugestehen, dass man erst einmal Abstand braucht zum Verletzer, anstatt so zu tun, als ob nichts gewesen wäre. Zweiter Schritt: Sich intensiv mit dem Verletzer auseinandersetzen – das ist harte Arbeit! Sich überlegen: Was ist das für ein Mensch? Was hat er für ein Schicksal, warum handelte er so? War ihm bewusst, was er/sie tat? („Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun!“ sagte Jesus am Kreuz.) Verstehen bedeutet nicht Entschuldigen, doch Verstehen ist die Mutter des Vergebens. Dritter Schritt: Sich selbst kritisch hinterfragen, warum ich so verletzt bin. Wo ist eventuell mein Anteil, wo habe ich vielleicht falsch reagiert oder Falsches erwartet? Hierbei kann oft Wut über sich selbst auftauchen: Wie konnte ich so blöd sein, mir dies gefallen lassen u. ä. Ich merke bei mir selbst: Bevor ich es nicht schaffe, mir selbst zu verzeihen, Das Gespräch mit dem anderen Die Inhalte dieses Artikels sind u. a. Aufzeichnungen unseres Pastors Martin Scharnowski und dem Buch von Beate Weingardt „Das verzeih ich Dir (nie)!“ entnommen. Macht Vergebung wirklich gesünder? Weil seelische Kraft nicht jedem gegeben ist, beschäftigt sich in den USA mittlerweile ein ganzer Wissenschaftszweig damit, die psychologischen Abläufe des Verzeihens zu verstehen und wirksame Techniken zu entwickeln, um Verzeihen zu erlernen. 13 Tipps Verzeihen bedeutet nicht, das unrechte Verhalten, das einem zugefügt wurde, im Nachhinein zu billigen, zu entschuldigen oder sich mit der Person, die einem eine Verletzung zugefügt hat auszusöhnen. Unter Umständen ist dies ja gar nicht möglich. Vergebung hat in erster Linie nichts mit der Vergangenheit zu tun. Vergebung ist die Fähigkeit, das eigene Leid und den eigenen Schmerz in der Gegenwart zu lindern, in der Gegenwart glücklicher zu sein. Dies ist eine der Grundannahmen, auf denen Fred Luskin, Begründer des Forgiveness-Projekt an der Stanford University in Kalifornien, sein erfolgreiches Trainingsprogramm aufbaut, das kontinuierlich wissenschaftlich ausgewertet wird und bereits erstaunliche Ergebnisse zutage gebracht hat. Friedensnobelpreisträger Jimmy Carter und Desmond Tutu haben die Schirmherrschaft über die „Vergebensforschung“, in deren Rahmen im Laufe der letzten Jahre rund fünfzig wissenschaftliche Studien durchgeführt wurden. Zahlreiche Untersuchungen konnten dabei die gesundheitsfördernde Wirkung des Verzeihens belegen. Folgende Feststellungen konnten beispielsweise getroffen werden: » Verzeihen senkt den Blutdruck und Puls und den Spiegel von Kortisol (eines „Stress-Hormons“) im Blut » Verzeihen hilft gegen Rückenschmerzen und Depressionen und schützt vor dem Übergang von akutem in chronischen Schmerz, Muskelverspannungen nehmen ab » Verzeihen wirkt sich normalisierend auf das Körpergewicht von Übergewichtigen aus » Verzeihen fördert bei Patienten mit Wirbelsäulenerkrankungen die Rehabilitation » Verzeihen reduziert Kopf und Magenschmerzen bis hin zu Müdigkeit, Schlafstörungen, Schwindel u.a. psychosomatische Beschwerden » Seelisch fühlten sich die Teilnehmer vitaler und optimistischer Das verzeih’ ich Dir (nie)! Beate M. Weingardt 176 Seiten, 11,95 Euro, R. Brockhaus Verlag. Menschen kränken einander, verletzen die Gefühle anderer – jeder hat das schon selbst erlebt. Aber selten geschieht die Kränkung absichtlich. Und dennoch sitzt der Schmerz tief. Man fühlt sich getroffen, herabgesetzt, in Frage gestellt oder einfach enttäuscht. Was tun? Einfach vergessen? Die wenigsten schaffen das. Auf die leichte Schulter nehmen? Auch nicht so einfach. Wie aber kann man verhindern, von seinen Gefühlen, seien es Wut, Hass, Schmerz oder tiefe Verunsicherung, dauerhaft belastet, womöglich „aufgefressen“ zu werden? Warum fällt uns das Vergeben oft so schwer, vor allem bei Menschen, die uns nahe stehen? Und warum ist Vergebung für Menschen so wichtig? Diesen Fragen geht Beate Weingardt in ihrem Buch sehr praxisnah auf den Grund. Sie beschreibt dabei die Schritte, die für den inneren Prozess des Vergebens notwendig sind. Und das niemals theoretisch, sondern sie unterstreicht ihre Aussagen mit vielen praktischen Erfahrungen aus ihrer Tätigkeit als Theologin und psychologische Beraterin. Fazit: Ein tolles Buch zu einer schwierigen Thematik. Hier wird nicht nur nüchtern erklärt, dass Verletztwerden nun einmal Teil des Lebens ist, sondern es macht auch Mut, sich dem Prozess des Vergebens zu stellen. Denn Vergebung bedeutet, dem inneren Schmerz, der mit der erlittenen Kränkung verbunden ist, wirklich ein Ende zu setzen. Corinna Becker n u n e b e i s Wo Menschen zusammenleben, kommt es zu Missverständnissen, Streitigkeiten, Verletzungen. Vergebung ist notwendig, um die Situation zu bereinigen, wieder neu beginnen zu können. Aber je nachdem, was vorgefallen ist, ist das nicht einfach. Als Petrus Jesus fragte, wie oft er seinem Bruder vergeben muss, erhält er zur Antwort: siebenundsiebzigmal. Drei Menschen aus der Treffpunkt Leben-Gemeinde berichten offen von ihren persönlichen Auseinandersetzungen und Erfahrungen mit Vergebung. Gott hat mein Herz weich gehalten Britta Olmesdahl (39) ist glücklich verheiratet, hat drei Kinder. In ihrer Freizeit geht sie gerne Joggen, am liebsten mit Hund Austin. Für sie ist Vergebung ein Prozess über Jahre gewesen. „Als ich neun war, haben sich meine Eltern getrennt. An dem Tag, als mein Vater aus der gemeinsamen Wohnung auszog, verstand ich nicht, was passierte. Ich packte schnell mein Köfferchen und wollte mit. Aber das ging nicht. Ich liebte meinen Vater. Wir tobten und kuschelten viel miteinander. Er war für mich die Bezugsperson. Meine Anlaufstelle fiel plötzlich komplett weg. Das war sehr schwierig. Ich fühlte mich total verlassen und abgelehnt.“ Mit 14 wagte Britta einen ersten Kontaktversuch. „Ich wälzte das Telefonbuch und suchte nach ihm. Aufgeregt wählte ich seine Nummer. Er meldete sich und war genauso aufgeregt, das hörte ich an der Stimme. Er versprach in ein paar Tagen zurückzurufen, um ein Treffen auszumachen, bei dem wir in Ruhe über alles reden könnten. Ich freute mich riesig und konnte die Woche kaum abwarten. Aber es kam kein Anruf. Das war ein herber Schlag. Eine große Traurigkeit machte sich in mir breit.“ Jahre vergingen. Britta versuchte, über verschiedene Beziehungen Trost und Geborgenheit zu finden. Aber das funktionierte nicht. Sie kämpfte mit Minderwertigkeitsgefühlen und Ablehnung. Ihr Selbstwertgefühl war bei null. „In der Seelsorge erfuhr ich, dass Gott heilen kann. Ich habe loslassen gelernt, das Verlassenheitsgefühl wurde weniger, die Verlustängste kleiner. Es war ein Prozess. Stück für Stück hat mich Gott geheilt. Er hat mein Herz weich gehalten. Ich konnte meinem Vater den ganzen 15 g i z b e i s d n mal Porträts Müll verzeihen. Das war zuerst eine Entscheidung ohne positive Gefühle. Mir wurde klar, dass ich ansonsten meinem Vater mein Leben lang dicke Felsbrocken hinterher tragen würde, ohne dass er das wüsste. Ich hätte den Rest meines Lebens darunter gelitten. Aber durch die Vergebung fing mein Herz an gesund zu werden. Ein großes Geschenk ist auch, dass ich Gott persönlich als „Papa“ erfahren habe. So hatte ich nie wirklich Wut, Groll oder Bitterkeit gegen meinen Vater im Herzen – nur diese Traurigkeit und Verlassenheit.“ Britta hat auch gelernt, dass sie Menschen nicht nur auf Abstand halten muss aus Angst, sie könnten sie verletzen oder sie könnte sie wieder verlieren. „Wenn ich keinen an mich heranlasse, entsteht keine Beziehung, keine Nähe. Und ich durfte erfahren: Gott passt auf, ich muss mir keine Sorgen machen.“ Am 24. Januar ist Brittas Vater unerwartet verstorben – seit knapp zwei Jahren hatten Britta und ihr Bruder wieder Kontakt zu ihm. Vergeben kann man nicht müssen Für Claudia Wiese (49) ist Vergebung ein zentrales Thema in ihrem Leben. „Ich bin insgesamt ein harmoniebedürftiger Mensch und kann schlecht in Streit oder Zwietracht mit anderen Menschen leben. Deshalb ist Vergebung schon immer wichtig für mich gewesen und mir eigentlich im Alltag bei normalen Zwischenfällen auch immer leicht gefallen“, sagt sie von sich selbst. Ein großer Einschnitt, der alles auf den Kopf stellte und ihren Lebenstraum zerstörte, war der Moment, als ihr Mann sie und ihre Kinder nach 14-jähriger Ehe verließ. „Besonders schwer war, dass ich diese andere Frau aus unserer damaligen Gemeinde kannte. Wir sangen zusammen im Chor und ich hatte sie auch als Mitarbeiterin im Kindergottesdienst angelernt. Meinem Mann konnte ich relativ leicht verzeihen, weil ich ihn immer noch liebte. Aber dieser Frau wollte ich nicht vergeben, ihr schrieb ich die Hauptschuld zu.“ Es sollte noch fast acht Jahre dauern, bis Claudia diesen Schritt der Vergebung vollziehen konnte. „Seit 1995 bin ich mit drei anderen Frauen in einem Gebetskreis. Sie wissen um alles und haben mich im Gebet mitgetragen. Ich weiß es noch wie heute. Es war bei einem dieser Gebetstreffen. Wir standen zum Beten zusammen und eine aus dem Kreis sagte, dass sie einer bestimmten Person aus der Gemeinde verzeiht, die sie verletzt hatte. In diesem Moment spürte ich in mir: Du musst der Frau vergeben, sonst kommst du mit Gott und in deinem geistlichen Leben nicht weiter. Auch wenn du in deinem Herzen noch nicht so weit bist. Wenn du es jetzt nicht vor Gott aussprichst, hast du für eine ganze Weile den Zug wieder verpasst. Und da habe ich im Kreis und vor Gott gesagt: Ich vergebe ihr! Was dann in mir passierte, ist schwer mit Worten zu beschreiben. Mir fiel nicht nur ein Steinchen vom Herzen, sondern ein dicker Felsbrocken. Das war an einem Freitagmorgen. Als ich Sonntag in der Gemeinde auf eine Freundin traf, fragte sie mich: „Claudia, was ist mit dir passiert? Bist du verliebt?“ – „Nee, wie kommst du darauf?!“, entgegnete ich. – „Du strahlst so, irgendetwas ist anders an dir!“, meinte meine Freundin. – Christiane, ich konnte endlich vergeben!“, lautete meine ehrliche Antwort. Es war wie eine große Befreiung.“ Zwei Jahre später traf Claudia die betreffende Frau bei einem Frauenfrühstück. „Ich hatte keine Hassgefühle ihr gegenüber mehr in mir. Im Gegenteil, sie tat mir leid. Da merkte ich, dass die Vergebung tief in meinem Herzen angekommen ist.“ „Ich habe einmal den Satz ,Vergeben kann man nicht müssen‘ als Überschrift einer Predigt gelesen. Das hat mich sehr angesprochen. Vergebung ist erst ein Willensakt, die Gefühle kommen später hinterher. Ich fühlte mich wie in einem Käfig. Nirgends war eine Tür. Dann nahm ich an einem auswärtigen Seminar teil. Die Thematik handelte überhaupt nicht über Vergebung. Trotzdem hatte ich schon morgens das Gefühl: heute passiert etwas! Am Ende des Seminars konnte jeder, der ein Anliegen hatte, nach vorne kommen. Ich hatte mich bewusst in die hinteren Reihen gestellt. Innerlich flehte ich jedoch zu Gott: Herr, bitte tue jetzt dieses Wunder! Plötzlich zeigte der Pastor auf mich und bat mich nach vorne zu kommen. Verunsichert blickte ich mich um. Aber er meinte wirklich mich. Vorne flüsterte er mir zu, dass er den Eindruck hatte, besonders für mich beten zu müssen. ,Jetzt bist du dran, Marion!‘, schoss es mir noch durch den Kopf. Ein einmaliges Erlebnis Marion Knabbe (57) gehört in der Treffpunkt LebenGemeinde zur Gemeindeleitung. In ihrer Freizeit geht sie gern Wandern und malt. „Vor Jahren machte ich in meiner alten Gemeinde eine Erfahrung, die mich damals ziemlich aus der Bahn geworfen hat“, berichtet sie. „Der Mitarbeiterstab der Frauenarbeit- zu dem ich gehörte – ging durch eine heftige, von außen herbeigeführte Krise. Ich war mit einer anderen Mitarbeiterin befreundet. Uns verband eine große Offenheit und ich hatte sehr viel in diese Beziehung investiert. Durch die Auseinandersetzung im Mitarbeiterstab zerbrach unsere Freundschaft. Ich fühlte mich zutiefst verraten, verletzt und enttäuscht. Innerlich traf ich zu diesem Zeitpunkt die Entscheidung, mich nie mehr Menschen so zu öffnen, um nicht erneut verletzt zu werden. In mir war ganz viel Wut und Enttäuschung über diese Mitarbeiterin. Die Situation setzte mir sehr zu und machte mich richtig krank. Ich erlitt einen Hörsturz. Mir war im Grunde genommen klar: Wenn du gesund werden willst, musst du dieser Person vergeben. Für mich selbst konnte ich durchaus Vergebung in Anspruch nehmen. Aber umgekehrt war das nicht so einfach und das erschwerte mir den Umgang mit dieser Mitarbeiterin. „Gott, ich bitte dich um ein Wunder“ war mein Gebet. Was dann geschah, lässt sich nur schwer mit Worten beschreiben. Es hat mich im wahrsten Sinne des Wortes umgehauen. Ich weiß nicht mehr, was er betete, aber ich erlebte eine ganz tiefe Ruhe im Geist und war erfüllt von Frieden, Ruhe und Vergebung. Ich empfand sogar eine unendliche Liebe für diese Mitarbeiterin. Und ich war ungeheuer dankbar, diese mich quälende Last von einem Augenblick zum anderen los zu sein. Ich erlebte innerliche Heilung. Ich schrieb einen Brief und wir konnten im darauf folgenden Gespräch uns gegenseitig vergeben. Ich weiß, dass dies ein einmaliges und besonderes Erlebnis gewesen ist. In anderen Situationen erlebe ich Vergebung immer wieder als einen Prozess, der Zeit erfordert. Gott hat in dieser speziellen Krise meine große Not gesehen und mir auf eine sonst nicht so übliche Weise geholfen. Er hat es auch geschafft, meine Entscheidung, mich niemandem mehr zu öffnen, aufzubrechen. Ich öffne mich wieder anderen Menschen, auch auf die Gefahr hin, wieder verletzt zu werden. Aber die vielen positiven Erfahrungen, die ich mit Offenheit gemacht habe, sind es mir wert. Porträts: Gudrun Schriever 17 Impuls AN DACHT GE Vergebung im Alltag „Tschuldigung …“, sagt der Herr hinter mir. Ich stehe im Supermarkt vor dem Kühlregal mit vierzehn verschiedenen Schinkensorten und kann mich nicht entscheiden. Der Herr weiß, was er will und möchte wegen meiner Unentschiedenheit nicht zu lange warten müssen. Ich sage: „Bitteschön“ und mache ein paar Schritte zur Seite. „Danke“, sagt er und greift zu. So einfach ist Vergebung im Alltag, oder… ? Ich brauchte ihm nicht wirklich zu vergeben. Vielleicht hätte sogar ich mich entschuldigen sollen, weil ich ihm da im Weg stand. Anders verhielt es sich Tags zuvor. Als auf der Autobahn direkt vor mir jemand plötzlich von der rechten Fahrspur auf meine wechselte. Ich musste kräftig bremsen, aber Gott sei Dank war nichts passiert. „Der blöde Kerl sollte noch mal ein paar Fahrstunden nehmen“, dachte ich. Habe ich Gott da für Bewahrung gedankt? Und habe ich dem Mann verziehen? – Ich glaube nicht. Schrecken und Ärger beherrschten mich. Sie verhinderten, dass ich überhaupt daran gedacht habe, zu danken und ihm zu vergeben. Trotzdem bete ich immer wieder die Zeile aus dem Vaterunser: „Und vergib mir meine Sünden; denn auch ich vergebe allen, die an mir schuldig werden.“ Ich, ich? Vergebe ich in meinem Alltag? Im Supermarkt, aber auch im Verkehr ist das relativ einfach. Wenn ich mal einen kleinen Fahrfehler mache, und ich erkenne ihn, dann mache ich mit der Hand eine Geste in Richtung des Opfers und ich sehe, wie er sie akzeptiert oder nicht. Und auch umgekehrt, nicht dieser Kerl von gestern natürlich, denn er hatte ja keine Ahnung von seiner Dummheit. Aber dem anderen Autofahrer, der sich offensichtlich entschuldigt, dem kann ich vergeben. Wie sieht es aber aus mit dem Nachbarn, der uns schon seit Jahren terrorisiert und versucht, uns das Leben zu vermiesen? Das ist auch mein Alltag. Tag für Tag werde ich mit ihm konfrontiert. Ich habe gebetet, ich habe ihn gesegnet, ich habe ihm verziehen. Kam das wirklich aus meinem Herzen oder waren es nur Floskeln, die einem als Christ leicht über die Lippen gehen? Gott weiß das. Doch nichts hat sich geändert, weil … Ich ihn nicht von ganzem Herzen gesegnet habe? Ihm nicht wirklich vergeben habe? Gott weiß das. Es lohnt sich, vergeben zu wollen. Es ist wunderbar zu erleben, wie ein Mensch befreit wird, wenn er sich entschlossen hat, vergeben zu wollen und den Schritt bewusst und vom Geist geführt gemacht hat. Das wünsche ich dir: Befreiung durch Vergebung, jeden Tag neu, in deinem Alltag. Gebet Gott, himmlischer Vater, du willst, dass wir vergeben. Und wir dürfen wissen, dass wir aus deiner Gnade der Vergebung leben. Lehre du uns durch deinen Sohn Jesus Christus und durch deinen Heiligen Geist, wie wir vergeben können. Schenke uns die Kraft, diesen wichtigen Schritt zu machen, damit unsere Worte der Vergebung keine leeren Worte sind. Bert van Wageningen Willkommen beim After-Work-Gebet Neue Gruppe für Berufstätige: Arbeiten auf biblischer Grundlage Für viele ist der Beruf ein prägendes Element in ihrem Leben. Ständig müssen Entscheidungen getroffen, Abschlüsse verhandelt und Kunden gewonnen werden. Wie gut ist es da, wenn man Schönes wie Belastendes aus dem Büro oder der Firma mit anderen Christen teilen kann. Das sagte sich auch Hans-Peter Arnold, von Beruf Wirtschaftsprüfer, und initiierte in Zusammenarbeit mit dem Verband „Christen in der Wirtschaft“ die Gruppe „ArBi – Arbeiten auf biblischer Grundlage“. Im Interview haben wir ihn zu diesem neuen Angebot befragt: Hans-Peter, welches Anliegen steht hinter „Arbeiten auf biblischer Grundlage“? In unserem Leben geraten wir immer wieder vor Probleme und Krisen – besonders in unseren Berufen. Nirgendwo sonst sind wir so starken Einflüssen ausgesetzt, die uns geradezu zu zwingen scheinen, uns nicht so zu verhalten, wie wir es nach Gottes Wort und Willen eigentlich wollen. „Arbeiten auf biblischer Grundlage“ bietet genau an dem Punkt eine Hilfe: gemeinsam mit anderen berufstätigen Christen über Einflüsse, Sachzwänge und Herausforderungen zu beten und durch das lebendige Wort Gottes Wegweisungen für unsere Berufe abzuleiten. 19 ArBi Wie darf man sich solch ein Treffen konkret vorstellen? Gott wünscht sich, dass wir unser Leben im Kontakt mit ihm führen. Und den möchten wir suchen. Da kenne ich keine bessere Option als das Gebet. Also beten wir zuerst. Anschließend öffnen wir uns für das, was Gott uns sagen möchte. Außerdem bieten wir an, durch Trainingsmaterial vom Verband „Christen in der Wirtschaft“ die Bibeltexte kennen zu lernen, die in den Berufsalltag gehören. Durch Gebet erwarten wir Veränderungen für unser berufliches Leben, durch Training eine Reifung zum Dienst. Und diese Erwartung wird nicht enttäuscht: Wir haben in der kurzen Zeit unseres Bestehens schon mehrere sehr ermutigende Veränderungen erlebt. Was genau verändert sich, wenn auf Grundlage der Bibel gearbeitet wird? Gott hat jeden von uns zum Verwalter seiner guten Gaben gemacht. Wir verwalten das, was er uns anvertraut hat, aber wir besitzen die Ergebnisse nicht. Somit ist auch ein Erfolg oder Misserfolg, der im Job angeblich allein zählt, nicht mein, sondern sein Eigentum. Das führt eine völlig andere Perspektive zu Tage – vor allem, wenn es mal nicht so gut läuft: Ich darf in solchen Momenten Gott von meinem Scheitern berichten und spürbar seine Hilfe erfahren. Solche Perspektiven zu haben, üben wir ein. Sie beruhigen und machen dankbar! Wie bist du darauf gekommen, dieses Angebot ins Leben zu rufen? Ich fand für mich im Rahmen der Berufungsanalyse heraus, dass ich einen besonderen Dienst für Berufstätige (mit)begründen sollte. Zwei andere Teilnehmer bestärkten mich darin. Als ich Pastor Martin Scharnowski von der Idee erzählte, fanden wir heraus, dass Treffpunkt Leben ein fruchtbarer Boden für solch ein Angebot sein könnte. Diesen Boden hat unter anderem die Predigtreihe „Mein ganzes Leben Gott zur Ehre“ bereitet, die uns im Jahr 2008 bewegt hat. Wie kommt es zu der Zusammenarbeit mit „Christen in der Wirtschaft“ und was zeichnet diesen Verband aus? „CiW – Christen in der Wirtschaft“ ist ein seit 1902 bestehender christlicher Wirtschaftsverband (frü- her VCK – Verband Christlicher Kaufleute) mit etwa 1.200 Mitgliedern, der sich als Brücke zwischen der Welt des Glaubens und der Welt der Wirtschaft versteht. Seit März 2008 bin ich dort im Vorstand aktiv. Gemeinsam setzen wir uns dafür ein, Christen zu stärken, damit der Glaube im Erwerbsleben nicht untergeht, sondern etwas bewirkt. Das tun wir mit Angeboten zur gegenseitigen Vernetzung, zur Fortbildung und zur partnerschaftlichen Beratung. Unser christliches Wirtschaftsmagazin „Faktor C“ liegt übrigens im Foyer der Gemeinde zum Mitnehmen aus – sofern es nicht gerade vergriffen ist. Wo steht Ihr aktuell mit dem noch sehr jungen Angebot? Wir treffen uns mit allen Interessierten regelmäßig im 14-tägigen Abstand freitags abends, wenn alle Arbeit ruht, um zu erleben, wie entlastend Gebet und Gottes Wort für berufliche Fragen und Probleme wirkt. Jeder, der beruflich engagiert ist, ist herzlich eingeladen dazuzustoßen. Unsere nächsten Ziele gehen dahin, Menschen in der Gemeinde das Gebet für den beruflichen Kontext anzubieten. Diese Beter sind entsprechend geschult und kennen bereits das CiW – Trainingsmaterial. Darüber hinaus dokumentieren wir unsere Herangehensweise, sodass dieser Dienst später auch über CiW anderen Gemeinden eine Hilfe sein kann. INFO ArBi - Arbeiten auf Biblischer Grundlage Der Kreis „Arbeiten auf biblischer Grundlage“ ist ein Projekt der Treffpunkt Leben-Gemeinde in Zusammenarbeit mit dem Wirtschaftsverband „Christen in der Wirtschaft“. Ziel ist es, den Berufstätigen in Kirchen und Gemeinden ein besonderes Forum des Gebets und Austauschs zu bieten. Die Gruppe trifft sich 14-tägig freitagsabends im Mini-Plenum. Termine: 14-tägig, freitags (ungerade Wochen), 19.30 Uhr Für: berufstätige Christen Infos: Hans-Peter Arnold, Tel. 02104 936142 E-Mail: [email protected] Quatschen Kaffee trinken Sorgen teilen Das Café 60+ ist für Senioren eine feste Größe und steht vor neuen Herausforderungen. Unsere Gemeinde ist heute eine gute Mischung von sehr jung bis sehr alt, wie in einer normalen Familie. Es gibt zahlreiche Angebote für Jung und Alt. Doch das war nicht immer so. Als ich vor 25 Jahren zur damaligen „Kellerkirche“, wie unsere Gemeinde früher genannt wurde, kam, war es erst einmal wichtig, für die anfänglichen vier bis sechs Kinder schöne Stunden zu gestalten. Die eine Seniorin, die wir damals hatten, wurde von der Gemeinde liebevoll begleitet und betreut. „Seniorenarbeit“ war also aufgrund des jungen Durchschnittsalters und der ebenfalls noch jungen Gemeinde ein Fremdwort. Im Laufe der Jahre hat sich das natürlich geändert: Wir sind erwachsen und älter geworden. Heute ist Seniorenarbeit in Form des 60+Cafés ein fester Bestandteil unseres Gemeindelebens. Sie entstand gleich nach dem Umzug der Gemeinde nach Unterfeldhaus. Jeden letzten Freitag im Monat trifft sich die Generation 60+ zum Austausch. Dabei wird nicht nur Kaffee getrunken. Neben selbst gebackenem Kuchen und belegten Brötchen kommen auch interessante Themen auf den Tisch. Regelmäßig lädt die Gruppe dazu Referenten ein. Oder aber es wird in Waldeck Spargel geschlemmt, auf dem Rheinturm Kaffee getrunken, im Hildener Wald bei den „Zwölf Aposteln“ Eis gegessen und vieles mehr. Viele schätzen das Treffen gerade wegen der intensiven Zeit und Begegnung miteinander. Es ist ein Ort, wo ältere Menschen ihren Platz haben, in einer Gemeinde, in der junge Familien und 21 Café 60+ junge Leute in jeder Hinsicht viel Raum brauchen. Doch wo etwas keimt, wächst und gedeiht, muss auch über Neues nachgedacht werden. So entstehen allmählich Bedürfnisse, die weit über das monatliche Treffen hinausgehen: Was kann man tun, um der im Alter zunehmenden Einsamkeit zu begegnen? Wen könnte man fragen, wenn mal Hilfe im Haushalt oder eine Fahrt zum Arzt gebraucht wird? Und wie können gehbehinderte ältere Menschen trotz ihrer Einschränkung an den 60+Treffen teilnehmen? Für unsere Senioren ist die Gemeinschaft des Cafés 60+ da die erste Adresse. Immer schon war es das Ziel des Cafés 60+ füreinander da zu sein, zu sehen, wie es dem Anderen geht und zu hören, ob Hilfe gebraucht wird. Und das wird auch in Zukunft so sein. Aber wir spüren, dass wir uns nun mehr und mehr Dingen stellen müssen, die bis jetzt noch nicht dran waren, über die aber nun nachgedacht werden muss. So wie unsere Seniorenarbeit damals aus Bedürfnissen heraus gewachsen ist, muss nun wiederum Neues entstehen und wachsen – als Teil einer Familie, die das Leben von Jung und Alt miteinander teilt. Ans van Wageningen Magdalene Krick Was gefällt dir beim Café 60+? Dass es nie langweilig ist. Das gesellige Zusammensein wird immer geschmückt mit Spielen oder einem interessanten Vortrag. Oder wir fahren mal weg. Hast du für die Ausflüge noch Wünsche? Ich habe gedacht, dass wir vielleicht einmal nach Wetzlar zum Evangeliums Rundfunk (ERF) fahren könnten. Sie empfangen gerne Besucher und zeigen, was sie alles machen. Was ist für unsere Gemeinde wichtig beim Café 60+? Schon zwei Mal haben die Jugendlichen der Gemeinde mit uns gefeiert und ein Teil des Lobpreisteams hat bei uns gesungen. Das ist gut, denn wir kennen uns gegenseitig leider zu wenig. Wir unterstützen auch Rudi Walter bei seiner Arbeit in Cheb, indem wir Spenden für ihn sammeln. Fehlt etwas? Durch das steigende Alter der Besucher wird dieMobilität minder. In absehbarer Zeit schaffen viele es nicht mehr, aus eigener Kraft zu kommen. Deshalb wäre das Einrichten eines Fahrdiensts sehr wünschenswert. Babs und Friedhelm Barthold Was ist Euch wichtig beim Café 60+? Wir lieben das gesellige Zusammensein, die Zusammengehörigkeit. Es muss nicht immer auf „hohem geistlichem Niveau“ sein, wenn etwas im Rahmen einer Kirchengemeinde gemacht wird. Für unsere geistliche Nahrung wird anderswo gesorgt. Also, einfach nur zusammensitzen und klönen? Nicht nur das. Es ist z. B. auch schön, dass wir Lieder unserer Wahl singen, und dass wir über unsere Wehwehchen sprechen dürfen. Hört sich fast an wie die „Klagelieder“. Nur fast, denn indem man darüber spricht, kann man auch Hilfe bekommen. Wir haben auch außerhalb 60+ Kontakt untereinander und helfen einander. Was erwartet Ihr für die Zukunft? Beim Älterwerden ändern sich die Bedürfnisse. Wir werden mehr und mehr auf Hilfe angewiesen sein. Und das werden wir nicht mehr untereinander regeln können. Deshalb wird irgendwann auf Dienste der Gemeinde zurückgegriffen werden müssen. INFO Café 60 + Das „Café 60+“ ist ein Treffen für „reifere“ Mitglieder, Freunde und Bekannte der Gemeinde. Jeden letzten Freitag im Monat sitzen Senioren beisammen, um sich in lockerer, entspannter Atmosphäre auszutauschen, Kaffee und Tee zu trinken, Kuchen und Plätzchen zu essen und um einen Vortrag über ein aktuelles Thema zu hören. Im Vordergrund steht die Gemeinschaft miteinander. Termine: letzter Freitag im Monat, 15.30 bis 17.30 Uhr Für: Senioren Infos: Annette Becker, [email protected] und Ans von Wageningen, Tel. 02104 935858, [email protected] BAGGERN SCHMETTERN PRITSCHEN Mit gleich zwei Teams trat die volleyballbegeisterte Jugend beim GJW-Turnier an Mit viel Einsatz, Sprungkraft und Fingerspitzengefühl wurde auf den Tag hingearbeitet. Am 20. März war es dann soweit: das Gemeindejugendwerk (GJW) lud die Volleyballmannschaften aus den Gemeinden des Rheinlands zum Turnier nach Wuppertal und wir waren mit am Start! Sonntags zum Training Mit gleich zwei Mannchaften durften wir als Treffpunkt Leben-Gemeinde dabei sein. Über mehrere Monate hatten sich die Jugendlichen gemeinsam mit ein paar Erwachsenen auf das große Turnier vorbereitet. Insgesamt trafen sich fürs Baggern, Pritschen und Schmettern bis zu 15 Volleyballbegeisterte regelmäßig sonntagnachmittags in der Sporthalle der Erkrather Grundschule Falkenstraße - unter Anleitung von Marcel Rauh, der auch beim CVJM-Ratingen Volleyballmannschaften trainiert. Volleyballfieber Mit einen Ausschlag für das Volleyballfieber in der Jugend gab die Freizeit im Sommer 2008. Als klar war, dass während der Tage in NL-Nieuwvliet ein Beachvolleyballturnier am Strand stattfinden sollte, übten bereits die ersten das Hechtbaggern und den Ball „cross“ zu schlagen. Der Einsatz sollte sich lohnen: Platz 3 - ging an unser bestes Team. Doch am schönsten war der gemeinsame Spaß: einfach Teil eines Teams zu sein. Sein Möglichstes zu geben. Und sich über jeden noch so spektakulär erkämpften Punkt zu freuen. - Diese Begeisterung hielt an. So schlugen wir denn auch nach den Sommerferien weiter kräftig auf - am U-See und in Ratingen. Respektabler Auftritt Unsere Chancen für das GJW-Turnier standen also nicht schlecht. Und so waren wir erfolgreich: Nur knapp verpasste „Erkrath I“ nach der Gruppenphase den Einzug in das Halbfinale. Am Ende landeten unsere beiden Teams von insgesamt zwölf angetretenen Mannschaften auf den Plätzen 5 und 10. Trotzdem waren wir im Finale dabei - mit den Schiris. Marcel Rauh und Marco Lotter pfiffen die Partie zwischen der EFG Neuschäferhöhe und der EFG Düsseldorf, in der sich die Wermelskirchener durchsetzen konnten. Immer wieder sonntags? Zufrieden mit dem Tag und der erbrachten Leistung ging es nach Hause... und mit dabei ist sie immer noch: Ungebrochen! Diese Begeisterung fürs Baggern, Pritschen, Schmettern. So jagt Marcel nur 48 Stunden später eine Einladung zum Volleyballturnier in Breckerfeld durch unseren Jugend-E-MailVerteiler. Stichwort: „Nach dem Turnier ist vor dem Turnier“ Stefan Rüth 23 Gemeindebau in Mission JAPAN Familie Berns fiebert dem neuen Gemeindezentrum entgegen Famile Berns hat schon Einiges mit Gott erlebt. Begonnen hat ihr Abenteuer 1981 mit dem Abschied aus der Treffpunkt Leben-Gemeinde und der Ausreise aus Deutschland. Nach diversen Sprachstudien und Missionarsvertretungen in verschiedenen Gemeinden begannen sie sieben Jahre später eine selbstständige Gemeindegründungsarbeit in Okazaki. 1996 bauten sie dort ein neues Gemeindezentrum, das sie drei Jahre später an einen japanischen Pastor übergaben, um neuen Berufungen zu folgen. Diese führten die Familie nach Inazawa zu einer kleinen bestehenden Gemeinde. Bauhelfer gesucht Das Bauen scheint den Berns zu liegen, denn auch in Inazawa legten sie Hand an und begannen 2009 mit dem Bau eines eigenen und neuen Gemeindezentrums, begleitet von vielen Schwierigkeiten und Wundern. Der Bauplan wurde etliche Male genauestens durchstudiert, durchgerechnet und abgestimmt. Im April wurde der Bau dann endlich genehmigt und die Arbeiten konnten beginnen. Besonders wegen der vielen fehlenden Bauhelfer wurde viel gebetet. Doch Gott erhörte das Gebet. Sogar sechs Helfer aus Deutschland unterstützten die Gemeinde bei ihrem Projekt. Heiligabend in den neuen Räumen Am Heiligabend konnte die Gemeinde bereits zahlreiche Menschen in den neuen Räumen begrüßen. So viele, dass selbst die neu gekauften Stühle dafür nicht reichten. Sogar der Chef der Baufirma kam mit seiner ganzen Familie. Viele hatten mitgeholfen, Nachtschichten eingelegt, dass die Gemeinde dieses Fest miteinander feiern konnte. So fanden denn auch seit dem Kerzenlicht-Gottesdienst alle Gemeinde-Veranstaltungen in den neuen Räumen statt, was mitunter mit erheblichem Stress verbunden war, da die Baustelle noch nicht ganz fertig war. Der Gemeindebau ging auch an dem Schreiner nicht spurlos vorbei. Nach getaner Arbeit an dem Gebäude nimmt er nun an einem Glaubensgrundkurs teil, der sonntags morgens vor dem Gottesdienst ab 9 Uhr stattfindet. Einweihungsfeier im April Rund um die Gebäudeabnahme gab es noch viel zu tun. Doch auch dies wurde geschafft. Die Einweihungsfeier ist nun für den 18. April geplant. In das alte Gemeindehaus ist inzwischen Familie Larsen eingezogen. Er ist Amerikaner, sie Japanerin. Das Paar möchte durch evangelistische Englischklassen die Gemeindeaufbauarbeit unterstützen. Für Familie Berns sind sie eine wertvolle Unterstützung und eine ganz große Gebetserhörung. Denn es bedeutet, dass die Gemeinde nach ihrem Umzug nun nicht einfach von ihrem alten Standort verschwindet. Selbst das rote Neon-Kreuz vor dem Bahnhof kann bleiben! Sarah Lorenz INFO Familie Berns Familie Berns lebt seit über 26 Jahren in Japan, in Inazawa, der Hauptstadt der Provinz Owari. Dort engagieren sich Reinhard (54), Ulrike (53), Johannes (19) und Lukas (16) als Missionarsfamilie in Zusammenarbeit mit der Allianzmission. Sie ist die Außenmission der Freien evangelischen Gemeinden (FeG) und ist in vielen Ländern zu finden. Die Arbeit in Japan begann vor mehr als 50 Jahren. Heute leben etwa 25 Missionare in dem Land der aufgehenden Sonne. Weitere Informationen über Familie Berns sowie Fotos und aktuelle Newsletter sind zu finden auf der Internetseite www.treffpunkt-leben. com (Wir über uns/ Unsere Missionare/ Japan). Ruhrgebiet Von den Anden ins Nach dem FSJ in Ecuador zieht es Benjamin Kleine Vennekate nach Witten. Ich wollte gerne auf diesem Wege noch kurz etwas von mir hören lassen. Wer mich noch nicht kennt: Vor meinem Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) 2008/2009 war ich drei Jahre lang Teil der Jugend in der Gemeinde. Seit Ende Juli 2009 lebe ich nun wieder in Deutschland. Über zehn Monate wohnte ich in der ecuadorianischen Stadt Ibarra, zusammen mit sechs anderen Deutschen. Als „Impact-Team“ haben wir die Arbeit der Liebenzeller Mission im Norden des Landes unterstützt. Sicherlich ist der eine oder andere von euch auf meine Rundbriefe oder die Einträge auf meinem Informationsblog im Internet gestoßen. Wenn ich jetzt nach einem halben Jahr an meine Zeit in Südamerika zurückdenke, dann kommen Erinnerungen an die unterschiedlichsten Situationen auf: die Besuche in den Indianerdörfern, in denen ich amerikanischen Ärzten beim Ziehen etlicher Zähne behilflich war; beim Bau eines neuen Stockwerkes auf dem Gemeindezentrum, beim Leiten eines Kinderchors, der nicht immer alle Töne so traf, wie man sich das vorstellte, es aber immerhin zu einem Weihnachtskonzert brachte … Ich traf Menschen, wie sie unterschiedlicher nicht sein konnten: arm, reich, schwarz, weiß, weltoffen, isoliert … Sie alle verband aber eine bemerkenswerte Freundlichkeit und Herzlichkeit. Ich reiste in einem Land umher, das alles zu bieten hat: Urwald, Berge, Strand und Vulkane, Meer, Palmen, Lamas, Schlangen, Meerschweinchen. Als Team haben wir 4.000-er Berge erklommen, quetschten uns zu acht in einen alten VW-Käfer, haben gemeinsam gearbeitet, sind mit dem Bus durch das ganze Land gereist, haben in einem Gottesdienst vor Hunderten von Jugendlichen Lobpreis gemacht, wir haben gemeinsam gebetet – Gott erlebt, durch ihn Herzen verändert, erlebten Veränderung. Für mich liegt nun diese sehr herausfordernde Zeit hinter mir, in der ich viel lernen durfte, auch wenn nicht immer alles einfach war. Letztlich gebraucht es Gott zu seiner Ehre. Nun lebe ich in Witten und mache ein Jahrespraktikum beim Bundes-Verlag und unterstütze die Redaktionen der Zeitschriften „dran“ und „LebensLauf“. Auf diesem Wege möchte ich mich offiziell im Nachhinein bei der Treffpunkt-Leben Gemeinde für alle Unterstützung während meines Einsatzes bedanken – finanziell, wie im Gebet! Da ich jetzt in Witten wohne, wird man mich nicht mehr regelmäßig in Erkrath antreffen. Trotzdem bin ich weiter gespannt, was Gott mit der Gemeinde noch alles vorhat! Benjamin Kleine Vennekate Mit Fotos im Kampf gegen ARMUT Jardena Doull und ihr Einsatz bei „Jugend mit einer Mission“. Seit über einem Jahr wohne ich nun schon in Herrnhut. Hier, bei „Jugend mit einer Mission“ (JMEM), habe ich im Herbst 2008 an einer Jüngerschaftsschule teilgenommen und bin im darauffolgenden Sommer als Mitarbeiterin zurückgekehrt. Ich lebe und arbeite in der Gemeinschaft mit den anderen Mitarbeitern, die wie die Studenten von überall her kommen. So lerne ich Einiges über andere Kulturen. Aber es wird auch praktisch: Dadurch dass ich selber durch die Welt reise, sehe und lerne ich viel über andere Länder und ihre Sitten. Vergangenes Frühjahr war ich zum Beispiel im Rahmen meiner Jüngerschaftsschule für ca. zwei Monate in Nepal und für zwei Wochen in Indien. Seit zwei Jahren gibt es in Herrnhut einen Dienstbereich Kunst, dem ich beigetreten bin. Dieser Dienst nennt sich „Pick a Pocket“. Dahinter steckt eine Gruppe von Freunden, die sich mittels der Kunst und künstlerischen Projekten gegen die extreme Armut in der Welt einsetzt. Ich selber gebrauche dafür meine Foto-Kamera, denn ich glaube, dass ich durch meine Bilder die Menschen berühren, ansprechen und auf das Elend in unserer Welt aufmerksam machen kann. Zur Zeit arbeiten wir mir „Pick a Pocket“ an einem Buch, in dem wir Geschichten und Bilder, die wir während unserer Einsätze gesammelt haben, veröffentlichen möchten. Wir hoffen, bald mit dem Druck beginnen zu können, doch uns fehlt leider noch das nötige Kleingeld dafür. Denn all unsere Projekte, im In- wie im Ausland, werden durch Spenden finanziert. Selbst unseren Lebensunterhalt beziehen wir durch Spenden. Und da darf ich jeden Tag neu erleben und staunen, wie gut es Gott mit mir meint. Er versorgt mich mit täglichem Brot und allem, was ich brauche. So lerne ich, wie man lebt, wenn man hundertprozentig abhängig ist von Gott. Momentan bin ich in einer Jüngerschaftsschule mit dem Schwerpunkt „Foto und Lobpreis“ involviert. Das heißt, ich bringe den Studenten bei, wie man sich im Fotolabor verhält, wie man Filme entwickelt etc. Aber auch im Geistlichen helfe ich, dass sie in der Beziehung zu Gott wachsen, ihn besser kennen lernen und ihm näher kommen. Im März werden wir einen sogenannten „Mini-Einsatz“ für 1 Woche nach Budapest machen und Ende April den großen Einsatz, der für zweieinhalb Monate ins Ausland geht. Ich werde voraussichtlich wieder nach Nepal und Indien gehen und mit einer anderen Mitarbeiterin ein kleines Team von Studenten leiten. Jardena Doull Mehr über das Projekt „Pick a pocket“ ist zu erfahren unter: http://www.kickstarter.com/projects/1951019426/pick-a-pocket-a-collective-of-artists-fighting-ex Termine Nicht kochen und spülen! Sondern Anhalten, Innehalten und Aufatmen! Die Agape-Frauen sind wieder on Tour! 17. April MÄNNERSACHE Zum dritten Mal findet die Freizeit der AgapeFrauen statt: ein ganzes Wochenende – vom 28. bis 30. Mai 2010 – werden wir im Haus Patmos bei Siegen verbringen. Jede Frau, die schon einmal mitgefahren ist, weiß, dass im Vordergrund die Begegnung mit anderen Frauen steht. Rauskommen aus dem Alltag, Zeit für sich selbst finden, für Gebet und gute Gespräche. 19.30 Uhr Das Agape-Leitungsteam arbeitet derzeit schon an einem tollen Programm mit geistlichem Input und u. a. einem Spieleabend (wer 2009 in Much dabei war, weiß, wie viel Spaß wir dabei hatten!). Das „Jahr der Stille“ wird auch Thema sein: als Ehefrauen, Mütter und Berufstätige sind wir im Dauereinsatz für Familie, Haushalt und Beruf. An dem Wochenende wollen wir uns ausgiebig Zeit nehmen, ruhig zu werden, den Alltag außen vor zu lassen und bewusst die Stille zu suchen, um sich auf das eigene Innere zu konzentrieren und mit Gott wieder ins Gespräch zu kommen. Vielleicht bei einem langen Spaziergang durch die Natur, unsere Unterkunft verfügt aber auch über eine Kapelle und einen Raum der Stille. Dazwischen wird es viel freie Zeit geben für eigene Aktivitäten: Klönen, Wandern, Lesen, Sport, Wellness … Wellness? Ja! Das Haus Patmos hat neu einen tollen Wellness-Bereich eingerichtet mit Sauna, Whirlpool und Anwendungen, die gegen einen Aufpreis genutzt bzw. gebucht werden können. Es gibt auch eine eigene Sporthalle. Also, Sportzeug und Saunahandtuch nicht vergessen! Termin: 28. – 30. Mai 2010 Die An- und Abfahrt erfolgt in Fahrgemeinschaften (Abfahrt am Freitag Nachmittag, ca. 1,5 Stunden je Fahrt) EZ 108,80 Euro/Person, DZ 90,80 Euro/Person, Vollpension. Jede Frau ist herzlich eingeladen! Ansprechpartnerin für Fragen und Anmeldung: Vinolia Zotchi, Tel. 02104 1397992 9.30 Uhr - Frühstückstreffen für Männer 18. April / 16. Mai STILLEGOTTESDIENST 23. April EAT UND MEET 19.30 Uhr 27. April / 25. Mai AGAPE-FRAUENTREFF 19.30 Uhr 30. April / 28. Mai 60+ CAFÉ 15 Uhr Kaffee, Vorträge und mehr für Senioren 2. Mai MEET HEAVEN 19 Uhr 2. Mai LIVING ROOMS 16.30 Uhr - der besondere Sonntag für Jugendliche 25. Mai TREFFPUNKT LEBEN - INTERN 19 Uhr - Infoabend für Gemeindeinteressierte (Anmeldung erforderlich!) Ausführliche und aktuelle Informationen zu allen Terminen, Gottesdiensten, Hauskreisgruppen und Veranstaltungen der Gemeinde finden Sie im Internet: www.treffpunkt-leben.com 27 Mitglieder Neue Familie Remhof Köpfe Timo und Gardis Plutschinski Seit wir im Sommer 1996 geheiratet haben, begleitet uns der Vers aus Psalm 86, 11: „Weise uns Herr deinen Weg, wir wollen in deiner Wahrheit wandeln.“ Dieser Weg hat uns jetzt schon über verschiedene Stationen geführt. Kennengelernt haben wir uns in Ludwigshafen, wo Ulrike aufgewachsen ist. Wir sind dort beide in die Baptisten-Gemeinde gegangen und haben Jungschararbeit und Musik gemacht. Ulrike hat als Erzieherin im Kindergarten gearbeitet. Nach unserer Hochzeit haben wir während Tilos Studium im Raum Karlsruhe gewohnt. 1999 wurde Paul geboren. Danach sind wir in die Nähe von Heilbronn gezogen, wo Tilo seine erste Arbeitsstelle als Entwicklungsingenieur gefunden hat. 2001 wurde dort Jannis geboren. In der Baptisten-Gemeinde Gemmingen hatten wir ein herzliches Zuhause gefunden. Lorena kam im Frühjahr 2003 auf die Welt, Micha wurde 2005 geboren. Im Sommer 2007 kam dann ein Angebot von 3M in Neuss mit einer interessanten Stelle im gleichen Fachgebiet. Nach längerem Prüfen wurde immer klarer, dass unser Weg in diese Richtung weitergeht. Ende 2008 haben wir dann ein Haus in Hilden gefunden und sind Anfang 2009 von Richen/Sinsheim weggezogen. Vor allem für Ulrike und die Kinder war der Abschied schwer, da über die Jahre viele gute Beziehungen im Ort und in der Gemeinde entstanden waren. Für uns war klar, dass wir wieder zu einer Freikirche gehören und dort mitarbeiten möchten. Jetzt sind wir seit einem Jahr dabei und bringen uns im Spielkreis, in der Musik und im Hauskreis ein. Wir heißen Gardis und Timo Plutschinski und sind seit Anfang 2009 in der Treffpunkt Leben-Gemeinde. Gardis ist Lehrerin an einer Gesamtschule in Düsseldorf und unterrichtet Jugendliche in Englisch und Deutsch. Timo ist Geschäftsführer bei „CiW - Christen in der Wirtschaft“ und arbeitet dafür, dass christliche Werte in Unternehmen gelebt werden. Wir lieben Zeit mit Freunden, Sport und Musik – und Großstädte. Im Januar 2009 sind wir von Berlin nach Düsseldorf gezogen und waren auf der Suche nach einer authentischen, herzlichen und lebendigen Gemeinde. Da wurden wir zum Gottesdienst von Treffpunkt Leben eingeladen. Das hat uns auf Anhieb gefallen und die Entscheidung war schnell klar, verbindlich dazuzugehören. Ganz oder gar nicht. Deshalb sind wir Mitglieder geworden. Durch unsere Familien sind wir beide freikirchlich geprägt, von Sonntagschule über Jungschar, Teenkreis und Jugend bis hin zur eigenen Taufe. Unsere Eltern waren uns Vorbilder und wir sind dabei geblieben. Finden kann man Gardis in der Gemeinde am grünen InfoStand und in einem Düsseldorfer Hauskreis. Timo frühstückt gern bei „Männersache“, ferner sind Lehren und Predigen Leidenschaften, die im Laufe der Zeit von ihm in der Gemeinde eingesetzt werden. Wir wünschen uns, dass wir in dieser Gemeinde ein geistliches Zuhause und viele neue Freunde finden. FAMILIE RADA/RODE Wir sind Jule Rada (30) und Matthias Rode (33) und leben in einer glücklichen Ost-West-Ehe. Matthias stammt aus Ostwestfalen, Jule aus Sachsen. Kennengelernt haben wir uns während des Studiums in Leipzig. Vor zwei Jahren sind wir dann aus beruflichen Gründen ziemlich spontan hierher umgezogen. Wir erwarteten unser erstes Kind, neue Arbeit, neue Nachbarn, neue Heimat … Das war ganz schön (und) aufregend. Aber wir vertrauten darauf, dass eine Gemeinde uns gut tun wird. Also haben wir uns auf die Suche danach gemacht – und haben nach unserem ersten Gottesdienstbesuch gewusst: „Die Treffpunkt Leben-Gemeinde ist es!“ Die Predigt und die Atmosphäre hatten uns regelrecht gepackt. Wir haben dann nach dem Gottesdienst das Gebetsangebot in Anspruch genommen und waren berührt, wie uns (bis dato) fremde Menschen zuhörten und für uns beteten. Und Gott hat uns erhört: Unser Start hier als Mini-Familie mit Valentin (2) war sehr sanft. Inzwischen ist unser zweiter Sohn Friedemann geboren, und wir sind dankbar darüber, dass unsere Kinder die Möglichkeit haben, in einer solch lebendigen und authentischen Gemeinde aufzuwachsen. Seit wir auch noch einen wunderbaren Hauskreis gefunden haben, fühlen wir uns zunehmend verwurzelt in der Gemeinde und wir freuen uns auf all das, was wir hier noch gemeinsam erleben werden. TREFFPUNKT einer großen Familie Entdecken. Erleben. Verändern. Jeder Mensch braucht einen Ort der Geborgenheit und des Vertrauens, wo er sich angenommen, geliebt und akzeptiert weiß. Die Treffpunkt Leben-Gemeinde möchte so ein Ort sein, an dem Menschen sich zu Hause fühlen. Gemeinschaft ist gefragt, aber auch das Angebot, sich näher und intensiver mit Gott zu beschäftigen. Für uns ist der Gottesdienst am Sonntag der Höhepunkt der Woche: Es ist wie das Zusammenkommen einer großen Familie. An die 350 Personen treffen sich jeden Sonntag um 11 Uhr in unserem Gemeindezentrum. Für die Kinder im Alter von vier bis zwölf Jahren beginnt parallel zum Gottesdienst das „Abenteuerland“, ein betreutes Bühnen- und Gruppenprogramm speziell für Kinder. Jeder kommt auf seine Kosten, von ganz jung bis ganz alt: Es gibt viel Musik, manchmal Theater, anregende Predigten und die Möglichkeit, nach dem Gottesdienst bei Kaffee oder Tee miteinander ins Gespräch zu kommen. Sie sind herzlich eingeladen, sich selbst ein Bild zu machen! Sonntags 11 Uhr Hauptgottesdienst Treffpunkt-Leben Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde Heinrich-Hertz-Str. 25 40699 Erkrath-Unterfeldhaus www.treffpunkt-leben.com Gemeindebüro Christine Kombüchen-Moog Tel. 0211-22950640 [email protected] Pastor Martin Scharnowski Tel. 0211-22950641 [email protected] Pastor (Bereich: Kinder) Timo Pickhardt Tel. 0211-22950643 [email protected] Teenie- und Jugendreferent Marc Stosberg Tel. 02104-200262 [email protected] Jugendreferent Stefan Rüth Tel. 0211-229506445 [email protected] ADC „Menschen für Menschen“ Kerstin Schmitt Tel. 0211-229506448 [email protected] Bankverbindungen: Spar- und Kreditbank eG (SKB) Bad Homburg Konto: 324302, BLZ: 50092100 Postbank Essen Konto: 401939432, BLZ: 36010043