Masterarbeit oder Bachelorarbeit am Forschungsbereich Technologie der Fertigungsverfahren des Werkzeugmaschinenlabors (WZL) Abteilung Abtragende Fertigungsverfahren, Gruppe Funkenerosive Bearbeitung (EDM) Körperschallmessung bei der Funkenerosion von Titanbasis-Luftfahrtwerkstoffen Die Funkenerosion zählt zu den abtragenden Fertigungsverfahren. Für den Materialabtrag wird die thermische Energie von Funkenüberschlägen zwischen Werkzeug und Werkstück genutzt. Der große Vorteil des Verfahrens ist daher, dass die mechanischen Eigenschaften des Werkstückes keinen Einfluss auf die Bearbeitbarkeit haben. So können mit Hilfe der Funkenerosion (EDM) auch hochfeste Werkstoffe bearbeitet werden, für die konventionelle Zerspanprozesse zunehmend ungeeignet sind. Das sind zum Beispiel Titanlegierungen für die Luft- und Raumfahrt. Es hat sich bei der Funkenerosion herausgestellt, dass Titanlegierungen ein besonderes Verhalten aufzeigen. So ist die Bearbeitbarkeit von Titanlegierungen stark abhängig von der elektrischen Polarität des Prozesses, während es bei vielen anderen Werkstoffen, z. B. bei Aluminium-, Stahl- oder Nickelbasiswerkstoffen, nicht zu Komplikationen kommt. Das liegt sehr wahrscheinlich an der Ausbildung einer Titankarbidphase während des Prozesses. Diese könnte den thermischen Energietransfer in das Werkstück beeinflussen und schränkt damit den typischen Abtragmechanismus der Funkenerosion „Aufschmelzen und Verdampfen“ ein. Im Zuge einer Bachelor- oder Masterarbeit soll nachgewiesen werden, ob und inwiefern der Energietransfer bei der Funkenerosion beeinflusst wird. Hierfür ist in einem experimentellen Ansatz die Messung von Körperschall vorgesehen, siehe auch in der folgenden Abbildung. Körperschallmessungen sind ein gängiges Hilfsmittel, um Prozesse zu beobachten. In der Zerspanung werden zum Beispiel durch Veränderungen in den Körperschallsignalen indirekt Verschleißzustände von Werkzeugen erfassbar gemacht. Bei der Funkenerosion stecken ebenfalls viele nützliche Informationen in Körperschallsignalen. Es können mit dem Körperschall Rückschlüsse auf die Energieverteilung gemacht werden, da die Signalstärke durch Energie bestimmt wird, die nicht für den erfolgreichen Materialabtrag aufgewendet wird. In dieser Bachelor- oder Masterarbeit sollen in Versuchsreihen an Titanwerkstoffen die Körperschallsignale erfasst werden und in Zusammenhang mit den Eingangsparametern gebracht werden. Insbesondere sollen dabei Aussagen über die Energieverteilung generiert werden, die es helfen werden zu verstehen warum die Bearbeitung von Titanwerkstoffen so komplikationsreich ist. Über deine Bewerbung würde ich mich sehr freuen. Eine genauere individuelle Abstimmung deiner Aufgabe werden wir bei den ersten Treffen gemeinsam erarbeiten, sodass du deine Interessen und Fähigkeiten optimal einbringen kannst. Die Arbeit soll dem Umfang einer Bachelor- oder Masterarbeit entsprechend ausgelegt werden. Voraussetzungen: - Interesse an werkstoff- und fertigungstechnischen Problemstellungen. - Überdurchschnittliche Studienleistungen. - Selbstständiges und verantwortungsvolles Arbeiten. - Motivation, Eigeninitiative und Teamfähigkeit. - Sehr gute Deutschkenntnisse. Zeitaufwand: 200,00 Arbeitsstunden Ansprechpartner(in): Maximilian Holsten, M.Sc. RWTH Herwart-Opitz-Haus 54A 302D Tel.: +49 241 80-28037 Fax: +49 241 80-22293 Mail: [email protected]