Modulbeschreibungen Modul M1.1 SoP Erstes Fach - FK14

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Modulbeschreibungen
Modul M1.1
SoP Erstes Fach
FK 14, Evang. Theologie Modulkoordinator: Prof. Dr. R. Riesner
Verwendung im Studiengang
Das Modul ist Pflichtbestandteil des Grundstudiums für das Lehramt
Sonderpädagogik (Erstes Fach). Es umfasst 8 SWS und erfordert eine
durchschnittliche Arbeitsleistung von 330 Arbeitsstunden (= 11 LP), die sich
auf die aktive Teilnahme in zwei Vorlesungen und zwei Seminaren sowie die
Modulabschlussprüfung verteilen.
Der Biblischen Theologie geht es um die wissenschaftlich verantwortete,
theologisch reflektierte Auslegung des Alten und Neuen Testaments, die
zusammen in allen christlichen Kirchen die grundlegende Urkunde des
Glaubens bilden. Dazu gehören Kenntnisse über den Aufbau und die
Hauptinhalte der Schriften des Alten und Neuen Testaments, die in den
christlichen Kirchen und da besonders in denen der Reformation als
ständiger Bezugspunkt für die Formulierung der Lehre und die Gestaltung
des Lebens gelten. Diese Kenntnisse werden in biblischen Grundvorlesungen
erworben.
Einen zweiten Schwerpunkt des Einführungsmoduls bildet die Einführung in
akzeptierte und diskutierte Methoden der historisch-philologischen
Auslegung antiker Texte, wie sie die Schriften des Alten und Neuen
Testaments nun einmal darstellen. Dazu dienen alt- und neutestamentliche
Proseminare. Die Studierenden sollen lernen, ihr eigenes Textverständnis
mit Hilfe exegetischer Methoden kritisch zu reflektieren und mit anderen
wissenschaftlichen Auslegungen ins Gespräch zu bringen. Die Proseminare
vermitteln Grundregeln wissenschaftlichen Arbeitens und sollen zum
selbständigen Umgang mit Übersetzungen, Kommentaren, Lexika und
anderen Hilfsmitteln anleiten.
Grundstudium
Studienabschnitt
1X
Modultyp (Verbindlichkeit)
3
Hauptstudium
4
1 Semester
Dauer des Moduls
Angebotsfrequenz
2X
X
2 Semester
Pro Semester
Pro Studienjahr
Block
Beginn nur WS
andere:
Beginn nur SS
Pflicht
X
X
X
Wahlpflicht
Wahl
1
Lernanspruch
Basis
Fachkompetenz
X
Aufbau
Methodenkompetenz
X
Vertiefung
Schlüsselkompetenz
X
Keine Vorkenntnisse aus anderen Modulen
Teilnahmevoraussetzung
Inhalte
X
Die Grundvorlesungen innerhalb des Faches Altes Testament konzentrieren
sich in der Regel auf die Geschichte Israels, den Pentateuch (die fünf Bücher
Mose) oder die Propheten, dabei sind aber die anderen Gebiete immer mit im
Blick. Die Literargeschichte des Pentateuch (= der fünf Bücher Mose) kann
ohne Grundkenntnisse der Geschichte Israels ebensowenig verstanden
werden wie das Wirken der Propheten. Die theologischen Vorstellungen der
verschiedenen Schichten des Pentateuchs und der einzelnen Propheten sind
in Anknüpfung und Auseinandersetzung aufeinander bezogen. Weil das Alte
Testament dem Christentum mit dem Judentum gemeinsam ist, muss die
Geschichte und Theologie dieser Religion angemessen berücksichtigt
werden.
Auch die Grundvorlesungen im Fach Neues Testament berücksichtigen über
das jeweilige Thema hinaus die anderen Hauptgebiete. Eine Darstellung der
Theologie des Apostels Paulus muss seine Biographie einschließen und diese
ist ohne Kenntnisse der politischen und religiösen Umwelt nicht zu
verstehen. Eine Darstellung der theologischen Konzeption des Johannes
weckt unweigerlich die Frage, wie sie sich zum Entwurf des Paulus oder zur
synoptischen Jesus-Überlieferung verhält, wie sie im Markus-Evangelium
aufbewahrt ist. Alle neutestamentlichen Schriften aber sind eine Reaktion auf
die Gestalt und Geschichte Jesu Christi.
Zu den unaufgebbaren Erkenntnissen der letzten Jahre gehört die ständige
Berücksichtigung des jüdischen Hintergrunds des Neuen Testaments. Weiter
ist zu beachten, dass auch im Islam alt- und neutestamentliche Traditionen
aufgenommen worden sind.
Die Proseminare zielen auf die Einübung historisch-kritischer Methoden zur
Auslegung biblischer Texte (Textkritik, Stilkritik, Formkritik, Gattungskritik,
Traditionskritik, Redaktionskritik). Dabei geht es um die möglichst genaue
Analyse der Aussageabsichten eines Textes, die vor allem durch eine
Untersuchung seiner Entstehung in einer bestimmten geschichtlichen
Situation erfolgt. Die Einübung dieser Methoden umfaßt auch die Einführung
in das wissenschaftlich-theologische Arbeiten.
Grundlegende Kompetenzen
siehe § 9 der Studienordnung
und
Übergeordnete
fachwissenschaftliche
Standards
2
Veranstaltungsart(en)
Modulveranstaltungen
Vorlesung
X
Praktikum
(P)Seminar
X
Studienprojekt
Übung
Kolloquium
Tutorium
Andere
Proseminar Altes Testament
Alle zwei Semester
Einführung in die Schriften des AT und/oder NT Alle zwei Semester
Basiswissen AT
Sequenzialität
Modulprüfungsform
Alle zwei Semester
Vorlesung zum NT ( Umwelt des NT / Markus / Alle zwei Semester
Johannes / Paulus)
keine - ratsam, aber nicht zwingend ist die Kombination von Proseminar und
Vorlesung zum AT oder NT
Gruppenprüfung
Prüfungsgespräch
Einzelprüfung
Portfolio
Posterpräsentation
mit
Projektpräsentation
Diskussion
Disputation
Klausur
Hausarbeit
Fallstudien
Andere
mit
X
Modulprüfungsleistung
Das Modul wird durch die Modulprüfung abgeschlossen, die als schriftliche
(Leistungsstandards)
Hausarbeit zu erbringen ist Darin demonstrieren die Studierenden an einem
exemplarischen biblischen Text, daß sie
-
die Grundlagen der methodisch abgesicherten Auslegung beherrschen;
-
die historische Entstehung eines Textes nachzeichnen können;
-
exegetische Fachliteratur heranziehen und sinnvoll verwenden können;
-
den Forschungsstand ansatzweise reflektieren und beurteilen können;
-
den Text eigenständig wiedergeben können;
-
didaktische Möglichkeiten des Textes in seinem biblischen Kontext
wahrnehmen können.
3
Workload
Aktive Teilnahme:
Aktive Teilnahme an den
2 LP pro Lehrveranstaltung
Grundvorlesungen wird in Form
(x 4 LV)
einer 15-minütigen
8 LP
Bibelkundeprüfung nachgewiesen.
Ansonsten bleibt die
Überprüfungform der Aktiven
Teilnahme den Dozenten
überlassen.
Modulprüfung
Schriftliche Hausarbeit: Vertiefte
3 LP
Darstellung und methodische
Bearbeitung eines biblischen
Textes mit angemessener
Berücksichtigung der
Fachliteratur)
Gesamt
Modul M1.2
11 LP
SoP Erstes Fach
FK 14, Evang. Theologie Modulkoordinator: Prof. Dr. E. Maurer
4
Verwendung im Studiengang
Das Modul ist Pflichtbestandteil des Grundstudiums für das Lehramt
Sonderpädagogik (Erstes Fach). Es umfasst 6 SWS und erfordert eine
durchschnittliche Arbeitleistung von 300 Arbeitsstunden (= 10 LP), die sich
auf die aktive Teilnahme in einer Vorlesung und zwei Seminaren sowie die
Modulabschlussprüfung verteilen.
Dieses Modul soll die Studierenden in die Systematische Theologie
einführen. Die Systematische Theologie befaßt sich einerseits mit der
sprachlichen Gestalt des christlichen Glaubens (Dogmatik), andererseits mit
den Konsequenzen des Glaubens für das Leben (Ethik). Das Studium der
Dogmatik und (später) der Ethik zielt – im Sinne der grundlegenden
Kompetenzen – darauf ab, die Studierenden zu befähigen, ihren Glauben mit
Argumenten darzustellen und zu verantworten. Der Glaube führt zur Einsicht
und läßt sich gegenüber kontroversen Positionen mit Argumenten vertreten.
So unterscheidet er sich von unkritischer Übernahme tradierter Einstellungen
und Normen. Das theologische Grundstudium muß die Studierenden
befähigen, die Bekenntnisschriften gedanklich nachzuvollziehen und die
Grundaussagen des Glaubens einerseits auf biblische Zusammenhänge und
andererseits auf aktuelle Fragen zu beziehen. Diese Fähigkeit ist
Voraussetzung für angemessene didaktische Sachanalysen, die im Bereich
des Religionsunterrichts von Anfang an berücksichtigen müssen, daß der
Glaube keine simplen Antworten kennt, aber die menschliche Erfahrung zu
erhellen vermag. Das ist die unabdingbare Voraussetzung für jede Bemühung
um einen kritisch reflektierten Religionsunterricht. Daher soll bereits in
diesem Modul die Einführung in die Didaktik erfolgen.
Das Modul ist die Grundlage für das Modul M1.3 des Grundstudiums, das
sich einerseits auf die historische Dimension des christlichen Glaubens
richtet, andererseits auf die Beziehung zwischen Biblischer Theologie und
aktueller Rede von Gott.
Grundstudium
Studienabschnitt
1X
Modultyp (Verbindlichkeit)
3
Hauptstudium
4
1 Semester
Dauer des Moduls
Angebotsfrequenz
2X
X
2 Semester
Pro Semester
pro Studienjahr
Block
Beginn nur WS
andere:
Beginn nur SS
Pflicht
X
X
X
Wahlpflicht
Wahl
Lernanspruch
Basis
X
Fachkompetenz
X
Aufbau
Methodenkompetenz
X
Vertiefung
Schlüsselkompetenz
X
5
Keine Vorkenntnisse aus anderen Modulen
Teilnahmevoraussetzung
Inhalte
Gotteslehre (Der Unterschied zwischen philosophischem und theologischem
Reden von Gott - Grundbegriffe der Trinitätslehre - Die biblische
Begründung für die Lehre von Gottes - Dreieinigkeit - Der Unterschied
zwischen ökonomischer und immanenter Trinitätslehre)
Christologie (Grundbegriffe der Zwei-Naturen-Lehre - Christologische
Hoheitstitel - Jesus Christus als Gott für uns - Jesus Christus als Mensch vor
Gott)
Pneumatologie (Grundbegriffe der Rechtfertigungslehre - Glaube und Liebe Geistesgaben - Gottesgeist und menschlicher Geist)
Eschatologie (Reich Gottes als biblisches Motiv - Grundmotive der
Apokalyptik - Tod und ewiges Leben - Gottes Ewigkeit und die
geschöpfliche Zeit)
Systematische Theologie richtet sich auf die Klärung des eigenen
Verständnisses und des eigenen Redens von Gott. Fast jeder theologische
Begriff - „Glaube“, „Liebe“, „Sünde“, „Person“, „Freiheit“ - steht im
Spannungsfeld zwischen alltagssprachlicher Verwendung und theologischer
Bestimmung. Daher ist die präzise Fassung eines Begriffs zum einen immer
die Einsicht in vielschichtige semantische Bezüge, zum andern erschließt sie
Anknüpfungspunkte und somit elementare Situationen für den
Religionsunterricht. Diese Entfaltung wird in der Grundvorlesung
demonstriert (jeweils über einen der vier Schwerpunkte) oder in der
Veranstaltung zum Basiswissen konzentriert.
Das Proseminar Systematische Theologie zielt auf die Analyse der
Begriffsbildung und der inneren Struktur theologischer Argumentation. Das
muß exemplarisch eingeübt werden: Systematisch-theologische Texte von
mittlerem Komplexitätsgrad sind im Hinblick auf die zumeist implizite
Definition von Grundbegriffen durchsichtig zu machen.
Voraussetzung für jede didaktische Sachanalyse ist die Einsicht in den
inneren Zusammenhang der Themen sowie in die Strukturen religiöser
Symbolsprache, weil nur in diesem Horizont die Auswahl bestimmter
Aspekte verantwortlich vollzogen werden kann. Die Lehrveranstaltung kann
in sinnvoller Weise die Fragen explizit machen, die innerhalb des
Lehramtsstudiums immer wieder von Bedeutung sein werden.
Grundlegende Kompetenzen
siehe § 9 der Studienordnung
und
Übergeordnete
fachwissenschaftliche
Standards
Veranstaltungsart(en)
Vorlesung
X
Praktikum
(P)Seminar
X
Studienprojekt
6
Modulveranstaltungen
Übung
Kolloquium
Tutorium
Andere: Kompaktveranstaltung
Grundvorlesung Systematische Theologie
Alle zwei Semester
Proseminar Systematische Theologie
Alle zwei Semester
Basiswissen Systematische Theologie
Alle zwei Semester
Grundlagen der Didaktik
Alle zwei Semester
Sequenzialität
keine
Modulprüfungsform
Gruppenprüfung
Prüfungsgespräch
Einzelprüfung
Portfolio
Posterpräsentation
mit
Projektpräsentation
Diskussion
Disputation
Klausur
Hausarbeit
Fallstudien
Andere:
mit
X
7
Modulprüfungsleistung
Das Modul wird durch eine Modulprüfung abgeschlossen, die in einer
(Leistungsstandards)
schriftlichen Arbeit besteht. Dabei werden Reproduktions-, Transfer- und
Beurteilungsleistungen erwartet:
Die Studierenden können
-
die Grundbegriffe in eigenständigen Formulierungen nachzeichnen und
mit diesen Begriffen die Grundaussagen des christlichen Glaubens im
Zusammenhang darlegen;
-
unterscheiden zwischen Grundlagen und möglicherweise disponiblen
und strittigen Entfaltungen des Glaubens;
-
die theologisch relevante Ausdifferenzierung von Sprechakten
kennzeichnen.
Beispiele: zwischen Dogmen und biblischen Texten ist zu unterscheiden,
innerhalb der biblischen Texte gibt es narrative Gebilde, Gebete, Hymnen
etc. Besonders wichtig ist die Kenntnis metaphorischer Rede und ihrer
theologisch signifikanten Bedeutung. Schon die trinitarischen Begriffe
„Vater“, „Sohn“ und „Geist“ können nicht einfach im alltagssprachlichen
Sinne aufgefaßt werden.
Die Studierenden können im Anschluß an einen exemplarischen Quellentext
einen Grundbegriff explizit definieren und entfalten. Hervorragend ist eine
solche Begriffsklärung, die in eigenständigen Formulierungen die Substanz
des Gedankengangs und die impliziten Querverweise präsentiert, ohne an der
vorgegebenen Exposition zu hängen, sie ist befriedigend, wenn sie in
eigenständigen Formulierungen den Gedankengang präzise wiedergibt. Nicht
ausreichend ist eine bloße Zusammenfassung des Primärtexts.
Die Studierenden können
-
die Spannung zwischen alltagssprachlicher Verwendung und
theologischem Gebrauch eines Grundbegriffs charakterisieren und
fruchtbar machen für elementare didaktische Ansätze;
-
den Stellenwert eines Begriffs im Rahmen eines möglichen Curriculums
zeigen;
Beispiel: Die Elementarisierung ist hervorragend gelungen, wenn ein
theologischer Begriff wie „Sünde„ in seiner Komplexität anschaulich
gemacht wird, etwa durch den Aufweis von exemplarischen Situationen, in
denen Personen sich rätselhaft und wider besseres Wissen destruktiv
verhalten, weil sie ihren Willen nicht ändern können. Weniger gelungen wäre
eine vereinfachende Übersetzung in alltägliche Situationen und Anweisungen
zum normkonformen Handeln. Unterschritten wird der Standard, wenn der
Begriff zu einfach (simpel) wird.
Die Studierenden können die Techniken der Argumentationsanalyse auf die
innere Struktur der Begriffe anwenden, um scheinbare Widersprüche in
theologischen Darlegungen aufzudecken und fruchtbar zu machen.
8
Beispiel: „Sünde“ ist nicht ein Fehlverhalten, sondern ein Defekt des
menschlichen Willens, der nicht willentlich behoben werden kann. Nur diese
Definition erlaubt es, tiefer liegende Begriffe wie „Erbsünde“ angemessen zu
Workload
Aktive Teilnahme:
Wie die Aktive Teilnahme in den
2 LP pro Lehrveranstaltung
einzelnen Lehrveranstaltungen
(x 3 LV)
überprüft wird. bleibt den
6 LP
Dozenten überlassen.
Leistungsnachweis
Prüfungsgespräch (20 Min.):
1 LP
entweder eine Erörterung des in
der Hausarbeit behandelten
systematisch-theologischen
Grundbegriffs in Hinblick auf
seine fachdidaktischen
Dimensionen
oder umgekehrt
die Darstellung eines systematischtheologischen Grundbegriffs in der
Verflechtung mit anderen
Begriffen am Leitfaden eines
exemplarischen Textes
Modulprüfung
Hausarbeit: entweder die Analyse
3 LP
eines exemplarischen
theologischen Textes (auf einen
Grundbegriff konzentriert)
oder umgekehrt
der schriftliche Entwurf einer
didaktischen Analyse, in der die
Stellung eines theologischen
Begriffs innerhalb des
Evangelischen Religionsunterrichts
ausgelotet wird.
Gesamt
Modul M1.3
10 LP
SoP Erstes Fach
FK 14, Evang. Theologie Modulkoordinatoren: N.N. / Prof. Dr. Hans Grewel
9
Verwendung im Studiengang
Das Modul ist Pflichtbestandteil des Grundstudiums für das Lehramt
Sonderpäfdagogik. Es umfasst 6 SWS und erfordert eine durchschnittliche
Arbeitleistung von 270 Arbeitsstunden (= 9 LP), die sich auf die aktive
Teilnahme
in
einer
Vorlesung
und
zwei
Seminaren
sowie
die
Modulabschlussprüfung verteilen. Das Modul setzt den erfolgreichen
Abschluß der Module M1.1 und M1.2 voraus und kann daher erst im zweiten
Studienjahr sinnvoll studiert werden.
Grundstudium
Studienabschnitt
1
1 Semester
Dauer des Moduls
Angebotsfrequenz
Modultyp (Verbindlichkeit)
2
Pro Semester
X
Hauptstudium
X
2 Semester
3X
X
pro Studienjahr
Block
Beginn nur WS
andere:
Beginn nur SS
Pflicht
X
Wahlpflicht
Wahl
Lernanspruch
Basis
X
Fachkompetenz
X
Aufbau
Methodenkompetenz
X
Vertiefung
Schlüsselkompetenz
X
10
Teilnahmevoraussetzung
Module M1.1 und M1.2 müssen abgeschlossen sein.
11
Inhalte
Die Lehrveranstaltungen im Bereich der Kirchengeschichte konzentrieren
sich auf die Kirchen- und Theologegeschichte und sind im Grundstudium
darauf ausgerichtet, einen Überblick zu geben und exemplarisch die Arbeit
an Quellentexten einzuüben. In der Regel folgen sie dem chronologischepochalen Zyklus Alte Kirche - Mittelalter - Reformation - Neuzeit 20.Jahrhundert. Dabei liegt der Schwerpunkt teils auf der „äußeren“
Kirchengeschichte, teils auf der Theologiegeschichte. Die breite Information
in der Vorlesung wird ergänzt und vertieft durch die Lektüre einschlägiger
Quellentexte im Seminar.
Die Lehrveranstaltungen im Bereich der Religionskunde konzentrieren sich
gleichfalls auf die Vermittlung von differenzierten Kenntnissen auf der
Grundlage vor allem von Modul 1.2. Die Veranstaltungen im Bereich der
Religionswissenschaft können auf ihre Weise die Einsicht vertiefen, daß
Glaube oder Religion stets eine Lebensform bestimmen und daher nicht
reduziert werden dürfen auf die „Aussagen“, die jeweils vertreten werden,
auch nicht auf das, was phänomenologisch von außen beobachtet werden
kann.
Die Biblisch-theologische Vorlesung behandelt theologische Themen, die
sowohl für das Alte als auch für das Neue Testament grundlegend sind und
die komplexen hermeneutischen Prozesse zwischen hebräischem und
griechischem Sprachdenken exemplarisch hervortreten lassen. Dazu gehören
die Motive der alttestamentlichen Heilserwartung (Messias, Davidssohn)
oder die Frage nach der Versöhnung Gottes mit dem Volk Israel, die
Beschreibung der Kirche als Gottesvolk, der Konflikt um die Gegenwart
Gottes im Christusgeschehen, die Frage nach der Erwählung Israels und der
Kirche
Jesu
Christi.
Der
religionsgeschichtlichen
Akzent
Hintergründen
kann
dabei
biblischer
auch
Texte
auf
den
liegen,
also
altorientalische Kulturen, den Hellenismus und die Gnosis einbeziehen.
Das Seminar zur Wirkungsgeschichte muß entweder exemplarisch oder
prinzipiell
die
biblischen
Ansätze
weiterführen.
Hier
sind
die
unterschiedlichen hermeneutischen Ansätze zu entfalten:
• historische Fragestellungen
• Vielschichtigkeit biblischer Texte
• innere und äußere Klarheit der Schrift (Luther)
• existentiale Interpretation und Entmythologisierung
• kontextuelle Theologie
• Inspiration der Schrift
• Auslegungsprivileg der Kirche
Diese Fragen sind nicht nur formal zu klären, weil sie stets auch von
theologischen
Annahmen
ausgehen,
die
sich
auf
biblische
12
Texte
zurückführen lassen. So ist die Kontroverse zwischen evangelischen und
römisch-katholischer
Kirchen
nicht
nur
durch
unterschiedliche
Grundlegende Kompetenzen
siehe § 9 der Studienordnung
und
übergeordnete
fachwissenschaftliche
Standards
Veranstaltungsart(en)
Modulveranstaltungen
Vorlesung
X
Praktikum
(P)Seminar
X
Studienprojekt
Übung
Kolloquium
Tutorium
Andere: Kompaktveranstaltung
Vorlesung
zur
Kirchen-
oder jedes Semester
Theologiegeschichte oder Religionswissenschaft
Seminar: Kirchen- oder Theologiegeschichteoder jedes Semester
Religionswissenschaft
Vorlesung:
Biblische
Theologie
oder jedes Semester
Religionsgeschichte
Seminar: zur Wirkungsgeschichte biblischer jedes Semester
Texte
Sequenzialität
keine
Modulprüfungsform
Gruppenprüfung
X
Prüfungsgespräch
Einzelprüfung
X
Portfolio
Posterpräsentation
mit
Projektpräsentation
Diskussion
Klausur
Fallstudien
X
mit
Disputation
X
Hausarbeit
Andere:
13
Modulprüfungsleistung
Das Modul wird durch eine Modulprüfung abgeschlossen, die in einer
(Leistungsstandards)
schriftlichen
oder
mündlichen
Prüfung
besteht.
Dabei
werden
Reproduktions-, Transfer- und Beurteilungsleistungen erwartet:
Die Studierenden können
(1) in der mündlichen Prüfung die in der Kirchengeschichte gefallenen
epochalen Entscheidungen, also größere Zusammenhänge so bündeln, daß
die Konfliktsituation hervortritt;
(2) die religiösen Differenzen nuanciert darstellen, also die Varianten nicht
nur aufzählen, sondern auch zeigen, wie sich aus den Grundentscheidungen
die Spielarten auseinanderlegen.
Beispiel: Die kraftvolle Theologie Luthers wäre in einer weniger sensiblen
politischen Situation verpufft, andererseits wäre die Reformation unter leicht
veränderten Bedingungen in Mitteleuropa kaum aufzuhalten gewesen. Eine
hervorragende Leistunge wird solche alternativen Möglichkeiten skizzieren
können. Nicht akzeptabel ist die bloße Aufzählung memorierter Daten,
akzeptabel eine korrekte und nuancierte Darstellung. Auch bei fremden
Religionen kommt es darauf an, auch hier möglichst viele konkrete Gestalten
zu präsentieren, also nicht „den“ Islam oder „das“ Judentum.
Die Studierenden können die unterschiedliche Rezeption biblischer Texte
exemplarisch nachzeichnen und sind in der Lage, ihre eigene Rezeption
kritisch zu überprüfen. Maßstab dafür ist der Verzicht auf die bloße
Übernahme biblischer Formeln, die in eigener Sprache und letztlich in der
Sprache der Schülerinnen und Schüler zu gestalten sind. Die Leistung ist
hervorragend, wenn sich aus der Berücksichtung des rezeptionstheoretischen
Horizontes und der unterschiedlichen Kontexte eine deutsche Paraphrase des
übersetzten Textes im weiteren biblischen Zusammenhang ergibt, die „dem
Volk aufs Maul schaut“, was nach Luther gerade nicht bedeutet: „nach dem
Mund redet“.
14
Workload
Aktive Teilnahme:
Wie die Aktive Teilnahme in den
2 LP pro Lehrveranstaltung
einzelnen
(x 3 LV)
überprüft
6 LP
Lehrveranstaltungen
wird.
bleibt
den
Dozenten überlassen.
Modulprüfung
Prüfungsgespräch (20 Min. pro
3 LP
Person)
Oder
Klausur (3stündig)
Gesamt
Modul M1.4
9 LP
SoP Erstes Fach
FK 14, Evang. Theologie Modulkoordinatoren: Prof. Dr. Th. Pola / Prof. Dr. E. Maurer
15
Verwendung im Studiengang
Das Modul ist Pflichtbestandteil des Hauptstudiums für das Lehramt
Sonderpädagogik (Erstes Fach) Es umfasst 6 SWS und erfordert eine
durchschnittliche Arbeitleistung von 270 bzw. 300 Arbeitsstunden (= 9 bzw.
10 LP), die sich auf die aktive Teilnahme in einer Vorlesung und zwei
Seminare sowie die Modulabschlussprüfung verteilen. Die
Modulabschlußprüfung kann auch als Teilprüfung des Staatsexamens
abgelegt werden.
Das Modul zielt auf die wesentliche Aufgabe der Theologie, die
Grundaussagen des christlichen Glauben sprachlich zu entfalten, einerseits
auf biblische Zusammenhänge und andererseits auf aktuelle Fragen zu
beziehen. Dabei kann die Zuordnung nicht biblizistisch vorgenommen
werden, als enthalte die Heilige Schrift immer direkte Antworten auf
Lebensfragen, andererseits ist es keineswegs immer klar, welches die Fragen
der Gegenwart sind. Daher muß gerade eine auf die Lebenswelt der Kinder
und Jugendlichen bezogene Didaktik im Horizont einer möglichst
differenzierten theologischen Analyse vorgehen. Im Licht biblischer Texte
kann scheinbar selbstverständliche „Erfahrung“ kritisch befragt werden,
umgekehrt wird in der Konfrontation der Erfahrungsgehalt scheinbar
abständiger biblischer Texte erst deutlich.
Das Modul setzt den erfolgreichen Abschluß des Grundstudiums voraus. Es
vertieft das Modul M1.3 (Kirche im Kontext) und vernetzt die Module M1.1
und M1.2, indem biblisch-theologische Einsichten und Grundfragen des
Glaubens in heutiger Sicht aufeinander bezogen werden.
Grundstudium
Studienabschnitt
Hauptstudium
5X
Modultyp (Verbindlichkeit)
7
2 Semester
Dauer des Moduls
Angebotsfrequenz
6X
Pro Semester
Pro Studienjahr
Block
Beginn nur WS
andere:
Beginn nur SS
Pflicht
X
8
X
X
X
Wahlpflicht
Wahl
Lernanspruch
Basis
Fachkompetenz
Aufbau
Methodenkompetenz
Vertiefung
Schlüsselkompetenz
X
16
Teilnahmevoraussetzung
Inhalte
Abgeschlossenes Grundstudium
Im AT-/NT-Seminar werden theologisch grundlegende Themen behandelt,
die in der Regel gesamtbiblisch auszuweiten sind, etwa:
Schöpfungstexte im Alten Testament – Leib, Seele, Herz und Geist im Alten
Testament - Prophetie in Israel - Gottes Geist - Gottes Versöhnung mit uns in
Jesus Christus - Gesetz und Evangelium bei Paulus - Die Kirche als Volk
Gottes und als Leib Christi - Tod und Auferstehung Jesu - Die Auferstehung
der Toten und das ewige Leben.
Die AT-/NT-Vorlesung präsentiert den weiteren Horizont für solche Themen,
sowohl in historischer, auch religionsgeschichtlicher, als auch in
theologischer Hinsicht. Dabei konzentrieren sich die exegetischen
Veranstaltungen auf die Frage: Was war damals gemeint? Die biblischen
Texte rücken damit einerseits in eine geistige Distanz zu unseren Fragen,
können aber auch nicht mehr widerstandlos durch unsere (zumeist
unreflektierten) Grundanschauungen vereinnahmt werden. Diese Distanz
wird erfahrungsgemäß fruchtbar, sobald theologisch gefragt wird, wer die
Wirklichkeit angemessen in den Blick nimmt. Diese Fragen sollen innerhalb
der Veranstaltung aufgenommen werden, und zwar sinnvollerweise in der
Zusammenarbeit jeweils mehrerer Studierender. Fragen und Ansätze für ihre
Bearbeitung sollen in geeigneter Form festgehalten und für die
Abschlußdokumentation (s.u. Leistungsnachweis) genutzt gemacht werden.
17
Das systematisch-theologische Seminar konzentriert sich auf ein
dogmatisches oder ethisches Grundproblem. Beispiele: Schöpfungstheologie
- Theologische Anthropologie - Himmel und Erde - Wort Gottes - Inspiration
der Schrift? - Geschichte als theologischer Grundbegriff - Kirche als Leib
Christi - Taufe und Abendmahl – Probleme der Ökumenik Bekenntnisbildung - Theologie als Wissenschaft - Tod und Leben - Mann
und Frau - Zwei-Reiche-Lehre - Recht und Gerechtigkeit.
Die systematisch-theologische Vorlesung behandelt eine der fünf
Grundlinien: Schöpfungslehre - Wort Gottes (Offenbarung, Heilige Schrift,
Verkündigung) und Hermeneutik – Ekklesiologie (Doxologie und
Erzählung) - Theologie als Wissenschaft. Dabei konzentrieren sich die
systematisch-theologischen Veranstaltungen auf die Auseinandersetzung mit
außertheologischen Theorien, vor allem mit der Philosophie (als Ontologie,
Erkenntnistheorie, Sprachphilosophie und Ethik). Dabei treten immer wieder
Differenzen zwischen Theologie und Philosophie (und anderer
Theoriebildung) hervor, sind aber keineswegs immer schon unlösbare
Widersprüche.
Auch hier wird das kritische Vermögen der Studierenden geschärft und soll
zu ähnlichen Stellungnahmen führen wie in der exegetischen Vorlesung.
Diese kritischen Rückfragen sollen auch hier innerhalb der Veranstaltung
aufgenommen werden, und zwar sinnvollerweise in der Zusammenarbeit
jeweils mehrerer Studierender. Fragen und Ansätze für ihre Bearbeitung
sollen in geeigneter Form festgehalten und für den Leistungsnachweis
genutzt werden. Vor allem sollen die Ergebnisse aus der exegetischen und
der systematisch-theologischen Veranstaltung zusammengeführt werden
(was die Konstanz der Gruppen wünschenswert macht, aber nicht zwingend).
Grundlegende Kompetenzen
siehe § 10 der Studienordnung
Und
Übergeordnete
fachwissenschaftliche
Standards
Veranstaltungsart(en)
Vorlesung
X
Praktikum
(P)Seminar
X
Studienprojekt
Übung
Kolloquium
Tutorium
Andere: Kompaktveranstaltung
18
Modulveranstaltungen
Seminar zu einem ausgewählten Thema (AT/NT) jedes Semester
Vorlesung (AT/NT)
jedes Semester
Seminar zu einem dogmatischen oder ethischen
Schwerpunkt
Grundvorlesung Systematische Theologie
Alle zwei Semester
Sequenzialität
keine
Modulprüfungsform
Gruppenprüfung
Prüfungsgespräch
Einzelprüfung
Posterpräsentation
X
mit
Fallstudien
Portfolio
Projektpräsentation
Diskussion
Klausur
Alle zwei Semester
mit
Disputation
X
Hausarbeit
Andere:
19
Modulprüfungsleistung
Das Modul wird durch eine Modulprüfung abgeschlossen, die in einer
(Leistungsstandards)
schriftlichen Hausarbeit besteht, sofern sie nicht als mündliche oder
schriftliche Teilprüfung des Staatsexamens abgelegt wird.
Die Studierenden können im Rahmen der Modulabschlußprüfung entweder
-
ein systematisch-theologisches Problem behandeln und die biblischen
Hintergründe ausleuchten oder
-
ein biblisches Thema darstellen und auf seine Wirkungsgeschichte und
aktuelle Relevanz hin vertiefen.
Eine hervorragende exegetische Leistung wird auf einer sicheren
philologischen Grundlage zeigen, daß biblische Texte mehr als eine Lesart
aufweisen, daß aber die innerbiblischen Bezüge Auslegungsspielräume
eröffnen. Eine hervorragende systematisch-theologische Leistung befragt die
Wirkungsgeschichte biblischer Texte und entfaltet dogmatische oder ethische
Alternativen. Eine akzeptable Leistung bleibt beim Referat einer
dogmatischen oder ethischen Vertiefung biblischer Zusammenhänge stehen.
Beispiel: Die Hoffnung auf eine Auferweckung nach dem Tod ist im Neuen
Testament unterschiedlich „terminiert“ (mitten im Leben - unmittelbar nach
dem Tod - am Ende der Zeit). Ist das nur „widersprüchlich“ oder sollen die
verschiedenen Aspekte plastisch ineinandergreifen? Welche Konsequenzen
hat das für die Sicht der menschlichen Person in der Auseinandersetzung mit
der unbiblischen Annahme einer unsterblichen Seele?
Die Bearbeitung eines theologischen Themas soll auf die gegenwärtige
Erfahrung zielen. Das wird vorbereitet durch die Erarbeitung des
Leistungsnachweises, der durch eine Disputation erworben wird. Die
Vorbereitung dieser Gruppenprüfung gehört zur aktiven Teilnahme. Eine
Lerngruppe von jeweils 2-3 Studierenden muß die kritische Konfrontation
der Glaubensaussagen mit gegenwärtigen Grundanschauungen in einem
Prüfungsgespräch vertreten.
20
In der Modulprüfung demonstrieren die Studierenden
-
durch die Breite des Fragenspektrums das Ergebnis ihrer Kooperation
(zwei oder drei Personen werden mehr Reibungsflächen zwischen
christlichem Glauben und aktuellen Überzeugungen entdecken als eine
für sich allein);
-
durch die Struktur des Fragenspektrums den Überblick über die
möglichen Argumentationen zwischen biblischer Tradition und
gegenwärtiger Erfahrung;
-
die differenzierte Analyse der außertheologischen Theorien, die ins Spiel
kommen (Philosophie, Humanwissenschaften, sciences);
-
die differenzierte Wahrnehmung der gegenwärtigen Erfahrung, die kein
homogener Block ist, sondern ein Gewebe aus Vorurteilen und
Interessen.
Beispiel: Die evangelische Grundbehauptung, der Wille sei unfrei, tritt
unmittelbar in Konflikt mit der neuzeitlichen Vorstellung der Autonomie. In
welcher Hinsicht ist der Wille „frei“ im Unterschied zu den Entscheidungen,
die ohne äußeren Zwang getroffen werden? Sind diese Entscheidungen frei
im Sinne von willkürlich, oder folgen sie anderen, psychischen oder sozialen
Zwängen? Oder gilt die reformatorische Spitzenthese vom unfreien Willen
nur für das Gottesverhältnis? Welche Konsequenzen hat die These für die
Verantwortlichkeit? Die Studierenden sollen zwischen theologischen
Grundaussagen und aktuellen Überzeugungen vermitteln (nicht „anpassen“).
Die Leistung ist hervorragend, wenn sie eindeutige Positionen so weit wie
möglich suspendiert. Nicht ausreichend ist eine bloße „Stoffsammlung“.
21
Workload
Aktive Teilnahme:
Wie die aktive Teilnahme in den
2 LP pro Lehrveranstaltung
einzelnen Lehrveranstaltungen
(x 3 LV)
überprüft wird. bleibt den
6 LP
Dozenten überlassen. Dabei ist
allerdings zu beachten, daß die
aktive Teilnahme inhaltlich einen
Beitrag zum Leistungsnachweis
liefern soll.
Leistungsnachweis (wenn die
Modulprüfung als Teil der
Ersten Staatsprüfung abgelegt
wird)
Modulprüfung
Disputation in einer Gruppe (20
1 LP
Minuten pro Person)
Schriftliche Hausarbeit (ca. 20 S.) -
3 LP
sofern die Modulprüfung nicht als
Teilprüfung des Examens
(mündlich oder schriftlich)
abgelegt wird.
Gesamt
(9)10
LP
Modul M1.5
SoP Erstes Fach
FK 14, Evang. Theologie Modulkoordinatoren: Prof. Dr. G. Büttner / Prof. Dr. F. Munzel
Verwendung im Studiengang
Das Modul ist Pflichtbestandteil des Hauptstudiums für das Lehramt
Sonderpädagogik (Erstes Fach). Es umfasst 6 SWS und erfordert eine
durchschnittliche Arbeitleistung von 300 Arbeitsstunden (= 10 LP), die sich
auf die aktive Teilnahme in drei Seminaren sowie die
Modulabschlussprüfung verteilen. Die Modulabschlußprüfung muß als
Teilprüfung des Staatsexamens abgelegt werden.
Das Modul setzt den erfolgreichen Abschluß des Grundstudiums voraus. Es
vertieft das Modul M1.3 (Kirche im Kontext) und vernetzt die Module M1.1
und M1.2, indem biblisch-theologische Einsichten und Grundfragen des
Glaubens in didaktischer Hinsicht aufeinander bezogen werden.
Studienabschnitt
Grundstudium
Hauptstudium
5X
6X
7
X
8
22
2 Semester
Dauer des Moduls
Angebotsfrequenz
Modultyp (Verbindlichkeit)
Pro Semester
Pro Studienjahr
Block
Beginn nur WS
andere:
Beginn nur SS
Pflicht
X
X
X
Wahlpflicht
Wahl
Lernanspruch
Basis
Fachkompetenz
X
Aufbau
Methodenkompetenz
X
Vertiefung
Schlüsselkompetenz
X
23
Teilnahmevoraussetzung
Inhalte
Abgeschlossenes Grundstudium
Veranstaltungen zur Didaktik der biblisch-christlichen Überlieferungen
richten sich auf die Fähigkeit der Lehrer und Lehrerinnen, Strukturgesetze
der Überlieferung in Beziehung zu setzen zur didaktischen
Elementarisierung. Paradigmatisch sind Überlieferungskomplexe, die für die
biblisch-christliche Glaubensgeschichte richtungweisend waren
(Wendepunkte der Geschichte), z.B. Väter- und Mosegeschichten –
Prophetie - Jesus Christus – Paulus - Reformation. Hinzu kommen
Grundfragen des Verstehens biblischer Texte. Bereits in der Grundschule
beginnen die Kinder nach der historischen Zuverlässigkeit der Texte zu
fragen, die von der Geltung der biblischen Überlieferung zu unterscheiden
ist. Die schwierige Frage nach der Wahrheit von Texten, die nicht einfach ein
Faktum beschreiben, muß angemessen vorbereitet und entfaltet werden.
Andererseits liegt insbesondere für die Fachdidaktik innerhalb der
Sonderpädagogik eine Chance darin, daß die biblischen Texte nicht nur
kognitiv erfaßt werden können.
Seminare zur Didaktik der Glaubenslehre und Ethik im philosophischen,
historischen und interreligiösen Kontext richten sich auf die Fähigkeit, die
Strukturgesetze theologischer Lehrbildung auf die didaktische
Elementarisierung zu beziehen. Dazu gehören methodische und mediale
Entscheidungen. Paradigmatisch sind solche Glaubensaussagen, die
unverzichtbar sind für die Selbstvergewisserung des christlichen Glaubens
und für den Dialog mit Menschen anderen Glaubens oder anderer
Weltanschauung z.B. Tod und Leben - Schöpfung und Weltbild - Jesusbilder
und Jesusdeutungen - Menschenbild und Gottesbild - Zukunft - Lebenswelt
der Kinder und der Jugendlichen
Veranstaltungen zum Schwerpunkt Grundlagen und Grundfragen der
Religionspädagogik umfassen Strukturgesetze der Religionspädagogik und
Elementarisierung religiöser Lehr- und Lernprozesse, vor allem
geschichtliche Voraussetzungen sowie sozialpsychologische und
theologische Komponenten religiöser Bildung und Erziehung, z. B.
Grundlagen und Methoden religionspädagogischer Forschung - Geschichte
der Religionspädagogik – Konzeptionen und Medien - Logiken von
Unterrichtsprozessen - Kreative Methoden der Bibelaneignung Theologisieren mit Kindern -Glaubensvorstellungen bei Kindern und
Jugendlichen – Stufen religiöser Entwicklung
24
Grundlegende Kompetenzen
siehe § 10 der Studienordnung
Und
Übergeordnete
fachwissenschaftliche
Standards
Veranstaltungsart(en)
Vorlesung
Praktikum
(P)Seminar
Modulveranstaltungen
X
Studienprojekt
Übung
Kolloquium
Tutorium
Andere: Kompaktveranstaltung
Seminar: Didaktik der biblisch-christlichen
Überlieferung
Seminar: Didaktik der Glaubenslehre und Ethik
im philosophischen, historischen und
interreligiösen Kontext
Seminar: Grundfragen der Religionspädagogik
Sequenzialität
keine
Modulprüfungsform
Gruppenprüfung
X
mit
Fallstudien
Alle zwei Semester
Portfolio
Projektpräsentation
Diskussion
Klausur
Alle zwei Semester
Prüfungsgespräch
Einzelprüfung
Posterpräsentation
Alle zwei Semester
mit
Disputation
X
Hausarbeit
Andere:
25
Modulprüfungsleistung
Das Modul wird durch eine Modulprüfung abgeschlossen, die als mündliche
(Leistungsstandards)
oder schriftliche Teilprüfung des Staatsexamens abgelegt wird.
Die Studierenden können
-
die Erfahrungen erschließen, die in der Lebenswelt der Schülerinnen und
Schüler zugänglich sind, einschließlich der Erfahrungen, die sie
zukünftig machen werden;
-
die in den biblisch-christlichen Überlieferungen aufbewahrten
Erfahrungen dafür fruchtbar machen;
-
die metaphorischen und symbolischen Qualitäten der biblischen Sprache
einschätzen;
-
das durch den christlichen Glauben formulierte Wirklichkeitsverständnis
mit den Erfahrungen der Schülerinnen und Schüler vermitteln;
-
die Perspektivität ihres eigenen Wissens einschätzen und sowohl
gegenüber dem eigenen Herkommen als auch gegenüber „fremden“
Sinnentwürfen die Differenz bezeichnen;
-
sich in die Situation anderer Personen hineinversetzen und den eigenen
Horizont überschreiten;
-
die Horizontüberschreitung sprachlich und künstlerisch gestalten und in
Medien angemessen anschaulich machen;
-
die Medien auf ihre Angemessenheit überprüfen;
-
fachdidaktische Überlegungen mit anderen Bezugswissenschaften
(Erziehungswissenschaft, Psychologie, Soziologie) vermitteln,
insbesondere den curricularen Stellenwert theologischer Inhalte auf dem
Hintergrund erziehungswissenschaftlicher und
entwicklungspsychologischer Theorien zu präzisieren;
-
eigene Unterrichtseinheiten selbständig planen;
-
den Erfolg der eigenen Unterrichtspraxis selbstkritisch bewerten.
Eine hervorragende Leistung wird zeigen, daß zwischen einem
unterrichtlichen Ansatz bei den Erfahrungen unserer Schülerinnen und
Schüler und der Hinwendung zur Überlieferung kein Widerspruch besteht.
Allerdings wird ein Unterrichtsentwurf bzw. der Bericht zu einer
durchgeführten Unterrichtseinheit zeigen, daß sich der Begriff der
Überlieferung mit einem Verständnis von Identifikation verbindet, das die
Schülerinnen und Schüler im Vollzug des Rollentauschs ja und nein sagen
lässt, das ihnen also die Möglichkeit und das Recht auf eine eigene,
abweichende Meinung ausdrücklich zugesteht. Die Gestaltung des
Religionsunterrichts wird dann auch der Überlieferungskritik ein Recht
einräumen und sich so von Indoktrination unterscheiden.
26
Workload
Aktive Teilnahme:
Wie die aktive Teilnahme in den
2 LP pro Lehrveranstaltung
einzelnen Lehrveranstaltungen
6 LP
überprüft wird. bleibt den
Dozenten überlassen. Dabei ist
allerdings zu beachten, daß die
aktive Teilnahme inhaltlich einen
Beitrag zum Leistungsnachweis
liefern soll.
Leistungsnachweis
Schriftliche Hausarbeit
1 LP
(Unterrichtsentwurf oder
Praktikumsbericht)
Modulprüfung
Teilprüfung des Examens
3 LP
(mündlich oder schriftlich)
Gesamt
Modul M1.6
10 LP
SoP Erstes Fach
FK 14, Evang. Theologie Modulkoordinator: Prof. Dr. E. Maurer
Verwendung im Studiengang
Das Modul ist Pflichtbestandteil des Hauptstudiums für das Lehramt
Sonderpädagogik (Erstes Fach). Es umfasst 6 SWS und erfordert eine
durchschnittliche Arbeitsleistung von 270 bzw. 300 Arbeitsstunden (= 9 bzw.
10 LP), die sich auf die aktive Teilnahme in einer Vorlesung und zwei
Seminaren beziehen. Die Modulabschlussprüfung kann auch als Teilprüfung
des Staatsexamens abgelegt werden.
Die Theologie ist nicht zuletzt darin eine Wissenschaft sui generis, daß sie
immer wieder Grenzen überschreitet und damit Horizonte verschmelzen läßt.
Das muß im Hinblick auf die besondere Situation des Evangelischen
Religionsunterrichts reflektiert werden. Die explizite und profilierte
Behandlung von Problemen des Dialogs mit anderen Positionen setzt die
genaue Kenntnis der eigenen Position voraus und kann erst am Ende des
Hauptstudiums erfolgen.
Studienabschnitt
Grundstudium
Hauptstudium
6
7
7X
X
8X
27
2 Semester
Dauer des Moduls
Angebotsfrequenz
Modultyp (Verbindlichkeit)
Pro Semester
Pro Studienjahr
Block
Beginn nur WS
andere:
Beginn nur SS
Pflicht
X
X
X
Wahlpflicht
Wahl
Lernanspruch
Basis
Fachkompetenz
X
Aufbau
Methodenkompetenz
X
Vertiefung
Schlüsselkompetenz
X
28
Modul M1.4
Teilnahmevoraussetzung
Inhalte
Die Lehrveranstaltungen im Bereich der Historischen Theologie
konzentrieren sich auf die Kirchen- und Theologegeschichte und sind im
Hauptstudium in der Regel exemplarisch an epochalen Abschnitten bzw. an
theologischen Klassikern orientiert. Epochale Einschnitte erfolgen z.B. im 4.
Jahrhundert mit der Konstantinischen Wende und im Mittelalter mit der
Ausbildung der römisch-katholischen Kirche im Gegenüber zu den
Ostkirchen. Besonders wichtig ist die Reformation. Die neuzeitliche
Situation ist anfänglich bestimmt durch Aufklärung und Pietismus. Für das
20. Jahrhundert ist vor allem der Kirchenkampf zu nennen. Diese Bereiche
sind im regelmäßigen Rhythmus zu behandeln. Zu den Klassikern gehören:
Die Dogmenbildung der Alten Kirche - Augustinus - Anselm von Canterbury
- Thomas von Aquin - Martin Luther und die anderen Reformatoren (vor
allem Calvin und Melanchthon) - Friedrich Schleiermacher - Karl Barth.
Seminare zu interdisziplinären Themen werden im Rahmen der
Systematischen Theologie regelmäßig angeboten, weil vor allem die
Philosophie als ständiger Dialogpartner in den Blick kommt, teils in der
Konfrontation, teils auch in der Anknüpfung. Gerade diese Unterscheidung
ist wichtig, denn hier lassen sich zwei grundlegende theologische Denkstile
umreißen, nicht zuletzt mit konfessionellem Akzent. Die interdisziplinäre
Ausrichtung geht aber weiter und umfaßt die Naturwissenschaften (vor allem
in der Schöpfungslehre), die Humanwissenschaften (in der Anthropologie)
und die Kulturwissenschaften (in der Theologischen Hermeneutik sowie in
der Lehre vom Heiligen Geist und von der Kirche). Der Dialog mit den
Humanwissenschaften dürfte für das Studium der Sonderpädagogik dabei
besonders instruktiv sein.
29
Interkonfessionelle Horizonte zeichnen sich im Rahmen der
Kirchengeschichte und in der Systematischen Theologie ab und werden
daher regelmäßig behandelt. Es geht nicht nur um die Unterscheidung
zwischen evangelischen Kirchen und römisch-katholischer Kirche, denn
nocht tiefer sitzt die Differenz zwischen orientalischen und abendländischen
Kirchen. Innerhalb des Protestantismus ist die Vielfalt von Denominationen
und Freikirchen zu durchschauen. Das ökumenische Problem liegt im jeweils
unterschiedlichen Kirchenverständnis, so daß die Frage nach der Einheit der
Kirche sich als naiv erweist. Die „Einheit der Kirche“ wird auf römischkatholischer Seite anders definiert als auf evangelischer Seite, und im
Luthertum wieder anders als im reformierten Umkreis. Daraus ergeben sich
aber auch fruchtbare Auseinandersetzungen. Nicht zuletzt müssen diese
Themen behandelt werden in einer historischen Analyse, weil die
Differenzen gewachsen sind, aber auch in der systematisch-theologischen
Perspektive, weil sie jeweils Geltung beanspruchen und nicht einfach
historisch relativiert werden können. Zu den exemplarischen Themen
gehören: das Verhältnis von Glaube und Vernunft - Offenbarung, Heilige
Schrift, kirchliche Tradition - der Ausgang des Geistes von Vater und Sohn Theologie des Kreuzes - Rechtfertigung aus dem Glauben allein - Einheit
und Struktur der Kirche - der Abendmahlsstreit - unterschiedliche
Interpretationen der Taufe.
Noch komplizierter wird die Lage im interreligiösen Dialog. Hier ist die
Frage zu stellen, ob überhaupt eine Übersetzung von Glaubensinhalten
möglich ist, weil sich die sprachliche Formulierung auf Grundeinstellungen
und auf Lebensstile erstreckt und von außen kaum noch unverzerrt
beschreibbar ist. Dennoch kann der Auseinandersetzung etwa mit dem Islam,
aber auch mit fernöstlichen Religionen nicht ausgewichen werden, auch im
Interesse differezierten Verstehens der eigenen Religion. Gerade die
respektvolle Begegnung setzt möglichst weitgehende und nuancierte
Kenntnisse voraus, wenn es zu einem Dialog kommen soll, der die eigene
Perspektive ernst nimmt, sie aber gerade daher dem Gegenüber nicht
unterschiebt. Paradigmatisch ist dafür allerdings nach wie vor die
Auseinandersetzung des christlichen Glaubens mit dem Judentum, denn hier
ist jedenfalls die Grundlage gemeinsam. Das Lehrangebot umfaßt daher vor
allem Seminare zur jüdischen Tradition und Frömmigkeit bis hin zur
Gegenwart (Israel und Palästina), vergleichende Seminare (etwa Ethik der
Religionen) und religionswissenschaftliche Einführungen in den Islam, den
Hinduismus und den Buddhismus.
30
Grundlegende Kompetenzen
siehe §10 der Studienordnung
Und
Übergeordnete
fachwissenschaftliche
Standards
Veranstaltungsart(en)
Modulveranstaltungen
Vorlesung
X
Praktikum
(P)Seminar
X
Studienprojekt
Übung
Kolloquium
Tutorium
Andere: Kompaktveranstaltung
Vorlesungen zur historischen Theologie
Jedes Semester
Seminar: Theologie im interdisziplinären Dialog
Alle zwei Semester
Seminar: Interkonfessionelle Horizonte
Alle zwei Semester
Seminar: Interreligiöse Horizonte
Alle zwei Semester
Sequenzialität
keine
Modulprüfungsform
Gruppenprüfung
Prüfungsgespräch
Einzelprüfung
Posterpräsentation
X
mit
Projektpräsentation
Diskussion
Klausur
Fallstudien
Portfolio
mit
Disputation
X
Hausarbeit
X
Andere:
31
Modulprüfungsleistung
Das Modul wird durch eine Modulprüfung abgeschlossen, die in einer
(Leistungsstandards)
schriftlichen Hausarbeit besteht, sofern sie nicht als mündliche oder
schriftliche Teilprüfung des Staatsexamens abgelegt wird.
Die Studierenden können
-
die Grenzen theologischer Argumentation einschätzen
-
die theologische Methode im interdisziplinären und interkonfessionellen
und interreligiösen Diskurs profilieren;
-
aktuelle Forschungsergebnisse (auch philosophische und andere nichttheologische Theorien) kritisch rezipieren;
-
das Gefälle zwischen theologischen Grundaussagen und
außertheologischen Theorien fruchtbar machen und die konstruktive
Aufnahme solcher Theorien (aus dem Bereich etwa der
Wissenschaftstheorie und Sprachphilosophie, aber auch der Medizin und
besonders der Neurophysiologie) unterscheiden von einer unkritischen
Selbstauslieferung der Theologie an fremde
Begründungszusammenhänge;
-
eine konfessionelle Differenz im Hinblick auf die metaphysischen
Hintergründe der jeweiligen Optionen entfalten;
-
konfessionelle Differenzen als Ergebnis geschichtlich gewachsener
Verästelungen darstellen;
-
interreligiöse Differenzen nachzeichnen unter Berücksichtigung der
prinzipiellen Relativität, die aus der Unmöglichkeit einer 1:1Übersetzung folgt;
-
den Unterschied zwischen theologischen und religionsphilosophischen
Theorien einschätzen
-
den Unterschied zwischen religiöser Indifferenz und Toleranz
nachzeichnen und Einheit mit produktiven Gegensätzen vermitteln
-
auf dem Umweg über andere Religionen die Kontextualität des
Christentums erkennen und den Zusammenhang von Theologie,
Frömmigkeit, Denk- und Lebensstil entdecken.
Eine hervorragende Leistung wird z.B. den Abendmahlsstreit um die
leibliche Gegenwart Jesu Christi profilieren im Zusammenhang der
Unterscheidung zwischen Leib und Körper sowie zwischen Substanz,
Akzidens und Relation, also in philosophisch-ontologischer und
theologiegeschichtlicher Betrachtung. Daraus ergibt sich ein geordnetes
Spektrum von möglichen Positionen zwischen römisch-katholischer
Verwandlung und reformierter Tendenz zum bloßen Zeichen (Analyse).
Diese Positionen sind zwar nicht zu harmonisieren, wohl aber auch zu
relativieren.
32
Workload
Aktive Teilnahme:
Wie die aktive Teilnahme in den
2 LP pro Lehrveranstaltung
einzelnen Lehrveranstaltungen
(x 3)
überprüft wird. bleibt den
6 LP
Dozenten überlassen. Dabei ist
allerdings zu beachten, daß die
aktive Teilnahme inhaltlich einen
Beitrag zum Leistungsnachweis
liefern soll.
Leistungsnachweis (falls die
Modulprüfung als Teil der
Staatsprüfung abgelegt wird)
Modulprüfung
Mündliche Gruppenprüfung (20
1 LP
Minuten pro Person)
Schriftliche Hausarbeit (ca. 20 S.) -
3 LP
sofern die Modulprüfung nicht als
Teilprüfung des Examens
(mündlich oder schriftlich)
abgelegt wird:
Gesamt
9(10)
LP
************************************************
Modul M2.1
SoP Zweites Fach
FK 14, Evang. Theologie Modulkoordinator: Prof. Dr. R. Riesner
33
Verwendung im Studiengang
Das Modul ist Pflichtbestandteil des Grundstudiums für das Lehramt
Sonderpädagogik (Zweites Fach). Es umfasst 8 SWS und erfordert eine
durchschnittliche Arbeitsleistung von 360 Arbeitsstunden (= 12 LP), die sich
auf die aktive Teilnahme in ein bis zwei Vorlesungen und zwei bzw. drei
Seminaren sowie die Modulabschlussprüfung verteilen.
Der Biblischen Theologie geht es um die wissenschaftlich verantwortete,
theologisch reflektierte Auslegung des Alten und Neuen Testaments, die
zusammen in allen christlichen Kirchen die grundlegende Urkunde des
Glaubens bilden. Dazu gehören Kenntnisse über den Aufbau und die
Hauptinhalte der Schriften des Alten und Neuen Testaments, die in den
christlichen Kirchen und besonders in denen der Reformation als ständiger
Bezugspunkt für die Formulierung der Lehre und die Gestaltung des Lebens
gelten. Diese Kenntnisse werden in biblischen Grundvorlesungen erworben.
Einen zweiten Schwerpunkt des Einführungsmoduls bildet die Einführung in
akzeptierte und diskutierte Methoden der historisch-philologischen
Auslegung antiker Texte, wie sie die Schriften des Alten und Neuen
Testaments nun einmal darstellen. Dazu dienen alt- und neutestamentliche
Proseminare. Die Studierenden sollen lernen, ihr eigenes Textverständnis
mit Hilfe exegetischer Methoden kritisch zu reflektieren und mit anderen
wissenschaftlichen Auslegungen ins Gespräch zu bringen. Die Proseminare
vermitteln Grundregeln wissenschaftlichen Arbeitens und sollen zum
selbständigen Umgang mit Übersetzungen, Kommentaren, Lexika und
anderen Hilfsmitteln anleiten.
Die Systematische Theologie befaßt sich einerseits mit der sprachlichen
Gestalt des christlichen Glaubens (Dogmatik), andererseits mit den
Konsequenzen des Glaubens für das Leben (Ethik). Das Studium der
Dogmatik und (später) der Ethik zielt – im Sinne der grundlegenden
Kompetenzen – darauf ab, die Studierenden zu befähigen, ihren Glauben mit
Argumenten darzustellen und zu verantworten. Der Glaube führt zur Einsicht
und läßt sich gegenüber kontroversen Positionen mit Argumenten vertreten.
So unterscheidet er sich von unkritischer Übernahme tradierter Einstellungen
und Normen. Das theologische Grundstudium muß die Studierenden
befähigen, die Bekenntnisschriften gedanklich nachzuvollziehen und die
Grundaussagen des Glaubens einerseits auf biblische Zusammenhänge und
andererseits auf aktuelle Fragen zu beziehen. Diese Fähigkeit ist
Voraussetzung für angemessene didaktische Sachanalysen, die IM Bereich
des Religionsunterrichts von Anfang an berücksichtigen müssen, daß der
Glaube keine simplen Antworten kennt, aber die menschliche Erfahrung zu
erhellen vermag. Daher soll in diesem Modul die Einführung in die Didaktik
erfolgen.
34
Grundstudium
Studienabschnitt
1X
Modultyp (Verbindlichkeit)
3
Hauptstudium
4
1 Semester
Dauer des Moduls
Angebotsfrequenz
2X
X
2 Semester
Pro Semester
Pro Studienjahr
Block
Beginn nur WS
andere:
Beginn nur SS
Pflicht
X
X
X
Wahlpflicht
Wahl
Lernanspruch
Basis
Fachkompetenz
X
Aufbau
Methodenkompetenz
X
Vertiefung
Schlüsselkompetenz
X
Keine Vorkenntnisse aus anderen Modulen
Teilnahmevoraussetzung
Inhalte
X
Die Grundvorlesungen innerhalb des Faches Altes Testament konzentrieren
sich in der Regel auf die Geschichte Israels, den Pentateuch (die fünf Bücher
Mose) oder die Propheten, dabei sind aber die anderen Gebiete immer mit im
Blick. Die Literargeschichte des Pentateuch (= der fünf Bücher Mose) kann
ohne Grundkenntnisse der Geschichte Israels ebensowenig verstanden
werden wie das Wirken der Propheten. Die theologischen Vorstellungen der
verschiedenen Schichten des Pentateuchs und der einzelnen Propheten sind
in Anknüpfung und Auseinandersetzung aufeinander bezogen. Weil das Alte
Testament dem Christentum mit dem Judentum gemeinsam ist, muss die
Geschichte und Theologie dieser Religion angemessen berücksichtigt
werden.
Auch die Grundvorlesungen im Fach Neues Testament berücksichtigen über
das jeweilige Thema hinaus die anderen Hauptgebiete. Eine Darstellung der
Theologie des Apostels Paulus muss seine Biographie einschließen und diese
ist ohne Kenntnisse der politischen und religiösen Umwelt nicht zu
verstehen. Eine Darstellung der theologischen Konzeption des Johannes
weckt unweigerlich die Frage, wie sie sich zum Entwurf des Paulus oder zur
synoptischen Jesus-Überlieferung verhält, wie sie im Markus-Evangelium
aufbewahrt ist. Alle neutestamentlichen Schriften aber sind eine Reaktion auf
die Gestalt und Geschichte Jesu Christi.
Die Proseminare zielen auf die Einübung historisch-kritischer Methoden zur
Auslegung biblischer Texte (Textkritik, Stilkritik, Formkritik, Gattungskritik,
Traditionskritik, Redaktionskritik). Dabei geht es um die möglichst genaue
Analyse der Aussageabsichten eines Textes, die vor allem durch eine
Untersuchung seiner Entstehung in einer bestimmten geschichtlichen
Situation erfolgt. Die Einübung dieser Methoden umfaßt auch die Einführung
in das wissenschaftlich-theologische Arbeiten.
35
Systematische Theologie richtet sich auf die Klärung des eigenen
Verständnisses und des eigenen Redens von Gott. Fast jeder theologische
Begriff - „Glaube“, „Liebe“, „Sünde“, „Person“, „Freiheit“ - steht im
Spannungsfeld zwischen alltagssprachlicher Verwendung und theologischer
Bestimmung. Daher ist die präzise Fassung eines Begriffs zum einen immer
die Einsicht in vielschichtige semantische Bezüge, zum andern erschließt sie
Anknüpfungspunkte und somit elementare Situationen für den
Religionsunterricht. Diese Entfaltung wird in der Grundvorlesung
demonstriert (jeweils über einen der vier Schwerpunkte) und in einer
Veranstaltung zum Basiswissen konzentriert.
Das Proseminar Systematische Theologie zielt auf die Analyse der
Begriffsbildung und der inneren Struktur theologischer Argumentation. Das
muß exemplarisch eingeübt werden: Systematisch-theologische Texte von
mittlerem Komplexitätsgrad sind im Hinblick auf die zumeist implizite
Definition von Grundbegriffen durchsichtig zu machen. Voraussetzung für
jede didaktische Sachanalyse ist die Einsicht in den inneren Zusammenhang
der Themen sowie in die Strukturen religiöser Symbolsprache, weil nur in
diesem Horizont die Auswahl bestimmter Aspekte verantwortlich vollzogen
werden kann.
Grundlegende Kompetenzen
siehe § 9 der Studienordnung
und
Übergeordnete
fachwissenschaftliche
Standards
Veranstaltungsart(en)
Modulveranstaltungen
Vorlesung
X
Praktikum
(P)Seminar
X
Studienprojekt
Übung
Kolloquium
Tutorium
Andere: Kompaktveranstaltung
Proseminar AT oder NT
jedes Semester
Vorlesung zum AT oder NT
jedes Semester
Systematisch-theologische Grundvorlesung /
Basiswissen Systematische Theologie /
Systematisch-theologisches Proseminar
Grundlagen der Didaktik
jedes Semester
Alle zwei Semester
Sequenzialität
keine
Modulprüfungsform
Gruppenprüfung
Prüfungsgespräch
Einzelprüfung
Portfolio
Posterpräsentation
mit
Projektpräsentation
Diskussion
Disputation
Klausur
Hausarbeit
Fallstudien
Andere
mit
X
36
Modulprüfungsleistung
Das Modul wird durch die Modulprüfung abgeschlossen, die als schriftliche
(Leistungsstandards)
Hausarbeit erbracht wird. Darin demonstrieren die Studierenden an einem
exemplarischen biblischen Text, daß sie
-
die Grundlagen der methodisch abgesicherten Auslegung beherrschen;
-
die historische Entstehung eines Textes nachzeichnen können;
-
exegetische Fachliteratur heranziehen und sinnvoll verwenden können;
-
den Forschungsstand ansatzweise reflektieren und beurteilen können;
-
den Text eigenständig wiedergeben können;
-
didaktische Möglichkeiten des Textes in seinem biblischen Kontext
wahrnehmen.
Oder
Die Studierenden zeigen an einem exemplarischen dogmatischen Text, daß
sie
(1) die Grundbegriffe in eigenständigen Formulierungen nachzeichnen und
mit diesen Begriffen die Grundaussagen des christlichen Glaubens im
Zusammenhang darlegen können;
(2) die Techniken der Argumentationsanalyse auf die innere Struktur der
Begriffe anwenden können, um scheinbare Widersprüche in theologischen
Darlegungen aufzudecken und fruchtbar zu machen
(3) die theologisch relevante Ausdifferenzierung von Sprechakten
kennzeichnen können.
Die Studierenden können
-
die Spannung zwischen alltagssprachlicher Verwendung und
theologischem Gebrauch eines Grundbegriffs oder die spannungsvollen,
überraschenden Wendungen in biblischen Texten charakterisieren und
fruchtbar machen für elementare didaktische Ansätze;
-
den Stellenwert eines Begriffs oder eines biblischen Textes im Rahmen
eines möglichen Curriculums zeigen.
37
Workload
Aktive Teilnahme:
Aktive Teilnahme an einer der
2 LP pro Lehrveranstaltung
Grundvorlesungen wird in Form
(x 4 LV)
einer 15-minütigen
8 LP
Bibelkundeprüfung nachgewiesen.
Ansonsten bleibt die Überprüfung
in den einzelnen
1 LP
Lehrveranstaltungen den Dozenten
überlassen.
Leistungsnachweis
Prüfungsgespräch (20 Min.):
(mündlich)
Gegenstand ist ein biblischer oder
systematisch-theologischer
Schlüsselbegriff, der auf seine
didaktischen Potantiale hin befragt
werden soll.
Modulprüfung
Schriftliche Hausarbeit: Vertiefte
3 LP
Darstellung und methodische
Bearbeitung eines biblischen
Textes mit angemessener
Berücksichtigung der Fachliteratur
oder argumentative Analyse eines
klassischen dogmatischen Textes.
Gesamt
Modul M2.2
12 LP
SoP Zweites Fach
FK 14, Evang. Theologie Modulkoordinatoren: Prof. Dr. Th. Pola / Prof. Dr. E. Maurer
38
Verwendung im Studiengang
Das Modul ist Pflichtbestandteil des Hauptstudiums für das Lehramt
Sonderpädagogik (Zweites Fach) Es umfasst 6 SWS und erfordert eine
durchschnittliche Arbeitleistung von 330 Arbeitsstunden (= 11 LP), die sich
auf die aktive Teilnahme in drei Seminaren, den Erwerb eines
Leistungsnachweises sowie die Modulabschlussprüfung verteilen, die als
Teilprüfung des Staatsexamens abgelegt wird.
Das Modul zielt auf die wesentliche Aufgabe der Theologie, die
Grundaussagen des christlichen Glauben sprachlich zu entfalten, einerseits
auf biblische Zusammenhänge und andererseits auf aktuelle Fragen zu
beziehen. Dabei kann die Zuordnung nicht biblizistisch vorgenommen
werden, als enthalte die Heilige Schrift immer direkte Antworten auf
Lebensfragen, andererseits ist es keineswegs immer klar, welches die Fragen
der Gegenwart sind. Daher muß gerade eine auf die Lebenswelt der Kinder
und Jugendlichen bezogene Didaktik im Horizont einer möglichst
differenzierten theologischen Analyse vorgehen. Im Licht biblischer Texte
kann scheinbar selbstverständliche „Erfahrung“ kritisch befragt werden,
umgekehrt wird in der Konfrontation der Erfahrungsgehalt scheinbar
abständiger biblischer Texte erst deutlich.
Das Modul setzt den erfolgreichen Abschluß des Grundstudiums (M2.1)
voraus.
Grundstudium
Studienabschnitt
Hauptstudium
5X
Modultyp (Verbindlichkeit)
7
2 Semester
Dauer des Moduls
Angebotsfrequenz
6X
Pro Semester
Pro Studienjahr
Block
Beginn nur WS
andere:
Beginn nur SS
Pflicht
X
8
X
X
X
Wahlpflicht
Wahl
Lernanspruch
Basis
Fachkompetenz
Aufbau
Methodenkompetenz
Vertiefung
Schlüsselkompetenz
X
39
Abgeschlossenes Grundstudium
Teilnahmevoraussetzung
Inhalte
Im AT-/NT-Seminar werden theologisch grundlegende Themen behandelt,
die in der Regel gesamtbiblisch auszuweiten sind, etwa:
Schöpfungstexte im Alten Testament – Leib, Seele, Herz und Geist im Alten
Testament - Prophetie in Israel - Gottes Geist - Gottes Versöhnung mit uns in
Jesus Christus - Gesetz und Evangelium bei Paulus – Die Kirche als Volk
Gottes und als Leib Christi - Tod und Auferstehung Jesu - Die Auferstehung
der Toten und das ewige Leben.
Das systematisch-theologische Seminar konzentriert sich auf ein
dogmatisches oder ethisches Grundproblem. Beispiele: Schöpfungstheologie
- Theologische Anthropologie - Himmel und Erde – Wort Gottes Inspiration der Schrift? - Geschichte als theologischer Grundbegriff - Kirche
als Leib Christi - Taufe und Abendmahl – Probleme der Ökumenik Bekenntnisbildung - Theologie als Wissenschaft - Tod und Leben - Mann
und Frau - Zwei-Reiche-Lehre - Recht und Gerechtigkeit.
In den Seminaren wird das kritische Vermögen der Studierenden geschärft..
Die kritischen Rückfragen sollen innerhalb der Veranstaltung aufgenommen
werden, und zwar sinnvollerweise in der Zusammenarbeit jeweils mehrerer
Studierender. Fragen und Ansätze für ihre Bearbeitung sollen in geeigneter
Form festgehalten und für den Leistungsnachweis genutzt werden. Vor allem
sollen die Ergebnisse aus der exegetischen und der systematischtheologischen Veranstaltung zusammengeführt werden (was die Konstanz
der Gruppen wünschenswert macht, aber nicht zwingend). Es kommt als
weitere Vertiefung die Teilnahme an einer thematisch einschlägigen
fachdidaktischen Veranstaltung hinzu (s. zu M2.3).
Grundlegende Kompetenzen
siehe § 10 der Studienordnung
Und
Übergeordnete
fachwissenschaftliche
Standards
Veranstaltungsart(en)
Vorlesung
X
Praktikum
(P)Seminar
X
Studienprojekt
Übung
Kolloquium
Tutorium
Andere: Kompaktveranstaltung
40
Modulveranstaltungen
Seminar zu einem ausgewählten Thema (AT/NT) Jedes Semester
Seminar zu einem dogmatischen oder ethischen
Schwerpunkt
Fachdidaktische Vertiefung
Sequenzialität
keine
Modulprüfungsform
Gruppenprüfung
X
mit
Fallstudien
Portfolio
Projektpräsentation
Diskussion
Klausur
Jedes Semester
Prüfungsgespräch
Einzelprüfung
Posterpräsentation
Alle zwei Semester
mit
Disputation
X
Hausarbeit
Andere:
41
Modulprüfungsleistung
Das Modul wird durch eine Modulprüfung abgeschlossen, die als mündliche
(Leistungsstandards)
oder schriftliche Teilprüfung des Staatsexamens abgelegt wird.
Die Studierenden können im Rahmen der Modulabschlußprüfung entweder
-
ein systematisch-theologisches Problem behandeln und die biblischen
Hintergründe ausleuchten oder
-
ein biblisches Thema darstellen und auf seine Wirkungsgeschichte und
aktuelle Relevanz hin vertiefen.
In beiden Fällen sollen fachdidaktische (sonderpädagogische) Aspekte
berücksichtigt werden.
Eine hervorragende exegetische Leistung wird auf einer sicheren
philologischen Grundlage zeigen, daß biblische Texte mehr als eine Lesart
aufweisen, daß aber die innerbiblischen Bezüge Auslegungsspielräume
eröffnen. Eine hervorragende systematisch-theologische Leistung befragt die
Wirkungsgeschichte biblischer Texte und entfaltet dogmatische oder ethische
Alternativen. Eine akzeptable Leistung bleibt beim Referat einer
dogmatischen oder ethischen Vertiefung biblischer Zusammenhänge stehen.
Beispiel: Die Hoffnung auf eine Auferweckung nach dem Tod ist im Neuen
Testament unterschiedlich „terminiert“ (mitten im Leben - unmittelbar nach
dem Tod - am Ende der Zeit). Ist das nur „widersprüchlich“ oder sollen die
verschiedenen Aspekte plastisch ineinandergreifen? Welche Konsequenzen
hat das für die Sicht der menschlichen Person in der Auseinandersetzung mit
der unbiblischen Annahme einer unsterblichen Seele?
Die Bearbeitung eines theologischen Themas soll auf die gegenwärtige
Erfahrung zielen. Das wird vorbereitet durch die Erarbeitung des
Leistungsnachweises, der durch eine Disputation erworben wird. Die
Vorbereitung dieser Gruppenprüfung gehört zur aktiven Teilnahme. Eine
Lerngruppe von jeweils 2-3 Studierenden muß die kritische Konfrontation
der Glaubensaussagen mit gegenwärtigen Grundanschauungen in einem
Prüfungsgespräch vertreten. Der Leistungsnachweis soll einerseits ein
biblisch- oder ein systematisch-theologisches Thema zum Gegenstand haben,
andererseits sind interdiszipliniäre Brückenschläge zur spezifischen
Perspektive der Sonderpädagogik ausdrücklich erwünscht.
42
In der Modulprüfung demonstrieren die Studierenden
-
durch die Breite des Fragenspektrums das Ergebnis ihrer Kooperation
(zwei oder drei Personen werden mehr Reibungsflächen zwischen
christlichem Glauben und aktuellen Überzeugungen entdecken als eine
für sich allein);
-
durch die Struktur des Fragenspektrums den Überblick über die
möglichen Argumentationen zwischen biblischer Tradition und
gegenwärtiger Erfahrung;
-
die differenzierte Analyse der außertheologischen Theorien, die ins Spiel
kommen (Philosophie, Humanwissenschaften, sciences);
-
die differenzierte Wahrnehmung der gegenwärtigen Erfahrung, die kein
homogener Block ist, sondern ein Gewebe aus Vorurteilen und
Interessen.
Beispiel: Die evangelische Grundbehauptung, der Wille sei unfrei, tritt
unmittelbar in Konflikt mit der neuzeitlichen Vorstellung der Autonomie. In
welcher Hinsicht ist der Wille „frei“ im Unterschied zu den Entscheidungen,
die ohne äußeren Zwang getroffen werden? Sind diese Entscheidungen frei
im Sinne von willkürlich, oder folgen sie anderen, psychischen oder sozialen
Zwängen? Oder gilt die reformatorische Spitzenthese vom unfreien Willen
nur für das Gottesverhältnis? Welche Konsequenzen hat die These für die
Verantwortlichkeit? Die Studierenden sollen zwischen theologischen
Grundaussagen und aktuellen Überzeugungen vermitteln (nicht „anpassen“).
Die Leistung ist hervorragend, wenn sie eindeutige Positionen so weit wie
möglich suspendiert. Nicht ausreichend ist eine bloße „Stoffsammlung“.
43
Workload
Aktive Teilnahme:
Wie die aktive Teilnahme in den
7 LP
2 LP pro Seminar, 3 LP in der einzelnen Lehrveranstaltungen
fachdidaktischen Vertiefung
überprüft wird. bleibt den
Dozenten überlassen. Dabei ist
allerdings zu beachten, daß die
aktive Teilnahme inhaltlich einen
Beitrag zum Leistungsnachweis
liefern soll. Im Bereich der
fachdidaktischen Vertiefung gehört
zur aktiven Teilnahme die
eigenständige didaktische Analyse
einer biblischen oder dogmatischen
Problemstellung (mündlich oder
schriftlich)
Leistungsnachweis
Disputation in einer Gruppe (20
1 LP
Minuten pro Person)
Modulprüfung
Teilprüfung des Examens
3 LP
(mündlich oder schriftlich).
Gesamt
Modul M2.3
11 LP
SoP Zweites Fach
FK 14, Evang. Theologie Modulkoordinatoren: Prof. Dr. G. Büttner / Prof. Dr. F. Munzel
Verwendung im Studiengang
Das Modul ist Pflichtbestandteil des Hauptstudiums für das Lehramt
Sonderpädagogik (Zweites Fach). Es umfasst 6 SWS und erfordert eine
durchschnittliche Arbeitleistung von 300 Arbeitsstunden (= 10 LP), die sich
auf die aktive Teilnahme in drei Seminaren sowie die
Modulabschlussprüfung verteilen. Die Modulabschlußprüfung muß als
Teilprüfung des Staatsexamens abgelegt werden.
Das Modul setzt den erfolgreichen Abschluß des Grundstudiums (M2.1)
voraus.
Studienabschnitt
Grundstudium
Hauptstudium
5X
6X
7
X
8
44
2 Semester
Dauer des Moduls
Angebotsfrequenz
Modultyp (Verbindlichkeit)
Pro Semester
Pro Studienjahr
Block
Beginn nur WS
andere:
Beginn nur SS
Pflicht
X
X
X
Wahlpflicht
Wahl
Lernanspruch
Basis
Fachkompetenz
X
Aufbau
Methodenkompetenz
X
Vertiefung
Schlüsselkompetenz
X
45
Teilnahmevoraussetzung
Inhalte
Abgeschlossenes Grundstudium
Veranstaltungen zur Didaktik der biblisch-christlichen Überlieferungen
richten sich auf die Fähigkeit der Lehrer und Lehrerinnen, Strukturgesetze
der Überlieferung in Beziehung zu setzen zur didaktischen
Elementarisierung. Paradigmatisch sind Überlieferungskomplexe, die für die
biblisch-christliche Glaubensgeschichte richtungweisend waren
(Wendepunkte der Geschichte), z.B. Väter- und Mosegeschichten –
Prophetie - Jesus Christus – Paulus - Reformation. Hinzu kommen
Grundfragen des Verstehens biblischer Texte. Bereits in der Grundschule
beginnen die Kinder nach der historischen Zuverlässigkeit der Texte zu
fragen, die von der Geltung der biblischen Überlieferung zu unterscheiden
ist. Die schwierige Frage nach der Wahrheit von Texten, die nicht einfach ein
Faktum beschreiben, muß angemessen vorbereitet und entfaltet werden.
Andererseits liegt insbesondere für die Fachdidaktik innerhalb der
Sonderpädagogik eine Chance darin, daß die biblischen Texte nicht nur
kognitiv erfaßt werden können.
Seminare zur Didaktik der Glaubenslehre und Ethik im philosophischen,
historischen und interreligiösen Kontext richten sich auf die Fähigkeit, die
Strukturgesetze theologischer Lehrbildung auf die didaktische
Elementarisierung zu beziehen. Dazu gehören methodische und mediale
Entscheidungen. Paradigmatisch sind solche Glaubensaussagen, die
unverzichtbar sind für die Selbstvergewisserung des christlichen Glaubens
und für den Dialog mit Menschen anderen Glaubens oder anderer
Weltanschauung z.B. Tod und Leben - Schöpfung und Weltbild - Jesusbilder
und Jesusdeutungen - Menschenbild und Gottesbild - Zukunft - Lebenswelt
der Kinder und der Jugendlichen
Veranstaltungen zum Schwerpunkt Grundlagen und Grundfragen der
Religionspädagogik umfassen Strukturgesetze der Religionspädagogik und
Elementarisierung religiöser Lehr- und Lernprozesse, vor allem
geschichtliche Voraussetzungen sowie sozialpsychologische und
theologische Komponenten religiöser Bildung und Erziehung, z. B.
Grundlagen und Methoden religionspädagogischer Forschung - Geschichte
der Religionspädagogik – Konzeptionen und Medien - Logiken von
Unterrichtsprozessen - Kreative Methoden der Bibelaneignung Theologisieren mit Kindern -Glaubensvorstellungen bei Kindern und
Jugendlichen – Stufen religiöser Entwicklung
46
Grundlegende Kompetenzen
siehe § 10 der Studienordnung
Und
Übergeordnete
fachwissenschaftliche
Standards
Veranstaltungsart(en)
Vorlesung
Praktikum
(P)Seminar
Modulveranstaltungen
X
Studienprojekt
Übung
Kolloquium
Tutorium
Andere: Kompaktveranstaltung
Seminar: Didaktik der biblisch-christlichen
Überlieferung
Seminar: Didaktik der Glaubenslehre und Ethik
im philosophischen, historischen und
interreligiösen Kontext
Seminar: Grundfragen der Religionspädagogik
Sequenzialität
keine
Modulprüfungsform
Gruppenprüfung
X
mit
Fallstudien
Alle zwei Semester
Portfolio
Projektpräsentation
Diskussion
Klausur
Alle zwei Semester
Prüfungsgespräch
Einzelprüfung
Posterpräsentation
Alle zwei Semester
mit
Disputation
X
Hausarbeit
Andere:
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Modulprüfungsleistung
Das Modul wird durch eine Modulprüfung abgeschlossen, die als mündliche
(Leistungsstandards)
oder schriftliche Teilprüfung des Staatsexamens abgelegt wird.
Die Studierenden können
-
die Erfahrungen erschließen, die in der Lebenswelt der Schülerinnen und
Schüler zugänglich sind, einschließlich der Erfahrungen, die sie
zukünftig machen werden;
-
die in den biblisch-christlichen Überlieferungen aufbewahrten
Erfahrungen dafür fruchtbar machen;
-
die metaphorischen und symbolischen Qualitäten der biblischen Sprache
einschätzen;
-
das durch den christlichen Glauben formulierte Wirklichkeitsverständnis
mit den Erfahrungen der Schülerinnen und Schüler vermitteln;
-
die Perspektivität ihres eigenen Wissens einschätzen und sowohl
gegenüber dem eigenen Herkommen als auch gegenüber „fremden“
Sinnentwürfen die Differenz bezeichnen;
-
sich in die Situation anderer Personen hineinversetzen und den eigenen
Horizont überschreiten;
-
die Horizontüberschreitung sprachlich und künstlerisch gestalten und in
Medien angemessen anschaulich machen;
-
die Medien auf ihre Angemessenheit überprüfen;
-
fachdidaktische Überlegungen mit anderen Bezugswissenschaften
(Erziehungswissenschaft, Psychologie, Soziologie) vermitteln,
insbesondere den curricularen Stellenwert theologischer Inhalte auf dem
Hintergrund erziehungswissenschaftlicher und
entwicklungspsychologischer Theorien zu präzisieren;
-
eigene Unterrichtseinheiten selbständig planen;
-
den Erfolg der eigenen Unterrichtspraxis selbstkritisch bewerten.
Eine hervorragende Leistung wird zeigen, daß zwischen einem
unterrichtlichen Ansatz bei den Erfahrungen unserer Schülerinnen und
Schüler und der Hinwendung zur Überlieferung kein Widerspruch besteht.
Allerdings wird ein Unterrichtsentwurf bzw. der Bericht zu einer
durchgeführten Unterrichtseinheit zeigen, daß sich der Begriff der
Überlieferung mit einem Verständnis von Identifikation verbindet, das die
Schülerinnen und Schüler im Vollzug des Rollentauschs ja und nein sagen
lässt, das ihnen also die Möglichkeit und das Recht auf eine eigene,
abweichende Meinung ausdrücklich zugesteht. Die Gestaltung des
Religionsunterrichts wird dann auch der Überlieferungskritik ein Recht
einräumen und sich so von Indoktrination unterscheiden.
48
Workload
Aktive Teilnahme:
Wie die aktive Teilnahme in den
2 LP pro Lehrveranstaltung
einzelnen Lehrveranstaltungen
6 LP
überprüft wird. bleibt den
Dozenten überlassen. Dabei ist
allerdings zu beachten, daß die
aktive Teilnahme inhaltlich einen
Beitrag zum Leistungsnachweis
liefern soll.
Leistungsnachweis
Schriftliche Hausarbeit
1 LP
(Unterrichtsentwurf oder
Praktikumsbericht)
Modulprüfung
Teilprüfung des Examens
3 LP
(mündlich oder schriftlich)
Gesamt
10 LP
49
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