Modulbeschreibungen Modul M1.1 SoP Erstes Fach FK 14, Evang. Theologie Modulkoordinator: Prof. Dr. R. Riesner Verwendung im Studiengang Das Modul ist Pflichtbestandteil des Grundstudiums für das Lehramt Sonderpädagogik (Erstes Fach). Es umfasst 8 SWS und erfordert eine durchschnittliche Arbeitsleistung von 330 Arbeitsstunden (= 11 LP), die sich auf die aktive Teilnahme in zwei Vorlesungen und zwei Seminaren sowie die Modulabschlussprüfung verteilen. Der Biblischen Theologie geht es um die wissenschaftlich verantwortete, theologisch reflektierte Auslegung des Alten und Neuen Testaments, die zusammen in allen christlichen Kirchen die grundlegende Urkunde des Glaubens bilden. Dazu gehören Kenntnisse über den Aufbau und die Hauptinhalte der Schriften des Alten und Neuen Testaments, die in den christlichen Kirchen und da besonders in denen der Reformation als ständiger Bezugspunkt für die Formulierung der Lehre und die Gestaltung des Lebens gelten. Diese Kenntnisse werden in biblischen Grundvorlesungen erworben. Einen zweiten Schwerpunkt des Einführungsmoduls bildet die Einführung in akzeptierte und diskutierte Methoden der historisch-philologischen Auslegung antiker Texte, wie sie die Schriften des Alten und Neuen Testaments nun einmal darstellen. Dazu dienen alt- und neutestamentliche Proseminare. Die Studierenden sollen lernen, ihr eigenes Textverständnis mit Hilfe exegetischer Methoden kritisch zu reflektieren und mit anderen wissenschaftlichen Auslegungen ins Gespräch zu bringen. Die Proseminare vermitteln Grundregeln wissenschaftlichen Arbeitens und sollen zum selbständigen Umgang mit Übersetzungen, Kommentaren, Lexika und anderen Hilfsmitteln anleiten. Grundstudium Studienabschnitt 1X Modultyp (Verbindlichkeit) 3 Hauptstudium 4 1 Semester Dauer des Moduls Angebotsfrequenz 2X X 2 Semester Pro Semester Pro Studienjahr Block Beginn nur WS andere: Beginn nur SS Pflicht X X X Wahlpflicht Wahl 1 Lernanspruch Basis Fachkompetenz X Aufbau Methodenkompetenz X Vertiefung Schlüsselkompetenz X Keine Vorkenntnisse aus anderen Modulen Teilnahmevoraussetzung Inhalte X Die Grundvorlesungen innerhalb des Faches Altes Testament konzentrieren sich in der Regel auf die Geschichte Israels, den Pentateuch (die fünf Bücher Mose) oder die Propheten, dabei sind aber die anderen Gebiete immer mit im Blick. Die Literargeschichte des Pentateuch (= der fünf Bücher Mose) kann ohne Grundkenntnisse der Geschichte Israels ebensowenig verstanden werden wie das Wirken der Propheten. Die theologischen Vorstellungen der verschiedenen Schichten des Pentateuchs und der einzelnen Propheten sind in Anknüpfung und Auseinandersetzung aufeinander bezogen. Weil das Alte Testament dem Christentum mit dem Judentum gemeinsam ist, muss die Geschichte und Theologie dieser Religion angemessen berücksichtigt werden. Auch die Grundvorlesungen im Fach Neues Testament berücksichtigen über das jeweilige Thema hinaus die anderen Hauptgebiete. Eine Darstellung der Theologie des Apostels Paulus muss seine Biographie einschließen und diese ist ohne Kenntnisse der politischen und religiösen Umwelt nicht zu verstehen. Eine Darstellung der theologischen Konzeption des Johannes weckt unweigerlich die Frage, wie sie sich zum Entwurf des Paulus oder zur synoptischen Jesus-Überlieferung verhält, wie sie im Markus-Evangelium aufbewahrt ist. Alle neutestamentlichen Schriften aber sind eine Reaktion auf die Gestalt und Geschichte Jesu Christi. Zu den unaufgebbaren Erkenntnissen der letzten Jahre gehört die ständige Berücksichtigung des jüdischen Hintergrunds des Neuen Testaments. Weiter ist zu beachten, dass auch im Islam alt- und neutestamentliche Traditionen aufgenommen worden sind. Die Proseminare zielen auf die Einübung historisch-kritischer Methoden zur Auslegung biblischer Texte (Textkritik, Stilkritik, Formkritik, Gattungskritik, Traditionskritik, Redaktionskritik). Dabei geht es um die möglichst genaue Analyse der Aussageabsichten eines Textes, die vor allem durch eine Untersuchung seiner Entstehung in einer bestimmten geschichtlichen Situation erfolgt. Die Einübung dieser Methoden umfaßt auch die Einführung in das wissenschaftlich-theologische Arbeiten. Grundlegende Kompetenzen siehe § 9 der Studienordnung und Übergeordnete fachwissenschaftliche Standards 2 Veranstaltungsart(en) Modulveranstaltungen Vorlesung X Praktikum (P)Seminar X Studienprojekt Übung Kolloquium Tutorium Andere Proseminar Altes Testament Alle zwei Semester Einführung in die Schriften des AT und/oder NT Alle zwei Semester Basiswissen AT Sequenzialität Modulprüfungsform Alle zwei Semester Vorlesung zum NT ( Umwelt des NT / Markus / Alle zwei Semester Johannes / Paulus) keine - ratsam, aber nicht zwingend ist die Kombination von Proseminar und Vorlesung zum AT oder NT Gruppenprüfung Prüfungsgespräch Einzelprüfung Portfolio Posterpräsentation mit Projektpräsentation Diskussion Disputation Klausur Hausarbeit Fallstudien Andere mit X Modulprüfungsleistung Das Modul wird durch die Modulprüfung abgeschlossen, die als schriftliche (Leistungsstandards) Hausarbeit zu erbringen ist Darin demonstrieren die Studierenden an einem exemplarischen biblischen Text, daß sie - die Grundlagen der methodisch abgesicherten Auslegung beherrschen; - die historische Entstehung eines Textes nachzeichnen können; - exegetische Fachliteratur heranziehen und sinnvoll verwenden können; - den Forschungsstand ansatzweise reflektieren und beurteilen können; - den Text eigenständig wiedergeben können; - didaktische Möglichkeiten des Textes in seinem biblischen Kontext wahrnehmen können. 3 Workload Aktive Teilnahme: Aktive Teilnahme an den 2 LP pro Lehrveranstaltung Grundvorlesungen wird in Form (x 4 LV) einer 15-minütigen 8 LP Bibelkundeprüfung nachgewiesen. Ansonsten bleibt die Überprüfungform der Aktiven Teilnahme den Dozenten überlassen. Modulprüfung Schriftliche Hausarbeit: Vertiefte 3 LP Darstellung und methodische Bearbeitung eines biblischen Textes mit angemessener Berücksichtigung der Fachliteratur) Gesamt Modul M1.2 11 LP SoP Erstes Fach FK 14, Evang. Theologie Modulkoordinator: Prof. Dr. E. Maurer 4 Verwendung im Studiengang Das Modul ist Pflichtbestandteil des Grundstudiums für das Lehramt Sonderpädagogik (Erstes Fach). Es umfasst 6 SWS und erfordert eine durchschnittliche Arbeitleistung von 300 Arbeitsstunden (= 10 LP), die sich auf die aktive Teilnahme in einer Vorlesung und zwei Seminaren sowie die Modulabschlussprüfung verteilen. Dieses Modul soll die Studierenden in die Systematische Theologie einführen. Die Systematische Theologie befaßt sich einerseits mit der sprachlichen Gestalt des christlichen Glaubens (Dogmatik), andererseits mit den Konsequenzen des Glaubens für das Leben (Ethik). Das Studium der Dogmatik und (später) der Ethik zielt – im Sinne der grundlegenden Kompetenzen – darauf ab, die Studierenden zu befähigen, ihren Glauben mit Argumenten darzustellen und zu verantworten. Der Glaube führt zur Einsicht und läßt sich gegenüber kontroversen Positionen mit Argumenten vertreten. So unterscheidet er sich von unkritischer Übernahme tradierter Einstellungen und Normen. Das theologische Grundstudium muß die Studierenden befähigen, die Bekenntnisschriften gedanklich nachzuvollziehen und die Grundaussagen des Glaubens einerseits auf biblische Zusammenhänge und andererseits auf aktuelle Fragen zu beziehen. Diese Fähigkeit ist Voraussetzung für angemessene didaktische Sachanalysen, die im Bereich des Religionsunterrichts von Anfang an berücksichtigen müssen, daß der Glaube keine simplen Antworten kennt, aber die menschliche Erfahrung zu erhellen vermag. Das ist die unabdingbare Voraussetzung für jede Bemühung um einen kritisch reflektierten Religionsunterricht. Daher soll bereits in diesem Modul die Einführung in die Didaktik erfolgen. Das Modul ist die Grundlage für das Modul M1.3 des Grundstudiums, das sich einerseits auf die historische Dimension des christlichen Glaubens richtet, andererseits auf die Beziehung zwischen Biblischer Theologie und aktueller Rede von Gott. Grundstudium Studienabschnitt 1X Modultyp (Verbindlichkeit) 3 Hauptstudium 4 1 Semester Dauer des Moduls Angebotsfrequenz 2X X 2 Semester Pro Semester pro Studienjahr Block Beginn nur WS andere: Beginn nur SS Pflicht X X X Wahlpflicht Wahl Lernanspruch Basis X Fachkompetenz X Aufbau Methodenkompetenz X Vertiefung Schlüsselkompetenz X 5 Keine Vorkenntnisse aus anderen Modulen Teilnahmevoraussetzung Inhalte Gotteslehre (Der Unterschied zwischen philosophischem und theologischem Reden von Gott - Grundbegriffe der Trinitätslehre - Die biblische Begründung für die Lehre von Gottes - Dreieinigkeit - Der Unterschied zwischen ökonomischer und immanenter Trinitätslehre) Christologie (Grundbegriffe der Zwei-Naturen-Lehre - Christologische Hoheitstitel - Jesus Christus als Gott für uns - Jesus Christus als Mensch vor Gott) Pneumatologie (Grundbegriffe der Rechtfertigungslehre - Glaube und Liebe Geistesgaben - Gottesgeist und menschlicher Geist) Eschatologie (Reich Gottes als biblisches Motiv - Grundmotive der Apokalyptik - Tod und ewiges Leben - Gottes Ewigkeit und die geschöpfliche Zeit) Systematische Theologie richtet sich auf die Klärung des eigenen Verständnisses und des eigenen Redens von Gott. Fast jeder theologische Begriff - „Glaube“, „Liebe“, „Sünde“, „Person“, „Freiheit“ - steht im Spannungsfeld zwischen alltagssprachlicher Verwendung und theologischer Bestimmung. Daher ist die präzise Fassung eines Begriffs zum einen immer die Einsicht in vielschichtige semantische Bezüge, zum andern erschließt sie Anknüpfungspunkte und somit elementare Situationen für den Religionsunterricht. Diese Entfaltung wird in der Grundvorlesung demonstriert (jeweils über einen der vier Schwerpunkte) oder in der Veranstaltung zum Basiswissen konzentriert. Das Proseminar Systematische Theologie zielt auf die Analyse der Begriffsbildung und der inneren Struktur theologischer Argumentation. Das muß exemplarisch eingeübt werden: Systematisch-theologische Texte von mittlerem Komplexitätsgrad sind im Hinblick auf die zumeist implizite Definition von Grundbegriffen durchsichtig zu machen. Voraussetzung für jede didaktische Sachanalyse ist die Einsicht in den inneren Zusammenhang der Themen sowie in die Strukturen religiöser Symbolsprache, weil nur in diesem Horizont die Auswahl bestimmter Aspekte verantwortlich vollzogen werden kann. Die Lehrveranstaltung kann in sinnvoller Weise die Fragen explizit machen, die innerhalb des Lehramtsstudiums immer wieder von Bedeutung sein werden. Grundlegende Kompetenzen siehe § 9 der Studienordnung und Übergeordnete fachwissenschaftliche Standards Veranstaltungsart(en) Vorlesung X Praktikum (P)Seminar X Studienprojekt 6 Modulveranstaltungen Übung Kolloquium Tutorium Andere: Kompaktveranstaltung Grundvorlesung Systematische Theologie Alle zwei Semester Proseminar Systematische Theologie Alle zwei Semester Basiswissen Systematische Theologie Alle zwei Semester Grundlagen der Didaktik Alle zwei Semester Sequenzialität keine Modulprüfungsform Gruppenprüfung Prüfungsgespräch Einzelprüfung Portfolio Posterpräsentation mit Projektpräsentation Diskussion Disputation Klausur Hausarbeit Fallstudien Andere: mit X 7 Modulprüfungsleistung Das Modul wird durch eine Modulprüfung abgeschlossen, die in einer (Leistungsstandards) schriftlichen Arbeit besteht. Dabei werden Reproduktions-, Transfer- und Beurteilungsleistungen erwartet: Die Studierenden können - die Grundbegriffe in eigenständigen Formulierungen nachzeichnen und mit diesen Begriffen die Grundaussagen des christlichen Glaubens im Zusammenhang darlegen; - unterscheiden zwischen Grundlagen und möglicherweise disponiblen und strittigen Entfaltungen des Glaubens; - die theologisch relevante Ausdifferenzierung von Sprechakten kennzeichnen. Beispiele: zwischen Dogmen und biblischen Texten ist zu unterscheiden, innerhalb der biblischen Texte gibt es narrative Gebilde, Gebete, Hymnen etc. Besonders wichtig ist die Kenntnis metaphorischer Rede und ihrer theologisch signifikanten Bedeutung. Schon die trinitarischen Begriffe „Vater“, „Sohn“ und „Geist“ können nicht einfach im alltagssprachlichen Sinne aufgefaßt werden. Die Studierenden können im Anschluß an einen exemplarischen Quellentext einen Grundbegriff explizit definieren und entfalten. Hervorragend ist eine solche Begriffsklärung, die in eigenständigen Formulierungen die Substanz des Gedankengangs und die impliziten Querverweise präsentiert, ohne an der vorgegebenen Exposition zu hängen, sie ist befriedigend, wenn sie in eigenständigen Formulierungen den Gedankengang präzise wiedergibt. Nicht ausreichend ist eine bloße Zusammenfassung des Primärtexts. Die Studierenden können - die Spannung zwischen alltagssprachlicher Verwendung und theologischem Gebrauch eines Grundbegriffs charakterisieren und fruchtbar machen für elementare didaktische Ansätze; - den Stellenwert eines Begriffs im Rahmen eines möglichen Curriculums zeigen; Beispiel: Die Elementarisierung ist hervorragend gelungen, wenn ein theologischer Begriff wie „Sünde„ in seiner Komplexität anschaulich gemacht wird, etwa durch den Aufweis von exemplarischen Situationen, in denen Personen sich rätselhaft und wider besseres Wissen destruktiv verhalten, weil sie ihren Willen nicht ändern können. Weniger gelungen wäre eine vereinfachende Übersetzung in alltägliche Situationen und Anweisungen zum normkonformen Handeln. Unterschritten wird der Standard, wenn der Begriff zu einfach (simpel) wird. Die Studierenden können die Techniken der Argumentationsanalyse auf die innere Struktur der Begriffe anwenden, um scheinbare Widersprüche in theologischen Darlegungen aufzudecken und fruchtbar zu machen. 8 Beispiel: „Sünde“ ist nicht ein Fehlverhalten, sondern ein Defekt des menschlichen Willens, der nicht willentlich behoben werden kann. Nur diese Definition erlaubt es, tiefer liegende Begriffe wie „Erbsünde“ angemessen zu Workload Aktive Teilnahme: Wie die Aktive Teilnahme in den 2 LP pro Lehrveranstaltung einzelnen Lehrveranstaltungen (x 3 LV) überprüft wird. bleibt den 6 LP Dozenten überlassen. Leistungsnachweis Prüfungsgespräch (20 Min.): 1 LP entweder eine Erörterung des in der Hausarbeit behandelten systematisch-theologischen Grundbegriffs in Hinblick auf seine fachdidaktischen Dimensionen oder umgekehrt die Darstellung eines systematischtheologischen Grundbegriffs in der Verflechtung mit anderen Begriffen am Leitfaden eines exemplarischen Textes Modulprüfung Hausarbeit: entweder die Analyse 3 LP eines exemplarischen theologischen Textes (auf einen Grundbegriff konzentriert) oder umgekehrt der schriftliche Entwurf einer didaktischen Analyse, in der die Stellung eines theologischen Begriffs innerhalb des Evangelischen Religionsunterrichts ausgelotet wird. Gesamt Modul M1.3 10 LP SoP Erstes Fach FK 14, Evang. Theologie Modulkoordinatoren: N.N. / Prof. Dr. Hans Grewel 9 Verwendung im Studiengang Das Modul ist Pflichtbestandteil des Grundstudiums für das Lehramt Sonderpäfdagogik. Es umfasst 6 SWS und erfordert eine durchschnittliche Arbeitleistung von 270 Arbeitsstunden (= 9 LP), die sich auf die aktive Teilnahme in einer Vorlesung und zwei Seminaren sowie die Modulabschlussprüfung verteilen. Das Modul setzt den erfolgreichen Abschluß der Module M1.1 und M1.2 voraus und kann daher erst im zweiten Studienjahr sinnvoll studiert werden. Grundstudium Studienabschnitt 1 1 Semester Dauer des Moduls Angebotsfrequenz Modultyp (Verbindlichkeit) 2 Pro Semester X Hauptstudium X 2 Semester 3X X pro Studienjahr Block Beginn nur WS andere: Beginn nur SS Pflicht X Wahlpflicht Wahl Lernanspruch Basis X Fachkompetenz X Aufbau Methodenkompetenz X Vertiefung Schlüsselkompetenz X 10 Teilnahmevoraussetzung Module M1.1 und M1.2 müssen abgeschlossen sein. 11 Inhalte Die Lehrveranstaltungen im Bereich der Kirchengeschichte konzentrieren sich auf die Kirchen- und Theologegeschichte und sind im Grundstudium darauf ausgerichtet, einen Überblick zu geben und exemplarisch die Arbeit an Quellentexten einzuüben. In der Regel folgen sie dem chronologischepochalen Zyklus Alte Kirche - Mittelalter - Reformation - Neuzeit 20.Jahrhundert. Dabei liegt der Schwerpunkt teils auf der „äußeren“ Kirchengeschichte, teils auf der Theologiegeschichte. Die breite Information in der Vorlesung wird ergänzt und vertieft durch die Lektüre einschlägiger Quellentexte im Seminar. Die Lehrveranstaltungen im Bereich der Religionskunde konzentrieren sich gleichfalls auf die Vermittlung von differenzierten Kenntnissen auf der Grundlage vor allem von Modul 1.2. Die Veranstaltungen im Bereich der Religionswissenschaft können auf ihre Weise die Einsicht vertiefen, daß Glaube oder Religion stets eine Lebensform bestimmen und daher nicht reduziert werden dürfen auf die „Aussagen“, die jeweils vertreten werden, auch nicht auf das, was phänomenologisch von außen beobachtet werden kann. Die Biblisch-theologische Vorlesung behandelt theologische Themen, die sowohl für das Alte als auch für das Neue Testament grundlegend sind und die komplexen hermeneutischen Prozesse zwischen hebräischem und griechischem Sprachdenken exemplarisch hervortreten lassen. Dazu gehören die Motive der alttestamentlichen Heilserwartung (Messias, Davidssohn) oder die Frage nach der Versöhnung Gottes mit dem Volk Israel, die Beschreibung der Kirche als Gottesvolk, der Konflikt um die Gegenwart Gottes im Christusgeschehen, die Frage nach der Erwählung Israels und der Kirche Jesu Christi. Der religionsgeschichtlichen Akzent Hintergründen kann dabei biblischer auch Texte auf den liegen, also altorientalische Kulturen, den Hellenismus und die Gnosis einbeziehen. Das Seminar zur Wirkungsgeschichte muß entweder exemplarisch oder prinzipiell die biblischen Ansätze weiterführen. Hier sind die unterschiedlichen hermeneutischen Ansätze zu entfalten: • historische Fragestellungen • Vielschichtigkeit biblischer Texte • innere und äußere Klarheit der Schrift (Luther) • existentiale Interpretation und Entmythologisierung • kontextuelle Theologie • Inspiration der Schrift • Auslegungsprivileg der Kirche Diese Fragen sind nicht nur formal zu klären, weil sie stets auch von theologischen Annahmen ausgehen, die sich auf biblische 12 Texte zurückführen lassen. So ist die Kontroverse zwischen evangelischen und römisch-katholischer Kirchen nicht nur durch unterschiedliche Grundlegende Kompetenzen siehe § 9 der Studienordnung und übergeordnete fachwissenschaftliche Standards Veranstaltungsart(en) Modulveranstaltungen Vorlesung X Praktikum (P)Seminar X Studienprojekt Übung Kolloquium Tutorium Andere: Kompaktveranstaltung Vorlesung zur Kirchen- oder jedes Semester Theologiegeschichte oder Religionswissenschaft Seminar: Kirchen- oder Theologiegeschichteoder jedes Semester Religionswissenschaft Vorlesung: Biblische Theologie oder jedes Semester Religionsgeschichte Seminar: zur Wirkungsgeschichte biblischer jedes Semester Texte Sequenzialität keine Modulprüfungsform Gruppenprüfung X Prüfungsgespräch Einzelprüfung X Portfolio Posterpräsentation mit Projektpräsentation Diskussion Klausur Fallstudien X mit Disputation X Hausarbeit Andere: 13 Modulprüfungsleistung Das Modul wird durch eine Modulprüfung abgeschlossen, die in einer (Leistungsstandards) schriftlichen oder mündlichen Prüfung besteht. Dabei werden Reproduktions-, Transfer- und Beurteilungsleistungen erwartet: Die Studierenden können (1) in der mündlichen Prüfung die in der Kirchengeschichte gefallenen epochalen Entscheidungen, also größere Zusammenhänge so bündeln, daß die Konfliktsituation hervortritt; (2) die religiösen Differenzen nuanciert darstellen, also die Varianten nicht nur aufzählen, sondern auch zeigen, wie sich aus den Grundentscheidungen die Spielarten auseinanderlegen. Beispiel: Die kraftvolle Theologie Luthers wäre in einer weniger sensiblen politischen Situation verpufft, andererseits wäre die Reformation unter leicht veränderten Bedingungen in Mitteleuropa kaum aufzuhalten gewesen. Eine hervorragende Leistunge wird solche alternativen Möglichkeiten skizzieren können. Nicht akzeptabel ist die bloße Aufzählung memorierter Daten, akzeptabel eine korrekte und nuancierte Darstellung. Auch bei fremden Religionen kommt es darauf an, auch hier möglichst viele konkrete Gestalten zu präsentieren, also nicht „den“ Islam oder „das“ Judentum. Die Studierenden können die unterschiedliche Rezeption biblischer Texte exemplarisch nachzeichnen und sind in der Lage, ihre eigene Rezeption kritisch zu überprüfen. Maßstab dafür ist der Verzicht auf die bloße Übernahme biblischer Formeln, die in eigener Sprache und letztlich in der Sprache der Schülerinnen und Schüler zu gestalten sind. Die Leistung ist hervorragend, wenn sich aus der Berücksichtung des rezeptionstheoretischen Horizontes und der unterschiedlichen Kontexte eine deutsche Paraphrase des übersetzten Textes im weiteren biblischen Zusammenhang ergibt, die „dem Volk aufs Maul schaut“, was nach Luther gerade nicht bedeutet: „nach dem Mund redet“. 14 Workload Aktive Teilnahme: Wie die Aktive Teilnahme in den 2 LP pro Lehrveranstaltung einzelnen (x 3 LV) überprüft 6 LP Lehrveranstaltungen wird. bleibt den Dozenten überlassen. Modulprüfung Prüfungsgespräch (20 Min. pro 3 LP Person) Oder Klausur (3stündig) Gesamt Modul M1.4 9 LP SoP Erstes Fach FK 14, Evang. Theologie Modulkoordinatoren: Prof. Dr. Th. Pola / Prof. Dr. E. Maurer 15 Verwendung im Studiengang Das Modul ist Pflichtbestandteil des Hauptstudiums für das Lehramt Sonderpädagogik (Erstes Fach) Es umfasst 6 SWS und erfordert eine durchschnittliche Arbeitleistung von 270 bzw. 300 Arbeitsstunden (= 9 bzw. 10 LP), die sich auf die aktive Teilnahme in einer Vorlesung und zwei Seminare sowie die Modulabschlussprüfung verteilen. Die Modulabschlußprüfung kann auch als Teilprüfung des Staatsexamens abgelegt werden. Das Modul zielt auf die wesentliche Aufgabe der Theologie, die Grundaussagen des christlichen Glauben sprachlich zu entfalten, einerseits auf biblische Zusammenhänge und andererseits auf aktuelle Fragen zu beziehen. Dabei kann die Zuordnung nicht biblizistisch vorgenommen werden, als enthalte die Heilige Schrift immer direkte Antworten auf Lebensfragen, andererseits ist es keineswegs immer klar, welches die Fragen der Gegenwart sind. Daher muß gerade eine auf die Lebenswelt der Kinder und Jugendlichen bezogene Didaktik im Horizont einer möglichst differenzierten theologischen Analyse vorgehen. Im Licht biblischer Texte kann scheinbar selbstverständliche „Erfahrung“ kritisch befragt werden, umgekehrt wird in der Konfrontation der Erfahrungsgehalt scheinbar abständiger biblischer Texte erst deutlich. Das Modul setzt den erfolgreichen Abschluß des Grundstudiums voraus. Es vertieft das Modul M1.3 (Kirche im Kontext) und vernetzt die Module M1.1 und M1.2, indem biblisch-theologische Einsichten und Grundfragen des Glaubens in heutiger Sicht aufeinander bezogen werden. Grundstudium Studienabschnitt Hauptstudium 5X Modultyp (Verbindlichkeit) 7 2 Semester Dauer des Moduls Angebotsfrequenz 6X Pro Semester Pro Studienjahr Block Beginn nur WS andere: Beginn nur SS Pflicht X 8 X X X Wahlpflicht Wahl Lernanspruch Basis Fachkompetenz Aufbau Methodenkompetenz Vertiefung Schlüsselkompetenz X 16 Teilnahmevoraussetzung Inhalte Abgeschlossenes Grundstudium Im AT-/NT-Seminar werden theologisch grundlegende Themen behandelt, die in der Regel gesamtbiblisch auszuweiten sind, etwa: Schöpfungstexte im Alten Testament – Leib, Seele, Herz und Geist im Alten Testament - Prophetie in Israel - Gottes Geist - Gottes Versöhnung mit uns in Jesus Christus - Gesetz und Evangelium bei Paulus - Die Kirche als Volk Gottes und als Leib Christi - Tod und Auferstehung Jesu - Die Auferstehung der Toten und das ewige Leben. Die AT-/NT-Vorlesung präsentiert den weiteren Horizont für solche Themen, sowohl in historischer, auch religionsgeschichtlicher, als auch in theologischer Hinsicht. Dabei konzentrieren sich die exegetischen Veranstaltungen auf die Frage: Was war damals gemeint? Die biblischen Texte rücken damit einerseits in eine geistige Distanz zu unseren Fragen, können aber auch nicht mehr widerstandlos durch unsere (zumeist unreflektierten) Grundanschauungen vereinnahmt werden. Diese Distanz wird erfahrungsgemäß fruchtbar, sobald theologisch gefragt wird, wer die Wirklichkeit angemessen in den Blick nimmt. Diese Fragen sollen innerhalb der Veranstaltung aufgenommen werden, und zwar sinnvollerweise in der Zusammenarbeit jeweils mehrerer Studierender. Fragen und Ansätze für ihre Bearbeitung sollen in geeigneter Form festgehalten und für die Abschlußdokumentation (s.u. Leistungsnachweis) genutzt gemacht werden. 17 Das systematisch-theologische Seminar konzentriert sich auf ein dogmatisches oder ethisches Grundproblem. Beispiele: Schöpfungstheologie - Theologische Anthropologie - Himmel und Erde - Wort Gottes - Inspiration der Schrift? - Geschichte als theologischer Grundbegriff - Kirche als Leib Christi - Taufe und Abendmahl – Probleme der Ökumenik Bekenntnisbildung - Theologie als Wissenschaft - Tod und Leben - Mann und Frau - Zwei-Reiche-Lehre - Recht und Gerechtigkeit. Die systematisch-theologische Vorlesung behandelt eine der fünf Grundlinien: Schöpfungslehre - Wort Gottes (Offenbarung, Heilige Schrift, Verkündigung) und Hermeneutik – Ekklesiologie (Doxologie und Erzählung) - Theologie als Wissenschaft. Dabei konzentrieren sich die systematisch-theologischen Veranstaltungen auf die Auseinandersetzung mit außertheologischen Theorien, vor allem mit der Philosophie (als Ontologie, Erkenntnistheorie, Sprachphilosophie und Ethik). Dabei treten immer wieder Differenzen zwischen Theologie und Philosophie (und anderer Theoriebildung) hervor, sind aber keineswegs immer schon unlösbare Widersprüche. Auch hier wird das kritische Vermögen der Studierenden geschärft und soll zu ähnlichen Stellungnahmen führen wie in der exegetischen Vorlesung. Diese kritischen Rückfragen sollen auch hier innerhalb der Veranstaltung aufgenommen werden, und zwar sinnvollerweise in der Zusammenarbeit jeweils mehrerer Studierender. Fragen und Ansätze für ihre Bearbeitung sollen in geeigneter Form festgehalten und für den Leistungsnachweis genutzt werden. Vor allem sollen die Ergebnisse aus der exegetischen und der systematisch-theologischen Veranstaltung zusammengeführt werden (was die Konstanz der Gruppen wünschenswert macht, aber nicht zwingend). Grundlegende Kompetenzen siehe § 10 der Studienordnung Und Übergeordnete fachwissenschaftliche Standards Veranstaltungsart(en) Vorlesung X Praktikum (P)Seminar X Studienprojekt Übung Kolloquium Tutorium Andere: Kompaktveranstaltung 18 Modulveranstaltungen Seminar zu einem ausgewählten Thema (AT/NT) jedes Semester Vorlesung (AT/NT) jedes Semester Seminar zu einem dogmatischen oder ethischen Schwerpunkt Grundvorlesung Systematische Theologie Alle zwei Semester Sequenzialität keine Modulprüfungsform Gruppenprüfung Prüfungsgespräch Einzelprüfung Posterpräsentation X mit Fallstudien Portfolio Projektpräsentation Diskussion Klausur Alle zwei Semester mit Disputation X Hausarbeit Andere: 19 Modulprüfungsleistung Das Modul wird durch eine Modulprüfung abgeschlossen, die in einer (Leistungsstandards) schriftlichen Hausarbeit besteht, sofern sie nicht als mündliche oder schriftliche Teilprüfung des Staatsexamens abgelegt wird. Die Studierenden können im Rahmen der Modulabschlußprüfung entweder - ein systematisch-theologisches Problem behandeln und die biblischen Hintergründe ausleuchten oder - ein biblisches Thema darstellen und auf seine Wirkungsgeschichte und aktuelle Relevanz hin vertiefen. Eine hervorragende exegetische Leistung wird auf einer sicheren philologischen Grundlage zeigen, daß biblische Texte mehr als eine Lesart aufweisen, daß aber die innerbiblischen Bezüge Auslegungsspielräume eröffnen. Eine hervorragende systematisch-theologische Leistung befragt die Wirkungsgeschichte biblischer Texte und entfaltet dogmatische oder ethische Alternativen. Eine akzeptable Leistung bleibt beim Referat einer dogmatischen oder ethischen Vertiefung biblischer Zusammenhänge stehen. Beispiel: Die Hoffnung auf eine Auferweckung nach dem Tod ist im Neuen Testament unterschiedlich „terminiert“ (mitten im Leben - unmittelbar nach dem Tod - am Ende der Zeit). Ist das nur „widersprüchlich“ oder sollen die verschiedenen Aspekte plastisch ineinandergreifen? Welche Konsequenzen hat das für die Sicht der menschlichen Person in der Auseinandersetzung mit der unbiblischen Annahme einer unsterblichen Seele? Die Bearbeitung eines theologischen Themas soll auf die gegenwärtige Erfahrung zielen. Das wird vorbereitet durch die Erarbeitung des Leistungsnachweises, der durch eine Disputation erworben wird. Die Vorbereitung dieser Gruppenprüfung gehört zur aktiven Teilnahme. Eine Lerngruppe von jeweils 2-3 Studierenden muß die kritische Konfrontation der Glaubensaussagen mit gegenwärtigen Grundanschauungen in einem Prüfungsgespräch vertreten. 20 In der Modulprüfung demonstrieren die Studierenden - durch die Breite des Fragenspektrums das Ergebnis ihrer Kooperation (zwei oder drei Personen werden mehr Reibungsflächen zwischen christlichem Glauben und aktuellen Überzeugungen entdecken als eine für sich allein); - durch die Struktur des Fragenspektrums den Überblick über die möglichen Argumentationen zwischen biblischer Tradition und gegenwärtiger Erfahrung; - die differenzierte Analyse der außertheologischen Theorien, die ins Spiel kommen (Philosophie, Humanwissenschaften, sciences); - die differenzierte Wahrnehmung der gegenwärtigen Erfahrung, die kein homogener Block ist, sondern ein Gewebe aus Vorurteilen und Interessen. Beispiel: Die evangelische Grundbehauptung, der Wille sei unfrei, tritt unmittelbar in Konflikt mit der neuzeitlichen Vorstellung der Autonomie. In welcher Hinsicht ist der Wille „frei“ im Unterschied zu den Entscheidungen, die ohne äußeren Zwang getroffen werden? Sind diese Entscheidungen frei im Sinne von willkürlich, oder folgen sie anderen, psychischen oder sozialen Zwängen? Oder gilt die reformatorische Spitzenthese vom unfreien Willen nur für das Gottesverhältnis? Welche Konsequenzen hat die These für die Verantwortlichkeit? Die Studierenden sollen zwischen theologischen Grundaussagen und aktuellen Überzeugungen vermitteln (nicht „anpassen“). Die Leistung ist hervorragend, wenn sie eindeutige Positionen so weit wie möglich suspendiert. Nicht ausreichend ist eine bloße „Stoffsammlung“. 21 Workload Aktive Teilnahme: Wie die aktive Teilnahme in den 2 LP pro Lehrveranstaltung einzelnen Lehrveranstaltungen (x 3 LV) überprüft wird. bleibt den 6 LP Dozenten überlassen. Dabei ist allerdings zu beachten, daß die aktive Teilnahme inhaltlich einen Beitrag zum Leistungsnachweis liefern soll. Leistungsnachweis (wenn die Modulprüfung als Teil der Ersten Staatsprüfung abgelegt wird) Modulprüfung Disputation in einer Gruppe (20 1 LP Minuten pro Person) Schriftliche Hausarbeit (ca. 20 S.) - 3 LP sofern die Modulprüfung nicht als Teilprüfung des Examens (mündlich oder schriftlich) abgelegt wird. Gesamt (9)10 LP Modul M1.5 SoP Erstes Fach FK 14, Evang. Theologie Modulkoordinatoren: Prof. Dr. G. Büttner / Prof. Dr. F. Munzel Verwendung im Studiengang Das Modul ist Pflichtbestandteil des Hauptstudiums für das Lehramt Sonderpädagogik (Erstes Fach). Es umfasst 6 SWS und erfordert eine durchschnittliche Arbeitleistung von 300 Arbeitsstunden (= 10 LP), die sich auf die aktive Teilnahme in drei Seminaren sowie die Modulabschlussprüfung verteilen. Die Modulabschlußprüfung muß als Teilprüfung des Staatsexamens abgelegt werden. Das Modul setzt den erfolgreichen Abschluß des Grundstudiums voraus. Es vertieft das Modul M1.3 (Kirche im Kontext) und vernetzt die Module M1.1 und M1.2, indem biblisch-theologische Einsichten und Grundfragen des Glaubens in didaktischer Hinsicht aufeinander bezogen werden. Studienabschnitt Grundstudium Hauptstudium 5X 6X 7 X 8 22 2 Semester Dauer des Moduls Angebotsfrequenz Modultyp (Verbindlichkeit) Pro Semester Pro Studienjahr Block Beginn nur WS andere: Beginn nur SS Pflicht X X X Wahlpflicht Wahl Lernanspruch Basis Fachkompetenz X Aufbau Methodenkompetenz X Vertiefung Schlüsselkompetenz X 23 Teilnahmevoraussetzung Inhalte Abgeschlossenes Grundstudium Veranstaltungen zur Didaktik der biblisch-christlichen Überlieferungen richten sich auf die Fähigkeit der Lehrer und Lehrerinnen, Strukturgesetze der Überlieferung in Beziehung zu setzen zur didaktischen Elementarisierung. Paradigmatisch sind Überlieferungskomplexe, die für die biblisch-christliche Glaubensgeschichte richtungweisend waren (Wendepunkte der Geschichte), z.B. Väter- und Mosegeschichten – Prophetie - Jesus Christus – Paulus - Reformation. Hinzu kommen Grundfragen des Verstehens biblischer Texte. Bereits in der Grundschule beginnen die Kinder nach der historischen Zuverlässigkeit der Texte zu fragen, die von der Geltung der biblischen Überlieferung zu unterscheiden ist. Die schwierige Frage nach der Wahrheit von Texten, die nicht einfach ein Faktum beschreiben, muß angemessen vorbereitet und entfaltet werden. Andererseits liegt insbesondere für die Fachdidaktik innerhalb der Sonderpädagogik eine Chance darin, daß die biblischen Texte nicht nur kognitiv erfaßt werden können. Seminare zur Didaktik der Glaubenslehre und Ethik im philosophischen, historischen und interreligiösen Kontext richten sich auf die Fähigkeit, die Strukturgesetze theologischer Lehrbildung auf die didaktische Elementarisierung zu beziehen. Dazu gehören methodische und mediale Entscheidungen. Paradigmatisch sind solche Glaubensaussagen, die unverzichtbar sind für die Selbstvergewisserung des christlichen Glaubens und für den Dialog mit Menschen anderen Glaubens oder anderer Weltanschauung z.B. Tod und Leben - Schöpfung und Weltbild - Jesusbilder und Jesusdeutungen - Menschenbild und Gottesbild - Zukunft - Lebenswelt der Kinder und der Jugendlichen Veranstaltungen zum Schwerpunkt Grundlagen und Grundfragen der Religionspädagogik umfassen Strukturgesetze der Religionspädagogik und Elementarisierung religiöser Lehr- und Lernprozesse, vor allem geschichtliche Voraussetzungen sowie sozialpsychologische und theologische Komponenten religiöser Bildung und Erziehung, z. B. Grundlagen und Methoden religionspädagogischer Forschung - Geschichte der Religionspädagogik – Konzeptionen und Medien - Logiken von Unterrichtsprozessen - Kreative Methoden der Bibelaneignung Theologisieren mit Kindern -Glaubensvorstellungen bei Kindern und Jugendlichen – Stufen religiöser Entwicklung 24 Grundlegende Kompetenzen siehe § 10 der Studienordnung Und Übergeordnete fachwissenschaftliche Standards Veranstaltungsart(en) Vorlesung Praktikum (P)Seminar Modulveranstaltungen X Studienprojekt Übung Kolloquium Tutorium Andere: Kompaktveranstaltung Seminar: Didaktik der biblisch-christlichen Überlieferung Seminar: Didaktik der Glaubenslehre und Ethik im philosophischen, historischen und interreligiösen Kontext Seminar: Grundfragen der Religionspädagogik Sequenzialität keine Modulprüfungsform Gruppenprüfung X mit Fallstudien Alle zwei Semester Portfolio Projektpräsentation Diskussion Klausur Alle zwei Semester Prüfungsgespräch Einzelprüfung Posterpräsentation Alle zwei Semester mit Disputation X Hausarbeit Andere: 25 Modulprüfungsleistung Das Modul wird durch eine Modulprüfung abgeschlossen, die als mündliche (Leistungsstandards) oder schriftliche Teilprüfung des Staatsexamens abgelegt wird. Die Studierenden können - die Erfahrungen erschließen, die in der Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler zugänglich sind, einschließlich der Erfahrungen, die sie zukünftig machen werden; - die in den biblisch-christlichen Überlieferungen aufbewahrten Erfahrungen dafür fruchtbar machen; - die metaphorischen und symbolischen Qualitäten der biblischen Sprache einschätzen; - das durch den christlichen Glauben formulierte Wirklichkeitsverständnis mit den Erfahrungen der Schülerinnen und Schüler vermitteln; - die Perspektivität ihres eigenen Wissens einschätzen und sowohl gegenüber dem eigenen Herkommen als auch gegenüber „fremden“ Sinnentwürfen die Differenz bezeichnen; - sich in die Situation anderer Personen hineinversetzen und den eigenen Horizont überschreiten; - die Horizontüberschreitung sprachlich und künstlerisch gestalten und in Medien angemessen anschaulich machen; - die Medien auf ihre Angemessenheit überprüfen; - fachdidaktische Überlegungen mit anderen Bezugswissenschaften (Erziehungswissenschaft, Psychologie, Soziologie) vermitteln, insbesondere den curricularen Stellenwert theologischer Inhalte auf dem Hintergrund erziehungswissenschaftlicher und entwicklungspsychologischer Theorien zu präzisieren; - eigene Unterrichtseinheiten selbständig planen; - den Erfolg der eigenen Unterrichtspraxis selbstkritisch bewerten. Eine hervorragende Leistung wird zeigen, daß zwischen einem unterrichtlichen Ansatz bei den Erfahrungen unserer Schülerinnen und Schüler und der Hinwendung zur Überlieferung kein Widerspruch besteht. Allerdings wird ein Unterrichtsentwurf bzw. der Bericht zu einer durchgeführten Unterrichtseinheit zeigen, daß sich der Begriff der Überlieferung mit einem Verständnis von Identifikation verbindet, das die Schülerinnen und Schüler im Vollzug des Rollentauschs ja und nein sagen lässt, das ihnen also die Möglichkeit und das Recht auf eine eigene, abweichende Meinung ausdrücklich zugesteht. Die Gestaltung des Religionsunterrichts wird dann auch der Überlieferungskritik ein Recht einräumen und sich so von Indoktrination unterscheiden. 26 Workload Aktive Teilnahme: Wie die aktive Teilnahme in den 2 LP pro Lehrveranstaltung einzelnen Lehrveranstaltungen 6 LP überprüft wird. bleibt den Dozenten überlassen. Dabei ist allerdings zu beachten, daß die aktive Teilnahme inhaltlich einen Beitrag zum Leistungsnachweis liefern soll. Leistungsnachweis Schriftliche Hausarbeit 1 LP (Unterrichtsentwurf oder Praktikumsbericht) Modulprüfung Teilprüfung des Examens 3 LP (mündlich oder schriftlich) Gesamt Modul M1.6 10 LP SoP Erstes Fach FK 14, Evang. Theologie Modulkoordinator: Prof. Dr. E. Maurer Verwendung im Studiengang Das Modul ist Pflichtbestandteil des Hauptstudiums für das Lehramt Sonderpädagogik (Erstes Fach). Es umfasst 6 SWS und erfordert eine durchschnittliche Arbeitsleistung von 270 bzw. 300 Arbeitsstunden (= 9 bzw. 10 LP), die sich auf die aktive Teilnahme in einer Vorlesung und zwei Seminaren beziehen. Die Modulabschlussprüfung kann auch als Teilprüfung des Staatsexamens abgelegt werden. Die Theologie ist nicht zuletzt darin eine Wissenschaft sui generis, daß sie immer wieder Grenzen überschreitet und damit Horizonte verschmelzen läßt. Das muß im Hinblick auf die besondere Situation des Evangelischen Religionsunterrichts reflektiert werden. Die explizite und profilierte Behandlung von Problemen des Dialogs mit anderen Positionen setzt die genaue Kenntnis der eigenen Position voraus und kann erst am Ende des Hauptstudiums erfolgen. Studienabschnitt Grundstudium Hauptstudium 6 7 7X X 8X 27 2 Semester Dauer des Moduls Angebotsfrequenz Modultyp (Verbindlichkeit) Pro Semester Pro Studienjahr Block Beginn nur WS andere: Beginn nur SS Pflicht X X X Wahlpflicht Wahl Lernanspruch Basis Fachkompetenz X Aufbau Methodenkompetenz X Vertiefung Schlüsselkompetenz X 28 Modul M1.4 Teilnahmevoraussetzung Inhalte Die Lehrveranstaltungen im Bereich der Historischen Theologie konzentrieren sich auf die Kirchen- und Theologegeschichte und sind im Hauptstudium in der Regel exemplarisch an epochalen Abschnitten bzw. an theologischen Klassikern orientiert. Epochale Einschnitte erfolgen z.B. im 4. Jahrhundert mit der Konstantinischen Wende und im Mittelalter mit der Ausbildung der römisch-katholischen Kirche im Gegenüber zu den Ostkirchen. Besonders wichtig ist die Reformation. Die neuzeitliche Situation ist anfänglich bestimmt durch Aufklärung und Pietismus. Für das 20. Jahrhundert ist vor allem der Kirchenkampf zu nennen. Diese Bereiche sind im regelmäßigen Rhythmus zu behandeln. Zu den Klassikern gehören: Die Dogmenbildung der Alten Kirche - Augustinus - Anselm von Canterbury - Thomas von Aquin - Martin Luther und die anderen Reformatoren (vor allem Calvin und Melanchthon) - Friedrich Schleiermacher - Karl Barth. Seminare zu interdisziplinären Themen werden im Rahmen der Systematischen Theologie regelmäßig angeboten, weil vor allem die Philosophie als ständiger Dialogpartner in den Blick kommt, teils in der Konfrontation, teils auch in der Anknüpfung. Gerade diese Unterscheidung ist wichtig, denn hier lassen sich zwei grundlegende theologische Denkstile umreißen, nicht zuletzt mit konfessionellem Akzent. Die interdisziplinäre Ausrichtung geht aber weiter und umfaßt die Naturwissenschaften (vor allem in der Schöpfungslehre), die Humanwissenschaften (in der Anthropologie) und die Kulturwissenschaften (in der Theologischen Hermeneutik sowie in der Lehre vom Heiligen Geist und von der Kirche). Der Dialog mit den Humanwissenschaften dürfte für das Studium der Sonderpädagogik dabei besonders instruktiv sein. 29 Interkonfessionelle Horizonte zeichnen sich im Rahmen der Kirchengeschichte und in der Systematischen Theologie ab und werden daher regelmäßig behandelt. Es geht nicht nur um die Unterscheidung zwischen evangelischen Kirchen und römisch-katholischer Kirche, denn nocht tiefer sitzt die Differenz zwischen orientalischen und abendländischen Kirchen. Innerhalb des Protestantismus ist die Vielfalt von Denominationen und Freikirchen zu durchschauen. Das ökumenische Problem liegt im jeweils unterschiedlichen Kirchenverständnis, so daß die Frage nach der Einheit der Kirche sich als naiv erweist. Die „Einheit der Kirche“ wird auf römischkatholischer Seite anders definiert als auf evangelischer Seite, und im Luthertum wieder anders als im reformierten Umkreis. Daraus ergeben sich aber auch fruchtbare Auseinandersetzungen. Nicht zuletzt müssen diese Themen behandelt werden in einer historischen Analyse, weil die Differenzen gewachsen sind, aber auch in der systematisch-theologischen Perspektive, weil sie jeweils Geltung beanspruchen und nicht einfach historisch relativiert werden können. Zu den exemplarischen Themen gehören: das Verhältnis von Glaube und Vernunft - Offenbarung, Heilige Schrift, kirchliche Tradition - der Ausgang des Geistes von Vater und Sohn Theologie des Kreuzes - Rechtfertigung aus dem Glauben allein - Einheit und Struktur der Kirche - der Abendmahlsstreit - unterschiedliche Interpretationen der Taufe. Noch komplizierter wird die Lage im interreligiösen Dialog. Hier ist die Frage zu stellen, ob überhaupt eine Übersetzung von Glaubensinhalten möglich ist, weil sich die sprachliche Formulierung auf Grundeinstellungen und auf Lebensstile erstreckt und von außen kaum noch unverzerrt beschreibbar ist. Dennoch kann der Auseinandersetzung etwa mit dem Islam, aber auch mit fernöstlichen Religionen nicht ausgewichen werden, auch im Interesse differezierten Verstehens der eigenen Religion. Gerade die respektvolle Begegnung setzt möglichst weitgehende und nuancierte Kenntnisse voraus, wenn es zu einem Dialog kommen soll, der die eigene Perspektive ernst nimmt, sie aber gerade daher dem Gegenüber nicht unterschiebt. Paradigmatisch ist dafür allerdings nach wie vor die Auseinandersetzung des christlichen Glaubens mit dem Judentum, denn hier ist jedenfalls die Grundlage gemeinsam. Das Lehrangebot umfaßt daher vor allem Seminare zur jüdischen Tradition und Frömmigkeit bis hin zur Gegenwart (Israel und Palästina), vergleichende Seminare (etwa Ethik der Religionen) und religionswissenschaftliche Einführungen in den Islam, den Hinduismus und den Buddhismus. 30 Grundlegende Kompetenzen siehe §10 der Studienordnung Und Übergeordnete fachwissenschaftliche Standards Veranstaltungsart(en) Modulveranstaltungen Vorlesung X Praktikum (P)Seminar X Studienprojekt Übung Kolloquium Tutorium Andere: Kompaktveranstaltung Vorlesungen zur historischen Theologie Jedes Semester Seminar: Theologie im interdisziplinären Dialog Alle zwei Semester Seminar: Interkonfessionelle Horizonte Alle zwei Semester Seminar: Interreligiöse Horizonte Alle zwei Semester Sequenzialität keine Modulprüfungsform Gruppenprüfung Prüfungsgespräch Einzelprüfung Posterpräsentation X mit Projektpräsentation Diskussion Klausur Fallstudien Portfolio mit Disputation X Hausarbeit X Andere: 31 Modulprüfungsleistung Das Modul wird durch eine Modulprüfung abgeschlossen, die in einer (Leistungsstandards) schriftlichen Hausarbeit besteht, sofern sie nicht als mündliche oder schriftliche Teilprüfung des Staatsexamens abgelegt wird. Die Studierenden können - die Grenzen theologischer Argumentation einschätzen - die theologische Methode im interdisziplinären und interkonfessionellen und interreligiösen Diskurs profilieren; - aktuelle Forschungsergebnisse (auch philosophische und andere nichttheologische Theorien) kritisch rezipieren; - das Gefälle zwischen theologischen Grundaussagen und außertheologischen Theorien fruchtbar machen und die konstruktive Aufnahme solcher Theorien (aus dem Bereich etwa der Wissenschaftstheorie und Sprachphilosophie, aber auch der Medizin und besonders der Neurophysiologie) unterscheiden von einer unkritischen Selbstauslieferung der Theologie an fremde Begründungszusammenhänge; - eine konfessionelle Differenz im Hinblick auf die metaphysischen Hintergründe der jeweiligen Optionen entfalten; - konfessionelle Differenzen als Ergebnis geschichtlich gewachsener Verästelungen darstellen; - interreligiöse Differenzen nachzeichnen unter Berücksichtigung der prinzipiellen Relativität, die aus der Unmöglichkeit einer 1:1Übersetzung folgt; - den Unterschied zwischen theologischen und religionsphilosophischen Theorien einschätzen - den Unterschied zwischen religiöser Indifferenz und Toleranz nachzeichnen und Einheit mit produktiven Gegensätzen vermitteln - auf dem Umweg über andere Religionen die Kontextualität des Christentums erkennen und den Zusammenhang von Theologie, Frömmigkeit, Denk- und Lebensstil entdecken. Eine hervorragende Leistung wird z.B. den Abendmahlsstreit um die leibliche Gegenwart Jesu Christi profilieren im Zusammenhang der Unterscheidung zwischen Leib und Körper sowie zwischen Substanz, Akzidens und Relation, also in philosophisch-ontologischer und theologiegeschichtlicher Betrachtung. Daraus ergibt sich ein geordnetes Spektrum von möglichen Positionen zwischen römisch-katholischer Verwandlung und reformierter Tendenz zum bloßen Zeichen (Analyse). Diese Positionen sind zwar nicht zu harmonisieren, wohl aber auch zu relativieren. 32 Workload Aktive Teilnahme: Wie die aktive Teilnahme in den 2 LP pro Lehrveranstaltung einzelnen Lehrveranstaltungen (x 3) überprüft wird. bleibt den 6 LP Dozenten überlassen. Dabei ist allerdings zu beachten, daß die aktive Teilnahme inhaltlich einen Beitrag zum Leistungsnachweis liefern soll. Leistungsnachweis (falls die Modulprüfung als Teil der Staatsprüfung abgelegt wird) Modulprüfung Mündliche Gruppenprüfung (20 1 LP Minuten pro Person) Schriftliche Hausarbeit (ca. 20 S.) - 3 LP sofern die Modulprüfung nicht als Teilprüfung des Examens (mündlich oder schriftlich) abgelegt wird: Gesamt 9(10) LP ************************************************ Modul M2.1 SoP Zweites Fach FK 14, Evang. Theologie Modulkoordinator: Prof. Dr. R. Riesner 33 Verwendung im Studiengang Das Modul ist Pflichtbestandteil des Grundstudiums für das Lehramt Sonderpädagogik (Zweites Fach). Es umfasst 8 SWS und erfordert eine durchschnittliche Arbeitsleistung von 360 Arbeitsstunden (= 12 LP), die sich auf die aktive Teilnahme in ein bis zwei Vorlesungen und zwei bzw. drei Seminaren sowie die Modulabschlussprüfung verteilen. Der Biblischen Theologie geht es um die wissenschaftlich verantwortete, theologisch reflektierte Auslegung des Alten und Neuen Testaments, die zusammen in allen christlichen Kirchen die grundlegende Urkunde des Glaubens bilden. Dazu gehören Kenntnisse über den Aufbau und die Hauptinhalte der Schriften des Alten und Neuen Testaments, die in den christlichen Kirchen und besonders in denen der Reformation als ständiger Bezugspunkt für die Formulierung der Lehre und die Gestaltung des Lebens gelten. Diese Kenntnisse werden in biblischen Grundvorlesungen erworben. Einen zweiten Schwerpunkt des Einführungsmoduls bildet die Einführung in akzeptierte und diskutierte Methoden der historisch-philologischen Auslegung antiker Texte, wie sie die Schriften des Alten und Neuen Testaments nun einmal darstellen. Dazu dienen alt- und neutestamentliche Proseminare. Die Studierenden sollen lernen, ihr eigenes Textverständnis mit Hilfe exegetischer Methoden kritisch zu reflektieren und mit anderen wissenschaftlichen Auslegungen ins Gespräch zu bringen. Die Proseminare vermitteln Grundregeln wissenschaftlichen Arbeitens und sollen zum selbständigen Umgang mit Übersetzungen, Kommentaren, Lexika und anderen Hilfsmitteln anleiten. Die Systematische Theologie befaßt sich einerseits mit der sprachlichen Gestalt des christlichen Glaubens (Dogmatik), andererseits mit den Konsequenzen des Glaubens für das Leben (Ethik). Das Studium der Dogmatik und (später) der Ethik zielt – im Sinne der grundlegenden Kompetenzen – darauf ab, die Studierenden zu befähigen, ihren Glauben mit Argumenten darzustellen und zu verantworten. Der Glaube führt zur Einsicht und läßt sich gegenüber kontroversen Positionen mit Argumenten vertreten. So unterscheidet er sich von unkritischer Übernahme tradierter Einstellungen und Normen. Das theologische Grundstudium muß die Studierenden befähigen, die Bekenntnisschriften gedanklich nachzuvollziehen und die Grundaussagen des Glaubens einerseits auf biblische Zusammenhänge und andererseits auf aktuelle Fragen zu beziehen. Diese Fähigkeit ist Voraussetzung für angemessene didaktische Sachanalysen, die IM Bereich des Religionsunterrichts von Anfang an berücksichtigen müssen, daß der Glaube keine simplen Antworten kennt, aber die menschliche Erfahrung zu erhellen vermag. Daher soll in diesem Modul die Einführung in die Didaktik erfolgen. 34 Grundstudium Studienabschnitt 1X Modultyp (Verbindlichkeit) 3 Hauptstudium 4 1 Semester Dauer des Moduls Angebotsfrequenz 2X X 2 Semester Pro Semester Pro Studienjahr Block Beginn nur WS andere: Beginn nur SS Pflicht X X X Wahlpflicht Wahl Lernanspruch Basis Fachkompetenz X Aufbau Methodenkompetenz X Vertiefung Schlüsselkompetenz X Keine Vorkenntnisse aus anderen Modulen Teilnahmevoraussetzung Inhalte X Die Grundvorlesungen innerhalb des Faches Altes Testament konzentrieren sich in der Regel auf die Geschichte Israels, den Pentateuch (die fünf Bücher Mose) oder die Propheten, dabei sind aber die anderen Gebiete immer mit im Blick. Die Literargeschichte des Pentateuch (= der fünf Bücher Mose) kann ohne Grundkenntnisse der Geschichte Israels ebensowenig verstanden werden wie das Wirken der Propheten. Die theologischen Vorstellungen der verschiedenen Schichten des Pentateuchs und der einzelnen Propheten sind in Anknüpfung und Auseinandersetzung aufeinander bezogen. Weil das Alte Testament dem Christentum mit dem Judentum gemeinsam ist, muss die Geschichte und Theologie dieser Religion angemessen berücksichtigt werden. Auch die Grundvorlesungen im Fach Neues Testament berücksichtigen über das jeweilige Thema hinaus die anderen Hauptgebiete. Eine Darstellung der Theologie des Apostels Paulus muss seine Biographie einschließen und diese ist ohne Kenntnisse der politischen und religiösen Umwelt nicht zu verstehen. Eine Darstellung der theologischen Konzeption des Johannes weckt unweigerlich die Frage, wie sie sich zum Entwurf des Paulus oder zur synoptischen Jesus-Überlieferung verhält, wie sie im Markus-Evangelium aufbewahrt ist. Alle neutestamentlichen Schriften aber sind eine Reaktion auf die Gestalt und Geschichte Jesu Christi. Die Proseminare zielen auf die Einübung historisch-kritischer Methoden zur Auslegung biblischer Texte (Textkritik, Stilkritik, Formkritik, Gattungskritik, Traditionskritik, Redaktionskritik). Dabei geht es um die möglichst genaue Analyse der Aussageabsichten eines Textes, die vor allem durch eine Untersuchung seiner Entstehung in einer bestimmten geschichtlichen Situation erfolgt. Die Einübung dieser Methoden umfaßt auch die Einführung in das wissenschaftlich-theologische Arbeiten. 35 Systematische Theologie richtet sich auf die Klärung des eigenen Verständnisses und des eigenen Redens von Gott. Fast jeder theologische Begriff - „Glaube“, „Liebe“, „Sünde“, „Person“, „Freiheit“ - steht im Spannungsfeld zwischen alltagssprachlicher Verwendung und theologischer Bestimmung. Daher ist die präzise Fassung eines Begriffs zum einen immer die Einsicht in vielschichtige semantische Bezüge, zum andern erschließt sie Anknüpfungspunkte und somit elementare Situationen für den Religionsunterricht. Diese Entfaltung wird in der Grundvorlesung demonstriert (jeweils über einen der vier Schwerpunkte) und in einer Veranstaltung zum Basiswissen konzentriert. Das Proseminar Systematische Theologie zielt auf die Analyse der Begriffsbildung und der inneren Struktur theologischer Argumentation. Das muß exemplarisch eingeübt werden: Systematisch-theologische Texte von mittlerem Komplexitätsgrad sind im Hinblick auf die zumeist implizite Definition von Grundbegriffen durchsichtig zu machen. Voraussetzung für jede didaktische Sachanalyse ist die Einsicht in den inneren Zusammenhang der Themen sowie in die Strukturen religiöser Symbolsprache, weil nur in diesem Horizont die Auswahl bestimmter Aspekte verantwortlich vollzogen werden kann. Grundlegende Kompetenzen siehe § 9 der Studienordnung und Übergeordnete fachwissenschaftliche Standards Veranstaltungsart(en) Modulveranstaltungen Vorlesung X Praktikum (P)Seminar X Studienprojekt Übung Kolloquium Tutorium Andere: Kompaktveranstaltung Proseminar AT oder NT jedes Semester Vorlesung zum AT oder NT jedes Semester Systematisch-theologische Grundvorlesung / Basiswissen Systematische Theologie / Systematisch-theologisches Proseminar Grundlagen der Didaktik jedes Semester Alle zwei Semester Sequenzialität keine Modulprüfungsform Gruppenprüfung Prüfungsgespräch Einzelprüfung Portfolio Posterpräsentation mit Projektpräsentation Diskussion Disputation Klausur Hausarbeit Fallstudien Andere mit X 36 Modulprüfungsleistung Das Modul wird durch die Modulprüfung abgeschlossen, die als schriftliche (Leistungsstandards) Hausarbeit erbracht wird. Darin demonstrieren die Studierenden an einem exemplarischen biblischen Text, daß sie - die Grundlagen der methodisch abgesicherten Auslegung beherrschen; - die historische Entstehung eines Textes nachzeichnen können; - exegetische Fachliteratur heranziehen und sinnvoll verwenden können; - den Forschungsstand ansatzweise reflektieren und beurteilen können; - den Text eigenständig wiedergeben können; - didaktische Möglichkeiten des Textes in seinem biblischen Kontext wahrnehmen. Oder Die Studierenden zeigen an einem exemplarischen dogmatischen Text, daß sie (1) die Grundbegriffe in eigenständigen Formulierungen nachzeichnen und mit diesen Begriffen die Grundaussagen des christlichen Glaubens im Zusammenhang darlegen können; (2) die Techniken der Argumentationsanalyse auf die innere Struktur der Begriffe anwenden können, um scheinbare Widersprüche in theologischen Darlegungen aufzudecken und fruchtbar zu machen (3) die theologisch relevante Ausdifferenzierung von Sprechakten kennzeichnen können. Die Studierenden können - die Spannung zwischen alltagssprachlicher Verwendung und theologischem Gebrauch eines Grundbegriffs oder die spannungsvollen, überraschenden Wendungen in biblischen Texten charakterisieren und fruchtbar machen für elementare didaktische Ansätze; - den Stellenwert eines Begriffs oder eines biblischen Textes im Rahmen eines möglichen Curriculums zeigen. 37 Workload Aktive Teilnahme: Aktive Teilnahme an einer der 2 LP pro Lehrveranstaltung Grundvorlesungen wird in Form (x 4 LV) einer 15-minütigen 8 LP Bibelkundeprüfung nachgewiesen. Ansonsten bleibt die Überprüfung in den einzelnen 1 LP Lehrveranstaltungen den Dozenten überlassen. Leistungsnachweis Prüfungsgespräch (20 Min.): (mündlich) Gegenstand ist ein biblischer oder systematisch-theologischer Schlüsselbegriff, der auf seine didaktischen Potantiale hin befragt werden soll. Modulprüfung Schriftliche Hausarbeit: Vertiefte 3 LP Darstellung und methodische Bearbeitung eines biblischen Textes mit angemessener Berücksichtigung der Fachliteratur oder argumentative Analyse eines klassischen dogmatischen Textes. Gesamt Modul M2.2 12 LP SoP Zweites Fach FK 14, Evang. Theologie Modulkoordinatoren: Prof. Dr. Th. Pola / Prof. Dr. E. Maurer 38 Verwendung im Studiengang Das Modul ist Pflichtbestandteil des Hauptstudiums für das Lehramt Sonderpädagogik (Zweites Fach) Es umfasst 6 SWS und erfordert eine durchschnittliche Arbeitleistung von 330 Arbeitsstunden (= 11 LP), die sich auf die aktive Teilnahme in drei Seminaren, den Erwerb eines Leistungsnachweises sowie die Modulabschlussprüfung verteilen, die als Teilprüfung des Staatsexamens abgelegt wird. Das Modul zielt auf die wesentliche Aufgabe der Theologie, die Grundaussagen des christlichen Glauben sprachlich zu entfalten, einerseits auf biblische Zusammenhänge und andererseits auf aktuelle Fragen zu beziehen. Dabei kann die Zuordnung nicht biblizistisch vorgenommen werden, als enthalte die Heilige Schrift immer direkte Antworten auf Lebensfragen, andererseits ist es keineswegs immer klar, welches die Fragen der Gegenwart sind. Daher muß gerade eine auf die Lebenswelt der Kinder und Jugendlichen bezogene Didaktik im Horizont einer möglichst differenzierten theologischen Analyse vorgehen. Im Licht biblischer Texte kann scheinbar selbstverständliche „Erfahrung“ kritisch befragt werden, umgekehrt wird in der Konfrontation der Erfahrungsgehalt scheinbar abständiger biblischer Texte erst deutlich. Das Modul setzt den erfolgreichen Abschluß des Grundstudiums (M2.1) voraus. Grundstudium Studienabschnitt Hauptstudium 5X Modultyp (Verbindlichkeit) 7 2 Semester Dauer des Moduls Angebotsfrequenz 6X Pro Semester Pro Studienjahr Block Beginn nur WS andere: Beginn nur SS Pflicht X 8 X X X Wahlpflicht Wahl Lernanspruch Basis Fachkompetenz Aufbau Methodenkompetenz Vertiefung Schlüsselkompetenz X 39 Abgeschlossenes Grundstudium Teilnahmevoraussetzung Inhalte Im AT-/NT-Seminar werden theologisch grundlegende Themen behandelt, die in der Regel gesamtbiblisch auszuweiten sind, etwa: Schöpfungstexte im Alten Testament – Leib, Seele, Herz und Geist im Alten Testament - Prophetie in Israel - Gottes Geist - Gottes Versöhnung mit uns in Jesus Christus - Gesetz und Evangelium bei Paulus – Die Kirche als Volk Gottes und als Leib Christi - Tod und Auferstehung Jesu - Die Auferstehung der Toten und das ewige Leben. Das systematisch-theologische Seminar konzentriert sich auf ein dogmatisches oder ethisches Grundproblem. Beispiele: Schöpfungstheologie - Theologische Anthropologie - Himmel und Erde – Wort Gottes Inspiration der Schrift? - Geschichte als theologischer Grundbegriff - Kirche als Leib Christi - Taufe und Abendmahl – Probleme der Ökumenik Bekenntnisbildung - Theologie als Wissenschaft - Tod und Leben - Mann und Frau - Zwei-Reiche-Lehre - Recht und Gerechtigkeit. In den Seminaren wird das kritische Vermögen der Studierenden geschärft.. Die kritischen Rückfragen sollen innerhalb der Veranstaltung aufgenommen werden, und zwar sinnvollerweise in der Zusammenarbeit jeweils mehrerer Studierender. Fragen und Ansätze für ihre Bearbeitung sollen in geeigneter Form festgehalten und für den Leistungsnachweis genutzt werden. Vor allem sollen die Ergebnisse aus der exegetischen und der systematischtheologischen Veranstaltung zusammengeführt werden (was die Konstanz der Gruppen wünschenswert macht, aber nicht zwingend). Es kommt als weitere Vertiefung die Teilnahme an einer thematisch einschlägigen fachdidaktischen Veranstaltung hinzu (s. zu M2.3). Grundlegende Kompetenzen siehe § 10 der Studienordnung Und Übergeordnete fachwissenschaftliche Standards Veranstaltungsart(en) Vorlesung X Praktikum (P)Seminar X Studienprojekt Übung Kolloquium Tutorium Andere: Kompaktveranstaltung 40 Modulveranstaltungen Seminar zu einem ausgewählten Thema (AT/NT) Jedes Semester Seminar zu einem dogmatischen oder ethischen Schwerpunkt Fachdidaktische Vertiefung Sequenzialität keine Modulprüfungsform Gruppenprüfung X mit Fallstudien Portfolio Projektpräsentation Diskussion Klausur Jedes Semester Prüfungsgespräch Einzelprüfung Posterpräsentation Alle zwei Semester mit Disputation X Hausarbeit Andere: 41 Modulprüfungsleistung Das Modul wird durch eine Modulprüfung abgeschlossen, die als mündliche (Leistungsstandards) oder schriftliche Teilprüfung des Staatsexamens abgelegt wird. Die Studierenden können im Rahmen der Modulabschlußprüfung entweder - ein systematisch-theologisches Problem behandeln und die biblischen Hintergründe ausleuchten oder - ein biblisches Thema darstellen und auf seine Wirkungsgeschichte und aktuelle Relevanz hin vertiefen. In beiden Fällen sollen fachdidaktische (sonderpädagogische) Aspekte berücksichtigt werden. Eine hervorragende exegetische Leistung wird auf einer sicheren philologischen Grundlage zeigen, daß biblische Texte mehr als eine Lesart aufweisen, daß aber die innerbiblischen Bezüge Auslegungsspielräume eröffnen. Eine hervorragende systematisch-theologische Leistung befragt die Wirkungsgeschichte biblischer Texte und entfaltet dogmatische oder ethische Alternativen. Eine akzeptable Leistung bleibt beim Referat einer dogmatischen oder ethischen Vertiefung biblischer Zusammenhänge stehen. Beispiel: Die Hoffnung auf eine Auferweckung nach dem Tod ist im Neuen Testament unterschiedlich „terminiert“ (mitten im Leben - unmittelbar nach dem Tod - am Ende der Zeit). Ist das nur „widersprüchlich“ oder sollen die verschiedenen Aspekte plastisch ineinandergreifen? Welche Konsequenzen hat das für die Sicht der menschlichen Person in der Auseinandersetzung mit der unbiblischen Annahme einer unsterblichen Seele? Die Bearbeitung eines theologischen Themas soll auf die gegenwärtige Erfahrung zielen. Das wird vorbereitet durch die Erarbeitung des Leistungsnachweises, der durch eine Disputation erworben wird. Die Vorbereitung dieser Gruppenprüfung gehört zur aktiven Teilnahme. Eine Lerngruppe von jeweils 2-3 Studierenden muß die kritische Konfrontation der Glaubensaussagen mit gegenwärtigen Grundanschauungen in einem Prüfungsgespräch vertreten. Der Leistungsnachweis soll einerseits ein biblisch- oder ein systematisch-theologisches Thema zum Gegenstand haben, andererseits sind interdiszipliniäre Brückenschläge zur spezifischen Perspektive der Sonderpädagogik ausdrücklich erwünscht. 42 In der Modulprüfung demonstrieren die Studierenden - durch die Breite des Fragenspektrums das Ergebnis ihrer Kooperation (zwei oder drei Personen werden mehr Reibungsflächen zwischen christlichem Glauben und aktuellen Überzeugungen entdecken als eine für sich allein); - durch die Struktur des Fragenspektrums den Überblick über die möglichen Argumentationen zwischen biblischer Tradition und gegenwärtiger Erfahrung; - die differenzierte Analyse der außertheologischen Theorien, die ins Spiel kommen (Philosophie, Humanwissenschaften, sciences); - die differenzierte Wahrnehmung der gegenwärtigen Erfahrung, die kein homogener Block ist, sondern ein Gewebe aus Vorurteilen und Interessen. Beispiel: Die evangelische Grundbehauptung, der Wille sei unfrei, tritt unmittelbar in Konflikt mit der neuzeitlichen Vorstellung der Autonomie. In welcher Hinsicht ist der Wille „frei“ im Unterschied zu den Entscheidungen, die ohne äußeren Zwang getroffen werden? Sind diese Entscheidungen frei im Sinne von willkürlich, oder folgen sie anderen, psychischen oder sozialen Zwängen? Oder gilt die reformatorische Spitzenthese vom unfreien Willen nur für das Gottesverhältnis? Welche Konsequenzen hat die These für die Verantwortlichkeit? Die Studierenden sollen zwischen theologischen Grundaussagen und aktuellen Überzeugungen vermitteln (nicht „anpassen“). Die Leistung ist hervorragend, wenn sie eindeutige Positionen so weit wie möglich suspendiert. Nicht ausreichend ist eine bloße „Stoffsammlung“. 43 Workload Aktive Teilnahme: Wie die aktive Teilnahme in den 7 LP 2 LP pro Seminar, 3 LP in der einzelnen Lehrveranstaltungen fachdidaktischen Vertiefung überprüft wird. bleibt den Dozenten überlassen. Dabei ist allerdings zu beachten, daß die aktive Teilnahme inhaltlich einen Beitrag zum Leistungsnachweis liefern soll. Im Bereich der fachdidaktischen Vertiefung gehört zur aktiven Teilnahme die eigenständige didaktische Analyse einer biblischen oder dogmatischen Problemstellung (mündlich oder schriftlich) Leistungsnachweis Disputation in einer Gruppe (20 1 LP Minuten pro Person) Modulprüfung Teilprüfung des Examens 3 LP (mündlich oder schriftlich). Gesamt Modul M2.3 11 LP SoP Zweites Fach FK 14, Evang. Theologie Modulkoordinatoren: Prof. Dr. G. Büttner / Prof. Dr. F. Munzel Verwendung im Studiengang Das Modul ist Pflichtbestandteil des Hauptstudiums für das Lehramt Sonderpädagogik (Zweites Fach). Es umfasst 6 SWS und erfordert eine durchschnittliche Arbeitleistung von 300 Arbeitsstunden (= 10 LP), die sich auf die aktive Teilnahme in drei Seminaren sowie die Modulabschlussprüfung verteilen. Die Modulabschlußprüfung muß als Teilprüfung des Staatsexamens abgelegt werden. Das Modul setzt den erfolgreichen Abschluß des Grundstudiums (M2.1) voraus. Studienabschnitt Grundstudium Hauptstudium 5X 6X 7 X 8 44 2 Semester Dauer des Moduls Angebotsfrequenz Modultyp (Verbindlichkeit) Pro Semester Pro Studienjahr Block Beginn nur WS andere: Beginn nur SS Pflicht X X X Wahlpflicht Wahl Lernanspruch Basis Fachkompetenz X Aufbau Methodenkompetenz X Vertiefung Schlüsselkompetenz X 45 Teilnahmevoraussetzung Inhalte Abgeschlossenes Grundstudium Veranstaltungen zur Didaktik der biblisch-christlichen Überlieferungen richten sich auf die Fähigkeit der Lehrer und Lehrerinnen, Strukturgesetze der Überlieferung in Beziehung zu setzen zur didaktischen Elementarisierung. Paradigmatisch sind Überlieferungskomplexe, die für die biblisch-christliche Glaubensgeschichte richtungweisend waren (Wendepunkte der Geschichte), z.B. Väter- und Mosegeschichten – Prophetie - Jesus Christus – Paulus - Reformation. Hinzu kommen Grundfragen des Verstehens biblischer Texte. Bereits in der Grundschule beginnen die Kinder nach der historischen Zuverlässigkeit der Texte zu fragen, die von der Geltung der biblischen Überlieferung zu unterscheiden ist. Die schwierige Frage nach der Wahrheit von Texten, die nicht einfach ein Faktum beschreiben, muß angemessen vorbereitet und entfaltet werden. Andererseits liegt insbesondere für die Fachdidaktik innerhalb der Sonderpädagogik eine Chance darin, daß die biblischen Texte nicht nur kognitiv erfaßt werden können. Seminare zur Didaktik der Glaubenslehre und Ethik im philosophischen, historischen und interreligiösen Kontext richten sich auf die Fähigkeit, die Strukturgesetze theologischer Lehrbildung auf die didaktische Elementarisierung zu beziehen. Dazu gehören methodische und mediale Entscheidungen. Paradigmatisch sind solche Glaubensaussagen, die unverzichtbar sind für die Selbstvergewisserung des christlichen Glaubens und für den Dialog mit Menschen anderen Glaubens oder anderer Weltanschauung z.B. Tod und Leben - Schöpfung und Weltbild - Jesusbilder und Jesusdeutungen - Menschenbild und Gottesbild - Zukunft - Lebenswelt der Kinder und der Jugendlichen Veranstaltungen zum Schwerpunkt Grundlagen und Grundfragen der Religionspädagogik umfassen Strukturgesetze der Religionspädagogik und Elementarisierung religiöser Lehr- und Lernprozesse, vor allem geschichtliche Voraussetzungen sowie sozialpsychologische und theologische Komponenten religiöser Bildung und Erziehung, z. B. Grundlagen und Methoden religionspädagogischer Forschung - Geschichte der Religionspädagogik – Konzeptionen und Medien - Logiken von Unterrichtsprozessen - Kreative Methoden der Bibelaneignung Theologisieren mit Kindern -Glaubensvorstellungen bei Kindern und Jugendlichen – Stufen religiöser Entwicklung 46 Grundlegende Kompetenzen siehe § 10 der Studienordnung Und Übergeordnete fachwissenschaftliche Standards Veranstaltungsart(en) Vorlesung Praktikum (P)Seminar Modulveranstaltungen X Studienprojekt Übung Kolloquium Tutorium Andere: Kompaktveranstaltung Seminar: Didaktik der biblisch-christlichen Überlieferung Seminar: Didaktik der Glaubenslehre und Ethik im philosophischen, historischen und interreligiösen Kontext Seminar: Grundfragen der Religionspädagogik Sequenzialität keine Modulprüfungsform Gruppenprüfung X mit Fallstudien Alle zwei Semester Portfolio Projektpräsentation Diskussion Klausur Alle zwei Semester Prüfungsgespräch Einzelprüfung Posterpräsentation Alle zwei Semester mit Disputation X Hausarbeit Andere: 47 Modulprüfungsleistung Das Modul wird durch eine Modulprüfung abgeschlossen, die als mündliche (Leistungsstandards) oder schriftliche Teilprüfung des Staatsexamens abgelegt wird. Die Studierenden können - die Erfahrungen erschließen, die in der Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler zugänglich sind, einschließlich der Erfahrungen, die sie zukünftig machen werden; - die in den biblisch-christlichen Überlieferungen aufbewahrten Erfahrungen dafür fruchtbar machen; - die metaphorischen und symbolischen Qualitäten der biblischen Sprache einschätzen; - das durch den christlichen Glauben formulierte Wirklichkeitsverständnis mit den Erfahrungen der Schülerinnen und Schüler vermitteln; - die Perspektivität ihres eigenen Wissens einschätzen und sowohl gegenüber dem eigenen Herkommen als auch gegenüber „fremden“ Sinnentwürfen die Differenz bezeichnen; - sich in die Situation anderer Personen hineinversetzen und den eigenen Horizont überschreiten; - die Horizontüberschreitung sprachlich und künstlerisch gestalten und in Medien angemessen anschaulich machen; - die Medien auf ihre Angemessenheit überprüfen; - fachdidaktische Überlegungen mit anderen Bezugswissenschaften (Erziehungswissenschaft, Psychologie, Soziologie) vermitteln, insbesondere den curricularen Stellenwert theologischer Inhalte auf dem Hintergrund erziehungswissenschaftlicher und entwicklungspsychologischer Theorien zu präzisieren; - eigene Unterrichtseinheiten selbständig planen; - den Erfolg der eigenen Unterrichtspraxis selbstkritisch bewerten. Eine hervorragende Leistung wird zeigen, daß zwischen einem unterrichtlichen Ansatz bei den Erfahrungen unserer Schülerinnen und Schüler und der Hinwendung zur Überlieferung kein Widerspruch besteht. Allerdings wird ein Unterrichtsentwurf bzw. der Bericht zu einer durchgeführten Unterrichtseinheit zeigen, daß sich der Begriff der Überlieferung mit einem Verständnis von Identifikation verbindet, das die Schülerinnen und Schüler im Vollzug des Rollentauschs ja und nein sagen lässt, das ihnen also die Möglichkeit und das Recht auf eine eigene, abweichende Meinung ausdrücklich zugesteht. Die Gestaltung des Religionsunterrichts wird dann auch der Überlieferungskritik ein Recht einräumen und sich so von Indoktrination unterscheiden. 48 Workload Aktive Teilnahme: Wie die aktive Teilnahme in den 2 LP pro Lehrveranstaltung einzelnen Lehrveranstaltungen 6 LP überprüft wird. bleibt den Dozenten überlassen. Dabei ist allerdings zu beachten, daß die aktive Teilnahme inhaltlich einen Beitrag zum Leistungsnachweis liefern soll. Leistungsnachweis Schriftliche Hausarbeit 1 LP (Unterrichtsentwurf oder Praktikumsbericht) Modulprüfung Teilprüfung des Examens 3 LP (mündlich oder schriftlich) Gesamt 10 LP 49