SoSe 2000 - Fakultät für Sozialwissenschaften und Philosophie

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Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis
Sommersemester 2000
____________________________________________________________
Institut für Kulturwissenschaften
Universität Leipzig
2
Vorbemerkung
_______________________________________________________________
Das Kommentierte Vorlesungsverzeichnis informiert über die angebotenen Vorlesungen, Seminare
und Forschungsseminare im Magisterstudiengang Kulturwissenschaften im Wintersemester
1999/2000.
Es gliedert sich nach den Lehrgebieten
Kulturphilosophie und Ästhetik
Vergleichende Kultur- und Gesellschaftsgeschichte
Kultursoziologie
Kulturelle Praxis
(A)
(B)
(C)
(D)
Jedes Lehrgebiet beginnt mit einer Seite, die dessen Struktur erklärt und die angebotenen
Vorlesungen und Seminare dieser Struktur sowie dem Grund- und Hauptstudium zuordnet.
Lehrgebiete, die sowohl im Grund- wie im Hauptstudium belegt werden können und/oder die mehrere
Teilgebiete betreffen, sind entsprechend gekennzeichnet. Sie sind aber nur unter einem Lehrgebiet
aufgeführt.
Wir machen nachdrücklich darauf aufmerksam, daß sich Zeiten und Räume am
Semesterbeginn ändern können und bitten daher in Ihrem Interesse, die Aushänge zu
beachten.
Anschrift des Instituts:
Universität Leipzig, Institut für Kulturwissenschaften,
Burgstr. 21, 04109 Leipzig ( PSF 920, 04009 Leipzig) Tel. (0341) 97 35 670, Fax: 97 35 698
Hinweise für eine verbesserte Gestaltung nehmen wir gern entgegen.
_______________________________________________________
Zusammenstellung und Redaktion:
Uta Kösser
Korrektur:
Angela Göllnitz, Harald Homann, Uta Kösser, Katharina
Sydow
Redaktionsschluß:
Preis: 2.50 DM
Herstellung:
27.01.2000
3
Inhaltsverzeichnis
Dozent
Becker-Zieglschmid
Eberle
Geier
Geier
Gerhards
Gerhards
Gerhards
Göbel/Schramm
Göllnitz
Göllnitz
Göllnitz
Göllnitz
Hartung
Hofmann
Hofmann/Marquardt
Hölscher
Homann
Homann
Homann
Homann
Köhnke
Köhnke
Köhnke
Köhnke
Kösser
Kösser
Lachmann
Lachmann
Leser
Locker
Lybke
Middell
Rössel
Rössel
Schöfer
Schwara
Siegrist
Siegrist
Siegrist/Middell
Simon
Sonntag/Immisch
Wohlrab-Sahr
Wohlrab-Sahr
Wohlrab-Sahr
Lehrveranstaltung
Kultursoziologie der Ernährung
Sponsoring im Kultur- und Wissenschaftsbereich
Vgl. Kulturgeschichte östl./westl. Europa II
Geschichte der Kulturauffassungen und Kulturwiss.
Kultur der Moderne
Neuere Theorien der Kultursoziologie I
Empirischer Kulturvergleich: USA - Deutschld.
Konsum, Kultur und Gesellschaft in Europa II
Kulturmarketing I
Controlling in Kulturbetrieben I
Kulturmarketing II
Kunstökonomie
Was ist „Zeit“?
Soziale Milieus in Ostdeutschland
Methoden der Bildinterpretation
Methoden der empirischen Kultursoziologie
Kulturgeschichte Deutschlands seit der Aufklärung II
Bildungsbürgertum in Deutschland
Kulturgeschichte des Sports
Zur Wirkungsgeschichte der Frankfurter Schule
Begriff und Theorie der Moderne
Die gesellschaftliche Konstruktion der Wirklichkeit
Georg Simmels Philosophie des Geldes
Probleme der Kulturphilosophie
Ästhetik II
Postmoderne
Geschichte der europ. Kulturphilosophie II
Geschichte der europ. Kulturphilosophie III
Deutungsmuster von DDR-Kunst
Kultur und Verwaltung I
Management einer Galerie
Deutsch-franz. Kulturtransfers im 18./19. Jh.
Soziologie der Emotionen
Ethnie und Nation
Schauspiel Leipzig
Ost- und südosteuropäische Geschichte
Konsum, Kultur und Gesellschaft in Europa II
Konsum, Kultur und Gesellschaft in Europa II
Europäische Geschichten
Kein Kinderspiel. Das erste Lebensjahr
Fotografie und Gesellschaft
Religion und Idendität(en)
Auswertungsverfahren interpretativer Soziologie
Religion und Religionslosigkeit
Hinweise auf Lehrveranstaltungen anderer Institute
Informationen des Prüfungsamtes
Prüfungstermine und -anforderungen
Sokrates-Programm
Fachschaft
Ablaufplan Sommersemester
Bereich
C
D
B
B/C
C
C
C
B
D
D
D
D
A
C
A
C
B
B
B
B
A
A
A
A
A
A
A
A
A/B
D
D
B
C
C
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B
B
B
B
B
D
C
C
C
Seite
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Mitarbeiter des Instituts für Kulturwissenschaften
Geschäftsführender Direktor
Prof. Dr. Klaus Christian Köhnke
Zi. 2/22, Tel. 97 35 671, donnerstags 10.00 - 12.00 Uhr
Stellvertreter: Prof. Dr. Jürgen Gerhards
Zi. 2/30, Tel. 97 35 678, dienstags 12.00 - 13.00 Uhr
Sekretariat
Frau Reichel
Zi. 2/29, Tel. 97 35 670
Sprechzeiten:
montags
8.00 - 10.00 Uhr
dienstags
8.00 - 10.00 Uhr
donnerstags
8.00 - 10.00 Uhr
14.00 - 16.00 Uhr
freitags
8.00 - 10.00 Uhr
Professoren, Habilitierte und wissenschaftliche Mitarbeiter
Prof. Dr. Jürgen Gerhards
Zi. 2/30, Tel. 97 35 678, mittwochs 14.00 - 15.00 Uhr
Prof. Dr. Klaus Christian Köhnke
Zi. 2/22, Tel. 97 35 671, donnerstags 10.00 - 12.00 Uhr
Prof. Dr. Hannes Siegrist, Studiendekan der Fakultät
Zi. 2/24, Tel. 97 35 681, mittwochs 14.00 - 16.00 Uhr
Dr. habil. Wolfgang Geier
Zi. 2/31, Tel. 97 35 677, montags 17.00 - 18.30 Uhr; dienstags 11.00 - 12.30 Uhr
PD Dr. habil. Michael Hofmann
Dr. habil. Uta Kösser, Prüfungsorganisation am Institut
Zi.2/25, Tel. 97 35 675, montags 11.00 - 12.30 Uhr; mittwochs 11.30 - 13.00 Uhr
PD Dr. Michael Simon
Dipl.-Soz. Claudia Beckert-Zieglschmid
Zi. 2/32, Tel. 97 35 683, donnertags, 14.00 - 15.00 Uhr
Dipl.Kffr. Angela Göllnitz
Zi. 2/27, Tel. 97 35 686, montags 15.30 - 16.45. Die Zeit von 16.00 - 16.45 ist bevorzugt für
Referatsabsprachen der Hauptstudium-Kurse reserviert.
Michael Hölscher, M. A.
Zi. 2/32, Tel. 97 35 682, dienstags, 16.00 - 17.00 Uhr
Dr. Harald Homann, Studienberatung
Zi. 2/27, Tel. 97 35 673, montags 14.00 - 16.00 Uhr
Dr. Hans-Jürgen Lachmann, Organisation Teilbereich D
Zi. 2/26, Tel. 97 35 672, donnerstags 18.00 - 19.00 Uhr
Dr. Jörg Rössel, Auslandsstudienberatung
Zi. 2/28, Tel. 97 35 680, mittwochs 11.00 - 12.00 Uhr
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Lehrbeauftragte
und Lehrende aus anderen Einrichtungen der Universität Leipzig
im Sommersemester 2000
Dr. Martin Eberle, Leipzig
Eva Göbel, Leipzig
Dr. Gerald Hartung, Berlin
Anke Hofmann, M.A., Leipzig
T. O. Immisch, Halle
Katja Leser, M.A., Leipzig
Beate Locker, Leipzig
Gerd Harry Lybke, Leipzig
Editha Marquardt, M.A., Leipzig
Dr. Matthias Middell, Zentrum für Höhere Studien (ZHS)
Manuel Schramm, Leipzig
PD Dr. Michael Simon, Dresden
Claudia Sonntag, Leipzig
Prof. Dr. Monika Wohlrab-Sahr, Institut für Praktische Theologie
Forschungsmitarbeiter (Drittmittel)
Dr. John Eidson (SFB Region, Konstruktion von Regionalgeschichte, Ltg. Prof. Gerhards)
Dr. Wilfried Geßner (DFG-Projekt: Simmels Briefe, Ltg. Prof. Köhnke)
Eva Göbel (SFB Region, Konsumgeschichte, Ltg. Prof. Siegrist)
Dr. Gerald Hartung (DFG-Projekt: Cassirers Philosophische Anthropologie, Ltg. Prof. Köhnke)
Anke Hofmann (SFB Region, Sachsenbilder, Ltg. Prof. Köhnke/Dr. Kösser)
Herbert Kopp-Oberstebrink (DFG-Projekt: Cassirers Philosophische Anthropologie, Ltg. Prof. Köhnke)
Edtiha Marquardt (SFB Region, Sachsenbilder, Ltg. Prof. Köhnke/Dr. Kösser)
Manuel Schramm, (SFB Region, Konsumgeschichte, Ltg. Prof. Siegrist)
Erwin Schullerus (DFG-Projekt: Simmels Anonyme Schriften, Ltg. Prof. Köhnke)
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Willkommen zum Sommersemester!
Entscheidend für den „Output“ Ihres Studiums ist Ihr „Input“ - wie unser kleiner Comic auf dem
Titelblatt zu demonstrieren versucht.
Wir, die Lehrenden und Lehrbeauftragten des Instituts für Kulturwissenschaften, wollen Sie
dabei durch unsere auch in diesem Semester wieder vielfältigen und interessanten
Lehrangebote unterstützen. Und ebenso dadurch, daß wir Ihnen die Organisation Ihres
Studiums und der Prüfungen erleichtern.
Sie finden daher neben der üblichen Auflistung und Kommentierung der Lehrveranstaltungen
sowohl bereits die Prüfungstermine für das Sommersemester, so daß Sie rechtzeitig planen
können, als auch die Anforderungen an die Zwischen- und Magisterabschlußprüfungen bei
den einzelnen Lehrenden.
Da die neue Studienordnung bis zum jetzigen Zeitpunkt noch immer nicht als verbindlich
geltend vom Ministerium in Dresden erklärt worden ist, haben wir eine diesbezügliche
Informationsveranstaltung nicht aufgenommen. Eine solche Informationsveranstaltung zur
Prüfungsordnung, zu Prüfungsanforderungen und zur Prüfungsorganisation findet aber statt;
sie wird durch Aushang bekannt gegeben, sobald die neue Ordnung als genehmigt vorliegt.
Verweisen möchten wir Sie auch auf die Information über das Sokrates-Programm, das für
einige von Ihnen von Interesse sein könnte.
Und auch den Aufruf der Fachschaft zur Mitarbeit sollten Sie nicht unbeantwortet lesen.
Uns allen ein erfolgreiches und produktives Semester.
Doz. Dr. habil. Uta Kösser
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Teilgebiet A
Kulturphilosophie und Ästhetik
Das Teilgebiet A umfaßt Ästhetik und Kulturphilosophie, zwei gleichberechtigte Zugänge zur Kultur der
Gegenwart. Denn auch der Begriff 'Kultur' hat zwei Ursprünge: Er bedeutet sowohl die 'Kultivierung'
des Geistes und der Seele: 'cultura animi', - und er meint andererseits den Inbegriff aller vom
Menschen geschaffenen Dinge: die menschliche Lebenswelt und die menschlichen Lebensweisen, die
zweite Natur: 'natura altera'.
Ästhetik:
Ästhetik für Kulturwissenschaftler geht davon aus, daß im Nachdenken über Kunst, Schönheit,
Sinnlichkeit und den dazugehörigen Theorien immer auch allgemeiner über den Menschen, seine
Stellung zur Welt, seine Kultur und 'Kultivierung' reflektiert wird. Ästhetik fragt also nach den
Bedingungen der Möglichkeit von Kunst, Schönheit und Sinnlichkeit in einer je konkreten Kultur.
Das beinhaltet seit Beginn des 19. Jahrhunderts auch in den ästhetischen Theorien ein Nachdenken
über Modernisierungsprozesse, die bis dahin so fortgeschritten sind, daß Kunst - oder genereller der
„ästhetische Bereich“ - sowohl als das 'Andere zur Welt' erscheinen als auch problematisiert werden.
Das bedeutet, Ästhetik, die über ihre Gegenstände anfangs noch kultivieren sollte, durchläuft eine
Entwicklung, die heute eher auf Distanzierungen oder Verweigerungen zielt, denn Kunst, Schönheit
und Sinnlichkeit sind im umfassendsten Sinne frag-würdig geworden.
Im Grundstudium umfaßt das Angebot eine Überblicksvorlesung, die in zwei Semestern an
ausgewählten Beispielen von der Antike bis ins 20. Jh. Wandlungen der Kunst- und
Schönheitsauffassungen, die jeweils unterschiedliche Bewertung der Sinnlichkeit und das sich
verändernde Verständnis von Ästhetik vorstellt. Die Proseminare diskutieren an ausgewählten Texten
diese kulturellen Wandlungen. Das Hauptstudium bringt im Wechsel Seminare zur aktuellen
Ästhetikdebatte (Postmoderne, Ästhetisierungen), zu Grundbeständen ästhetischer Theorie (z.B.
Kants Kritik der Urteilskraft) und zu Wandlungen ästhetischer Kategorien (Schönes, Erhabenes,
Häßliches, Komisches etc.).
Kulturphilosophie:
Kulturphilosophie fragt nach den Bedingungen der Möglichkeit von Kultur überhaupt: nach der
'Kulturalität' des Menschen, wie diese in Sprache, Mythos, Religion, Ethik, Kunst und Wissenschaften,
aber auch in technischer und materieller Kultur zum Ausdruck kommen. Sie berührt sich darin
einerseits allenthalben mit der (mehr soziologisch inspirierten) 'Theorie der Moderne', geht aber auch
bis in die Antike zurück. Denn der noch kaum 100 Jahre alte Begriff Kulturphilosophie meint - wie der
Begriff Kultur - ebenfalls zweierlei: einerseits die ganze Tradition der Philosophie, angesehen unter
dem Aspekt der Frage nach der Kultivierung des Menschen - wie andererseits die Frage nach den
spezifisch modernen Bedingungen unseres Lebens überhaupt: d.h. Kulturphilosophie knüpft ebenso
an Simmels 'Philosophie des Geldes' (1900), Cassirers 'Philosophie der symbolischen Formen'
(1923-29) und Horkheimer / Adornos 'Dialektik der Aufklärung' (1947) an, wie sie über Nietzsche,
Hegel, Humboldt, Fichte, Schiller, Herder und Kant bis auf Cicero, den Stoizismus und Platon
zurückgeht.
'Kulturphilosophie' bezeichnet deshalb - wie der Studiengang 'Kulturwissenschaften' insgesamt - vor
allem eine Aufgabe und nicht so sehr einen abgeklärten, fertigen Wissens- oder Theoriebestand, den
man aus Lehrbüchern entnehmen könnte.
Im Grundstudium wird der Besuch der überblickartigen allgemeinen Vorlesungen besonders
empfohlen.
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Kulturphilosophie
Grundstudium
A
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Prof. Dr. Klaus Christian Köhnke
Begriff und Theorie der Moderne
Vorlesung, mittwochs, wöchentlich, 13.00 - 15.00 Uhr, HSG HS 22
Beginn: 05.04.2000
Der Ausdruck 'die Moderne' wird, seit um die 'Postmoderne' gestritten wird, immer deutlicher zu einem
Epochenbegriff, einer Epoche, über deren Ende man streitet. Aber auch über den Anfang dieser
Epoche ist man nicht einig: völlig beliebig scheint es, daß man sie mit der Renaissance, mit der
Aufklärung oder der Französischen Revolution, im Paris des 19. Jahrhunderts - oder auch erst um die
Jahrhundertwende beginnen läßt. Andererseits aber ist von 'Theorie der Moderne' immer dann die
Rede, wenn es darum geht, hervorstechende oder wesentliche Züge einer 'Gegenwart'
hervorzuheben, - einer 'Gegenwart', die naturgemäß immer umstritten ist: "Unsere Zeit hat viele
Namen" - sagt z.B. Odo Marquard, "Sie gilt als 'Industriezeitalter' oder 'Spätkapitalismus' oder 'Zeitalter
der wissenschaftlich-technischen Zivilisation' oder 'Atomzeitalter'; sie gilt als Zeitalter der
'Arbeitsgesellschaft' oder 'Freizeitgesellschaft' oder 'Informationsgesellschaft'; sie gilt als Zeitalter der
'funktionalen Differenzierung' ... 'Epoche der Epochisierungen' ... oder einfach als 'Moderne' oder auch
schon als 'Postmoderne' und so fort. Diese Vielnamigkeit ist indirekte Anonymität: unsere Zeit und
Welt befindet sich - scheint es - auch deswegen in einer Orientierungskrise, weil sie zunehmend nicht
mehr weiß, mit welcher dieser Kennzeichnungen sie sich identifizieren muß."
Das kann man auch anders sehen, denn das alles bezeichnet nur den Umstand, daß wir unter dem
Titel 'Moderne' immer unsere 'Gegenwart' deuten, - aber sie nur deuten können, indem wir deren
Geschichten erzählen. Und diese 'Geschichten' reichen unterschiedlich weit in die Zeiten zurück.
Die Vorlesung versucht, verschiedene solcher 'Geschichten' resp. 'Dimensionen' der Gegenwart
anhand neuerer und klassischer Beispiele zu verdeutlichen.
Eine Leseliste wird zu Beginn des Semesters bereitgestellt.
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Kulturphilosophie
Grundstudium
A
__________________________________________________________
Prof. Dr. Klaus Christian Köhnke
Die gesellschaftliche Konstrukion der Wirklichkeit
Seminar, dienstags, wöchentlich, 16.00 - 18.00 Uhr, SG 0-61/62
Beginn: 04.04.2000
Abschluß: Leistungsnachweis nach Absprache
Der sog. 'Konstruktivismus', eine der einflußreichen Richtungen in der modernen Soziologie, betrachtet
soziale Phänomene nicht als bloße Tatsachen, sondern unter dem Gesichtspunkt ihres Gemachtseins:
gemacht oder 'konstruiert' im doppelten Sinne, daß Menschen die sozialen Tatbestände als handelnde
sowohl wie als erkennende Subjekte geschaffen haben. Zu einem Hauptthema von Wissenschaft wird
damit die 'Alltagswelt' und deren Wahrnehmung, und diese von uns 'konstruierte' Wirklichkeit ist
eigentlich nur ein anderer Ausdruck für das, was sonst 'Kultur' im Sinne der 'zweiten Natur' (natura
altera) heißt.
Anhand gemeinsamer Lektüre des inzwischen bereits klassischen Werkes von Berger/Luckmanns 'Die
gesellschaftliche Konstruktion der Wirklichkeit' sollen die Grundbegriffe des Konstruktivismus Wirklichkeit, Wissen, Alltagswelt, Gesellschaft etc. - auf ihre philosophischen Quellen und
theoretischen Konsequenzen hin interpretiert werden.
Zur Anschaffung empfohlen:
Peter L. Berger / Thomas Luckmann: Die gesellschaftliche Konstruktion der Wirklichkeit. Eine Theorie
der Wissenssoziologie. Frankfurt/M.: Fischer Taschenbuch 1980 u.ö.
10
Kulturphilosophie
Grundstudium
__________________________________________________________
A
Dr. Gerald Hartung, Berlin
Was ist „Zeit“?
Heidegger und Cassirer
Seminar, donnerstags, 14tägig, 13.00 - 16.00 Uhr, SG 2-39/40
Beginn: 13.04.2000
Abschluß: Leistungsnachweis nach Absprache
Martin Heideggers „Sein und Zeit“ ist eine der erfolgreichsten und umstrittensten philosophischen
Abhandlungen des 20. Jahrhunderts. Schon dem Titel nach ist diese Schrift eine Provokation für all
diejenigen, die in den Bahnen der klassischen Metaphysik denken. Ihre Wirkungsgeschichte bis in unsere
Tage zeigt, daß diese Provokation anhält und es zumeist auf eine Stellungnahme für oder gegen
Heideggers Weise des Philosophierens hinausläuft.
Im Zentrum von „Sein und Zeit“ steht eine fundamentale Analyse der „Zeitlichkeit“ menschlicher Existenz,
deren Bedeutung für den philosophischen Diskurs unserer Zeit kaum zu überschätzen ist. Im Seminar
werden wir zentrale Textpassagen von „Sein und Zeit“ (Zweiter Abschnitt: Dasein und Zeitlichkeit) lesen
und diese mit dem symbolphilosophischen Ansatz Ernst Cassirers (PSF III, 2. Teil: Das Problem der
Repräsentation und der Aufbau der anschaulichen Welt) konfrontieren. Was dort die Analyse der
Zeitlichkeit und hier Analyse der Zeitanschauung heißt, meint etwas grundlegend Differentes. Diese
Differenz weist zurück auf die Frage, unter welchen Bedingungen eine Philosophie des Menschen und
seiner kulturellen Leistungen zu entwickeln ist. Dies deutlich herauszuarbeiten, soll Ziel des Seminars
sein.
Literatur:
Martin Heidegger: Sein und Zeit. Tübingen: Niemeyer (unveränderte Auflagen)
Ernst Cassirer: Philosophie der symbolischen Formen: Dritter Teil: Phänomenologie der Erkenntnis.
Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft (unveränderte Auflagen)
Ders.: Versuch über den Menschen. Einführung in eine Philosophie der Kultur. Hamburg: Meiner 1996
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Kulturphilosophie
Grundstudium
__________________________________________________________
A
Dr. Hans-Jürgen Lachmann
Geschichte der europäischen Kulturphilosophie (Teil II)
Das kulturphilosophische Denken im Zeitalter des Hellenismus
und auf dem Boden des Römischen Weltreiches
Vorlesung, dienstags, wöchentlich, 11.00 – 13.00 Uhr, HSG HS 7
Seminar, dienstags, wöchentlich, 16.00 – 18.00 Uhr, SG 0-63/64
Beginn: 06.04.2000
Abschluß: Leistungsschein für mündliches Referat
Im Mittelpunkt der Betrachtung steht das kulturphilosophische Denken im Zeitalter des Hellenismus
(ältere Stoa, Epikureer, Skeptiker) und auf dem Boden des Römischen Weltreiches (mittlere Stoa,
Lukrez und der Epikureismus, Eklektizismus, Stoa der Kaiserzeit, Vorläufer des Neuplatonismus,
Neuplatoniker und Augustinus ).
Schwerpunktthemen der seminaristischen Aufarbeitung sind:
a) Stoa der Kaiserzeit - Seneca, Epiktet und Aurel,
b) Das Weltbild des Boethius und
c) Augustinus „Gottesstaat“
Literaturauswahl:
Lukrez: Über die Natur der Dinge
Seneca: Werke, u.a.:Vom glückseligen Leben
Epiktet:Unterredungen und Handbüchlein der Moral
Marc Aurel: Selbstbetrachtungen
Boethius: Trost der Philosophie
Augustinus: Gottesstaat
Sekundärliteratur:
Eduard Zeller: Die Philosophie der Griechen in ihrer geschichtlichen Entwicklung (1963 Nachdruck)
Karl Vorländer/J.E. Erdmann: Geschichte der Philosophie. 7Bd. (1963-84)
Wilhelm Nestle: Griechische Geistesgeschichte.1944 (und nachfolgende Ausgaben)
Kurt Flasch: Das philosophische Denken im Mittelalter (1986)
Max Pohlenz:Die Stoa. Geschichte einer geistigen Bewegung. Göttingen 1948 (und nachfolgende
Ausgaben)
Max Pohlenz: Stoa und Stoiker.Die Gründer Panaitios und Poseidonios. Zürich 1950 (und
nachfolgende Ausgaben)
Paul Barth/ Albert Goedeckemeyer: Die Stoa. Stuttgart 1946 (und nachfolgende Ausgaben)
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Kulturphilosophie
Grund- und Hauptstudium
_________________________________________________________
A
Dr. Hans-Jürgen Lachmann
Geschichte der europäischen Kulturphilosophie (Teil III)
Das kulturphilosophische Denken im Zeitalter der europäischen Aufklärung
und klassischen deutschen Philosophie unter besonderer Berücksichtigung
der Philosophie von Immanuel Kant
Vorlesung, donnerstags, wöchentlich 13.00 –15.00 Uhr, HSG HS 7
Seminar, donnnerstags, wöchentlich 16.00 – 18.00 Uhr, SG 0-61/62
Beginn: 06.04.2000
Abschluß: Leistungsnachweis durch Seminarreferat (mit schriftlicher Ausarbeitung)
Das zentrale Thema der Lehrveranstaltungen ist das kulturphilosophische Denken von Immanuel Kant.
Folgende von Kant aufgeworfene Fragestellungen werden dabei näher untersucht:
1. Was kann ich wissen?
Kants Kritik der reinen Vernunft – eine Neufundierung philosophischen Denkens
2. Was soll ich tun?
Kants Kritik der praktischen Vernunft – eine Neubegründung der Ethik
3. Was darf ich hoffen?
Kants Reflexionen über den höchsten Standpunkt der Transzendentalphilosophie
4. Was ist der Mensch?
Kants Kulturauffassung, Pädagogik, Geschichtsphilosophie und Anthropologie
In diesem Zusammenhang wird zudem der Frage nach dem Inhalt der Kritik der Urteilskraft sowie ihrer
Stellung im System der Kantschen Philosophie nachgegangen.
In den Vorlesungen schließt sich an diese Untersuchungen eine Deutung von Schillers, Forsters und
Fichtes Versuch an, unter dem Eindruck der Kantschen Philosophie und der Französischen
Revolution, ein neues Kultur-, Erziehungs- und Bildungskonzept zu erarbeiten.
Den Schwerpunkt der seminaristischen Aufarbeitung bildet Kants „Prolegomena zu einer jeden
künftigen Metaphysik“.
Literatur:
Kant, I.: Prolegomena zu einer jeden künftigen Metaphysik, die als Wissenschaft wird auftreten
können. Werke. Bd.5
Kant, I.: Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung? Werke.Bd.9
Kant, I.: Kritik der reinen Vernunft. In: Werke.Bd.3 u. 4. Hrsg. v. W. Weischedel. Darmstadt 1983
Kant, I.: Kritik der praktischen Vernunft. Werke.Bd.6
Kant, I.: Kritik der Urteilskraft. Werke.Bd.8
Kant, I.: Ideen zu einer allgemeinen Geschichte in weltbürgerlicher Absicht. Werke.Bd.9
Kant, I.: Mutmaßlicher Anfang der Menschengeschichte. Werke.Bd.9
Kant, I.: Pädagogik.Werke.Bd.10
Sekundärliteratur:
Cassirer, Ernst: Kants Leben und Lehre. Darmstadt 1994
Baumann, Peter: Kants Philosophie der Erkenntnis. Würzburg 1997
Horkheimer, Max: Über Kants Kritik der Urteilskraft als Bindeglied zwischen theoretischer und
praktischer Philosophie. In: Gesammelte Schriften. Bd.2. Philosophische Frühschriften 1922-1932.
Frankfurt a.M. 1987
Kösser, Uta: „Diagnose“ und „Therapie“ moderner Kultur - Ästhetik als Kulturwissenschaft. In:
Kulturwissenschaftliche Studien. H.1. Leipzig 1996
Lachmann, Hans-Jürgen: Vernunftkritik und Kulturkritik - Anmerkungen zu Immanuel Kants
Kulturbegriff (Teil 1). In: Kulturwissenschaftliche Studien. H.2. Leipzig 1997
13
Lachmann, Hans-Jürgen: Vernunftkritik und Kulturkritik - Anmerkungen zu Immanuel Kants
Kulturbegriff (Teil 2). In: Kulturwissenschaftliche Studien. H.3. Leipzig 1998
Ästhetik
A
Grundstudium
__________________________________________________________________
Doz. Dr. habil. Uta Kösser
Ästhetik für Kulturwissenschaftler
Einführung in die Geschichte des ästhetischen Denkens (Teil 2)
Vorlesung: montags wöchentlich, 13.15 - 14.45 Uhr, HSG HS 21
Proseminar: montags wöchentlich, 17.15 - 18.45 Uhr, SG 0-99
Beginn: 03.04.2000 mit Vorlesung und Vorbesprechung im Seminar
Abschluß: Leistungsnachweis durch Seminarreferat (mit schriftlicher Ausarbeitung), durch Hausarbeit
oder durch eine zweistündige Klausur am 10.7. 2000 (17 - 19 Uhr) über den Stoff des Semesters
Das Sommersemester schließt an den Stoff des Wintersemesters an und beginnt im 1. Teil mit
Fragestellungen, die durch die Wahrnehmung der „modernen Welt“ sowohl Hegels Ästhetik als
Philosophie der schönen Kunst wie die romantische Kunstauffassung korrigieren.
Das zeigt sich zunächst an den Themen, die moderne Phänomene wie Mode, Industrie,
Weltausstellungen, Kunstbetrieb, Großstadt, Revolution, Proletariat, Ästhetisierung aufgreifen und
darauf verweisen, daß Ästhetik als Philosophie der schönen Kunst nicht mehr möglich ist, nicht zuletzt
auch deswegen weil sich in den Lebens- wie in den Kunststilen Pluralismus entwickelt.
Der 2. Teil des Semesters greift Texte und Positionen heraus, die mit ästhetischen Konzepten auf die
Katastrophen des 20. Jh. reagieren. Das übergreifende Thema ist daher Kultur und Barbarei, das
sowohl in der Ästhetik des Widerstands (Peter Weiss), der Dialektik der Aufklärung, in den Manifesten
der Avantgarden, in der Ästhetik des Schreckens bis hin zur Postmoderne auf unterschiedliche Weise
aufgegriffen und mit neuen ästhetischen Konzepten verbunden wird. Diese sind sowohl vom
Widerstand gegen Kriege, Revolutionen, Diktaturen, Massenvernichtungen, ökologische Krise geprägt
als auch in diese verflochten. Damit machen ästhetische Praxis wie Theorie dieses Jahrhunderts die
Ambivalenz des Ästhetischen besonders sinnfällig.Trotzdem halten die Versuche an, den ästhetischen
Bereich - Kunst, Phantasie, Sinnlichkeit - als widerständiges und/oder emanzipatorisches Potential
einzusetzen.
Die Proseminare können, müssen aber nicht belegt werden. Sie diskutieren in Ergänzung zur
Vorlesung wichtige Texte des in der Vorlesung jeweils behandelten Zeitraumes, um sowohl Kenntnisse
von wichtigen Quellen ästhetischer Theoriebildung als auch ein Gespür für jeweils spezifische
Fragestellungen in ästhetischen Theorien zu vermitteln. Sie sollen darüber hinaus das Referieren von
Texten üben; es wird daher die Bereitschaft bei den Seminarteilnehmern vorausgesetzt,
entsprechende Aufgaben zu übernehmen.
Im
Sommersemester
sind
Texte
ausgewählt,
die
sich
u.a.
befassen
mit:
- Modernisierungsprozessen und deren Reflexion in bezug auf Kunstauffassung und Wahrnehmung
(Industrie, Großstadt, Mode, Kunstbetrieb, Dandy, Revolution, Proletariat)
- Kunststilen als ästhetischer Reaktion auf die moderne Welt
(Realismus, Naturalismus, Ästhetizismus)
- Programmen der künstlerischen Avantgarden (Surrealismus)
- Antikebezug als Diskussionsort moderner Befindlichkeiten (Nietzsche, Weiss)
- Kunst und Macht
- Ästhetisierung und Anästhetisierung in und durch politische Prozesse(n)
- den „nicht mehr schönen Künsten“
Das Semesterprogramm steht in den Semesterferien zur Verfügung, daher sollten Referate bereits zu
diesem Zeitpunkt abgesprochen werden.
Ebenso gibt es einen Raeder, der zum Kopieren der Texte zur Verfügung gestellt wird und bei der
Firma PRINTY käuflich erworben werden kann.
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Ästhetik/Kulturgeschichte
Grundstudium
A/B
________________________________________________________________
Katja Leser, M.A./Dr. Kösser/Dr. Homann
Deutungsmuster von DDR-Kunst nach 1990 am Beispiel von Ausstellungen
Seminar, freitags, wöchentlich, 14.00 - 16.00 Uhr, SG 0-61/62
Beginn: 07.04.2000
Eine Vielzahl von Ausstellungen und Podiumsdiskussionen in den vergangene Monaten (Apolda,
Dresden, Erfurt, Festung Königsstein, Frankfurt/Oder, Gera, Halle) zeugen von der anhaltenden
Diskussion über Kunst in, aus oder der DDR. Bemerkenswert ist, daß es sich dabei um den einzigen
nennenswerten (Kultur-)Diskurs handelt, der von einer gesamtdeutschen Öffentlichkeit
wahrgenommen wird bzw. Interesse weckt.
Im Mittelpunkt des Seminars werden eine Reihe von Fragen stehen. Die Analyse einiger ausgewählter
Ausstellungen (Konzeption, Publikation, Rezeption) soll helfen, einen Antworten-Katalog zu entwickeln.
Inwieweit hat sich die Wahrnehmung, Deutung und Bewertung von Kunst aus
der DDR von 1990 bis heute gewandelt?
Zeichnen sich bestimmte Deutungsmuster ab?
Worauf sind diese zurückzuführen?
Welche Rolle spielt Kunst in unserer heutigen Gesellschaft bzw. welche Rolle
wird ihr zugesprochen?
Wie könnte eine Konzeption zur kunst- und kulturwissenschaftlichen
Beschreibung von Kunst aus der DDR aussehen, die eine einseitige,
begrenzte und polemisierende Unterscheidung zwischen „Staatskünstlern“
und „Dissidenten“, Ausgebürgerten“ und „Dagebliebenen“ sowie „Ost-“ und
„West-Künstlern“ verläßt?
Eine ausführliche Themen- und Literaturliste liegt zwei Wochen vor Seminarbeginn aus.
Einführende Literatur:
Luhmann, Niklas: Die Kunst der Gesellschaft. Frankfurt/M.: Suhrkamp 1999 (3. Aufl.)
Leser, Katja: Vom Kunstspektakel „L’autre Allemagne hors les murs“ (1990) bis zur Retrospektive
„Offiziell/Inoffiziell-Kunst der DDR“ (1999). Ausstellungen als Beispiele von Kunst aus der DDR nach
1990 (Eine Dokumentation). Magisterarbeit Leipzig 1999
15
Kulturphilosophie
Hauptstudium
_______________________________________________________
A
Prof. Dr. Klaus Christian Köhnke
Georg Simmels Philosophie des Geldes
Hauptseminar, donnerstags, wöchentlich, 12.00 - 14.00 Uhr, SG 0- 63/64
Beginn: 06.04.2000
Abschluß: Leistungsnachweis nach Absprache
Simmels Theorie der Moderne, die als relativistische Werttheorie und als Phänomenologie der
modernen Geldwirtschaft in der 'Philosophie des Geldes' (1900, 21907) entfaltet wurde, hat nicht nur
seine unmittelbaren Schüler Ernst Cassirer, Ernst Bloch, Bernhard Groethuysen, Georg Lukács und
Siegfried Kracauer beeinflußt. Sie hat vielmehr den Geist seiner Zeit zu einer eigenen Philosophie
zusammengefaßt. Und Simmel hat das selbst so gesehen und diese Einsicht in der 'Philosophie des
Geldes' versteckt, - dort wo es heißt: "Ich glaube, daß diese heimliche Unruhe, dies rastlose Drängen
unter der Schwelle des Bewußtseins, das den jetzigen Menschen vom Sozialismus zu Nietzsche, von
Böcklin zum Impressionismus, von Hegel zu Schopenhauer und wieder zurück jagt - nicht nur der
äußeren Hast und Aufgeregtheit des modernen Lebens entstammt, sondern daß umgekehrt diese
vielfach der Ausdruck, die Erscheinung, die Entladung jenes innersten Zustandes ist. Der Mangel an
Definitivem im Zentrum der Seele treibt dazu, in immer neuen Anregungen, Sensationen, äußeren
Aktivitäten eine momentane Befriedigung zu suchen; so verstrickt uns dieser erst seinerseits in die
wirre Halt- und Rastlosigkeit, die sich bald als Tumult der Großstadt, bald als Reisemanie, bald als
wilde Jagd der Konkurrenz, bald als die spezifisch moderne Treulosigkeit auf den Gebieten des
Geschmacks, der Stile, der Gesinnungen, der Beziehungen offenbart. Die Bedeutung des Geldes für
diese Verfassung des Lebens ergibt sich als einfacher Schluß aus den Prämissen, die alle
Erörterungen dieses Buches festgestellt haben" (GSG 6,675).
Das Seminar setzt aktive Mitarbeit (Referate!) und Bereitschaft zu ausführlichen Lektüren voraus.
Ausleihbare Exemplare stellt die Lehrbuchsammlung zur Verfügung.
16
Ästhetik
Hauptstudium
A
___________________________________________________________________
Doz. Dr. habil. Uta Kösser
Postmoderne
Vorlesung: mittwochs, wöchentlich, 9.00 - 11.00 Uhr, HSG HS 1
Beginn: 05.04. 2000 mit einer Vorbesprechung für Vorlesung und Seminar
Seminar: mittwochs, wöchentlich, 14.00 - 16.00 Uhr, SG 0-61/62
Beginn: 12.04.2000
Abschluß: durch Seminarreferat und Hausarbeit
Die schon wieder aus der Mode gekommene „Postmoderne“(was für ihre Modernität spricht), ist
vielschichtig, differenziert, sie verweigert sich einem einheitlichen Begriff und oftmals herkömmlichen
Denken; sie ist in Anführungsstrichen zu gebrauchen. „Postmoderne“ ist als Denkhaltung sowohl eine
Kritik der (ebenso vielgestaltigen) Moderne als auch eine Enttäuschung über deren nicht gehaltene
Versprechen, die sich in der Absage an die „großen Erzählungen“ artikuliert.
„Postmoderne“ ist auch darin modern, daß auch sie im ästhetischen Bereich Rettungspotentiale sieht,
allerdings oftmals unter anderen Vorzeichen als moderne Konzepte.
Diese Ansatzpunkte: die kritische Reflexion moderner Zustände, die Enttäuschung von ihren
Versprechungen wie die ästhetischen Strategien in diesem Kontext sind Einstiegspunkte in diesem
Semester für eine Annäherung an „postmodernes“ Denken, verbunden mit dem Versuch, die
jeweiligen Unterschiede von „modern“ und „postmodern“ in den Problemeinstiegen zu kennzeichnen.
Die Vorlesungen stellen Herausbildung, Entwicklung, grundlegende Fragestellungen und Positionen
wichtiger Vertreter vor (Ende der Metaerzählungen, Modernekritik, posthistoire, Rolle und
Beschaffenheit des Subjekts, Ästhetik, Aisthesis, Anästhetik) und gehen auf die Diagnose vom „Ende
der Postmoderne“ ein.
Die Seminare behandeln vor allem Texte zu ästhetischen Fragestellungen von Lyotard, Derrida,
Flusser, Welsch u.a. mit der Gewichtung, moderne wie postmoderne Ansätze zu vergleichen.
Es ist möglich, sowohl nur die Vorlesung als auch nur die Seminare zu besuchen.
Semesterprogramm und Reader für die Seminare stehen zu Beginn des Semesters zur Verfügung
17
Kulturphilosophie
Hauptstudium
A
_______________________________________________________
Anke Hofmann, M.A., Editha Marquardt, M.A., Prof. Dr. Klaus Christian Köhnke
Methoden der Bildinterpretation
Seminar, freitags, wöchentlich, 10.00 -12.00 Uhr, SG 0-61/62
Beginn: 07.04.2000
Abschluß: Leistungsnachweis durch Referat und Hausarbeit
Bilder erhalten außerhalb der Kunstgeschichte (die ihrerseits ebenfalls selektiv vorgeht) noch immer
zuwenig Beachtung in den Sozial- und Geisteswissenschaften. Bis heute finden sie Eingang in
wissenschaftliche Publikationen und Vorträgen meist nur als Illustrationen, um Aussagen zu bestätigen
oder zu verstärken, ohne daß die Bilder im selben Maße wie schriftliche Quellen kritisch
hinterfragt werden. Bilder stellen jedoch eine wichtige kulturwissenschaftliche Quelle dar, sie sind
Dokumente, die ebenso wie Texte Inhalte transportieren.
Im Seminar sollen verschiedene Möglichkeiten, sich mit bildlichen Quellen auseinanderzusetzen und
diese für wissenschaftliche Zwecke nutzbar zu machen, vorgestellt werden. Die Ansätze stammen
aus unterschiedlichen Disziplinen der Kunstgeschichte, aus Ethnologie, Sozialwissenschaft u.a. Mit
ihnen soll der Frage nachgegangen werden, was eigentlich im Bild ist. Ein Schwerpunkt soll auf die
Fotografie gelegt werden.
Literatur:
Ausgangspunkt für das Seminar bildet der Text von W.J.T. Mitchell: Was ist ein Bild?, der in der ZW1
im Semesterapparat zu finden ist. Er bildet die Diskussionsgrundlage der ersten Sitzung und soll
deshalb bis zu dieser vorbereitet werden.
18
Kulturphilosophie
Hauptstudium
A
_________________________________________________________________
Prof. Dr. Klaus Christian Köhnke
Probleme der Kulturphilosophie
Colloquium, dienstags, wöchentlich, 18.00 - 20.00 Uhr, SG 0-61/62
Beginn: 04.04.2000
Abschluß: Leistungsnachweis nach Absprache
Inhaltlicher Schwerpunkt für das Colloquium im Sommersemester 2000 soll die Diskussion der
Methodenproleme der Kulturwissenschaften sein. Dabei soll fortgeschrittenen Studierenden die
Möglichkeit geboten werden, ihre Magister- und Dissertationsthemen vorzustellen und zu diskutieren in methodischer Hinsicht.
19
Teilgebiet B
Vergleichende Kultur- und Gesellschaftsgeschichte
1. Programm
Im Teilgebiet B werden Veranstaltungen zur modernen deutschen und europäischen Kultur- und
Gesellschaftsgeschichte angeboten. Eine Besonderheit des Leipziger Lehrplans besteht darin, daß der
historische Vergleich von Gesellschaften und Kulturen sowie die Problematik des Kulturtransfers einen
zentralen Platz einnehmen. Der zeitliche Schwerpunkt liegt auf der Periode vom 18. bis 20. Jahrhundert.
Die Kultur- und Sozialgeschichte weist spezifische Kontinuitäten, Zyklen, Brüche und Zäsuren auf, ihr
Verlauf deckt sich nie ganz mit dem der politischen und wirtschaftlichen Entwicklung. Kulturgeschichte
fragt nach den Bedingungen und Formen kulturellen Wandels.
Das Studium der Kulturgeschichte vermittelt allgemeine geschichtliche und spezielle kulturgeschichtliche
Kenntnisse, leitet zu einem methodisch und theoretisch reflektierten historischen Denken an und befähigt
insbesondere zur historischen Analyse und Interpretation kultureller Phänomene. Angestrebt wird eine
breite und fundierte Kompetenz in der deutschen und europäischen Kultur- und Gesellschaftsgeschichte
der Moderne. Hinsichtlich der Fragestellungen, Gegenstände und Methoden sollen die historischen Kurse
mit der Lehre in Kulturtheorie und Kultursoziologie abgestimmt werden.
Die Studierenden werden mit verschiedenen Vorstellungen und Begriffen von Kultur, Kulturgeschichte
und Gesellschaftsgeschichte konfrontiert. Schwerpunkte sind: Die Herausbildung und Entwicklung von
Wertesystemen, Sinnzusammenhängen, Lebensweisen und kulturellen Artefakten; die Bedeutung und
Funktion von Strukturen und Prozessen, Institutionen, Ritualen und sozio-kulturellen Praktiken im
historischen Kontext; die Entwicklung und Rolle von Wissensformen, Bildern, Einstellungen und
Erinnerungen, die die Wahrnehmung und Deutung von Erfahrung und Welt bestimmen; das Verhältnis
zwischen dem Kulturellen und Sozialen, zwischen Kultur, Gesellschaft, Politik und Wirtschaft sowie
zwischen Hochkultur, Populärkultur und Alltagskultur. In jedem Fall geht es um die Wahrnehmung und
Strukturierung von Zeit und historischen Abläufen sowie um die Bedeutung ausgewählter Gegenstände
und Phänomene in der jeweiligen Epoche, Gesellschaft und Kultur.
2. Leitlinien für das Studium der Kultur- und Gesellschaftsgeschichte
2.1 Grundstudium
- Einführung in die deutsche Kulturgeschichte (16.-20. Jh.)
- Vergleichende europäische Gesellschafts- und Kulturgeschichte der Moderne
- Zentrale Gegenstände und Dimensionen der Kulturgeschichte
- Soziales Handeln, symbolische Systeme und kulturelle Praxis in Raum und Zeit
- Institutionen, Bewegungen und Verbände
- Kulturpolitik
- Geschichts- und Erinnerungskultur
2.2 Hauptstudium
- Vergleichende Geschichte von Gesellschaften, kulturellen Räumen und Institutionen (18.- 20.Jh.)
- Kulturtransfer, sozialer und kultureller Wandel
- Zentrale Gegenstände und Dimensionen von Kulturgeschichte, historischer
Kulturanthropologie und Volkskunde
- Soziales Handeln, symbolische Systeme und kulturelle Praxis in Raum und Zeit
- Institutionen, Bewegungen und Verbände
- Kulturpolitik
- Geschichts- und Erinnerungskultur
- Theorien, Ansätze und Methoden der Kultur- und Gesellschaftsgeschichte
3. Thematischer Rahmen des regelmäßigen Lehrangebots
3.1 Geschichte von Gesellschaften und kulturellen Räumen
Europa und europäische Regionen
Nation
Region
Stadt
Land
Agrargesellschaft
20
Industriegesellschaft
Dienstleistungsgesellschaft
Moderne Gesellschaft und Kultur
Kultur-, Gesellschfts- und Zivilisationsvergleich
3.2 Spezielle Aspekte der Kultur- und Gesellschaftsgeschichte (inkl. Kulturanthropologie und
historische Volkskunde)
Zeit
Raum
Körper
Emotionen
Geschlecht
Familie und Verwandtschaft
Ethnie
Religion, Konfession, Weltanschauung, Ethik
Kulturelle Artefakte
Inszenierung (Ausstellungen, Museen, Archive)
Symbole im öffentlichen Raum
Natur und Landschaft
3.3 Soziales und kulturelles Handeln
Bildung
Wissenschaft
Hochkultur
Populär- und Massenkultur
Arbeit
Beruf
Freizeit
Lebensweise, Lebensstil
Wohnen, Architektur und Städtebau
Eigentum
Ehre und Status
Rituale, Feste und Feiern
Mobilität
3.4 Vergesellschaftung und Vergemeinschaftung
Stand und Klasse
Vereine und Verbände
Soziale und kulturelle Bewegungen
Unternehmen
Öffentliche und staatliche Institutionen
Kulturpolitik
3.5 Historiographie, Theorie und Methoden
Theorien, Ansätze und Methoden der Historiographie und der historischen Kulturwissenschaften
Theorien des sozialen und kulturellen Wandels
Historische Komparatistik und Kulturtransfer
Geschichtskultur, Orte der Erinnerung
21
Vergleichende Kultur- und Gesellschaftsgeschichte
Grund- und Hauptstudium
B
_________________________________________________________________
Prof. Dr. Hannes Siegrist
Konsum, Kultur und Gesellschaft in Europa. Teil II: 20. Jahrhundert
Vorlesung, dienstags, wöchentlich, 11.15-12.45 Uhr, HSG HS 15
Beginn: 04.04.2000
Abschluß: Leistungsschein nur für das begleitende Hauptseminar (Prof. Siegrist) oder Proseminar (Eva
Göbel, Manuel Schramm)
Die Vorlesung vermittelt einen thematischen und problemorientierten Zugang zur Kultur- und
Gesellschaftsgeschichte des 20. Jahrhunderts. Zeitlich setzt sie um 1900 an. Bis dahin hatten sich in den
europäischen Gesellschaften wesentliche Grundlagen einer modernen Konsumkultur ausgebildet.
Weltkriege, wirtschaftliche Krisen, soziale und kulturelle Spannungen behinderten in der ersten Hälfte des
20. Jahrhundert die weitere Entfaltung der Konsumgesellschaft und bremsten die Herausbildung einer
allgemeineren Konsumkultur. Seit den 1950er Jahren entwickelt sich in den westlichen Gesellschaften
eine nivellierte Konsumkultur und Massenkultur, doch Individuen und Milieus suchen nach einem
spezifischen Lebensstil, indem sie im Feld des Habens und Gebrauchens von Gütern neue Distinktionen
geltend machen. In den mittel- und osteuropäischen Ländern prägt sich unter staatlicher Regie von den
späten 1950er bis in die 1980er Jahre eine spezifische sozialistische Konsumkultur aus, die sich
schließlich als die weniger attraktive Variante erweist.
Die Geschichte des Konsums, der Konsumgüter und der Konsumenten zeigt, wie der Konsum im 20.
Jahrhundert die Erfahrungen, Erinnerungen, Vorstellungen, Strategien und Praktiken des modernen
Menschen bestimmt hat. Das Bild von der Geschichte des Konsums hängt von der Lage, den
Vorstellungen und den Erwartungen derjenigen ab, die diese Geschichte schreiben. Die Vorlesung regt
deshalb auch dazu an, über den heutigen Konsumenten und die Diskurse und Praktiken der aktuellen
Konsumkultur nachzudenken.
Einführende Literatur: H. Siegrist, H. Kaelble u. J. Kocka (Hg.), Europäische Konsumgeschichte, Frankfurt
am Main/New York 1997; Arne Andersen, Alltags- und Konsumgeschichte vom Wirtschaftswunder bis
heute, Frankfurt am Main/New York 1997 (auch als Taschenbuch erhältlich).
22
Vergleichende Kultur- und Gesellschaftsgeschichte
Grundstudium
__________________________________________________________
B
Eva Göbel/ Manuel Schramm
Konsum, Kultur und Gesellschaft in Europa. Teil II: 20. Jahrhundert
Proseminar: mittwochs, wöchentlich, 10.15-11.45 Uhr, SG 0-63/64
Beginn: 05.04.2000
Abschluß: Leistungsschein - Bedingungen für die Scheinvergabe: Lektüre eines Grundlagentextes (ca.
20. Seiten pro Sitzung), mündliches Kurzreferat, kurze schriftliche Hausarbeit.
Das Proseminar führt anhand der Kultur- und Gesellschaftsgeschichte des Konsums im 20. Jahrhundert
in das historische Arbeiten und Argumentieren ein. Den Teilnehmern wird empfohlen, die begleitende
Vorlesung von Prof. Siegrist zu besuchen (siehe separate Ankündigung).
23
Kulturgeschichte
Grundstudium
B
___________________________________________________________________
Dr. Harald Homann
Kulturgeschichte Deutschlands seit der Aufklärung (II)
Vorlesung, montags, wöchentlich, 9.00 - 11.00 Uhr, HSG HS 18
Beginn: 03.04.2000
Der zweite Teil des vier-semestrigen Zyklus beschäftigt sich mit dem 19.Jh. Gemäß der leitenden
Fragestellung nach den institutionellen Orten der Vermittlung von Interessen und Ideen wird der
Schwerpunkt der Vorlesung auf dem sich ausdifferenzierenden Erziehungs-, Wissenschafts- und
Bildungssystem sowie der Entstehung und Bedeutung des ‘Bildungsbürgertums’ liegen.
Literatur:
Zur Einführung: Die einschlägigen Bände der Reihe ‘Die Deutschen und ihre Nation’, (1982ff.) H.
Möller, Fürstenstaat oder Bürgernation. Deutschland 1763-1820; Heinrich Lutz, Zwischen Habsburg
und Preußen. Deutschland 1820-1866); Michael Stürmer, Das ruhelose Reich. Deutschland 18661918: Th. Nipperdey, Deutsche Geschichte 1800 - 1866, München 1983.
24
Kulturgeschichte
Grundstudium
B
___________________________________________________________________
Dr. Harald Homann
Bildungsbürgertum in Deutschland
Proseminar, donnerstags, wöchentlich, 9.00 -11.00 Uhr, HSG HS 16
Beginn: 06.04.2000
Abschluß: Leistungsnachweis für Referat und Hausarbeit
Das Proseminar nimmt Themen der Vorlesung auf und vertieft sie. Im Mittelpunkt der Beschäftigung
wird die Geschichte des ‘Bildungsbürgertums’ stehen.
Das 19.Jh. erlebt neben der kapitalistisch-industriellen Revolution in Deutschland zugleich einen
tiefgreifenden Umbau des Bildungssystems, der die Realität einer Bildungsgesellschaft
institutionalisiert. Dabei ist die deutsche Situation im Vergleich mit anderen Ländern durch die
Dominanz eines ‘Bildungsbürgertums’ gekennzeichnet, das als eine besondere Form der kulturellen
Vergesellschaftung gekennzeichnet werden kann.
Das Proseminar wird sich mit Begriff, Entstehung und Zusammensetzung dieses Bildungsbürgertums
auch in vergleichender Beziehung beschäftigen.
Literatur:
Grundlegend für die Beschäftigung: W. Conze/J. Kocka u.a., Bildungsbürgertum im 19. Jahrhundert,
Stuttgart 1989 ff.
25
Vergleichende Kultur- und Gesellschaftsgeschichte
B
Grundstudium
____________________________________________________________
Dr. Matthias Middell, ZHS
Deutsch-Französische Kulturtransfers im 18. und 19. Jahrhundert
Seminar, montags, wöchentlich, 9.00 -11.00 Uhr, Seminarraum des Frankreich-Zentrums, 2. Etage,
Lumumbastr. 11-13, 04105 Leipzig
Beginn: 03.04.2000
Abschluß: Leistungsnachweis nach Absprache
Die Beziehungen zwischen Frankreich und den deutschen Territorien in den beiden zu behandelnden
Jahrhunderten gehören zu den intensivsten in der europäischen Geschichte und haben nicht nur viele
Quellen hinterlassen, sondern auch Kommentare herausgefordert. Die historischen Darstellungen
dieser Beziehungen sind selbst Teil dieser aufeinander bezogenen Entwicklungen, in deren Verlauf
sich "Frankreich" und "Deutschland" als Kulturen und Staatengebilde konstituierten.
Das Seminar geht vom Konzept des Kulturtransfers aus, behandelt dessen theoretische Grundlagen
und führt in seine praktische Anwendung an empirischen Beispielen ein. Dabei stehen die Gründe für
die Bereitschaft zur Aufnahme fremder Erfahrungen in die eigene Kultur für die französische wie für die
deutsche Seite im Mittelpunkt, daneben werden aber auch die Gründe für Phasen und Zonen der
Rezeptionsverweigerung erörtert.
Grundlage der Seminardiskussionen sind schriftliche Ausarbeitungen der Teilnehmer im Umfang von
10-15 Seiten, die eine Woche vor der Sitzung vorzulegen sind. Erörtert werden sollen hiervon
ausgehend auch Schreibstrategien für kulturhistorische Darstellungen.
26
Vergleichende Kultur- und Gesellschaftsgeschichte
B
Grundstudium
____________________________________________________________
Dr. Desanka Schwara,
Simon-Dubnow-Institut für jüdische Geschichte und Kultur e. V.
Ost- und Südosteuropäische Geschichte
Der aufgeklärte Absolutismus in Rußland: Juden im Zarenreich
Proseminar, freitags, wöchentlich, 10.15-11.45 Uhr, SG 2-03/04
Beginn: 07.04.2000
Leistungsnachweis: bei regelmäßiger Teilnahme, Übernahme
vergleichbaren Hausarbeit
eines
Referates
oder
einer
Teilnehmerzahl: 35 Studenten
Mit der Regierungszeit von Katharina II. brach in Rußland eine neue Ära an. Von aufklärerischem
Gedankengut beeinflußt faßte die Zarin grundlegende Reformen ins Auge. Allerdings zeigte es sich,
daß es meist bei Absichterklärungen bleiben sollte.
Im Proseminar werden die beabsichtigten Reformen Thema sein sowie die Gründe für ihr Scheitern.
Einen Schwerpunkt soll die jüdische Bevölkerung im Zarenreich bilden: Nach den Teilungen Polens
war Rußland mit einer Bevölkerungsgruppe konfrontiert, die es zuvor kaum kannte und mit der es sich
nun ernsthaft auseinanderzusetzen galt. Die konkreten Umsetzungsversuche und Auswirkungen von
Katharinas Gesellschaftsbild werden in diesem Zusammenhang untersucht. Dabei sollen die
Grundtechniken des Studiums der neuen osteuropäischen Geschichte eingeübt sowie die wichtigsten
wissenschaftlichen Hilsmittel vorgestellt werden.
Einführende Literatur:
Isabel DeMadariaga: Russia in the Age of Catharine the Great. New Haven etc. 1981.
Manfred Hildermeier: Die jüdische Frage im Zarenreich. Zum Problem der unterbliebenen
Emanzipation, in: Jahrbücher für Geschichte Osteuropas 32, 1984, S. 321-357.
27
Vergleichende Kultur- und Gesellschaftsgeschichte
B
Grund- und Hauptstudium
___________________________________________________________________
Doz. Dr. habil. Wolfgang Geier
Vergleichende Kulturgeschichte des östlichen und westlichen Europa
(Teil II)
Vorlesung, montags, wöchentlich, 15.00 - 17.00 Uhr, HSG HS 15
Beginn: 03.04.2000
Seminar: dienstags, wöchentlich, 17.00-18.30 Uhr,
(Raum: siehe Aushang März, Bekanntgabe in der ersten Vorlesung)
Beginn: 04.04.2000
Abschluß: Leistungsnachweis durch Seminarreferat / Hausarbeit
(Einführung) Vergleichende Kulturgeschichte des östlichen und westlichen Europa:
Themen des Winter- und des Sommersemesters; zur Anlage der Vorlesungen und Seminare
Ideen, Konzeptionen, Programme zu 'Europa' zwischen dem 15. und 20. Jahrhundert;
der Osten und der Westen: Europa als Idee und Realität am Beginn des 20. Jahrhunderts
Bruchlinien der europäischen Kulturgeschichte:
Diktaturen, Faschismus und Stalinismus in Europa zwischen 1922 und 1945; im Vergleich: der
stalinsche großrussische Bolschewismus und der hitlersche großdeutsche Nationalsozialismus
Stalinismus in der UdSSR - Stalinisierungen der Länder Ost-, Ostmittel-, Südosteuropas:
Bolschewisierung, Sowjetisierung, Industrialisierung, Kollektivierung, Migration, Urbanisierung,
Russifizierung zwischen 1944 und 1984; der Zusammenbruch eines Systems
Das Thema des Seminars sind Wahrnehmungen des Terrors: Europäische Intellektuelle in der UdSSR
zwischen 1929 und 1939, der Fall Gide - Feuchtwanger; Komintern und Emigration
28
Kulturgeschichte / Kultursoziologie
B/C
Grund- und Hauptstudium
___________________________________________________________________
Doz. Dr. habil. Wolfgang Geier
Geschichte der Kulturauffassungen und Kulturwissenschaften
(Teil II)
Vorlesung, montags, wöchentlich, 13.00 -15.00 Uhr, HSG HS 15
Beginn: 03.04.2000
Seminar: dienstags, wöchentlich, 9.00-11.00 Uhr
(Raum: siehe Aushang März, Bekanntgabe in der ersten Vorlesung)
Abschluß: Leistungsnachweis durch Seminarreferat / Hausarbeit
Im zweiten Teil dieser Lehrveranstaltung werden in den Vorlesungen
erstens die Geschichte der Kulturgeschichte (-geschichtsschreibung) und der
Kultursoziologie vom Beginn des 19. bis zum ersten Drittel des 20. Jahrhunderts,
zweitens die Ideengeschichte der 'Moderne', der 'Kulturkritik der Moderne' in einer
Übersicht vom 6. bis zum 20. Jahrhundert behandelt.
Die Seminare sind für alle interessierten Studierenden, für die des Grundstudiums als
Zwischenprüfungsseminare vorgesehen.
In der ersten Vorlesung und im ersten Seminar gibt es ausführliche Hinweise zur Anlage
dieser Lehrveranstaltung, zu Leistungsnachweisen und Prüfungen. Außerdem erhalten alle
Teilnehmer, wie schon zu Beginn des Wintersemesters (erster Teil), ein Studienprogramm.
29
Vergleichende Kultur- und Gesellschaftsgeschichte
B
Hauptstudium
_______________________________________________________________
Prof. Dr. Hannes Siegrist
Konsum, Kultur und Gesellschaft in Europa. Teil II: 20. Jahrhundert
Hauptseminar: montags, wöchentlich, 16.15-17.45 Uhr, SG 0-61/62
Beginn: 05.04.2000
Abschluß: Leistungsschein - Bedingungen für die Scheinvergabe: Lektüre der Grundlagentexte (ca. 20.
Seiten pro Sitzung), mündliches Kurzreferat, schriftliche Hausarbeit (15 Seiten).
Begleitseminar zur Vorlesung für Studierende des Hauptstudiums.
30
Kulturgeschichte
Hauptstudium
B
___________________________________________________________________
Dr. Harald Homann
Kulturgeschichte des Sports
Seminar, wöchentlich, donnerstags 11.00-13.00 Uhr, SG 0-61/62
Beginn: 16.04.98
Abschluß: Leistungsnachweis durch Referat und Hausarbeit
Sport ist weder für den einzelnen noch für die Gesellschaft unmittelbar notwendig.
Dennoch waren am 31.12.1995 in Deutschland 25 895 756 Mitglieder in 85 519 Sportvereinen
registriert. Trotz der Verzerrung der Zahl durch Mehrfachmitgliedschaften und ‚Karteileichen‘ entspricht
dies ungefähr einem Viertel der Wohnbevölkerung. Dabei sind in den westlichen Bundesländern über
ein Drittel, in den östlichen dagegen nur etwa 10 % organisiert.
Das Seminar geht der Frage nach, wie in der europäischen Geschichte das soziale Phänomen ‚Sport‘
entsteht und welche sozialen Bedeutungen ihm zugeschrieben wurden und werden. Dabei steht die
Herausbildung des modernen Sports in der bürgerlichen Gesellschaft des 18. Und 19. Jahrhunderts im
Mittelpunkt. Verglichen werden die Entwicklungen in England und in Deutschland seit ‚Turnvater‘ Jahn.
Ein zweiter Schwerpunkt stellt der Vergleich der antiken und der modernen Olympischen Spiele dar.
Literatur:
Zur Einführung: Olympische Spiele – die andere Utopie der Moderne. Olympia zwischen Kult und
Droge, hrsg. v. G. Gebauer, Frankfurt a.M. 1996.
31
Kulturgeschichte
Hauptstudium
B
___________________________________________________________________
Dr. Harald Homann
Zur Wirkungsgeschichte der Frankfurter Schule
Seminar, montags, wöchentlich 11.00-13.00 Uhr, SG 0-61/62
Beginn: 03.04.2000
Abschluß: Leistungsnachweis für Referat und Hausarbeit
Das Seminar widmet sich der Frage, wie es der „Frankfurter Schule“ gelungen ist, zur einflußreichsten
Intellektuellengruppe der Bundesrepublik Deutschland zu werden, der es gelang, mit der
Protestgeneration von 1968 die politische Kultur der Bundesrepublik bis heute zu beeinflussen. Das
Seminar wird daher zwar immer wieder an die an die bekannten Studien zur Ideen- und
Institutsgeschichte anschließen, doch im Mittelpunkt stehen andere Fragen, wie die nach dem Einfluß
der Frankfurter Schule auf die intellektuelle Bewältigung des Nationalsozialismus.
Literatur:
C. Albrecht, G.C. Behrmann, M. Bock, H. Homann, F.H. Tenbruck: Die intellektuelle Gründung der
Bundesrepublik. Eine Wirkungsgeschichte der Frankfurter Schule, Frankfurt/New York 1999.
32
Kulturgeschichte
B
Hauptstudium
______________________________________________________________
PD Dr. Michael Simon
Kein Kinderspiel. Das erste Lebensjahr
Seminar, mittwochs, 14tägig, 15.00 -18.00 Uhr, SG 0-63/64
„Fast 2500 Jahre hat das abendländische Denken behauptet, philosophieren heiße sterben lernen.
Termingerecht zum Beginn des dritten Jahrtausends scheint sich die Szene bedeutend zu lichten.
Denn nun steht statt des Todes die Geburt auf der philosophischen Tagesordnung. Die Natalität, die
Gebürtlichkeit, läuft der Mortalität, dem ’Sein zum Tode’ derzeit so deutlich den Rang ab, daß
eine ganze neue Disziplin nach ihrem Namen verlangt: als Pendant zur philosophischen Todeslehre,
der ‘Thanatologie’, die ‘Natalistik’oder, noch schöner, die ‘Natalogie’.“. Mit diesen Worten leitete Ludger
Luetkehaus kürzlich in der ZEIT (Nr. 52 vom 22. Dezember 1999, S. 41f.) seinen Bericht über den
„Angriff der Biowissenschaften auf Natalität und Kindheit" ein und erinnerte damit, ganz nebenbei, an
die kulturelle Bedingtheit dieser beiden scheinbar natürlichen Vorgänge. Im
Mittelpunkt des Seminars soll die Auseinandersetzung mit einigen neueren Studien stehen, die sich
aus kulturwissenschaftlicher Perspektive mit so interessanten Themen wie Zeugung,
Schwangerschaft, Geburt, Namengebung, Kinderpflege, -ernährung, -erziehung und Eltern-KindBeziehungen (Mutterliebe usw.) beschäftigen.
Literaturhinweise:
Arnold van Gennep: Übergangsriten, Frankfurt, New York 1986 [1909].
Westfälisches Museumsamt (Hg.): Kein Kinderspiel - das erste
Lebensjahr, Münster 1994.
Jürgen Schlumbohm, Barbara Duden, Jacques Gilis, Patrice Veit: Rituale
der Geburt. Eine Kulturgeschichte, München 1998.
33
Vergleichende Kultur- und Gesellschaftsgeschichte
B
Hauptstudium
______________________________________________________________
Prof. Dr. Hannes Siegrist / Dr. Matthias Middell (ZHS)
Europäische Geschichten. Wie schreibt man die Geschichte des modernen
Europa?
Forschungsseminar/Kolloquium für Examenskandidaten und Doktoranden: dienstags, wöchentlich,
17.15-18.45 Uhr, Brühl 38-50, Raum 3-323/24
Beginn: 04.04.2000
Abschluß: Leistungsnachweis nach Absprache
Aus der Sicht des Historikers ist "Europa" keine feste geographische Einheit, sondern eine historische,
kulturelle, wirtschaftliche, politische und rechtliche Konstruktion, die sich, auf der symbolischen wie der
gesellschaftlichen Ebene, im Fluß befindet. Es gibt nicht die eine Geschichte Europas, sondern mehrere
Geschichten Europas, die je nach Themenschwerpunkt, Deutungshorizont und Interesse verschieden
ausfallen. Daraus ergibt sich die Leitfrage des Forschungsseminars: Wie schreibt man heute - im
Zeitalter der Europäischen Union, angesichts der Annäherung der Gesellschaften West- und Osteuropas
sowie Süd- und Nordeuropas, vor dem Hintergrund der De-nationalisierung, Regionalisierung und
Globalisierung - die Geschichte Europas? Nach welchen Kriterien beurteilen wir die Qualität einer
Geschichte Europas?
Im Seminar werden wichtige Neuerscheinungen zur europäischen Geschichte vorgestellt, auszugsweise
gelesen und diskutiert. Es werden zudem einige Historiker und Gesellschaftswissenschaftler eingeladen,
die eine europäische Geschichte oder Geschichte Europas bereits publiziert haben oder darüber
nachdenken. Sie werden ihre Version der Geschichte vortragen und zur Debatte zu stellen.
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Teilgebiet C
Kultursoziologie
Empfehlungen und Richtlinien zum Studienablauf im Bereich Kultursoziologie
Das Grundstudium dient in erster Linie der Vermittlung kultursoziologischen Basiswissens (Kriterien
wissenschaftlichen Arbeitens; soziologische Grundbegriffe; Geschichte der Kultursoziologie; Methoden
der empirischen Kulturforschung). Das Grundstudium ist entsprechend strukturierter aufgebaut als das
Hauptstudium. Das Hauptstudium ermöglicht den Studenten in einem weit stärkeren Maße Wahl- und
Spezialisierungsmöglichkeiten. Je nach Schwerpunktsetzung (ob Kulturwissenschaften als Hauptfach
oder als Nebenfach studiert wird, ob Kultursoziologie als Schwerpunkt im Hauptstudium gewählt wurde
oder nicht) ergeben sich unterschiedliche Empfehlungen zum Studienablauf:
1. Hauptfachstudenten
Grundstudium
1. Semester: V: Einführung in die Soziologie und Kultursoziologie/ S: Begleitendes Proseminar zur
Einführung in die Soziologie und Kultursoziologie
2. Semester: V: Geschichte der Kultursoziologie/ S: Methoden der empirischen Kultursoziologie
3. Semester: Seminar und/oder Vorlesung nach eigener Wahl
4. Semester: Zwischenprüfungsseminar: Kultur der Moderne
Der obligatorische Leistungsnachweis im Bereich Kultursoziologie sollte im begleitenden Proseminar
zur Vorlesung “Einführung in die Soziologie und Kultursoziologie" erworben werden, da hier die
kultursoziologischen Grundlagen vermittelt werden. Die meisten Studentinnen und Studenten
absolvieren ihre Zwischenprüfung nach dem vierten Semester. Enstprechend wird für Studenten im
vierten Semester - also jeweils im Sommersemester - ein Zwischenprüfungsseminar zum
Themengebiet Kultur der Moderne angeboten, das auf die Zwischenprüfung vorbereitet. Im
Wintersemester werden keine Zwischenprüfungsseminare angeboten. Für Studentinnen und
Studenten, die am Ende des Wintersemesters ihre Zwischenprüfung absolvieren wollen, gilt, daß sie
das zu prüfende Themengebiet mit dem jeweiligen Prüfer absprechen müssen.
Hauptstudium
Folgende Lehrveranstaltungen werden von den Lehrenden in einem regelmäßigen Turnus angeboten
werden:
5. bis 8. Semester: V: Kultursoziologische Theorien
FS: Forschungsseminare im Bereich der empirischen Kultursoziologie
(vierstündig oder auf zwei Semester verteilt)
S: Kultur der Postmoderne/Theorie und Empirie des Wertewandels
S: Klassen, Schichten und Kultur
S: Politische Kultur
S: Massenmedien und Kultur
S: Westliche Kulturen im Vergleich
V: Neuere kultursoziologische Theorieansätze
Dieses Angebot an Veranstaltungen wird durch thematisch wechselnde Veranstaltungen ergänzt.
Hauptfachstudenten, die Kultursoziologie als Schwerpunkt wählen, müssen einen der beiden
obligatorischen Leistungsnachweise in einem Forschungsseminar der empirischen Kultursoziologie
erwerben. Die Auswahl der anderen Lehrveranstaltungen im Bereich Kultursoziologie bleibt den
Studenten freigestellt.
2. Nebenfachstudenten
Grundstudium
1. Semester:
V: Einführung in die Soziologie und Kultursoziologie/ S: Begleitendes Proseminar zur Einführung in die
Soziologie und Kultursoziologie
2. Semester:
V: Geschichte der Kultursoziologie
4. Semester:
35
Zwischenprüfungsseminar: Kultur der Moderne oder ein anderes Seminar nach Wahl, wenn
Kultursoziologie nicht als Zwischenprüfungsbereich gewählt wird
Nebenfachstudenten, die im Bereich Kultursoziologie einen Leistungsnachweis erwerben wollen,
sollten dies in dem Proseminar zur Vorlesung Einführung in die Soziologie und Kultursoziologie tun.
Nebenfachstudenten, die im vierten Semester im Bereich Kultursoziologie ihre Zwischenprüfung
ablegen wollen, wird die Teilnahme an einem Zwischenprüfungsseminar (Erläuterung s. oben)
dringend empfohlen.
Hauptstudium
Nebenfachstudenten können frei aus dem oben angekündigten Veranstaltungsangebot
(Hauptfachstudenten/Hauptstudium) wählen. Diese Wahlmöglichkeit bezieht sich auch auf die Wahl
des Gebiets, in dem der Leistungsnachweis von denjenigen, die Kultursoziologie als Schwerpunkt
wählen, erworben wird.
36
Kultursoziologie
Grundstudium
C
_______________________________________________________________
Prof. Dr. Jürgen Gerhards
Kultur der Moderne
Zwischenprüfungsseminar: montags, wöchentlich, 11.00 - 13.00 Uhr, HSG HS 16
Beginn: 03.04.2000
Abschluß: Zwischenprüfung
Alle Studenten, die im Sommersemester die Zwischenprüfung im Bereich Kultursoziologie absolvieren
wollen, werden in dem Themenbereich ”Kultur der Moderne” geprüft. Das Zwischenprüfungsseminar
dient der Vorbereitung auf die Zwischenprüfung.
Die Klassiker der Soziologie haben versucht, die Grundstruktur moderner, westlich industrialisierter
Gesellschaften und die Besonderheiten ihrer Kultur begrifflich zu fassen und ihre Entstehung
ursächlich zu erklären. Das Seminar setzt sich zum Ziel, die unterschiedlichen Ansätze der
Beschreibung und der Erklärung der Kultur der Moderne vorzustellen und zu diskutieren.
Die Lehrveranstaltung hat die Struktur eines Lektüreseminars; jeder Sitzung liegt ein Text eines
Klassikers der Kultur der Moderne (plus Sekundärliteratur und Angaben zur Person) zugrunde, die von
allen Teilnehmern gelesen sein müssen.
I. Merkmale und Ursachen der Entstehung der Kultur der Moderne
1. Die materiellen Bedingungen der Entstehung von Kultur (Religion): Karl Marx und Friedrich Engels
2. Die religiösen Bedingungen der Entstehung materieller (kapitalistischer) Strukturen: Max Weber
3. Die Auflösung von Kultursystemen und die Entstehung von Desintegration: Emile Durkheim
4. Das Auseinanderfallen von subjektiver und objektiver Kultur: Georg Simmel
II. Veränderungen und Kritik an der Kultur der Moderne
1. Technik und Uneigentlichkeit: Martin Heidegger
2. Massenkultur des Kapitalismus: Max Horkheimer und Theodor W. Adorno
3. Die kulturellen Widersprüche des Kapitalismus: Daniel Bell
4. Wertewandel: Ronald Inglehart
5. Pluralisierung und Individualisierung der Kultur: Ulrich Beck
Literatur:
Ein Ordner mit der Literatur zu allen Seminarsitzungen befindet sich ab Semesteranfang im
Kopiergeschäft PRINTY in der Ritterstraße. Die Studierenden sollen die Seminarliteratur dort käuflich
erwerben.
37
Kultursoziologie
Grundstudium
____________________________________________________________
C
Michael Hölscher, M.A.
Methoden der empirischen Kultursoziologie
Seminar, donnerstags, wöchentlich, 16.00 - 18.00 Uhr, SG-00-63/64
Beginn: 06.04. 2000
Abschluß: Leistungsnachweis durch eigenständige Behandlung einer Forschungsfrage
Die (Kultur-)Soziologie hat eine Vielzahl an Methoden entwickelt, um beschreibende und erklärende
Rätsel lösen, d.h. intersubjektiv nachvollziehbare Aussagen über die Wirklichkeit treffen zu können.
Insofern bildet die gute Kenntnis der Methoden eine wichtige Grundlage für diese empirische Disziplin.
Das Seminar behandelt daher die zentralen Aspekte kultursoziologischer Forschung. Um den Stoff
nicht nur trocken lernen zu müssen, sollen die TeilnehmerINNEN, evtl. in Gruppenarbeit, eine eigene
kleine Forschungsfrage bearbeiten.
Seminarprogramm:
1. Wissenschaftstheorie
2. Der Forschungsprozeß
3. Operationalisierung und Messung
4. Forschungsdesigns und Auswahlverfahren
5. Datenerhebung
6. Datenauswertung (Statistik und EDV)
Es sind Gelder für ein Tutorium beantragt, in dem, falls sie bewilligt werden, die Datenauswertung
vertieft und die eigenen Forschungen begleitet werden.
Literatur:
Es gibt eine kaum überschaubare Menge unterschiedlicher Methodenbücher, die aber fast alle die
wichtigsten Themen behandeln. Am besten liest man verschiedene an und nimmt dann das, welches
einem gefällt. Standardtitel sind u.a.(evtl. in der UB in anderen Ausgaben vorhanden):
Diekmann, Andreas: Empirische Sozialforschung. Grundlagen, Methoden, Anwendungen. Reinbek bei
Hamburg, 1995.
Schnell, Rainer/ Hill, Paul/ Esser, Elke: Methoden der empirischen Sozialforschung. München/Wien,
1989.
(Friedrichs, Jürgen: Methoden empirischer Sozialforschung. Opladen, 1980.)
Weitere Literaturangaben im Seminar.
38
Kultursoziologie
Grundstudium
____________________________________________________________
C
Dipl. Soz. Claudia Beckert-Zieglschmid
Kultursoziologie der Ernährung
Seminar, mittwochs, wöchentlich, 12.00 -14.00 Uhr, SG 00-61/62
Beginn: 05.04.2000
Abschluß: Leistungsnachweis durch Referat und Hausarbeit
Das Seminar soll eine Einführung in die spezielle Soziologie der Ernährung geben und deren
Gegenstandsbereich erarbeiten.
Neben den naturwissenschaftlichen Grundlagen der Ernährung, den biologischen und physiologischen
Prozessen sind vor allem psychologische, soziale sowie kulturelle und historische Aspekte für
individuelles wie gesellschaftliches Eßverhalten prägend.
Die kultursoziologische Ernährungsforschung, die sich hinsichtlich ihres Gegenstandsbereiches
empirisch wie theoretisch unterscheiden läßt, fokussiert einerseits als Soziologie der Ernährung auf die
Nahrungsmittel, deren Art, Funktion, Gestalt und gesellschaftliche Bedeutung, andererseits als
Soziologie des Essens auf individuelle und gesellschaftliche Verhaltensweisen beim Essen,
Identitätsbildungsprozesse, Normen und Werte.
Dabei zeigt sie, wie Essen in allgemeine soziale Strukturen und Prozesse eingebunden ist, entwickelt
spezifische Erklärungen und Systematisierungen und greift andererseits auf allgemeine soziologische
Theorien zurück, um die Einbettung in gesellschaftliche Zusammenhänge aufzuzeigen.
Literatur:
Ein Ordner mit der Seminarliteratur wir als Kopiervorlage zur Verfügung gestellt.
Hauptliteratur:
Eva Barlösius: Soziologie des Essens. Eine sozial- und kulturwissenschaftliche Einführung in die
Ernährungsforschung. Juventa Verlag Weinheim und München, 1999.
Harris, Marvin: Wohlgeschmack und Widerwillen. Menschliche Essgewohnheiten.Stuttgart 1995.
Teuteberg, Hans Jürgen; Neumann, Gerhard; Wierlacher, Alois: Essen und kulturelle Identität.
Europäische Perspektiven. Akademie Verlag, Berlin 1997.
39
Kultursoziologie
Grund- und Hauptstudium
C
Prof. Dr. Jürgen Gerhards
Neuere Theorien der Kultursoziologie I
Vorlesung, dienstags, wöchentlich, 8.30-10.00 Uhr, SG 00-99
Beginn: 04.04.2000
Kultursoziologie erlebte in den letzten 10 Jahren eine Konjunktur. Die soziologischen Theorien von
Kultur duplizieren das Bild allgemeiner soziologischer Theorien: Es gibt nicht die Theorie von Kultur,
sondern interpretative-interaktionistische Theorien von Kultur, systemtheoretische Konzepte von
Kultur, neomarxistische Kultursoziologien, semiotische und strukturalistische Ansätze der
Kultursoziologie, Versuche der Kombination einer Theorie rationalen Handelns mit
kultursoziologischen Ansätzen und — last but not least — eine theoriegesteuerte empirische
Kultursoziologie.
Die Vorlesung, die im Wintersemester fortgesetzt werden wird, setzt sich zum Ziel, einen Überblick
über einige der gegenwärtig diskutierten kultursoziologischen Theorien zu vermitteln. Folgende
Themenbereiche/Autoren werden behandelt werden:
1. Was sind Theorien, was sind kultursoziologische Theorien und welche Kriterien zur Beurteilung von
Theorien gibt es?
2. Kultursoziologische Ansätze in der funktionalistischen Systemtheorie: Parsons und Luhmann
3. Kritische Theorie und Kultursoziologie: Jürgen Habermas
4. Schichtungssoziologie und Kultursoziologie: Bourdieu und Schulze
5. Theorie rationalen Handelns und Kultursoziologie: Lindenberg; Esser; Wildavsky
6. Interpretative/Interaktionistische Ansätze: Luckmann, Soeffner
7. Geisteswissenschaftliche “deutsche” Kultursoziologie: Tenbruck; Lipp
8. Theoriegesteuerte empirische Kultursoziologie: Rosengreen; Gerbner
Literatur zur Einführung:
Hans-Peter Müller, Kultur und Gesellschaft. Auf dem Weg zu einer neuen Kultursoziologie?, in:
Berliner Journal für Soziologie, 4, Heft 2 1994, S. 135-156.
Neil Smelser, Culture: Coherent or Incoherent, in: Neil Smelser und Richard Münch (Hrsg.), Theory of
Culture, Berkeley (University of California Press), 1992, S. 3-28
Einen guten Überblick über die verschiedenen Theorieansätze bietet der Sammelband von Jeffrey
Alexander und Steven Seidman (Hrsg.), Culture and Society. Contemporary Debates, New York u.a.
(Cambridge University Press) 1990.
40
Kultursoziologie
Grund- und Hauptstudium
____________________________________________________________
C
Prof. Dr. Monika Wohlrab-Sahr
Religion und Identität(en)
Vorlesung, freitags, wöchentlich, 11.15 - 12.45 Uhr, Raum hängt zu Beginn des Semesters in der
Theologischen Fakultät aus
Beginn: 07.04.2000
Die Vorlesung soll in verschiedene sozialwissenschaftliche Identitätstheorien (personale und soziale
Identität, Ich-Identität, Habitus, Stil, kollektive Identität) einführen und der Frage nachgehen, inwiefern
Religion für die Konstitution individueller und kollektiver Identitäten Bedeutung hat. Dabei geht es z.B.
um die Reflexion der Rolle religiöser Institutionen (z.B. Beichte) und Semantiken (Konversion) für
Formen autobiographischer Reflexion, aber auch um die Funktion, die Religion bei der Konstruktion
und Vergewisserung kollektiver Identitäten einnimmt.
Literatur:
Alois Hahn: Zur Soziologie der Beichte und anderer Formen institutionalisierter Bekenntnisse:
Selbstthematisierung und Zivilisationsprozeß, in: Kölner Zeitschrift für Soziologie und
Sozialpsychologie 34/1982: 408-434
41
Kultursoziologie
Hauptstudium
C
_______________________________________________________________
Prof. Dr. Jürgen Gerhards
Empirischer Kulturvergleich: USA, West- und Ostdeutschland
Forschungsseminar: montags, wöchentlich, 16.00-19.00 Uhr, SG 00-63/64 (später: PC-Pool)
Beginn: 3.04.2000
Abschluß: Leistungsnachweis durch empirische Hausarbeit
In den letzten 20 Jahren sind mehrere Bevölkerungsbefragungen in verschiedenen Ländern der Erde
mit dem jeweils gleichen Fragebogen durchgeführt worden. In diesen Befragungen wurden die Bürger
nach ihren Meinungen und Einstellungen zu Werten (z.B. Gleichheit, Freiheit, Gerechtigkeit, Familie,
Religion, Geschlechtsrollen) interviewt. Die Daten dieser Befragungen stehen für eine
Sekundäranalyse zur Verfügung. Sie eigenen sich, um der Frage nach Kulturunterschieden (im Sinne
von Unterschieden in den Einstellungen zu zentralen Werten) zwischen verschiedenen Ländern
empirisch nachzugehen. Das Forschungsseminar setzt sich zum Ziel, Kulturunterschiede zwischen
den USA und West- und Ostdeutschland empirisch zu beschreiben.
Das Forschungsseminar verlangt von den Studierenden eine hohe Motivation und großen
Arbeitseinsatz, zudem recht heterogene Kompetenzen, die im Verlauf des Forschungsseminars
vermittelt werden bzw. die sich die Teilnehmer aneignen müssen: Theorie- und Hypothesenbildung
über Kulturunterschiede, empirische Operationalisierung der Hypothesen; Überprüfung der
Hypothesen mit Hilfe des Datensatzes (Arbeiten am PC mit dem Programm SPSS (Kenntnis wird nicht
vorausgesetzt). Jeder Teilnehmer des Forschungsseminars sollte am Ende eine Hausarbeit (ca. 15-20
Seiten) anfertigen, in der sie/er einen Aspekt eines möglichen Kulturunterschieds begründet und
empirisch nach den Regeln der Kunst überprüft.
Begrenzung der Teilnehmerzahl: Die Teilnehmerzahl ist wegen Kapazitätsgrenzen des PC-Pools auf
25 Studierende begrenzt; Studierende, die einen Leistungsschein erwerben wollen, haben Vorzug.
Anmeldungen bitte bei Frau Reichel in meinem Sekretariat in den Semesterferien.
Literatur zur Einführung: Jürgen Gerhards (Hrsg), Die Vermessung kultureller Unterschiede. USA
und Deutschland im Vergleich. Opladen: Westdeutscher Verlag 2000. (Der Band erscheint im März;
eine Kopie steht bei Frau Reichel).
Richard Münch, Die Kultur der Moderne. Band 1 und 2. Frankfurt 1986: Suhrkamp (darin die Kapitel
über Deutschland und die USA).
Willi Paul Adams u. a. (Hrsg.), Länderbericht USA, Bde. 1 und 2, Bonn 1993 (Bundeszentrale für
politische Bildung, auch Campus-Verlag erschienen)
42
Kultursoziologie
Hauptstudium
____________________________________________________________
C
Dr. Jörg Rössel
Soziologie der Emotionen
Seminar, freitags, wöchentlich, 12.00 - 13.30 Uhr, SG 00-61/62
Beginn: 07.04. 2000
Abschluß: Leistungsnachweis durch Referat und Hausarbeit
Das Thema Emotionen bietet sich aus verschiedenen Gründen für eine wissenschaftliche Analyse in
besonderem Maße an. Erstens eignet es sich dazu das Verhältnis von Natur und Kultur grundlegend
zu untersuchen. Zweitens sind uns Gefühle und Affekte als Teil unseres sozialen Lebens höchst
vertraut, doch ist deren Stellung innerhalb von sozialwissenschaftlichen Theorien eher unbestimmt, so
daß hier ein noch relativ offenes und zugleich interessantes Forschungsgebiet existiert. Das Seminar
soll in drei Abschnitten in das Thema einführen: Erstens sollen relativ grundlegende Texte über
Emotionen aus der Biologie und der Psychologie betrachtet werden. Dabei wird die Frage im
Mittelpunkt stehen, ob Emotionen überhaupt Gegenstand der Sozialwissenschaften sein können und
nicht allein von der Biologie und der biologischen Psychologie behandelt werden müssen. Zweitens
werden verschiedene theoretische Perspektiven in der Soziologie der Emotionen behandelt (Theodore
Kemper, Arlie Hochschildt). Drittens sollen als Schwerpunkt des Seminars die theoretischen Ansätze in
einer Reihe von Fallstudien zu Themen aus den Bereichen Sozialstruktur und Emotionen, Emotionen
und Berufsarbeit, geschlechtsspezifische Darstellung von Emotionen, Emotionen in der historischen
Entwicklung usw. näher behandelt werden.
Literatur:
Gerhards, Jürgen, 1988: Soziologie der Emotionen: Fragestellungen, Systematik und Perspektiven.
Weinheim/München: Juventa-Verl.
Kahle, Gerd (Hrsg.), 1981: Logik des Herzens: die soziale Dimension der Gefühle. Frankfurt am Main:
Suhrkamp.
Thoits, Peggy. A., 1989: The Sociology of Emotions. Annual Review of Sociology 15: 317 - 342.
Eine populärwissenschaftliche Einführung zum Thema Emotionen findet sich bei:
Zimmer, Dieter E., 1981:Die Vernunft der Gefühle: Ursprung, Natur und Sinn der menschlichen
Emotion. München: Piper, 1981.
43
Kultursoziologie
Hauptstudium
____________________________________________________________
C
Dr. Jörg Rössel
Ethnie und Nation
Seminar, donnerstags, wöchentlich 18.00 - 20.00 Uhr, SG 00-61/62
Beginn: 06.04. 2000
Abschluß: Leistungsnachweis durch Referat und Hausarbeit
Ethnische und nationale Identifikationsprozesse und die damit zusammenhängenden Konflikte haben
in der jüngsten Vergangenheit in besonderem Maße die Schlagzeilen in den Medien beherrscht. Im
Seminar sollen erstens Definitionen ethnischer und nationaler Identität und zweitens Erklärungen für
die Entwicklung derartiger Identifikationsprozesse behandelt werden. Angesichts der Aktualität des
Themas wird in der Lehrveranstaltung ein Schwerpunkt auf Fallstudien zu ethnischen und nationalen
Konflikten sowie deren Erklärung liegen.
Literatur:
Brubaker, Rogers und David D. Laitin, 1998: Ethnic and National Violence. Annual Review of Sociology
24: 423 - 452.
Calhoun, Craig, 1993: Nationalism and Ethnicity, Annual Review of Sociology 19: 211 - 239.
Hobsbawm, Eric J., 1991: Nationen und Nationalismus: Mythos und Realität seit 1780. Frankfurt/Main:
Campus.
Smith, Anthony D., 1991: National Identity. London: Penguin.
44
Kultursoziologie
Hauptstudium
____________________________________________________________
C
PD Dr. Michael Hofmann
Soziale Milieus in Ostdeutschland. Milieukonzepte in der Soziologie und die
empirische Erforschung von Lebensweisen in Ostdeutschland
Seminar, donnerstags, wöchentlich, 14.00 - 16.00 Uhr, SG 061/62
Beginn: 06.04.2000
Abschluß: Leistungsnachweis durch aktive Seminarbeteiligung, empirische Kurzstudien, Hausarbeiten
In der deutschen Soziologie läßt sich in den letzten Jahren eine verstärkte Hinwendung zum
Milieubegriff beobachten. Im Seminar soll die Leistungsfähigkeit von Milieuansätzen für die Analyse
realer sozialer und kultureller Differenzierungen, sowie der theoretische Ertrag von Milieuansätzen für
die Sozialstrukturanalyse und die Kultursoziologie diskutiert werden.
In einem ersten Schritt werden die verschiedenen Theorien und Methoden der Milieuforschung
gesichtet und die Vor- und Nachteile des Milieuansatzes diskutiert.
In einem zweiten Schritt werden die verschiedenen empirischen Forschungsergebnisse der
Milieuforschung zu den sozialstrukturellen und sozialkulturellen Ungleichheiten in Ostdeutschland
vorgestellt und verglichen.
In kleinen empirischen Kurzstudien sollen schließlich die Tauglichkeit und die sozialhistorische
Herleitbarbeit der Ergebnisse der Milieuforschung fundiert, differenziert oder falsifiziert werden.
Einführende Literatur:
Hradil, Stefan (1987): Sozialstrukturanalyse einer fortgeschrittenen Gesellschaft. Von Klassen und
Schichten zu Lagen und Milieus, Opladen
Müller, Dagmar; Hofmann, Michael; Rink, Dieter (1997): Diachrone Analysen von Lebensweisen in den
neuen Bundesländern, In Hradil/Pankoke: Aufstieg für alle?, Opladen, S. 237-320
Solga, Heike (1995): Auf dem Weg in eine klassenlose Gesellschaft?, Berlin
45
Kultursoziologie
Hauptstudium
____________________________________________________________
C
Prof. Dr. Monika Wohlrab-Sahr
Auswertungsverfahren einer interpretativen Soziologie
Seminar, mittwochs, 14tägig, 17.45 - 20.45 Uhr, Raum hängt zu Beginn des Semesters in der
Theologischen Fakultät aus
Beginn: 05.04.2000
Im Anschluß an die Veranstaltung im letzten Semester soll es in diesem Seminar darum gehen,
wesentliche Auswertungsverfahren (Objektive Hermeneutik, Narrationsanalyse, Dokumentarische
Interpretation) kennenzulernen, in ihrer jeweiligen Reichweite einzuschätzen und erste eigene
Interpretationen vorzunehmen.
Literatur:
Bohnsack, Ralf: Rekonstruktive Sozialforschung, Opladen 1999, 3. Aufl.
46
Kultursoziologie
Hauptstudium
____________________________________________________________
C
Prof. Dr. Monika Wohlrab-Sahr
Forschungswerkstatt: Religion und Religionslosigkeit – Ostdeutschland im
Vergleich
Seminar, donnerstags, 14tägig, 13.00 - 16.00 Uhr, Raum hängt zu Beginn des Semesters in der
Theologischen Fakultät aus
Beginn: 06.04.2000
Das Seminar richtet sich ausschließlich an Studierende und Doktoranden, die mit rekonstruktiven
Verfahren empirische Arbeiten zum oben genannten Themenspektrum erstellen bzw. eine empirische
Arbeit in diesem Bereich vorbereiten wollen und bereits über Grundkenntnisse in rekonstruktiven
Verfahren verfügen. In der Forschungswerkstatt soll Gelegenheit gegeben werden, die Anlage der
empirischen Arbeiten zu diskutieren, aber auch einzelne Interpretationen und Schritte der
Generalisierung vorzustellen und zu besprechen.
Teilnahme nur nach vorheriger Anmeldung (telephonisch unter: 97-35463 oder 030/4555286 bzw. per
e-mail: [email protected])
47
Teilgebiet D
Kulturelle Praxis
I. Aufbau des Studiums des Bereichs Kulturelle Praxis
Der Bereich der Kulturellen Praxis gliedert sich - unterschieden nach Abstraktionsgrad und
Reflexionshöhe - in folgende vier Bereiche:
1. Praktika der Studenten im Bereich der Kulturellen Praxis
Laut Studienordnung sind Studenten, die Kulturwissenschaften als Hauptfach studieren, verpflichtet,
ein zweimonatiges Praktikum im Bereich der Kulturellen Praxis zu absolvieren. Die Praktika haben
zwei Funktionen: Sie sollen den Studenten zeigen, wie in der Praxis Kultur hergestellt und vermittelt
wird, und sie sollen Kontakte zu Arbeitsfeldern eröffnen, an die nach dem Studium eventuell
angeknüpft werden kann. Dieses Praktikum kann im Grund- und/oder Hauptstudium absolviert
werden; es muß erst mit dem Antrag zur Magisterabschlußprüfung nachgewiesen werden.
2. Praktiker berichten über Aufgabenfelder, Organisationsformen und Perspektiven von
Kulturarbeit
Das Institut für Kulturwissenschaften versucht in jedem Semester, Praktiker der Kulturarbeit für
Lehrveranstaltungen zu gewinnen. In diesem Semester werden wir im Schauspiel Leipzig und in der
Galerie EIGEN + ART zu Gast sein.
3. Basiskurse im Bereich Kulturelle Praxis: Grundstudium
Es werden Basiskurse im Grundstudium angeboten, die sich auf folgende Themenbereiche
konzentrieren: Kulturmarketing I, Kulturfinanzierung, Kulturcontrolling I und Kultur und Verwaltung I. In
diesem Semester werden die Kurse Kulturcontrolling I, Kulturmarketing I und Kultur und Verwaltung I
angeboten. Die Kurse können als Teil der Zwischenprüfung in Kultureller Praxis gewertet werden.
Es wird den Studierenden dringend empfohlen, die Basiskurse in den ersten 3 Semestern zu belegen.
Da die Anmeldung zur Zwischenprüfung, mit den vollständigen Scheinen der Basiskurse am 30.11.
bzw. 30.04. vorliegen muß. Damit dies im vierten Semester geschehen kann, wird empfohlen, die
Basiskurse nicht im Semester der Anmeldung abzuschließen. Sonst können die Fristen nicht
eingehalten werden, da die Klausur erst am Ende des Semesters geschrieben wird.
Ausnahmeregelungen sind nicht möglich.
4. Seminare Kulturelle Praxis: Hauptstudium
Im Hauptstudium wird die Unterteilung der Kurse in Basiskurse und Reflexionskurse nicht mehr
vorgenommen. Diejenigen Kurse, die einen Leistungsnachweis für die Anmeldung zur MAP geben,
wurden ab dem WS 1999/2000 Seminare genannt. Dementsprechend müssen die Studierenden des
Hauptfaches Kulturwissenschaften 2 Leistungsscheine in den Seminaren erbringen, während die
Studierenden des Nebenfachs Kulturwissenschaften 1 Schein erbringen müssen. Die Anforderung an
einen Leistungsschein sind im Vorlesungsverzeichnis angegeben. In den meisten Fällen handelt es
sich um ein Referat und eine Hausarbeit. Nur der Bereich Recht für Kulturwissenschaftler wird derzeit
mit einer Klausur abgeschlossen.
Die Seminare dieses Semesters sind die folgenden: „Kunstökonomie“; „Kulturmarketing II –
Besucheranalyse“; „Fotografie und Gesellschaft“ und „Kultur- und Wissenschaftssponsoring“.
48
II. Empfehlungen und Richtlinien zum Studienverlauf im Bereich Kulturelle Praxis
Das Grundstudium dient in erster Linie der Vermittlung von Basiswissen im Bereich Kulturelle Praxis.
Hier werden die Fächer: Kulturmarketing I, Kulturcontrolling I, Kulturfinanzierung I und Kultur und
Verwaltung I gelehrt, die im Hauptstudium jeweils eine Vertiefung erfahren. Pro Semester werden im
Grundstudium 2 - 3 dieser Basiskurse angeboten. Im Rotationsverfahren werden diese Basiskurse
wiederholt. Die Basiskurse können als Teil der Zwischenprüfung in Kultureller Praxis gewertet werden.
„Praktiker berichten über Aufgabenfelder, Organisationsformen und Perspektiven von Kulturarbeit“
sind Kurse, die die Studierenden im Grund- und Hauptstudium auf mögliche Berufsfelder hinweisen
und einen Einblick in die Praxis gewähren. In diesen Kursen werden keine Leistungsscheine vergeben,
die als Zwischenprüfung gewertet werden können oder für die MAP relevant sind.
Im Hauptstudium werden Seminare angeboten. In diesen Kursen sind jeweils Leistungsscheine per
Referat und Hausarbeit oder per Klausur (Recht für Kulturwissenschaftler) möglich.
49
Kulturelle Praxis
Grundstudium
Basiskurs
D
___________________________________________________________________________
Dipl.-Kffr. Angela Göllnitz
Kulturmarketing I
Basiskurs: montags, wöchentlich, 9.00 - 11.00 Uhr, HSG HS 22
Beginn: 03.04.2000
Abschluß: Leistungsnachweis durch Klausur in der letzten Veranstaltung des Semesters.
Der Schein dieses Basiskurses kann als Teil der Zwischenprüfung genutzt werden.
Was bedeutet Marketing im Kulturbetrieb? Ist es mit dem Marketing kommerzieller Unternehmen zu
vergleichen bzw. sind Übertragungen betriebswirtschaftlicher Instrumentarien möglich?
Um diese Fragen beantworten zu können, wird sich das Seminar zuerst mit dem Marketing für
kommerzielle Unternehmen beschäftigen, um dann die Übertragbarkeit auf die Kulturbetriebe zu
überprüfen.
Leitfaden des Seminars wird der Marketing-Managementprozeß sein. Insofern werden die
Situationsanalyse, die Ziele - und Strategienbildung, die Instrumentarien des Marketings (Preis-,
Produkt-, Distributions- und Kommunikationspolitik) und die Marktforschung behandelt.
Im Seminar sollen Grundlagen des Marketings vermittelt werden, die im Hauptstudium in den
entsprechenden Kursen ausgebaut werden.
Literaturempfehlungen:
für das Marketing kommerzieller Unternehmen (als Grundlagenwerk empfehlenswert)
- Nieschlag, Dichtl, Hörschgen: Marketing, 18. durchges. Aufl., Berlin 1997.
- Meffert, Heribert: Grundlagen marktorientierter Unternehmensführung, 8. vollst. neubearb. und erw.
Aufl., Wiesbaden 1998.
für das Marketing in Kulturbetrieben:
- Benkert, Wolfgang; Lenders, Britta; Vermeulen, Peter: KulturMarketing, Stuttgart 1995.
- Müller-Hagedorn, Lothar, u.M.v. Feld, Christa: Kulturmarketing, Studienbrief der Fernuniversität
Hagen, Hagen 1993.
- Hilger, Harald: Marketing für öffentliche Theaterbetriebe, Frankfurt am Main 1985.
- Giller, Jan: Marketing für Sinfonieorchester, Aachen 1995.
- Zander, Oliver: Marketing für Theater, Frankfurt am Main 1997.
- Müller-Wesermann, Barbara: Marketing im Theater, Hannover 1995.
Weitere Literaturempfehlungen im Seminar.
50
Kulturelle Praxis
Grundstudium
Basiskurs
D
___________________________________________________________________________
Dipl.-Kffr. Angela Göllnitz
Controlling in Kulturbetrieben I
Basiskurs: dienstags, wöchentlich, 9.00 Uhr - 11.00 Uhr, HSG HS 15
Beginn: 04.04.2000
Es werden ggf. in den letzten 4 - 5 Wochen des Semesters (im Juni/Juli) Tutorien stattfinden. Diese
finden jeweils vor dem Kurs Controlling von 8 Uhr bis 9 Uhr im HS 15 statt.
Abschluß: Leistungsnachweis durch Klausur in der letzten Veranstaltung des Semesters.
Der Schein dieses Basiskurses kann als Teil der Zwischenprüfung genutzt werden.
Wie funktioniert die Steuerung der Wirtschaftlichkeit von Kulturbetrieben? Was bedeutet Controlling
und welches sind die Instrumente, die zum Einsatz kommen müssen? Warum sollte Controlling in den
Kulturbetrieben Einzug halten?
Im Rahmen der Beantwortung der o.g. Fragen werden wir uns auch mit den verschiedenen
Rechtsformen und in der Konsequenz mit ihren unterschiedlichen Methoden des Rechnungswesens
beschäftigen. Kameralistik und betriebswirtschaftliches Rechnungswesen werden verglichen, wobei
der Schwerpunkt auf das betriebswirtschaftliche Rechnungswesen und seine Hauptbereiche, das
externe und interne Rechnungswesen, gelegt wird.
Teilnehmer des Kurses sollten sich nicht vor den Begriffen wie Buchhaltung und Kostenrechnung
scheuen, denn diese sind Voraussetzungen für Controlling in Kulturbetrieben.
Literatur: (dazu werden im Kurs Hinweise gegeben)
- Horvath, Peter: Controlling, 7., vollst. überarb. Aufl. – München 1998.
- Preißler, P.: Controlling-Lehrbuch und Intensivkurs, München 1992.
- Haberstock, Lothar: Kostenrechnung I und II, 8. durchges. Aufl., Hamburg 1987.
- Heinrichs, Werner (Hrsg.): Macht Kultur Gewinn?, Baden-Baden 1997.
- Heinze, Thomas (Hrsg.): Kulturmanagement II, Opladen 1997.
- Heinze, Thomas (Hrsg.): Kultur und Wirtschaft, Opladen 1995.
- Hill, Hermann: Controlling im neuen Steuerungsmodell, Düsseldorf 1996.
- Krebs, Susanne: Öffentliche Theater in Deutschland - eine empirisch-ökonomische Analyse, Berlin
1996.
- Klein, Armin: Der kommunale Kulturhaushalt, Instrument aktiver Kulturgestaltung, Köln 1995.
- Rauhe, Hermann (Hrsg.): Kulturmanagement, Berlin 1994.
- Schugk, Michael: Betriebswirtschaftliches Management öffentlicher Theater und Kulturorchester,
Wiesbaden 1996.
- Allmann, Uwe: Innovatives Theatermanagement, Wiesbaden 1997.
sowie jedes betriebswirtschaftliche Buch, welches sich mit Buchführung und Kostenrechnung
beschäftigt.
51
Kulturelle Praxis
Grundstudium
Basiskurs
D
___________________________________________________________________________
Beate Locker
Abteilungsleiterin Bereich Kulturförderung des Kulturamtes Leipzig
Das Spannungsfeld Kultur und Verwaltung am Beispiel des Kulturamtes der
Stadt Leipzig - Aufgaben, Strukturen, Problemfelder
(Kultur und Verwaltung I)
Basiskurs: dienstags, wöchentlich, 17.00 - 19.00 Uhr, HSG HS 20
Beginn: 04.04.2000
Abschluß: Leistungsnachweis durch Klausur in der letzten Veranstaltung des Semesters
Der Schein dieses Basiskurses kann als Teil der Zwischenprüfung genutzt werden.
Das Seminar beinhaltet folgende Schwerpunkte:
- der gesellschaftliche Bedingungsrahmen für kommunale Kulturarbeit
- Kultur und ihr kommunales Management in einer deutschen Großstadt - Praxisbeispiel Leipzig
- Die kulturpolitischen Leitlinien für Leipzig - Genese, Inhalt, Bedeutung
- Wirkungsvolle Strukturen im Kulturbereich/Die Entwicklung der Arbeit des Kulturdezernates mit den
Eigenbetrieben und Ämtern sowie des Kulturamtes Leipzig in den Bereichen Kulturförderung,
Veranstaltungen, Verwaltung und Bau seit 1991
- Das Spannungsfeld Politik und Verwaltung - vom Gang kultureller Pläne und Projekte durch die
Instanzen
- Die Janusköpfigkeit der Kulturverwaltung - Beispiele aus der Förderung freier Kulturarbeit in Leipzig
- die besondere Rolle der Kommunikation im Dreieck Kultur-Politik-Verwaltung an konkreten
Beispielen der Leipziger Entwicklung im freien Kulturbereich
- Städtische Kulturarbeit im Vergleich - Leipzig und andere deutsche Modelle kommunaler Kulturarbeit
- Kommunales Kulturmanagement und seine Perspektiven in der kulturpolitischen Krise
Literaturangaben werden im ersten Seminar gegeben.
52
Kulturelle Praxis
Grund- und Hauptstudium
Praktiker kommen in die Universität
D
___________________________________________________________________________
Leitung: Anne Schöfer, Schauspiel Leipzig
Begleitung: Dr. Hans-Jürgen Lachmann, Angela Göllnitz
Vortragsreihe:
„Kunst ist schön, macht aber auch viel Arbeit“
Organisation eines Kulturbetriebes: Das Schauspiel Leipzig
Termin: montags, wöchentlich, 17.00 s.t. - 18.30 Uhr
Ort: Schauspiel Leipzig, Bosestraße 1, 04109 Leipzig (Treff: Personaleingang)
Beginn: 10.04.2000
Der Erwerb eines Leistungsnachweises ist bei den Veranstaltungen „Praktiker kommen in die Uni“
nicht möglich.
Achtung Einschreibung: Der Kurs ist auf Grund der räumlichen Situation im Schauspiel Leipzig auf
60 Personen beschränkt. Ab 15.02.00 hängt eine Liste am Institut für Kulturwissenschaften zur
Einschreibung (Zi. 2-27).
Einführung
1. Führung durch das Schauspiel Leipzig
Theaterpädagogin Anne Schöfer
2. Wie entsteht das „Produkt“ Inszenierung? Der Verlauf von der ersten Überlegung bis zur Premiere
durch die verschiedenen künstlerischen und nicht-künstlerischen Abteilungen
Theaterpädagogin Anne Schöfer
3. Vorstellungsbesuch mit anschließendem Gespräch
4. Produktplanung aus bühnentechnischer Sicht
Technischer Direktor Rolf Seydel
5. Organisationsformen und Strukturaufbau von Schauspiel Leipzig als ökonomischer Betrieb
(Budget, Einnahmen, Ausgaben)
Verwaltungsdirektor Gerhard Nodurft
Außenkontakte:
6. Koordination aller Vorhaben – Aufgaben des Künstlerischen Betriebsbüros
Direktorin des KBB Anna Mülhöfer
7. Absatzstrategien: Öffentlichkeitsarbeit (incl. Medienarbeit) und Marketing (incl. Sponsoring)
Direktor der ÖA Thorsten Weckherlin
8. Abo-Kunden und „Wechselwähler“ – Der Zuschauer, das unbekannte Wesen?
Leiterin des Besucherservice Monika Gipp
Die Produktionsmittel: Menschen, Ideen, Phantasien
9. Spielplanentwicklung – Aufgaben eines Dramaturgen
Chefdramaturgin Dr. Dagmar Borrmann
10. Wie entsteht ein Bühnen-Spielraum
Ausstattungsleiter Horst Vogelsang
11. Auf der Bühne und vor der Bühne: Schauspieler und Regisseure
Schauspieler: N.N., Regisseur: N.N.
12. Künstlerisches Profil vom Schauspiel Leipzig – Perspektiven
Intendant Wolfgang Engel
Resümee
13. Abschlußsitzung
Dr. Lachmann, A. Göllnitz
Änderungen vorbehalten!
53
Kulturelle Praxis
Grund- und Hauptstudium
Praktiker kommen in die Universität
_____________________________________________________________
D
Gerd Harry Lybke, Galerie EIGEN + ART
Management einer Galerie
Vorlesung mit Übungen, donnerstags, 14tägig, 18.00 - 20.00 Uhr, HSG HS 5
Beginn: 06.04.2000
Die Vorlesung steht wieder unter dem Motto praxisbezogener Arbeiten. Dies bedeutet, daß es speziell
um 3 Schwerpunkte gehen wird:
1.
Arbeit in einer Galerie / Vorbereitung und Durchführung einer Ausstellung.
Probleme der Organisation und der Vermittlung.
Konkretes Ausstellungsprojekt: Maix Maier in der Galerie EIGEN + ART,
Leipzig, Eröffnung 13. Mai 2000
2.
Diskussionsrunden mit wichtigen Kommunikatoren aus Wirtschaft, Bankwesen, Kultur- und
Medienbereich über zukünftige Arbeitsfelder
3.
Kunstmessen als Businesschwerpunkt in der Galerietätigkeit
54
Kulturelle Praxis
D
Hauptstudium
Seminar
_______________________________________________________________
Dipl.-Kffr. Angela Göllnitz
Kulturmarketing II – Besucheranalyse
Erhebungszeitraum: Mai – Juni, Freitag, Samstag
Seminar für das Hauptstudium: montags, wöchentlich, 13.00 - 15.00 Uhr, 0-63/64 oder 1-19 im
Thüringer Hof. Der erste Treffpunkt ist Raum: 0-63/64. Bitte halten Sie sich noch den Montag ab 19
Uhr frei (Fragebogenerarbeitung, SPSS, Auswertung), Raum 1 – 19 Thüringer Hof.
Beginn: 03.04.00
Teilnahmebedingung: Engagement für das Projekt
Leistungsnachweis: Referat (Projekt) und Hausarbeit
Teilnahmebegrenzung: Um für die Besucheranalyse eine arbeitsfähige Gruppe zu garantieren, ist die
Menge der Teilnehmer auf 30 Studierende begrenzt. Bitte tragen Sie sich in eine Teilnehmerliste ein,
die ab 15.02.00 an Zimmer 2-27 hängen wird.
Da der Scheinerwerb bei einem solchen Praxisprojekt limitiert ist, bitte ich diejenigen, die einen Schein
erwerben möchten, sich kurz vorher bei mir zu melden bzw. sich in die o.g. Liste einzutragen.
Während im Grundstudium die Grundlagen des Kulturmarketings vermittelt wurden, soll der Kurs im
Hauptstudium darauf aufbauen, theoretische Erweiterung schaffen und eine praktische Anwendung
dazu bringen. Nach einleitenden Sitzungen zum Marketing in Kulturbetrieben, wird der Fokus des
Kurses auf den Instrumentarien der Marktforschung liegen. Ziel des Seminars ist es, für die Motetten
der Thomaskirche eine Besucheranalyse durchzuführen.
Entsprechend der Thematik wird ein überdurchschnittliches Engagement jedes einzelnen bei der
Umsetzung des Projektes gefordert. Die Erarbeitung des Fragebogens, Erhebung während der
Motetten, Eingabe der Daten in das statistische Programm und die darauffolgende Auswertung sowie
ein Projektbericht werden die Arbeit in kleineren Gruppen notwendig machen, die zum großen Teil
außerhalb der Seminarzeit stattfinden werden.
Studierende, die schon praktische Erfahrungen mit SPSS sammeln konnten, sind herzlich willkommen,
um insbesondere bei der Codierung des Fragebogens, beim Eingeben in SPSS und der Auswertung
unterstützend und anleitend wirken zu können. Darüber hinaus erhält das Seminar eine Anreicherung,
wenn Studierende der Musikwissenschaften daran teilnehmen, um den kirchenmusikalischen Bezug,
auch in der Erhebung, herstellen zu können.
Literaturhinweise: (weitere Literaturhinweise werden im Seminar gegeben)
- Hüttner, Manfred: Grundzüge der Marktforschung, 6. Aufl., Berlin 1999, S. 99 – 123.
- Nieschlag, Robert; Dichtl, Erwin; Hörschgen, Hans: Marketing 18. Aufl., Berlin 1997.
- Heinrichs, Werner: Publikumsbefragungen im Kulturmarketing, In: Bendixen, Peter: Handbuch
Kulturmanagement, Stuttgart 1992, Kap. D 2.3..
- Paatsch, Ulrich: Umfragen an Kultureinrichtungen, In: Netzwerk Kulturarbeit, Stadtbergen, S. 51 ff.
55
Kulturelle Praxis
Hauptstudium
Seminar
D
___________________________________________________________________________
Dipl.-Kffr. Angela Göllnitz
Kunstökonomie
Seminar für das Hauptstudium: dienstags, wöchentlich, 11.00 - 13.00 Uhr, 0-63/64 oder 1-07/08 im
Thüringer Hof. Der erste Treffpunkt ist Raum: 0-63/64
Beginn: 04.04.00
Teilnahmebedingung: Kurzreferat oder Mitarbeit an einem Projekt (kleinere Projektarbeiten ergeben
sich dann aus dem Seminarplan)
Leistungsnachweis: Referat und Hausarbeit
Die Beobachtungen kultureller Aktivitäten unter volkswirtschaftlichen Gesichtspunkten sollen den Inhalt
des Seminars darstellen. Der Kulturbegriff wird dabei in der Regel auf die klassischen Künste
reduziert, so daß vor allem Märkte für bildende Kunst, für Musik, für Theateraufführungen und für
Literatur untersucht werden.
Gegenstand des Seminars sollen unter anderem folgende Gebiete sein:
1.) Grundbegriffe der Ökonomie – Einführung in die Volkswirtschaftslehre
2.) Kunst zwischen Markt und Staat
3.) Der Gutscharakter der Kultur (öffentliches, meritorisches, privates Gut)
4.) Marktversagen, Staatsversagen, externe Effekte der Kunst
5.) Wird die Kultur subventioniert? (Klärung des Begriffes und Diskussion)
Ökonomische Effekte der Subvention
6.) Das Voucherkonzept – der Museumsvoucher in Basel
7.) Performing Arts – The Economic Dilemma, Baumol und Bowen
8.) Preiselastizität der Nachfrage für Kunst
9.) Preisbildung auf dem Markt der bildenden Künste
10) Untersuchungen zur Umwegrentabilität der Kultur
11.) Kultur als Wirtschaftsfaktor
Änderungen vorbehalten!
Literaturhinweise: (weiterer Hinweise im Seminar)
- Pommerehne, Werner; Frey, Werner: Musen und Märkte: Ansätze einer Ökonomie der Kunst,
München 1993.
- Krebs, Susanne: Öffentliche Theater in Deutschland: eine empirisch-ökonomische Analyse, Berlin
1996.
- Schugk, Michael: Betriebswirtschaftliches Management öffentlicher Theater, Wiebaden 1996.
- Baumol, William; Bowen, William: Performing Arts - The Economic Dilemma, Cambridge, Mass.,
1966.
56
Kulturelle Praxis
D
Hauptstudium
Seminar
_______________________________________________________________
Dr. Martin Eberle
Leiter des Gohliser Schlößchens
Sponsoring im Kultur- und Wissenschaftsbereich
Seminar für das Hauptstudium: Blockveranstaltung
Termine:
Freitag:
Samstag:
Freitag:
Samstag:
Freitag:
Samstag:
Ort
Ziegenledersaal der Universität, Hauptgebäude: Die erste Veranstaltung findet definitiv
in der Universität statt.
28.04.2000
29.04.2000
26.05.2000
27.05.2000
23.06.2000
24.06.2000
15 – 18 Uhr
10 – 16 Uhr
15 – 18 Uhr
10 – 16 Uhr
15 – 18 Uhr
10 – 16 Uhr
alternativ:
Gohliser Schlößchen
Menckestraße 23
04155 Leipzig
zu erreichen mit den Straßenbahnlinien 6, 20, 24
Abschluß: Leistungsnachweis durch Referat und Hausarbeit
Das Seminar soll in die Grundlagen des Kultur- und Wissenschaftssponsoring einführen. Ausgehend
von der Theorie gilt es verschiedene Bereiche zu erörtern und praxisnahe Ansätze zu finden.
Gleichzeitig werden die Grundlagen des Sponsoring aber auch des Stiftungswesens in Deutschland
vermittelt. Die Prinzipien in Deutschland und den USA sollen gegenübergestellt werden und Vor- und
Nachteile diskutiert werden. Den mittleren Block des Seminars bilden Referate, die detailliert auf
Einzelfragen eingehen.
Die Anzahl der Teilnehmer ist aus Raumkapazitätsgründen im Ziegenledersaal auf 35 Teilnehmer
beschränkt. Studierende, die einen Leistungsschein erwerben wollen, erhalten den Vorzug. Bitte
tragen Sie sich in eine Liste (Zimmer 2-27) ein, die ab 15.02.00 hängen wird.
57
Kulturelle Praxis
Hauptstudium
Seminar
_____________________________________________________________
D
Claudia Sonntag, Leipzig
T.O. Immisch, Halle
Fotografie und Gesellschaft
Seminar für das Hauptstudium: freitags, wöchentlich, 16.00 - 17.30 Uhr, SG 0-61/62
Beginn: 07.04.00
Abschluß: Leistungsnachweis durch Referat und Hausarbeit
Teilnahmebegrenzung: Die Teilnehmerzahl ist auf 25 Teilnehmer beschränkt. Die Einschreibeliste
liegt ab dem 15.02.2000 im Sektretariat bei Frau Reichel aus.(Bitte beachten Sie die üblichen
Sprechzeiten des Sekretariats, um sich einzuschreiben.)
Der Gegenstand des Seminars ist die Fotografie als sozialhistorisches Phänomen. Zum einen wird
über die Lektüre fotografiehistorischer und fotografiephilosophischer Texte (Pierre Bourdieu, Vilem
Flusser, Giséle Freund, Siegfried Kracauer, Roland Barthes, Walter Benjamin) eine Einführung in das
Theorieumfeld zur Fotografie gegeben. Dabei soll die Enstehung der Fotografie (der künstlerischen
sowie der journalistischen Fotografie) und ihr Verhältnis zu anderen Kunst- und Medienformen in den
„Focus“ geraten. Zum anderen gilt das Interesse der Vermittlung von Fotografie über die
verschiedenen Märkte und Medien in der heutigen Zeit. Dabei werden sowohl der Fotograf in seiner
Rolle zwischen Künstler und Bildlieferant theamtisiert als auch die anderen
Rollen (Kuratoren, Bildagenten, Fotoredakteure, Ausstellungsmacher etc.) innerhalb der
verschiedenen Vermittlungskontexte betrachtet. Unter anderem sind dabei die Folgen der
Veränderungen von Märkten und Medien für die Handlungsspielräume der verschiedenen Akteure von
Interesse (z.B. Veränderung des Marktes mit der Wiedervereinigung Deutschlands;
Umstrukturierungen, die mit der Möglichkeit der digitalen Bearbeitung und Verbreitung von Fotos
einhergehen).
Pflichtlektüre: Willfried Baatz: Geschichte der Fotografie, DuMont 1997 sowie die auf dem Seminarplan
angegebenen Texte.
58
Hinweise auf Veranstaltungen an anderen Instituten und
Einrichtungen
Frankreich-Zentrum
PD Dr. Philippe Despoix / PD Dr. Barbara Keifenheim
Anthropologie der Stadtentwicklung am Beispiel Frankreichs
dienstags, wöchentlich, 15 - 17.00 Uhr, Brühl-Zentrum, Raum 3-323-324
------------------------------------------------------------------------------
Prof. Jörg Knoll, Wolfgang Kirste
Unternehmerisches Denken für pädagogische Berufe
Eine Veranstaltung des Institutes für Erwachsenenpädagogik
Zeiten: Dienstag, 19.15 Uhr am 23.05./30.05./06.06.2000
Blockveranstaltung: Jeweils Freitag (14 – 18 Uhr) und Samstag (9 – 18 Uhr) an folgenden Terminen:
12 und 13.05./ 10. und 20.05./ 30.06. und 01.07.2000
Teilnahmebegrenzung und Auswahl: Um wirklich Projektarbeit betreiben zu können, ist die
Teilnahmezahl beschränkt. Die Teilnehmerauswahl erfolgt aufgrund einer schriftlichen Bewerbung, die
Sie an Prof. Knoll richten und in der Sie sich vorstellen und darlegen, warum Sie dieses Seminar
besuchen möchten. Bewerbungsschluß: 10.04.2000. Weitere Kriterien für die Auswahl sind
Semesterzahl und Mitarbeit als Tutor/in in der Erwachsenenpädagogik.
Ziele, Inhalt, Arbeitsweise:
Wie geht es nach dem Studium weiter? Diese Fragen beschäftigen viele im Magisterstudiengang
Erziehungswissenschaften/Erwachsenpädagogik. Die Arbeit an dem Berufsbild, Praxiskontakte,
gemeinsame Aktionen usw. vermitteln wichtige Eindrücke. Das Seminar soll dies aufnehmen und
Ideen entstehen lassen, wie im weiteren Bereich von Erwachsenen- bzw. Weiterbildung
Lebensunterhalt auch durch selbständige Erwerbstätigkeit gesichert werden kann.
-----------------------Für an anderen Instituten erworbene Leistungsscheine muß ein Antrag auf Anrechnung beim
Prüfungsausschuß Kulturwissenschaften gestellt werden, wenn diese bei uns abgerechnet werden
sollen.
----------------------------------------------------Wir verweisen darauf, daß im Rahmen des Lehrverbunds der Universitäten Jena, Halle, Leipzig
auch die Lehrangebote von Halle und Jena nutzbar sind. Informationen im Internet!
59
Informationen des Prüfungsamtes
Studiengang Magister Kulturwissenschaften
Mitarbeiterin:
Karin Thom
Anschrift:
Zentrales Prüfungsamt (i.G.) der Philosophischen Fakultäten
Klostergasse 3
2. Etage, Zimmer 2-20
04109 Leipzig
Tel.:
Fax:
0341-9735637
0341-9737848
Sprechzeiten:
Mo
Di
Do
09.00 - 12.00 Uhr (entfällt in der vorlesungsfreien Zeit)
13.00 - 15.00 Uhr
13.00 - 15.00 Uhr
Termine und Hinweise für die Prüfungsanmeldung zum Sommersemester 2000
Magisterprüfung 2. HF/NF:
Magisterprüfung 1. HF:
bis 31.03. 2000
bis 20.04. 2000
Sondersprechzeiten für die Prüfungsanmeldung (Kulturwissenschaften / Logik und
Wissenschaftstheorie /Philosophie)
1
Zwischenprüfung / MP vorzeitig:17.4. - 20.4. / 2.5. - 5.5.2000 Mo - Fr 9.00 -12.00
Di/Do
13.00-15.00
Anmeldung vorbehaltlich für Studentinnen und Studenten des Instituts für Kulturwissenschaften:
17.04.2000
18.04.
19.04.
02.05.
05.05.
9.00 - 12.00 Uhr
9.00 - 12.00 Uhr und 13.00 - 15.00 Uhr
9.00 - 12.00 Uhr
9.00 - 12.00 Uhr und 13.00 - 15.00 Uhr
9.00 - 12.00 Uhr
Die Sammelscheine für die Prüfungsanmeldung liegen zum Mitnehmen im Prüfungsamt aus und
müssen ausgefüllt bis spätestens zu den o.g. Terminen persönlich im Prüfungsamt eingereicht
werden. Beachten Sie bitte, daß Sie die geforderten Unterlagen (Abiturzeugnis, Sprachnachweise,
Scheine usw.) im Original vorlegen müssen (Sie brauchen nichts kopieren).
Zur Anmeldung sollten
- die geforderten Leistungsnachweise (4 für HF, 2 für NF) vorliegen**
- Prüfer und Prüfungsbereiche bereits feststehen.
**Die Studierenden müssen gemäß Studien- und Prüfungsordnung ihren Studienablauf so
organisieren, daß die Scheine für die Leistungsnachweise zur Prüfungsanmeldung vorliegen. D. h. für
die Zwischenprüfung, daß die Scheine im wesentlichen in den ersten drei Semestern zu erwerben
sind. Im 4. Semester ist ein Scheinerwerb noch dann möglich, wenn dieser für ein Referat in einem
Seminar des 4. Semesters erteilt wird.
Die von einigen Dozenten praktizierte Möglichkeit des Leistungsnachweises über eine Klausur am
Ende des Semesters kann also nicht erst am Ende des 4. Semesters genutzt werden, da dann der
Schein zur Anmeldung nicht vorliegen kann.
Für das Sommersemester 2000 gilt, daß der evtl. zum Anmeldetermin noch nicht vorliegende Schein
bis spätestens zum 01.07.2000 im Prüfungsamt nachgereicht werden muß, sonst können Sie nicht an
den Prüfungen teilnehmen. Für die vorgezogenen Prüfungen von Herrn Geier und Herrn Homann
müssen die Scheine bis zum 25.6.2000 vorliegen.
1
Natürlich können Prüfungsanmeldungen zu den üblichen Sprechzeiten auch vor dem o.gen. Zeitraum
abgegeben werden
60
Prüfungstermine für das Sommersemester
Klausuren in
Kulturphilosophie und Ästhetik
Kulturgeschichte
Kultursoziologie
Prüfender
Bereich
Prof. Köhnke
A
am 15.07.2000
Termine
mündlich
11. bis 13.7.
11.9. bis 15.9.
Dr. Kösser
A
17.07. bis 21.07.
11.9. bis 15.9.
Dr. Lachmann
Dr. Geier
2
Dr. Homann
A
ZP mdl.
17.07. bis 21.07.
11.9. bis 15.9.
B, C
mdl.
28./29./30.6.
5. und 6. 7.
schr. 15.7.
und nach
Absprache
zwischen Mitte
April und Ende Mai
B
28., 29. und 30.6.
5. und 6. 7.
Prof. Siegrist
2
B
24. und 25.7.
29.9.
Bemerkungen, Anforderungen
ZP:
2 Themen - 1. Pflichtthema: Kulturphilosophische
Klassiker und Autoren; 2. Kürthema:
Kulturphilosophische Autoren und Themen nach
Absprache
MAP: Themen nach Absprache
ZP:
2 Themen aus dem Angebot des Grundstudiums
MAP:
2 Themen aus dem Angebot des Hauptstudiums
jeweils nach Absprache
siehe auch Broschüre mit Prüfungsschwerpunkten
und Literaturangaben
ZP:
2 Themen aus dem Angebot des Grundstudiums
MAP: 2 Themen aus dem Angebot des
Hauptstudiums
jeweils nach Absprache
vorherige Themanabsprache
Teilnahme an Lehrveranstaltungen
Konsultation
ZP:
mündlich: 2 Themen aus 2 Veranstaltungen (1
Hauptthema, 1 Zusatzthema)
schriftlich: 1 Thema aus dem viersemestrigen
Veranstaltungszyklus: Kulturgeschichte
Deutschlands seit der Aufklärung
MAP:
mündlich und schriftlich: nach Absprache
ZP:
Stoff eines Proseminars, daraus sind zwei
Schwerpunkte (nach Absprache) zu vertiefen;
allgemeine Kenntnisse in Kultur- und
Gesellschaftsgeschichte incl. Methoden und
Begriffe
MAP:
zwei thematisch und zeitlich verschiedene
Schwerpunkte (nicht zu eng) nach Absprache, in
der Regel vor dem Hintergrund des Stoffes von
Hauptseminaren. Standardwissen sowie in den
beiden Schwerpunkten Kenntnis der neuesten
Forschung. Solides historisches
die vorverlegten Termine sind durch das Ausscheiden von Herrn Geier bedingt
61
Grundlagenwissen
62
Prof. Gerhards C
12. bis 14.07.
Frau Göllnitz
D
Kulturmarketing
Basiskurs
10.07.2000
8.00 - 10.00 Uhr
Kulturcontrolling
Basiskurs
11.07.2000
8.00 - 10.00 Uhr
Kultur und
Verwaltung I
Basiskurs
11.07.2000
17.00 - 19.00 Uhr
MAP schr.
18.07.2000
9.00 - 13.00 Uhr
MAP mdl.
13.07.2000
ZP:
Themengebiet: Kultur der Moderne im Anschluß
an das Zwischenprüfungsseminar
MAP:
siehe Broschüre mit Themengebieten und
Literaturangaben
im Sekretariat erhältlich
ZP:
nur durch Klausuren (2 Basiskurse); Wahl aus
Controlling, Finanzierung, Marketing und Kultur
und Verwaltung.
Die schriftliche und mündliche MAP findet jeweils
in der letzten Vorlesungswoche oder der ersten
vorlesungsfreien Woche des Semesters statt. Für
die MAP im Fach Kulturelle Praxis wählt sich der
Kandidat aus den folgenden 4 Bereichen 2
Bereiche aus: Kulturfinanzierung, Kulturcontrolling,
Kulturmarketing, Kunstökonomie. Diejenigen, die
Marketing und Finanzierung im Grundstudium als
Zwischenprüfung belegt haben, können diese
Bereiche nicht wählen.
Die 2 gewählten Bereiche werden dann zu 100%
bearbeitet. Im Laufe des Semesters finden 2
Konsultationen statt. Einmal am Anfang des
Semesters und dann noch einmal 14 Tage vor der
Prüfung. Nutzen Sie bevorzugt diese Möglichkeit,
um Fragen zu stellen. Entscheiden Sie sich also
frühzeitig, ob Sie im Fach Kulturelle Praxis
abschließen wollen.
Die Regelung der Wahl von 2 Bereichen gilt
zunächst ausdrücklich nur für das SS 00, es
besteht also die Möglichkeit, daß zu einem
späteren Zeitpunkt noch mehr Bereiche zur Wahl
stehen werden.
63
Auslandsstudium im Rahmen des Sokrates-Programm
Das Institut für Kulturwissenschaften kann im Rahmen des Sokrates-Programmes in jedem Jahr ca.
15 Plätze für ein Auslandsstudium an Universitäten in Großbritannien, Frankreich, Italien, Tschechien
sowie der Schweiz anbieten.
Das Sokrates-Programm bietet den Austauschstudenten eine institutionelle Anbindung an den
Partneruniversitäten, so daß auch ein Ansprechpartner vorhanden ist. In finanzieller Hinsicht sind die
Leistungen des Programmes relativ begrenzt. Gegenwärtig betragen die Stipendien ca. 300 DM
(Bafög-Bezieher ca. 100 DM).
Wer nähere Informationen zu den Partneruniversitäten sucht, findet auf der Homepage des Instituts für
Kulturwissenschaften in der Abteilung Links Querverweise zu den Homepages dieser
Partneruniversitäten. Es wird dringend empfohlen diese Informationsquellen ausführlich zu nutzen.
Eine Informationsveranstaltung über das Auslandsstudium und das Sokrates-Programm findet am
Mittwoch, 3.5.2000 in Raum SG 00-33/34 um 17.00 Uhr statt. Im Anschluß an diese
Informationsveranstaltung werden auch in regelmäßigen Abständen Sprechstunden zum SokratesProgramm von Frau Beckert-Zieglschmidt, Herrn Hölscher und Herrn Rössel angeboten. Die Termine
werden rechtzeitig per Aushang und in der Informationsveranstaltung bekanntgegeben.
Bewerbungen für die Studienplätze des Instituts für Kulturwissenschaften im Rahmen des SokratesProgrammes müssen bis zum 28.2.2001 bei Herrn Rössel (Postfach im Kopierraum, 2. Etage, Burgstr.
21) abgegeben werden. Gegenwärtig gibt es noch keine Formblätter für die Bewerbung. Diese sollte
folgendes enthalten: Anschreiben mit Angaben zu Kenntnissen (vor allem Sprachkenntnisse), eine
Darstellung der Motivation zum Auslandsstudium (1 Seite), Lebenslauf, Studienbescheinigungen und
Leistungsscheine (Kopie).
64
Beim Fachschaftsrat
Kulturwissenschaften
gibt es
75.000 DM Anfangsgehalt
5-Tage-Woche
Betriebsurlaubsplätze auf den
Malediven
noch nicht.
Aber bei uns kannst Du den Studiengang Kulturwissenschaften ganz neu erleben.
Der Umsetzung Deiner Kreativität sind hier keine Schranken gesetzt. Bei der Planung
von Partys, Exkursionen, Erstsemesterarbeit, Professorengesprächen und allem was mit
der Organisation des studentischen Lebens an unserem Institut zu tun hat. (Vertretung
im StudentInnenRat, Teilnahme an Institutsversammlungen u.s.w.)
Außerdem kannst Du immer zu uns kommen, wenn Du Fragen und Probleme in deinem
Studium hast. Dienstags in der Zeit von 16.00 bis 18.00 Uhr gibt es in unserer
Sprechstunde Kaffee, Kekse und Antworten auf all Deine Fragen. Gerne kannst Du
auch mit Anregungen zu unserer Arbeit oder einfach so zu uns kommen.
Um die am Institut vorliegenden Probleme zu besprechen, sowie studentische Wünsche
und Beschwerden zu formulieren, treffen wir uns regelmäßig zur
Fachschaftsratssitzung. Die erste dieser Art im Sommersemester 2000 wird am
Donnerstag, den 13.4.2000 stattfinden.
Hierzu und zu allen weiteren Sitzungen und Aktivitäten bist Du herzlich eingeladen.
Wir freuen uns auf Deine Mitarbeit.
So sind wir erreichbar:
Ort
Zi.209, 2.Etage, Burgstr.21 (Thüringer Hof)
Tel.
0341 / 97 35 676
Email
[email protected]
65
Sommersemester 2000
01.04.2000 -
Vorlesung
03.04.2000 (Montag)
09.06.2000 (Freitag)
darin:
von
bis
Karfreitag, Ostern
Maifeiertag
Himmelfahrt
Studieninformationstag
Unterbrechung
Vorlesung
21.04.2000 - 24.4.2000
01.05.2000 (Montag)
01.06.2000 (Donnerstag)
06.05.2000 (Samstag)
10.06.00 - 18.06.00
von
bis
Prüfungen (Vorzugszeitraum)
30.9.2000
vorlesungfrei
vorlesungsfrei
vorlesungsfrei
(Pfingsten)
19.06.2000 (Montag)
15.07.2000 (Samstag)
14 Wochen
17.07.2000 - 29.07.2000
Gesamtvorlesungszeit
29 Wochen
Rückmeldung zum Wintersemester 2000/20001:
01.06.2000 - 15.08.2000
Wintersemester 2000/2001
01.10.2000
-
31.03.2000
Vorlesung
vom
bis
09.10.00 (Montag)
20.12.00 (Mittwoch)
darin:
Immatr.-Feier
Bußtag
dies academicus
11.10. (Mittwoch, 15.00 Uhr Gewandhaus)
22.11. (Mittwoch)
vorlesungsfrei
01.12. (Freitag)
vorlesungsfrei
Unterbrechung
Vorlesung
darin:
21.12. - 03.01.01.
vom
bis
04.01.01 (Donnerstag)
03.02.01 (Samstag)
Tag der offenen Tür
voraus. Mitte Januar
Prüfungen (Vorzugszeitraum)
05.02.01 - 17.02.01
Rückmeldung zum SS 2001:
01.12.00 - 15.02.01
(Weihnachten/Neujahr)
15 Wochen
66
Kulturwissenschaftliche Studien
Seit 1996 geben Hans-Jürgen Lachmann und Uta Kösser in Zusammenarbeit mit dem
Passage-Verlag Leipzig die Kulturwissenschaftlichen Studien heraus mit dem Anliegen, den
Studierenden der Kulturwissenschaften Grundsatzartikel zu am Institut vertretenen
Lehrmeinungen, zu Forschungsvorhaben und Interpretationen von Grundlagenliteratur zur
Verfügung zu stellen. Bisher sind vier Hefte erschienen, die sowohl über den Buchhandel als
auch am Institut käuflich zu erwerben sind.
Inhalt der bisherigen Hefte:
Heft 1, 1996
Hans Jürgen Lachmann: Zum Philosophie- und Ethikverständnis von Platon und Aristoteles
aus kulturphilosophischer Sicht
Uta Kösser: „Diagnose“ und „Therapie“ moderner Kultur - Ästhetik als Kulturwissenschaft
Heft 2, 1997
Klaus Christian Köhnke: Zum Problem des Begriffs der Moderne - ein Lösungsvorschlag
Johannes Weiß: Kleine Lobrede auf Europa
Hans-Jürgen Lachmann: Vernunftkritik und Kulturkritik - Anmerkungen zu Imanuel Kants
Kulturbegriff (Teil 1)
Maria Isabel Peña Aguado: Ästhetik oder Kunst des Philosophierens. Wie ästhetisch kann
man über Philosophie sprechen?
Heft 3, 1998
Johannes Weiß: Selbstbegegnung als Selbstverlust. Zur Dialektik der Moderne
Hans-Jürgen Lachmann: Vernunftkritik und Kulturkritik - Anmerkungen zu Imanuel Kants
Kulturbegriff (Teil 2)
Ralf Konersmann: Kulturphilosophie
Eckart Pankoke: Kulturmoderation, Kulturmediation. Netzwerke und Lernprozesse kultureller
Selbststeuerung
Magisterarbeiten am Institut für Kulturwissenschaften (ab 1993)
Heft 4, 1999
Ernst Cassirer: Einleitung in die Geschichte der philosophischen Anthropologie (Göteborger
Vorlesungen 1939/40) - Nach dem bisher unveröffentlichten Manuskript zum ersten Mal
herausgegeben mit einem Vorwort von Gerald Hartung
Christian Gracza und Tim Tepper: die Philosophie als schöpferische Phantasie in der
Architektur. Anmerkungen zur Kirchenbaukusnt des 12. Jahrhunderts
Uta Kösser: Der Diskurs um das analogon rationis. Ästhetik auf dem Weg von Cassirer
Christel Hartingern: „Einer sagt nein“ und viele andere Bücher ... Überlegungen zum
literarischen
Schaffen von Johanna und Günter Braun
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