3. Der Erste Kreuzzug 1096-1099. Machtpolitik und

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3. Der Erste Kreuzzug 1096-1099. Machtpolitik und Volksfömmigkeit
3. Der Erste Kreuzzug 1096-1099. Machtpolitik und Volksfömmigkeit
3. Der Erste Kreuzzug 1096-1099. Machtpolitik und Volksfömmigkeit
3.1. Kreuzzugswerbung
3.2. Unkoordinierte Anfänge: Die Züge Peters, Walters, Gottschalks und Emichos
3.3. Der Kreuzzug der Fürsten
3.3.1. Kontingente
3.3.2. Vorbereitungen
3.4. Alexios Komnenos und die Kreuzzugsführer
3.5. Der Weg durch Kleinasien
3.6. Machtpolitik und Volksfrömmigkeit - der Weg bis Jerusalem
3.6.1. Antiochia - Konflikte und Visionen
3.6.2. Jerusalem - Herrschaft in der Heiligen Stadt
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Hauptquellengattungen
3.1. Kreuzzugswerbung
(Predigten, Briefe, Konzilsakten)
3.2. Unkoordinierte Anfänge
(+Regionale Geschichtsschreiber, jüdische Geschichtsschreiber)
3.3. Der Kreuzzug der Fürsten
(+Offizielle Kreuzzugschroniken, teilw. von Teilnehmern)
3.4. Alexios Komnenos und die Kreuzzugsführer
(+ Byzantinische Quellen, v.a. Anna Komnena: Alexias)
3.5. Der Weg durch Kleinasien
(+ Arabische Quellen, z.B. Ibn al-Qalanisi: Die Damaszener Chronik der Kreuzzüge)
3.6. Machtpolitik und Volksfrömmigkeit - der Weg bis Jerusalem
(+Italienische Geschichtsschreiber, z.B. Caffaro, Jahrbücher v. Genua;
Chansons de Gestes)
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Geschichtsschreibung / lat. Hauptwerke
1. Fulcher von Chartres, Geschichte Jerusalems (verf. um 1100/1127)
2. Gesta Francorum (verf. um 1100/1110)
3. Robert von Reims, Geschichte Jerusalems (verf. vor 1107)
4. Guibert von Nogent, Gesta Dei per Francos (verf. um 1108)
5. Balderich von Dol, Geschichte Jerusalems (verf. um 1110)
6. Raimund von Aguilers, Geschichte der Franken, die Jerusalem eroberten (vor 1105)
7. Radulph von Caen, Gesta Tancredi (1112)
8. Albert von Aachen, Geschichte Jerusalems in 12 Büchern (nach 1121)
9. Wilhelm von Tyrus, Historia rerum in partibus transmarinis gestarum, 23 B. (1165-1184)
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Hauptquellengattungen
Buchmalerei
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Kreuzzugsdenar, Silber,
Genua um 1190
Hauptquellengattungen
Münzen / Siegel
Silberdenar, Tripolis,
13. Jh.
Golddenar Jerusalem um 1187
Silberdenar
Bohemunds
III,
Antiochia
um 1160
Templersiegel, 12. Jh.
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Hauptquellengattungen
Kreuzfahrerburg Kerak,
Jordanien, 12. Jh.
Architektur
Silberdenar, Tripolis,
13. Jh.
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Hauptquellengattungen
Architektur
Kreuzfahrerburg Krak des
Chevaliers, Syrien, 12. Jh.
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Hauptquellengattungen
Architektur
Kreuzfahrerburg Chastel
Pelerins, Haifa, Israel, 12. Jh.
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3.1. Kreuzzugswerbung
Wege der Verbreitung der Kreuzzugsidee:
* Briefe und Reisen Papst Urbans II. (1095 Aufenthalte in Cluny und Toulouse; Briefe an die
Ritter in Flandern, die Bürger von Bologna und die Mönche von Vallombrosa)
* Auftrag an die Erzbischöfe und Bischöfe, den Kreuzzug in ihren Diözesen bekannt zu
machen
* Offizielle Ernennungen zu Kreuzzugspredigern, z.B. Robert von Arbrissel (+ 1116), später
Gründer des Ordens von Fontevraud
* Selbst ernannte Kreuzzugsprediger, z.B. Peter der Eremit (+ 1118)
Peter der Eremit predigt den Kreuzzug, Frankreich um 1270
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3.1. Kreuzzugswerbung
Kreuzzugspredigt nach Robert von Reims, Geschichte Jerusalems I:
"Franken und Männer jenseits der Alpen; von Gott auserwählte und geliebte Männer, wie
dies aus euren zahlreichen Werken hervorgeht; Männer, die über alle anderen Völker gerade
durch Herkunft wie durch den katholischen Glauben und durch das Ansehen der heiligen
Kirche erhaben sind – an euch richten wir unsere Predigt, an euch unseren Appell. Wir
möchten, daß ihr wißt, welch trauriger Anlaß uns in euer Land gebracht hat und was für eine
Not der Eurigen und aller Gläubigen uns hierhergeführt hat. Beunruhigende Nachrichten aus
Jerusalem und der Stadt Konstantinopel sind eingetroffen und sind nun dauerhaft ganz vorn
in unserem Gedächtnis: daß das Volk der Perser nämlich, eine fremde Rasse und ein Volk,
welches von Gott abwiesen wurde, ein abtrünniges und ungehorsames Geschlecht, dessen
Herz nicht fest war und dessen Geist sich nicht treu an Gott hielt, in das Land jener Christen
eingedrungen ist, es durch Mord und Plünderung und Brandstiftung entvölkert hat, einige der
Christen entführt und sie in ihr Land verschleppt und andere einem elenden Tode überliefert
und die Kirchen Gottes entweder eingestürzt oder sie zu den Ritualen ihrer eigenen Religion
umgewandelt hat. Sie stürzen die Altäre um, nachdem sie sie mit ihrem Schmutz besudelt
haben, beschneiden Christen und vergießen das Blut entweder auf den Altären oder in den
Taufbecken.“
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3.1. Kreuzzugswerbung
Argument 1
Rache
Jerusalem als durch das Blut Christi „konsekrierter“ Ort; Entweihung und pollutio durch den
Religionsfrevel der Muslime; Tilgung der Befleckung durch Blutsühne (A. Angenendt)
Hinrichtung christlicher Gefangener, frz.
Handschrift, 14. Jh.
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3.1. Kreuzzugswerbung
Forts. Robert von Reims
„Mittlerweile ist das griechische Kaiserreich von ihnen zerstückelt und ein Gebiet, das in
einer zweimonatigen Reise nicht zu durchqueren ist, ihrem Willen unterworfen worden. Wem
also sollte die Aufgabe, Rache zu üben und ihnen ihre eroberten Gebiete zu entreißen,
zufallen, wenn nicht euch - euch, denen Gott vor anderen Völkern hervorragenden
Waffenruhm verliehen hat, Macht des Geistes, körperliche Tüchtigkeit und die Kraft, den
Schädel derer, die euch Widerstand leisten, zu zerschmettern?
Mögen die Taten eurer Vorfahren euch in Bewegung setzen und eure Seelen zu
mannhaftem Mut anspornen – die Verdienste und Größe Karls des Großen, seines Sohn
Ludwig und eurer anderen Könige, welche die heidnischen Königreiche zerstörten und sie
den Grenzen der Christenheit einverleibten. Und mögen euch ganz besonders das Heilige
Grab unseres Herrn des Erlösers – in der Gewalt von widerlichen Rassen, in der es sich
befindet – und die heiligen Stätten, die jetzt von ihren schmutzigen Praktiken mißbraucht und
frevlerisch besudelt werden, dazu veranlassen. O ihr allermutigsten Krieger und
Nachfahren siegreicher Ahnen, entsprecht an Mut den Erwartungen eurer Vorväter und
laßt euch davon anfeuern. Wenn Liebe zu euren Kinder und Eltern und Gattinnen euch
zurückhält, erinnert euch daran, was unser Herr im Evangelium sagt: „Wer Vater und Mutter
mehr liebt als mich, der ist meiner nicht wert.“
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3.1. Kreuzzugswerbung
Argument 2
Ritterliche Ehre
Gottfried von Bouillon an der Spitze der
Kreuzritter, frz. Handschrift, 14. Jh.
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3.1. Kreuzzugswerbung
Forts. Robert von Reims
So hört denn auf mit allen Fehden zwischen euch, schlichtet den Streit, beendet
Kampfhandlungen, und mögen Händel um jegliche Meinungsverschiedenheiten ruhen.
Macht euch auf zum Heiligen Grab, entblößt dieses Land von einem verruchten Volk und
nehmt es selbst an euch – das Land, welches von Gott den Söhnen Israels geschenkt
wurde, ein Land, darin Milch und Honig fließt, wie die Heilige Schrift sagt.
Wir aber überlassen durch die Barmherzigkeit Gottes und gestützt auf die Autorität der
heiligen Apostel Petrus und Paulus allen gläubigen Christen, die gegen die Ungläubigen die
Waffen nehmen und sich der Last dieses Pilgerzuges unterziehen, alle die Strafen, die die
Kirche für ihre Sünden über sie verhängt hat. Und wenn einer dort in wahrer Buße aus dem
Leben kommt, so darf er fest glauben, daß ihm Vergebung seiner Sünden und die Frucht
ewigen Lohnes zuteil werden wird. Unterdessen aber betrachten wir die, welche im
Glaubenseifer die Arbeit jenes Kampfes auf sich zu nehmen entschlossen sind, als Kinder
des wahren Gehorsams und stellen sie unter den Schutz der Kirche und der heiligen
Apostel Petrus und Paulus. Und sollen sie vor jeder Beunruhigung, betreffe sie ihr Eigentum
oder ihre Person, gesichert sein...
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3.1. Kreuzzugswerbung
Argument 3
Belohnung (Aussicht auf Landgewinn, auf ewiges Leben und auf Schutz durch die Kirche)
3. Der Erste Kreuzzug 1096-1099. Machtpolitik und Volksfömmigkeit
3.1. Kreuzzugswerbung
Guibert von Nogent, Gesta Dei per Francos, über Peter den Eremiten
Therefore, while the princes, who felt the need of many expenses and great services from
their attendants, made their preparations slowly and carefully; the common people who had
little property, but were very numerous, joined a certain Peter the Hermit, and obeyed him as
a master...
He was, if I am not mistaken, from the city of Amiens, and have we learned that he had lived
as a hermit, dressed as a monk somewhere in Upper Gaul. After he had departed from there
- I do not know with what intention - we saw him going through the cities and towns under a
pretense of preaching.
He was surrounded by so great throngs of people, he
received such enormous gifts, his holiness was lauded so
highly, that no one within my memory has been held in
such honor.
He was very liberal in the distribution to the poor of what he
had received. For in whatever he did or said it seemed as if
there was something divine, especially when the hairs were
snatched from his mule for relies. We do not report this as
true but for the common people who love novelties. He
wore a wool shirt, and over it a mantle reaching to his
ankles; his arms and feet were bare. He lived on wine and
fish; he hardly ever, never, ate bread.
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3.2. Unkoordinierte Anfänge
Albert von Aachen, Geschichte Jerusalems
Kap. 25: Wie sich aus verschiedenen Völkerschaften eine große Schar zu dem gleichen Zug
vereinigte
Im gleichen Jahr, zu Beginn der Sommerzeit, wiederum einige Zeit später, nachdem Peter
und Gottschalk ihren Scharen vorausgezogen waren, da nahmen in verschiedenen Ländern
und Reichen, in Frankreich, England, Flandern, Lothringen, eine ungeheure und zahllose
Schar von Christen, entbrannt von himmlischem Liebesfeuer, das Kreuz, und von allen
Seiten zogen sie aus in einzelnen Gruppen mit Hab und Gut und ihrem ganzen Hausrat und
mit Gerät und Waffen, deren sie zur Fahrt nach Jerusalem bedurften. Und als alle diese
Gruppen aus den verschiedenen Reichen und Städten sich zusammengefunden hatten,
begannen sie ein ganz maßloses Schmausen, denn sie hatten sich nicht von Unberufenen
freigehalten, von Sündern und Unzüchtigen. Und mit den Weibern und Mädchen, die zu
gleichem leichtfertigen Tun ausgezogen waren, war ein beständiges Ergötzen. Und im
höchsten Übermut war überall ein Rühmen und Prahlen über die Aussichten dieses Zuges.
Guibert von Nogent, Gesta Dei per Francos
Die Armen beschlugen ihre Ochsen mit Eisen, spannten sie vor zweirädrige Karren, luden
darauf ihre winzigen Vorräte und kleinen Kinder und zogen sie so hinter sich her. Sobald die
Kleinen eine Burg oder eine Stadt sahen, fragten sie, ob das Jerusalem sei .
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3.2. Unkoordinierte Anfänge
Albert von Aachen, Geschichte Jerusalems
Kap. 26: Von den Judenmorden zu Köln
Darauf, ich weiß nicht ob nach Gottes Ratschluß oder aus irgendeiner Verirrung des Geistes,
erhoben sie sich in einem Anfall von Grausamkeit gegen das jüdische Volk, das zerstreut in
verschiedenen Städten wohnte, und richteten unter ihm ein höchst grausames Blutbad an,
und zwar vor allem im lothringischen Reich, und versicherten, dies sei der Anfang ihres
Zuges und ihres Gelöbnisses gegen die Feinde des christlichen Glaubens. Dieses
Judenmorden wurde zuerst in Köln von den Bürgern verübt: unvermutet fielen sie über eine
mäßige Zahl von Juden her und machten die meisten von diesen mit schweren
Verwundungen nieder, zerstörten ihre Häuser und Synagogen und verteilten unter sich das
meiste von dem erbeuteten Geld. Als die andern Juden solche Grausamkeit sahen, machten
sie sich, ungefähr 200, in der Stille der Nacht auf die Flucht und suchten zu Schiff nach
Neuß zu entkommen. Aber die Pilger und die mit dem Kreuz Gezeichneten, als sie davon
erfuhren, ließen auch nicht einen von den Fliehenden am Leben, sondern richteten unter
ihnen das gleiche Morden an und raubten ihnen all ihre Habe.
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3.2. Unkoordinierte Anfänge
Albert von Aachen, Geschichte Jerusalems
Kap. 27: Desgleichen zu Mainz
Und gleich darauf machten sie sich, wie sie es gelobt hatten, auf den Weg und kamen in
großer Menge nach der Stadt Mainz, wo Graf Emicho, ein vornehmer und in diesen
Gegenden reich begüterter und angesehener Herr, mit einer großen Schar Deutscher auf die
Ankunft des Pilgerheeres wartete. Die Juden dieser Stadt aber, die von dem Mord ihrer
Glaubensbrüder gehört hatten und wohl merkten, daß sie den Händen dieser großen Menge
nicht entrinnen könnten, flohen in der Hoffnung auf Rettung zum Bischof Ruothard und
gaben ungezählte Schätze vertrauensvoll in seine Hut und hofften alles von seinem Schutz,
da er ja der Bischof dieser Stadt war. Der Bischof nun, der geistliche Oberhirte der Stadt,
nahm eine ganz unerhörte Menge Geldes aus den Händen der Juden entgegen und legte es
in sorgsame Verwahrung. Die Juden selbst versammelte er, zum Schutze vor dem Grafen
Emicho und seinem Gefolge, im geräumigsten Saal seines Hauses, und dort blieben sie
auch in sicherer und wohlbefestigter Unterkunft heil und unversehrt. Aber Emicho und seine
ganze Schar hielten Rat, und bei Sonnenaufgang griffen sie mit Pfeilen und Lanzen die
Juden im bischöflichen Saal an, brachen Riegel und Türen auf, überfielen die Juden,
ungefähr 700 an der Zahl, die vergebens dem Ansturm von so vielen Tausenden Widerstand
zu leisten suchten, trieben sie heraus und machten sie alle nieder...
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3.2. Unkoordinierte Anfänge
Auszüge aus der Chronik des Mainzer Juden Salomo bar Simson, 1096:
„Als sie nun auf ihrem Zug durch die Städte kamen, in denen Juden wohnten, sprachen sie:
,Sehet, wir ziehen den weiten Weg, um die Grabstätte aufzusuchen und uns an den
Ismaeliten zu rächen. Und siehe, hier wohnen unter uns die Juden, deren Väter Christus
unverschuldet umgebracht und gekreuzigt haben! So lasset zuerst an ihnen uns Rache
nehmen und sie austilgen unter den Völkern, dass der Name Israel nicht mehr erwähnt
werde. Oder sie sollen unseresgleichen werden und zu unserem Glauben sich bekennen.'
Am Sabbat, den 8. Ijjar überfielen die Feinde die Gemeinde Speyer und erschlugen elf
heilige Personen. Diese waren die Ersten, die ihren Schöpfer heiligten, da sie sich nicht
taufen lassen wollten. Die Übrigen wurden, ohne ihren Glauben wechseln zu müssen, von
dem Bischof gerettet.“
„Emicho, der Feind aller Juden, war der Schlimmste all unserer Dränger, er schonte weder
Greis noch Jungfrau und hatte nicht für Kind noch Säugling noch Kranke Erbarmen. Das
Volk Gottes zertrat er wie Staub, die Jünglinge schlug er mit dem Schwerte und mordete die
schwangeren Frauen. “
Noch heute gedenkt man in der jüdischen Liturgie des Massakers von 1096 unter dem
Namen Gezerot Tatnu.
Auch im weiteren Verlauf behielt der Zug chaotische Züge bei (Plünderungen, Niederlagen).
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3.2. Unkoordinierte Anfänge
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3.2. Unkoordinierte Anfänge
Folgen des sog. Volkskreuzzugs
* Der König von Ungarn und regionale Machthaber entlang der Kreuzzugsroute reagieren
mit Misstrauen auf die folgenden Kontingente.
* Ks. Alexios Komnenos verwehrt den folgenden Kontingenten den Einlass in
Konstantinopel.
* Die anatolischen Seldschuken (Rum-Seldschuken) unterschätzen die militärischen
Fähigkeiten der folgenden Kontingente.
* Das Recht auf Plünderung wird bei den folgenden Kontingenten teilweise eingeschränkt.
* Ks. Heinrich IV. verkündet im Januar 1103 den Mainzer Reichslandfrieden, bei dem u.a.
Juden als unbewaffnete Bevölkerungsgruppe unter besonderen Schutz des Herrschers
gestellt werden.
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