Power Seminar HS Nürnberg 10.02.2011 10.02.2011 Power Seminar HS Nürnberg 1 Messbereichserweiterung mittels Präzisionsstromwandlern 10.02.2011 Power Seminar HS Nürnberg 2 Grundlagen Leistungsmesstechnik • Arbeitsweise Abtastwert i(t) Abtastwert u(t) Rechenwert p(t) P = 1/T • 0T p(t) dt mit p(t) = u(t) • i(t) 10.02.2011 Power Seminar HS Nürnberg 3 Grundlagen Leistungsmesstechnik • Arbeitsweise 1/ PT versus Phase Angle Phi PActive = Power T 0∫ u(t) • i(t) dt 1,2 1 P 0,8 0,6 0,4 0,2 0 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 Phi 10.02.2011 Power Seminar HS Nürnberg 4 Grundlagen Leistungsmesstechnik • Arbeitsweise P = 1/T 0∫T u(t) • i(t) dt Außenleiterspannung u(t) 10.02.2011 Power Seminar HS Nürnberg Strangstrom i(t) 5 Grundlagen Leistungsmesstechnik • Messwert- und Messbereichsfehler (Abtastwerte) Die Amplitudengenauigkeit wird meist in % vom MW + % vom MB angegeben. % v. MW: Messwertfehler % v. MB: Messbereichsfehler Je nach Aussteuerung des Messbereichs geht der MB-Fehler stärker in den Gesamtfehler ein. Je nach Hersteller kann der Messbereich als Spitzenwert oder Effektivwert mit Crestfaktor definiert sein. 10.02.2011 Power Seminar HS Nürnberg 6 Grundlagen Leistungsmesstechnik • Messwert- und Messbereichsfehler (Abtastwerte) peak range rms range 0 DC Sinus Puls Es werden alle Samplewerte mit gleicher (hoher) Genauigkeit abgetastet. Genauigkeit der Abtastwerte im Bereich Nulldurchgang gering. Der größte Teil der Abtastwerte werden mit hohem Fehler abgetastet. 10.02.2011 Power Seminar HS Nürnberg 7 Grundlagen Leistungsmesstechnik • Messwert- und Messbereichsfehler (Effektivwerte) Beispiel: MB-Fehler 0,1 % resultiert in Gesamtfehler bei Effektivwertbildung. Urms = √ 1/T 0∫T u2(t) dt • 0,11 % bei DC mit 90 % Aussteuerung • 0,20 % bei DC mit 50 % Aussteuerung • 1,00 % bei DC mit 10 % Aussteuerung • 0,14 % bei Sinus (90 % Peak) • 0,25 % bei Sinus (50 % Peak) • 1,28 % bei Sinus (10 % Peak) 10.02.2011 Power Seminar HS Nürnberg 8 Grundlagen Leistungsmesstechnik • Messwert- und Messbereichsfehler Praktische Messung 1: Überprüfen der Messbereichsgenauigkeit eines Wattmeters 10.02.2011 Power Seminar HS Nürnberg 9 Grundlagen Leistungsmesstechnik • Frequenzbereich & Bandbreite Frequenzbereiche typischer Applikationen Transformatoren: Grundfrequenz (50/60 Hz) … 20 Oberschwingung (ca. 1 kHz) Wind, Solar (netzseitig): 50 Hz … 200 Oberschwingung (ca. 10 kHz) Antriebstechnik: Grundfrequenz (wenige Hz) … Schaltfrequenz (ca. 20 kHz) Ein Leistungsmessgerät für Frequenzumrichteranwendungen sollte einen Frequenzbereich (≠ Bandbreite) von > 50 kHz haben. Vorsicht ! Bandbreitenangabe gilt meistens für -3 dB (30 % Amplituden-, 45° Phasenfehler) 10.02.2011 Power Seminar HS Nürnberg 10 Grundlagen Leistungsmesstechnik • Winkelfehler Abtastwert i(t) Abtastwert u(t) Rechenwert p(t) Zwei unabhängige Signale müssen im Messgerät absolut zeitsynchron abgetastet und multipliziert werden. P = 1/T • 0T p(t) dt mit p(t) = u(t) • i(t) Spannung und Strom müssen absolut zeitgleich abgetastet werden. 10.02.2011 Power Seminar HS Nürnberg 11 Grundlagen Leistungsmesstechnik • Winkelfehler Problem: Je niedriger der Leistungsfaktor, umso größer der Einfluss des Winkelfehlers Bereich 1 (PF = 1, φ = 0°): Winkelfehler von 1° verschiebt P von 0° auf 1° Active Power P versus Phase Angle Phi 1 1,2 cos (1°) = 0,9998 1 2 P 0,8 Leistungsfehler: 0,2% 0,6 Bereich 2 (PF = 0,01, φ = 89,427°): 0,4 0,2 0 0 10 20 30 40 50 Phi 60 70 80 90 Winkelfehler von 1 min (1/60° oder 0,0167°) verschiebt P von 89,427° auf 89,444° cos (89,444°) = 0,0097 Leistungsfehler: 3% 10.02.2011 Power Seminar HS Nürnberg 12 Grundlagen Leistungsmesstechnik • Winkelfehler Einfluss von Winkelfehler und Leistungsfaktor auf den Leistungsfehler: 1° 0.1° Winkelfehler 0,1° zwischen U und I resultiert in: 0.01° • 0,3% Leistungsfehler bei Leistungsfaktor 0,9 0.001° • 10% Leistungsfehler bei Leistungsfaktor 0,05 10.02.2011 PF ↓ Power Seminar HS Nürnberg 13 Grundlagen Leistungsmesstechnik • Winkelfehler Praktische Messung 2: Überprüfen von Bandbreite und Winkelfehler eines Leistungsmessgerätes 10.02.2011 Power Seminar HS Nürnberg 14 Grundlagen Leistungsmesstechnik • Gleichtaktunterdückung – Common Mode Rejection (CMR) Typische Kurvenform von Spannung und Strom am Frequenzumrichter. 0.8 0.8 0.3 0.3 1 3 5 7 9 11 13 15 17 19 21 23 25 27 29 31 33 35 37 39 41 -0.2 -0.2 -0.7 -0.7 -1.2 -1.2 Dabei treten Spannungsflanken von bis zu 10kV/μs auf. du dt 10.02.2011 Power Seminar HS Nürnberg 15 Grundlagen Leistungsmesstechnik • Gleichtaktunterdückung – Common Mode Rejection (CMR) Durch die parasitären Kapazitäten im Messgerät kommt es zu hochfrequenten kapazitiven Ableitströmen (Gleichtaktstörung). 10.02.2011 Power Seminar HS Nürnberg 16 Grundlagen Leistungsmesstechnik • Gleichtaktunterdückung – Common Mode Rejection (CMR) Beispiel Leistungsmessung mit externen Hochstromshunts: • Spannungsabfall an Shunt meist nur wenige mV • Strom durch Shunt zwar annähernd sinusförmig doch liegt Shunt auf springendem Umrichterpotenzial Stromkanal SHUNT Bei einer typischen Anstiegszeit von du/dt von 5kV/µs und einer typischen Kanalkapazität gegen Gehäuse von 0,2 nF resultiert ein Gleichtaktstrom von: I=C•du/dt I=0,2•10-9•5000/(1•10-6) I = 1 Apk C Der Spannungsabfall des Gleichtaktstroms verfälscht das Messergebnis 10.02.2011 Power Seminar HS Nürnberg 17 Grundlagen Leistungsmesstechnik • Gleichtaktunterdückung – Common Mode Rejection (CMR) Abhilfe: • Früher – Zusätzlicher Schirm (GUARD-Technik) Stromkanal SHUNT GUARD C Der Gleichtaktstrom fließt über den Triaxial-Schirm ab und verursacht keinen Spannungsabfall auf den Leitungen des OP‘s. Er beeinflusst das Ergebnis nicht. • Heute – Einsatz von galvanische getrennten und präzisen Stromwandlern (DCCT) 10.02.2011 Power Seminar HS Nürnberg 18 Grundlagen Leistungsmesstechnik • Verluste & Wirkungsgrad Verlustberechnung ist eine differenzielle Messung und erfordert eine Messkette höchster Präzision PV = PE - PA Beispiel: Genauigkeit der Verlustmessung bei - 95 % Wirkungsgrad - Eingangsleistung 100 W - Messgenauigkeit 0,1 % Eingang 100 ± 0,1W Ergebnis (Worst Case): Wahrer Wert: 5W Messergebnis: 5,195 W bzw. 4,805 W Fehler: 3,9 % 10.02.2011 Power Seminar HS Nürnberg Ausgang 95 ± 0,095W Last 19 Grundlagen Leistungsmesstechnik • Verluste & Wirkungsgrad Genauigkeit der Verlustmessung in Abhängigkeit von Wirkungsgrad und Messgerätefehler: Kl. 0,5% Kl. 0,1% Kl. 0,05% Kl. 0,02% 10.02.2011 Power Seminar HS Nürnberg 20 Stromwandlertechnologien Transformatorischer Wandler: • mittlere Genauigkeit > 0,1 % • geringe Bandbreite • nicht DC - fähig Nicht Umrichtertauglich Rogowskispule: • geringe Genauigkeit > 1 % • hohe Bandbreite > 1 MHz • nicht DC - fähig Zu ungenau für die Leistungsmessung Impulsstromwandler: • geringe Genauigkeit > 1 % • hohe Bandbreite > 10 MHz • nicht DC - fähig Zu ungenau für die Leistungsmessung 10.02.2011 Power Seminar HS Nürnberg 21 Stromwandlertechnologien Hallsensorwandler: • mittlere Genauigkeit > 0,5 % • mittlere Bandbreite > 100 kHz • AC + DC - fähig Zu ungenau für die Leistungsmessung Koaxialshunt: • hohe Genauigkeit • hohe Bandbreite > 1 MHz • AC + DC – fähig I = C • du/dt = 1A • keine galvanische Trennung, CMR ! bei 0,2 nF und 5 kV/µs Nur in der Niederspannung Nur als Triaxialshunt für Leistung geeignet 10.02.2011 Power Seminar HS Nürnberg 22 Nullflusswandler • Hohe Bandbreite DC bis einige 100kHz • Höchste Amplitudengenauigkeit im ppm Bereich • Geringer Phasenwinkelfehler • Geringster Offset • Galvanische Trennung hohe Gleichtaktunterdrückung 10.02.2011 Power Seminar HS Nürnberg 23 Nullflusswandler DC Sense Schaltung Primärstrom Kompensationswicklung Bürdenwiderstand für Messgeräte mit Spannungseingängen AC Sense Wicklung 10.02.2011 Power Seminar HS Nürnberg 24 Nullflusswandler Spezifikation 1000 A Wandler Amplituden- und Winkelfehler über Frequenz Amplitudenfehler über Wandleraussteuerung bei DC 10.02.2011 Power Seminar HS Nürnberg 25 Nullflusswandler Praktische Messung 3: Darstellung von Amplituden und Winkelfehler eines Präzisionsnullflussstromwandlers 10.02.2011 Power Seminar HS Nürnberg 26 Nullflusswandler Fehlerrechnung für I und P: 10.02.2011 Power Seminar HS Nürnberg 27 Nullflusswandler Mehrkanalsysteme MCTS 60 … MCTS 1000 • Messbereichserweiterung < 1000 A • 3- bis 6-kanalig für Wandler: IT 60-S – 60 Arms IT 200-S – 200 Arms IT 400-S – 400 Arms IT 700-S – 700 Arms IT 1000-S/SP1 – 1000Arms • Standard Stromausgang für YOKOGAWA Niederstromeingänge (bevorzugt) • Optionale YOKOGAWA-Bürdenwiderstände (zum Anschluss an mV-Sensoreingänge, Vorsicht – EMV-empfindlich) 10.02.2011 Power Seminar HS Nürnberg 28 Nullflusswandler Kalibrierprotokoll für Wandlersystem MCTS 1000 bzw. Wandler IT 1000-S/SP1 aus dem SIEMENS DKD Kalibrierlabor in Nürnberg. Aussteuerung: 5 % … 110 % Amplitudenfehler: < 0,008 % v. MW Winkelfehler: < 0,08 Minuten 10.02.2011 Power Seminar HS Nürnberg 29 Nullflusswandler ITP 2000-S/SP1 • Messbereichserweiterung bis 2000 Arms • Wandler mit externer Elektronik in 19“ Rack • Standard Stromausgang 2 Arms für YOKOGAWA 2 A- bzw. 5 A-Eingänge • Optionaler interner 10 V Spannungsverstärker für mV-Sensoreingänge 10.02.2011 Power Seminar HS Nürnberg 30 Nullflusswandler Kalibrierprotokoll für Wandlersystem ITP 2000-S/SP1. Aussteuerung: 5 % … 110 % Amplitudenfehler: < 0,005 % v. MW Winkelfehler: < 0,05 Minuten 10.02.2011 Power Seminar HS Nürnberg 31 Nullflusswandler ITP 5000-SPR • Messbereichserweiterung bis 5000 Arms • Wandler mit externer Elektronik in 19“ Rack • Standard Stromausgang 2 Arms für YOKOGAWA 2 A- bzw. 5 A-Eingänge • Optionaler interner 10 V Spannungsverstärker für mV-Sensoreingänge 10.02.2011 Power Seminar HS Nürnberg 32 Nullflusswandler Kalibrierprotokoll für Wandlersystem ITP 5000-SPR. Aussteuerung: 5 % … 110 % Amplitudenfehler: < 0,022 % v. MW Winkelfehler: < 0,61 Minuten 10.02.2011 Power Seminar HS Nürnberg 33 Nullflusswandler Kalibrierprotokoll für Wandler-system ITP 5000-SPR. 0,2 % … 2 % 10 A … 100 A Amplitudenfehler: < 0,17 % v. MW Aussteuerung: Hintergrund: Prüfstände für Nieder- und Mittelspannungsantriebe benötigen größtmögliche Eingangsdynamik (A … kA) 10.02.2011 Power Seminar HS Nürnberg 34 Nullflusswandler Messung von verzerrtem Stromsignal mit ITP 5000-SPR 2 CH – Funktionsgenerator ITP 5000SPR mit 10 Windungen Stromverstärker Wattmeter WT1600S 10.02.2011 Power Seminar HS Nürnberg 35 Nullflusswandler ITP 5000- S: Messung 50 Arms, 10 Hz Grundschwingungsstrom überlagert mit 1 kHz Oberschwingung 10.02.2011 Power Seminar HS Nürnberg 36 Nullflusswandler ITP 5000- S: Messung 50 Arms, 10 Hz Grundschwingungsstrom überlagert mit 5 kHz Oberschwingung 10.02.2011 Power Seminar HS Nürnberg 37 Nullflusswandler Praktische Messung 4: Messung eines 50 A Mischstromes mit ITP 5000-SPR 10.02.2011 Power Seminar HS Nürnberg 38 Nullflusswandler Einkanal Powersupply TPS • Einkanalige Messbereichserweiterung < 1000A für Wandler: IT 60-S – 60 Arms IT 200-S – 200 Arms IT 400-S – 400 Arms IT 600-S – 600 Arms IT 700-S – 700 Arms IT 1000-S/SP1 – 1000 Arms • Standard Stromausgang für YOKOGAWA Niederstromeingänge (bevorzugt) • Optionale YOKOGAWA-Bürdenwiderstände (zum Anschluss an mV-Sensoreingänge, Vorsicht – EMV-empfindlich) 10.02.2011 Power Seminar HS Nürnberg 39 Fragen ? 10.02.2011 Power Seminar HS Nürnberg 40 LEM/SIGNALTEC - Artikel zu den Wandler in Bodo‘s Power Systems Oktober 2010 Download unter www.signaltec.com 10.02.2011 Power Seminar HS Nürnberg 41 Artificial Mains Neu - Mehrphasige Hochleistungsquellen • frequenzvariables künstliches Netz für Bahn - 16 2/3 Hz Luftfahrt - 400 Hz … 800 Hz US Netznachbildung - 60 Hz … 1 ~ und 3~ belastbar bis 800 Hz bis 800 KVA geringer THD (lastabhängig) Vorstellung bei den praktischen Messungen 10.02.2011 Power Seminar HS Nürnberg 42 Artificial Mains 40 V, 16 2/3 Hz 115 V, 60 Hz 130 V, 800 Hz 115 V, 60 Hz 10.02.2011 Power Seminar HS Nürnberg 43