Für eine multikulturelle und solidarische Gesellschaft: Den

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Für eine multikulturelle und solidarische Gesellschaft:
Den Nährboden für den braunen Schwachsinn verhindern!
Seit einigen Jahren kennt Europa eine Welle von aufstrebender Fremdenfeindlichkeit, die sich
leider auch in den Wahlsiegen rechtsextremer oder rechtspopulistischer politischer Parteien
niederschlägt. In vielen Ländern Europas – von Holland über Frankreich und Großbritannien
bis nach Ungarn – sind diese Parteien heute in der politischen Landschaft fest etabliert und
gewinnen immer mehr an Mitgliedern und Einfluss.
In Luxemburg bleibt die Verbreitung von fremdenfeindlichem Gedankengut keine Ausnahme.
Auch wenn Mitte Februar das ausländerfeindliche Internetportal eines landbekannten
Rassisten geschlossen wurde, müssen nationalistische Ideen stärker bekämpft werden! Die
luxemburgische Justiz muss in solchen Angelegenheiten eine musterhafte Rolle einnehmen
und den Rechtsstaat verteidigen.
Rund 43% der in Luxemburg lebenden Bevölkerung sind Nicht-Luxemburger und stellen
zusammen mit den Grenzgängern fast 2/3 der hier arbeitenden Menschen dar. Sie tragen
maßgeblich zum Wohlstand aller in Luxemburg und in der Großregion lebenden Menschen
bei. Aufgrund großer Zuwanderung, konnten unsere Sozialsysteme in den letzten Jahrzehnten
so stark ausgebaut, und die Kranken- und Pensionskassen in Luxemburg finanziell besser
abgesichert werden als in unseren Nachbarländern. Der demografische Aufschwung der
Luxemburg in den letzten Jahrzehnten dadurch erlebt hat, ermöglicht somit das kulturelle
Leben vielfältiger zu gestalten. Durch diese multikulturelle Bevölkerung, ist Luxemburg zu
einer dynamischen und kosmopolitischen regionalen Metropole geworden.
Daher sollten wir darum bemüht sein, ein friedliches Miteinander, in einnehmbarem
Verständnis und Toleranz zu fördern, statt auf individuelle Differenzen zu achten und somit
den Nährboden für ausländerfeindliches und rassistisches Gedankengut zu bilden! Es gilt
heute vor allem zu verhindern, dass die am Stammtisch schon lange propagierten
fremdenfeindlichen Ideen in der politischen Landschaft ankommen. Fremdenfeindliche
Überlegungen dürfen nicht wieder salonfähig werden.
Dieser, von den rechtsextremen Kräften gebündelter Rassismus ist gefährlich, da er auf
falschverstandenen Ängsten des Mittelstandes beruht. Obwohl man sich einig ist, dass
fremdenfeindliches Gedankengut geächtet werden muss, erleben wir, wie zahlreiche Politiker
und Journalisten unter dem Vorwand der Meinungsfreiheit diese Ideen mit einer gewissen
Sympathie begegnen, im Glauben so ein gesellschaftliches Belangen der Wählerschaft
aufzugreifen. Besonders hier gilt es anzusetzen und ausländerfeindliche sowie nationalpatriotische Überlegungen zu unterbinden.
Daher müssen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit in all ihren Formen bekämpft werden!
Den politisch Verantwortlichen kommt hier eine besondere Rolle zu: Sei es in der Schule oder
im gesellschaftlichen Alltag, gilt es stärker als bisher für die Vorteile einer multikulturellen
Gesellschaft zu sensibilisieren. Vorurteile, die eine Gleichstellung aller Menschen hemmen,
müssen abgebaut werden!
Rassismus ist ein gesellschaftliches Phänomen, welches Menschen ausgrenzt und für
gesellschaftliche Unterschiede eine naturbedingte Rechtfertigung sucht. Besonders in Zeiten
wirtschaftlicher Rezession und hoher Arbeitslosigkeit werden gesellschaftliche Widersprüche
zwischen der dominanten luxemburgischen Mehrheitsgesellschaft und den unterprivilegierten
und kulturellen Minderheiten in dieser Gesellschaft manifest.
JSL Kongress 2011 – Jonk a Rout: e Ruck no lénks!
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Da jede Art von Ausgrenzung inakzeptabel ist, lehnen die JSL nationalistische Denkmuster
und Praktiken ab. Die Jusos unterstützen die Pluralität der Gemeinschaft und streiten in dieser
für einen sozialen und solidarischen Zusammenhalt. Darum fordern wir die politische und
materielle Gleichheit aller und treten für ein solidarisches und transnationales
Zusammenleben ein, in dem jeder Mensch, unabhängig von seiner Hautfarbe oder seinem
Personalausweis, die Chance zur freien Entfaltung erhält!
Für die JSL liegt der Schlüssel zur Bekämpfung von fremdenfeindlichen Überlegungen in der
sozialen Absicherung aller Bürger, wie etwa in der Bereitstellung hinreichender
Ausbildungsplätze, in der interkulturellen Öffnung der Schulen und in der Ausbildung der
interkulturellen Kompetenz bei Erziehern, Sozialarbeitern und anderem pädagogischen
Personal. Auch muss darauf geachtet werden, dass kein Keil in das Prinzip der Solidarität
getrieben wird!
Die Jusos wenden sich gegen jede Form von Rassismus, Antisemitismus, Faschismus
und Chauvinismus! Vorurteile und gesellschaftliche Ausgrenzung müssen konsequent
bekämpft werden!
JSL Kongress 2011 – Jonk a Rout: e Ruck no lénks!
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