Energieoptimierter Abferkelstall: eine innovative Idee heizt nicht nur den Bauern sondern auch den Ferkeln ein Der Abferkelstall ist der Stallbereich, der maßgeblich über den betrieblichen Erfolg in der Schweinehaltung entscheidet. Deshalb hat sich das Institut für Biologische Landwirtschaft und Biodiversität der Nutztiere das Ziel gesteckt, beim Thema Stallbau mit neuen Ideen frischen Wind in die Bio-Szene zu bringen. Der Cleantech-Cluster OÖ brachte Experten des Holz-, Beton-, und Stallbaus zusammen und ermöglichte durch die Cluster-Kooperationsförderung des Landes OÖ die Konkretisierung einiger innovativer Ideen. Am Bio-Instituts-Standort Thalheim/Wels der HBLFA Raumberg-Gumpenstein wurde ein Abferkelstall in Holzbauweise errichtet. Holz als Baustoff für Schweinestallungen ist ungewöhnlich. Die vom Institut entwickelte Abferkelbucht „WelCon“ ermöglicht aber diesen mutigen Schritt. Die modulare Bauweise des Stalles mit Fertig-Bodenelementen aus Beton und einer vorgefertigten Wand/Dachkonstruktion aus CLT - Vollholzelementen ermöglicht eine gezielte Anpassung an die jeweilige Betriebsgröße. Ein möglichst hoher Vorfertigungsgrad, gekoppelt mit einer ausgefeilten Detailplanung minimiert das Fehlerrisiko für den Bauwerber enorm. Das spiegelt sich auch in den Kosten wider. Im Vergleich mit einem herkömmlichen Bio-Abferkelstall kann das neue Konzept locker mithalten. Eine völlig neuartige Technik der Energiegewinnung („Mistheizung“) unterstreicht den innovativen Charakter des Neubaus. Festmist erhitzt sich durch die bakteriellen Umwandlungsprozesse. Aus den für die Bakterien verwertbaren Reststoffen (Eiweiß, Fett, Kohlenhydrate) entstehen Wasser und Kohlendioxid. Diese Stoffwechselprozesse sind exotherm –es wird Wärme frei. Bis zu 70°C erreicht die Temperatur im Inneren des Misthaufens. Die Kunst ist nun, die Wärme aus dem Haufen abzuziehen, ohne die Bakterien in ihrer Arbeit zu stören. Die HBLFA Raumberg-Gumpenstein ist eine Forschungs- und Bildungseinrichtung des BMLFUW und betreibt an der Außenstelle Thalheim/Wels einen Bio-Schweineforschungsstall. Als Partner der geförderten Unternehmen konnte das Institut know how einbringen und im Gegenzug wurden die erzielten Ergebnisse am Standort in Form des neuen Stalles samt Mistheizung praktisch umgesetzt. Am 12.5. 2017 findet die Eröffnung des Stalles statt. Interessierte Personen sind eingeladen, an den regelmäßig stattfindenden Stalltagen dem Institut einen Besuch abzustatten. Die nächste Gelegenheit bietet sich am 16. Mai um 09.00 Uhr. Anmeldungen unter 07242 4701110.