MITO, COSMO, EROS MYTHOS, KOSMOS, EROS

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Die pittoreske Eiersammlung
Eier und Erotik
MYTHOS,
KOSMOS,
EROS
MYTHOS,
KOSMOS,
EROS
Kunst- und Schmuckeier
aus Asien und Ozeanien
Über 1.200 Exponate aus 38 Ländern
Zur Ausstellung
1.200 Kunst- und Schmuckeier
aus Asien und Ozeanien
10. März bis 6. April 2015
Montag bis Sonntag 9.00 – 17.00 Uhr
Mittwoch 9.00 – 19.00 Uhr
Barockkeller der Kaiserlichen Hofburg
EINTRITT 3,-EURO
www.ostermarkt.at
Für Kinder und Schüler
bis 19 Jahre gratis
Aus dem Ei schlüpft Leben, aus dem Ei schlüpfen aber
auch ganze Welten!
Es sind vor allem die Schöpfungsgeschichten aus dem
asiatischen Raum, die dem Ei einen ganz besonderen
Stellenwert einräumen. Demnach stand am Anfang ein
kosmisches Ei oder ein eiförmiges Gebilde, aus dem sich
alles weitere entwickelte. Das Ei brach auf und aus den
Schalenhälften bildeten sich Himmel und Erde. Oder die
Schale zerbröselte beim Akt des „Ausschlüpfens“ der irdischen Welt in zahllose Teilchen - und diese bildeten dann
die Inseln Polynesiens.
Solche Vorstellungen rund um ein „Weltenei“ finden wir
beispielsweise in Indien, China, Japan, Indonesien und
vielen anderen Kulturen. Doch selbst dort, wo diese spektakulären Phantasien fehlen, genießt das Ei oft einen ganz
besonderen Stellenwert. Denn wenn schon nicht die Welt,
so geht doch „Leben“ auf ganz besonders auffällige Weise
aus dem zunächst leblos und steinern wirkenden Gebilde
hervor. Ei wird so zu einem Symbol für Leben insgesamt.
In China etwa legt man den Neugeborenen gefärbte Eier in
die Wiege: als Wunsch für ein langes, glückliches Leben und zur Dämonenabwehr ...
Das symbolträchtige Gebilde besticht aber auch durch
eine perfekte Form und eine wunderbare Oberfläche. Seit
Jahrtausenden ist es so zum Gegenstand künstlerischen
Schaffens geworden. Es wird bemalt, beklebt, gefräst,
vergoldet, emailliert und vieles mehr. In der Ausstellung
werden über 1.200 spektakuläre Exponate aus 38 Ländern
des asiatischen und ozeanischen Raums gezeigt - von der
arabischen Halbinsel über Zentralasien bis nach Neuseeland und zu den Salomonen.
Das Ei fungiert dabei auch als Träger von Geschichten,
Mythen und Legenden. Es erzählt von den religiösen Vorstellungen der Völker, den Bräuchen, den Ängsten und
Träumen ihrer Schöpfer. Mythische Landschaften wie auf
vietnamesischen Steineiern wechseln so mit den eiförmigen Darstellungen des Bodhisatva Daruma in Japan und
grotesken Straußeneiern, - die einem die Zunge herausstrecken als wären es leibhaftige Maoris ...
Ein Kaleidoskop aus exotischen Geschichten
Impressum: Herausgeber und für den Inhalt verantwortlich: IAI-VeranstaltungsGmbH.
Redaktion: G. Bakay. Fotos: Breitkreutz. Gestaltung: www.madeinheaven.at
Bei vielen Völkern werden Eier unmittelbar mit dem Thema
Fruchtbarkeit und Liebe verknüpft. Ein einfaches rotes Ei
etwa gilt als beliebter Liebesbeweis. Mit Sprüchen, Herzmotiven oder Pärchen verzierte Exponate wandern als
„Minnegaben“ gar in die Schausammlungen von Volkskundemuseen.
Doch es geht auch etwas expliziter. Gerade im asiatischen
Raum gibt es eine ausgeprägte Kultur der erotischen, ja
sogar der überdeutlichen sexuellen Darstellung. Man findet sie in Büchern, auf Miniaturen und für alle sichtbar auf
Tempel-Reliefs. Kein Wunder allerdings - denn nach alten,
vor allem hinduistischen Vorstellungen entspringt die lebendige Schöpfung einem göttlichen Geschlechtsakt. Oder
besser: vielen Akten - und diese werden in Lehrbüchern
wie etwa dem berühmten Kamasutra nachgestellt.
Auf Eiern werden diese prickelnden Sexpraktiken allerdings vornehmlich für den europäischen Kunst- und mittlerweile auch Souvenirmarkt ausgeführt: als angeblich
besonders typisches Mitbringsel mit anrüchigem, exotischen Flair.
In der Ausstellung werden ca. 120 Exponate gezeigt, die
keinerlei Wünsche offen lassen - und welche daher in einem eigenen Séparée entsprechend präsentiert werden ...
Die gezeigten Exponate stammen von der bekannten
Sammlerfamilie Breitkreutz aus Gotha/Thüringen. Nach
über 40 Jahren leidenschaftlicher Jagd rund um den Erdball befinden sich mittlerweile über 10.000 kunstvolle
Eier aus allerlei Materialien und prachtvollen Farben bzw.
Formen in ihrem Besitz.
Für die hier gezeigte Sonderausstellung unternahmen
Edith und Waldemar Breitkreutz „Fahndungsreisen“ in
einen Raum, der politisch, wirtschaftlich und kulturell
zu einem der interessantesten der Gegenwart zählt. Sie
durchquerten Länder wie Indien, China, Singapur, Japan,
Neuseeland, Malaysia, die Mongolei, den Iran, die arabischen Emirate und den Oman.
Aber auch auf Reisen in die sibirischen Regionen Russlands, die Türkei, Israel oder die mittelasiatischen Republiken Tadschikistan, Kirgisistan und Usbekistan wurde
manches Kleinod entdeckt.
Dank ihrer Sammlerleidenschaft erschließt sich dem Besucher der Ausstellung auf kleinstem Raum eine einmalige, exotische und eindrucksvolle Welt.
Welt am Ei!
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