Unternehmen: Marketing Ein thematischer Aufriss Marketing VORGABEN DES BILDUNGSPLANS Die Vorgaben des Lehrplans Unternehmen im Wirtschaftsgeschehen - LPE 5: Marketing Marketing als Managementkonzept Ausrichtung auf den Käufermarkt Funktionen und Instrumente des Absatzmarketings Analyse von Absatzchancen, Marktbedingungen und Wettbewerb, Absatzziele; Absatzpolitische Instrumente: Produkt-, Preis-, Distributions- und Kommunikationspolitik; Wirksamkeit von Marketing-Strategien W Marketingstrategien im Wandel Internationalisierung, E-Commerce, Umweltorientiertes Marketing Möglichkeiten und Grenzen des Marketings Rechtliche Einschränkungen und ethische Grenzen: z.B. Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb, Bericht des Werberats, vergleichende Werbung 13.11.2010 Kernfach Wirtschaft 3 Die Vorgaben des Schnittmengenplans im Unterschied zu Die Vorgaben des Bildungsplans • die Bedeutung grundsätzlicher Marketingentscheidungen, der Wahl der Rechtsform und des Standorts für den Erfolg eines Unternehmens darlegen 13.11.2010 Kernfach Wirtschaft 4 Die Vorgaben des Schnittmengenplans 13.11.2010 Kernfach Wirtschaft 5 Ein erster Überblick • Marketingbegriff • Marktforschung, Marktanalyse • Umfeld-Analyse: Gesellschaftliche, politisch-rechtliche Rahmenbedingungen • Marketingziele Absatz-/Umsatzziele, Marktanteile, Umsatzrendite, … • Marketingstrategien • Marketinginstrumente/Marketingmix 13.11.2010 Kernfach Wirtschaft 6 Marketingkonzept • Marktanalyse • Wettbewerbsanalyse • Marketingziele • Absatzziele ► Zielmarkt ► Marktanteil ► Umsatzrendite • Marketing-Strategie • Marketing-Maßnahmen z.B. Werbung: Werbestrategie, Werbemittel und Werbeträger, Werbebotschaft 13.11.2010 Kernfach Wirtschaft 7 Marketing RAHMENBEDINGUNGEN Rechtliche Rahmenbedingungen • Kennzeichenrecht: Markengesetz, Namensrecht • Wettbewerbsrecht: Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb, Preisangabenverordnung, Lebensmittelgesetz, etc. • Medienrecht: Pressegesetze, Rundfunkstaatsvertrag, Allgemeines Persönlichkeitsrecht • Urheberrecht: Urhebergesetz • Verbraucherschutzrecht: BGB • Handelsgesetzbuch • Datenschutzrecht: Bundesdatenschutzgesetz Zur Selbstregulierung der Werbewirtschaft: http://www.werberat.de/ 13.11.2010 Kernfach Wirtschaft 9 Sozioökonomische Rahmenbedingungen Ökonomische Rahmenbedingungen: Entwicklung von Konjunktur, Kaufkraft, Inflation, Globalisierung/Internationalisierung, Deregulierung der Beschaffungs- und Absatzmärkte Sozio-kulturelle Rahmenbedingungen Demographischer Wandel: Überalterung Sozialer Wandel: Individualisierung/Wertewandel Wandel des Konsumentenverhaltens Technologischer Wandel: Kürzere Produktlebenszyklen, Internet-Marketing Rechtliche und ökologische Rahmenbedingungen: 13.11.2010 Kernfach Wirtschaft 10 Marketing STRATEGIEN Marketing-Strategie-Dreieck Marktforschung Ziele Strategien Instrumente P 13.11.2010 P K Kernfach Wirtschaft D 12 Marktanalyse: Zielgruppen 1. Sozio-demographische, psychologische und kommunikationsbezogene Merkmale 2. Kaufverhalten: Warum/und warum nicht, wann, wie oft, wo wird gekauft? Zielgruppen FLYERS Fun Loving Youth Spaßorientierte Jugendliche YOLLIES WOPPIES Young Old Leisure People Sich jung fühlende Kunden im Ruhestand Well Off Older People Vermögende ältere Kunden YUPPIES Young Urban Professional People Junge berufstätige Stadtbewohner DINKIES LOHAS Double Income – No Kids Doppelverdiener ohne Kinder Lifestyles of Health and Sustainability Konsumorientierte Nachhaltigkeit LOVOS Lifestyles of Voluntary Post-materielle Nachhaltigkeit Simplicity Kernfach Wirtschaft 13.11.2010 13 Marktforschung Eine ergiebige Fundstelle für Statistiken und Grafiken ist die Gesellschaft für Konsumforschung (Gfk): Bei GfK Panel Services Deutschland liefern wir unseren Kunden regelmäßig Informationsservices, die auf kontinuierlichen Erhebungen und Analysen von Einkaufsentscheidungen und -verhaltensweisen von Verbrauchern in 26 europäischen Ländern basieren. GfK ConsumerScan, die großen Haushalts- und Individualpanels der GfK: Rund 200.000 Haushalte in ganz Europa berichten täglich über Ihre Einkäufe von Verbrauchs- und Gebrauchsgütern. Spezialpanels erfassen das Marktgeschehen in besonderen Service- und Produktkategorien sowie Zielgruppen. http://www.gfkps.com/company/index.de.html 13.11.2010 Kernfach Wirtschaft 14 Statistiken – Grafiken - Schaubilder Sozio-demographische Merkmale Konsumdaten Alter, Geschlecht, Einkommen, Beruf Ausstattung mit Konsumgütern, Bedürfnisse, reales Kaufverhalten Zielgruppenbestimmung Zielgruppenbestimmung Wertorientierungen, Lebensstil, Sprachkompetenz Gruppenmerkmale und -normen, Mediennutzung, Meinungsführer Soziologische Merkmale 13.11.2010 Psychologische Merkmale Kernfach Wirtschaft 15 Marktanalyse: Zielgruppen Zwei Institute liefern Zielgruppenanalysen: 1. SIGMA - Gesellschaft für internationale Marktforschung und Beratung mbH: Die SIGMA Milieus liefern das notwendige Wissen zur Vernetzung von Wertorientierungen, Lebensstil, Alltagsästhetik und Alltagsbewusstsein mit aktuellen Verbrauchereinstellungen und Verbraucherverhalten. http://www.sigma-online.com/de/SIGMA_Milieus/ 2. Sinus-Institut (Sinus GmbH): Sinus-Milieus sind ein Zielgruppen-Modell, das Menschen nach ihren Lebensauffassungen und Lebensweisen gruppiert. Sinus-Milieus sind heute Bestandteil der wichtigsten Markt-Media-Studien in Deutschland sowie der TV-Zuschauer-Panels und ein Instrument der strategischen Früherkennung, um Marken, Produkte und Dienstleistungen an die zentralen gesellschaftlichen Veränderungen der kommenden Jahre anzupassen. http://www.sinus-institut.de/ 13.11.2010 Kernfach Wirtschaft 16 Kaufkraft-Anteile bestimmter Gruppen 2007 in % 2017 in % Generation Silber (60 +) 25,0 20,6 29,0 23,4 Best ager (50-59) 13,1 10,8 16,7 13,5 Etablierte (40-49) 16,7 13,2 Haushaltsgründer (30-39) 13,6 12,5 Junge Erwachsene (20-29) 11,9 11,3 Kinder/Jugendliche ( < 20) 19,7 17,2 Bevölkerung insgesamt in Mio. 82,4 81,1 Quelle: Statistisches Bundesamt 13.11.2010 Kernfach Wirtschaft 17 Marketing ZIELE UND INSTRUMENTE Marketingziele Marketingziel: z.B. Steigerung des Marktanteils 13.11.2010 Kernfach Wirtschaft 19 Elemente des Marketingmix Kundenakquisition Focus: Kundendialog Kundenbindung Focus: Kundenzufriedenheit Kundenrückgewinnung Focus: Wechselbarrieren Product Produktinnovation Produktzusatznutzen Produktverbesserung Produktzufriedenheit Servicestationen Garantien Produktverbesserung Individuelle Leistungen Price Niedrigpreis Sonderangebote Aktionen Optimales PreisLeistung-Verhältnis Preisgarantien Rabatte/Boni Sonderkonditionen Promotion Aktives Direktmarketing Kundenzeitschriften Massenkommunikation Direktmails mit Dialogfunktion Kundenclubs Telefonmarketing Persönliche Gespräch Einladung/Event Place Aktionen am POS Neue Vertriebsstellen Exklusivvertrieb Außendiensteinsatz Zusätzliche Vertriebswege 13.11.2010 Online-Shopping Direktvertrieb Lieferservice Kernfach Wirtschaft 20 Marketing-Mix und Kundenfokussierung Produkt Preis Distribution Kommunikation 13.11.2010 Kundenakquisition Kundenbindung Kundenrückgewinnung Produktinnovation Zusatznutzen Produktverbesserung Service-Standards Produktzufriedenheit Garantien Produktverbesserung Niedrigpreis Sonderangebote Aktionen Preisgarantie Optimierung des Preis-LeistungVerhältnisses Sonderkonditionen Rabatte/Boni Einmalige Leistungen Neue Vertriebsstellen Direktvertrieb Online-Shopping Außendiensteinsatz neue Vertriebswege MultimediaKommunikation Direkt-Marketing ►Focus auf Kundendialog Direct-Mail Kundenzeitschriften ►Focus auf Kundenzufriedenheit Events Persönliche Gespräche Telefonmarketing ►Focus auf Wechselbarrieren Kernfach Wirtschaft 21 Marketing PRODUKTPOLITIK Elemente der Produktpolitik Produktgestaltung Begleitende Servicepolitik Prozessorientierung Programm-/Sortimentspolitik Qualität Kundendienst Innovation: Einführung neuer Produkte Struktur: - Breite - Tiefe (Anzahl pro Artikelgruppe) Aufmachung Garantieleistungen Elimination: Herausnahme von Produkten Maßnahmen: - Erweiterung - Änderung - Bereinigung Verpackung Verkäuferschulung Variation: Änderung von Produkteigenschaften Markierung 13.11.2010 Kernfach Wirtschaft 23 Reife Verfall Entwicklungsphase Relaunch Stagnation Wachstum Umsatz Gewinn Einführung Modell des Produktlebenszyklus Zeit Entstehungszyklus 13.11.2010 Marktzyklus Kernfach Wirtschaft 24 Marketing KOMMUNIKATIONSPOLITIK Marketing im Internet Das Internet als Werbeplattform, Vertriebskanal und Kommunikationsinstrument • Banner • Pop-ups • E-Mail-Marketing • Newsletter-Marketing • Online-Sponsoring • StreamingAd, Interstitials 13.11.2010 Kernfach Wirtschaft 26 Internet-Werbeformen 13.11.2010 Kernfach Wirtschaft 27 Corporate Social Responsibility - Aktionsbeispiele iglo OTTO DANONE 13.11.2010 Kernfach Wirtschaft 28 CSR-Typologie anhand von homogenen Werteprofilen Fleiß- und Fortschrittsgläubige Traditionelle Egoisten Verantwortungs bewusste Idealisten Fortschrittliche Idealisten Ehrenamtlich Engagierte Ca. 21% Ca. 21% Ca. 14% Ca. 22% Ca. 23 % Beruf/Arbeit von großer Bedeutung Eigenes Wohlbefinden im Mittelpunkt Verantwortungs Verantwortungsvoller Umgang gefühl für sozial mit Ressourcen Benachteiligte Vertrauen auf Testurteile; geringe Bedeutung des Produktlabels Bevorzugter Kauf regionaler Produkte; geringe Affinität zu TransfairLabel Sparsamer Energieverbrauch und Klimaverträglich keit als entscheidende Kaufkriterien 13.11.2010 Kernfach Wirtschaft Bevorzugter kauf von Biound TransfairProdukten Ausübung von Ehrenämter in der Freizeit Geringe Affinität zu Bio- und TransfairProdukten; Herkunftsland als wichtiges Kaufkriterium 29 Nachhaltigkeitsaspekte beim Kauf von Produkten Für 40 % der Deutschen ist das Thema „Klimawandel“ wichtig. Mögliche Aspekte für die Kaufentscheidung • Energieverbrauch • Recycelbarkeit des Produkts bzw. der Verpackung • CO2-Bilanz des Produkts • Produktionsbedingungen • Umweltverträglichkeit des Produkts • Lebensdauer/Langlebigkeit • Verwendete Materialien (nachwachsende Rohstoffe) 13.11.2010 Kernfach Wirtschaft 30 Komponenten eines Öko-Marketings Produkt- und Servicepolitik Preispolitik Kommunikationspolitik Distributionspolitik Umweltfreundliche Produktgestaltung Ökologische PreisDifferenzierung Umweltsponsering Umweltfreundliche Logistik Umweltgerechte Verpackung Mischkalkulation bei der Preisgestaltung Nutzung von Umweltschutzzeichen Rückführung verbrauchter Produkte Ökologiegerichtete Serviceleistungen Einführung von Pfandgebühren Verkaufsförderung mit Umweltthemen Aufbau von Retrodistributionssystemen Entwicklung ökologischer ProduktInnovationen Preiszuschläge für Ökologische ZusatzLeistungen Öffentlichkeitsarbeit Mit Umweltthemen Außendienstschulung mit UmweltManagement 13.11.2010 Kernfach Wirtschaft 31 Marketing PREISPOLITIK Elemente der Preispolitik Einflussgrößen Strategien Konditionenpolitik Kostenorientierung (kalkulierter Preis) Festpreisstrategie( Höchst-/Niedrigpreis) Rabattpolitik Marktorientierung (Kundenkaufkraft) Preisabfolge-Strategie Preisanpassung z.B. an Produktlebenszyklus Lieferungsbedingungen Preisdifferenzierung Zahlungsbedingungen Absatzkreditpolitik 13.11.2010 Kernfach Wirtschaft 33 Vor- und Nachteile der Präferenz- Strategie Vorteile Nachteile • Bindung der Kunden an die Marke • Geringe Preisempfindlichkeit der Kunden • Markteintrittsbarrieren aufgrund Kundenloyalität • Geringe Nachfragemacht von Großkunden • Hohe Vorinvestitionen in Produktentwicklung und Markenaufbau • Erheblicher Preisvorsprung des Kostenführers • Große Gewinnspannen locken Wettbewerber • Nachahmer reduzieren Wettbewerbsvorteil 13.11.2010 Kernfach Wirtschaft 34 Vor- und Nachteile der Preis-Mengen-Strategie Vorteile • Schutz vor nachfragestarken Kunden • Schutz vor mächtigen Lieferanten • Markteintrittsbarrieren aufgrund von Kostenvorteilen • Später Eintritt in die Verlustzone bei Preissenkung 13.11.2010 Nachteile • Kompensation des Preisvorteils • Gefahr : Vernachlässigung der erforderlichen Marktanpassung • Wettbewerber präsentieren ebenfalls Kostensenkungsvorteile Kernfach Wirtschaft 35 Vergleich Präferenz- und Preis-Mengen-Strategie Präferenzstrategie Preis-Mengen-Strategie Budget hoch gering Preisbedeutung gering hoch Kommunikationsfokus Image Preis Zeitkorridor lang kurz Markenführung bedeutend unbedeutend Wettbewerbsvorteil nutzenbezogen Billigpreis Firmenbeispiele IBM, Daimler ALDI, Penny 13.11.2010 Kernfach Wirtschaft 36 Marketing DISTRIBUTIONSPOLITIK Elemente der Distributionspolitik Direktverkauf Indirekter Verkauf Eigene Verkaufsniederlassungen Handelsverkauf (Groß-/Einzelhandel) Persönlicher Direktverkauf Telefonverkauf E-Commerce Kommissionsverkauf, Makler 13.11.2010 Franchising Kernfach Wirtschaft 38 Marketing GRENZEN DES MARKETINGS Vorschriften zum Werberecht • Eine Liste der wichtigsten Vorschriften (UWG, JuSchG etc.): http://anwalt-imnetz.de/wettbewerbsrecht/rechtsgrundlagenwettbewerbsrecht.html • Verhaltensregeln des Deutschen Werberats http://www.werberat.de/suchen.php?q=gesetzliche+vorschrif ten 13.11.2010 Kernfach Wirtschaft 40