72134 Ausgabe September 2010 [email protected] Markt & Medien Foto: Kurt MISAR/Fotolia Informationen für Kunden, Agenturen und Entscheider MUM Frauen lieben Sneaker Von BDIH zu Natrue Perfekte Mülltrennung Sneaker sind beim weiblichen Geschlecht angesagter denn je. Das ergab eine GfKUmfrage unter 541 Frauen. Demnach haben 99 % mindestens ein Paar in ihrem Schrank. 69 % nennen sogar zwei bis fünf Modelle ihr Eigen. Die größte Auswahl haben Frauen zwischen 14 und 19 Jahren: 11,6 % sind im Besitz von mehr als sechs Paar Sneakers, weitere 78,3 % haben immerhin zwei bis fünf Modelle. Ein aktueller ÖKO-Test brachte allerdings erschreckende Ergebnisse zutage: In 13 der 15 untersuchten Schuhe entdeckte das Labor Chrom, in einem Sneaker mehr Mengen des krebserregenden aromatischen Amins Benzidin, als gesetzlich zugelassen, bei einem u www.gfk.de Drittel der Modelle lösten sich die Sohlen. dm’s Alverde wechselt vom BDIH-Logo für kontrollierte Naturkosmetik zum NaTrue-Label. Bis Herbst will dm die Mehrzahl seiner 300 Alverde-Produkte umgestellt haben, den Anfang machte im Mai das Men Waschgel. NaTrue stehe für einen internationalen Standard, der weltweit durch ein einheitliches Logo erkennbar ist, erklärt Produktmanagerin Laura Kupczyk den Schritt. Die eigenen strengen Standards sind laut dm Drogeriemarkt teilweise bereits über die des BDIH hinausgegangen. Der Bekanntheit des NaTrue-Logos dürfte die Umstellung nützen: Rund 700 Produkte sind aktuell zertifiziert. u www.dm-drogeriemarkt.de Papier, Glas, Verpackung: Beim Mülltrennen sind die Bundesbürger längst Weltmeister. Wenn es nach dem Willen des Gesetzgebers geht, kommt jetzt zu den vor deutschen Haushalten stehenden Tonnen eine weitere verpflichtend dazu: eine grüne für Bio-Müll. Laut Referentenentwurf für das neue Kreislaufwirtschaftsgesetz müssen die Kommunen ab 2015 flächendeckend Tonnen für BioAbfall anbieten. Zudem werden die gelben Tonnen für Verpackungen mit dem „grünen Punkt“ durch sogenannte Wertstofftonnen ersetzt. Die schlucken jede Form von Plastik, auch Metalle, Leder, Textilien und kleine elektrische Geräte vom Toaster bis zum Haartrockner. Es soll aber nicht nur besser getrennt werden, der Entwurf setzt die Recyclingquote für Siedlungsabfall bei 65 Prozent, u www.bmu.de die für Bauabfälle bei 80 Prozent fest. inhalt Titelthema 01 Werbung im Wandel der Zeit Pressespiegel 03 ÖKO-TEST in den Medien Spezial: Essen 04 Essen heute 05Lebensmittelimitate 06Aromastoffe 07Lebensmittelüberwachung Marktdaten 08 Ernährung/Essen/Trinken 09 Kosmetik/Mode 10 Freizeit/Technik 11 Geld/Recht/Versicherungen Heftvorschau 12 Heftvorschau im Detail News & Trends 14 Neues aus dem Markt 17 Firmenporträt Revue 18 Warenkunde/Rezept/Buchtipp ÖKO-TEST Online 19 W3B-Umfrage 2010 Impressum 19 Ansprechpartner Werbung im Wandel der Zeit Früher nannte man es Reklame, heute sprechen die meisten von Werbung. Rund 3.000 Spots kämpfen täglich alleine im deutschen Fernsehen um die Aufmerksamkeit der Zuschauer. Dazu kommen unzählige Zeitschriften-, Hörfunk- und Internetwerbungen. Trotz Dauerbeschuss – den Konsumenten zu erreichen, wird immer schwieriger. H istoriker erzählen gerne, dass es Werbung schon rund 4.000 Jahre vor Christus im alten Ägypten gab. Legt man die Definition des Brockhaus zugrunde, nach der Werbung „alle Maßnahmen zur Absatzförderung“ umfasst, gab es tatsächlich schon in der Antike Werbung: Öffentliche Ausrufer, die staatliche wie auch private Termine oder die Ankunft der Händler ankündigten. Der Begriff Reklame hat hier seinen Ursprung, von lateinisch reclamare = ausrufen. Vor 2.000 Jahren meißelten dann Bäcker und Wirte in Pompeji ihre Angebote auf Wände und Mauern. Im Mittelalter wurden daraus die sogenannten Stadtschreier. Werbung im heutigen Sinn Unserem Verständnis von Werbung kommt es eher entgegen, den Beginn der Werbung auf das 17. Jahrhundert zu legen. Der Buchdruck wurde zwar schon über 200 Jahre zuvor erfunden, doch konnten die Händler ihre Werbeblätter noch nicht im großen Stil unters Volk bringen. 1650 war mit der ersten Tageszeitung der Welt in Leipzig das passende Medium gefunden. Daneben etablierten sich reine Werbezeitungen, in die Händler gegen Bezahlung ihre Waren eintragen konnten. Diese sogenannten Intelligenzkomptoirs standen unter staatlicher Kontrolle, an jeder Anzeige verdiente der Staat mit. Um sich ein Monopol zu sichern, verbot Friedrich Wilhelm I. zwischenzeitlich die Werbung in Tageszeitungen. Erst als 1850 der Markt wieder freigegeben wurde, entwickelte sich das Werbesystem, wie wir es heute kennen. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts führte die industrielle Revolution zu einer Massengesellschaft und damit zu einer Massenproduktion. Das erste Werbebüro wurde 1843 in Philadelphia gegründet. Mit der Pressefreiheit 1849 stieg die Zahl geschäftlicher Werbung, gegen 1900 waren viele Tageszeitungen zu reinen Anzeigenblättern verkommen. Aber nicht nur der Umfang der Werbung änderte sich, auch der Stil: Waren die ersten Anzeigen lediglich Produkthinweise, wurde der Ton ab 1870 immer sensationslüsterner. Es ist zudem der Beginn der Zielgruppenwerbung, wie man heute sagt. Denn in den folgenden Jahren richtete sich die Werbung erstmals an einzelne soziale Schichten. Um die Jahrhundertwende starteten dann Unternehmen wie Maggi, Odol oder Nivea groß angelegte Kampagnen, um ihr Produkt editorial „Der Idealismus wächst mit der Entfernung vom Problem.“ (John Galsworthy) Was wäre, wenn man Kaputtes stets reparieren, nie etwas Neues kaufen würde? Man müsste über die verschiedensten handwerklichen Fähigkeiten verfügen. Oder Glück haben, dass jemand anderes die Dinge repariert. Und genau das machte Roland Roos. Er reiste zwei Jahre quer durch Europa, unter anderem nach Berlin, Zürich, Oslo, Bratislava, London, Warschau und Wien, und reparierte alles, was ihm als kaputt vor die Finger kam. Ohne Erlaubnis und ohne Wissen des Eigentümers. Einfach so. Er ersetzte kaputte Fensterscheiben, malte Verkehrsschilder neu, stopfte Löcher im Straßenbelag, reparierte Türen, Zäune, den OBI-Biber, ein Tchibo-Schild und sogar einen platten Autoreifen. Im April 2010 endete sein Projekt, die Bilder vorher – nachher kann man im Internet ansehen: u www.rolandroos.net Patrick Junker, Geschäftsführer als Marke zu etablieren. Noch heute werden viele Markennamen mit Produktnamen gleichgesetzt. Bestes Beispiel: Tempo für Taschentuch oder Tesa für Klebeband. Wünsche werden geweckt Parallel versuchen Firmen erstmals Bedürfnisse beim Konsumenten zu wecken. Da immer mehr Produkte auf den Markt kommen, hat der die Qual der Wahl. In diese Zeit fällt auch die Etablierung von Scheinwelten. Bei dieser psychologisch ausgefeilten Form der Werbung gilt es nicht mehr das Produkt plump zu bewerben, sondern es in einen Kontext einzubetten. Die Werbung begann sozusagen, bewusst mit den Träumen der Menschen zu spielen. Mit dem Wirtschaftsaufschwung der 50er- und 60er-Jahre erlebte auch die Werbung einen neuen Boom, allerdings keine kreativen. Naive und vor allen Dingen frauenfeindliche Klischees bestimmen Anzeigen und Spots. Die Frau gehört, adrett zurechtgemacht, hinter den Herd. Der Mann, der seinen Wohlstandsbauch mit Stolz vor sich herträgt, geht jeden Morgen zur Arbeit. Im Laufe der folgenden Jahrzehnte wird das Fernsehen als Medium immer wichtiger. Als 1984 RTL und Sat.1 auf Sendung gehen, ist der Markt frei: Mussten die Werber bis dahin um einen Sendeplatz im öffentlich-rechtlichen Fernsehen kämpfen, hatten sie nun die freie Auswahl. Das Buhlen um die Aufmerksamkeit des Kunden be- september termine 27.08. – 05.09.2010 Caravan Salon Düsseldorf www.caravan-salon.de 16.09. – 19.09.2010 Kind + Jugend Köln www.kindundjugend.de 01.09. – 04.09.2010 Eurobike Friedrichshafen www.eurobike-show.de 18.09. – 26.09.2010 Interboot Friedrichshafen www.interboot.de 03.09. – 08.09.2010 Internationale Funkausstellung Berlin www.ifa-berlin.de 21.09. – 26.09.2010 Photokina Köln www.photokina.de 05.09. – 07.09.2010 spoga+gafa Köln Gartenmesse www.spogagafa.de 08.09. – 10.09.2010 Popkomm Berlin www.popkomm.de 23.09. – 25.09.2010 FA!R Dortmund Messe für fairen Handel www.fair2010.de 28.09. – 30.09.2010 Mail Order World Wiesbaden www.versandhandelskongress.de