Ambient Media

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Ambient Media
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Ambient Media, oft auch als Ambient Marketing oder Ambient Advertising bezeichnet, ist ein
Begriff aus dem Marketing und bezeichnet Werbemittel, die als Außenwerbung im direkten
Lebensumfeld ihrer Zielgruppe eingesetzt werden.
Inhaltsverzeichnis
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Ursprung
Definition
Praxis
Fachverband Ambient Media
Literatur
Weblinks
Einzelnachweise
Ursprung
Der Begriff Ambient Media lässt sich auf die Agentur Concord in Großbritannien zurückführen. Er
wurde von der Agentur im Jahre 1995 kreiert, um einen stark wachsenden Marktsektor zu definieren,
der sich nicht in die klassischen Formen der Außenwerbung einordnen ließ. Am Anfang der
historischen Entwicklung stand zunächst die Suche nach ungewöhnlichen Events als Quelle
kostenloser Berichterstattung.
Definition
Hutter/Hoffmann (2011) definieren Ambient-Marketing als „Platzierung von Werbung an Orten, wo
nicht damit zu rechnen ist, unter Einbeziehung der Umgebung in die Werbemaßnahme.“
Die am häufigsten verwendete Definition stammt von der w&p Marketing GmbH aus dem Jahre
1999 und lautet:
„Ambient Media sind Medienformate, die im Out-of-Home-Bereich der Zielgruppe planbar
konsumiert werden.“
Diese Definition enthält drei zentrale Begriffe:
Ambient
Der Begriff Ambiente meint hier die spezifischen Lebensbereiche, in denen die Zielgruppe
lebt bzw. die Atmosphäre, die diese Bereiche umgibt. Nachdem die Zielgruppe zunehmend
schwerer über die Standardkanäle Print, TV, Radio und Plakat zu erreichen war, findet
Ambient Media den Weg in ihren direkten Lebensraum. Das umfasst die U-Bahn genauso wie
den Supermarkt, die Kneipe oder die Reinigung.
http://de.wikipedia.org/wiki/Ambient_Media
21.02.2012
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Out-of-Home
Mit der Zuordnung zum Out-of-Home-Bereich grenzt sich Ambient Media von
Kommunikationsformen wie Telefonverkauf, Haustürgeschäften und New Media ab. Das
Vordringen in die Intimsphäre der Zielgruppe entwickelt andere Formen als die Platzierung
nahezu klassischer Medien im öffentlichen Raum (Kneipe, U-Bahn, Taxiwerbung, etc.).
Zunehmend populär werden Werbemittel, die „von außen“ in die Privathaushalte gelangen.
Dabei findet der erste Kontakt zwischen Medium und Zielgruppe Out-of-Home statt, die
eigentliche Wirkung tritt aber zu Hause ein. Ein Beispiel hierfür sind die in Textilreinigungen
eingesetzten Kleiderbügel, welche auf unterschiedlichste Art mit Werbung und Warenproben
ausgestattet werden können, oder Werbung auf Pizzakartons.
Planbar
Ansätze zur Bewertung und Planbarkeit müssen bei Ambient Media anders aussehen als im
klassischen Bereich. Kategorien wie der Tausend-Kontakt-Preis (TKP) sind auf
Massenmedien zugeschnitten und für diese Qualitäts-Medien nicht anwendbar. Eine wichtige
Kenngröße stellt die Homogenität der Zielgruppe dar, also der deutlich reduzierte Streuverlust
gegenüber anderen Medien. Grundsätzlich ist auch Ambient Media planbar und wiederholbar,
wodurch es sich vom Sensation Marketing abgrenzt.
Praxis
Beispiele für Ambient-Media-Formate sind Gratispostkarten, die in der Gastronomie ausgelegt
werden, Werbung auf Pizzakartons, Zapfpistolen an Tankstellen, Toilettenplakate, die in den
Sanitärräumen von Kneipen und Diskotheken ausgehängt werden, oder Plakate, die z. B. in Schulen
oder Universitäten installiert sind. Neuere Formen sind z. B. Werbetische in der Gastronomie
(Mediatable), Großbildschirme in U-Bahnen (Infoscreens) oder auch in Universitäten (UniScreens);
Werbepostkarten, die selektiert an parkenden Autos distribuiert werden oder mobile
Außenwerbeträger (Mobil Sky Board). Gerade auch z.B. Spind- oder Duschplakate in FitnessStudios werden immer stärker in die Mediaplanung mit einbezogen, da man diese Zielgruppe sehr
viel stärker eingrenzen kann.
Ein häufig eingesetztes Stilmittel ist der Gigantismus (und auch der Minimalismus), bei dem
außergewöhnlich große (oder sehr kleine) Elemente den Passanten überraschen sollen [1].
Wichtiges Kriterium für Ambient Media sind also nicht spezifische Formate sondern vielmehr die
Positionierung des Werbemediums an den für die Zielgruppe geeigneten Orten. Der TausendKontakt-Preis (TKP) liegt bei Ambient Media Formaten häufig über dem von klassischen
Werbemitteln, andererseits liegen die Streuverluste deutlich unter den Vergleichswerten der
klassischen Werbekampagnen. Das Hauptaugenmerk liegt auf der Qualität, nicht auf der Quantität
der Kontakte.
Fachverband Ambient Media
Der Fachverband Ambient Media e.V. (FAM), gegründet 2001, ist ein gemeinnütziger Verein mit
derzeit 36 Mitgliedern und Hauptsitz in Hamburg.
Das Ziel des Fachverbandes ist es, Ambient Media als innovatives, wettbewerbsfähiges und
intermedial vergleichbares Basismedium zu positionieren. Dazu gehört vor allem die Stärkung der
Marktposition von Ambient Media im intermedialen Wettbewerb, u. a. durch wissenschaftliche
Markt- und Meinungsforschung auf dem Gebiet des Werbewesens sowie die Durchführung von
eigenen und zur Unterstützung von anderen geeigneten PR- und Marketingaktionen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Ambient_Media
21.02.2012
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Der Fachverband Ambient Media e. V. (FAM) hat 2003 erstmals sein neu geschaffenes
Qualitätssiegel vergeben. Mit dem Siegel wird verbrieft, dass das FAM Mitglied seine Aufträge
ordnungsgemäß abwickelt. Zu den geprüften Leistungsdaten gehören beispielsweise Auflagenzahlen,
Standortlisten, Distributionsnachweise und Remissionsberichte. Begutachtet werden die Ambient
Medien einmal jährlich nach den jeweils relevanten Kriterien.
Literatur
■ Ambient Media: Eine detaillierte Betrachtung, Carola Theresa Westermeier, Vdm Verlag Dr.
Müller, ISBN 978-3639042764
■ Ambient Media: Systematisierung, Planbarkeit und Bewertung, Katrin Hoffmann, Diplomica
Verlag, ISBN 978-3836651103
■ Leitfaden Ambient Media, Kolja Wehleit, Businessvillage Verlag, ISBN 978-3-934-42424-1
■ Esch, Franz-Rudolf; Krieger, Kai Harald; Strödter, Kristina: "Durchbrechen des Gewohnten
durch Below-the-Line-Kommunikation" in: Bruhn, M.; Esch, F.-R.; Langner, T. (Hg.) (2009):
Handbuch Kommunikation: Grundlagen, innovative Ansätze, praktische Umsetzungen, Gabler
Verlag, Wiesbaden, S. 85 - 106.
■ Christian Wollscheid: Guerilla-Marketing - Grundlagen, Instrumente und Beispiele, GRIN
Verlag, München 2010, ISBN 978-3-640-66095-7.
■ Hutter, Katharina; Hoffmann, Stefan: Guerilla-Marketing – eine nüchterne Betrachtung einer
vieldiskutierten Werbeform. In: der markt – International Journal of Marketing, 2011, 50. Jg.,
Nr. 2, S. 121-135.
Weblinks
■ Fachverband Ambient Media e.V. (http://www.fachverband-ambientmedia.de) Schnittstelle
zwischen Ambient Media Anbietern und Spezialmittlern bzw. Mediaagenturen
■ Marketing-Guide für Mittelständler (http://download.messemuenchen.de/media_pub/mediacenter/gb3portale.messe-muenchen.de/systemsworld.de/systems-world/business/marketing/marketinguidemittelstand.pdf) Einführung zum
Thema „Ambient Media - wirksame Werbeformen auch für kleines Budget“
■ Verband Ambient Media Österreich (http://www.ambientmedia.at)
Einzelnachweise
1. Hutter, Katharina; Hoffmann, Stefan: Guerilla-Marketing – eine nüchterne Betrachtung einer
vieldiskutierten Werbeform. In: der markt – International Journal of Marketing, 2011, 50. Jg.,
Nr. 2, S. 121-135.
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Außenwerbung Marketing Werbemedium
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