Der Grosse Kater – Ein Schlüsselroman - File Server

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SCHULDOSSIER
DER GROSSE KATER – EIN SCHLÜSSELROMAN
In «Der Grosse Kater» und auch in anderen Büchern von Thomas Hürlimann findet
man oft eine oder mehrere Figuren, die sich mit Menschen aus seiner Familie oder
seiner nächsten Umgebung vergleichen lassen. Solche Bücher nennt man
Schlüsselromane.
Der Schlüsselroman kann als wahre Geschichte gelesen werden, in der man
Beziehungen zu realen Personen und Tatbeständen erkennen oder erahnen kann,
ohne dass man aber genau weiss, wo die Grenzen zwischen Erfindung und Wahrheit
letztendlich liegen.
Im 1. Kapitel finden sich eine Biografie und Bibliografie von Thomas Hürlimanns
Werk sowie einige Aufgaben und Fragestellungen zum Thema Schlüsselroman.
IMPRESSUM
Herausgeber:
Frenetic Films
Bachstrasse 9
8038 Zürich
Im 2. Kapitel «Weiterführenden Arbeiten zum Thema Schlüsselroman» können
sich die Schülerinnen und Schüler an Hand von zwei Artikeltexten mit der Person
von Thomas Hürlimann und dem engen inhaltlichen Bezug der drei Werke «Fräulein
Stark», «Der Grosse Kater» und «40 Rosen» als Schlüsselromane auseinandersetzen.
AutorInnen:
Ruth Köppl und Heinz Urben
Kinokultur in der Schule, Solothurn
Anna Urben, Maturandin, Solothurn
Download Unterrichtsmaterial:
www.Kino-macht-Schule.ch
Schülervorstellungen:
Bitte kontaktieren Sie Ihren
lokalen Kinobetreiber.
Dossier 4 – Der Grosse Kater – Ein Schlüsselroman
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SCHULDOSSIER
1. THOMAS HÜRLIMANN
Am 7. September 2006 war
Thomas Hürlimann in der
Sendung Aeschbacher zu Gast. Im
Videoportal des Schweizer
Fernsehens kann man sich das
Interview ansehen. Hier der Link
dazu:
http://videoportal.sf.tv/video?
id=fc985c25-7fb1-4159-abe7bf0d49033980
Thomas Hürlimann, geboren am 21. Dezember 1950 in
Zug. Er besuchte die Stiftschule Einsiedeln, dort durchlebte
er laut eigenen Worten: «Saure Zeiten als kahl rasiertes
Mönchlein in knöchellanger Kutte.»
Nach der Matura studierte er in Zürich und an der FU Berlin
Philosophie. Dieses Studium brach er 1974 ab, als er 1982
bis 1985 ein Angebot als Regieassistent und
Produktionsdramaturg am Schiller-Theater bekam und ab da
in Berlin Kreuzberg wohnhaft war.
Seit 2000 ist er Dozent am Deutschen Literaturinstitut
Leipzig und seit 2001 Dozent an der Universität Konstanz.
Er lebt heute als freier Schriftsteller abwechslungsweise in
Einsiedeln und in Berlin.
Buchveröffentlichungen:
»Die Tessinerin«, Geschichten, 1981. »Grossvater und
Halbbruder«, Stück 1981. »Stichtag, Grossvater und Halbbruder«,
2 Stücke, 1984. »Das Gartenhaus«, Novelle, 1989. »Der letzte
Gast«, Komödie, 1990. »Der Gesandte«, Stück 1991.
»Innerschweizer Trilogie«, 1991 (»De Franzos im Ybrig«, Komödie;
»Dämmerschoppen«, Novelle; »Lymbacher«, Stück nach Meinrad
Inglin). »Die Satellitenstadt«, Geschichten, 1992. »Güdelmäntig«,
Komödie, 1993. »Der Franzos im Ybrig«, Komödie, Hochdeutsche
Fassung, 1996. »Carleton«, Stück, 1996. »Die Tessinerin«,
Erzählung, Neuausgabe 1996. »Das Holztheater«, Reden und
Geschichten, 1997. »Das Lied der Heimat«, Stück, 1998. »Der
grosse Kater«, Roman, 1998 »Das Einsiedler Welttheater«, Stück,
Dossier 4 – Der Grosse Kater – Ein Schlüsselroman
2000. »Fräulein Stark«, Novelle, 2001. »Himmelsöhi, hilf. Über
die Schweiz und andere Nester«. Essays, 2002. «Vierzig Rosen«,
2006.
Stücke:
»Grossvater und Halbbruder«, Stück, 1981, Uraufführung am
15.10.1981 im Schauspielhaus Zürich. »Stichtag«, Stück, 1984,
Uraufführung am 16. 11.1984 im Schauspielhaus Düsseldorf und
an den Württembergischen Staatstheatern Stuttgart. »Der letzte
Gast«, Komödie, 1990, Uraufführung am 22.2.1991 im
Schauspielhaus Zürich. »Lymbacher«, Stück nach Meinrad Inglin,
1990 Uraufführung am 5.5.1990 im Keller des Schauspielhauses
Zürich. »Der Gesandte«, Stück, 1991, Uraufführung am
14.5.1991 im Schauspielhaus Zürich. »De Franzos im Ybrig«,
Komödie, 1991 Uraufführung am 7.8.1991 im Rossstallhof des
Klosters Einsiedeln. »Güdelmäntig«, Komödie, 1993, Uraufführung
am 4.8.1993 im Rossstallhof des Klosters Einsiedeln. »Der
Franzos im Ybrig«, Komödie, Hochdeutsche Fassung, 1995,
Schweizerische Erstaufführung am 31.12.1995 im Schauspielhaus
Zürich. »Carleton«, Stück, 1996, Uraufführung am 14.9.1996 im
Theater am Neumarkt, Zürich. »Das Einsiedler Welttheater«, Stück,
2000, Uraufführung am 23.06.2000 in Einsiedeln.
Film:
»Der Berg«, Drehbuch, 1990, gemeinsam mit Markus Imhoof, zum
gleichnamigen Film. »De Franzos im Ybrig«, Video von Bernhard
Lang, 1991 (Aufzeichnung einer Aufführung des gleichnamigen
Stücks von Thomas Hürlimann in Einsiedeln).
Preise:
»Aspekte-Literaturpreis«, 1981. »Rauriser-Literaturpreis«, 1982.
»Preis der Frankfurter Autorenvereinigung«, 1982. »Kritiker-Preis
des Südwestfunks«, 1990. »Preis der Schweizerischen
Schillerstiftung«, 1990. »Berliner Literaturpreis«, 1992.
»Innerschweizer Literaturpreis«, 1992. »Preis der Stiftung Bibel
und Kultur«, 1992. »Marieluise-Fleisser-Preis«, 1992. »Wolfgang
Amadeus Mozart-Preis der Johann Wolfgang von Goethe-Stiftung«,
1993. »Weilheimer Literaturpreis« 1995. »Literaturpreis 1997 der
Konrad-Adenauer-Stiftung«. »Mitglied der Deutschen Akademie für
Sprache und Dichtung«, Darmstadt. »Solothurner Literaturpreis
1998«. »Joseph-Breitbach-Literaturpreis«, 2001. »Jean-Paul
Preis«, 2003. «Preis der Literatour Nord», 2007.
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SCHULDOSSIER
Aufgaben und Fragestellungen
zum Thema Schlüsselroman
• Recherchiere im Internet, ob es Verbindungen zwischen
den Familienangehörigen Hürlimanns und den
Charakteren im Film gibt.
• Versuche herauszufinden, ob du den Figuren im Film
eine reale Person zuordnen kannst.
• Begründe jeweils deine Auswahl mit Hilfe deiner
recherchierten Fakten.
• Vergleiche deine Recherchenergebnisse mit denjenigen
deiner Klassenmitglieder und diskutiert sie.
• Findest du Anhaltspunkte, welche Begebenheiten, die im
Film gezeigt werden, auch in der Realität ähnlich
abgelaufen sein könnten? Stelle dir dazu folgende Fragen:
• Gab es jemals einen Staatsbesuch des spanischen
Königspaars?
• Existiert oder existierte eine Klinik von Bossi und
praktizierte dort ein Dr. Bossi?
• Wieso trat Bundesrat Hans Hürlimann von seinem Amt
zurück?
• War sein Vater wirklich ein Fischer?
• Werden Staatsbesuche im Hotel Bellevue empfangen?
• Ist der Staatsbesuch so wie im Film gezeigt
abgelaufen?
• Gibt es eine Sicherheitspolizei und werden oder
wurden Bundersräte abgehört?
• Diskutiert, warum Thomas Hürlimann oft eigene
Erfahrungen ins Zentrum seiner Geschichten stellt?
• Wenn du Romanautor wärst, wie würdest du dein Buch
schreiben? Entscheide dich für eine der folgenden
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Aussagen, die am ehesten deiner eigenen Vorgehensweise
entsprechen würde:
• Ich schreibe was mir in den Sinn kommt. Meine
Fantasie genügt mir dazu. Es kümmert mich nicht,
wann etwas wo geschehen ist. Persönliche
Erfahrungen oder eigene Familienprobleme haben in
meinem Buch nichts zu suchen. Ein Buch ist dazu da,
sich vom alltäglichen zu distanzieren.
• Wenn ich etwas schreibe, recherchiere ich zuerst sehr
genau, was wo geschehen ist, um dann auch
realitätsnah eine Zeit oder ein Geschehen wiedergeben
zu können. Gerne baue ich auch eigene, interessante
Fakten oder reale Geschehnisse dieser Zeit in meinen
Text ein.
• Wenn ich etwas schreibe, dann will ich auch meine
eigenen Erfahrungen einbringen. Ich finde man kann
erst über etwas schreiben, wenn man es auch erlebt
hat. Natürlich übernehme ich den Charakter einer
Person nicht eins zu eins, aber die Grundzüge meiner
Figuren gehen oft von einem realen Menschen aus. Ich
finde es schön, wenn meine Figuren erkannt werden,
ohne dass ich sie namentlich benennen muss. Bücher,
in denen ein Autor seine persönlichen Erfahrungen
einbringt, finde ich sehr spannend. Ich kann zu
Büchern, die in einer reinen Fantasiewelt spielen,
keinen Bezug aufbauen.
• Begründe deine Auswahl und diskutiere deine
Entscheidung mit einem Klassenmitglied.
• Kennt ihr Autorinnen und Autoren, die nach oben
genannten Methoden arbeiten?
• Verfasse einen kurzen Text nach der Methode, die du
ausgewählt hast.
• Präsentiere ihn anschliessend der Klasse. Lass dir ein
kritisches Feedback geben und überarbeite deinen Text
wenn nötig an Hand dieser Rückmeldung.
• Gestaltet mit euren Texten ein Büchlein.
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2. WEITERFÜHRENDE ARBEITEN ZUM THEMA SCHLÜSSELROMAN
Drei literarische Werke von Thomas Hürlimann stehen in einem engen inhaltlichen Bezug
und können alle als Schlüsselromane bezeichnet werden.
«Vierzig Rosen» ist das Gegenstück zum Kater-Roman einerseits, andererseits die
Forterzählung der Katzschen Familiengeschichte aus «Fräulein Stark». Hürlimann erzählt im
Kern diese Geschichten nochmals, aber aus veränderter Perspektive, mit der Mutter im
Zentrum der Aufmerksamkeit des Erzählers.
• Lies dazu die beiden Artikel «Die Wahrheit lügen» von Beat Mazenauer und
«Familiengeschichten, wie von selbst erzählt» von Rea Brändle (Texte im
Hintergrundmaterial).
• Was erfährst du in den beiden Texten über Thomas Hürlimann und sein literarisches
Schaffen?
• Was ist Thomas Hürlimanns Antrieb und Motivation, wiederholt Geschehnisse aus
seiner Familiengeschichten in Schlüsselromanen darzustellen und zu verarbeiten?
• Haben dich die Texte neugierig gemacht, diese Werke zu Lesen? Warum? Warum nicht?
• Lest eines oder alle drei Werke, vergleicht sie miteinander oder allenfalls mit anderen
Schlüsselromanen.
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