Praxis Info 02 / 2013 Praxis Dr. Evermann, Langer Rehm 11, 24149 Kiel Tel.: 0431 / 203192 ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++ In dieser Ausgabe: 1. 2. 3. 4. 5. 6. Arzneimittelwarnung: Schwerste Nebenwirkungen bei Tetrazepam Neu in der Praxis: 24-Stunden-Blutdruckmessung Kennen Sie: Elastisches Taping? Fortbildung: Freitag, 31.05.13 – die Abendsprechstunde entfällt! Herz und Zähne Patientenrecht: Aufklärung nur durch Fachärzte rechtens! 1. Arzneimittelwarnung: Schwerste Nebenwirkungen bei Tetrazepam Die europäische Arzneimittelbehörde warnt: Nach Einnahme von Tetrazepam KANN es zu schwerwiegenden und bedrohlichen Hautschäden kommen. Die Behörde hat beantragt, dem Medikament die Zulassung zu entziehen und dieses vom Markt zu nehmen. Das Präparat wurde bislang zur Muskelentspannung und Beruhigung verordnet und sollte nicht weiter eingenommen werden! Für betroffene Patienten stehen deutlich verträglichere Alternativen zur Verfügung – das Praxisteam berät Sie gerne. 2. Neu in der Praxis: 24-Stunden-Blutdruckmessung Ab Mai 2013 bieten wir Ihnen einen neuen Service: Die Langzeitblutdruckmessung. Bluthochdruckpatienten stellt sich oft die Frage: Stimmt der Blutdruck noch? Oder Sie haben vermehrt Kopfschmerzen und Nasenbluten, v.a. bei Belastung? Die Methode der Wahl zur Untersuchung des Blutdruckes ist die Langzeitblutdruckmessung über 24 Stunden. Bluthochdruckpatienten empfehlen wir diese Untersuchung mindestens alle 2 Jahre zur Vorsorge, denn nicht selten bildet sich eine Hochdruckerkrankung im Laufe des Lebens wieder zurück – dann sollte die Medikation bedarfsgerecht angepaßt werden. Aber auch beim Wechsel auf ein anderes Medikament oder zum erstmaligem Stellen der Diagnose „Hypertonus“ ist diese Untersuchung unerläßlich. Wie läuft die Untersuchung ab? Nach vorheriger Terminvereinbarung wird Ihnen morgens ab 08.30 Uhr das Gerät in der Praxis angelegt: eine normale Blutdruckmanschette um den Arm, das Gerät zur Aufzeichnung um die Schulter. Dann starten Sie in den Tag, den Sie normal, wie sonst auch, verleben können - das Gerät misst alle 15 Minuten den Blutdruck. Nachts reduziert sich die Messung auf alle 60 Minuten, und am nächsten Morgen kommen Sie um 07.30 Uhr in die Praxis und wir nehmen das Gerät zur Auswertung wieder entgegen. Natürlich bieten wir für Berufstätigen und nach Absprache auch andere Start-Zeiten für diese Untersuchung an! 3. Kennen Sie: Elastisches Taping? Diese bunten Bänder sind bei vielen Beschwerden des Bewegungsapparates, vor allem aber bei Beschwerden, die von Muskeln, Bändern und Sehnen ausgehen, wirksam. Diese Wirksamkeit der Klebestreifen (Tapes) begründet sich in reflektorischen Reaktionen zwischen Hautnerven und der Muskulatur (sog. kutiviszerale Reflexe). Hierbei führt ein Reiz zu einer nervalen Erregung, die im Rückenmark die Aktivität von motorischen und schmerzleitenden Nerven hemmt. Beim Taping werden elastische, klebende und maximal gedehnte Baumwollstreifen auf ein vorgedehntes Hautareal aufgeklebt. Bei jeder Bewegung wird das Tape nun auseinandergezogen und zieht sich bei Entspannung wieder wie ein Gummiband zusammen. Da die Haut durch den starken Kleber festgehalten wird, verschiebt sich so bei jeder Bewegung die obere Haut gegen die tiefer gelegene Faszie. Zu den Anwendungsgebieten zählen Muskelverspannung im Rücken, der Schulter und des Halses, sowie Sehnenreizungen. Leider wird diese effektive Methode, deren Wirksamkeit ich in 2 unabhängigen Studien nachgewiesen habe, derzeit nicht von den Krankenkassen bezahlt und daher als Selbstzahlerleistung (z.Zt. 10 €) angeboten. 4. Fortbildung: Freitag, 31.05.13 – die Abendsprechstunde entfällt! Um Ihnen in der ärztlichen Beratung und Behandlung eine gleichbleibend hohe Qualität bieten zu können, sind kontinuierliche Fortbildungen unerläßlich und in der Berufsordnung für Ärzte vorgeschrieben. Aus diesem Grund findet am Freitag, 31.05.2013, die Abendsprechstunde (17.00 – 18.00 Uhr) leider nicht statt! 5. Herz und Zähne Herzerkrankungen, allen voran der gefürchtete Herzinfarkt, werden oft begünstigt durch Rauchen, ungesunde Ernährung, zu wenig Sport und…… schlechte Zähne! Oft bleiben chronische Entzündungen im Mund verborgen und belasten dabei den ganzen Körper. Sind diese Prozesse groß genug, besteht die Gefahr der Streuung und der Verbreitung über den ganzen Körper. Dabei kann es zu Schäden an den Herzklappen und den Herzkranzgefäßen kommen! Dieses wurde in einer internationalen Studie an insgesamt 16000 Personen nachgewiesen. 40% der Patienten hatten nur noch die Hälfte ihrer eigenen Zähne und 16% sogar gar keine eigenen Zähne mehr im Mund. Darum: regelmäßig zum Zahnarzt (mind. 1x/Jahr) zur Vorsorge – Ihrem Herzen zu Liebe! 6. Patientenrecht: Aufklärung nur durch Fachärzte rechtens! Werden Sie operiert? Dann achten Sie darauf, daß Sie vor der OP von einem Facharzt über die Risiken aufgeklärt werden! Die gängige Praxis, diese wichtige Aufgabe an Assistenzärzte abzugeben, ist gem. §630e BGB rechtswidrig! Fragen Sie nächstes Mal den aufklärenden Arzt daher, ob er bereits seine Facharztausbildung abgeschlossen hat! Ihr Praxisteam