Zwischen den Zeilen lesen: So erhöhen Sie Ihre Wahrnehmung und

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Kommentar
"Zwischen den Zeilen lesen: So erhöhen Sie Ihre
Wahrnehmung und Sensibilität anderen gegenüber”
Zwischen den Zeilen lesen: wer möchte das nicht können? Den
anderen durchschauen, das Erfahrene für eigene Zwecke nützen?
Emotional kompetent handeln? Ein sozialer Star sein?
Ja gern, aber wie geht das?
Kennen Sie persönlich diese Stars? Oder auch nur Menschen, von
denen man (frau) sich einfach verstanden und angenommen fühlt?
Hängen diese selbstaufgegeben an Ihren Lippen, wiederholen sie
stupide das von Ihnen Gesagte? Kaum. Im Gegenteil. Sie ruhen in
sich selbst und nehmen Sie wahr. Und: Sie nehmen sich selbst
wahr!
Zwischen den Zeilen lesen: zu unterscheiden zwischen dem, was
gesagt wurde und was gedacht wurde, zu unterscheiden zwischen
Fakten und Annahmen bedeutet vor allem, sich selbst zu kennen.
Zu fühlen und zu verstehen, was in uns selbst vorgeht. Zu
akzeptieren, dass wir fühlen und dies dem Gegenüber zu vermitteln.
Uns selbst zu kennen ist der erste Schritt, den anderen in seinem
Befinden deutlich wahrzunehmen. Ungefälscht von eigenen
Emotionen und Annahmen.
Und an uns zu lernen, der zweite Schritt. Versetzen wir uns in die
Position des Gegenübers. Wie würden wir in derselben Situation
empfinden? Welche nonverbale Kommunikation würde diese
Situation begleiten, welche Mimik und Gestik uns begleiten. Welche
Emotionen uns berühren?
Welche Worte fallen?
Und dann der dritte Schritt: wie sehr unterscheiden sich Worte,
Taten und Empfindungen? Die Erkenntnis verblüfft: wir spüren es oft
körperlich, wenn die Übereinstimmung fehlt. Halt!
Der vierte Schritt: stellen Sie respektvoll Ihre Wahrnehmung fest
und bitten um Antwort. Das heißt nicht, dass Sie den anderen
unverblümt mit einer abweichenden Wahrnehmung konfrontieren
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sollen, sondern freundlich eine “Ich-Botschaft” vorbringen. Oder eine
bestätigende Frage. Beides sind kompetente und rasche Methoden,
um von Annahmen zu Tatsachen zu gelangen.
Respektvolle Ehrlichkeit wird durch (meist) durch Offenheit belohnt
und durch Neugier auf jenen Menschen, der aufgeschlossen ist für
Wahrnehmungen auf allen Ebenen. Und belohnt durch wertvolle,
einander aufwertende Aktionen. Wahrnehmen heißt ja: “Wahrheit”
wirklich nehmen.
Die Zeit ist zu wertvoll, um sie durch Missverständnisse zu
vergeuden. Der systemische Konstruktivismus geht davon aus, dass
wir uns unsere eigene (Gedanken-)“Welt” schaffen. Und unsere
eigenen Werte, Erfahrungen und Befindlichkeiten als Maßstab für die
“Beurteilung” unserer Dialoge im System mit den Anderen
einbringen. Wieviel reicher und klarer können diese Dialoge werden,
wenn wir neben unserer eigenen, bewussten Selbstwahrnehmung es
auch schaffen, die Welt des Gegenüber in unsere zu integrieren.
Wien, Juni 2001,
barbaraschütze
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